W ann-i Heirath-gesuch. Eine Berliner Geschichte von K on radsiernling Die heirathen-it unter den Män nern «gefesten Alters« schien nicht sitz-i groß zu sein; fünf Antwort schreiden waren nur eingelaufen auf das »reelle heirathsgesuch«, das Fräulein Martha Beerbaum, Buch halterin bei C. F. Weber, in die Zei tung gefest hatte. So wurde ihr denn die Wahl nicht sonderlich schwer, und sie entschied sich nach kurzer Ueberlegung für die seiverdung eines Herrn Friedrich Mike-, desfen sauber und fehlerlog geschriebenen Brief sie nun nochmals durchlas, ehe sie sich zur Antwort ent Hist-. Die ganze Art und Weise, in der oerr Müller sich erklärte, gefiel Fräulein Beerbaumz sie antwortete deshalb, daß auch sie nicht abgeneigt wäre, am kommenden Sonntag Nach mittag gegen fünf Uhr in der Kon ditorei von Aschinger ani Alexander plah zu fein und werde eine rathe Rose vor sich auf den Tisch legen, an der er sie erkennen sollte. So legte sie denn arn Sonntag ihr bestes Kleid an, kaufte eine volle, dun kelrothe Rose und machte sich auf den Weg herr Friedrich Müller hatte sie be reits erwartet; denn als fie Platz ge nommen und die rothe Rose vor sich auf den Tisch gelegt hatte, erhob sich ein herr von einem der Nebentische und trat auf sie zu: »Friiulein Mortha BeerbaumW fragte er grüßend. »Jawohl, mein Herr-L« entgegnete sie erröthend. ; Darauf stecte er sich vor und nahm an ihrem Tische Platz. Martha Beerbaums Herz schlug zum Zerspringen: dieser Mann war schön; nicht mehr ganz jung, aber kraftvoll, männlich. mit flottem Schnurrbart und lebhaften, dunklen Augen« denen er bisweilen einen träumerischen Ausdruck zu geben wußte. Sein Benehmen war sicher und ge wandt; nur seine Kleidung entsprach nicht ganz seinem sonstigen Auftreten. Uber Fräulein Beerbaurn fand als bald eine Entschuldigung dafür: ein Junggeselle, dem die weibliche Pflege fehlte, dar bisher immer in möblirten Zimmern gewo nt hatte, mit dem — wie er selbst chrieben hatte —- das Schicksal nicht immer ganz freundlich umgegangen war: das erklärte eben manches. Bescheiden trank er, wie sie, eine Tasse Laffen half ihr —- und auch wohl sich —- durch ein paar geschickte Worte über die ersten Augenblicke der Berlegenheit hinweg und führte sie alsdann aus dem Jnneren der Stadt hinaus unter die schattigen Bäume des Thiergartens. Und hier schüttete er ihr sein herz aus, in so ehrlicher Weise, mit so schlichten, einfachen Worten, daß Martha Beerbaum keinen Zweifel mehr an der Aufrichtigkeit seiner Ab sichten und seines ganzen Wesens überhaupt hegen konnte. »Es itt ja heute tem ungewoin licher Weg mehr, Fräulein Martha«, —- sagte er —- »auf dem wir uns ge funden haben Aber Sie sollen des halb nicht denken, daß es sich für mich nur um ein Geschäft, um eine soge nannte Bernunstheirath handelt. Ich tenne Sie jetzt erst seit einer Stunde, und dennoch lam ich —- nicht nur gu ten Gewissens —- sondern aus der ehrlichsten Ueberzeugung meines Her zens Jhnen sagen: ich liebe Sie.« O . . .« machte Fräulein Beer bannt und sah erröthend zu Boden »Jawohl, liebe Martha« —- fuhr er sort —- »der erste Eindruck ist ja immer ausschlagend und . . . wenn Sie es deshalb wagen wollen . . . mit einem schlechten, einfachen Men schen. « Ei war inzwischen dunlel gewor den, Und Fräulein Beerbaum, die sich an dem Aeußeren ihres neuen Freundes ebenso sehr wie an seiner weltmiinnischen, aewandten und doch auch wieder schlichten Und treuherzi seg Art förmlich berauschte, wußte nichts Besseres zu thun, als ihm ihre Lippen zum Ausse, zum Verlobungss bese, zu reichen. - Der Hand toar also besiegelt; und aus dem Rückwege schlug Marthe seerbauin selbst var, den Tag im Mrant oder wohl besser umsl sei Demptnsli zu beschle Friedrich MMU zögerte einen Un M; nnd dann entsesnete er mä etism rieth-reites- Utlidlag sei-M W dunklen Unsere. ,- dmxs ims, liebe Marth mäeu wir gleich iet- erst und der schon hedenllkch »Hast auf die Reise zu gehen« Marthe Beerhauen war geradezu hezauhert von seiner Offenherzigteit und Oiederkein er war nicht nur ein schöner« gewandter Mensch —- er war auch ehrlich und sparsam. Das er " freute sie fast ans meisten an ihm. »,Nun Verr Müller« —- sagie sie deshalb, glücklich und verlegen zu gleich —- »wir sind uns ja doch nicht mehr fremd. Wenn Sie also erlauben würden, daß ich . . . daß wir . ich meine, Sie könnten von mir, die ich Ihnen ja doch nun bald näher stehen werde, ohne Scheu annehmen, daß . . . »Mensalö!« Friedrich Müller fah förmlich entrüstet aus —- »niemals werde ich gestatten, daß Sie, ..... daß wir auf Jhre Kosten ..... schon knein Ehrgefühi würde das nicht geben. Nein Marthal Des-Li mü en Sie einsehen. Und -- nicht wahr? — Sie zürnen mir deshalb nicht. Es wird noch so manchen Tag stehen« an dem wir qliicklich und zufrieden mit einander speisen können, meinetwegen auch einmal des Sonntags bei Kein pinsti.« Martha Beerhaurn schwieg; sie nickte nur mit dem Kopfe, und ihre Finger drückten zärtllch seinen Arm. Dann hatte er sie nach Hause be gleitet und sie war, selig lächelnd und immer nur an ihn denkend, zu Bett gegangen. In den nächsten Tagen sahen sie sich immer nur aus eine kurze halbe Stunde, des Abends wenn er sie vorn Geschäft abholte und nach hause be gleitete ; Jeden Morgen aber ernten ne ei-j nen Gruß von ihm; entweder eines Ansichtstarte oder auch einen länge-? ten Brief, in dein er von dem Gliict i sprach, das er in ibr gefunden, unds die Zukunft siir sie beide in den ro-j frgsten Farben ausmalte s Gegen Ende der Woche tbeilte ers ibr mit, daß er verreisen müsse; nurs aus zwei Tage, wie er sagte: zu Ver-! wandten in die Provinz, aus deren Grundstück er noch ein paar tausend Mart zu steben babe; er brauche die ses Geld als Kaution in seiner neuen Stellung. Udartba hätte ihm gern ihre Er-· sparnisse für diesen Zweck angeboten; sie batte aber seine Empfindtichteit in Geldsachen tennen gelernt und unter ließ es deshalb. Arn Montag tam er zurkickx und als er sie vorn Geschäft abholte, schmollte sie zunächst ein paar Augen blicke. weil er ihr nicht einmal eine Auftchtitarte gesandt und vermuth ltch also gar nicht an fie gedacht hätte. »Liebe Martba« — entgegnete er ernst und strich sich rnit der Hand über die Stirn —- «ich war in der That nicht in der Stimmung, dir zu schreiben, obivobl ich viel an dich aedacht dabe. Mein Besuch bei den Verwandten war nicht besonders er steuli . Es find brave Leute: aber es gedt ihnen nicht sonderlich. und mein tleinei Kapital kann ich keines falls vor Oktober zurückerhalten Das ist mir peinlicher als du glaubs; denn die Kaution muß unbedingt bei Antritt meiner Stellung gezahlt wer den« Geschieht das nicht, so muß ich eben zurückgetreten und« .. . er vol-I lendete den Satz nicht, sondern sob; nur ernst und nachdenttich vor sich; nieder. ; i i I e ; Meiste Marthe-! Beerbaum zögerte einen Augenbiick und sagte dann beinahe vorwurfsdoll: «Fritz, hnst du denn aar nicht an mich gedacht?'· »Gewiß, Kind —«, sagte er on scheinend zerstreut — Jerade des bcgb ist es mir ja doppelt schmerz ii .« Wie selbstlns er ist. iaate sie sich bei diesen Worten, und fuhr dann laut fort: »Nein, du verstehst mich nicht. Ich meine an mein Geld, an meine Er sparnisse.'« »An dein . . . ?« »Aber ich sagte dir doch, daß ich fünftausend Mart besitze, ein kleines Erbtheil und was ich mir selbst dazu gespart habe-« .Richtia! Und nein, Martha es geht nicht« «Eö geht, Iris —« sie wurde förmlich energisch —- ,,wir können die Papiere —- ei sind Konsols —- schon morgen verkaufen, und du zahlst das bnare Geld bei deiner neuen Firma etn.« »Nun gut!« —- er gab endlich nach —- ,,rvir müssen dann eben bis Otto ber mit der hochzeit warten, denn eber kann ich mein Gekd nicht er halten. Ach, und ich hätte dich doch schon so gern den Sommer Eber als Gattin an meiner Seite geschnit« Er seufzte noch einmal schwer und schien den aanzen Abend iiber der sttsmt in sein Um Tase war er jedoch wieder erer Laune. Als sie Ie - meins-Im die Kessels versank-. te er sogar darsber das sit de — ipr ihm Meter-wiss — Inn eigentlich bettelt-tinY dast n GFFIM Mit-ca ite Mit-I n- p n- WMF sei te- pwithmn. bei is UWM END I. « ten setra ein und war nun Ader in beßre - ·nrsumg. Er prornenirte mit ibr die .Lin den« entlang, traut eine Tasse Kas fee bei .Jvfty« mit ihr und be tt nur, daß er ihr nicht auch den ni seidenen tönne, da er sich rnit einem feiner neuen Kollegen zu einem Giafi Bier verabredet hätte. Den nächsten Abend versprach er ibr jedoch. Sie erwartete ihn vor ihrem Geschäft, eine volle Stunde — vergebens. Als sie auch am nächsten Morgen teine Nachricht von ihm erhielt. schrieb sie ihm nach der Müller-ie ftraße. Der Brief tam als unbe siellbar zurück: »Adrefsat nnbetannt wohin verzogen.'· Jetzt wurde sie ängstlich, und eine duntle Ahnung stieg in ihr auf. Aber nein! Das war ja nicht mög lich. Sie that ihm sicher unrecht. Außerdem hatte sie ja auch die Quittung über das eingezablte Geld in händm Sie wartete noch einen Tag, noch einen zweiten. Dann ging sie zu sei ner Wirthin. Frau Beusernann in der Artillerie ftraße war wenig liebenswürdig »Herr Müller ist vor vier oder fiinf Tagen von mir fort gezogen. Wohin, .hat er nicht angegeben." Dann schloß sie die Thür wieder. Martba Beerbaum begriff noch ira rner nicht und wagte nun den lesten Schritt —- sie ging zu dem Banthause, zeigte die Quittung vor und fragte nach der gegenwärtigen Adresse des herrn Friedrich Müller· »Zum nicht bekannt-· — eruarre ihr der Kassirer knapp, schlug aber dann doch seine Bücher nach, priiste die Quittung und gab sie ihr mit einem bedauernden Achselzucken und mit den Worten zurück —- »,,eine Einzahlung in dieser Höhe ist am genannten Tage bei uns nicht gemacht worden; außerdem isi die Unterschrift dieser Quittung gefölscht.« Marthe Beerbaum war trog ihrer weiblichen Schwächen ein starles Mädchen: nur aus Selunden schloß sie die Augen, dann trat ste zurück vom Schalter und verließ wortlos den Kassenraum . . . Draußen lachte ihr die warme Frühlingjsonne entgegen; aber sie fühlte ihren belebenden hauch nicht. Sie sah auch nicht, was um sie her vorging, hörte nichts, sondern dachte nur immer das eine: Betrogen, um das sorgsam gehiiiete, mühsam er sparte Geld beirogenl Dann ging sie langsamen Schrit tes. mit theiinenlosen Augen vor sich hinsiarrend, in ihr Kontor zurück, nahm an ihrem Arbeitspult Platz und begann wieder zu arbeiten, wie -sie es nun schon zwanzig Jahre lang gethan hatte. Jndische Zauberlunst. Von Ludwig Segebarth. Es gibt noch heutigen Tages eine große Menge von Leuten, die steis und sest behaupten, daß die indischen »Zaubertiinstler" im Besitze von übers natürlichen Kräften wären. Wunder dinge wurden erzählt, die, wenn sie wirklich der Wahrheit entsprachen, al lerdings geeignet sein würden, dem Zuhörer «da5 Gruseln zu lehren«. Die Frage, welchem Umstande es zu Jverdanten ist« daß eine so hohe« Mei ; nung über die Fähigkeit der braunen -Gautler platzgreisen tonnte, läßt sich unschwer beantworten. Die europiii schen Jndienschrer sind selbst schuld daran. Theils ließen sie sich thatsäch lich durch die oerblüssende Geschicklich leit der Zauberer täuschen, theils be richteten sie absichtlich ungeheuerliche Stückchen der holuspotusmänner, wenn sie dem alten Wunderlande den Rücken gelehrt hatten und wieder in ter heimath saßen, lediglich um sich bei der staunenden Mitwelt noch in teressanter zu machen. Viele Bücher sind über indische Zaubertunst ge schrieben worden, die meisten jedoch besinen wissenschastlich wenig Werth, da sie von groben Unrichtigteiten strotzew So verwechseln die Herren Autoren mit Vorliebe die Gautler mit den Yogis und Faiiren. Leytere sind astetische, büßende Wunderthäter, deren Thun ein religiöses Motiv be stimmt. Von allen indischen Städten gilt Madras als das hauptquartier der hexenmeister. Von hier aus über schwemmen die schlauen Gesellen nicht nur die übrigen Provinzen des stie senreiches, sondern auch das eure päische Festland. Es muß· jedoch gleich bemerkt werden, dasd .,«besseren Künstter in den seltensten Fällen in das Ausland gehen. Wer also ihrt Wortsinn-n deutet-tu will dort »kleinen Unsslug« nach Indie nicht scheuen; aus seine Kosten wiri er schon Ismene-, selbst wenn alles aut natiiriiche Leise M sich —Uet « sen. das der Vorgang. was Nerven tihel anbelangt, taum iihertroffen werden tann. —- Jn dem sonnendurch glühten Winkel einer Rebenstrasze ha ben sich einige ausgemergelte Gauller mit sinsteren Gesichttziigen häuslich niedergelassen und zeigen einem ver ehrlichen Publikum ihre Kunst. End lich tommt der Bastettrick an die Reihe. Die hexenmeister werfen einen Korb trachend auf die Erde, blicken dann wie suchend und wild im Kreise umher und greifen dann aus der Zu hörermenge eine hübsche junge Ta mulin heraus. Vergeblich leistet das Mädchen derzweifelten Widerstand. Die Gauller fesseln sie lunstgerecht, umschlingen sie mit einem weitmaschi gen Fischernej und stopfen sie unter drohenden Reden in den Korb hinein. Schnell wird der Deckel darübergestiilpt und das eigentliche Schauspiel beginnt. Unter marter schiitterndem Geschrei stoßen die Zauberer scharfe spise Degen ab wechselnd von den verschiedensten Richtungen tief in den Korb hin ein. Die Wirtung ist schwerlich. helles rothes Blut sickert langsam aus dem Gele auf den staubigem dürstenden Boden, wo es unheimliche kleine Kugeln bildet. Endlich reißt, wie im Wahnsinn ein Gantler mit einem hestigen Armschwung den Deckel oon dem Korbe, springt mit beiden Füßen in letzteren hinein und tritt den »durchld·cherten Mädchenlörs per« anscheinend zu einem formlosen Breinusajnmenz ·Schließlich has-it er ckscsspsl lllklc, steigt CUQ OIM DIEle heraus, gefolgt von der unverleyten and aller Bande ledi en Tamnlim Es versteht sich von selbst, daß Letztere mit zur Gesellschaft der Zauberer ge hörte. Jedem Degensiich ging ein bestimmtes Stichwort voraus, nach welchem das Mädchen eine entspre chende Stellung irn Korbe einanan so daß sie von der Waise nicht verle t werden lonnte. Bei der Schlug stene krümmte sich die geschmeidige Tarnulin derartig. daß sie einen »Ring« bildete in der bauchigen Wölbung des Korbe-T so daß die Füße des status-senden Gauklers nur eine leere Stelle bearbeiteten. Das oerrneintliche Blut bestand aus einer farböbnlichen Flüssigkeit Wie schon vorber erwähnt, ist die agnze Bor siibrung so ausregend, daß noch vor hundert Jahren die christliche Geist lichkeit dieselbe verbot. Die Staats raison mag allerdings dabei ein ge wichtigeö Wort mitgesprochen haben, da zweifellos die grausamen - stinkte sanatisirter bindui und - mmedaner bei dem Anblick eines olchen grausigen Schauspiel-i neue Nahrung erhielten. Mit Vorliebe bedienen sich die indischen Gaukler schrecklicher oder doch wenigstens an scheinend furchtbarer Mittel, um aus ibre Zuschauer einzuwirken. So klagt zum Beispiel ein Zauberei in beweg lichen Worten den Umstehenden sein Leid. Möglich aber macht er eine re signirte spat-bewegung, ergreift ein scharses Messer und schneidet sich zum Entseten Alter die Zunge ab. Auch die Lösung dieses Stückchens erklärt sich ebenso natürlich wie barmloö, denn das abgeschnittene Fleisch ist in Wirklichkeit nichts Andere-, als eine — Melonenscheibe. Nicht immer je doch ist das Blatt-ergießen nur ein scheinbares. Viele tGaiLtler stoßen lich out Wuntch tpitze Yeaoein uno Nägel durch Wangen, Ohren tin-d Nase. Schon seit der Kindheit her sind diese Körperitellen »bec1rdeitet", die Wunden also nur leicht vernorbi, so daß des Blut insolqe neuen Ritzens der Houi leicht dein verletzten Theile entströmt. Auf eine Täuschung der Sinnesorqerne beruht es jedoch, wenn der Zaudern eine hondvoll Nähna deln und einen Zwirngfaden »herun-· terschluckt« und nach geraumer Zeit die Nebeln auf dein Faden gereiht wieder zum Vorschein bringt Jn den Magen praktiziten die Künstler überhaupt gern etwas hinein, was dort nicht hingehört. So verschlingt solch ein Tausendsassa vor aller Augen eine kleine Glocke und gebietet dann lautloie Ruhe. Nun siingi er an, sich zu wiegen und zu drehen, und man hört deutlich aus dem annern seines Körpers das Metall klingen. Gesährlicher schon sieht es aud, wenn sich die Gauklee ein Schwert durch den Schlund stoßen und dann rote aus Ungeschicklichkeit den Grifs des Mordinstrunrentes abbrechen Mchtsdestoroeniqer zieht sich der Künstler die Klinge unbeschadet am Rücken wieder heraus. —- Dek be rühmte Manqotrick kann in der That nicht anders als verblüssend geschil dert werden. Als Einleitung gehen diesem qewshnlich ein paar »nur-etli liche Nummern« voran-. Der Gaul lee bekommt zunächst wiederholt ei nen heftigen Duftenonsull, wol-ei er noch und nach ein geöffnetei Ja scheunniser, welches lutge Zieht ist, eine »zw- e, scheußliehe S nne und ähnliche use äus dem Munde speit. Dann endlich bohrt et ein Loch in die sei-, läßt vom Publikum einen sang-sent wählen vergräbt ihn in der Mann und spriY nun augen - tosend seine St M ussssornieln s Fee-ruf wirst er eine leinene Decke i her den Sandhaufen und hält eine stets- Insproche »ein die Rasch-neu set , Schluß Miet. vorsich tipr M M des iiber den kein-enden Rang-stern. Wieder erfol eine tleine Rede, und nun lehen d Umherftehenden unter dein geliifteten Leinen ein ge n Cen timeter hohes Pflänzchen priesen. welches schließlich nach ähnlichen Ma nipulationen die stattliche Gräße von einein halben Meter annimmt. Daß es sich bei dein ganzen Experiment nur um eine geradezu wunderbare Fingerfertigteit der Herenmeifter han delt, bedarf wohl weiter keiner Erklä rung. Doch nun zu den Schlan en. welche in Indien eine so große olle spielen. Der Zauberer richtet ein paar Worte an feine Umgebung und lniibft dabei einen zusammengenäh ten Lederftreiten ab, den er fich utn die Düften geschlungen hatte. Er schüttelt ihn hin und her, tnäult ihn zusammen, tritt darauf und beweist damit. daß nichts Ledendes in ihmJ vorhanden ift. Da fällt sein Blick aus die Mangoterne, welche aus ihrem Behälter herausgefallen sind. Schnell wirft er den Lederstreifen wie achtlos in die Nähe feiner iibrigen Gerätty schaften und verschließt zunächst die Kerne sorgfältig in der dazu bestimm ten Büchse. Nun nimmt er das Leder wieder vorn Boden auf, ftreift mit der Hand die Flächen desselben ent lang, und hervor schießt eine Schlan ae, zischt windend-, und — das Pu blikum weicht meistens im ersten Schrecken fluchtartig eine Anzahl Me ter zurück. Während nämlich der Gauller die Manaoterne verpactte und die Ausmertfamteit der Zuschauer auf sich lenlte, schlubfte die bis dahin ber borgen gehaltene, gut dreisirte Schlan ge schnell in den Lederschlauch hinein. s Auf der Insel Jana experimentirt der Zauberer fchon auf eine gefährlichen Art und Weise. Er fchiittet aus ei i nem Korbe eine tleine, aber sehr ge Hährliche Giftschlange beraus, greift Idas flüchtende Thier am Kopfe und beiszt diesen schnell ab· Während er - den elelhafien Bissen verzehrt, hält er den ihm zufchauendrn Leuten den zappelnden Rumpf entgegen.—Hiihsch macht eg sich, wenn der indische Kisntstz ler Wann durch ein troaenes Oreo areßt, letzteres mit einern Tuche wie der sorgsam trocken reibt, und dann unter rasch hervorgestoßenen Zauder sormeln neues Naß nachschiittet. Jeht ereianet sich das Wunderbare: das Wasser hält sich im Sieb, ohne abzu f!ies-en. Das Tuch war nämlich mit einer Fettpaste impräanirt, wodurch die feinen Poren des Sirt-es wasser dicht zugestopit wurden. Viele Kunststücke haben unsere hei mischen Prestidigtateure mit ihren indischen Kollegen gemeinsam. So z. B. das »Aus-der-Lust-greisen' oon Thalern resp. Rupien, das Estarnæ tiren von Gegenständen, die in der band gehalten wurden, um dann im Munde, und zwar in oekänderter Form, wieder zusm Vorschein zu korn lnen. Es würde natürlich viel zu weit führen, wenn man alle Leistun gen der braunen Wunderrnänner er llören wollte: so möae es denn ge nügen, nur das Dargebotene anzu führen und dem Leser die Lösung des Probleme selbst zu überlassen. Wäre es nicht herrlich, wenn alle Menschen ebenso wie die indischen Zaudern aedratene Tauben aus den Bäumen wachsen lassen lönntenS s Würde die haussrau nicht selig sein. I wenn sie ed verstünde. Reis in taltern sWasser en lochen? Und wie wiire . unsere Kolonialregierung entzückt, I wenn die Anstedler in den wasserar men Schutaebieten das labende Naß auF Steingt«4lrervorzuquetschen ver-! « r- ---stzt«t. -f--( mouimu um« «- »m««»,, -»... recht cesällig ist das Geheimnisz, drei verschieden gefärbte Pulverhöuschen in einer Bronreschale mit Wasser zu mischen, das Ganze gehörig zu quir len, die Flüssigkeit hinunterzuschlucken und —- die Pulver dann völlig trocken und nach dem Tonwertb gesondert wieder aus dem Munde aus den Erd boden zu vusten. Wunderbar mathet das Verschwian eines Jünglinge an: dieser wirft ein weißes Seil in die List-, wo es srei schweben bleibt, und tlettert dann geschwind an dem Strick in die höhe, bis er vor den Augen der Zuschauer binter einer analmenden Rauch-walte dem irdischen Dasein entrückt wird. Vorsichtshak ber wird diese Leistung jedoch nur in spärlich erleuchteten Felienböblungen vorgesiihrt. Man dnrs wohl mit Recht bebaut ten, daß-die indischen Zank-riet sich allgemeiner Beliebtheit erfreuen. Die einheimische Bevölkerung schätzt die Darbietungen, deren Anblick die em vsindlichen Gesiiblönerven so »nett" erregt, und der Europäer begrüßt die Herenmeister mit Freuden, da sie ihm aus interessante Art and Weise über manche langweilige Stunde in dem alten Wundern-rede ninweghelsem -—. We m Oste Schneidermeister: »Ist-mer« wenn ich mein Geld ben möchte, trösten Sie mich rnit .brern reichen Onkel; der scheint aber such nichts mehr her ausrtitten in wolle-P Its-diebis- Wen Sie, Meister chen; gestehen sie iben doch Inst inei ne Schnitt-ist« W umkrnutsrsenuczs wein- tqu se Vuberbauet ba, bern bebe ich sum erstenmal versucht. einen Zahn zu zie bes «M, undi« »si, is leicht das aber nicht; stets-at Ist er n geschrien da war »Es-« , . E ist-ersi- »beiali0t« wäqu I l T IFrTcheeteT Zachariusl Wie gomnist de daher?« »Eicha! E Automobilche bat rner Beinche abgeiahrek Umrisse-akuten ..D-er Lotomotiviiibrer Müller hat sich schon zum dritten Male verlobt.« .Das- bringt fein Beruf so mit sich.« »Wieso?« .Na, er glaubt immer, er habe seine Lotomotive vor sich: kaum bat er »angebalten«, so läßt er sie schon wie der «laufen'.« III Ier Schille Lebrm »Streichinstrumente sind zum Beispiel die Geige, der Baß, das Cellv. Wer weis-. vielleicht noch eins? Fritz-Dem »Der Pinsel.« Ein-and »Es war nicht bitbfch von dir, Lott chen, daß Du vorhin nicht die Wahr beit sagtest; ich bin fett über vierzig Fabre alt, tann mich aber nicht ent sinnen jemals geloqen zu baan Papa, du sagtest aber doch neu lich. irn Alter ließe das Gedächtnis to furchtbar nach!« Der Pil. ssr den sich Alles dreht. . Gnädiqu »Warum decken Sie denn fest fchcn zum Abendessen, Minna?« »Ja. mein Ward muß ieht schon Ene .Stunde früher in der Kaferne ein.« sersseifelte Wahl. Gläubiger: ,·,... Jetzt werde ich Sie meinen beiden Töchtern vorstellen z- etner nach der andern —- dann tönnen Sie wählen, welche Sie wol len!· tBringt die eine, welche fehr häßlich ift). Nun, wie gefällt Sie Sehran Oder full ich die andere brin gen « Schuldner: »Jawohl, bitte! Ich nehme unter allen Umständen ie andere!« Der sen-Miche. »Diese Nacht hat mich mein Backen zahn wieder fo gepeinigt. da es nicht zum Aushalten war; fchlie lich hin ich aus ’m Bett gesprungen mit dem festen Vorfah: »Jett muß er herau3!« Schnurftracls bin ich zum Zahnarkt gelaufen und habe dem beinahe de Nachtqlocke abgerissen. Aber als er gekommen. da war mir auf einmal der ganze Muth vergangen. Jch stot terte, ich hätt’ Unfua gemacht, wurde nach der Wache gebracht und muß fest zehn Mart Drdnungsftrafe zahlen« Her Gericht. «J-ch lann eidlich bekunden, daß der Kläaer sich wie ein Rindvieh be nommen hatt« »Das laan nur ein Schafston be hauvten!" Richter: »Da die Personalien der Parteien feftqeftellt sind, erkläre ich die Verhandlung fiir eröffnet-« Wssrliche Dritten-. Zwei Stadtherrn, der eine lang und hager, der andere bucklig un . krumm, machen sich im Wirthshaus über einen an einem Nebentiich sitzen den Bauern lustig. Ruhig hört der Bauer die zwei eine Weile an. Auf einmal aber wendet er sich in drohen der haituna gegen vie Spötter und ruft: »Wenn ihr zwei ietzt nicht auf hört, dann baue ich den einen krumm und den andern gravi« Das stritti. »Das ist aber nicht schön von Dir, Fritz« daß Du nur artig bist, wenn man Dir auf die Finger sieht!« »Aber, Papa, Du rauchst ja auch bloß, wenn die Mama fort ist!« Mit eint-th - c I,;.- - Professor Umn neuen Kollegen): »Seht lohnend sind die Spaziergänge in unserem Stadiparh aber man kann sich leicht verirren. Wenn Ihnen das einmal paksiten sollte, io holen Sie einfach mich, ich zeige Ihnendann des rechtes XII-» d WWMU..»...M«.OJNO4J-Kk-.w