wieMii kindisch-ichs zI Hot- ging huenoreske von A. S t a lin. San- Jxenbauien befand sich in sie Verhaftet Auskeguna. —- Seine Hoheit sdet Sei-heim von Y. hatte eine Einla dung des Grasen X» der dicht bei der Stadt aujaedehnte Waldanqu besaß, zur Jagd angenommen, und die Bür gerschaft erwartete bestimmt, daß der hohe Herr dabei auch seine zukünftigen getreuen Unterthanen in Jkenksausen eint-set Beachtung würdigen und den ilnn zugedachten Empfang Huldvollst anzunehmen geruhen werde. Und Se. hoheit inne denn auch in der That so leutselig, den guten Bürgern die Freu de dicht zu verderben, sagte zu, am Bahsbpf eine Begeiißungeadresse ent aeqsenzunebmen und darauf eine Rund salxkt durch die Stadt zu machen, damit auch jeder den acliebten präsumtiven Landeiderrn deutlich zu selten bekäme. Einige Minuten vor der Stadt befand sich in einem schönen alten Pakt ein villenartigses Besitzthutn des Grasen, dort wollte dann Se. Hoheit nach der anftrengenden Fahrt iiiibek das holde tiae Pflnster der Stadt einineStunden der Ruhe pflegen, ehe er nach dem Jagd-schloß im Revier weitersuhr. Da nur noch zweimal vierundzwan ziu Stunden bis zur Ankunft des er lauchien Gastes zur Versiiqung stan den. so that Eile noth und Magiftrat nnd Biiegerschast wetteisetten in den Bemiihem den enaen, winkligen Stra ßen ntil den verräucherten alten Häu ieen ein freundliches Aussehen zu ge ben nnd damit zugleich Sr. Hoheit den Patriotiftnus der Jkenhausener mög lich til-erzeugend vor Augen zu führen. — Auch die üblichen Ehrenjungsrauen wurden —- alleedings mit einiger Mltr. weil Jxenhausen Lende kein-en Ueberfluß an bitt-schen oder gar schö nen Vertreterinnen des zarten Ge . schlechtes auswies —- endlich glücklich zusammengebracht Ganz besonders aber wurden durch den bevorstehenden hoben Besuch die ehrsamen Bäcker und Metzger Irren bausens in Aufregung versetzt. Ob gleich don den verschiedenen Handwer Ien nur se einige Vertreter vorhanden waren, hatte doch jedes derselben eine Innung mit Fahne, Zunftlade u. s. w. und jedes überbot sich in alterthümli chen Form-alitäten und Gebränchen, als ob einzig und all-en das Wohl und Wehe des Standes von der gewissen haften Ausführung umsiiindlicher ur alter Zeremonien abhänge. Nun hat ten iiinaft die Menger ihre Fahnen toeibk gehabt und einen leibhaftigen Rath dazu als Ehrengast Der jooiale Rath R. im Finanzministerium, der aerade einige Tage in amtlichen Ange legenheiten in der Stadt sich aufge halten. hatte sich zu dieser Rolle mit autem Humor hergegeben und die Metger waren nicht wenig stolz da «auf. Sie sahen überlegen aus die Bär-Der herab, die demnächst ebenfalls eine neue Zunftfaslsne einzuweihen ge: dachten und dazu jedenfalls nur den Bürgermeister oder, wenns hoch hin, den alten. saagroben Oberförster als Ehrenaöfie bekamen. Denn merkwür digerneise herrschte von alter-; her zwischen den Bäckern und Metzgern in Menbausen eine grimmige Feindschaft itber deren weit zurückliegende Ursa chen freilich niemand mehr etwas siche res auszufagen wußte. Aber es war » nun einmal so. Der Hochmuth der Metzger wurmte darum die Mieter nicht wenig, und man sann hin und E,er, wie man die proszigen Wurstsabritanten iikrtrums ofen könnte. «- Und da hatte oerQberi meis.er der ehrsamen Bäckerzunft, Karl Johann Michelchem den gioriosen Ge danken, Se. Hoheit den Erdprinzen zur Fabnenweilke einzuladen. Ja, das sollte man! Was war dagegen der Lrnpie Rath der Metzger! —— Aber — wer sollte Sr. Hoheit die Einladung überbringen? Keiner der in der Ver sammlsung anwesenden Meister hatte dazu den Muth, und es herrschte eine Zeit lang deiretenes Stillschweigen, sit Obernieisier Michelchen —- «Setn siels und Brotfabritant«, wie er jüngst aus sein Firmenschild hatte ma ten lassen, da ihm der einfache aBöser« nicht mehr gut genug war, seit er Qbermeiftergeworden —- sich WUTVLVOU etc-Ob, NO MU DLM Qünzclll Gewicht seines respekt.1blen Bäuch leins über den Tisch legte, d:s-, er — nömlich der Tasch —— ein vernehm liches sechzen von sich qab und feier lich erklärte, das Opfer auf sich neh men zu wollen im Interesse des Va terlandel — Widerstand-es hatte er innen wollen —- doch es war auch so ges-Zeni- essekkvollet, darum ließ er es Diese mannhafte Erklärung hatte zur Folge, daß der Obermeiftek kvie ein Held besudelt wurde und man ihn schließlich auf den Schultern nach hause Mis, eine achtbsre Leistung, et IeIQ steil sich In Leibesumfnnq kaum einer XII Städtchen mit ihm messen konnte. nnd weian. weil die ehrsa men Sehkün let durch die lange, an sagende Hist-us resp. durch den gu-» ten »Sie-ff des Ochsenwirtbes etwaös seh-sub aus den Beinen geworden wa- » ten. Im nächsten Tage aber verbreifete O Ue Kunde von dem großen Unter - Wen ikn Städtchen und weckte al sfstdclben Bewunderung und Begn Iegng nur nicht bei den Meßner-m see-Wert beschlossen, sieh nun am III-III St. Mit gar nicht zu be ·’ " M nnd von diesem hochm i Plan nur durch die ein Mesmegen de- Biie t Ikdek cis-ringen lie n. Obermeifter Michelchen aber war der Deld des Tages! Jdnt selber me freilich durchaus nicht heldenbast zu Muthe, nachdem der Altodoldunst ver flogen und einem veritablen Katzen jammer Platz gern-acht hatte. Doch bla nriren durfte er sich nicht; aus ihn blickte jetzt der aanze Stand wie seine tbeure Vaterstadt! Da der Büraermeister bereits »bei Hose« gewesen« das heißt, vor einigen Jahren mit zu den Abgeordneten des Städtchens aehört hatte, die dem Her zoa zum 25jäi,riaen Regieriinasiubi läum nratulirt hatten, so hielt ihn Michelchen für die aeeianete Stelle. um sich über sein Verhalten «kei Hofe« bei ihm Rath tu holen, auch betreffs des Anzuas. woiiir ibm der Bürgermeis ster einen Fract als selbstverständlich bezeichnete Zugleich bat der Obermeister. beim » Empfange um eine Audiene stir ihn )nachzusuchen. da zur Einreichung ei s nes schriftlichen Gesuchs seine Zeit ’ mehr war. Der Frost machte ihm nicht aeeinge Sorgen. denn er hatte dieses Klei dunasstiicl schon etliche Jahre nicht mehr angehabt und war seither in die Breite und Dicke gegangen Seine Sorgen in dieser Beziehung waren nur zu berechtigt, denn es aclana dem be dauernswertten Meister nicht einmal mehr recht in die Aertnel bineinzutotns men. Schneidermeister Nachbar Jein soll te belsen, und Michelchen forderte von ilnn kategorisch die Lieserung eines Fracks bis zum anderen Tage. Aber der ehrsame Meister von der Nodel schüttelte erstaunt und betriibt den liebs: das sei unmöglichs Erstens stin ge es nicht, zweitens sei der Stoff da zu nicht vorriitdia, er miisse solchen erst bestellen, und drittens — Aber Michelchen hörte ibn aar nicht weiter an, nannte den würdigen Mei ster wüthend einen alten Esel und lies wieder in seine Wohnung, um zu über leaen. — Ei aab nur einen, der helfen konnte, der Oderrneister der Wareinnnng, der sich eines annähernd Leichen tör perlichen Gedeihens erfreute nnd von der Fadnenweihe her einen nagelneuen Frack sein eigen nannte! Aber —- sollte ein Bäcker vor einem Metzger sich so kläglich demüthigen!?——Do-ch es dali nichts—und so machte sich denn Mi chelchen schweren herzens aus den Weg. —- Ader er sand siir seine Noth nur Schadensreude und hartherziae Ableh ! nuna, Ver Menaer saate aus alle Bit l ten nur laltlächelnd nein, ließ schließ ; lich den Kollegen von der andern Zunst einfach stehen and aina in den Laden. um einer harrenden Kundin siir 10 Pfennige Lebertourst zu oerabsolgen. : hoffnungslos und schwarzer Ge » danken voll wankte Michelchen wieder » beim. —- Doch da kam seiner thenren ) Gattin ein erleuchteter Gedanles War er, Karl Johaan Michelchen, nicht auch I Schützenmaior, besaß er nicht eine : stattliche blaue Unisorm mit Epaulets ten und goldenen Schnüren, die sammt der bliitdenrveißen hose sauber herge richtet iin das in acht Tagen stattfin - dende Schüsensest im Kasten hing, und " hatte nicht ferner Se. Mit nach den Zeitunasberichten vor einigen Wochen aus dem Schützensest der Residenzstadt eine Ansprache gehalten, worin er die Schützenailden als Hort vaterländi scher Gesinnuna gerühmt, die in stür mischen Zeiten treu zum angestammten Herrscherhause gestanden?! Sallte er. Michelchem da nicht ebenioasut in sei-« ner Schjitzenunisorm vor Sr. Hoheit erscheinen können als im Frass Dem Meister leuchtete das ein« nnd auch der Büraerrneister stimmte nach einigem Bedenken zu und meinte. Michelchen tönnte das ja ristiren, wenn Se. Ho heit eine diesbezügliche Frasse stelle, solle er nur srischroea die Wahrheit sa gen. Se Hoheit sei ein jovizler Herr und liebe einen Spaß. Und als der erleichtert ausathmende Meister die Uniform droben-esse an leate und sich darin vor dem Spiegel beauaenscheiniate, gestand er sich schmnnzelnd, dasz er darin eine viel bessere Fianr mache. als dies im Fraa wahr cheinltch der Fall gewesen wäre. Ein reist-it mit mächtigen- bunten Federbusch nnd ein nicht zu turzer krummer Säbel vervollständigten das J qtanzvolle Kostiim — Der Einzug des Erbprimen fand programmgemäß statt. Donnernde hochrqu Bollerschüfse, Glockengeläute — —- es war einfach erbebeno, nnd selbst die allerältesten Leute verschwa ren sich. etwas derartiges noch nicht erlebt zu haben. Se. Hoheit schien denn auch tief gerührt, sagte dem Bür germeister anerkennende Worte iiber Den schönen Empfang, schüttelte ihm herzlich die hand, und als der so Aus gezeichnete die Gelegenheit wahrnahni und für den Obermeister der Bäuerin snung eine Audienz erbat, sagte Se. Hoheit chne weiteres zu und fragte nicht einmal nach dem Zwecke dersel ben, und das brave Stadtoberhaupt vergaß in der Aufregung auch, den hohen Herrn zu insorniiren. Dem glücklichen Obermeifter und Schützen rnaior aber theilte er gleich darauf mit, daß Se. Hoheit ihn um 3 Uhr in der gräflichen Villa zur Audienz erwarte, und freudestrckhlend haftete der Mei ster nach hause, lvo die Uniforrn schon siir ihn bereit lag. Obgleich et bis zur Audienz noch reichlich drei Stun den Zeit waren, kleidete sich Michelchen doch gleich an, stellte sich daraus vor den Spiegel und übte sich in möglichst tiefen dewten Verliere ungen. Darauf rief er den Lehrling, eilte ihn an vie Wand und redete den oergdn ligt grin senden Jungen ein über as andere Mal mit Etp doheit allergnähigster, Wes-Es ai r« an, daran an schließend feine nuihleinsindirteL Rede zehn-« oder zwölfmal wiederholend. — Endlich war es Zeit, und ernn nnd wurdig schritt Michelchen durch die Reihen der Gassen die sich vor feinem Laufe eingefunden hatten, feinem . iee zu. Ohne Fährlichleit gelangte er durch den Pakt zur großen Freitrepsspe und schickte sich an, die Stufen emporzu steigen. Da ihn sein »herporragendes» Embonpoint aber am Ausblick auf die« Stufen unter sich verhinderte. so stol-( perte er, der krumme Säbel schod sich( ihm tüaisch zwischen die Beine, und’ unser »in Hofe Gehender« fiel ziemlich unsanft auf sein woblgerundetes Bäuchlein Müdsam rappelie er sich auf, angelte nach seinem entfalle-neu Federhut, und nachdem ein rafcher Umblict ihn überzeugt, daß niemand ten üblen Anfang seines Audienzgans ges wahrgenommen, kletterte er die ; Stufen vollends empor. Dabei ent sdeckte er einen finaerlangen Riß in f der schönen weißen Hose, deren Stoff »sich der plöslichen qenraltsamen An spannung beim Fall nicht gewachsen gezeigt Aber der Meister hatte leine Zeit, sich dem Schrecl dariiber lange hinzugeben. denn ein Diener öffnete im selten Momente die brusihiire, führte ihn ins Vorzimmer und gleich darauf ins Arbeitszimmer Sr. ho beit, in dem dieser felbsi noch nicht anwesend war, sondern nur dessen mächtige junge Dogge, die die auffal lende Erscheinung des Abgesandten der ehrsamen Bäckerzunfi zuerst miß trauiich musierte, bald aber wohlwol lendere Gefühle siir ihn zu empfinden schien; denn sie lam fcknveifroedelnd näher. schien an den wippenden bunten Federn des Huietz großen Gefallen zu finden nnd schnappte spielend danach. «Biest verdammtes!« arollie der Mei ster, der lein hundefreund war und den dazu der Unfall mit der hose in arteizie Laune versetzt hatte. Er hob ten Hut hoch und höher, um ihn aus dem Bereich der Zähne Neros. wie ibn der Diener gerufen. zu bringen. Das schien Nero aber erst recht fiir eine Auisorderuna zum Spiel zu hal« ten: er nahm einen Anlauf, sprang nach dem Federhut und warf den Meister dabei beinahe iider den hau fen. Wütdend hob dieser den Fuß — aber —- rs war Sereniffirni’g bund —- den durfte er doch nicht treten! Sos suchte er durch begütigendes »Bicht!i dicht! lufcbl tufch!" das zudringlichej Vieh oon sich abiubaltem als plötzlichf die Tdür aufaina und Se. HobeiN leutfelia grüßend bereintrat. Nerol ließ von Michelchen vorläufig ab, der! alsbald feine wodleinstudirte Verbeu auna anbrachte. die aber nicht so tief ausfiel wie bei der Probe daheim — das machte der Gedanke an die Hasel -— Aber als Michelchen nun feine An lpracke Inbrinasen wollte, wurde er zuä feinem Gntseyen inne« daß er den An fana völlig vergessen hatte. Nur »Ern Oobeiil Gnädiafter herrl« brachte er stotternd der-von dann oerfiegte kläg lich der Redefluf;, und unser be dauernswertter Schützenrnajor und Liemeifter der Bäckerinnuna Stren ksaufens starrte den Prinfen« der fei nerseits ein Läckeln über die bunte Er scheinung feines Geaeniider nicht un terdrücken lonnte, an, als fe! vlöklich das Medusenbaurt vor ihm aufge taucht. — Schließlich forderte die ungeduldig werdende hobeitMichelchen durch eine Handdeweguna zurn Weilerfprechen auf. Das hätte der aern gethan, aberf feine aanze fchiine Rede war ihn-f plötzlich hoffnungslos versunken llndf daru dieser entießliche Hund! Der puffte mit der feuchten Nase an feiner Hofe herum und verdarb sie, machte sie gewiß voller Flecken, und seineFrau hatte ihm doch so dringend ans Herz aelegt, auf die Zofe acht zu geben« uin sie nickt nochmals büaeln zu müssen. Er hätte dem frechen Vieh gern einen Tritt verfetzt, aber —- ee war Serr niffnnki Hund! Da -— plötzlich lacn ihm die Rede » wieder, und sich zum zehnten oder elf ten Male oerbeugend, wollte er aufath mend fortfahren. als ihn ein heftiger Schrea durchiubr und ihm ein lalter Schauer den Rücken hinunterlief ——— Reto. der fatanische band, hatte den Riß in der hose entdeckt, seineSchnaus ze hineingezwöngt und war eifrig be müht, den Spalt zu er weitern. Mi cheli-fern völlig außer Fassung gebracht durch diesen beimtiickischen Ueberfall, vergaß, wein er gegenüberstand fuhr mit einein bschft unQriftlichen Fluch mit der Kebrfeite gegen die Zimmer toand. stennnte sich dort fefi und stieß in feiner ge enianast mit tliiglicher Stimme rte lprvokt « agen’s doch das verflixte huan inqui, sonst kann ich nimmer weisen ( Ob dieser unerwarteten hatanpuiq rung schaute Se. hoheit den geängstig- s ten Obermeifter zunächst ziemlich ver blüfft an, dann aber überwältigte ihn die Komit der Szene: der an der Wand liebende Bittsteller, Reto, der eifrig sich bemühte, seinen dicken Kopf zwischen die Wand und den Korpus des Mei sters zu dringen-er wandte sich rasch ad, öffnete die Thür, scheuchte Nerv hinaus und — —- verschwand selbst, Karl Johann Michel-den in trostlvler Verfassung zurücklassend, der endlich begriff, daß die Audtenz zu Ende sei, denn Se. Hoheit kam nicht wieder. Und er hatte nicht einmal vorbringen können, was er denn eigentlich von dem hohen herrn gewollt hattet Ohne zu wissen wie, erreichte er das «Pak!khpt wich-t, Wo ihm ein Die-It des Prinzen einholte: Se. hohen ließe l etfllchtu, VII Milch schriftlich einzu reich-It Gläcklichermise war alles imstädti eben nach dem Bad-those geeilh um den Prinzeu abfabteu zu sehen; so gelang te Mich-schen ungesehen durch abgele-· gene Gassen nach hause. « Aber seine «Betnissenlkeit' hielt nicht lange ans Er durfte sich nicht Harni ken vor feinen Kollegen. vor der Stadt, mußte feine doppelte Würde» wahren: . Unerfchroelen trat er darun! den! Kollegen entgegen. wich einem näheren Eingehen auf den Verlauf der Audienz aefchiat aus und lief; dafür mit viel faaendern Lächeln durchbliclen, Se. Ho heil habe das Gefuch jedenfalls gnä riaft angenommen! ——— -—— Nach einigen Tagen traf die Nachricht des Erhprim zen ein: Se Hoheit hedauerte lebhaft, die freundliche Einladung nicht anneh men zu lönnen, da er fiir diefen Tag bereite anderweitige Dispositionen ge troffen. er habe aber feinen Lherjiigeri .meifter rnit feiner Vertretung beauf -tragt und laffe der Feier den heften tragt und laffe der Feier den heften Verlauf wünschen. — Zuerst gab es zwar eini e Entttiui fchuna und etwas lange Geschirr, aher man tröftete fich schnell. daß ein Ober jaigermeifter irn Dienste dee Erbe-rin qen und in feinem perfönlichen Auf traqe entfchieden mehr fei als ein «ge wörtlicher« Rath fo und fo, und als die erhoften Metzger, die sich ihren Rath nicht fo herabfetzen laffen well ten, dagegen proteftirten, mußten fie sich den tränlenden Verdacht gefallen lassen, nicht in gleichem Maße lohal zu fein wie die übrigen Bewohner Jxenhaufene. —- — Oberrneifter Michelchen hat feine leehiehte von der Audienz beim Erb prinzen wie Se· Hoheit ihn fo iiberi aus liebenswiirdig empfangen, ihn seinen «liehen Michelrhen« genannt. ihm eine feiner 50 Pfennige-Cigarren offerirt und ihm heim Abfchied sogar feinen Lieblinashund Nero zunr An denlen habe verehren wollen. was er, dljiichelchem aber bescheidentlich abge lehnt, den autgliiuhigen Jxenhaufenern fo oft erzählt, daf; er heute felbfi feft daran alauht und die Zumuthunep als hätte sich die Sache fo abgefrielt,»wie wir sie hier wahrheitegemöß er ahlt haben« gewiß mit tieffter Entrii ung zurückweifen würdet Schicksal. Novellete nach dem Schwediichen von Hans Güntlier. Else war augenscheinlich schlechter Laune, und was schlimmer war. fte zeigte es ossen und klar, aber das allerschlimmste: sie opponirte ihrer 1Egiutter mit unbedingter Bestimmt tt. .Ei ist völlig zwecklos. daß Du versuchst. mich zu überreden, Martia, denn ich reise doch nicht mit Dir. Jchs bin all der Bäue, Toiietten und Un terhaltungen müde. Die Dornen er iniidsen mich-, und die herren lang weilen mich's sagte ste. Ihre Schwester hörte aus« Scholas lade zu tnabbern, und wars naseweis cllls .D;S würde Niemand sich vorstel len können, der Dich gestern Abend gesehen dätte.« Elie ignorirte diese Bewertung oollständia. «; a, wohin willst Du denn aber ganz allein reisen?" sragte die Mut ter resianirt. -Jch werde aus einen Bauernlios aetsen«, antwortete Else in heraus sorderndetn Ton. »Aus einen Bauernhos?« wieder holte Frau Gruben bestürzt unds zweifelnd »Aber liebes Kind, da findest Du weder Komsort, noch Ge-» sellschait, noch« —- ste stockte, denn sie » sand teine Worte sür die ungeheuer lichen Borsten-anqu die Eises ver - schrobene Jdee in ihr erwedte. Jst-er Magra. begreifst Du denn nicht« daß ich gerade die Gesellschaft sliedei Kontiort ist auch etwas seer Uebersliissiges. Jch will mich im Walde aushalten, fern von langweili gen Menschen und — allem.« «Bedeutet alles Konrad Stessen oder nichts· sragte die Schwester· die nicht wußte, dass Else gestern Abend Konrad Steisen oeiagt tytttr. daß sie boiie. its-n nie wiederzusehen Eis-in wobl". sagte die Mutter Init einer Miene, als habe see eine Ente unter ihren Kirchlein entdeckt. «ver mutlilich wirst Du thun, was Dir be hagt. Gott iei Dant, daß Gute we nigstens ein verständig-s Mädchen ist nnd nicht so ersentrische Einfälle bat wie Bu. Aber ich verlange be stieg-etc nnd sie ·ltesiihte sich ener gisch. ihr sutintitlnges rundes Gesicht tu strenge Falten1u legen, «dah Du eine Begleitung mitnimmn.« - Als sie dieses Ultimatum äußerte, brach Eise, die ihre gute Laune wie dergefunden hatte, in ein rüasichtss loses lautes Lachen aus« »Ich tann ja Tante Minna mit nehmen«', meinte sie. Tante Minna war Frau Grubeni unverheieatheie Schwester und eine wenig beschwer liche Begleitung. Wenn man sie mit einem Buch in einen bequemen Ordn stuhl setzte, war sie siir den ganzen Tag unschädlich gemacht. »Tnnte Minna eignet sich dazu vorzüglich. Im iibrigen ist das aus einem Bauern hos wohl« ganz egal. Nimm Du nur Gerte mit, amiisirt Euch in der eke ganten Gesellschaft des großen ho teli,«und kümmert Euch nicht um ch. »Gut«, sagte Frau Gruben ruhte-, »Wu, pas Du willst; Aber verstehen tann rast nicht, da ein junges Mäd chen wie Du sich graben mag. —« Ein schallender Kug, den Eise ihrer Mutter mitten auf den Mund dritcki te. unterbrach alle weiteren Einwen dungen. llnd so handelte Else Gru ben wie gemiihnlich nach ihrem eige nen Kopf, und während ihre Mutter und Schwester mit einer Menge Kof fer nach der einen Richtung fuhren. legte sie in ihren Handtosfer ein paar lusen und Promenadenröckr. dazu eine Menge Romane, und fuhr mit Tante Minna nach der anderen Rich tung. Sich in den Wagen zuriicllehnend, der sie von der Station zu ihrem Sommeraufenthalt führte, träumerisch die tragenden Kornfelder betrachtend, die Wälder, die höuser und Höfe mit ihren dichten Sträuchern rings herum, s seufzte sie tief. Ob aus Befriedigung oder aus Sehnsucht? « Nachdem sie am nächsten Morgen die Tante mit einer Novelle in dem Garten placirt hatte, suchte sie ihre Wirthin in der Küche auf. «Ds1bm Sie noch mehr Miether auszer und, Frau Bangi« fragte sie. »Nein. Nur der Brudersohn von meinem Mann ist gestern angekom men, aber das ist kein Miether.« »Das ist schön. Jch möchte allein fein. Wie kommt man an den Seef« ,.Gehen Sie ein Stückchen diesen Weg entlang, dann sehen Sie einen sich abzroeigenden Fußpfad, der direlt zum See führt« Ohne Hut, sich mit einem großen Sonnenschirm beschattend macht sich Eise auf. Wie still und friedlich alles ringsum war. Ein milder Wind trug den Aleedust zu ihr herüber, vor ihr schritt eine alte Henne mit ihren dünn befiederten aelden und braunen Küchleim die vergnügt piepften. Von der anderen Seite des hoer starrte eine stattliche Kuh mit ihren großen, milden Augen zu ihr heriider. Am Wege leuchtete es roth durch das Gebüsch, die genauere Untersuchung ergab, daß ei ruckerfiiße Himbeeren waren. Sie pflückte eine handvall und afz die kleinen Dinger mit größerem Behagen als ie die rie sengroszen, liinstlich gezogenen Fruchte von kostbaren Schalen auf gedeckten Fischen. Der Fußpsad führte sie nn ter fchattige Bäume und durch niedri aes Gesträuch: als sie endlich das Ufer des Sees erreicht hatte, waren ihre Hände mit Blumen aesiillt. Unten am Wasser sah sie ein Boot liegen. Sie schritt durch das hohe Gras hinab, legte die Blumen in das Boot und sehte sich hinein. Die wei sien Arme in das durchsichtige Wasser streitend, schaukelte sie in dem leichten Fahrzeug vergnügt aus und nieder. In großer Eile tarn ein Krebs unter einem Stein hervor und machte sich davon. Mit einem Seufzer des Wohl hehageni öffnete Eise das mitgebrach— te Buch, las aber nicht. Statt dessen lebnte sie sich zurück und oeriozgre mit den Blicken ein Eichhörnchen das von Zweig zu Zweig büpstr. .Wie schön es biet überall ist', dachte sie. »Um diese Zeit macht wohl Grete Toilette und Mama steht als bewundernde Zuschauerin daneben Und Konrad? Nun, der ist wahr scheinlicb dabei, irgend einem anderen Mädchen den hat zu machen« tödlich wurden die Sträucher aus einander geschlagen, und ein dvch AC« wachsener junger Mann rnit einem Paar Ruberitanaen über den Schul tern stand vor ihr. Eise starrte ihn entsth an: «Konrad!« rief sie aus. .Else!« «Dars man fragen, woher Sie kommen, Herr Stessen?« sragte Else talt, als sie sich von ibrer Ueberra schuna ein wenia erbolt hatte-. »Ich war aerade im Beariss, die selbe Fraae an Sie zu richten", er widerte er abgernetsen «Jch habe mich hier eingemietbet.« «Wußten Sie, daß ich hier bin?« »Im Gegentbeil ich gina gerade hierher, um anen auiquweichen.« «Ob!« rief Eise empört. ,Ja, es scheint sehr unböslich, daß ich das sage, aber es ist wahr«, be lriiftiate er. Diete Versicherung übte einen be ruhigenden Einfluß auf Eise. Sie hatte die Sache von ihre-n Stand punkt betrachtet und geglaubt. Kon rad etwas vorwersen zu diirsen, daher war es nun zum mindeiten gewagt-, Piödlich die Sache von feinem Stan s puntt betrachten und beareilen zu enlissen, daß er ibe etwas vorzumer ien habe. »Ich vermuthe, das ist Ihr Boot«, sagte fie nach einer Pause. « «Es ist nicht das meine, doch ich wollte es soeben benutzen.’· »Seit ich aiio qehen?« »Wie es Jhnea beliebt.« «Jch glaube, ich werde bleiben«, sagte sie schallt-oft «Doch da Sie na mentlich biet-hergekommen sind, um mit auszuweichem dürfen Sie nicht erwarten, daß ich seht unterhaltend sein wetde.« »Nein. nein, Sie dienen einfach als Ballest.« «Wohin wollen Sie tudetn?« »An die beste Anaelstelle. um mit ein paar Fier zu holen.« Nun islgten fiinf Minuten des Sehn-eigens, wähnend welcher sie ein« gutes Stück vorwärts kamen. »Es ist ganz amiifani, Ballasi zu« iein«, sagte Eise sondernd. »Aber ichj wußte sue nicht« daß man in Ruder-i booten Ball-ais gebrauchi.« ’ »Das ist auch nicht durchaus nö thig, aber ez ist manch-mai ganz an genehm.« Wieder ein-» Pause, is der Konka xiete imgekt Kleider stuöritägien betrach e . te et vergessen, deß» sie sich ein packe große qelde Maß , liebchen in das dunkle haar steckt hatte, die sie so entzückendtl»deten, dass er tamn seine schwer ertatnpste Ruh-e zu bewahren vermochte. Er etwqa bei sich. ob er dem Schicksal siirnen solle, daß nochmals die Ver iuchuna in seinen Weg führte, oder ob er sich über diesen merkwürdigen Zufall freuen sollte. Sie waren am Ziel. Konrad brachte die Angelruthe und Schnur in Ord nung. Und Eise sah ihm zu r .Ob ich auch angeln tiinnte?«' fragte te Er schnitt ihr eine Ruthe zurecht und besestigte daran Schnur. Daten und Köder. Sie wars die Angel aus, Faß ganz still und beobachtete die klei IMI Fische. Die umtreisten die Last speise. wandten utn und kamen wie der. bissen aber nicht an. »Ich denke, sie lieben Regenwür iner sagte Else schließlich verdrieß t . »Ja, gewiß« aber sie siirchten sich,« »Ah-vori« .Vor der Lockspeise. Sie wissen, daß sie einen baten birgt. Arme, tleis ne, dumme Thiere. ich tadele sie nicht. Jch weiß, wie das thut.« »Sie haben sich doch wohl nie an einem Daten verwundet«, scherzte Eike. cheJI fa. wenigstens bildlich gespro n." »Wenn- Sie arnua arangelt haben, sind Sie vielleicht io freundlich. mich an das andere Ufer zu rudern«, sagte Eise hochmüthig. Darauf folgte Iodesstille. «Wo wohnen Sie-'s« fragte Kon rad mit einem entschlossenen Versuch, Konverlation zu machen, während er einen zoppelnden kleinen Fisch vom baten nahm. »Bei Frau Bang. Und SM« »Bei meinem Onkel, Deren Bang«. antwortete Konrad. .Sind Sie also der Bruderssohiii« fragte Elte. «Sind Sie die Mietherin7« rief Konrad Ein Augenblick stummen Stau nens folgte, worauf Konrad laut lachte, während Elle ihre Lachluft zu überwinden suchte. .Es ist zweetloö, gegen das Schick ial zu tiinipien, Elte. Wenn es uns beide aus der ganzen großen Resi denz auiiucht und uns hier zusam meniiihrt, fo bedeutet das wohl et was«, meinte Konrad. »Ja, das glaube ich wirklich«, ant wortete Elte. Und Konrad Steffen kam an das andere Ende der Bootes und setzte sich neben Else Gruben. J- der othe. - - - ——« « -- —-——h-— Professor (btim Vorktag): »Stibe ktt geringste Chintse ist furchtbar eitel auf seinen Kopf Würde z. B. tin Bet ntcttr damit irgendwo hängen blei den ——————————— so würde er lieber feinen Kopf ab jchneiden, um zu entkommea, als sei musopi!« site Erfuhr-nd X X l X H I Gast: »Ich mache Sie darau- auf merllam daß ich keine Sen-fette e ttieqt habe, Kellnet nach t heißt-D wieder, ich hätte sie mitgenom men.« " CI