Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 12, 1909, Zweiter Theil, Image 13
Werm- Hkhwibkbrikk non III-Mk Isnkstengki. No. 488. Der Philipp, was niein hosband is, der is grad wie e Baby· Von einigem Menfche duht er sich in fluenze laffe un Se mache sich gar kein Begriff davon, was grad der Weins weiler for en Jnfluenz iwwer ihn hatt Sie wiffe doch, daß der Philipp fein Meind aufgemacht hat, Leckfchers tw wer fein Tripp nach Afrikeh zu gewwe. Jch hen Jhne auch gefagt, daß der Wedesweiler abfolut hen habe wolle, daß der Philipp fein erfchte Leclfcher in den Feller fein Saluhn hat abhalte folle, wogege ich off Kohrs wie en Stier gekiclt hen. Jch hen nit an nerfchter gedenkt, als daß jetzt alles in e gutes Schehp wär un daß die Sa luhnkweftfchen gefettelt wär E paar Diig später hat der Webs weiler Wort gefchickt, mer follte den Abend emal eriwwer komme. Mer sin auch hingange un hen hardlie da gefesse, da hat er auch fchon widder von den Leckfcher geftart. Er hat ge fogt, iner könnte fage, was mer wollte, fein Platz wär das einzige richtige for den Philipp feine Leckfcher. Er wollt ja nit damit fage, daß er e großes Bißnefz in fein Saluhn duhn könnt, awwer er hätt sich gedenkt, dafz es gut wär, wenn der Philipp fo als e Nie hörfel emal befor e kleines Ahdienz zuerfcht tahte deht; dann könnt er autfinne, wie die einzelne Peunts tehke dehte un könnt e ganze Latt Jn formebfchen kriege, wo ihn dann bei eine Leckfcher in e große hahl zu fein; ennefitt wäre. Bei Gafch, hat der· Philipp gefagt, von den Siendpeuntl hen ich es noch gar nit angefehn un( ich denke beinah, daß du ganz recht bist. Sieb es hat jeder Spieler mit fo e Senfehfchen, wo mer auf deitfch Stebtfchfreit rufe duht, zu duhn un« daö tann mer am iesigste iwwerkomme, wenn mer erscht emal bei Freunde un Verwandte e Treiel mache dahi. Jch denke Lizzie, es werd am Beste sein« wenn mer die anitehschen von den Wedesweiler annemme un zum erschtel mal in diesen hier Platz austrete. Jchj will oss Kohrs kein Ettwerteisementf in die Pehpersch hen un ich will auchj keine Ettmischen tschartsche; all was du duhn kannst, is, daß du es elang die Lein pähse duhsi, daß e Leckscher iwwer Asrickeh gehalte werd un wenn dann am Abend dein letzter stettie Kostiemer sein Wuppdich gedrunke hat, was ja nit später wie snowe Uhr der Kehs is, dann duhst du sor ebaut e halwe Stand dein Plad zuschließe, sor alles zu errehnsche. Jch muß e’ kleine Stehtsch hen un» das ganzel Ruhm muß voll Stiehl gestellt wer'n,j sor daß die Pirbels sitze tönnr. Wennil du das so mache willst, dann stn ich reddig, mei letztes Riehörsel hier ab zuhalte.« Der Wedesweiler is reddig gewese un willingö un was hen ich da unner die Zirkumstenzes duhn könne? Jch hen doch nit schon widder en Krach mache wolle un ich hen nur gesagt: »Ich will nieks dagege sage, awwer ich will, dasz niets in die Oes sentlichteit un in die Pehpersch komme duht, sonst is unser Bißneß gespeult.« Das hen se gedrammist un der Wedess weiter un der Philipp sin alle beide seoh gewese. Jch hen die Eidie nit gegliche, awwer wenn ich seht widder dagege gesproche hätt, dann hatt fes widdee geheiße, ich müßt immer ktcke un das is doch gar nit meine Neht r. scheWell der berühmte SiimpelsAhend is komme. Der Wedetlweiler hat sein Saluhn in Zeit zugemachi un hat al les voll Stühl gestellt un sor den Phi -"-" f - Eussesenkommeut. -- Bürger-Listen »Wenn nur bei uns aa amal a Luftfchisser niederge ht, i« thöt gern a Maß zahl’n!« lipp hat er e Sohpbacks hingestellt. Jch hen gewunnert, wo der Wedesweiler .in aller Weit die viele Mensche hat auftreiwe könne. Der Platz war ge irauiet wie alles, in Fäcki er war so voll wie e Worschthörnche un wie mir mit die Fämmillie angeriiclt sin kom me, da hegt mer uns hardlie enei fkwiese könne. Die Wedesweiiern hat dann noch das Deiningruhrn aufge macht un da hat noch e ganze Last Piebels drin Platz gefunne. Well, der Philipp hat gechart un ich muß sage, es war recht interesting. Ich hen ja den Stoff schon fufzig mal gehöri awwer die Piebels hen in die größte Seitenz gelissend un das is immer e gutes Sein. Wie der Philipp zum erfchte mal den Pressendent Ruhtefelt ’ gemenschent hat da hen se all Hurreh l gehallert un das hen ich nit gegliche ! bilahs wenn er m i ch, feine Frau ge menschent hat, do hat teiner e Wor zu sage gehabt. Weil den Weg geht es ja immer, der Gaul, wo die Ohio dielehrfe duht, der triegt se nit. Ja »sin ennihau froh, daß er den Treie iLeckfcher gehabt hat, bilahs jetzt lani ich ihn doch seine Mistehts auspeuntel wo er in die Lengwitsch un in dit Grämmer mache duht. Der Philip, duht viel zu viel die englische Wort mit deitsche Eckfpreschens aufmietfe us befor e großes Ahdienz, wo nit au lautet Rindsviehcher lonsiste duht, d. geht das einfach nit. Der Philipp ha for so ebaut zwanzig Minnits getaht un hat dabei so ehaut nein Schuhpei Bier ausgedrunle; das is auch ebhess wo in die große hahl nit geht. Wes weiß. wie viel er noch gedrunle hätt wenn die Leclscher e wenig länger ge nomme hätt. Wie er awwer grad vo den Rinohzeroß geiproche hat« wo e getillt hat. da is die Sohpbacks, wo e drauf gestanne hat, zusammegebroche Der Philipp is auf den Flohr zu sitz tomme un hat noch e paar Piehels wo tlohs dabei gesosse heu, mitge nomme. Das hat die Leckscher zu End gebracht un es war ja auch genu. for e Treiel. Jch weiß jetzt, daß de Philipp en Surtzeß mit sein Entn preis mache werd und noch mehr so,« wenn erscht die Teiger un Monties un ich mit an die Stehtfch komme. Mit beste Niegards, Yours Lizzie hanfstengeL Theorie und statt-. Mutter: «Eins merle Dir vor Al lem, Frischem man muß stets die Wahrheit sagen; auch dann, wenn man dadurch vielleicht Nachtheile ha ben könnte. hast Du derötandeni Frischem es llingelt eben, reh doch ? mal nach! Wenn es der Mann mit j der Gasrechnung ist, lagst Du, es sei Niemand zu Hausei« Ein Streich-Instrument l »Hans, das Klavier genügt mir nicht mehr, ich möchte auch ein« Streich - Instrument lernen.« »Ich lenn eins, das sich für Frauen besonders eignet: D a s B ut te r m es s e r.'« Immer geschäftlich. »Schon wieder heiratbet eine Ihrer« Verkauferinnen?« »Ja, die sind bei mir schneller ver griffen als die Waare!« Darum. Dame lstngt): »Der Hut flog mir . vom Kopfe; Jch wendete mich nicht« Herrt »Na, dann war’s sicher eiV ganz unmoderner!« Gellin. Frischen ist in feiner ersten Kla viekstuude »Sieh hiek,« spricht di( Lehrerin, »di« nennt man Noten· dieer sind die Tasten, und wie nenns du dies?« sagte sie, einige Allor greifend »Das nenne ich gellimpert!" lautete prompt die Antwort. syst-ast. « Au «Wohin mag wohl der Baro das liefern, was er auf seiner Jaga schießtf« B.:: »Was vek schießt kommt all les ins Zeantenhausp selbstbesust Vater der Braut: »Wie, zehntau send Thaler Schulden haben Siel Das ist ja ein kleines Vermögen!« Bewerber:: »Allerdings; tlein, aber doch selbst erworben.« fvorausbestchauI den-«- L Eifer-Mk Ueber die Möglichkeit und die Be ceutung von Polarforschungen mit tels Zeppelinscher Luftfchiffe schreibt man dem ,,.N Pol. Tagd. ' von einer wissenschaftlichen Seite von der zu irft ein Wetterdienft fiir Luftfchiffs la hrt eingerichtet wurde, folgendes: Die Thatfackfe, daß die Zeppelin lallons während der letzten Fern iahrten eine große Widerftandsfähig eit gezeigt haben, berechtigt ohne weiteres zu der Annahme, daß diefe Luftschiffe zur Erforschung der irriti chen Gebiete bezw· der unmittelbaren mgebung des Nordpoles selbst sehr gut geeignet sein dürften, im Gegen faß zu den früheren Versuchen von Andree und den diesjährigen von Wellman, wo das Flugschiff durch unfreiwillige Ballaftabgabe direkt zur Strandung gebracht wurde. Vor allem muß die Gleichmäßigkeit der meteorologischen Verhältnisse zur Sommerzeit für die Bewegungen des Lentballons als recht günstig bezeich net werden. Außerdem fehlen die Gewitter und böigen Winde, mit denen auch der Lentballon in unseren Breiten die größten Schwierigkeiten bat. Da zur Zeit der geplanten» Ballonfahrt die Mitternachtsfonne" scheint, fällt der fiir die Luftfchiff-’ fahrt sehr nachtheile Uebelftand der» wechselnden Beftrahlung fort; denn die zur Zeit des Kulminationspunb tes der Sonne durch den ftarten Dunftgehalt der Atmosphäre bedeu-» iend gemilderte Strahlungsintensität der Sonne wird zwar einen regel mäßigen, jedoch verhältnißmäßig ge ringen Gnsverlust fiir den Ballon zur Folge haben. Dagegen muß eine fiir die Polars riinder charakteristische und eben auch im Sommer zeitweise auftretende meteorologische Erscheinung zu einem Hinderniß fiir die Luftschifffahrt wer ten, nämlich der intensiv auftretende Itiauhfroft, welcher natürlich einen fiarten Ballaft für den Ballon bedeu tet. Trotzdem ift es klar, daß der zuletzt getennzeichnete Umstand tein» absolutes Hindernis; fiir die Bewegun- s gen des Freiballons bietet, und wir brauchen daher nach alledem mit kei nem Wort mehr auf den Unterschied einzugehen, der das zielbetouszte Vor gehen von Männern wie Hergesell und Zepvelin gegenüber ihren Vor gängern kennzeichnet. Mit der Mög lichkeit eines Unternehmens .ist die Frage nach seinem Zweck und Ruhen unmittelbar verknüpft. Auf das Be denken des spekulirenden fPrattikers rnd des Geschäftsmannes, welchen Bortheil denn dieErforschung jener in tvirthfchaftlicher Hinsicht fast tverthlo sen Länder dein Menschen biete, kann man antworten, daß außer dem idealen Forschungs-drang der von jeher den Menschen beseelt, auch praktisch doch recht bedeutungsvolle Fragen mit dem Unternehmen verknüpft sind, deren endgültige Lösung freilich jedoch erst einer ferneren Zukunft vorbehalten bleibt. Handelt es sich doch urn Fragen, die theoretisch in Fachtreisen, so lange es :ins kausales naturwissenschaftliche Denken gibt, lebhaft die Gemiither be wegen: Jst eine neue Eis-seit wahr scheinlich2 Gehen tvir einer Wieder holung des warmen tertiären Filimas -ntgegen? Jst die Verschleierung der Pole in Gestalt weißer Eismassen als ein dauerndes Charalteristikum im Antlitz unseres Planeten anzusehen, oder ift es nur die Eiszeit, die in die ser Hinsicht ihre kiihlen Schatten hin einwirft bis in unsere Tages Bedent da Polareis vorwiegend Land oder MeerestheileZ Jn welchen Beziehungen stehen die der Arktis eigenthiintlichen meteorologischen und geographischen Verhältnisse zu gewissen, auch auf das wirthschafliche Leben oft nicht in letzter Hinsicht tiefgreifenden Einfluß aus iibenden Erscheinungen in niederen Breiten? Möge es daher deutsche-n Forschungsdrang vergönnt sein, ein tvesentliches Theil zur Lösung dieser fiir die gesammte Erdkunde wichtigen Probleme beizutragen. Der deutschstfchesstfche Hader in säh-um Wien, 26. Sept. Es sieht niht danach aus, als ob in Oesterreich das Ende des Nationalitätenhaders nahe sei. Dieser Tage hat sich in Prag di( Landstube wieder geöffnet und oie Sendboten der beiden seindlihen Volksftämrne Böhmens neuerlich ein gelassen, die nach ihrer Wahl im vo rigen Jahre noch nicht dazu gekommen sind, den Landtag regelrecht zu konsti tuiren. Man weiß, daß es die deut schen Abgeordneten waren, die mit dein letzten Mittel der äußersten Noth wehr, der Obftruttion, bisher dieseL Fionsiituirung unmöglich gemacht ha-f ben. Die deutschen Abgeordneten, Hinter denen die ganze deutsche Be völkerung Böhmen-s in voller Gin miithigteit sieht, fordern, daß die tsche-· tlkische Willkürherrschast, die in Böh men seit dem offenen Uebergang der seudalen Großgrundbesitzer in: tschc chische Lager gegen die Deutschen auf erichtei worden ist, gründlich abge stellt und durch gesetzliche Bestitnniun gen zum Schutze der deutschen Min netheit dauernd hiniangehnlten werde-. Jhr Programm ist: nationaleTheilung ter ganzen Verwaltung Böhmen-z der gestalt, daß die deutschen und die lschechischen Gebiete «von dem Einflusse ver andern Nationalität unberührt bleiben, und Sicherstellung der deut schen Landtagsminderheit vor der Ma jorisirung der Tschechen, in nationa len Angelegenheiten Und die deut schen Abgeordneten haben sich vorge nommen und sich gegenseitig gelobt, nicht eher wieder eine regelrechte Ar beit im Landtage zuzulassen, als bis tsie wenigstens Bürgschaft dasiir erhal ttefi haben, daß ihre get-erben An isprüche mit denkbarster Beschleuni sgung erfüllt werden sollen. Als sol tche Bürgschasten hatten sie kezeichnetz tVerhandlung der von der Regierung eingebrachten Ausgleichsvorlagen vor allen andern Angelegenheiten des :Landtags, Einsetzung eines Aus fgteichsausschusses zu deren Vorbem Ithung und etwaigen Abänderung und Festsetzung eines Zeitpunlteg sür die Beendigung der Arbeiten dieses Aus TfchusseQ Die Tschechen aber wollen lselbst von diesem gewiß genügsamen Programm nichts wissen. Die Radi talsten unter ihnen vertreten über haupt die Ansicht, dasz die Deutschen in Böhmen nichts zu fordern haben, dasz sie Fremdlinge sind, die aus die Gnade des tschechischen Votles ange wiesen sind und sich ohne Widerrede dem Gebote des tschechischen Volkes zu fügen haben, dem ganz Böhmen kraft des böhmischen Staats-rechtes allein gehört. Die weniger Radilnlen schä men sich freilich, in dieser Weise Ge schichte und Völkerrecht mit Füßen zu treten. Aber sie fühlen sieh in dem Genusse ihrer bisherigen Willkürherrs schast fo wohl, dasz sie den Deutschen ihre Rechte so lange wie mdqlich vor-— cnthalten möchten, und sind daher einer schnellen und gründlichen Bei leguna der deutsch : tschechischen Streitfragen abhold. Ihre Taktik ist, sich hinter allerlei Borwanden und Scheingriinden zu verschanzem In den Besprechungen, die der Minister präsident Frhr. v. Bienerth mit ihren Führern vor vier Wochen in Wien ge habt hat, verweigerten sie 1ede Erklä rung mit der Begründung nur de-. Landtag sei der Ort, wo sie sich in Verhandlungen mit den Deutschen einlassen würden. Nun, da der Land tag einberufen ist. erklären sie, nicht aus die Wünsche der Deuåschen ein gehen zu tönnen. Sie erkennen den Ansprüchen der Deutschen auf Schutz ihrer Nationalität nicht die Berechti gung ab, wollen aber deren Erfüllung nicht den Vorrang vor allen andere-« Angelegenheiten zubilligen und Ver: langen, daß der Landtag vorher seine Konstituirung vornehme, die Aus schiisse siir wirthschastliche Vorlagen wähle und erst dann an die Beratung der Ausgleichsvorlagen gehe. Das hieße also, den böhmischen Ausgleich abermals auf die lange Bis-il schieben. Die Deutschen würden ihre Waffen kampflos aus der Hand geben und wieder die Gelegenheit verpaßt haben, sich ihr Recht zu verschaffen-» Die bei- j den Obniännertonserenzen. die bisher stattgefunden, haben dieses wenig er freuliche Ergebniß gehabt Die beiden Paiteilager stehen sich also in ungeschwächter Feindseligkeit gegenüber. Das stärkere xet Zithe chen will nicht nachgeben, weil es sei nen Machtgenuß nicht schmälern las sen will und wahnwitziaen staats rechtlichen Phantonien nachjagt, das schwächere der Deutschen kann nicht nachgeben, wenn es sitt: nicht selbst aufgeben will. Das Recht und Sie sittliche Kraft stehen auf Seiten der Deutschen, die Macht auf Seiten der Tschechen. Der Ranin zwischen bei den bringt dein Lande Böhmen schwereNachtheile, denn es stockt dieGe sehgebung auch fiir dringende wirth: schaftliche Angelegenheiten, und die Deutschen, als die wirthschastlich wei ter vorgeschrittene Nationalität, lei den am schwersten darunter-. Aber willig nehmen sie diese Mißstände hinI um das höchste, was ein Voll sein eigen nennt, seine nationale Ehre undSelbstachtung zu vertheidigen. Sie haben diese Vertheidigung bis jetzt mit Mäßigung und Klugheit geführt, denn niemand, der ojettiv urtheilt, wird finden, dasz ihre Forderungen unbillig und unerfiillbar seien. Dank ihrem Vorgehen sind die Fäden der Ver handlung auch jetzt noch nicht zerris sen, so daß es den Bemühungen des Oberstlandmarschallg Prinzen Lobko witz und der Regierung vielleicht doch noch gelingt, die Tschechen zum Ent gegenkommen zu bewegen. Aber die Aussichten dafiir sind gering. Es scheint geradezu, daß sich die Tschechen durch die Unmöglichkeit, eine Tagung des böhmischen Landtags nach ihren Wünschen zu erzwingen, einen Vor wand schaffen wollen, auch dem-Reichs rath weiter arbeitsunfähig zu erhalten und dadurch das Kabinett Bienerth zu stürzen« dag, solange es besteht, ihnen ein Dorn im Auge ist. — Ob Eia Wunder-. Der kleine Franzl geht mit seinem Vater spazieren nnd unterwegs tref fen sie auch eine Heerde kleiner Schweine. »Was sind denn das für Thierchen?"« fragt Franzl erstaunt. »Das sind Ferkel, mein Sohn,« er widert der Vater. Franzlt »Ach, Papa, die sehen aber doch ganz anders aus« als wie ich!« Neid. »Weißt Du, Else, Dein Bräuti gam ist aber doch recht klein!« »Klein, aber mein!« s Zenker-konnt (New Yorker Handelszeitung.) Jm Nachstehenden geben wir eine Syixopsis der Ansichten wieder, welche wir bei einer Anzahl der leitenden New Yr:·ter und Cbimgoer Bankiers hin sichtlich der Etablirung einer Central bunk in den Ber. Staaten angetroffen haben. Man ist sich in den betreffenden Kreisen darüber ziemlich einig, daß die Gründung einer großen Centralbank hierzulande einen großen Fortschritt bedeuten würde. Ein solches Institut muß aber, um auch von dem ganzen amerikanischen Bolke günstig aufge nommen zu werden (und ohne eine derartige Sanktion würde es- ein todt gedorenes Kind sein) aus derartiger Basis organisirt werden« daß es zum Bortheile fiir das Ganze gereicht, von großen Gesichtspunkten ausgehend,und fre: von den Fesseln irgend welcher po litischen oder geschäftlichen Sonder Interessen. Jn den europäischen Instituten die ses Genick-, wie die englische Bank, die Bank von Frankreich, die deutsche Reichsbank u. s. ro» besitzen wir Bor bilder, wie sie den Bedürfnissen der be treffenden einzelnen Länder entspre chen; wir müssen nun das beste aus al » lem diesen uns zu eigen machen, indem ; wir es, wo und wie es erforderlich er Isckeint, unseren Verhältnissen entspre « chend umsorrnen. Eine Autorität, wie die des Präsi denten der Chase National Bank, A. Barton Hevburm weist in erster Linie ans die deutsche Reichsbank, und be tont die Vorzüge, welche dieselbe unse ren- jetzigen Bankwesen gegenüber bie tet. Die Fazilitäten der Reichsbank. sind derart, um jedem möglichen Be gehr nach Umlaussmitteln jederzeit ge recht zu werden, und dabei zu verhin dern, das; die Zinsrate aus ein andr males Niveau steigen kann. Zugleich schützt sie die deutsche Währung gegen Störungen von außerhalb, indem sie den Zu- und Abflusz von Gold durch ihre Diskont-Politil begünstigt oder behindert. Jhr Vanlnoten - System zeichnet sich vor allen Dingen dadurch aus, daß es allen Anforderungen hin sichtlich Elastizität und Sicherheit ent spricht. Die verschiedenen von uns zusam mengestellten Vorschläge laufen nun auf Folgendes hinaus: Eine solche Centralbanl sollte ein Kapital von 8100,000,000 bis 8250, 000,000 haben, wovon einTheil an die National: und Staats-Bauten des Landes, unter die einzelnen Staaten nack, der Höhe ihrerBevölkerung repar tirt, gehen könnte, und zwar derart,s jdnfz jede einzelne Bank nur einen, in gewissem Prozentsatze zu ihren Aktien nnd Reserve-Kapital stehenden Betrag « Aktien zuertheilt erhielte. Ein anderer Theil könnte, ebenfalls unter Zugrun deiegung der Bevölkerungszahl der einzelnen Staaten. dem großen Publi linu zur Substription überlassen wer den, aber so, daß kein individueller Be sitz. sagen wir, 850,000 Aktien über steigen dürfte. Ein dritterTheil wäre von derBun deiJ - Regierung zu übernehmen; oder, unter Ausscheidung der Regierung als Akionär, tönnten alle zur Vertheilung dissnoniblen Gewinne über, sagen wir, Cz Proz. p. a. hinaus, zu gewissen Theilen zwischen den Altionären und der Bandes-Regierung repartirt wer den· Der Verwaltungs-roth wäre in ver schiedene Klassen einzuteilen, von de nen jede Klasse eine verschiedene Reihe von Jahren zu fungiren hätte , mit ei ner Amtszeit von fiins bis zehn Jah ren: eine dieser Klassen wäre vom Präsidenten der Ver. Staaten zu er nennen und vom Bundessenate zu be statigen. Ein gewisser Prozentsatz des Kapi tals und auch der Depostten müßte in Gold gehalten werden, während der übrige Betrag des Kapitals und der Dcpositen in Bundes - Obligationen, in Obligationen der Einzelstaaten und Städte sowie ersttlassigen 1. Hyp. Ei senbahnsBonds angelegt, oder unter Bevorzugung der National - Banken und Staatsbanten gegen Lombardi runa derartiger Sekuritäten, bis zur Höh-.- von 80«-85 Proz. ihres Markt werthes, ausgeliehen, oder schließlich zur Diskontirung ersttlassiger Wech sel verwendet werden könnte. Ob dabei, nach Muster der deutschen Reichs-baut auch Kaufleuten und Jn dustriellen, in einer ihnen nach ihrer Kreditfähigkeit normirten Höhe, Kun denwechsel und gar eigene Accepte zu dtslontiren wären, in welchem Falle auch Filialen zu etabliren wären, oder ob auch diese Funktion der Zentral bant auf die Banten, und selbst ihnen gegenüber unter gewissen Restriltionen, beschränkt werden sollte, bedarf noch ei1:aehenderen Studiums. Jedenfalls sollte die Abtheilung der Diskonten, sofern solche nicht durch Obligationen und Hypothek - Bands der oben angeführten Arten garantirt sind, völlig getrennt gehalten werden und einer besonders scharfen Kontrolle unterliegen. Die Centralbank hätte ferner als Fistal .- Agent und legaler Depositar der Bandes-Regierung zu fungiren, ebenso wie der Einzelstaaten und Städte, deren Bonds, wie oben ausge führt, sie anzutaufen autorisirt ist. Die Centralbanl sollte das aus schiiefiliche Recht lZur Roten - Ausgabe in größerem Appoints gewährt wer den. neben den kleineren Kassenscheinen der Regierung, und zwar den Bedürf W nissen des Landes entsprechend, bis zu einem gewissen Prozentsaß des Betra gcs ihrer Attiva, und unter Haltung einer Gold-Reserve von gewissem Pro zentsatz. Je nach der Höhe dieser No ten-Cirkulation würde eine stufenmii ßige Steueradgabe an die Regierung zu entrichten sein. Die Roten-Ausgabe würde auf diese Weise automatisch regulirt werden. Dieser in großen Strichen angedeu tete Plan, glaubt man, würde den all gemeinen Bediirfnissen des Landes ge recht werden, und auch den großen Bauten in den Großstädten sowie auch den kleineren Jnlandbanten wohl ge nehm sein, da ihre Geschäfts - Interes sen dadurch nicht geschädigt, sondern gefördert werden sollen. Natürlich müßten die Nationalbanien für Auf gabe der Noten - Emifsion und für den Knrsverlust an ihren 2 Proz. Bundes Obligationen entschädigt werden, wo fiir sich aber leicht ein Weg finden las sen würde. Eine Begünstigung der Binsen Speiulation einerseits und eine Be herrschung der Bank durch eine oder die andere am Ruder befindliche Par tei andererseits müßte, wie schon ge sagt, von vornherein ausgeschlossen ein. Selbstverständlicherweise sind obige Anregungen nicht als abschließend aufzufassen, sie sollen vielmehr zu wei teren Diskussionen und Vorschlägen Anlaß geben. —-.-.-.---— Seltsame Qhreuverfchöneruns. Auch in unseren Kulturländern herrschit noch immer die Unsitte, daß sich weibliche Personen die Ohren durchbohren, um Schmuck darin an zubringen. Ein Blick aus die Sitten nnkultivirter Vollsstömsme zeigt deut lich, welch einen Rest von Barbarei diese Sitte darstellt; und eigentlich sollte diese bloße Gemeinsamkeit mit so unentwickeltenVolksstämmen unsere lultioirten Schönen davon abhalten, sich noch weiterhin nach blitzendem Geschmeide in den Ohren zu sehnen. Auch bei uns waren ja ehedem beson ders große und lang herabhängende Ohrgehänge Sitte. Freilich konnten sie an Größe und Schwere die Ohr ringe der Kambodscha - Negerinnen nicht erreichen, die dermaßen herab lkängen, daß allmählich Löcher etwa vom Umfang eines Fünfmsarkstiickes entstanden. Dies ist aber noch gar nichts gegenüber jenen Völkerschasten,. welche die Ohrlöeher durch das Ein siihren immer größerer Holzstiicke ausdehnen. So werden z. B» wie Ploß in seinem Werk »Das Weib in der Natur- und Völkerkunde« berichtet, bei den Mädchen der Bsattsas die Ohr löcher durch Bambuspslöcke oder Woll lnäule erweitert: ein tief herabhän gender silbernerReifen verlängert dann das Läopchen noch, während auch der obere Theil des Ohres mit Ohrringen geschmückt wird. Wieder andere Völ tcrschaften machen 10 bis 15 Löcher in den Ohrrand, und schmücken diese mit einer Reihe svon Ringen. Noch weiter geh-en die Mabiak - Jnsulaner und Bewohner vonSiidseeanselm Bei ihnen wird zuerst ein ausgedehntes Loch geschaffen, und dann wird der nur noch diinne Streifen an einer Seite dsurchaeschnitten, so daß ein lan ger, schmaler Streifen schließlich aus Brust undSchultern heraangt. Diese Qhrstreifen werden mit Ringen und Echmuckstiicken behängt und aelten als eine der vornehmsten Zieraten der Frauen. Gerathen zwei Weiber in Zank, so suchen sie sich dadurch zu schädigen, daß sie sich· die Obrstreisen abreißen, und die heimischen Heil tiinsiler haben damit zu thun, die An beilung dieser abgerissenen Kostbar keiten durch Llnsrischung der Wund riinder und Befestiguna mit einem Verband wieder zu bewirken. Vor Gericht »Ich kann eidlich bekunden, daß der Kläger sich wie ein Rindvieh benom men hat!« »Das kann nur ein Schasskops be haupten!« Richter: »Da die Personalien der Parteien festgestellt sind, erkläre ich die Verhandlung siir eröffnet.« Aus der Küche ertönte ein fürchter liches Gepolter. Ursache: Minna hat einen großen bunten Tontrug vom Tisch heruntergestoßen, konstatiert aber triuinphierend, daß er nur einen Sprung bekommen hat! Eine Stunde später wiederholt sich das gleiche musi kalische Geräusch, nur in verstärkter Auslage, Und der hübsche Krug liegt in Scherben am Boden. —— »Na —— is ja ooch teen Beinbruch« —- so tröstet die Brave ihre verzweifelte Herrn —- ,,det « Unjlickstvurm hatte ja doch all eenen Sprung!« »Sie da,« rief der Konduiteur ärgerlich. »Sie haben eben die Leine zum Personenregister gezogen. Tun Sie das noch einmal, und ich setzte Sie hinaus.« Der tleine Mann, der in mitten einer Mauer zusammenge driingter Fahrgäste stand, zog die Leine sofort wieder. Und der Konduiteur, der offenbar keinen Spaß verstand, bahnte sich einen Weg zu ihm, nahm ihn beim Wickel und bugsierte ihn dann auf die hintere Plattsorm der Car. »Dante bestens,« sagte der Mann. »Ich habe tein anderes Mittel gesehen, da heraus zuiommm Hier sind Jhte 10 Cents.« Es sieht aus, als würden sich am Nordpol eine ganze Menge Leute die Finger yerbrennem