Ver Bernhardiner. Illgetnein wird der Bernhardiner all die schönste unter den Hunderassen Wsprwn Thatsächlich gibt es kanns ein anderes Thier, das so viel äußere und seelische Schönheit so viel stolz und Menschenfreundlichkeit in Ich vereinigt, wie dieser Hund. Ueberall, wo er sich zeigt, bei Jung und Alt, wird er gern gesehen. Der Oernhardiner gedeiht am besten im gemäßigten, auch kalten Klima Jm heißen Klima, zum Beispiel Afrika, scheint er nicht recht fortzukommen Deutschland erhielt den Hund aus der Schweiz, aber es ist fraglich« ob man ihn dort, genau betrachtet, als ureignc Rasse ansehen darf. Die Schweiz ählt jetzt drei verschiedene Hunderas sen, die man als spezifisch sür dieses Land bezeichnen dars; die munteren, wachsarnen Sennenhunde, die vorneh men Jagd- oder Laushunde und als eigentlichen Nationalhund den Bern hardiner. An den vielen, an vorge schichtlichen Knochen reichen Fundstät ten der Schweiz finden sich weder ty pische Bernhardinersormen noch auch größere Dogge-kauern Es ist nun sehr schwer, die Abstammung einer solchen Hunderasse sicher nachzuweisen. Man benutzt dazu die Forschungen der Sprachwissenschast, sodann die natur wissenschaftlichen Methoden, insbeson dere die Messungen des Schädels, wie sie von Rittimeyer in eingebendster Weise ausgeführt wurden, endlich spielt die Erforschung der ältesten bildlichen Hund schriftlichen Quellen eine große Rolle. Es ist zwar sehr verfiihrerisch, nur einen dieser Wege zu betreten. Aber ein solches Verfah ren führt leicht zu Trugschlüssen. Erst wenn alle drei Methoden deutlich auf denselben Ursprung hinweisen, darf man annehmen, daß dieses Thier der wirkliche Vorfahr einer Hausthierrasse ist« Bei den Bernhardinern kommt man mit immer größerer Wahrschein lichkeit zu dem Schluß, daß es sich hier um Nachkömmlinge oftasiatischer hunde, besonders aus dem Gebiet der Tibetanischen Hochebene, handelt. Die geschichtlichen Aufzeichnungen der Schweiz enthalten fast nichts über den Bernhardiner. Er war offenbar dort so bekannt, daß man ihn nicht zu erwähnen brauchte. Dagegen fin det er sich vielfach mit feinem präch tigen Kopfe als Schmuck auf den Hel nien oder als Wappen bei den schwei zerischen Edelleuten. Jn dem Lan desmufeum zu Zürich befindet sich eine Wappenrolle aus dem vierzehnten Jahrhundert mit zahlreichen Bernhar dinerm die den Beweis liefern, daß diese hunde besonders beim Adel viel gezüchtet wurden. Noch heute lassen sich manche Zuchten von den hunden der Grafen von Rougemonts, von Pourtales, von Graffenried, von Judd ableiten. Später kamen sie besonders in der Schweiz in Vergessenheit Es klingt fast sagenhaft, wenn man in älteren Büchern liest, daß die Bern hardinerhunde in einem Schneefturme des Jahres 1816 alle vernichtet seien. Man vergaß eben, daß diese hunde nicht nur im hospiz des St. Bern hard, sondern auch auf anderen Al penpäfsen und in vielen Thalern ge züchtet wurden. Die ersten, die in der Reuzeit die Bedeutung dieses Hundes erkannten und ihn zum neuen Leben erweckten, waren die Engländer. Jm Jahre 1863 wurde überhaupt zum er sten Male in England ein Bernhardi nerhund priimiirt. Er wurde nach , England eingeführt offenbar in der Absicht, die Mastiffs zu verbessern. Demgemäß bezeichnet der Engländer diese Hunde als »Alpian maftiffs«. Später wurden sie auch direkt in Eng ; land gezüchtet, und als heilige Hunde : bezeichnet. Diese Selbststiindigkeit in der englischen Zucht ging sogar so weit, daß die englischen Bernhardiner - heute einen besonderen Typus dar Jn der Schweiz unterscheidet man zwischen den Thalhunden, den Bern hardinern, und den Hospizhunden, den Hunden des St. Bernhard. Jmmer wieder wird die irrige Ansicht vertre ten, daß die Hospizhunde die Stamm väter aller Bernhardiner seien. Ge - rade dai Umgetehrte ist der Fall. Die Hunde des hospizes stammen von solchen Thieren, welche den München siir ihre menschenfreundlichen Zwecke Fgeschenkt wurden. Selbstverständlich ;- war ei, daß man den hochverehrtenl Brüdern nicht gerade die schlechtesten Exemplare übergab. Immerhin ist Z man der Ansicht, daß die hospizhunde erineiwegi die schönsten sind Sie werden eben nicht für Ansstellungen, sondern siir Leistungszwecke gezüchtei. Gerade diese Thiere müssen wir als die ältesten Sanitätihunde ansprechen. Icli Rapoleon der Erste vom 15. bii U Mai 1800 den Paß mit mehr ali wpco Mann überschritt, ließ er eine Menge Opfer hinter sich zurück, deren .. settung zum Theil nur durch diese ; de ermöglicht wurde Das Klo liegt mit Aninahrne des sehr tur Mmeri dauernd im Schnee, einer W von 2471 Meter-r und - is siioineter von Martigny t. Gegenwärtig sind ans dem W dunde nnd zwei Junge smk Iris-: kiu « « inei- xisiiiu eämphe « » Der ietzt-« IIKECWWW Miwqux , , drurt ift intelligent bei Hunden mit dunkler Maske meist ernster erschei nend nie aber bösartig Nie dars der Bernhardiner ein Beißer oder Kläffer sein, während er unbestechlich jeden Fremden bewacht und sesthält bis ein Dausgenosse kommt. Anders geartete Charaktere beruhen meist aus Ein lreuzung ungeeigneten Blutes durch andere Hunderassen. Der Oberton , ist breit, etwas gewölbt und geht seit Ilich in sanfter Rundung in die sehr , kräftig entwickelten hohen Backentheile . über. Die Schnauze entspringt ziem . lich plöhlich und steil absallend Die »Ohren find mittelgross, ziemlich hoch angesetzt, im Ansatz leicht abstehend. Die nach vorn stehenden Augen sind I mittelgroß, braun, ost nußbraun, zei gen einen klugen, freundlichen Aus druck. Die unteren Lider schließen meist nicht völlig und bilden daher eine gegen den inneren Augenwinlel eckige Falte. Der hoch angesente kräf tige Hals wird nur in der Erregung steil, sonst wagerecht oder leicht ge senkt getragen. Die Farbe ist: Weiß mit roth, oder Rath mit Weiß, das Noth in seinen verschiedensten Abstu fungen; Weiß mit graugelben bis graubraun geströmten Platten, oder eben diese Farben mit weißen Abzei chen. Die rothen oder grau- oder braungelben Farben sind völlig gleich werthig. Unbedingt nöthige Abzeichen sind: weiße Brust, Pfoten, Anten spihr. Nasenband mit Halsbandx Ge nicksleck und Bliisse sind sehr erwünscht. Fehlerhaft sind alle anderen Farben außer der sehr beliebten dunklen Ber brämung am Kopfe (Masle) und den Behängen. Stabsveterinär Dr. Goldbecl. Letzte clchssreiflötth Die einzige Gegend der Ver. Staaten, wo Eiche noch in größe rer»3a!zt und in der ganzen ur sprunglichen Freiheit sich tummeln, ist gegenwärtig im südlichen Oregon, wo die Wasserschriden nach der Küste des Stillen Oceans bin absallen. - Hier dehnt sich noch ein weites Berg- und Waldland von wilder Naturberrlichleii aus, durchtrönt von dem gefchliingelten Coosslrisi, dem nördlichen Arm des Coquilleslusseg, dem Lake-Erret, ver sich schließlich in den Umpaaua ergießt, und ikren Ne benströmen, mit steilen Höhen und tiesen Schluchten. Nur wenige, taum erkennbare Fäbrten geben· durch vie ses unwirtbsame Gelände, und selbst der holzsüller dringt bier nur un gern ein, da dicht verschlunsgeneö Un terbolz und Gestrüpp fast jeden Schritt außerordentlich erschwert. Der Jäger aber findet erst recht gro ße Schwierigteiten, und das Wild bat überaus günstige Gelegenheit, sich verborgen zu halten. Man lann hier durch viele sogenannte Townssbipö kommen, wo man kaum jemals durch Baumwipsel und dichtes Rantenwerl bindurch etwas vom blauen himmel siebt! Jrn Uebrigen ist die Gegend, von den Haben aus gesehen, reich an großartigen Scenerien. In diesem wilden walddärnnierigen Paradies schweifen noch verschiedene beerden Elche umher. Sie haben gelernt, die wenigen Führten zu mei den, und sie folgen der bangt-Höhen lette und streben den Quellgebieten der lleinen Strömen in den tiesen Bergschluchten zu. Hier finden sie im üppigen Unterhrlz noch reichliche Nahrung und zugleichsebr günstige Versteck selbst wenn nicht unmittel bar verborgen, sind sie durch das Farbenspiel d:r Umgebung fast un sichtbar. Früber waren ihrer freilich viel mehr; ungezählte Tausende des betr licksen Wildes mit dem majestätischen Geweib durchsschweisten diese Höhen und Tiefen. Es ist immerhin noch ein beträchtliches häuschen übrig ge blieben, — doch lanasam vertleinert sich auch diese lrkte Freisiatt infolge der zunehmenden Besiedelungl Die stumme der Pause-tm Der Aberglanbe ist so alt, wie die Welt. Namentlich die »moderne« Pa riserin scheint start unter dem Banne des Aberglaubens zu sieben. Jn ei ner Pariser Zeitung verrätb eine Französin, wie groß die Zahl der Amulette ist, durch die sich die Parise rin von heute gegen allerlei Unglück und Mißgeschick schützen will. Da ist zunächst ein Anbängsel fiir die Uhr lette, das aus goldener Platte, von Rubinen umgeben, die Zahl 18 aus weist. Dieses Amulett soll dasor schühem daß die Trägerin am 13. von einem Unglückssall betroffen wird. Damit die einzelnen Monate nichts Böses im Schilde führen, trägt die Pariserin am Armband soge nannte Monatssteine. Das sind tleine goldene Medaillen, mit verschiedenen Steinen besett So weist der Sep tember einen Chrysolitben aus, der Oktober einen Opal, der November einen Topas, der Dezember einen Türkis, der Januar einen Malachit. Als Talisman gegen Thränen trägt man Perlen in einem Medaillon aus Glas mit goldenem Deckel. Der beste und wirksamste Fetisch aber ist ein weisser Eies-band den man im Poete seuille trägt. Als nicht minder wirk sam wird endlich eine kleine Platinck platteungeselpem aus der ein sprin gendc Schwein abgebildet ist. l B aus« ssene reuden ' Hi Je- M sannst-sw. M MM — QIO WI- trs ushtsimm Eine junge Engländerin, Iri. Marion Blatt - Hawlins aus Ande ,ber, hat die Wespen zu ihren ISchoß thieren« auserlesen und steht mit die ser Liebhaberei in ihrem Vaterlande durchaus nicht mehr allein. Mit ei nein schönen Eifer hat Fri. Marion zunächst eine Ehrenrettung der so lange verschmähten Wespe versucht,1 indem sie allen Vorurtheilen gegen ihre Gefährlichkeit und Bosheit ent gegentritt. Wespen sind nicht etwa wüthend angreisende Thiere, sondern kleine Feiglinge, die nur gegen ihren Gegner vorgehen· wenn sie glauben, daß er Furcht hat. Wer jede bläh liche Bewegung vermeidet, wird vor ihnen ganz sicher sein. Aber nicht nur ihre Harmlosigleit, nicht«-me ihre zierliche Reinlichkeit, mit der sie sich putzen und säubern, hat das Ent zücken von Fri. Blau-Damms er reicht, sondern sie hat sich auch in zahl reichen Versuchen von der Intelligenz und der Anhänglichkeit ihrer Lieb linge überzeugt. «Bald hatte ich her ausgesunden.'· so erzählt sie, »daß auch der Weg zum herzen der Wespe durch den Magen geht. Ein Tropfen Honig aus der Hand lockte das Thier chen an und dann war es siir mich ein Leichtes, es in einen Glasbehälter zu sehen, wo es mehrere Stunden ge fangen blieb. War dann die Wespe hungrig geworden, und die Hand mit der süßen Speise befreite sie aus ih rem Kerker, so blieb sie wieder ruhig bei ihrer Nahrung siyen und gewohnte sich bald völlig an mich. So lernten die Thierchen bald, daß sie, wenn sie hungrig waren, sich an mich wenden mußten und waren pünktlich zur Stelle, wenn die Stunde zur Mahl zeit gekommen war. Einmal lam einer meiner kleinen Lieblinge aus 4 ——»-- .- » ! f, arbeitende Bithne einen Spielpla sür Oper sowie sitr das Schauspiel kausiotes. der fast keine Grenzen staunte. «Walkiire« und «Meistersin Pger'«, »Aida'«, «Lohengein" und» «Tannhäuser«, die «Wallenstein«sl Trilogie, die großen Dramen Shake speares, Hebbels »Nibelungen« u. o. a. bezeichnen Marksteine des langjäh rigen Wirtens des Osnabriicker Thea ters, in dem sast sämmtliche Bühnen größen gastirt haben. Nachdem unter Albert Verthold eine besonders erfolgreiche Spielzeit in Personalunion mit der Detmokder Bühne den Beweis erbracht hatte, daß es eines neuen, angemesseneren Rah mens bedurfte, um in Zukunft den Zeitverhästnissen besser Rechnung tra gen zu können, trat eine Reihe von Privatpersonen zusammen, denen es binnen Kurzem gelang, die Summe von 175,000 Mark aus Bürgerkrei sen zusammenzubringen und die Mid tischen Kollegien aus Grund dieser Gabe zu bewegen, den Theaterbau zu beschließen. Das städtische Bauamt arbeitete die Pläne aus« und jeht steht der wirkungsvolle Bau, der mit einem Kostenaustvand von rund 800,000 Mark errichtet ist, vollendet da. Er erhebt sich im Mittelpunkt der Stadt, am Domhos, gegenüber dem altehrwiirdigen Dom, dessen An sänge aus Karl den Großen zurückzu siihren sind. Daß es Angesichts eines Gebäudetomplexes von so hervorra gender architektonischer und histori scher Bedeutung nicht leicht war, sür einen Theaterbau das Richtige zu tref sen, lag aus der Hand. Und doch ist es gelungen, einen durchaus angemes senen Mittelweg zu finden, einen Bau zu errichten, der vor allem auch den schwierigen Raumberhältnissen gerecht wird. Nach dem Dom zu erhebt sich .«,,2 »- ,, s j ItL Motiv-W Schofthicrches. meine hand, nm sich seine Portion Honig zu holen, und als ich sie schnell unter ein Tuch steckte, setzte sich das Thier aus mein Gesicht und wollte nicht sortsliegen, bis es gespeist war. Das Zähmen der Wespen ist wohl ein bißchen mühsam und erfordert Geduld, aber sie lohnen’s einem mit viel Spaß und Vergnügen. Jeden Abend, wenn ich sie in ihr Heim, eine hölzerne Kiste mit Glaswändem zur Ruhe bringen will, lassen sie sich erst in einer lustigen Jagd von mir san gen und necken mich. Doch sind sie meist vom vielen Herumschwirren so müde. daß ich sie bald gefangen habe. Jch hatte eine Wespe, die ihr Nach mittagsschliischen in meinem Kragen zu halten vslegte. Eines Tages ver gasz ich sie heraus-zunehmen und nahm sie so aus einen Besuch mit. Jn der sreien Lust erwachte sie und schwirrte um mich herum, ohne auch nur einen Versuch zur Flucht zu machen. Im Gegentheil blieb sie den ganzen Nach mittag in meiner Nähe, seyte sich bald aus meine Schulter oder meinen hut und lehrte wieder mit mir nach hause zurück. Einigen Thieren habe ich tleine Kunststücke gelehrt; sie gehen eine tleine Leiter heraus und herunter und ziehen einen lleinen Wagen.« W Das neue Gradttheatee in eina stück. Die alte Stadt Osnabriick, wie nur wenige in deutschen Landen reich an Erinnerungen aus langen Jahrhun derten, schickt sich an, ein Fest seltener Art zu begehen: die Einweihung sei nes neuen Stadttheaterd. Vieler Jahre hat es bedurft, um den Gedan ken eines neuen, würdigen heims der dramatischen Muse zu verwirklichen. Bis dahin begniigte man sich mit ei nem an der Großen Gildewart, in mitten vieler Gassen und Gäßchen, gelegenen Gebäude von unglaublicher Primitivität, das ursprünglich ein Reitstall gewesen war, bis es durch einen bescheidenen Umbau seiner bis herigen Bestimmung übergeben wer den lonnte. Trog aller dieser Ver hältnisse aber hat sich die Osnabrücler Bühne zu einem Institut entwickelt, das viele Jahrzehnte hindurch eine Bedeutung erlangte, die mit der von Durchschnittiprovinzblihnen ganz und gar nicht zu vergleichen ist. Es sei nur daran erinnert, daß All-est Lorhing jahrelang Kapellnieister war, daß später Künstler ersten Rangez, wie Max Grube und Briesemeister, der beste Lage, ihren Siegesng von Dinabriia aus antraten, daß jene mit is mlsublich bescheidene- Mitten S lder mit bestem Sandstein bekleidetel zVorderbam den eine Freitreppe ab jschließh während der Oberbau in an-« gemessener Abstufung zu dem von ei nem Dreieck gekrönten Mittelbau em »Porsteigt. Auch der Schwierigkeit des sBühnenhauses ist man herr gewor den. Die Seitenfront ist in wirksa mer Weise abgestuft und mit getönten Rohpug versehen . hier hat der Archi tett gezeigt, was mit verhältnismäßig wenigen Mitteln erreicht werden tann. Das Jnnere des Theaters überrascht durch seine überaus vornehme« in al len Theilen außerordentlich gediegene Einfachheit — ein Meisterstück Alfred Hartmanns, dessen bedeutsamer Kunst Ljnabrück schon so vieles verdankt. Durch den Borraum kommt man in die bequemen Wendelgänge und zu den breiten Treppen, die zu den Rängen hinauffiihren. Der Zu fchauerraum faßt achthundert Sitz plätze und entbebrt fast gänzlich der abgeschlossenen Logen. Die Ränge sind infolge bedeutenber Eisenba struttionen ohne jegliche Säule oder sonstiges sichtbares stützendes Beiwerk. Den Grundton der Brüstungen usw. bildet ein angenehmes Silbergrau, das mit einigem Goldfchmuck verse hen ist. Alles einfach und unaus dtinglich, nicht überladen. Die Decke ist in Felder eingetheilt und nach der Bühne zu mit Kassettenfeldern verse hen. Der hauptoorhang ein Wag ner-Vorhang, ist so einfach wie mög lich gehalten, schwer und ernst, mit Applikation versehen — ein Geschenk von Frauen und Jungfrauen Osm briicks. Die Bühne, insgesammt 19 Meter tief, weist alle technischen Ein richtungen aus« deren ein modernes Theater bedarf. Dritter-stehn Von Jwan Turgenjem Von der Jagd heimkehrend, durch schritt ich die Gartenallee. Mein bund lief vor mir. Plötzlich verlang fnmte er seine Schritte und begann anzuschleichen, als ob er die Spur ei nes Wildes ausgenommen hätte. Jch blickte die Allee entlang und be merkte einen jungen Sperling, gelb schniiblig und mit weichem Feder-, flaum auf dem Kopfe. Er war aus detn Neste gefallen, der Wind schüt telte start die Birken der Allee —- und hockte unbeweglich am Boden, die kaum entwachsenen Flügelchen hülflos limufwist Mein Hund näherte sich ihm lang sam, alt vorn nächsten Baume plögltch — 4 ein alter Sperling rnit schwarzer Brust wie ein Stein direkt vor seiner Schnauze berunterstiirzte und mit ge siriiubten Federn, ver weiselt krei schend zweimal in der ichtun nach seinem zäbnesletschenden geöfsneten Rachen sprang. Sich selbst ausopsernd, schätzte er das Kindesleben, aber der ganze kleine Körper zitterte vor Entsegem die Stimme war wild und heiser, sie erstarb in der Selbstausopserung! Welch ein entseslich machtdolles Wesen mußte in seinen Augen der hund sein! Und dennoch, er tonnte von seiner geschügten Stellung aus dern Baumztoeige nicht unthötig dem Untergange seines Kindes zuschauen . . . Eine Krust, stärker denn sein Wille, risz ihn von dort hinunter. Mein «Tresor« stutzte und zog sich einige Schritte zurück . . . Augen scheinlich erkannte auch er diese Kraft an· Jch beeilte mich, den eingeschiich: terten hund zurückzurusen und ent sernte mich tiefbewegt. Ja, lacht nicht. Ties bewegt, gera der erschüttert batte mich der An blick dieses kleinen heroischen Vogels und sein der Mutterliebe entspringen des selbstloses Handeln. Die Liebe, sagte ich mir, ist stärker als Tod und Todessurcht. Nur durch sie, nur durch die Liebe hält und bewegt sich das Le ben. Das ,,tåchetude« Gier-v. Was für sonderbare Weiten abge schlossen werden, zeigte eine Szene, die sich in Berlin Unter den Linden abspielte. Der englische Sportsniann hannegan hatte mit dem Besitzer Rossi des musikalischen Pferdes »Emir«, das zur Zeit in einem Ber liner Spezialitätentheater auftritt, um den Betrag von 5000 Mart ge wettet, daß Rossi nicht im Stande sei, sein Pferd iiber die Treppen nach der vierten Etage des haufes Unter den Linden 47 zu führen, um es dann vorn Fenster aus auf die Menge «herabliicheln« zu lassen. Die Wette wurde zum Austrag gebracht. Ohne Schwierigkeit. immer zwei Stufen nehmend, kletterte das Pferd in taum 11,-·- Minuten die Treppen empor und erschien kurz darauf an einem offenen Fenster Zuerst ver-, neigte es sich vor der Schaar der Neu gierigen. die sich auf der Straße an gesammelt hatte, um dann auf das Kommando seines Führers zu »l«(i cheln« und zu »lachen« Beim Lächeln zog das Pferd die Oberlippe hoch, während es beim ,,Lachen'« das Maul weit aufsperrte. Ein Dutzend Photo graphen sorgten fiir die »Berewigung" des Vorganges Der Abstieg tiber die Treppen bereitete dem Pferde einige Schwierigkeiten und nahm mehrere Minuten in Anspruch. Its Oesenbettpteh Wie die leidige Sucht. in der Kunst etwas noch nie Dagewefenes, ganz Voraussetzungsloses zu schaffen, auch begabte Künstler auf Abwege führen tann, davon ist der Bismaretbrunnen in Arnftadt ein trauriges Beispiel. Was der jetzt in Dresden lebende Pro fessor Wrba sich eigentlich bei diesem Monstrum gedacht hat« was wir bei seinem Anblick empfinden sollen, ist sehr, sehr dunkel. Eine Art von Stammhaum, ins Plastische übersetzt, erhebt sich aus einem Brunnenbecken Die Arme —- halb Zweige, halb Schlangenleiber — halten die Wap pen der deutschen Bundesftaaten, die unteren werden von Putten gestüyt, und oben erscheint, wie der ver schwundene Thaler am Zauberstab des Salonmagiers« ein Bismarctmedaillon Man tann es den Arnstädtern nicht verübeln, wenn sie sich mit dieser Kunst nicht befreunden sonnen. Die deutsche Sprache. Mitosch: »Ist sich daitsches Sprach komisches Sprach. Sagt es: Grenz sperre, so meint es, dasz Grenz ist ge schlossen, sagt es aber Maulspetre, so meint es, daß Maul steht ossen.« Tet- Ahnung-site »Sie wollen meine Tochter heira then — Sie müssen sie aber doch erst kennen lernen!" »Aber-, herr Kommerzienratb — dann wäre doch die ganze Poesie da hin.« - Mttee Qui-h Unterossizier tin der Küche eine Gans verspeisend): »Sage ’mal, Lotftz warum lächelst du denn so se lig « " Lotte: »Ja sreue mir, daß die Janö mit militiirischen Ehren beer digt wird.« Ins-et seniedlicht Strolch2 «halt, Mann! Geld oder Leben!« Bemmchene «Nu, mei tut’stes herr chen, ngtr nich so eilig! Da gann ich mich nich so mir nischt dir nischt ent gzeidöm Wer de Wahl hat« hat de toa .« settchnsppt « »Sie haben zulett zur Ausbilse bei einem Juwelier gearbeitet; was haben Sie denn da gekriegt?« ,Sechs Monate!« « 1 « H- W Gattin: »Wie hast du dich mit dem schwerhörigen jungen Heller iiber die Mitgift geeinigt?« Gatte: »Ja, es ging nicht so ein sach. Erst hab’ ich ihm in’b Ohr ge rusen 30,000 Mart! Das hat er nicht gehört... dann: 40,000 Marl.... bat er wieder nicht gehört . dann hab’ ich gebriillt wie ii Löw: 50,000 Ita.tt...da hat er sosort verstan en." Un die falsche Adresse. Aus einen einsamen Thiergatteni passanten, dem man den pommerschen Wollonlel ansieht, stürzt Nachts ein Strolch: »Können Sie mir vielleicht sagen, wieviel Uhr es ist?« Der An gesallene aber haut mit einem einzi gen Schlag seiner riesigen Pommern saust den Räuber zu Boden und meint seelenruhig: »Eins hat’s geschlagen, du halunte!'« »Donnerwettek«. sagt der Spitz bube, »een Jliick, det ick den nich um zwölfe jesragt habet« Der Schnldigr. A.: »Daß mein Bruder so sriih ge heirathet hat, werde ich ihm nie ver zeihen!« B.: »Wieso, Sie selbst sind doch noch jünger und haben auch schon eine Frau?« A.: »Na eben, die habe ich aus sei ner hochzeit lennen gelernt!« Die Ilimchelurw Lehmann: »Na, Herr Meyer, haben Sie sich mit Jhrer Familie bei diesem jämmerlichen Wetter nicht schrecllich gelangweilt in der Sommersrische?« Meyer: »F wo wit hatten ja to lossal viel Abwechslung dort-— -—— Lehmann: »Was bei diesem Wet ter?« Meyet: »Na ja, bei jedem Regen schauer nahmen wir uns vor, abzurei sen, und packten ein und bei jedem Sonnenschein entschlossen wir uns, dortzubleiben, und packten aus. Und das ging so den ganzen Tag . . . IrIeer Sebastian. Schlächtermeister: »Ich möchte eine Figur stir meine Frau aufs Echten-" Verlöuserim »Vielleicht diesen Schiller?« Schlächterrneister: »Nee! Geben Sie mal den Dicken dort her!« Vertöuserim »Das ist der Kompo nist Sebastian Bach. Jst Jhre Frau Gemahlin vielleicht musitalisch?« Schlächtetmejsten «Nee, das nich, aber der sieht voller aus und stillt mehr die Edel« Niqt zufrieden. — Tante: »Nun, Paulchen, wie gefällt Die denn Dein neues Brüdeechen?« Pauichem »Ach, mit dem haben sich Papa und Mama aber gehörig an schmieken lassen — nicht ’mal Zähne hat ec!« Die Gericht · Richter: »Sie sollen Ihren Lehr ling in der unmenschlichsten Weise ge ptiigelt haben!« Angeklagteu »Ach, here Richter, ich konnte mit dein Menschen nicht durch tonimem et ist zu dumm, ein wahrer Jbiot!« Richter: »Ach was, Jdioten sind auch Menschen, genau so wie Sie und ich«. · sen jedem etwa-. »Dek- Brief ist gar nicht so übel, nnd ver ist ron Jhret Frau geschrie ben worden?« »Ja, wenigstens dein Inhalte nach; der Stil ist von mie, und die Otthos geaphie haben die Jungens hineinge bracht'« »Na, Männe, tommst du nicht mitf« »Ach, geht nur voran, ich will nur noch schnell die Dichtungen im Frem dmbms durchs-trinkt«