, Rheidenc LMttewnJosephineSiebe « Das große Lenerl wohnte in einem W schönen Hause, denn es war - M reichen Vaters einziges Kind Ies- daö Lenerl über die Straße M dann rauschte und tnisterte die Seide seiner Gewänder und das seine Elende Köpfchen trug es gar hoch, und ist-n ei einen Menschen grüßte, dann geschah es immer mit einer Miene, di: In sagen schien: »Schaut nur recht het, ich bin’s, ich, Magdalene Laien itu, des reichen Kommerzienraths Lo wesen enzige Tochter, mein Gruß ist eine ganz besondere Ehre!« lind diejenigen, denen dieser Gruß gelt, dachten manchmal wirklich, es sei eine besondere Ehre, und mancher hätathjsähige Mann tnijpste an ein fliichtigej Lächeln noch allerlei hoch fliegende Pläne. Denn des Lenerlg Vater galt als reich, und in der klei nen Stadt gab es der reichen Leute nicht viel, aber der Respett vor dern Reichthutn war groß. Manch ein Freier lam in das hohe weiße Hans, urn Magdalene Lorenzen zu werben, aber alle mußten sie mit einem zierlich geflochtenen Körbchen nieder abziehen. »Lenerl, warten Du ans einen Königi« fragte der Kom merzienrath manchmal, sein schönes Kind nachdenklich betrachtend. ww P—..-.. eneri. ) ,,Richt aus einen König. aber aus« den. den ich liebe. Vater.« sagte sie. sich traulich an diesen schmiegend. .So warte mein Liebling,« meinte der Vater, dem es recht war. daß ihn. sein Kind nicht sobald einsam machen wollte und der im Grunde immer eine heimliche Freude fatte, wenn er wie der ein »Nein« sagen mußte. Und die Leute im Städtchen sagten: »Sie ist hochmüthig die schöne Magdalene Lo: renzen, ihr ist keiner gut genug« die Freundinnen aber rechneten der Ge feietten ihr Alter nach, »schon 23 Iahre«, sagten sie und hatten auch eine heimliche Freude dabei. Alljährlich im Sommer gab Sa nitiitsrath Hölder mit seiner Frau der Jugend ein Fest. denn obgleich die alten Leute selbst tinderlos swa ren, schlugen ihre Herzen doch warm Mr die Jugend und ihre Feste waren bei Jung und Alt beliebt, war man doch nirgends so heiter und wurde nirgends so viel übermüthige Thor heit getrieben, als in dem großen Gatten der alten hölders. Bei einem dieser Feste war es, da sah Magda lene einen, der ihr besser gesiel als sIe Mutter-, die sich ihr bisher ge naht hatten, ein Nesse der haussrau rpar ei, ein junger Arzt, der sich ein mal einige Sommetmonate lang nach anstrengender Arbeitszeit bei seinen Verwandten erbolen wollte. Als er. das Lenerl das erstemal aus der grü nen Wiese des hölderschen Garten , berurnschwentte da dachte dieses: er seht klug und gut auc, und beim zweitenmal dachte ei, während ihm Ue heiße Röthe in das Gesicht stieg: Dein könntest Du gut sein. Und der junge Doktor schien ähn lich Zu denken, denn er schaute immer nur Magdalene Lorenzen an und hatte siir all’ die andern hübschen, fröhlichen jungen Mädchen kaum einen stic. «Seh’ viel spazieren,« derordnete da Onkel Sanitätsrath, und weil · z Wild solgsam war, ging er vie! basieren, und merkwürdig war es, , das immer sein Weg an der reichen silla dorbseisiihrte und daß dann zu -" s; immer die schöne Magdalene , Isr senster stand. Es wurde Tenniz « ’ It, Landbarthien und Garten FTX Veranstaltet und immer tras der sinn- Doktor rnit dem Lenerl zusam III-, und Kommerzienrath Lorenzen Mit wenig wehmüthig drein und an das «Ja«, das er bald sa s Im würde. CI Ein Julitag kam, an dem die t- Sonne noch zu Mittag die Regen J welken des Morgens verscheucht hatte, i U ging Magdalene Lorenzen über di: ksttaßez ste trug ein weißes Kleid I Jud schritt dahin wie eine junge Kö z sägin und ihr Herz tkopfte in setiger « Inventuren Plötzlich aber wurde sie M wie die Rosen, die sie in der Qan trug, denn in dem Mann, der « vhu am Ende dee Straße austauchtr. , - sie den erkannt, an den sie soeben » westlichen heißer Liebe gedacht k , die Straße war fast menschenleek, « -····" Markstein spiette nur ein kleines Eos-, das war das Leneel dee , z« »Hm-te Schandt. Das wen nicht I M Lille Zur Welt gekommen, in « » Muhmen Hinterhanfe war es « wende-, als eines atmen - sind. der starb, als es drei M spar. Jn seiner Jugend III Dort Hunger sehr groß - send die Schmidten wusch M Leute Wäsche blen , ihre Kinder aber zu III-i bis-ed ihr selten Zeit ge "- hin U, des das kleine Wein helfen Spenmeetag III ein Regetkind auf ver feines blauen Augen M cis W Holz das es als Schisschen aus einer gro-; sen Psuje schwimmen ließ. Als Magdalene Lorenzen so licht und zart an dein Kind ootbei iiber dies Straße schritt da blieb der Kleinen vor Erstaunen der Mund oisen steh-In unwillkürlich stand sie aus und schaute andachtig zu der schönen Dame em vor Jn diesem Augenblick raste ein zottiger, gelbee Hund vorbei und bellte das kleine Lenerl wüthend an erschrocken sprang dieses zur Seite prallte an Magdalene an und beide verloren das Gleichgewicht und fielen etwas unsanst aus den noch regen seuchten Erdboden. Ach ehe noch FHeinz Wild hilsreich herbeispringen stonnte war Magdelene schon ausge Wstanden das Kind das oecroirrt bar Schreck ihre hand sassen wollte, stiesz sie bestig oon sich WWeg Du abscheu lichea Ding. Duf· ries sie zornig, »mein ganzes Kleid hast Du mir ber »darben!« l Dein jungen Arzt war es plötzlich bei diesen zornigen Worten als habe ein liebes schönes Bild Flecke below inten; ernst boriourssbolt sab er das Mädchen an das so hart zu sprechen ; verstand stumm wandte er sich von ibi und hob lanst das Lenerl aus das suu uno via-z am woer lag nur-, nn: gütiger Stimme nach Namen und Wohnung fragend, schritt er mit dein Kind die Straße hinab Da tam ein heißer Zorn in Maa dalenene schöne Augen« trotzig wandte sie sich unt und ging mit erbobenecn Haupt nach ihrern hause zuriia. an diesem Abend aber weinte sie diese heiße Thränerk Drei Tage lang sah sie den heim lich Geliebten nicht, und in diefen drei Tagen voller Sehnsucht wurde ihr Herz weis-h und derniitiig und als sie wieder ihm gegenüber stand, da war - sie bereit. ihm bittende liebe Worte zu Isagen Doch liihl tatn er ihr entge Jgen und fragte spöttisch: Wie befin idet sich Jhr Kleid, gnädiges Fräu lein?·' Der Trotz erwachte wieder in ihr Hund ini gleichen Spottton gab sie zu rück: »Und Ihr Schüsling das Straßenniiidel!« »Es hat sich den Fuß derletzt." sagte er kalt und ernst. Jhr that es leid, sie hätte gern ein warmes Wort gesagt alre: weil er sie gar so streng und oorwurfsdoll an sschautn sagte sie leicht: «Bah, die Strafe fiir seine Unart!" Da ging er von ihr fort. und so flehend auch ihre Augen ihn auch an diesem Abend suchten er sah sie gar nicht mehr an Nach einigen Tagen erzählte eine eif rige Freundin Magdalene Lprenzen daß Dr heinz Wild nach S—burg Igerist sei. urn den dortigen Arzt, der pliislich schwer ertrankt sei, zu der treten Magdalene sagte ganz gleich giltig: »So ist er fortf« und dabei lwar es ihr als müfse ihr das Herz Jbrechen vor Weh und Leid denn se ;wußte, ihr schöner Traum war as s geträumt. Und das Bitterfte war die Erkenntnik die ihr in leidvollen ein Efarnen Stunden larn daß sie sich selbst durch Härte und Eitelkeit des Mannes Liebe rerscherzt hatte. Sie ging nun nicht mehr wie eine Königin iiber die Straße, sie trug den blonden Kon geneigt und sdahte rnit » suchenden Augen in den Gesichtern der lKinder," die auf der Straße spielten, denn in ihrem herzen stand die glau bige Hoffnung daß vielleicht noch al les gut werden könnte. wenn ej ihr gelänge, an dem kleinen Straßen tniidchen ihre lieblose hörte zu süh nen. Wenn nun so ihre Augen far schend aus den kleinen Gesichtern ruh ten, dann sahen sie allerlei, was sie bisher nicht gesehen hatten, sie sahen blasse, vertiitnnrerte Kinder. sahen Kinder init trutninen Fäßchen. rnit fchaesen sriihreifen Gesichtern, und Magdalene begann, an das Leben· dieier Kinder zu denken, und nimm » ter fragte sie schon nach Eltern unds Heimath und hörte da von Noth, Krankheit und Sorge, und einmall faßte sie fich ein Herz und ging in das; Heini eines Kindes, das erzählt hatte · der Vater sei trani und ee feien noch! vier Geschwister daheim. Magdalenej Lorenzen hätte viele Bücher lesen tön-! nen und heitte doch nicht gelernt, was sie in dieser kurzen Zeit in der ärmli chen Kellerwohnung lernte sie fah» Armuth und Noth, sie, die hieher im mer auf der Sonnenfeite des Lebens gegangen war, fah auf einmal, welche tiefe Schatten es giebt. Ihr Vers war in diefer Zeit wie ein Stück frifchgepfliigtes Land fchcrf hatte ei der Pflug des Leidensf umgewitht nun fiel ein Samentotn des Mitleids hinein und fchiug tiefe Wurzeln Oef tee und öfter fiihete ihr Weg sie jetzt in die hänfer der Armen. nnd voll tiefer Dankbarkeit empfand fie ei, das sie manche Noth zu lindern vermochte Die Freundinnen fingen ein sich zu beklagen, daß Magdalene nicht rnehr wie sonst in jeder Lusthnrieit Zeit hätte, der Vater aber sagte fett manchen-h wenn er das stille Wirken feines Kindes fah: Recht se, mein LenerlL « Und einmal da tecf fie mef ihren »Mit den allen Canitäksecth Höl »dee,."nnd ei ten- ihr in du M des Ier vielleicht den Rennen dei Kind-ei Insifsen könnte, dessen Fall ihr so viel z Leid gebracht, und voll zaghafter ; Scheu fragte sie, ob sein Reise einmal jein Kind eines schlimmen Fußes soe ;gen behandelt hol-ei Erst sah der alte Herr sie ganz ver wundert an, weil sie gar so roth und verwirrt vor ihm stand, dann besann er sich, wußte aber von nichts und versprach, et wolle seine Frau fragen. und zwei Tage später schritt Magdai lene Lorenzen mit llopfendem Herzen die dunlle, schmale Stiege zur Woh nung der Waschsrau Schmin empor, denn die Frau Sanitätsrätdin hatte wirklich die Adresse gewußt. Das kleine Lenerl stand in alI seinem Schmutz und all seiner Lieblichkeit inmitten des Zimmer-z, als seine große Ramensschroester eintrat, es er lannte sofort die schöne fremde Dante und erschrocken senkte ei den blonden Strurowellopf, aber ganz verwirrt war es, als es nicht« wie gefürchtet, Scheltworte zu hören bekam, sondern liebe, warme, freundliche Worte. Ein rechtes Glück war es, daß Magdalene Lorenzen gekommen war, die Mutter lag lranl im Bett und hatte heftige Gliederschmerzen und das Lenerl sollte nun für die jünge ren Brüder sorgen. die Stube aufräui men und das Essen kochen. In dieser Sorgenstunde thaten die dilfibereiten Dönde und das gütige Derz Magdas lenens noth, sie half dem Lenerl Ord nung machen, schickte das Kind zum Fleischer und Bauer, deruhtgre oen schreienden Jüngsten, und als sie nach zwei Stunden das heim verließ, da schaute die Frau ihr dantbar nach. Gottloh, nun war Hilfe getomrnen, nun durfte sie in Ruhe lront sein. Magdalene sorgte auch. daß ein Arzt kam, nicht der Sanitätsrath, denn eine feine zarte Scheu hinderte sie. dem Ontel des Geliedaen ihr stil les Witten zu offenbaren. Jn dieser Zeit hliihte aber zwi schen dem großen und dem tleinen Le nerl eine herzliche Liede aus« das Kind hing mit heißer stürmischer Verehrung an dem schönen Mädchen und dieses schloß die tleine Namens schwefter mit mütterlicher Zärtlichteit an ihr herz und ließ es die Kleine nicht entgelten, daß sie die unschuldige Ursache ihres tiefen Leibes war· Nach zwei Wochen konnte Frau Schmidt das Bett verlassen und zur Feier des Tages hatte Magdalene das Stäbchen festlich geschmückt und hatte sihre helle Freude an dem Vergnügen »der Kinder. mit dern sie in den Fest stuchen dissen. Plöilich sagte das Le nerl: »Der herr Doktor will nachher kommen, der anderes« .Welcher andere,« fragte Magda lene und wurde roth und blaß in ei ner jähen süßen Angst. »Der. der mir den Fuß geheilt hat« sagte das Lenerl, mit vollen Backen tauend, »ich hah ’n getroffen und er hat gefragt und da hab ich erzählt und da hat er gesagt, er will tomrnen und das Fräulein soll ich grüßen, hat er ge sagt und« — Da erhol- sich Magdalene Lorenzen und ging mit raschem kurzem Gruß Jus dern Zimmer, mit zitternden Knien schritt tie die Treppe hinab. Er darf mich nicht hier treffen, dachte sie, nein, nein, es darf nicht geschehen, aber es war zu spät zur Flucht, unten im dämmerigen Flur stand ihr der gegenüber, an den fie in so tiefem :Leid gedacht. «Magdalene«, sagte er und ftreitte die hände nach ihr aus« und dann, als er in ihr holdes, der wirrtes Gesicht geschaut hatte, jubelte er: «Lenerl, mein Lenerl!« Magu lene Lorenzen schmiegte sich feft an den Mann. Leise rannen ihr die Thriinen aus den Augen. ach. nun löste sieh ja alles Mist-erstehen, nun war es da, das Glück. «Mutter.« treiste oben das Le nerl, »ein fremder Mann hält's Fräulein fest.« Doch von unten her auf tlang es lachend: «Sei ruhig. Le nerl, ich virus der Ontel Doktor. und morgen tomrne ich, heut’ hob’ ich tetne Zeit mehrt« — sesrtssseests. Der Stecker Barthl hat bei leineen Notar zu thun. Er soll eine Voll macht unterschreiben Der Stocker —- ein bischen begrisssstufig — sragt wiederholt, warum. wozu. wie und we er unterschreiben soll. Der Notar verliert endlich die Ge duld und schreit: »Hm gegen S« nichts mehr und schreiben ’ da her: Stocker Josef ..... wie S’ halt heißen!« »Was koll i’ schreiben?« sengt Stoäer. « »Schulden F doch endlich einmal: Stocker Joses« —- — tust der Natur« außer sich vor Spen »Swckkk Joser muß is txt-v schni ben?« srnnt er nochmals topsschiits telnd utrv trast unter die Vollmacht diesen Namen . . . . »Witsen S«', sagt Sie-den nach dem er unterschriebem bedenklich, ,ich ver-steif allei — nur eint weiß i' net: warum half i’ müssen Stocker ipseil unterschreiben, wo ich doch Speer Barthl has-P M Menschen-per ng ist est nur eine Spieler-i der serochtw Ein Trompetersiackchen Von Iris Sänger, München. Es war gerade vor sechzig Jahren. Jrn badischen Oberland herrschte eine gedrüate Stimmung und —- die Preußen. Ja, da waren die Preußen im Land, und das hatte rnan sich vorher( so Joorgestellt wie wenn die Janitså scharen oder die Hunnen larnen und( jetzt waren sie da. Die »Es-schlachten bei Kandern und Staufen waren ge schlagen, Vetter und Struoe geflohen, und die Preußen regierten. Es war das nun allerdings nicht so schlimm, wie man er sich gedacht hatte. Auch die Preußen aßen die hiihner geruoit und gekocht. nicht etwa roh und mit den Federn, wie vorher er zählt worden war. Wenn sie aber keine Hühner bekamen, io aßen sie auch Rind- und Schweineileisch, Saurrtraut und alles Andere genau wie die Bauern und Handwerker in den Dörsern. Sie waren überhaupt ganz »ordentlich«, wie die alten Leute heute noch erzählen. Der gemeine Soldat hats gern niit arbeiten, sofern es ihm erlaubt war, rauchte seine «Piep« und that keiner Lake was zu Leide, noch viel weniger Menschen. Die csssiziere waren wohl etwas zurückckhaltend aber auch sie er warben sich im Laufe der Wochen die Achtung der Bevölkerung zu deren »Bewachung« sie hergesandt worden waren· Freilich, maustg machen durfte man sich nicht, man durste gewisse Institutionen nicht hochleden lassen, gewisse Lieder nicht singen, gewisse Farben nicht gerade heraussehren Na, das ist ja in Preußen noch heute nicht so ungewohnt. Jm Badener Lderlande gewöhnte man sich aber nur langsam und mit einem gewissen heimlichen Groll daran. Das lag aber in der Sache an sich. durchaus nicht in den Personen, und man trug es auch den Einzelnen in leiner Weise n.1ch. Das Verhältniß zwischen den Sol daten, die in jedem Dorse und in je dem Städtchen lagen, und den »Ein gehorenen" war also mit der Zeit ganz erträglich geworden. Besonders erträglich war dieses Verhältnis in einzelnen Fällen zwischen der stemden Einauartirung und den Bauerntöchs tern. Die Preußen tanzten ganz gut, hatten hübsche, hlonde Schnurrhärt chen, wußten zu plaudern und wich sten die Stiesel, daß es eine Freude war; das gesiel den Mädeln Da war dal- Dors Kirchwald dort war es auch so. Der alte Bimm er zählte es sehr gern und gerieth noch ins Feuer dabei, als er schon einund achtzig Jahre alt war, wenn er in sei ner Erzählung durchdliaen ließ, wie die «chaihe Preuße« ihm das Katherl hatten weggripsen wollen. Er hat ej ihnen aher gesteckt, und das wollte ich ausscheeihen Die mei sten Theilnehmer von damals dürs ten, wie der alte Bimm selbst, jeyt nicht mehr über Zahnschmerz zu ils-T gen haben; aber das Stückchen ge-« lang. man dars es nicht in Vergessen heit versinlen lassen. Der alte Birnm war damals gerade zweiundzwanzig Jahre alt und hieß der junge Birnm, weil sein Vater noch lebte. Daj war übrigens sehr gut, denn der junge Bimm blies die Tront pete und sah gern in Weingliiser, sang mit bei jedem Ständchen und war hei jedem Tanz dabei in sieben Dörsern im Umkreis Aher er war aus das Katherl ver sessen —, und wenn es noch so lustig gewesen war, er ging nie schlasem ohne seinem Latherl das Leibcied ge hlasen zu haben unter dein Fenster. Das aber wider-sprach der strengen Disziplin, die mit den Preußen in Ldae große, wohlhabende Dorf am rOldetrlzein eingeg Die Preußen unteriaglen dac, und der junge Bimm ärgerte sich scheus lich. Kam aber noch dazu: Da war bei dieier preußischen Einauartirung ein Unteroiiizier, mit einem großen Schnurrbart natürlich, der es gerade auf Bimni Katherl abgesehen hatte. Freilich. Bimms Katberl war auch danach; ich habe sie ielblt nicht mehr gekannt, aber eine Enkelin von ihr, und diese läßt lehr günstige Schlüsse zu. Ob das damals mit dem Unter ofsizier etwas ernstes war oder wer den lallte« lei dabingeftellt, jedenfalls« der junge Vimm faßte die Sache sehr ernit auf. Und da war Tanz an einem Sonn tag. Nicht in Kirchwald lelblt, lon dern eine gute halbe Stunde davon in Eichweiler. Dort waren viele Bauern mädchen von Kirchwald mit preußi schen Soldaten. Unter andermauch bat Katberl mit dem Unterojjizien Man war oergniigt und tanzte und fang, trank so viel Wein, als der Geldbeutel vertrug, und ej war ein iideler, lustiger Sonntag. - Aber ei wurde später und später, da und dort hatte einer wohl auch schief geladen, und ei waren viel Amste- va, vie schon cis-gis hintka zu hause sein mitssesnx aber auch die« Herren Ossiziere waren im Städt chen an dern Abend-. So war so ziemlich die ganze Kompagnie« die in Kirchwald lag. außerhalb. Eigent lich war das sa gegen vie militärische Absicht ver «Besegung«. aber es ge schah das ja auch nicht ossizielL son dern eben sa unter der hand. Jetzt mit einein Mat, es war so unt zwölf, wurde Alarm geblasen in Kirchwald. Einer der gerade drau ßen war hatte es gehan, es klang erst verschwammen aber dann naher und ganz deutlich, es war das Alarrnsignai. Er stürzte herein zu den anderen. »Saldaten zu Gewehr! Sturm in Kirchwald!!« Die Preußen waren schon damals gute Soldaten. Das hören und heraus sorsch und las im Sturm schritt nach dern Marltplas von Kirch wald das ging so schnell, dasz vie erstaunten Bauermädel und sonstigen Theilnehnter gar nicht zur Besin nung kamen. Die preußischen Solda ten sind wohl irn ganzen Jahrhun dert nie so gelausen. wie damali. Natürlich stürzte das ganze Dars, sa weit ei mobil zu machen war, nach. Das hatte sein Gutes, denn der un gewohnte Weingenusz hatte dem und jenem zu sehr zugesesL Man ve-" hauptete, daß rnan nicht nur preußi-! iche Soldatenhelme, sondern auch das, was darunter gehört, von der Straße autgelesen habe. Jn dersean Weile, wie hier die Soldaten, ltiirzten aus dem nahen Städtchen die Liiiziere herbei. Natürlich war längst das ganze Dors auf den Beinen, Rasse sprengten hin und her mit Bauern und mit Soldaten. Wagen wurden aus den Schuppen gezogen, weil ängstliche Leute schon glaubten, daß sie ihre Habe in dieser Nacht in die Wälder in Sicherheit bringen mußten Wohl laurn zwanzig Minuten. nachdem ge blaien worden war, stand auf dem Marttplatz alles- unter Gewehr. Na tiirlich mit Ausnahme von denen, die draußen noch irgendwo mit der Wir kung des Martaräiler Weines tampi ten; also alles stand sozusagen da und erwartete die Befehle. Da wa: ren die Herren Oiiiziere, da war der Herr Hauptmann, einer sah den an dern an. »Wer hat vlaien lassen? Herr von Schadow, haben Sie blasen lassen?« .Nein, here hauptmann.« »Wo sind die hornisten?« Die horniiten waren zur Stelle »Wer hat gedlaien?« »Ich nicht« »Ich nicht-« »Ich auch nicht." »Zum Teufel, einer von Euch muß doch geblalen habeni' Nein! Sie konnten alle ihr Alibi nachweisen. Die Sache wurde immer kompli zitter. Jmmer mehr Leute ltrömten auf den Marttvlah von Kirchwald; jetzt tamen auch die von den umliegenden Därsern an. Dabei herrschte jetzt eine unheilvolle Stille, so daß inan jedes Wort der Lsiiziere hören konnte. Nur ganz hinten drang da und dort ein halbunterdriirtteo Lachen durch. Darüber ärgerten sich natürlich »Soldaten und Osjiziere, aher das La chen trat immer unverblümter her vor und artete schließlich in ein hölli iches Gelächter aus« —- — « Die Aufregung in Kirchwald hielt noch einige Tage an. Später iiihnte man sich wieder aus, und als die Preußen lchieden, gehörte das Stück chen schon der Geichichte an. Die Ofsiziere aber hatten eine ver slixte Achtung ooe dem jungen Himm. der Kerl mußte vortresilich reiten tönt-en Der junge Bimrn schwieg, aber noch als Achtzigiähriger jchmunzelte er, wenn die Sprache auf den Alarm von Kirchwald sam. — per fast thirty Idsaedh Der König von England tiefiht nur einen Pagen, Anthonh Lowther, der. wie wir dem «Gil Blas« entnehmen, jiir einen höchstens sechsmaligenj Dienst itn ahr ern Gehatt oon 50001 Mart erhä t. Anthonh Lan-they der» erst eilj ahre aLt ist, besiht eigene täsi nigliche utlchen, in denen er aut’ der Schule und oon zu hause adgesj holt wird, falls Edtvard U. seine-l Dienstes dehnt Reben eigenen seit mächern irn Schloß hat er noch das Sondervorrecht, jähe iechi Wo chen besondere schulieren zu erhal ten« tun sich während dieler Zeit mit Witz-n bei date Metzeizden se inigen genau rau zu ina n. Der Paar ift lotnit der jlingfte anite des brltilchen Reiches. Use Ue Ost-I. Sie hofdauey tote wärW denn, wenn ' auch ein mais was thun wiirden ist die Kunst, Sie hätten doch Geld genugt« «Rts, i moa wohl, da thiit i grad anqu erst tot-da M Mart fltr »F TMWW sit sitt se ist c w is »Ihr Ilie a sch- - » « 00 tu Psmssseliels —.. -.. -—--.-. , ..-'».L-«lll·s · Ein Ehepaar besucht mit einem Freund die Kunstaussiellung. Der Frau gefällt ei dort gar nicht. Da hält ihr der Mann eine ordeniliche Siandpauke. »Aber. lieber Freund«, legt sich der Dritte in’s Mittei. .ich finde es doch etwas ungeböri . hre Frau in fremder Gegenwart Po a zu ianzeln!« .Ach«, meini ileiniaui der Gang »wenn wir allein sind. irau’ ich mir jO nichi!" Wie is Its Ihm-! »Das-en Sie nun endlich eine pas sende Braut gefunden?« »Ja, ich wüßt« schon eine; aber die hat zu verriieiie Inst-hieni« »Jawiefern denn?« . »Der gefalle ich nichi!' Itit vereinten stritten .Bei den Schmumiillers soll’e ja se waellig stehen.« »Das wundert mich nicht. Die ganze Familie von acht Köpfen ist im Geschäft thötig und jeder verrechnet sich zu seinen Gunsten.«« - Kllniicher Nits Zu einem betannten Kölner tarn eine alte Frau und betlagte sich bei ihm, daß sie das Grunbrvasser nicht aus dem Keller bekommen tönnr. Er bedachte sich einen Augenblic, dann sagte er zu ihr: »Mein Ihr, wat Ehr dboti Stellt ei Huus op der Korn-, dann hat Ehr et Wasser op der Läqu« sedentlicheo Lob. Ein Veteran hält am Grabe einei Generals die Leichenredr. Viele Os siziere umstehen den Redner. Dieser schließt mit den Worten: Alles in allem muß man sagen: der verstorbene General hat im Leben nie einen Feind gehabt.« Sicheeee seist-. , Junger Mann (bei einer Unterhal tung): .Zerbreche mir schon lange den Kons, warum mich heute die Mädchen so ignoriren, — jetzt meist ich es, mir sehlt ein Knopi. und ba haben Sie mich siir verheirathet gehalten!" Die Iabre Liebe Darne: »Ich würde sa Jhren An trag annehmen, Herr Assessor, aber ich siiochte, mein Vermögen ist nicht hin reichend. Jch habe dreißigtausend Thaler.« Assessoc «Thaler? O, ich dachte Mart. Geliebte« ich liebe dich brei rnal mehr als ich glaubte!« til-te dortstu Striisling sder soeben entlassen worden ist): »Herr Tirettor, ee regnet so sehr —- borgen Sie mir boch Jhren Schirm!« suchthausdiretton «Mann, was fällt Jhnen eini« »Nu, nu· ich bring’ Ihnen den Aniaer ja bald wieders« In Gedanke-. Fräulein: »Es ist schrecklich, vorhin hat schon wieder ein Automobil vier Gänse übersahrent« herr: »So? Dann passen Sie nur hübsch aus!« seiner Unterschied. Mutter (eineo frisch geadelten Ban liers, zu einem Gast): Das sind lau ter Photographien meines Sohnes. hier sehen Sie ihn als Kind, hier als Mann und hier —- ale Ha r o n! sattelte. Gattin: »Nun ist mein großer, breiter Sommerhut schon wieder un modern, Ernill« Gatte: Dann irr-an ihn nicht als Sonnenschiem oder Uanddetoration wogende-IN — ! I »Dann warum steigt das Bari-me E tet bei schönem weiterf« »Du-man Bas, daß ei bei schlech tem Wetter wieder fallen ten-U