M ————]1 H Wust Essbkkibkbmk non l Dink- Innksttngki. No. 493. Der Philipp, was mein hosband is, der is jetzt so bei un. bei iwwer sein "’Nordpol-Krehs end-us komme. Es hat noch e paar Däg ge nomme gehabt, wo er alle Odend in den Wedesweiler sein Saluhn iwwcr den Nordpol argumentet un gefeit hat Un alle Nacht is er mit en Dust heim komme. Sie könne sich denke, daß lo ebbes e Frau un Ma nit gleiche dicht. Der Wedesweiler hat gesagt, ich sollt nur ganz still sein, der Philipp deht sich seine Hörner schon ablaufe. Das is denn auch schneller komme, wie ich eckspecltet gehabt hen Den annere Abend hat er auch tvidder wie gewöhn lich in den Wedestveiler sein Scheunt gesasse un der Nordpol war widder das Tappicl. E paar von die rehgel ler Kostiemersch, die hen das gar nit gegliche un hen gesagt, wenn der Phi lipp nit das Sodtscheckt drappe deht, dann dehte se nit mehr in sein Platz komme. Der Wedesweiler hat ihn e paar mal den Wink gewwe, daß er Truhel kriege deht,-wenn er nit mit den dume Geschwätz stappe deht. Aw wer stobborn wie der Philipp is, hat er den hint nit genomme. Er hat mit den Nordpol gebrach als ob er seit seine sriiheste Kindheit on tein an nere Plah gelebt hätt un die ganze Suraundinas von den Nordpcsl wie sei Partei kenne deht. Es hat nit lang genomme, da sin die Kostiemersch et lich geworde, awwek das hat den Phi lipp alles nickg ausgemacht un schließ lich hat er geklehrnt, daß die Völiegi männer in die erschte Lein froh ware« daß der Nordpol dislowwert wär, bi kahs der Nordpol wär doch ennihau die echte lheitnath von die species-nan ner un besor lang dehte se sich alle penschjionire lasse un dehte atn Nord pol ihr heim mache. Da hat der Kar penterbahs gesagt: »Jetzt is es awwer genug, von den Stoff; wie tannst du denn nur so silligeo Zeug tahte, wo jeder Pruhs sok fehle duht.« Da is der Philipp awwer in die Wall kom me. »Ihr seit Hornviehcher, hat er gesagt, wiszt Jhr denn noch nit, daß die Poliesmänner von den Nordpol ih ren Name hen?« Well, well, hat der Wedesweiler gesagt, seht wasch ich meine Händ in Jnnosenz un ich duhn sor dei Lewe nit mehr ga»rantire.« Jnskett jetzt still zu sein, stellt sich der Philipp uss en Stuhl un hallert: »Ihr Blechtöph. wenn Jhr noch nit soviel wißt, daß sich der Name aus »Pol« und «JJemann« zusammesetze duht un daß da draus Policeman werd?« So, das hat den Philipp seine iilack I gesickst. Die Fellersch sin aufge tschumpt, hen sich auf den alte Esel ge sterzt un hen ihn ganz schrecklich ver harnmatscht un hen ihn an die Sttitt geschmisse. Un das Schlimmste dabei is, daß ich die Piebels gar nit blehme tann. Die Geschicht mit die »Pol Jce« Männer hat er —— ich sin schuhr, irgendwo gelese un hat es ietzt als en Fäckt vorgebracht, bitcchg ich sin schuhr, daß der Tschoit nit aus sein Brehn komme is. Wie er selle Nacht heim is komme, da hen ich mich zu erscht ganz schrecklich gesuchst un ich hätt garniets drum gennve, wenn die Fellersch ihn ganz doht gehaue hätte. Dann hen ich oss Kohrg auch widder sarrie sor ihn gesiihlt un hen gedenkt, die verdollte Rossijahns sollte all er restet un wege Diehrtwehlerei gepon nischt lver’n. Well, ich hen gut zu ihn getend un da is er in so ebaut zwei Däg widder iwwer die Krankheit enaus gewese Awwer ei hat ihn doch gut gedahn un er hat in meine Pressenz wenig stens das Wort «Nordpol« garnit mehr gernenschent un wenn er nur e wenig Kalt geketscht hat, dann hat er schon die Schills kriegt, bitahö es hat ihn an den Nordpol denke mache. Jetzt muß ich Jhne noch ebbes annerschter sage un ich denke, das is nickt tote en miener Trick. Un ich gehn nit seht, ·wenn ich den Wedesweiler, sein gute, lieive Freund vor alles hlehme. Da is nämliche-Zeller mit en Plockhut un groß gewerselte Vase un Eigliises ins han- tonnne un hat sich alt den Mennetschet von e Assetheater inno duhst. St hat gesagt, er wär essreht seine Montiet dehte keine Kraut mehr stehe un er Ittiszt sor den Riesen sor e annere Attriickschen auszude. Da hätt er dann soviel von den Philipp gehört un er wollt emal sehn, ob er ihn nit ali en Seitschoh heiern könnt. Er deht ihn gute Wehtsches bezahle un es deht ihn ans vier bis fiins Dah ler die Woche nit ankomme, das meint, wenn er gut mache peht. Well, der hat awwer ehbes von mich zu höre kriegt. Jch hen zu ihn gesagt, wenn seine Affe das Bißneß nit mehr duhn konnte, da sollt er doch emol selbst den Stont prowiere un ich wär schnhr, daß die Piebelg von hunnert Meile herbei komme dehte, for ihn zu sehn; er hätt so ebbes in sei Fehs, was eini gen Aff in den Schatte stelle deht. Es hat e lange Zeit genomme, bis ich den Kanne davon tohnwinzt hatt, daß der Philipp nit an den Market wär. Es hat mich auch jemand an das Telle sohn gerufe un hat wisse wolle, wie lang es schon wär, daß der Philipp kein von seine Nordpol-Spells mehr gehabt hätt. Er wär arig interesstet in den Kehs un er deht wische, daß ich ihn gleich tahle soll, wenn er widderz seine Simptems hätt. Jch hen ge-, fragt, wie es komme deht daß er so intereßtet wär un da hat er gesagt das wär nur seine Duttie un da hem ich gefragt wer er denn ennihau wär Un denke Se nur emal, da hat de Feller gesagt, er wär der thperinq tendent von den Jnnsehn - Eseilumki Well, was denke se von so e Gemein-« heit! Wenn ich ausfinne duhn, daß, der Wedesioeiler da der Ohrietschin nehtcr von is, dann hat es awwer ge schellt. Mit beste Riegards Yours Lizzie HansstengeL — Eltern-Mich »Nun, nie befindet sich Jhre Frau Tochter, die junge Frau Gräsin?« »O, ich und mein Mann sind sehr glücklich über diese Partie. Sie kön nen sich keinen Begriff machen. wie der Graf unsere Tochter liebt. Was er ihr nur an den Augen absehen kann, das miissen wir ihr laufen.« Sie traut ihm altes zu. Schwiegermutter: »Der Lehrling tann 'mal zur Apotheke gehen und fiir mich etwas zum Einnehmen holen!« i Schwiegersohm Auf demselben Wege soll er Rattengift mitbringen Schwiegermutter (spitz): »Du hoffsi soth daß er das unterwegs verwech-· e t.« Gemeinsame Ausgabe-n »Aber. liebe Frass unser Klei dungztonto ist in der kurzen Zei schon mit zweihunderturrdoierzig Mut belastet!« »,Al)er lieber Mann, es sind dodi gemeinsame Ausgabenf »Ja wahrhaftig! Für mich ist ein Krawatte siit achtzig Pfennig dabeiIz Wiederverweqduns. »Der Meyer soll ja gestern in de Sitzung des Vertehrsvereins eine sul cninante Rede gegen die Juasverspä tungen gehalten habenk - Kunststiidi Es war fast wörtlid dieselbe, die seine Frau ihm neuli gehalten hat ais er zu spät zum Esse gekommen war!« Lebenslich. »Was mache ich blosz mit nkeinex armen Haaren! Ob das Haarfiirbei wohl gefährlich ist?« »Frei! ich sehr! Jch hatte einen Be kannten in Ihrem Alter« der that ei auch, und schivupp —- war er mit ei ner Wittwe mit sechs Kindern ver ieirathet.« Bei-rat. Moseö, im gapzen Theater kein faine Publikum-, wir zwei bei-Im sind di oberen Zehntausend allein!« Kommerziemäthim ,·3chau der az Der Schuf-may .-"«.·:Un ss-’.-s:« Use-k Professor (det sich von seiner Frau scheiden ließ): »Du verläßt also jetzt mein haus, Adele! So wünsche ich dir denn alles Gute für die Zukunft und biet han du ein Abgangs-. zeugnis!« 4 Zeitgemäße Warnungen. J »Land ohne Bevölkerung ist Wild niß, und Bevölkerung ohne Land ist Verwilderung der Massen«. . Das ist die als Paradoxon aufge stellte Ansicht des großen Eisenbahn Erbauers im Nordwefien, James J. Vill; dem ersteren Zustande seien wir entrissen, dem zweiten treiben wir, J wenn nicht Abhilfe geschaffen wird, sei- j ner Meinung nach, rapide zu. Undf zwar macht er die Farmer und den von ihnen betriebenen Raubbau dafür ver- i antwortlich Jedes Jahr werfe-das; in den Ver. Staaten unter Kultur ge- i brachte Landareal einen geringeren Ertrag pro Arke ab, und sei es nur noch eine Frage der Zeit, wann die schnell nachsende Bevölkerung sich auf einem erschöpsten Boden befinden werde, der sie nicht mehr länger ernäh- i ,ren könne. Er prophezeit als Folge« hiervon Einfuhr von Lebensmitteln, Auswanderung des energischen Theils der anieritanischen Bürger, allgemeine Armuth-wenn nicht den jetzigen ver-I saswenderischen Methoden des Land-i baus Einhalt geschehe. I Das Problem, »was wir thun müs- ! sen, um uns zu ernähren«, löst Hill i I folgender Weise: l »Der Werth unserer jährlichenchs Erzeugnisse ift jetzt ungefähr 8 Mil ) liaiden Dollars. Dies tann leicht ver doppelt werden. Das für Agrilultur geeignete Land musi aber zu diesem Zwecke richtig behandelt werden, nnd ist es die gegenwärtig dringendste Pflicht nationalen Selbstschutzes, hier fiir Sorge zu tragen. Jndolenz, schlechte, topflose Farm - Methoden! und Habsucht haben bis jetzt die Agri- s tuliur verhindert, ihren richtigen Plaß i im Leben der Nation einzunehmen,und den Werth sowohl des Grund und Bo dens wie seiner Erzeugnisse zu verviel fältigen. Man sollte sich nicht länger gegen den Fortschritt moderner Joeenj stemmen. Die bewaffneten Flotten ei nes sich unseren Hafen nähernden Feindes würden nicht so schreckenerre gend sein, als der unbarmherzig näher und näher heranrückende Tag, an wel chem wir weder genügende Lebensmit tei, noch die Mittel solche für unsere Bevölkerung zu taufen, haben werden. Die Former müssen die Zukunft der Nation retten, gerade so, wie sie deren Größe in der Vergangenheit aufgebaut haben.« Kurz, Hill empfiehlt die intensive Kultioirung kleinerer Farmen durch praktische Leute mit wissenschaftlicher Ausbildung Er citirt die Warnung Tr. Samuel Johnsons an Spanien vor einhundertundfünfzig Jahren, in welcher dies damals nach Schätzen su chende Land in ungünstiger Weise mit der-: Wein bauenden Frankreich vergli chen wird. »Spanien,« sagt Hill, ,,ift heut( ein Bettler unter den Nationen. Frankreich hat zu den Früchten des Weinstocks tausend andere Produkte. seiner fruchtbaren Felder nnd Gärten hinzugefügt, seine Hauptstütze bildet aber auch heute sein landwirthschaftli cher Reichthum. Dieser hat Frankreich zum reichsten Lande derWelt gemacht.« Jn ähnlicher Weise vergleicht Hill Deutschland mit England, in welch’ z letzterem Lande Horden Beschäfti 3gungsloser Arbeit suchten, um nichts als entmannendeMildthätigkeit zu fin den. Ziiruaiomnienv aus einierira iagi Hill dann: »Zum ersten Male in der Geschichte iinseresz Landes ziehen Tausende von Farinerii ans Staaten wie JoivaI Ransa9, Missouri, Michigan, Wiscon sin und Minnesota aug, um neue Heiinstätten im tanadischen Nordwe sten zu finden, infolge der Billigkeit der ihnen dort angebotenen Ländereien nnd der Schwierigkeit, sich solche in den Ver. Staaten zu verschasseii.« ,,Etivas haben wir ja schon begon nen zu thun, uin Abhilfe zu schaffen. Wir uerausgaben große Summen, um bis dahin werthloseLändereien inObst xslantagen und Gärten zu verwandeln. Dies ist aber gering anziischätzen im Vergleich zu dem, was gethan werden niusi.« Er hebt sodann die Vortheile inten siren Landbau-Z hervor, und die gün stigeren Verhältnisse, welche dag Le ben aus dem Lande heute so viel an nehnilicher machen als früher. »Hal tet die Kinder auf der Farin und gebt ihnen eine gute Erziehung, prägt ihn nen aber die größte Achtung sitr Be bauiing des Landes alg ehrenhaste und iviinschenswertheKarriere ein.« Er preist die landwirthschastlichen Schu len, erklärt aber, »wir können nicht aus diese warten, denn die Noth wartet nicht aus die nächste Generation, sie ist schon seh da.« Er schlägt vor, ein oder zivei Kriegsschisse jedes Jahr iiieniger zu bauen, und mit deni da iurch ersparten Gelde alle Jahre we nigstens tausend Mustersarmen, jede ison vierzig bis sechzig Arres, einzu richten, und zwar möchte er eine solche Farni möglich in jedem Igrikulturs Distrilt haben, unter der Leitung ge schulter Leute, die richtig organisirt sind. « Für die Mitte dieses Jahrhunderts steht Hill eine Bevölkerung von 200 Millionen site die Ver. Staaten vor »aus. »Unsere jetzige Jahresproduk s tion von Weizen ist 650 bis 700 Mil s lionen Bushelz sie ist seit 1882 um 25 Prozent gewachsen, während die Br völterung sich um 68 Prozent ver itnehrt hat. Und diese Prozentsätze Werden in Zukunft steh noch weiter von feinander entfernen, wenn nicht durch intelligente Arbeit der Boden dazu ge bracht wird, das doppelte von dem hervorzubringen als heute, wie dies in anderen Ländern, mit Boden, welcher seit Jahrhunderten unter dem Psluge gestanden und der von Natur bei wei tem nicht so sruchbar ist, als der uns rige, ersolgreich durchgeführt wird.« Auch B. F. Yoatum, das verdiente Mitglied des Berwaltungsrathes des Rock Island-Frisch Bahnnetzes, sah sich dieser Tage veranlaßt, eine Mah nung an die Former in einer gelegent lich der Jahresausstellung des Staates Texas gehaltenen Rede, zu erlassen. Für ihr eigenes Wohl und dasjenige des ganzen Landes, sollten sie mitein ander tooperiren, um die Landwirth schafi auf eine gesunde geschäftliche Basis zu bringen. »Die Farmer,« sagte Herr Yoakum, »hal)en der Anwendung von Ge schöftsmehtoden in der Führung ihrer Operationen nicht die sorgfältige Auf merksamkeit geschenkt, wie sie es thun sollten.« »Den Interessen des Producenten wird nicht durch· politische Agitatoren gedient, welche darauf herumreiten, alle Gesellschaften und Institutionen, ohne Unterschied, zu verdammen.« »Wenn man solchen Demagogen klarmachen wird, daß ihre Reden grö ßeres Interesse erregen und zu besseren Resultaten führen werden, wenn sie darin Pläne und Methoden zum Ans bau, zur Verbesserung der Transport wege, zur Erhökxsng der·Produltivi tät des Bodens und andere Beiträge, welche thatsächlich zurEntwiclelung des Landes dienen können, besprechen, hauptsächlich aber, wenn sie engere Kooperation unter den Producenten, Kaufleuten, Bankiers und Trank-por teurs anregen, so werden ihre Anstren gungen in die richtigen Bahnen gelentt werden und viel Gutes bewirten.« »Wenn durch Kooperation der Bah nen mit den Farmern von Texas dies letzteren einen Cent per Pfund Baum wolle mehr erzielen lönnen, so wird ihnen dies jährlich 815,000.000 brin gen. Solche Dinge müssen aber, wie jedes Geschäft, vom Standpunkte bei der Kontrahenten in Betracht gezogen und zu beiderseitigem Besten erledigts werden« l W Abhänqu Wie man sich am besten abhiirten lann, lehrt Professor Kußmaul auf Grund eigener Erfahrungen in feinen; trefflichen Lebenserinnerungen, deren Leltüre wirklich einen hohen Genuß ge währt. Er schreibt: Es bat lange gedauert, bis ich lernte, meine Füße vor Erlältung zu schützen, überhaupt meinen Körper gegen Tem peratureinflijsse widerstandsfähig zu machen, mit einein Wort, mich abzu ; hätten. Die gebräuchlichen Mittel zum Warmhalten der Füße, Pelzsutter des Schiihiverts, eingelegte Fußsohlen, Ueberschuhe u. dgl· sind Palliativmittel und hätten die Haut nicht ab, tragen nach Umständen dazu bei, sie noch wei cher zu machen. Pelzfutter wird durch das Wasser, das aus der Haut stets ab dunstet, bald feucht, leitet dann die Wärme zu gut und ist nur schwierig trocken zu halten. Ueberschuhe taugen nur dann, wenn sie den Fuß nicht luft dicht umschließen. Am iriirmsten hiel ten mich ganz kurze. nur un den Find cheln reichende Ueberscden, die sich über die langen trug und mindestens einmal am Tage mit neuen wechselte. Unan genehm aber ist dabei, daß man das Schlier entsprechend weiter einrich ten musi· Wirtliche Alsbartung erzielte ich allmählich durch jahrelang fortne setztes tägliches Eintanchen der Füße in kaltes Wasser und Akwaschen der Beine mit dem Schwamm vig zu den Knien heraus, mit rasch nachsolaendem Wiedererwärmen im Bett, Morgens turz vor dem Aufstehen. Dieses einsache Verfahren läßt sich zu jeder Jahreszeit leicht ausführen und es verlangt leine aroßen Vorkeh: rungen. Jedes lzur Aufnahme beider Füße hinreichend große, tiefe und star ke Wasserbecken eignet sich dazu. Am besten irird das Betten schon am Abend zuvor mit Wasser so hoch gestillt, das-: die Fiifze darin bis iiber die Finijchel eintauchen, und an das Bett stellt; da neben sind Trockentijcher gerichtet Be solgt man gewisse Vorsichtsmaszregeln, so lernt die verzärtelste Haut das kalte Wasser- ertragen. Man darf nur nicht gleich mit Zu niedrigen Temperaturen beginnen; man fängt je nachdem die c’(ndivid1u-n reagiren, mit RU, jt 86 Grad an nnd geht ganz sachte im Lau fe von Wochen aus 70 Grad, nur aus nahmsweise tiefer, herab. Unter allen Umständen muß man dem kurzen, nur wenige Selunden währendem Fuszbade ein rasches lsrlvärmen der Beine fol gen lassen. Dies geschieht in der Regel in wenigen Minuten« wenn man sie nach sliichtigemAbtroclnen in das war me Bett zuriiabringtz ein Abreiben ist unnöthig; je r.ischer die Beine in das Bett zurückgeliracht werden, desto besser wir das Fußbad ertragen. Bei sehr ge schwächten und alten Personen meide man zu niedere Teinperaturen und bleibe bei 80 Grad. Statt solche einfache, zu jeder Jah reszeit und fast allenthalben leicht zu beschaffenden Fuszbäder zu gebraut-hem huldigen Schwärmer siir ,,Naturheil mittel« demBarsuszlausen aus thausri schen Wiesen und blinlenden Schnee seldern. Aber der alte Spruch des Plinius behält recht. Was in Wind und Wetter aufgewachsenen Burschen und Dirnen keinen Schaden bringt und sie hart zu machen mithals, kann den Zärtlingen, die sich vom Arbeitstisch aus an solche Kuren wagen, recht übel bekommen. —-...-— Skcms Ostens Der Name des kleinen schottifchen Dorer dicht an der englischen Grenze ist unlöslich verbunden mit bedrängten Liebezleuten, hartherzigen Vätern, peitscheschwingenden Postillonen, und gsaloppirenden Pferden. Jn vielen Romanen der alten Schule bedeutet er den dramatischen Gipfelpuntt, und manchem um Stoff verlegenen Maler hat ein junges Paar aus der Nothä - bolfen, das durch Regen und a f spritzenden Schlamm an einem nach Gretna Green zeigenden Wegweiser borbeifagt oder im ländlich patriarcha lifchen Posthofe ängstlich ausfpähend, den Wechsel der Pferde abwartet, die es an dieGrenze der englischenHeimath und der Macht tyrannischer Vormun der bringen sollen. Auch in Deutsch land ist, wenigstens älteren Leuten, Gretna Green bekannt als Zuflucht minderjähriger El)eftandskandidaten, welche die Zustimmung der Eltern oder Vormünder nicht finden konnten. Jn Schottland hat nocki der Satz des lano nischen Rechts Geltung, daß durch übereinstimmende Willenserllärung eine giiltige, wenn auch wegen Unter lassung der vorgeschriebenen Formen strafbare E-l)e. zustande kommt. Um den Beweis einer derartig abgeschlosse nen Ehe zu sichern, wird aber auch in Schotiland eine Erklärung vor Zeugen oder eine Beurkundung des Ebekonsen les Verlangi. Jn England sind seit derMitie des 18. Jahrhunderts Form lichkeiten vorgeschrieben deren Nichtbe achtung tlngijltigkeit derEhe zur Folge hat und die eine heimliche Ehe unmög lich machen, doch galten außerhalb Englands eingegangene Ehen als zu Recht bestehend, wenn die am Ort der Abschliefzuna gültigen Gesetze befolgt worden waren. Verlobte brauchten alfo nur die schottifchgGrenze zu; überschreiten, um der Bequemlichkeitenf des« kanonijchenhRechtg fltheilhafsptig zus werden. Da Stern-a Ureen dran ans der Grenze und einer großen Straße» lag, wurde es meistens als Ziel auser loren; der Grobschmied des Dorfes, der das England zunächst liegende Haus bewohnte, schmiedete die Ehen und trug sie in ein Register ein. Seine Nachfolger setzten das eintrag liche Geschäft fort; schade, daß keiner von ihnen Aufzeichnungen hinterlassen hat. Jm Durchschnitt wurden jedes Jahr an tausend Eben englischerPaare jenseits der Grenze abgeschlossen; man darf wohl annehmen, daß die meisten Eheleute in spätern Jahren gern weit mühsamere Reisen unternommen hät ten, um die in Gretn.i Green geschwie dete Fessel zu sprengen; denn jugend-; liche Schtoärnierei und, schlimmer noch, schlaue Spekulation und Mitgiftjagd geben schlechte Bürgscksaften für dauer hastes Glück. Es war also nur dan lenswerth, daß der DurchbrennersRo mantit ein Riegel vorgeschoben und 1856 ein Gesetz erlassen wurde, nach dem eine schottische Ehe nur dann gül tig ist« wenn die Verlobten sich vor dem theabschluß mindestens drei Wo chen in Schottland aufgehalten haben; die Eltern haben infolgedessen Zeit ge nug, vorzeitig ausgeflogene Nestlinge wieder unter ihre fchützenden Flügel zu nehmen. Die Erinnerung an Gretna Streen wurde dieser Tage lebendig ge macht durch die Anliindigung eines der in Ungtano so yausigen uno Dom Pu blikum stets mit brennendem Interesse Verfolgten Titel- und Erbschaftspros Fesse. Der dritte Lord Mardonald hatte in Gretna Green die Tochter des Herzogs von Gloucester geehelicht. Nach der Geburt zweier Kinder, eines Sohnes und einer Tochter, empfand Ladn Macdonald religiöse Strudel we: gen ihrer Heirath und setzte es durch, daß in England eine zweite (Eheschlie s1ung stattfand. Wie es scheint, ist durch die zweite Gheschliefzung infolge Verzwickter gesetzlicher Bestimmungen die erste Ehe ungiiltig gemacht worden, so daß die beiden Kinder nicht als ehe liebe Kinder zu betrachten waren. Der Sohn, Alexander Mart-anglo nahm, als er vorkVerwandten ausgedehnte Gitter in Yorlshire erbte, den Namen Bosdille an; die Pcerschaft und die Stammgiiter der Macdonalds gingen auf den zweiten, nach der englischen siheschlieszung gebotenen Sohn Gad srey über. Der Enkel des enterbten Alerander Macdonald oder Bosville klagt nun gegen die Erben Godfreys aus Abtretung des Titels und der Gü ter mit derBegriindung, das-, die zweite Eheschlieszung die erste nicht habe un wirksam machen können und daß sein Großvater Alexander zu Unrecht des Erbgeburtsrechts beraubt worden sei. Eine Fahrt mit Zeppeun Ill. Seine Eindrücke von der Fahrt mit Zeppelin lll., zu der Gras Zeppelin die Reichstags- u. Bundesrathsvettre ter letzthin eingeladen hatte, hat der Reichs- und Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Hieber in einer stimmungs vollen Schilderung zusammengefaßt, der wir folgendes entnehmen: Man sieht die blaugriinen Fluthen und das unvergleichlicheFarbenspiel, das die Sonne auf dem asserspiegel hervorzaubert, von Augenblick zu Augenblick tiefer unter sich. Es ist nicht, als werde man selbst gehoben, sondern als versänte unter uns die untgebende Welt tief und tiefer. Der i Jubel der Hoch- und Hurrarufe von da unten verklingt immer mehr, um allmählich für uns verstummt zu sein: nur dem Auge noch sind die rufenden Menschenmassen und ihr verwirrendes Gedränge vorhanden. Die gewollte Höhe, es werden etwa 100 Meter sein, ist erreicht. Jn stiller einsamer Erha benheit schweben wir dahin. Reine Ruhe umfängt uns im sonnedurch glühten Aether. Das im milden Son nenlicht glitzernde Wasser entfaltet all seine zauberhafte Schönheit. Himmel und Erde, See und Berge, Feld und Wald, Schiffe und Menschen, alles in wunderbares Licht getaucht, ein einzi ges berückend schönes Licht- und Far bennreer. Das Gefühl dankbarer Er hebung übermannt uns. Woran Jahrtausende vergeblich sich sbgemiihi. was als ein unerfüllbarerTraum durch die Menschengeschichte gegangen, was auch heute noch manchen als Inbegriff aller Gefahr« ja, fast wie eine Ver suchung der Gottheit erscheint —- es ist hier leibhaftig verwirklicht, ja, es erscheint uns wie etwas durch lange Erfahrung völlig Erprobtes und Selbstverständliches Vom See geht es bald landeinwärts. Eine neue Fülle von Bildern breitet sich unter uns aus. Hoch über die Häuser und Gärten Friedrichshasens we geht un sere stolze Bahn. Wie aus get Spiel schachtel hier-hergestellt, alles so zierlich und kindlich, liegt das Städtchen, wie von trippelnden, rusenden, winkenden Zwerglein belebt, zu unsern Füßen! wie seltsam müßte erst der Flug über eine Riesenstadt wie Berlin uns anmu tbenl Es gibt ja fast gar keine Ge heininissr. kaum mehr lauschige Gar tenplätzchen, verschwiegene Eckchen vor den« alles überfliegenden Auge des Luftfahrers· Und wenn erst die Ein und Zweislieger Mode werden, wird man amEnde bald genöthigt sein, durch besondere Gesetze Haus und Garten gegen ihre aufdringliche Neugier zu schützen. Die Straßen der Stadt und vollends das Straßennetz, das Stadt und Dörfer, Aecker und Wiesen verbin det, idie Wege, die durch Wälder und Felder sich ziehen, liegen, bald wie eine prächtige geometrische Figur, bald wie ein wundervoller bunter Teppich, in schärfster Uebersicht und lichterKlar heit vor uns ausgebreitet. Bauers leute landeinwärts sind im vollsten Erntegeschäft, das ihnen den Gang unter die festfeiernde Menschenrnenge nicht gestatten will; sie haben ja auch den Anblick des Luftungethiims schon oft genossen Aber wenn die jubeln den Massen auf den Schiffen einen be zaubernden Anblick boten, schöner noch uno ergreifender war es eigentlich doch noch, wenn Bauer und Bäuerin, Knechte, Mägde und Kinder mit Sensen, Gabeln, Rechen, Tücher, Hü ten. Tanzen und Springen uns grüß ten Jetzt fliegen wir über den herrli chen Wald, der sich bis gegen Tettnang hin breit und lang hindehnt; einer griinen Wiese von wogenden Wipfeln oder einem leicht sich wiegenden blau grijnen Riesenlornfeld vergleichbar, liegt er vor uns· Reizend ist’s, wie offenbar der huschende Riesenschatten des Fahrzeugs einige Rehe aufscheucht. Vom andern Ende grüßt in weißem Glanze das Tettnanger Schloß und m der Ferne links die Reihe der Thiirme von Ravensburg der alten Weisen stadt. Argen und Schussen ziehen sich wie Silberfäden durch das lichtiiber flutbete Lind. Unsere Fahrt wendet sich wieder dem See zu, über dieKirch thiirme von Erthirch und winkt-kar gen fliegen Wir hinweg· sie-met- Au genblick verläßt uns das Gefiihx völli ger persönlicher Sicherheit Es ist ein fo ruhige-s stiedlicheg Gleiten, daß man auch das Auf und Ab kaum als eigene Bewegung empfindet, vielmehr nur an der sich stets veränderndenLage des Schiffskörpers und des Lauf gangs sozusagen abliest und kon ftruirt. Von irgendwelchem Schwan ken. Schwindelgefiihl oder gar See krcsnkheit keine Spur. Auch der Lärm der Schraubenfliigel und Motore, der in den Gondeln ein Gespräch fast un möglich macht, ist für uns im Mittel gang so gemildert, daß man bequem sich unterhalten kann. Wir fliegen iilser die Landzunge von Langenargen und Schloß Monfort hinaus, nun wieder umkreist von den Dampfbooten und Nachen, Motorbooten und Gou dcln. Zehntausende jubeln dem Besie ger der Lust zu. Und kaum daß wir’s uns- versehen, sind wir auf dem offenen See gelandet, so ruhig und sicher, daß man’s bei etwa geschlossenen Augen überhaupt nicht gemerkt hätte. Der Riesenleib des Schiffes schwimmt aus der bewegten Flnth Durch den Lauf gang kommt der Graf uns entgegen, un: uns zum Aussteigen einzuladen. Glänzende Aussicht Onkel: »Nun, Fritz, Du strahlst ja vor Freude! Heute ist es Dir in der Schule wohl besonders gut ergan«gen?" »Fein war’s! Der Lehrer hat ge sagt: Die Letzten werden die Ersten seini« Im Eispalaft Junge Dame: »Ach, ich kann die Schauspieler nicht ausstehen, es ist eine zu eingebildete Gesellschaft!« Herr: »Aber mein Fräulein, sehen Sie, ich bin doch auch ein Schauspie ler, von mir können Sie doch nicht sa gen, daß ich eingebildet hint« Junge Dame Cbeabsichtigt ihren Fehler wieder gut zu machen): a, ja, ich meinte auch nur die gröfz en Künstler, die kleinenSchaufpieler kom men ja nicht dabei in Betracht!«