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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 8, 1909)
Der verschollenc Sohn Z Rom Hat von UI Betzbold Z - - - - --------—----—-—--,---—---. (13. Fortsetzung) Fehl fah sich die Mai-sein v.«BHIch Ost-S diese-U Brief ihres Sohnes in cy tet fchsnstesn Hoffnung aetäuscht. Ader Tagen die Dinge wirklich fo, wie Kurs stinkt-. denn konnte er nicht anders Urwesen das mußte sie anerkennen. · Gedankens-all faitete sie Den Brief zufammen, legte ihn neben Das Cou Art auf den kleinen Tisch und tsixjte erwartunasooll das Dienstmädchen In. das mit einer Karte in der Hand in diesem Moment eintrat. »Der Herr, welcher im Hotes zur Sonne toairt. wünscht der anädigen Frau feine Aufwartung iu machen«. sagte das Mädchen indem eit- die Karte überreichte. »Bisher Bruno Winter«, las die Wein erstaunt Was konnte den Hkrrn bewegen. sie zu besuchen? Aber wsas auch der Zweck diese-:- Be Euchs fein mochte, txt-weiten durfte sie ihn nicht« und überdies wünschte sie sei-bit. diesen Mann kennen su- lernen, non dem Clskiede ihr so Manches- be-. richtet hatte. 1 »Ich lasse bitten einiutretenc sagtei fie sich erhebend, und aleck daran stand Bruno Winter im eleaanten Salonanzuae ihr aegeniiber »Ich muß recht feltr unt Entittsnl dimina bitten, daß ich erft heute dazu komme, mich Ihnen vorzustellen qnii dine Frau« nahm er das Wort, aris detn er, dent einladenden Wink Folae leistend sich niedergelassen hatte. Es nla ans-ana- nicht in meiner Absicht, länaer hier tu bleiben, die liebensmiir diae Frenudlichteih mit der man in Elemensruh und in der Van des beten Rievel mir entgegenkam bewo.: mich dazu und ietzt wird e- mir schwer dieses reizende Städtchen wie der zu verlassen« Die alte Dante hielt die klaren tlu aen Anaen forichend auf iltn ae ,eitet, er senkte Unwilltiirlich die Wimpern, als fein B. ici dexn ihrigen deckennete »Die Familie de: Herrn Generals fchnldet anen aroßen Dant« ssjatc sie Fräulein v Steinthal bat mir Alles ausführlich berichtet und mir da durch Gelegenheit geboten Ihren Muth Ihre Ausbaner und Ideen Edelsinn zu bewundernA »Bitte bitte. Sie beschämen tnich nnädiae Franc erwiderte er snit e net Verbeugung sich habe nichts weiter gethan, als meine Pflicht und das verdient weder Dank noch besondere Anerkennung. Ich bedanke nur daß ich nicht früher hierher aelomnten bin, karent herrn Sohn würde dadurch eine unangenehme, an Geht-ern und Strapazen io reiche Reife erspart worden iein.« »Er hat sie aern unternommen, Herr Dritorl« »Aber sie wird eriolalos sein. Ha ben Sie schon Nachrichten von ihn-. er halten?« Die Maiorin fah, daß der Blick Winters auf dein Couvert ruhte, er mußte die Stempel erkannt haben. verneinen konnte sie die Frage nicht wenn Nur einige Zeile-VI antwortete sie· »in einigen Tagen wird er ausführli cker schreiben-« »Er kehrt also noch nicht zurück?« fis-note Winter erstaunt. »Nein, vorläufia noch nicht« l »Aber Sie haben ihm doch aseschrieg sen —« Alles was Fräulein v. Steinthal mir berichtet th!« »Dann ist es mir unbegreiflich dofs Herr Doktor v. Bach nicht sofort sich wieder einschifo um in feine Hei matn zurüsznkehten«, sagte Bruno Winier kopfschüttelnd und sein Blick streifte dabei mit unverkennbarem Mißteouen das ernste Antlitz der alten Dame. «Der Matrose mag allerdings ein persönliches Interesse dabei ka ben. den reichen Herrn an siels zu ket terx ich renne diesen Jan Stern. er war als Lügner und Raufbold ver mieth« Uebek die hohe Stirne der Mai-drin glitt ein dnntlet Zchateem sie errietb den Zweck dieser Beluuptuna. an De 7 ten Wahrheit sie nicht qlauktex wußte sie doch, Daß ihr Zobn met feinem scharer erfzheenen Blick einen Men schen mich durchscbaute und ihm kein Vertrauen schenkte, wenn er eknenl Ckaeatterzna an ihm entdeckte, derf ihm mißiiei. »Mein Sohn Hat auch noch von anderer Seite erfahren, Daß ein Schiffbtiichigek von der Aternannioi noch im Innern Aftitcks leben ioll'·, sagte sie.« In den Augen Wintet’5 bliyte es aus« et drehte die Lippen fest aui ein ander und strich dann langsam über seinen kohlschwatzen Bart. »Gehst-In daß mir das gänzkich IIan sei-Lieben ist«, erwiderte et, »ich Use M jene Gegenden Weile« ehe-M- dsechwandekt und bin mit sitt-e Fegeeitämknen in Berührung »W, da hätte ich das doch auch ers-Im- miitfew Aber möglich« ist es is immerhin ich will dag·ntck7t m Ab tede Deckt-, nur bestreite ich. daß jener « « mein Freund Eduatd N. Stets-tm sein sum-· » »Sie beben selbst ihm die Augen zu IeW Ist-L ansdiae Frau « IF M XII mit einein ernsten, vol Flkn Blick an. es war. als ob sie in die T« en seiner Setzt eindringen und h gebrime-n Gedanken Motiven wolle. »Nun, ich denke, mein Sohn wird setzt wohl bald volle Gewißheit erbot-— ten«. haft sie ruhig. »nachdem er die. weite Reif-. ein-Aal gemacht Tat kommt es ja auch nickt dgrauf an. ob .et einige Wochen früher oder später! F Zurück!ebkt.« i Ein spöttisches Lächeln umzuckte vie Lippen Winter’s. L »Im ceoanre Komm Das meenen Mäktbeilunqen so wenig Glauben ge sckxntt wird-". fute et. »und ich kann nur wünschen daß man dies später nicht bereut. Wäre die Reife nicht fo rkeit und 7o aeschrvoll. so würde ich .:erne bereit sein, die Uebeetefke des tteuren Todten Zu holen· damit sie in heimisch-et Erde beataben werden " Er hatte sich erbot-km um Abschied zu net-men, es schien fast. als ob das Gespräch eine peinliche Wendung für ihn genommen habe. »Daß die Resultate, die Ich-: Herr Sohn erzielen wird, mich En hol-en Gude interessiten, werden Sie die gresflich finden. gnädine Ist-an's nahm er wieder das Wort. »wenn ich mit die Ehre aeben darf. in einigen Zacken noch-einm«al vokznfdprechen -—'· chko Mit lck k allqcllcslkl lclll, und ch bitte darum-« »Und bis- spann alauben Sie krei trre Mittkeilunaen in erhalten?« »Mein Sohn schreibt, er wolle in einigen Tieren ausführlich Mitwi langen machen« Bruno Winter verbeunte lich. und vie düitere Miene. mit der er das Haus verließ, keinndete deutlich, daß er sich in teiner heiteren Stimmung befand. i Es mußte ihm ja tlar aeworoent sein. daß such Diese Dante itm miß-i traute, und Die Vermutlsuna laa nahe, daß die Mittheiinnaen ihres Sohne-. io tur: sie auch sein mochten, dieses Mißtrauen armerik hatten Weskkalb blieb Herr v. Bach in Afrika? Natürlich trugen vie Ausia seen Jan Stern’g die Schuld daran, aber was hatte dieser Makroie spe zielt über ibn nuzaeiagtS Und woher tarn es, daß auch El iriede ihm tein Vertrauen ichentte, wie dies oft genug ihre Blicke ihn deutlich bewi eien? Die Generalin war gleichfalls in der letzten Zeit ruriickkialtender amor den nur Papa Fiedel der General nnd Görner hielten noch treu zu iknh nur diese lamen ihm mit Herrlichkeit entgegen. Und Felsina wollte auch nicht spei chen, er ließ keine Gelegenheit unbe nutzt, ihn an die Schuld in mal-nen, und besuchte die Familie Niedel öfter, als es dein Doktor angenehm war Aruns-s Winter beate den Vorsatz seinen lzerrtitteten Finanzen dadurch aufruheliem daß er Eugenie Riedet Peirathem wie Mancher vor ihn-, battej ja durch dasselbe Mittel sich eine for aenfreie und arnußreiche Erittenz ar- i sichert, weshalb sollte es itnn nicht ae tinaenl — . - . x Navarras inne ·er ausremgg on scksönen Tochter des Isenernls den Vor zuo genesen. aber als et die Gewißheit erhielt, dJß es ihm nicht gelingen würde, ihr Vertrauen und ihre Gunst zu erwerben, kefckästiqte er sich nur noch mit Euaenie, nnd ihr heiteres, lebhaftes Temperament schien seine Bemühn-neu m beaünftigen Er fühlte brw eine wirkliche Zu ncigung zu ihr, die von Tag zu Tag ieidenfchofttirber wurde nnd auch er midert zu werden schien, um so mehr mußte es ihn erbittern. daß jetzt auch Felsing um die Liebe dieses Mädchens Im werben schien. Verbindet-n konnte er das nicht,· Felsina kvar bei der Familie Riebel ein aern aesehener Gast, und der Dotter hatte triftiaen Gesind, ihn iu fürchten. Bruno Winter war aus dem Werit stehen akhlietenz er itiitzte sich aus das eiserne Geländer uno blickte Zedanleni voll aus hie grünen, leise plätschernden Wellen hinunter. Es tmr moht das Beste, durch-eine rasche Werbuna oie Sache tu beenden und sich Gewißlseit tu verschaffen, aber dazu sekslte ihm auch der Muth. Erhielt er eine ablehnende Antwort, so blieb ihm nach diesem doppelten Fiasko nichts met-r übrig als die so fortiae Abreise, und dazu aeikvungen zu werden. wäre ihm doch zu fatal aei I wesen. Eine rauhe Stimme weckte ihn aus seinem Brüten, aufblictend entdeckte er, daß die Wittwe Brintmann neben! ihm stand. j »Sie lomtnen nicht oorkoiirts«, tagte sie imt scharfem Vorwts, »ich hsbe je den Tag erwartet, daß Sie ihn pet tuften würden. aber Alles bleibt beim Alten« Der Doktor hatte unwillig die Brauen zusammen gezogen, auswei chend guckte er die Achseln. »Ich habe Ihnen schon get-sah bot-, Sie Beweise für Ihre Anklage schaf fen müssen', erwiderte er. »Wenn Sie das nicht können, dann —« .Sind die Beweise nicht genügend-, die ich Ihnen aegeben habe?« »Nein, Verm-tätenan kann Nie ntand sen-esse nennen, Madam-P s Frau Brintknann richtete siLx hoch auf. und ein veriidttltclker Blick traf aus ihren glii xnk en Augen des braune Gesicht i Sie find auch iclxon erinuitl·' fsprgie sie. »Es gibt ja so viele Mittel. mit denen man der Gerechtigkeit eine Reise drehen kann, Idee schließlich muß die Wahrheit dgct an den Ton innigem und dann werde ich alle Diejenigen sanllagem die mir mein Recht vor-Int ipalten haben Bruno Winter wandte ihr achtels siedend den Rücken nnd schritt von dannen. vie Beichuldigungen, welche diese Frau gener-. den General erheb, inteeeisirten ilm sent nicht niedr; viel leicht gewannen sie später wieder geö fzere Bedeutung fiir ihn. Auf dem Wege zum Hotel beJegne te ihm der Postbotr. »Nichts iiir mich?« fragte er, indem er steten blieb. »Heute nicht, Herr Doktor-!a lautete die Antwort. »Sie baden wol-il einen recht be s---4- sog-A- A rmtkrrurrsm Irruyt qur zur-ur iorr. »Von: frühen Morgen bis zum , Abend feine Ruhe —— sind Sie der ein zige Briefbete im Städtchen?« .Doch nickt. wir sind unserer zwei, aber der Andere bot mehr die nächste Umgegend Ein leichter Dienst ist es nicht. Aber Tiber die Arbeit wollte ich nicht hauen wenn nur die Beioldxrng besser wäre. Mii iechiebn Groschen den Tau Inncht man wahrhaftig keine Entwqu »Das ist allerdings ile wenig — lsaden Eie such Faenilie?« uEine Frau und vier Kinder«. ieufzte der Beamte. « »Dann Les-greife ich nicht« wie Sie durchkospwen«. sagte der Doitor lot-F schüttelnd »Wie oft bringen Sie Läg » iich die Briefe?" «J:reimal.« »und ers-»in kommen vie vriere Jus dein Süden hier anz« »Den der Regel Morgens.« »Das hetel Zur Sonne erhält die Briese und Zeitungen wohl iutetztf »Um-endet Herr Doktor«, erwie the der Postkotr. »Wenn ich von der Bart tumme. ist das Hotet eines der ersten häufen die ich besuche. Gerade in diesem Stadttbeile wohnen viele Geschäfte-leiste die ihre Brieie rasch haben müssen. mit den Privatbriesen eitt ee weniaer.« Der Dotter rthte ein Geldstiiel aus ! seiner Börse aekælt I «Jch sperde aus eine Frgntsurter Zeitung alsonniren«, sagte er, »sic ! tvmnit kpotst mich mit der Morgenroit san. .1ter lieb wäre es mir. wenn Sie »wir dieselbe jedesmal in’s Zimmer Weinan wollten: die Kellner sind in xdiesem Puntte nachliiisig. und wegen tder Börsenberichte wünsche ich die Zeituna immer To iriilr wie möglich Zu erhalten« «Werde Heftens dain sorqen«. er widerte der Brieiträaer, während er pag Geld einsteckte, »ich bin cerne Ie »dem qeiiilliq, soweit es rnit meinen "Amt5vilichten sich verträgt. Wünsche aeiegnete Mahlzeit« Braue Winter blickte ihm sinnend nach .Jetzt iit es doch noch die Frage ob :die Mittbeilunaen aus Afrita in die ’hände der Frau Majorin gelangen werden'. seit-te er teiie, dann setzte er feinen Weg fort. 12. Es tvxr natürlich, daß Eliriede von dem Briefe Kurts Kenntnis- erhielt. Die Majorin alaudte ihr den Inhalt defielden nicht oerlteirnlichen zu dür fen, wenn Ilurt auch um Verschwie aenheit aelseten hatte. Eliriede mußte freilich Verscksvie aentteit nett-den« aber als sie noch an demselben Tit-re tsuaenie besuchte, war dieses Gelübde toieder deraeffen llnd trie hatte iie auch der Freun din qeaeniiber schweiaen tönnen! Theilte denn lkttaenie nicht ihr Mit-, trauen ceaen diesen Dottor. hoffte nicht auch sie noch immer, das-, Kurt den Verschollenen finden und wettet brinaen werde? Und durfte sie nicht rnit Zuversicht darauf rechnen, daß Euaenie von diesen Mittheilungen tei nen Gebrauch machen und ihr in al len Stücken beistehen werde, den Be trüger zu entlarven, vorausgesetzt, daß Bruno Winter wirtlich ein Betrüger war? Die beiden Mädchen hatten sich nack turzer Unterreduna rnit Papa Riedel in das eleaante Stäbchen Eugeniene zurückaezoaem in dein sie vor jeder unangenehmen Störung sicher waren. Das Fenster war geöffnet, ein roth goldener Strahl der sinkenden Sonne streifte noch einmal den schon herbst lich aefiirbten Garten, nur vereinzelt leuchtete hie und da noch durch das dunkle Grün der volle Kelch einer spät erblübten Rose. Eltriede hatte den Inhalt des Briefes bald berichtet, und ihre Mittlieilunaen machten auf die Freundin aanz den tiefen Eindruck. den sie erwartet hatte. »Ich lonnte anfangs Deinem Mist trauen aeaen den Dotter nicht bei pflichten«, saate Engenie in lebhaftem Tone, »ich fand teinen Anhalt-vierten dafür, denn Allei. was er erzählteJ Hang so natürlich, daß rnan wohl « glauben mußte, es sei Alles in Wirt-. lichteit so aeschehen. Dann aber tauch ten plötlich auch in meiner Seek Zweifel auf, deren Ursache ichunir ei gentlich nicht erklären tonnte, und die immer festeren Boden gewannen, je liinaer ich den Dotter beobachtete. Ich sah, daß et dir den hof machte, er schien zu glaube-, da man thin, dein Freunde Deine- udere, Deine band nicht verweigern werde. und als er in dieser Erwartung sich getäuscht vll sah. widmete er fortan mir allein seine Aufmerlianileiten.« .Jch ielbit hatte ihm die Aug-en darüber geöffnet daß er auf die Er fiilluna feiner Hoffnungen nicht rech nen dürfe«. fcholtete Eifriere ein« und ein herber Zug umzuekte dabei ihre roiiaen Lippen. ,Er hat sich keine Sorge darum gemacht. bei Dir Fland tveeer Erfas fiir das Verlorene zu fin n.« .Er glaubte das. nnd ich habe ilm sogar in diesem Glauben beitiirtt«, er widertsEugenie fcherzend »Weißt Du. weshalb ich es that? Um ihn am Gänaelbande führen »in können, bis es mir gelingt. ihn in eine Falle zu locken« »Ich glaube nicht daß Dir das ie sisrls gelingen wird .Geduld Elftiede ich habe ietzt ein besseres Mittel gefunden und ich hof ie zuversichilich, daß es fich bewährt Ec- unterlieat wohl keinem Zweifel das-. diefer Herr Dotter Bruno Win » ter einer jener Glückeritier iit vie durch eine reiche Heirath ihre Existenz n- fichern suchen die Erfahrungen die wir Beide Iesnacht halten« beinnden dies deutlich. Und daß dadurch unser. Verdacht und unfer Mißtunen ein iefree ppundainent gewonnen haben, das muß Jeder begreifen. Nun kommt v ötzlich dieser Herr Felfina hier an, er bat die weile Reife von Wien hier her sie-nacht um den Doktor aufzu suchen der mit ihm hefreundei zu fein iehauptet« L I k.!— l «Ulsusfl Du lllOl, USE cs xkiu Freund ist?« Nein« ich habe Beide beobachtet nnd die Gewissheit erhalten. daß diese Freundschaft nur eine Mai-le ist, hin ter der ein dunkles Geheimniß sich verbirat. Schon bei der eriten Zwieg nana der Beiden las ich Zorn und Be stürzuna in den Zügen Winter’s. und später entdeckte ich das jiihe Aufblitzen des Hasses in den Augen Felsina’s, als sein Blick dem des Doktors beaegnete." Elsriede iklsaute sinnend in den Gar ten hinunter uno schüttelte troeiielnd das Haupt. »Deine Beobachtungen hoben Dich roch wohl aetiinicht«. sagte sie. »so oft ich die beiden huren beisammen sah. waren sie die besten Freunde und von einer Maste tonnte ich wirtlich nichts entdecken.« »Weil Du leine Veranlassuna san dest. den Herrn Felstna »in beobachten Vielleicht wurde Tit zu solchen Beo kaaztunsgen aust: keine Gelegenheit ae boten. Herr Felsina besucht uns fehr häufig nnd —»« .llnd er macht ebenfalls Dir den Hos«. ersaiinzte Elfriede, als die Freundin erröthenb verstummte. Klio das halt Du doch entdeckt?'« erwiderte Euaenie in heiterem Tone. »Mit iii es seht lieh. daß ee es thut ——«' »Aber Enaenie. das Andenken an meinen Bruder -—« »Er-It ich ihn durch Kälte zurück ichreclenY Dann roseede ich nie ersah ren, was- ich zu erforschen wünsche Jch ibiele is nur Komödie. ich will ihn rwinzem mit eine Liebesertlärung tu machen, nnd dann —" ..Nun?- Und bann?« « »Dann fordere im als ernen de weis feiner Liebe die Enthülluna jenes duntlen Gebeiinnisses und ausführ lietse Mittbeilunaen ji«-Her vie Vergan genheit des Dottor Winter.« «Bed:ntft Du auch. daß diese Ko mödie ein aeiährliches Spiel ilt?« faate Eljrieoe warnend. »Für mich lelvst let-e ich teine Ge fahr«, erwiderte Euaenie ruhig, «und auf vie Gefühle eines Glis-seitens würdest Du so wenig Rücksicht neh men, wie ich es thue.« Sie stand neben dem Sessel. in dem Eliriede saß. letie legte sie ihre Hand auf die Schulter der Freundin. und eine aeuume Weile herrschte tie leö Schweigen Ein Windstoß lam vom Rheine her und schüttelte ong nselte Laub von der Biiumen. ein Dampfboot fuhr mit mächtigem Schnauben oen breiten Strom hinauf, und die lchmetternden Mönae eines Musillorps llangen aus der Ferne beriiber. »Da kommt Felsing«, sagte Elfriede nach einer Pause. .Er allein?' -Jawot-l.« , , « » «Dann wird der Doktor schon km sein oder nacht-unmen, Pape bat die beiden herren Zum Souver geladen-" Elfriede erbob sich und reichte mit ernstem· wehmüthiaeni Blick der Freundin die hand. »Ich will nicht länger ftören«, sagte sie, »verqiß nicht, daß das, weis ich Dir mitartheilt habe, vorliiuiig ein Geheimnis-. bleiben muß. Und über eile nichts-, Du könntest dadurch At les verderben!" f ·«Sei unbesorgt, ich werde vorsichtig ein.·' Bis zum Gittertbar aab Eunenie der Freundin das Geleit, dann lehrte sie langsam in den Garten zurück Felsina iaß allein bei iheesn Vater auf der Terrasse, die Mutter war im Haufe mit den Vorbereitungen zum y Abendessen beschäftigt » Papa Riedel hatte auch noch Man fchei zu besorgen, er mußte in den Weinteller und die bei solchen Gele enbeiten unvermeidliche san-le an fetenx to blieben die Beiden allein. » Der Abend war bereits angebrochem » der Wind wurde stärker und tiibler; Felfrna schlug einen Spaziergang« durch den Garten por. Euaenie legte ibre band auf den Arm des-.- funnen Mannes und eröff nete das Gespräch mit einer scherzen « den Bemerkung iiber den ewig blauen Himmel Jtalieni, der am Rheine nicht zu finden tei. . ..Sie werden nun wol-i bald nach wieder nncks dem Süden zueiickiedren«, fuhr sie fort, »die Gniifse ver arohen Weltstndt. in ver Sie wohnen, kann unser Städtchen Ihnen nicht bieten." Werner Felsmg otdmete ties aus nnd .driickte unwillkiirlich den Arm seiner Begleiterin sester an sech. »Vielleicht wäre ich schon iiingst wieder abgereisi. wenn es mir nicht so unsagbar schwer fiele. von hier zu ticheidsen«« saqte er nnd seine Stimme verrieth die innere Etreaunn. »Und doch muß ich nun bald an den Aus brach denken. mein Scheiden wird hier keine Liieke hinterlassen« »Es-Zonen Sie das nicht«, erwiderte Eunenie, »Papi- wird es gewiß schmerztich bedauern. aus den anne netnnen Verkehr mit Ihnen verzichten » zu müssen.« « »Und Sie, Fräulein Errennst-P Ach aliud-, Sie nehmen die Ge wißheit mit, daß Sie in unserem Hause stets willkommen waren-« .s"s’-’—ie weichen mir aus. Wenn ich dessen dürfte ——" »Nicht weiter, Herr ielfincL ich bitte Sie darum«, unterk ckt ihn das Mädchen rasch. »Ich errette. was Sie mir saaen wollen, aber ich kann Ihnen keine Antwort daraus geben« so lanae ich an Ihrer Offenheit zweifeln muß.« »An meiner Offenheit?« fragte er befremdet Sie waren tn einem Bosrer neoen aeblieben. das in der Mitte des gro sten Gartene lag« nm dasselbe herum iiibrte der Wea zur Villa. «Nebmen wir Plas« sagte Euaenie. mit ibrem Fächer aus eine Bank deu tend, »ich Habe lanae aewiinsebt, iiber diesen Punkt mit Ihnen tu reden» Oder können Sie wirtlich alauben.; date ich die Masse nicht bemerlt bade« binter der Sie Jbre Gedanken der bersten-» Sie iab ibn bei diesen Worten ernst an. io daß er sichtbar verlegen den Blick niederschwa. Abg-. seine Verle oenbeit triibrte nur einen turzen Mo ment. dann erbob er das haupt wieder nnd ehrliche Offenheit sprach aus sei nen Zügen. uNicht Ihnen galt diese Maste", er widerte et. .Jeb weise es«. subr Engenie ruhig iort, »aber dennoch iollte sie auch mich über Idee Beziehungen tu dem Dot tor Winter tiiuictken Seine Behaup tuna, daß er mit anen befreundet sei« iit falsch. Sie sind sein Freund nicht« «Nein'·, antwortete er leise. cFortsetzuna span -——-. X Use-n Geiste-ten rette-. Reisen toit’ Geld, aber man sieht die Welt! Die Rundreiie, die Präsident Tait durch den Westen antritt, wird den Staateiäetel nen 315000 erleichtern, aber aleiebzeitia auch das Staatsober haupt aus über 13.200 Meilen mit Land und Voll betannt machen. Durchfchnittlich wird uns also die Beförderung unseres Präsidenten einen Dollar pro Meile tosten, was schon allein in Anbetracht seiner tör perlich so gewichtigen Persönlichteit nicht tbkuer aenannt werden tann. Noosevelt machte es jedensalls nicht so billig. Seine große im Jahre 1903 unternommene Reise war zwar um etwa 700 Meilen länger als die sesige ieinee Nachset ger5, dasiir aber auch um RZXVO kostspieliger. Sie lostete, da der Prä sident süns Wagen zu seiner Bersiii gung hatte, nie sich regulären Zügen anhängen ließ, sondern stets »speeial" suhr und außerdem einen tleinen has staat mitnabm. im ganzen über 350, 000. Lafr in oemorrarumerx oegnugc sich mit U- Wagen, nimmt nur fei nen Setretör nnd ein bis zwei wei tere Begleiter mit and benth wie der einfache Bürger die regulören Züge· Das birgt allerdings manche Unbequemtichteit in sich, fo die im Weften «fahrpianmäßigen" Verspä tunaen die oft sämmtliche Arrange ments über den haufen werfen, und dann vor allem die Ovationiattens tate, die fragst-H auf allen Staub nen, die des Präsidenten Zug bes rührt, auf ihn verübt werden wer den. Doch gegen diefe Gefahr ift er gerüftet. Mehrere Zerberusse des Bundesgeheimdienftes werden die all zu enlhusinlttlchen Bewunderer von den Thüren und Fenstern des Spe zialwagens sortbalten. Und damit die Gutmütbialeit des Präsidenten nicht die Arbeit seiner Beschützer nutz los macht, loird man ihn einfach wäh rend des Aufenthalte-« aus jeder Sta tion in seinem Abtbeil einsperren· Uebrigen-. so seltsam es llingen mag, trotzdem here Tait bedeutend billiger reist als sein Vorgänger, wird seine Reise dem Staatssäckel doch mehr koste-i. Dieser scheinbare Widerspruch soird dadurch erklärlich, daß bei Rooseoelts großer Tour die Eisenbahngesellschasten ebenso wie bei denen srüberer Präsidenten gleich harrison und Mcsiinley sämmtliche Rollen siir Extrazüge, Speisen, Ge tränte und »Nicuchrvareer aus eigener Tasche bezahlten. Seit jedoch das be kannte ,.Railroad Rate« - Geseh in Krast getreten, send solche Liebes-ga ben großer Korporationen gegenüber dein Staatsoberhaupt zur Unmöglich keit gemacht worden. Sie bezahlten sich übrigens slir die Eisenbahnen steti, denn eine Präsidentenreise brachte gewddnlich einen großen Zu zug aus den liindlichen Distritten nach l»den Punkten, die der Präsident be - rührte, und was »vi- .3esellschasien an diesem geitenerten Bezieht verdienten. deckte reichlich die Ausgaben der Rundreiie selvsi Natiirsich ift es ihnen aber ietzt sich-s unangenehm, auch diese ersetzt Fu erhalten. Der Präsident bezieht siir Reisen einen jährlichen Zuschuß von 825, 000. Was er mehr braucht, muß er ans eigener Tasche decken. tan er weniger braucht, sließt in den Staatssiickel zurück. Bei feinem Amtsantriti fand Herr Tafi außer anderen Erbschaften auch eine solche von 317.000 von seinem Vorgänger vor. Bis zum Schluß des Fisiab jahres am 30. Juni halte er davon nur ungefähr 81000 verbraucht, so daß 816,000 in das Staatseeservoir zurückflossen. Jst diesem Jahr dürfte dagegen der Präsident es schwer ha ben, mit seinem Reise-Zuschuß auszu tomrnen. Der Neuengland Triv lo iiete ca. 81000, die idmrnende große Rundreise wird släxm derschlissaem so daß ihm am siii den giefl des Jahre-, über 7 Monate, nur 89900 verbleiben. Sobald er vom Westen Ezuiickiehrh wird er nach Connecticut Tmiissem um der Amtseinsehung eines neuen Colleae —- Präsidenien besproch » nen. später wird er einen kleinen Ans ian nach feiner altenheimatlz in Cin cinnaii machen, so daß also noch vor Weihnachten weitere 81000 den Weg anee Irdisches pegangen sind. Die große Westreise wird ain l:'). Septeissler in Bererln beginnen und am 11. November in Washington eri den. Die Reiseroute geht durch fruchtbares und dürres Land, an wohlbestellten Aectern nnd verwahr losten Gebösten vorbei. über reißende Ströme, entlang an riesigen Seen und weiter, weiter durch wilde Schluchten und Urwälder. durch die stumme Me lancholie weiter Steppen und wieder durch idnllische Thaler, iiber denen die Herbstsonne in zitterndem Glanz liegt oder der Mond seine silbernen Lichter streut. Durch den jungen Tag und die deginnende Nacht trägt das Damdsross zitternd und schnaubend den ersten Bürger dieses Lande-, und durch die von Rauch umwallten Schei ben schauen seine tlugen, giitigen Augen aufmerksam in das Land hinein, dessen Wohlfahrt ihm anver traut. Nicht nur körperlich, auch geistig wird diese Reise große Anforderungen stellen warten doch an jeder Station der laiigen Route hunderte und Tau sende von Bürgern, oft weitper geeilt« um den Präsidenten zu begrüßen und zu hören. Vierzig große Banquets erwarten den Präsidenten, und jedes bedeutet eine größere Rede. dreimal vierzig Ansprachen kommen bei andern Gelegenheiten dazu, ungerechnet die kurzen Dankesworte, die er aus jede Ansprache an den einzelnen Statio nen erwidern muß. seien-entity sei satteevötteem Jtt der Äesiisifsmiss sie- nie-seiest ins zti Paris hat tiirzlich ein französischer Arzt vier nltperuanische Busen vorge legt, deren Vorstellungen siir die Ge: schichte der Medizin von großem Jn teresse sind und wieder einmal zeigen, irie Errungenschaften der Neuzeit in ihren Anfängen schon vor tausend und mehr Jahren bei sogenannten itntulti virten Völkern vorhanden waren. Die Vasen wurden in Gräbern gesun den, die der Periode oor der Zeit des JntnNeiches entstammen, nnd sind demgemäß als Spuren eines oerimnii schen »llrvolle·o« anzusehen. Auf der ersten Vase ist eine einseitige, aus der zweiten eine beiderseitige itluaenlranl heil daraestelltx dort ist ein Auge, hier sind beide völlig erbliudet. Eine Vase uns schwarzer Terralotta zeigt einen Menschen, dein die Nasenspitze und die Beine abgeschnitten stro; die Stiimpfe stehen in Mitteln Tie vierte Vase gibt im Hochrelies die Darstellung ei ner Person« der die Oberlippe so weg geschnitten ist, dasz die Zähne sichtbar sind« und deren Hals einen großen Abszesz, eine Art Tumor, aufweist. Jn einigen Museen Anmin ferner im Trocadero zu Paris und im Berliner Museum siir Völlerlunoe befinden sich seit einigen Jahren peruanische Nasen mit ähnlichen docb nicht so deutlichen Krunlheitedarstellunaen Mediziner und Archiioloaen holen bisher um die Bedeutung a-stritten; diese neues Funde lösen infolge der Klarheit und Prägnanz des Targestellten dieStreit frage. Nach Ansicht der Pariser Pro fessoren Lanvouzy, Krrmorgant und Malasser handelt es sich hier nicht, wie angenommen wurde, um Bestrafungen durch Abschneiden von Körpertheilen ltvie das im benachbarten Kolunibien zur Rechtspflege gehdrte), sondern uin richtige Amputation an Lepralrnnlen. Die Theorie, daß die Leprn erst von den Spaniern nach Süvamerila sei eingeführt worden. fiele damit zusam men, und die genannten Professoren weisen sie auch als gänzlich unbegriini del ab. ——. Der Verband der Butterhändler von Nebraska stellt einen Butten-rei van 50 Cents in Aussicht Trösten wie uns: Salz und Brot macht Wan gen kat. s O f Jn den Bekeinigien Staaten sollen sich 200 Millionen Apfelbaum befin den. Wer daran zweifelt, kann sie nachzählen