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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 3, 1909)
Wust Dchwk non Tit-v IWL Ro. 491. Den Sie schon emal en Wann aelehn, wo den ganze Das noch keine firowe Worte spreche duhi un wenn mer ihn edbeo frage dicht, wo dann äckte dahi, als ob er aus en Dtiem aufwecke deht2 Ddder en Mann wo immer in sei Ruhm hockt un in Bücher skudirse duth En Mann wo mer viermal zu die Miehls rufe muß un wenn er dann kommt, in fünf·Minnits fertig is, wenn er frü her immer aekickt hat, daß das Esse nit«an Zeit fertig war un dann fiir drei geffe hat? En Mann wo nii emal e Glas Bier inscheue dicht, wenn er friider gar nit qenug von kriege ionnii Well, wenn Se schon emal fo m Adann gefehn ben, dann is es adlrecht; wenn Se awwer noch kein Iefedn ben, dann kahle Se emal in unser dau- un gucke Se sich den livp, was mein hosband is, an, di das is der Mann. Jch hen for die längste Zeit gar nii gewißt, was ich draus mache sollt un ich kann 0Ohne lage, ich den ari gewurried, bi ichs beiden Philipp in ich doch zu so eddes For nit geiuhst. Jch hen die Joch for e paar Daa ganz ruhig mit angesehn un dann den ich ihm ge foaqt, was die Mötker mit ihm wär. Da hat er gesagt: »Wumrnen, laß mich alleini; ich den ebbes an mei suan un ich will nit daß mich Je mand disskiirbe dudt.« Dann hat er mich stehn lasse un is in sei Ruhm sange. Well. was denke Se von so en l leri Ich hen mich iwwer seine illie Ennser fo geärgert, daß ich vor lau ter Wuth jedes von die Kids e die senie Lieking aewwe hen. Wenn sel auch for die vressente Zeit kein Po nifchment dielörfi aehabt hatte« so hen fe’s an ekaunt von früherer Missethaie nein-ne könne. For lauter Eckseites ment sin ich fick zu mein Stammeck qeworsde un da hen ich gedenkt, melibie e Kinrmelche delit mich teinder gut. Mir hen kein Kimmel ins haus von wege den Philipp un da sin ich zu We desweilersch un hen for-ein gefragt. «Lizzie«. hat der Wedeoweiler gesagt, was is die Mätter mit den Philivpii III er dovi, odkder lebk er nii mehrf, Odder hafcht du ihn verboie zu mich u komme?« Wededweileh hen ich gess agi, wenn dn denke dunst, daß ich den hilivp verbiete könnt zu dich zu komme, dann balcht du en nnnere Geiz komme, bilahs ich kann einiges mit ihn mache, awwer wenn ejg zu dem May komme euer, vann zieyr eci die Lein un ich sin fchuhr, wenn ich ihn die Wahl lasse deht Wische dein! Pia un den Dohi, er wär im Stand un ht dein Platz seleckte. Was aw-! wer deine erschte Kwetschen tonzerne« Indi, was die Mätter mit ihn is, dann sin ich grad so ges-offen wie du« Ich ben ihn dann ver äth, wie der Philipp äckie duhi un a hat er den Kopp geschüttelt Er hat auch nit un-« nerstehn könne, was der Philipp mit« die Bücher wollt. Was duhi er denn] studiees hat er mich gefragt, un das den ich nii qewiißi, bitahs der Phi-« lipp dudt feine Bucks immer einlocke.» Das auckt keinder fuspische3, hat derj wedesweiler gesagt, un in meinMeindj kann da teinDaui sein, daß der Phi-« lipp entweder e große Diskowwerries mache will odder en wenichen qddek daß er auf dem be e Weg is, sei bisch- Verstand zu verliere. Sehn Se, insieii, daß mich der; Wededwieier e wenig Trost hätte new-i we hat er mich noch geschieht-r wie alij les un ich hen ein Schiwwet nach den annere kriegt. Lizzie, hat er gesagt, see is rein Jn, daß du dich ecksene duhst. Jn die erschte Lein müsse mer iemal aussinne, was der Phil sor Bücher studire duht un wenn du heim kommst, dann schickst du mich emal den Bennie un dann will ich sehn, daß ich ebbet sor dich duhn kann. Jch hen noch e Kinnnelche gehabt un dann sin ich heim un hen auch gleich den Bennie zu den Wedesweiler geschickt »Der Wedesweiler hat den Bennie en halw Mler gewwe un hat ihn noch en annere halwe Dahler geprammiszt, wenn er sein Pa eins von die Bücher eweg schnieie nn zu ihn-bringe deht. Das is so ebbes siir den Bennie ge wese. Er hat den ganze Morgen in den Haus erum gehängt un hat kein Blick von sein Pa seine Thür ge dahn. Ganz heimlich, so dass niemand ebbes genohtiszt hat« hat er e Schlim wer holz in dasKiih-Hohl von den Lack gesteckt, wie der Phil grad emal autseit war. Nach den Dinan hat der Phil gewöhnlich en Nöpp genomme nu wie er die Dohr nit hat lacke kön ne, da hat er se einfach ausgelasse un wie der Bennie ihn hat schnohre höre da is er inseit geschnickt, hat eins von die Bücher getäckekt un is sortgelause. So schnell wie der Blitz is er zu den Wedesweiler un der hat mich gleich Wort geschickt. ich sollt emal eritvwe komme. Se könne sich denke, daß is nit zweimal sor mich hen schicke lass Wie ich in Wedesweikersch komme sini da hat der Wedesweiler gelacht. Liz! zie, hat er gesagt, ich weiß alles. De Philipp studirt den Nordpol un i bette dich einiges, daß es seine Jn-. tenschen is. den Nordpol auch noch· emal zu diskvwweke. Das ders en awwer unner keine Umstände dnhn utt wenn du ihn das erlauwe dnhst dann! macht sich das ganze Kontrie iwwer dich lustig. So en Tripp kann zwei odder drei Jahre nemme, bikahs « kannst nit nach den Kucks un Petri ihre Deskrivtsschen gehn, denn i alauwe, daß keiner von fdie zwei a den Nordpol war. Well, ich den en seierliche Metneid geleistet das; ich ni nit meine Zustimmung zu io edbe gewwe deht un der Wedesweiler· ha mich gevrammißt, daß er den Philivn von seine suhlische Eidie kurire wolltl No, no, was ich sor en Trudel mit den alte Kameel hen, das geht in kein Reinheit Mit beste Riegards Yours Lizzte hansstengec Kleiner Jnthnnh Arzt lzum Patienten): »Sie brauj chen nicht so laut zu reden, ich hör doch ganz gut.« «Ja, herr Doktor, der Mann un ten im Hause hat doch gesagt, Sie’ verstehen nichts!« Seht einfach, »Aber here Meier, bitte, sagen SieI doch, warum schimpft denn Jhre Frau den ganzen Tag?« »Weil ihr der Doktor das Sprecher verboten hatt« Die Ostse Ftau Professor: »Von der setz streutheit der Professoren wird vie geredet, aber das Tollste hat meins Mann doch neulich fertig gebrachtJ Denken Sie, er war weggegangen, um zu angeln, und als ich nachher hin-s komme, da sitzt et im Wasser und an gelt auf dem Lande.« Alles zu feiner Zeitt »Ich komme bestimmt zu Deiner Geburtstagsfeier, alter Freund; aber erst muß ich der Wittwe Müller einen Heirathsantrag machen.« »Necht so: erst das.Geschäft und dann das Vergnügen!« Ein Unveebesserlicher. Dame: »Junggesellensteuer und Luxussteuer, beide müßen wir ha ben!« Alter Junggeselle: »Aber, meine Gnädigste, das ginge wohl nicht gut, die beiden Steuern ständen ja in trus sem Widerspruch zu einander.« »Wieso?« »Na, der größte Luxus ist doch eine Frau!« Kindisches Missetstöninih. Häuschen: »Papa, ich möchte auch gern Radsahren lernen.« Vater-: »Das ist für Dich zu schwer mein Junge!" hänichem «Du sagtest doch gestern das Radsahren wäre tinderleichtt« Aus München W Its-»Im- H » »Du Seppi. bös is meiner Seel a Berliner da drübenP ,A’weg’n was denn?« . » »Weil et den Rat-i mit der Gabel frißtl« Die imm- ueerlkoulsheee uner Dressur-usw« iVocn deutschen Standpunlt ans be trachtet.) Die Vereinigten Staaten, die stets für alles, was »in-» ist, schwärmten schreiten auch im Kriegsschiffban riistig vorwärts und bauen Linien schiffe, die an Größe alle bisher vor handenen weit in den Schatten stel len. Die vom Kongreßi bewilligten Kredite sür die Marine schließen die Ausstapellegung von »Artansas« und »Whoming« ein. Da die Amerilanet, ebenso wie die Engländer, keinerlei Werth aus Geheimhaltung der Daten ihrer Neubauten legen, iind schon heute Einzelheiten über die Schiffe bekannt. Die Wasserverdeänguni wird rund 26,000 Tonnen betragen Dreadnoughts Kielstreclung im Jahre 1905 gab den Anstoß zu einer bedeu tenden Deplaceinentssteigerung Von 16,750 bei »Agamemnon« und »Lord Nelson« ging die englische Admirali tiit aus 1R,l87 Tonnen. Aber die Nachfolger, die ,,Bellerophon3« und »St. Vincent-s« und nigy der ani st. September von Stupel gelaufene ·,Neptune'·" weisen nur geringe Ver größerung aus. Man ging mit ihnen langsam bis zu 2«),575 Tonnen. Tie , Vereinigte - Staaten - Marine war impulsiver. Die »V.liichigans", die 1908 die Hellinge verließen, verdrän iren 17,l’-00, die folgende »North Dakota'-Klaffe 22,400, und die nun auf Stapel gelegten Linienfchiffe fol len, wie erwähnt, 26,417 Tonnen fas sen. Daß die Schiffe entsprechend ihrem großen Deplacement eine for midable Armirunq — 12 50 Kaliber lange 30.5-(:m--Geschiitze —- tragen und mit einer hohen Geschwindigkeit und starken Panzerung ausgerüstet werden« ist selbstverständlich Präsident Taft schreitet in den Fuß siapfen feines Vorgängers. Er strebt die kraftvolle Weiterentwicklung der Flothe an. Eine solche hält er für den sichersten Bewahrer des Friedens und das beste Mittel, den Rechten der Ber theidigung derJnteresfen und der Gel iendmachung des Einflusses der Union Jus die internationalen Angelegenhei ten Achtung zu verschaffen. Die Ver. Staaten - Marine steht an zweiter Stelle unter den Seemiichi ten. Mit jedem Jahr kommt sie, die bisher verfolgte Baupolitit vorausge setzt. der englischen an Stärke näher. Heute versügt Großbritannieno Flotte iiber 55 Linienschiffe mit 822,595 Tonnen und 38 Panzerkreuzer mit 475,841 Tonnen, während 25 Linien scbiffe mit 339,506 Tonnen und 15 Panzerkreuzer mit 189,540 Tonnen unter der fternengefchmückten Flagge »segeln. (Deutfchland: 24 Linienschiffe mit 28ts3,402 Tonnen und R Panzers treuzer mit 79,980 Tonnen nach Rau tirug 1909). Deutschland wird jede Stärkung der amerikanischen Flotte mit Freuden begrüßen. Daf; den Yankeeg von Sei ten unserer Krieg-schiffe leine Gefahr droht, das hat bei der Hudfon Feier nun felbft der gewifz nicht zu den Freunden Deutschlands zählende Ad miral Deioey eingestanden. Durch eine starke nordamerikanifche Flotte wird ein Gleichgewicht geschaffen, trink das vorhandene verstärkt, wag im Inter esse aller Nationen unbedingt notwen dig ist. Eine übermächtige englische See-nacht, gegen die selbst eine Kom bination von anderen nicht aufkommen tann, bedeutet die Bedrohung des «Lileldfriedeirs. Die Herrschaft eines Staates-, das ift durch die titefchichte :araethan. läßt sich auf dir-Drum nicht ertragen. Welch kurze Spanne Zeit nur durfte Napoleon der tfrfte der Menschheit feinen Willen austrump sen! Alle die anderen erhoben sich wie ein Mann, unt das unwiirdisie Joch abzuschiitteln So würde es England cehen, wenn es ietzt, im Zeitalter der tfxvansiocn die unumschränlte Herr schaft über die Meere auszuüben ver suchte. Zu seinem eigenen Vortheil nrufz man hoffen, daf; seiner Phantasie solche Pläne fernliegen, und daß fre, falls sie vorhanden sind. durch die rauhe Wirklichkeit, in Gestalt starker fremder Seestreitträfte, in immer ne belhaftere Ferne gerürtt werden. L. Persius, Kapitän zur See. Der wahre »Gut-Mee« des Nord " per-. Jch saß -—- so erzählt ein Mitarbei ter deg Brüsseler Soir --— in meinem Lehnstuhl gemiithlich beim Lesen eines französischen Mutter-, als man mir ei nen Herrn meldete, der mich dringend aus einige Minuten sprechen wollte. Da ich Ueberraschiingen liebe, ließ ich nieiiien unbekannten Besiicher sofort einführen Mein Herr, begann er nach den üblichen Begriifiniigen und noch bevor ich ihn nach seinem Namen fragen konnte, Sie tönnen dazu bei tiag.n, eine der größten lliiierechtigs leiten unseres Jahrhunderts wieder gut zu machen. Jn diesem Augenblick rollzieht sich eine jener fürchterlichen ssaiidlungem einer jener sorglosen Jer ihiimee, die eine Schand-e siir die jjceiisihheit sind und deren Urheber an diii Pranger der Geschichte gestellt zu werden verdienen. —- Mein Herr, siel Hi in stolzer Begeisterung ein, seien Sie versichert, daß, wenn eg sich dar isni handelt, ein Unrecht wieder gut zu iisiichem Sie bestimmt auf meinen T istand rechnen können; Gerechtigkeit iind Wahrheit werden in mir stetg ei nen leidenschaftlichen Vertheidiger sin ien. Aufrichtig reichte mein Gast mir iieraus mit den Worten die Hand: ..—-- c »Das hatte ich erwartet«, und ich bat ihn nunmehr um nähere Erklärungen. Mach der Bitte. ihn nicht zu unterbre chen, sprach er folgendes: Es handelt sich um die Entdeckung des Nordpolsx Tr. Coot versichert, als erster das Eis des Pol-Z betreten zu haben, wogegen der Forscher Peary mit nicht geringe ier Wärme, wenn ich so sagen darf, bthjuptet, daß er zuerst den Fuß dar Jus gesetzt hat. Wohlan, die beiden sxnd Aufschneider, Erzliigner, abscheu liche Betrüger. Sie wollen mir den unvergänglichen Ruhmestranz gan nern, den man mir schuld-en denn ich, ich bin der erste und wahre Entdecker des Nordpols. Zur Bestätigung schlug sich der Sprecher dabei kräftig mit der Faust aus die Brust. Dann fuhr et fort: Man wirst Dr. Cool mit Recht vor, daß er nichts beweise, daß er tei nen Beleg seiner Entdeckung beibringe. Am Nordpol ist nur Eis-, sagt Coot. Coot macht mich lachen. Am Nordpol soll nichts sein! Gut, ich bringe Be weise mit, daß es am Nordpol eine Flora und eine Fauna gibt. Hier sind sie. Damit holte der Forscher aus ei ner Serviette griine Blätter und Beinreste hervor. Vor Staunen noch ausser mir, brach ich in die Worte aus: Nichts ist mir lieber, als anen hel len zu können, doch möchte ich Sie vor Beginn eines so sensationellen Presse seldzuaes bitten, mir die kostbaren Be chsslullc Jnkck DelDitlllJckllBchclllkll thssee onst-vertrauen tarnit ich über ihrenWerth einen befreundeten Gelehr ten um Rath fragen kann, um darauf die ganze wissenschaftlicheWelt zuiibew zeugen und fiir diese edle Sache zn ges tvjnnen Der Forscher willigte ohne Umstände ein nnd wir schieden. Jch eilte sofort zu dem mir befreundeten Professor und erzählte ihm das uner wartete Ereigniß. Mit fieberhafter Hand ergriff der Gelehrte die unschätz baren Belege und begann sie mit einer mächtigen Lupe gewissenhaft zu unter suchen. Nach einiger Zeit erhob er mit wichtig-heiterer Miene fein Gesicht nnd sagte mit tiefer Stimme: Das hier —- er zeigte dabei auf die grünen Blätter —- ist Spinat, und das da — er wies auf die Beinreste —- sind Hüh nertnochen. Aber dann . . . versetzte ich. Dann, mein Freund, haben Sie mit einem Narren oder einem Fopper zu thun gehabt. Wüthend, rasend, ge tränkt, gedemiithigt, kehrte ich heim. Wie einfältig war ich hereingefallen! Aber mein Entdecker sollte nur wieder tommen, ich würde ihn schon empfan gen. Während ich noch grübelte, über brachte man mir folgendes Schreiben-. Mein Herr! Sie haben sich bei einem Manne der Wissenschaft Rath geholt, und dieser wird Sie wahrscheinlich iikerzeugt haben, daß ich nur ein Schelm sei. Aber trotz alledem ver sichere ich nochmals, daß ich es bin, der den Nordvol entdeckt hat nnd daß die kostbaren Ueberrefte, die ich Ihnen übergeben habe, wirklich einige Meter von dem Pol gefunden worden sind. Jhr an Malpertui5, oertannter Vriisseler Forscher, Direktor und Ent deder des Nordpol5. Nachschrift Zur Anftlärnng diene, daß der Pole Nord sein großes Briifseler Vergniigring5 lotal) etwa 10111 von den Central Marlthallen entfernt liegt. 4 Künkeliche Edelsteine. Von den wissenschaftlichen Vorträ gen auf der diesjiihriqen Hauptbet sarninlung des Vereins deutscher Ehe miler war von besonderem Interesse ein Referat von Geheimrat Professor Dr. M. Bauer lMarburg) über liinst liche Edelsteine. Pros. Bauer fiihrte aus: Schon friiher ist es gelungen, Iiirkise herzustellen mit allen wesentli eben Ei.1enfch.!ften der natürlichen, sc das-, sie von diesen kaum unterschieden werden tönneu. Viel größere Wichtig leit hat aber in neuerer Zeit die kiinst liche Reproduktion der Edelsteine aus der Gruppe des Korunds·. des lristai lisierten AluminiumOrhds erlangt, unter ihnen wieder in erster Linie die des weitaus kostbarsten aller Edelstei ne, des Rubins Jn der Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhun derts erschienen zuerst, und zwar aus Geni, schöne rotheZteine von ziemli eher Größe anfangs nubekannten Ur sprungs, von denen man jetzt weiß, dafz sie durch Zusammenschmelzen von Rubinsplittern mit Schmelzmiiteln erzeugt worden sind. Das Produkt hat aber dabei einenTheil der natürli chen Eigenschaften des Rubins verlo ren und ist glasig ainorph und etwas weictser geworden. Das-, was wir-th schaftliche Bedeutung erlangte und was heute auf dein Gebiete der klinsik "lichen Edelsteine den Markt beherrschi, sind die shnthetischen Rubinen. A. Verneuil hat das Verfahren ihrer Her s stellung im Jahre 1902 bekannt ge macht und seitdem werden allein in TParis jährlich mehr als 5 Millionen ..Karat oder etwas über 1 Tonne in « diklkk Weise fabririrt. Bei der Fa f lrikation fällt feinstes Pulver chemisch steinen Aluminiumoxhds mit etwas Chromorhd durch ein seines Platini . sieb auf eine senkrecht nach unten ge Erichtete Knallgasflamme, wo es « schmilzt. Die geschmolzenen Partikel chen werden auf der Spitze eines klei nen Kegels ausThonerde ausgesungen, der durch dieselbe Flamme bis nahezu zum Schmelzen erhin wird. IHier biiufen sie iich an und bilden zunächst ein dünnes rundes Stäbchen, das all Imahuch in vie Höhe wächst und sich saieichzeitig rasch verdickt, so dasz ’ schließlich Schmelztropsen von der Form einer dick- und rundbauchigen IWasserflasche mit nach unten gerichte tern Hals entstehen. Diese haben ver A schiedene Größe. Sie werden bis 1j Zoll lang und 123 Zoll dick, sowie bis 50 Karat schwer und geben, in der gewöhnlichen Weise geschliffen, Steine » fvon entsprechendem Gewicht. Die Schmelztropfen haben sich trotz ihrerl nicht runden Gestalt als vollkommen einheitlich gebaute Rubiniristalle er wiesen, und manche zeigen auch regel mäßige Formen, die ganz der Kri stallform des Rubins entsprechen Auch das spezifische Gewicht und die Härte, sowie die optischen Eigenschaf- ; ten sind ganz diejenigen des Rubins. Es ist also künstlicher Rubin, voll kommen von der Beschaffenheit des natürlichen und gleichzeitig von der klarsten Durchsichtigteit und von der schönsten Farbe. Auch den Saphir suchte man auf demselben Wege künst lich herzustellen, stiefz aber auf große Schwierigkeiten, da die blaue Farbe der echten Steine nicht feuerbeständig ist, so suchte man sich bei der syntheti schen Herstellung mit einem kleinen Zusatz von Kobaltoxd zu helfen. Die » Maße erstarrt aber in diesem Falle nicht triftallinisch Die künstliche Herstellung des Saphirs ift also noch nicht gegliickt. Dies gilt’ebenso für den wichtigsten aller Edelsteine, den Dianianten, auf den etwa 90 pCt. der im Edelsteinhandel ausgegebenen Summen entfallen. Die kleinsten leenlmhneen Die kleinsten Eifenbahnen der Welt befinden sich in England. Hierbei sind natürlich nicht etwa irgend welche Spielwerle gemeint, sondern Bahnen, die einem wirklichen, praktischen Be trieb dienen. Eine solche Miniatur Bahn besitzt der Herzog von Westmin stet. Die Bahn ist etwas über BMei len lang und verbindet die Besitzung des Herzogs mit der nächsten Bahnsta tion. Die Spurweite der Wagen be trägt 142 Zoll Hergestellt wurde die ! Bahn von dem englischen JngenieurJ Percival Heywood. Es ist auch nebst dem Hauptgeleise einNebengeleise vor handen, das eine Länge von 2 Meilen mißt. Die Herstellungslosten betru gen pro Meile etwa 825,000. Die Eisenbahn des Herzogs dient beson ders zur Beförderung von Frachten, hat aber auch einige Personenwagen, in denen der Besitzer und seine Gäste auf dem Landgute tleine Reisen unter nehmen tönnen. Das Personal der Bahn besteht aus vier Personen, einem Lokomotivführer, einem Bremser und zwei Männern, welche die Strecke be aufsichtigen. Der Herzog gibt alljähr lich fiir den Betrieb der Bahn die run de Summe von 83000 aus. Eine zweite Zwergbahn befindet sich auf dem Landsitze des Herrn C..H·Bar tholoniew und dient, um das Herr schaftggebäude mit dem Hauptbahnhof zu verbinden. Auf dieser lleinenBahn befindet sich u. a. auch sogar eineDreh scheide. Die Passagierwaggong ent balten Raum fiir 12 Personen und ein Zug vermag zi) Personen ziemlich schnell weiter zu befördern. Die lofti barfte aller Miniaturbahnen aber be sitzt der Lord Folcstone, dessen Be sitzungen in Schottland liegen. Diese Bahn hat eine Länge von 11 Meilen und eine Abzweigung ist als Minia turzahnradbahn eingerichtet Mittels Drahtseil Betrieb und auf gezahnten » Schienen tann man sich auf einen etwa I LIM) Fuß hohen Berg, der eine wun derbare Fernsicht bietet, hinaufbeföri dein lassen. Auf der Hauptstreele be finden sich je t; Meilen von einander »entferut Stationsgebäude, die gleich jsalls Miniaturausgaben von Eisen lsabn Stationen darstellen· Allein die Einrichtung ist in allen Punkten jener der großen Bahnen nachgeahint Eine lleine SchnellzugSsLolomotive vermag init lzwei Personenwaggong eine Schnelligkeit von 45 Meilen proStun i d-: erreichen, so daß der Lord in etwa US- Minuten die ganze Strecke durch-— l fahren lann. Gummi nennt man bekanntlich eine Menge der schiedenartiger Substanzeu, die das miteinander gemein baten, daß sie aus gewissen lebenden Pflanzen entweder freiwillig oder nach gemachten Ein: schnitten heraustreten und dann zu ei ner fester-, elastischen rder spröden, nicht ttetrigen, aber durchWärme meist erweichdaren Masse erhärten. Ins-be sondere rechnet man Verschiedene einge trocknetc tJJtilchsäfte, wie namentlich den Kautscljut,«zur Klasse der Guin mis. Als chemische Untersuchungen die rofze Verschiedenartigkeit aller betres senden Stoffe ergeben hatten, be schränkte man den Namen aus den Stautschut und die ihm gleichartigen Setretionen gewisser Pflanzen. Der Gummi ist zwar schon lange Zeit be kannt, denn der spanische Geschicht schreiber Antonio Herrera, der den Ko lumbus auf dessen Zweiter Reise be gleitete, entdertte bereits den Gnunni in Form von Ballen, mit denen die ·Eiiigeborenen aus Haiti spielten, aber in Europa ist er erst seit verhältniss mässig kurzer Zeit eingeführt, denn er gelangte hierher, und zwar zuerst nach Frankreich, erst im Jahre 1735. Ei nige Jahre später folgte England, das die ersten Ladungen mit geradezu riesi gen Preisen —— 20 bis 25 Dollars das Pfund —- l«ezahlte. Und erst das um 1840von Goodyear und Hancock erfun- - dene Vallanisirungsversahren im Ver ein mit den sonstigen Verarbeitungen durch kleine Zusätze von Schwefel und anderen Stoffen verlieh dem Gummi seine staunenroerthe praktische Vet tvendbarleit und riesenhafte Verbrei V ä tung. Heute zählt er zu den wichtig sten Handelsartiteln der Welt; wird doch der Gefammtwerth dieses in den verschiedensteandustrien zurVerarbeis tung gelangenden Stoffes jährlich auf 120 Millionen Dollars geschätzt Da bei ist die Nachfrage nach diesem Roh material noch fortwährend im Stei gen. Nach einer englischen Statistik be trug der Weltverbrauch an Gummi im Jahre 1903: 50,884 Tonnen und stieg inc Jahre 1906 aus etwa 65,000 Ton nen. Unter den Gummi erzeugenden Ländern steht Südameriln weitaus an erster Stelle; es liefert nahezu zwei Drittel der gefamsmten Gummiprodut tion der Welt, wogegen das tropische Afrila an dieser kaum mit einem Drit tel und Asien nur mit 3 Proz. bethei ligt sind. Allein aus den Niederungen des Amazonenftroms, einschließlich Boliviens und Perus, wurden im Jah re 1907—08 über 36,000 Tonnen Gummi oder nahezu 2000 Tonnen mehr als derGefammtbedarf Englands ausgeführt Und in Brasilien gibt es IX Millionen Quadratlilometer Wald, in denen der Gummibaum in großer Dichtigkeit wild wächst. Das verhin dert, daß in absehbarer Zeit die Bedeu tung Südameritas siir die Gummige winnung sich verringert Die Farben der primus-ist« Nur wer nichts davon versteht, denkt bei dem Anblick eines Kriegs schiffes, daß dessen Farbe nur zum Zierrath da sei. Für alle Gegenstände, die in Berührung mit Feuchtigleit kommen, ist der Anstrich vielmehr von einer großen praktischeanedeutung Friiher mag das allerdings anders ge wesen sein. Jsm Alterthum wurde den Schiffen entweder die natürliche Holz farbe gelassen und das Holz nur mit Oel oder anderen Fetten zum Schuß eingerieben oder mit mehr oder weni ger bunten Farben angestrichen. Auch weißer Anstrich tam vor, und der alte Plinius berichtet, daß zu dessen Her stellung eine besondere Erdart aus Smhrna bezogen wurde. Zu Zeiten des Homer waren nach dessen eigener Aussage die Farben Rot, Blau und Weiß für Schiffe üblich, und es ver dient Beachtung, daß die blaue Farbe sür Relognoscirungsschiffe verwandt wurde, um sie weniger auffällig zu machen. Dasselbe erzählt Cäsar in seinem Werte «l)(- helle gallico" von den langen Booten der Bewohner Bri tanniens. Mit dem zunehmenden Luxus im römischen Reich wurde auch die Verzierung und Farbenpracht der Schiffe mit Einschluß der Segel im mer größer. Auch bei den nordischen Völkern ließ man den Schiffen zu nächst die Natursarbe, die auch später in den NiederlandenN und von der Hanfa bevorzugt wurde. Die Verzie rung erhielten die Fahrzeuge nament lich durch die Thiergestalten am Bug und durch die seitliche Aufhängung der bemalten Schilde. Zur Zeit der Königin Elisabeth von England wurden bereits alle möglichen Farben von Weiß bis Gold gebräuch lich und zuweilen erhebliche Summen für den Anftrich ausgegeben, und Ja tob l. zahlte einmal für Bemalen und Vergolden eines Schiffes mit Ein schluß der Schnitzereien über 86000 Bis zum Ende des achtzehnten Jahr hunderts strebte man dann nach grö ßerer Einfachheit, und heute gelten für den Anstrich der verschiedenen Arten ron Kriegsschifer hauptsächlich pral tiscbe lirwiigunaem die für die unter Wasser befindlichen Theile und je nach den Zwecken der Fahrzeuge verschiedene Farben vorschrieben. Das Gewinst-. »Unser Kind tveint doch den ganzen Tag. « »Tröst’ Dich, Sara, wenns einmal weiß wer seine Eltern sind, wirds nimmer lveinen.« 6sinleuchtend. v Leutnant: »Herr Kommerzienrath, ; ich versichere Ihnen, ich kann ohne Jhre Tochter nicht leben « Kommerzienratht »Ich glaub’s, bei der kleinen Gage!« ; Nett. Gnädige Frau lzum Dienstmadj chen, das einige Tage bei ihr in Stel«T lung ist): »Nun wie gefällt es Jhnen in der neuen Stellung, Minna?« Dienstmädchen: »Ach Jott, gnä Frau, im Allgemeinen bin ick mit Sie janz zufrieden« Abgescrttqt. Dame lunertrciglich schwatzhaft);s » ,,Glauben Sie an Geister Herr Prozj I fessor?« « »Ja, meine Gnädigste, an QUELIEEI geister!« T is Manche Frau kann es nur da - iiler sich gewinnen, den Mund zu hal? ten, wenn sie einen Kuß kriegt. IJE Selbsttadel ist oft nur eine Heraus forderung zu fremdem Lob Wie gefährlich das Küssen ist,z sich wieder einmal in Europa, wo ; Unlängst ein paar Monarchen ges -- haben, und gleich redet man . einer Gefährdung des Weltftiedeni. « Der Instinkt macht manches der Verstand nachträglich gutheißt. Wer nicht sich selbst befiehlt, pl immer Knecht.