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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 24, 1909)
Nebraska. Staats-Anzeiger und Frei-old W , Jahrgang 30 Grund Island, Nebr» 24. September 1909. Zweiter (Theil.) Nummer 5. ·---—-.—.-.·s--.---..—.-——« —.—«-. - , Schöner Traum. , Von einem rolenumtrönzten Boot, Das mich trua auf den Wellen im Abendrotln Träumt’ ich die qanze Nacht. Und mir mer«-Z, als säß’ ich dem Glück itn Schooß s Rmt Läßt mich der lichte Traum nicht los Und bin doch lanae erwacht. Er giebt mir Geleit durch den rinnen den Tag, Und was mich heute auch treffen mag Von Arbeit und Alltagsnoth, Es rührt nicht an's Herz mir, heut bin ich qefeit, Meine Seele schifft noch im Feiertleid Hinaus in’s Blaue, so weit, to weit. Mit dem blumenbetränthn Boot. —-— Ver Wohlthäter Russtsche Slizze von N A L e i l i n. Dem hause des Holzhiindlers Ser gei Feodorowitsch ist Heil widersah ren: der erste Entel ist geboren und ob dieses wichtigen Ereignisse-z herrscht eitel Freude und Rührung. Der Holzhiindler ist an den Geldschranl getreten und hat ihm sechs Hundert Nubelscheine entnommen. Er breitet sie aus dem Tisch aus und spricht: »Das soll siir die armen Gefangenen im Schuldthutm sein." Dann streicht er den grauen Bart, blinzelt listig mit den ileinen Augen und fragt freundlich: »Anna Jwas notona, mein Weibchen, mein Groß niiitterchen, hast Du dem nichts hin-— zuzufügen?« Anna Jwanowna erhebt sich lang sam, geht in die Küche, hebt einen Stein aus dem Herde, holt einen Strumps heraus und entnimmt ihm zwei Fünfundzwanziger. Sie legt die Scheine neben das Geld ihres Man nes. »Nicht mehr?« sragt der Mann ver wundert. »Mein Cheherr, Sergei Feodoro witsch«, schmollt die Frau schalihast, »ist ein Geizhals, ein Knauser, der uns jeden Aopeten nachrechnet, sonst toiitde es mehr geworden sein." Der Haut-here lächelt zu diesem Vorwurf, wendet sich zu dem ältesten Sohn und fragt: »Wie steht es mit Dir?« Auch dieser bringt seine Gabe, eben so die anderen Brüder und- Schwe stern; selbst der Neugeborene musz von dem, was ihm in die Wiege gesteckt worden ist, etwas spenden, damit er sein Leben mit einer guten That be ginnr. So sind siebenhundert Rubel zu sammengetommen. »Es wird wohl genügen iur zwei tausend Ruhel," sagt Zergei Feodo roivitsch und geht nach dem Schuld thurin. Dort wanderte er durch die Raume des Elends schweigend einher, als suche er irgend einen Bekannten. Er lauscht der Unterhaltung der we sangenen. Er ist ein ersahrener Mann mit scharfem Blick. Die dort stehen und so vorsichtig mit einander raunen, das sind die gerissenen Burschen; die ihr Geld in Sicherheit gebracht has tsen und nicht zahlen wollen. Er geht vorüber, er geht auch an denen vor: . über, die das Kainozeichen des Leicht finns und der Liiderlichteit an sich tragen, die gleichsam Ztammgäste in diesem Hause find und sorglos schwa gen, die Muthlosen faßt er in’g Auge. Und da steht Einer, siir den sein Herz spricht. Er tritt aus ihn zu, grüßt ihn höf lich und spricht: »Erlaube mir zu fra gen, warum Du Dich hier besindest.« Der Mann läßt den Kops sinken und sagt mit leiser Stimme: »Ich hin dem reichen Lederhändler Stephan Timosejow dreihundert Rubel schul dig.« »Dreihundert Rubell Das ist eine große Summe! Du magst wohl ein leichtsinniger Vogel sein, schlecht ge wirthschastet, getrunten oder gar ge— spielt haben?« »Ich habe mir nichts vorzutversen, Herr. Ich war ein Sattler, hatte mei ne Bude in der Kasansla und durch Gottes hilse mein Auitommem Da kam der Verwalter des Fürsten Sal tow zu mir, tauste und bezahlte gut und baar. Das that er noch einige Male und machte mich sicher. Dann nahm er siir tausend Rahel Waaren und ließ mich mit der Zahlung sitzen. Jch klagte, aber es half nichtj. Damit sing das Mißgeschick an. Nun weißt Du wohl, wie unser Sprichwort sagt: Das Glück geht stets allein, das Un glück lehrt mit Gefolge ein. So ging es auch mir und der Lederhiindler ließ mich einsehen.« ’ Es ist eine biise Zeit « sagte deri Holzhändler »miige Gott das herz Deines Gläubigers bald erweichen, daß er Dir die Freiheit schenkt. « »Ohne Geld thut er das nimnier,« sagt der unglückliche Sattler. Der Holzhiindler zuckt die Achseln und geht von dannen Er spricht noch mit ein paar Anderen; Jedem sagt er einen Trost, aber Keinem macht er Hoffnung auf Hilfe ; »Wie er das Schuldgesängnisz ver lassen hat, schreitet er schnurstracks nach dem Hause des Lederhändlers. »Es ist viel,« sagte er mit einem tut zen Seufzer. »Ich werde tüchtig han deln müssen.« »Ich nenne mich Sergei Feodoroi mitsch, bin Holzhiindler, in der Ko lomna wohnhast und wünsche, Ste phan Timosejowitsch, Deine Bekannt . schast zu machen.« H Der Angeredeie verbeugte sich tief und sagt: »Dein Nameist mir bekannt und es freut mich, Sergei Feodoro mitsch, daß Du zu mir kommst.« Abermals folgte eine tiese Verbeu gung aus beiden Seiten; die beiden bärtigen Männer kiissen sich Mund und Wange und der Lederhiindlers sagt: »Willst Du nicht Platz nehmens und Brod und Salz bei mir genieis ßen?« s Der Holzhändler antwortet: »Mühe? Dich nicht, Herr, ich komme eines Ges schsästes wegen.« ; »Um so mehr sollst Du Brod und Salz nehmen und wir dürfen uns nicht fremd bleiben.« Sie setzen sich an den Frühstücks tisch und essen und trinken schweigend. Dann nimmt der Lederhändler das Wort: »Bedarsst Du von mir Waa ren, ich habe vorzügliches Leder aus dem Lager.« »Nicht darum komme ich diesmal. Es ist eine andere Sache. Du hast den armen Teufel, den Sattler setzen lass sen.« »So ist es« er schuldet mir dreihun dert Rube1.« »Stephan Timosejotvitsch, es ist mir gestern ein gesunder Enkel geboren.« Der Lederhändler steht bei dieser Nachricht aus« verbeugt sich und wünscht dem Großvater Glück und dem Kinde Gedeihen· s Der Holzhändler fährt sort: »Der; Sattler dauert mich, und weil mirY Gott Freude geschenkt hat, möchte ich: mich seiner erbarmen, wenn Du billigs sein toolltest.« »Gewiß," sagt der Gläubiger, »um Deinetwillen und da wir heute zum ersten Male Salz und Brod zusam i men gegessen haben, will ich thun, was mir möglich ist« »Nun denn ich will Dir frrntztal Rubel zahlen, wenn Du ihn freiläßt.« Der Hausherr springt auf und ruft: »Wo denkst Du hin-' Der sechste Theil meiner Forderung! llnter zweihnn f dertfiinfzig Nabel lasse ich ihn nichti heraus-S« »Sei barmherzig, Du wirst ein gut Stück Geld dabei verdient haben.« ,,Erbarme Dich,« ruft der Leder tiandler betheuernd. ,,1lnter dem Ein: kaufgvreis habe ich ihm die Waare gegeben !« »3echzig Nabel werde ich zahlen.« sagt der Gast und traut sich das Haar. »Das geht beileibe nicht· Jch rui nire mein Geschäft, wenn ich mit zwei hundert Rubel zufrieden bin.« »So kann ich ihm nicht helfen,« sagt der Holzhöndler nnd schickt sich zum Gehen an: »Ich dante siir Deine gastliche Aufnahtne.« »Eile doch nicht,« bittet der Wirth. »Ich habe heute noch tein Geschäft ge l macht. Du bist mein erster stunde, Dul weißt wohl, es bringt Unheil, wenn man den ziehen läßt. Jch will das Möglichste thun und noch siinstmd l zwanzig Nubel erlassen« »Gut, und ich biete Dir fiinfrtndis siebzig Rahel. »Das ist das Acri-l ßerste.« l »Vaterchen, Du bist ein Räuber, keinen Kopeten kann ich mehr nachlas- l sen.'« »Nun will ich Deinen Schuldneri nicht mehr und wenn Du ihn mir siiri so viele Kopeten lassen wolltest, als ichs Dir Rubel geboten habe. Lebe wohl!«s Der Lederhändler kämpfte einen« Kampf. Es könnte doch Ernst werdens und dann hätte er gar nichts. s »Du bist wahrhaftig ein Hishpr Alterchen.« Sie einigen sich endlich auf hundertl NllbkL , f Der Lederhiindler schreibt den Frei-; schein. Sie küssen sich abermals und der Wirth sagt: i »Sergei Feodorowitsch, wenn Du Leder brauchen solltest ..... « ’ »So komme ich zu meinem Freunde Stephan Timosejotvitsch. Und wenn· Du Holz brauchst . . .« »Ich lasse noch dieses Jahr eines neue Badestube bauen und werde beil Dir vorsprechen.« Dann trennten sie sich. Sergei Feodorowitsch tehrt mit dem Schuldschein zurück. Die Schweißtro psen stehen ihm aus der Stirn, aber er athmet sroh aus. Dem Beamten übergiebt er den Freischeim der trägt ihn in das Buch ein und sagt: »Du darfst Deinen Schützling mitnehmen.« Der Hokzhändler geht in den Saal und hat schnell den Satiler erspäht, der, das Gesicht in die Hände gedrückt, aus einer Bank kauert. Er tritt aus ihn zu, rührt ihn an, und wie er sich erhoben hat, giebt er ihm den Bruder tuß und sagt: »Du bist stei, vergiß nicht, was ich um des Erlösers willen für Dich ge than habe. Verleiht Dir der Himmel Segen und Du bedarfst etwas von meinen Waaren, so gehe nicht an dem Hause des Sergei Feodorotvitsch in der Rolomna vorbei.« Poeten und Mechaniker. Bis tu einein aseioissen Grade haben die Poeten gewiß Ursache, den Mecha nitern recht böse zu sein. Die Erfin- s der von Maschinen und Mechanismen roaren seit den Tagen, da die ersten Dampfmaschinen ans den Werkstätten von Soho in die Welt hinaus oingen, ununterbrochen an der Ar beit. das Antlitz der Erde und die Verfassung der Gesellschaft zu re volutioniren Durch die Zchrfsung tiinstlicher Stlaven, durch die Hervor zaubernng ganzer Arbeiterregimenter aus Kohle und Eisen haben die Me chaniker mehr und mehr den nur mit « der Hand schaffenden Menschen aus» dem Dasein gedrängt. Der Mechani- ; ler hat den .Menschen das Fliegen ge- . lehrt, das Fliegen mit dem Rade. der Lotomotive oder dem Luftbnllon. Der Uebermensch des Philosophen to r schon durch den Mechaniker verwir « licht, ehe ihn Nietzsche erfand. Mit der» ilmrverthuna der Begriffe nah u. sern,j langsam und schnell, anständig und unanständig, vornehm und gemein, damit hatte der Mechaniter begonnen, - ehe der Philosoph an die Unnoerthzma « Von ,,gut und böse« zu »gut unoi schlecht« heranging. Auf dem Feldei der Mechanik erwuchs der neue Jndn strieadel mit seinen Jndustriefiirstens tijmern. UnerhörteGeniisse verschaffte der Mechaniker vor allem dem Reichen und Wohlhabenden Griff man frii t-er, um der Langeweile zu entgehen, zum Buche, zum Dichter, so faßt ietzt der Gelangweilte zur Zeitung, die erst durch den Mechaniker möglich wurde, oder er schwingt sich aufs Stahlros)» oder fliegt mit der Eisenbahn in ferne Länder, oder er schwimmt mit dem Tamvfschifs usn dise 5 Erdtzteile er chl Ichll Lag Neues-, uliu ifui iiai nicht mehr d.-.-;« Bedürfniß ii»i-.lt den Erzeugnissen der Poeten. Was tiat ein feinftnniger Poet, der den Ehrgeiz liegt, auf Jahrtausende zu wirken, in ter modernen Gesellschaft zu suchen? Der Mechaniker bat ihr soviel Her ftreiiung diirchtttad. Auto, Lentltalloii, durch Musikinstrumente, Eisenbahn nnd Dampfschiff verschafft, dasi echte Poeten fiir einen großenTbeil derlltit welk überflüssig geworden find. llnd echte Poeten haben es sa selber zuge standen, daß der Mechaniker eine neue Welt der Poesie geschaffen habe: die Poesie der Technill Und dies ist der Punkt, von dein aus auch der echte Dichter sich tiiit der für die Poeten so leidigen Entwicklung versöhnen könnte: der Mechaniker lsat eben auch die Welt des Dichters be reichert, und was beide Geistegtbiitiq leiten gemeinsam haben, das ist die er sitiderische, grüblerische Phantasie Wie Goethe den Natiirtvissenschaften nebenbei huldigte und die Metamor phose der Pflanze dichtete, so war der Schöpfer der modernen Dampfma schine Watt ein ausgezeichneter Mar chen- und Geschichtenerzähler von nn erschöpflicher Phantasie, wie Winter Scott bezeugte. Trotz alledem wird die leidiaeTbatsache aber nicht aiig der Welt geschafft, daß die Kunst deg- Me chanikerg dein Poeten zu einem großen Theile die Gunst des Publikums etit zog. Diese Entwicklung aber schlägt hoffentlich noch einmal andere Wege ein« denn nie sollte man vergessen, daß die Märchenträiinte der Dichter ihr autes Theil dazu beitragen, das Zeit alter der Technik bei-auszuführen — auf die Dauer vernachlässigt kein Voll ungestraft seine beste Dichtung. Aber noch in einem anderen Sinne bat der Poet von dem Mechaniker eine -«—-.-.-— Ueber keinen Stein ist leichter zu stolpern, als über den Stein der Weisen. Einbuße zu befürchten, und mit Recht zn befürchten. Der amerikanische Phi-: lofoph Emerson wollte die Mechaniker, die Erfinder neuer Mechanismen, im Vergleich zu den Kündern neuerJdeen, nur als Zuckerbäcler gelten lassen. Nun, man kann nicht gut einen Watt, «3iemens, Zeppelin gar so tief unter Die Größten auf dem Gebiete der Tichttunst und Philosophie herunter-; drücken. Selbst dann nicht, wenn man ! als Jdeenhringer nur den Gelehrten oder Forscher gelten läßt, der dentMe chaniter den Austrag gibt, einen be stimmten Apparat nach Vorschrift zu tonstrniren -- selbst dann nicht ist die Idätiaieit des Mechanikerss derart un tergeordnet, daß die Zuckerbärterrang stellung platzgreisen könnte. Jn einem Aufsatz über die Philosophie der Er findung hebt Max Enth, der Dichter und Ingenieur, nnchdriictlich hervor, das-, von der genauesten Skiztirung einer Erfindung bis zur praktischen Verwirklichung noch ein recht weiter, oft foaar unaanabarer Wea sei. und oer hierzu nötige Brückenbauer und Jkseenvollender ist eben der iiber die Vichsel angesehene Mechaniker. Män ner wie Fraunhofer, Geißler, Zeifz, Stohrer haben Instrumente und Me chaniåsmen geschaffen, mit denen be waffnet später Hunderte von Gelehr ten nnd Forschern ohne jede geniale Begabung mit mäßigem Talente ex tcnsiv Großes leisten tonnten. Jene Unteroffiziere der Physik, die von den Hochschullehrern und Forschern natür lich viele Aufträge erhielten und An weisungen entgegennahmen, waren in Wirtlicbteit oft in viel höherem Grade die treibenden Kräfte der Wissenschaft als ihre Anftraggeber. Auch die Wissenschaft hat die Ver-— dienste der Mechaniker anerkannt· So wandten sich große Forscher wie Ros bert Mauer und Herinann Graßmann an Stöhrer, der die erste magnetische Maschine tonstruirte, damit er nach ihren Ideen Apparate baue oder Ver suche anstelle; dies eine Beispiel zeigt schon zur Geniiae. eine wie centrale Bedeutung der einfache Mechaniker ha ben kann. Wie hätte man elektrische Wellen, drahtlofe Telegraphie und viele andre elektrotechnische Dinge ent decken oder erfinden können, ohne den Nühnltorfsschen Funkeninduttorl Und doch war Riihmtorff nur ein einfacher, aus Hannover aebijrtiaer Mechaniker, der in London nnd Paris seine Aug osilduna erlangte und dann in Paris ein Geschäft ariindete; seine Verdienste um die Wissenschaft brachten ihm von Seiten der französischen Ataoemie der Wissenschaft den Boltavreig von RU 000 France. Karl Zeifz gründet eine Mechanikerloertstiitte in Jena« wird durch den arosxeu Botaniter und Zel lenforscher Echten-sen auf die Vervoll tonunnnng dei« Mikroskop-— hinaeleitet, und sieht sich zuletzt an der Spitze ei-« nes tluternelnlien5. dac- tausend Ar beiter beschastiat utio der mikroskopi schen Forschung weit til-er Deutschland ttinaus die Yllerlzeuae liefert. Ein solcher Mann ist doch mehr als ein tlnteroffizier der Physii. Wie die kzpettralanalnse ins Kerne auf die; Vervollkommnuna der optischen Linsen durch Fraunhofer zuriirtaehn so ergab» sich auch der Fortschritt der Batterioi loaie seit Koch aus den Leistunaen de-«J Zeiß’:Wertstiitte siir Vjtitroskopr. Von «Zuckerbäeierei« tann da fiialich nichts mehr die Rede sein« einem solchen Werkzeug aeaeniiber, das aus der Hand eines arofzenMechaniterg kommt? nnd nun bildlich oder buchstäblich ge- s sprochen eine Goldaribe fiir den For ; fcher wird. Nun mut; man njs alter staat-n, trne kommt es. daf-, mir in der Schule mit uniäglich trottenein und werttsloiem Niptizentsam iiber das Leben der Dich ter belästigt werden, dagegen er officio taum etnsaszs iilter Das Erdentdallen großer Ittszitianiter zu Ohren betom men? Da lernt der Schüler, wann, loo Klopftoct aeltoren wurde, welche Schule er besuchte, welche Universitä ten, nnd Vieles andere, was ihn tautn interessirt. Entsprechendes lernt er bei vielen Dutzenden von Poeten, alter geistigen Gewinn bat er nicht im ges ringsten davor-. Wie ganz anders aber horcht er ani, wenn er etwas von des jungen Frnnnliosercs Glück itn Uns gliick vernimmt, wie der junge Glaser lehrling der Verschiittnng bei einem Brande eine Wendung in seinem trü ben Lebensschicksal verdankt, toie er, als sein eigener Lehrer, Mathematik nnd Physik treibt und ein glänzender Stern am Himmel der physikalischen nnd astronomischen Forschung wird. Welcher Energiegelialt, wieviel Wil lensanspornuna tritt uns auf den Le benswegen sovieler Mechaniker entge gen und wie wenig oder rein gar nicht wird diese moralische Goldgrube siir die Erziehung ausgebeutet! Würde tnan statt hundert Seiten literaturge schichtsichen Notizenkrams über das Leben non Dichtern nur drei bis vier Seiten über besonders merkwürdige Lebensumstände der Hauptschöpser unsrer materiellen Kultur, also der großen Mechaniker geben. etwa ims Anhang zum Physitbuche oder im ! Lesebnch, dann könnten Viele guten! Keime gestreut, könnte mancher Wille zu höheren Dingen gespornt werden.! Ueber einige große Mechaniker, wie Watt und Stephenson, vermittelt fa wohl in den höheren Schulen die Lek tiire kinige Nachrichten. Hier handelt es sich aber nicht mehr Um das Zufäl lige und Vereinzelte, sondern um einen vrinzipiellen Standpunkt Was die Poeten in der Literaturgeschichte bean spruchen, raH dürfen auch die großen Ijiechaniler, die Werkzeugschaffer mo scrner Technik, diese Poeten, die mit Drahtspiralen, Magneten, Kolben, Rädern, Zylinderm Ventilen ihre tech nischen Zauberlieder zusammenreiinen, ebenfalls siir sich verlangen. Jch will hier ein wenig bekanntes Beispiel hersetzem Ju der Physik lernt jeder Schiller den Grainineschen Ring bei Gelegenheit der Dynamoelettrischen Maschinen kennen, tein Physitbuch aber hat auch nur drei Zeilen für die nierltviirdigen Lebengumstände Gram u·.e-:- übrig Jn Belgien geboren, ging dieser Träger eines offenbar deutschen Namens nach Paris und arbeitete dort in einer Fabrik sur magnetelettrifche «.Utaschinen als Modelltischler. Die Maschinen erregten seinen Wissens rutrst. lesen und schreiben konnte er zur Noth, also machte er sich an dass Stu knum eine-:- Leitfadens der Elektrizität, ttiid uin detii Gegenstand seiner Wiß ’l-«iierde noch näher zu kommen, trat « er in das Geschäft von Riihmtorff ein, wo die oben erwähnten Funkenindul teren tonstruirt wurden. Dort ar beitete Gramiue, nur um sich ein Ver ständnifi der Apparate zu erwerl«en, unenigeltlich; zu Hause schloß er sich in die zntn Laboratorium gemachte Küche ein sind im übrigen ließ er, was allerdings nicht gerade vorbildlich zu sein braucht, Irau und Tochter vor läufig selber fiir den Unterhalt sorgen. Bald siber machte er die nach ihm be nannte Erfindung des Grainnteschen Ringe-J, eine Erfindung freilich, die vorher schon in Italien durch Pari notti gemacht, aber ihm nicht bekannt geworden trat. Und nicht viel später iteht Gramnie mit an der Spitze einer grossen Fabrik zur Herstellung Gram mescher Dlniauioinaschiucm außer dem Voltapreig von 25,00t.t Fres. erhielt er auch noch eine Nationalspende von Zwilli- Fri-I. Frau und Tochter dürf ten ihm wegen der einstigen Vernach lässigung nicht weiter gezürnt haben. Manche YJtechaniterbiographien wei sen Ziige antiler Größe auf, Züge der Zelbstlosigteit, wie sie selten sind. Sehr bedauerlich ist, daß, während die Lebensuntstände mancher nicht einmal grosser Poeten iiderschwenglich genau csforscht werden, eine historische For-— sihuna iiber das Leben großer Mecha niter, alsr erster Kulturpioniere und klmgestalter aller Lebens-verhältnisse, taum existirt. Die Geschichte der Technit und der aroszen Techniter ist . ein noch ganz veruachlässigteg Kapitel» dein auf Kosten der Poeten ruhig et:» was mehr Raitar, Zeit und Geld ge-. widinet werden sollte. Und den Ansj fang sollte man damit machen, dasz unter Einschränkung literaturgeschicht " lichen Notizenlramg der thsitunter-- j richt mit etwas Viogiabhie der großen Mechaniker geschmückt würde Das iräre auch sozial werthvoll, denn die wenigsten großen Mechaniker entstam: men höheren oder mittleren Schichten. —--.---.—-——— Die höchsten Einen-ahnen der Wett. Die höchste Eisenbahn der Welt besitzt Peru. Zie verbindet tsallao und Lima mit Serro de Pagco nnd lieat in dem Meiq : Tunnel bei der Viedrti Pserodi 48534 Meter iilxer YJteereSLöhe Mit welchen Schwie riateiten überhaupt in Südameritc der Bahnbau zu kämpfen hi1t, zeigt schon ein Blick aus die Karte dieses Erdtheils. Auf dem verlsältnissmäßiq schmalen Küstenstreifen Zwischen der Cokdillern de los Andeg und dem Stillen Ocean sieht man, namentlich in Columbia und in Nord:thile, zahl reiche Bahnstreoten zwischen Küste und Geliirar. die aber meist in dem letzteren. oder nor an seinem Fuße, ein stühzeitiaess Ende finden. Nur wenig-e durchqueren die Anden. Un: ter diesen ist die Bh.1rsitrecke, welche Mollendo in Vern mit Pnno nnd weiter, am Titiracaiee entlang, cnit La Paz und Ornro in Bolivia ver bindet, die zweitköchste der Welt: sie erreicht bei Crucrro eine Meereslsöhe von 4460 Metern, nach anderen Mes snnqen soaar 4468 Meter. Von La Paz undOruro aus durchquert eine zweite Bahn, die mit der oben ac nannten einen Halbkreis zur Küste .—. bildet, die Anden in siidroeftlichet Richtung. Sie überschreitet die An den bei Ascotan in über 4000 Me tern Höhe und endigt in Antofagasta an Der nordchileniicben Kiifte des Stille-i Oceang. Die im Bau befind liche Strecke Utica-So Paz in Bo lioia erhebt ficb an einer Stelle bis zu 4071 Metekn. Eingroßartiges Wert, das man im Juni 1910 zu vollenden hofft, ist der Bau der trans tontinentalen südamerikanifchen Bahn, welche Cbile mit Argentinien verbin Den foll. Der qesasmnite Bau hat ganze enorme Schwierigkeiten die auf der chilenischen Seite namentlich fast unüberioindlich schienen. Bevor die Bahn die Paßböhe von La Cumkre, 3842 Meter, erreicht, hat sie unter An derem auch einen Kebrtunnel von iiber drei Kilometern Länge zu durchlau fen, dessen Einfahrt in 31R0 Metern Meeresböhe lieqt und dessen Sohle um 75:1000 steigt. Galltfet mtd General Rosenhers. Als der verstorbene General von Rosenberg in Metz die Kavalleriebri gade tommandirte, die damals aus vier Regimentern bestand, probirte er alle möglichen Formationen, die heute zum Theil das tägliche Brot unserer ; Kavalleriefiihrer sind. An einem be » sonder-J interessanten Tag wohnte Ex zellenz v. Heuduct, ebenfalls ein be währter Kavallerist, damals komman dirender General des 15. Armeeivrps, dem Exerciren bei und gerieth in helle Begeisterung iiher die vielen neuen praktischen Formationen, die der Ge neral v. Rosenberg mit seiner Brigade vorfiihrte· Einige Tage darauf reiste General von Heuduck nach Frankreich, tvo er als Zuschauer zu den Kavalle rieijbungen des General-s v. Galliset lommandirt war. General v. Gallifet exercirte die Division und fragte am Ende des Exercirens den General v. Heuduch wie eg ihm gefallen habe. Heuduck antwortete, daß ihm das Exerciren sehr gut gefallen habe, aber er wunderte sich, daß er verschiedene neue Bewegungen, die er erst vor we nigen Tagen in Metz von Rosenbexg habe ausführen sehen, hier zum zwei ten Male sähe. Gallifet lächelte und sagte: Auch ich habe sie neulich zum ersten Male von Rosenberg gesehen. Jch habe mir nämlich das Exerciren, T wenn auch nicht offizielL so doch in offiziell angesehen.« Gallifet und Ro senberg wurden übrigens häufig mit einander verglichen und hatten, na mentlich im Temperament, in der That auch viel Verwandte-T Die ältesten Eichen Deutschlands. befinden sich nach den jüngsten Mes sunaen der Professoren Giersberg nnd Clech beim Schlon Joenack in Mtcklenlxura s Zchtverti:. Namentlich sind es elf ttiiefeneichem welche die Aufmerksamkeit der Reisenden auf sich lenleii: ihr Alter wird auf nicht we niaer alsJ Hm Jahre geschätzt, ihre lstefanimt -Hol;inasse beträgt rund itlllktffestmeten Die stärkste dieser Eichen hat 12847 Centimeter Umfang in Brusthöbe und 40 Mieter Scheitel hiihe, ihre Holzmasse enthält 228 Fest nieter. Dabei ist gerade diese stärkste Eiche isoch vollkommen gesund und trägt noch Samen. Auch die übrigen zehn nur wenig schwächer-en Eichen sind noch lebenskräftig wenn auch schon mehr oder weniger hohl, Gaudiumqu - Jn der Londoner »Dann Neu-S« le ten wir eine kleine Erzählung aus dem Leben eines Laiidstreicherg, das unter vielen unangenehmen auch ein mal eine heitere Erinnerung bringen mag. »Komm ich da,« erzählt der Betreffende, »an ein Landbau-T mit einem schönen, gut gepflegten Garten nach vorn heraus: es machte den Ein druck, als ob man hier wohl eine gute Seele finden könnte. So gehe ich hinein, lasse mich der Länge nach auf den Boden fallen und fange an, das Gras augzurupfen Da kommt ein junges hübsches Mädchen, die reine Unschuld, heraus und fragt, was ich mache. Jch sage ihr, daß ich seit Wochen nichts verdient habe und Gras e e, um nicht zu verhungern. Da sieht B mich mitleidig an und sagt: »Ar mer Mann! Gehen Sie doch lieber hinter das Haus — da ist das Gras länger!« w Dr. Stiles vom Zoologischen De « parte-new hat gefunden, daß derFaub beitgbazillus sich unter den Weißen im Süden sehr bemerkbar macht. Wenn er seine Untersuchungen etwas weiter ausdehnt, wird er auch nördlich von der Mason und Darm-Linie einige Patienten ,finden, die von den Tierchen belästigt werden.