WJ-f - ll——--.l——-——.« Vo- wtye Haar. Siizze von E. F a h t o w Jn dein Landbaus der Gkäfin Ter sos waren soeben die Rolljaäousien an Iedeachi worden. · Die Griifin nickie befriedigt ihrer cefellschasterin zu. .Jesx erst bin ich sicher. daß man M nichts stehlen wird. — Niemand Iris es zwar, daß im Speifezirnmer se schönes Silber und im Keller der Schneck mit den Schmucksachen ist. Aber seibst, wenn man es wüßte, könnte man jetzt nicht hinein, nicht. nichts« FDer schöne, regelmäßige Rom oerl jungen Dame neigte sich zustimmend, nnd die etwas zu rothen, scharfsic fchnittenen Lippen murmelten: »Nein, man könnte nicht hinein. Die Jalou sien sind ja aus Eisen« »Als-) keine Angst«, lachte Baron Vetter-, ein Neffe der alten Dame· der hinter der Gesellschafterin saß nnd den deren rothes, volles, lockiges daar mit dem von der Tante ge schenkten Tiniislamme darin augen blicklich mehr interessirte als alle Diebe. Die Gräfin zog nerviis die Augen hranen zusammen. Vor einer ernst haften Neigung zwischen den Beiden hatte sie allerdings keine Angst. Det led war sich zu mißtrauisch und iand immer in Menschen und Dingen ein r·« «Mprgen verreise ich übrigens auf drei oder vier age«, wandte sie sich jeht zu ihrem Neffen. »Iriiulein Uftrid wird dann allein in der Stadt sein und natürlich teine Herrenbesuche empfangen können, Detlev: aber du könntest doch einige Bücher hin schicken, nicht wahr, damit sich das arme Kind nicht langweilt?« Die Augen mit der goldenen Wim pernsranse waren niedergefchlagen, aber ein ganz leises Schelmlächeln guckte um die duntelothen Lippen. Detled sah es und lachte frei her aus. »Ich habe verstanden, Tante2 Und natürlich werde ich mich mit Fräulein sftrid durch das Telephon unterhal m« »Ach bitte, thun Sie das nichts« bat Astrid »Ich spreche so ungern durch das Telephon, es macht mich ganz nett-IT Wahrscheinlich liegt es an meinem Gehör, daß mir jede Stimme so überlaut ericheint·" Wie diseret Astrid auf die Wün sche der Gräiin einging! Sie tele phonirte ja ganz gern und aft! Mhrend die Gräfin verreift war, erhielt aber Detlev eine Schreckens bischsafi. Das kleine Landhaus am Balde war abgebrannt. iAbgebrannti Oder nur ange brannt? —- Man konnte aus dem ausgeregten, televhonischen Bericht nicht klug werden —- —— es war Fräulein selbst, die ihm die Botschaft sagte. Irgend etwas in dem Ton der Sprecherin schien dem jungen Grafen verändert Es war vielleicht nur die Aufregung —- roas sonst sollte es sein? Er blieb indessen nachdenklich und beschloß, in der Villa sehr sorgfältige Rachforschnngen anzustellen, sobald er nur erst wußte, wie es draußen aussah. Es sah nicht besonders schlimm ans. — —- Der Dieb« war offenbar zuerst durch den Keller eingedrungen, denn sonft konnte er garnicht hinein klangen; und dann müfse er viel-» Dicht arti Wirth, weil er nicht das Er- ; Iartete gefunden, vielleicht aber auch nur, tun etwaige Spuren zu verwi schen, Feuer angelegt haben· Dies - hatte zum Glück nicht weit um sich ge - Mem nnd schon am sehr frühen « gen hatte man ei entdeckt. — - sonderbar war es, daß der Wächter II her blendend hellen Mondnacht III den dem Diebe bemerkt hatte. Deilev blickte sich genau in ver Villa uin — bei Wandschrank im Keller war leer, doch mußte et mit einem feinen Nachschlüssel geöffnet und nicht erbrochen worden sein. — Gegen Abend kehrte die Gräfin zu rück, und see blieb merkwürdig ruhig bei der Nachricht, daß Der Schrank leer gewesen sei. »Ja, Befiel-, das glaube ich!« sagte . ,Denn der war schon vorher leer! . du, ich sei wirklich so thö t· echte Schmucksachen dort brau " ssein zu lassen?« ,uki wie denn —- vu hast doch zu Tsssstein Isitig gesagt . . .?« EM ja, das war mehr Spaß! Jch « « eher sowohl das Silber wie den C in einem Koffer mitgenom M —- Vit Diebe werden sich schön M haben, daß sie so gar nichts Zwei-! M si- Us Wen Worte M. Im leise ihre Gesellschaft-tin W und kein zufänig sah Dei IIJI II W i- Iris-et st etfchtsk sche. Das schöne Ant Ist die weinte-then Lippen "- W — Mit-)- gsua häß fis Ue schöne Ustrid eben aus! . M Vetter-, das in dem T «hai kna- eine Idee, wer biet Verbre cher was-J« »Q« warf vie alte Dorne bin, «es ist mir eigentlich gar nicht wichtig. — Groser Schaden ifl nicht enstanben. ich babe auch gesehen, daß die Jalou sieen nicht so unfehlbar sind, wie ickg dachte —- alio regen wir uns darüber nicht weiter auf. —- Sagen Sie, lie bes Kind, sind inzwischen die neuen ? Bücher gekommen?« Und die Gräfin veriiefie sich in ihr Steckenpferd, die allerneuesten Reise berichte aus fernen Ländern. Detlev aber sagte leise zu Zfiridr «Wa haben Sie Jbren blauen Kamm, Fräulein AstriN Ich vermisse ihn in Ihrem haar.« Sie lacbie schräg zu ibm auf: »Ich wollte heute einmal einen an dern tragen« aber mer-gen können Sie ihn wieder bewundern-« »O'. murmelte er, »He wirren dasz es nicht der Lamm ist, den- ich bewundere.« Astrid zuckte ein wenig die Achsean Jni ganzen war sie zufrieden mit den» Fortschritten, die sie in der Grube-i rnna des jungen Herrn machte. Frei-! lich —- ob es ie ernst werden würde? Doch Detleo war ein Pedant in mancher Beziehung. Er sand nicht den aewohnten leichten Unterhal tungjtom der Brand beschästi te ihn zu lehr. Und schon nach einer tunde suhr er nochmals hinaus, um das Landbaus aanz allein noch genauer zu untersuchen. Er leuchtete rnit einer elektrischen Laterne in den Wandichrant hinein, und dabei ftieß er sich ziemlich ent psindlich an den Kopi: denn es war in der Mitte. zwischen den beiden klei nen Flügelthiiren des Schrantei ein iedernder halen angebracht. in den die innerhalb der T "ren besindlichen Oe ien sich von selb einhaten. wenn der Schrank geschlossen wurde. Er rieb sich ärgerlich den Scheitel Sind leuchtete an die unbeaueme Stelle rn. Und plöslich wurde er sehr blaß Dort eben an dem Haken bina ein lauen sichtbare9, feines, schimmerndes Dina — — ein iusammenaerolltet, hängengebliebeneö, rothes Frauen baut-. »Mein Gott!« stieß Detleo heraus, »so ist es alio doch wahr-? Sie- war hier —- iie muß während der Nacht hier aeweien fein, da sie bei Tage nicht ausaeqanaen iitl —" Und doch ein einiges haar, und wenn es auch lana und loclia und unt-erkenane Astridg Haar war — das acniiate doch unmöglich als Be weist Vielleicht sand er noch mehr —- ja disslich ergriii ihn ein wildes Begeh ren, noch mehr zu finden. —Er hatte doch —- das durfte er sich ruhig sa nen —- bon Anfang an aenieint und auch davon gesprochen, daß die Grälin zu vertrauensselig sei. —- Diesen-I schönen Mädchen batte sie wieder un bedingt vertraut —- und er ielbst — iI —- er selbst etwa nicht? «Rein!« sagte er sich zornig, «inich hat sie gesesselt, weil sie wunderichön tft. Aber ich babe ihr nie aetrautl Und iet —- rnein Gott« wie raffinirt muß sie sein!« Er betrachtete das schmale. lleine Fenster, durch dai nur ein Knabe sehr leicht, ein Mann garnicht — eine ganz feine, lchlanle Gestalt wie Astrids aber mit einiger Miihe eben salls hindurchichliipfen konnte. Und — es war wobl nur eine Ein gebung — nun lroch Detleo auf einen Stuhl und einen alten Tisch, der hier im Keller stand, — man lonnte es össnen und hinauf-leuchten —- rund herumleuchten. Und wieder wechielte Teilen die Farbe — diesmal aber schoß ihm dass Blut hoch in die Wangen. Allzu reich und lockia waren Astrik die Haare in ilirer aoldenen Fülle aesi wachsen! « Draußen im Staube lag ein winziges-, bimmelblaues Etwas, umsponnen ocn rothem Glanze! Detlev fuhr eine Viertelstunde soli ter wieder in die Stadt Zurück. Bei. dem Haufe der Gräfin stiea er tuSJ » und nun mußte er ein wenia Detetiio spielen. Er nahm das kleine Stubenmiid ietsen beiseite. das die Schlafzimmer l anfeiiumte, und drückte ilir ein Gold l stüek in die hand; sprach leise mit ihr »und wartete in der Diele, bis die Kleine wiederkehrtr. Sie zuckte die Achseln: »Ich kann den Lamm nicht brin gen« Herr Graf. er ist nicht da! Wenn das Fräulein ihn sonst nicht einmal trägt, dann liegt er iteti in ihrer ober sten Spiegelichublade —- das Fräu lein ist aber heute aujaewelen, viel leicht ift sie mit dem Kannst fortgegan gen nnd hat ihn perloren.« »Schon gut. das kann ich sie ia sele fragen« Jesuiten Sie in einer Viertel stunde eine Beichte-Fräulein Die ters will verteilen-« Ohne sich um das nenaieeige nnd erstaunte Gesicht des Mädchens zu kümmern, ging Detleo gerade auf tetn Ziel los cr klopfte an Isirids Wohnin mer tie riet herein und ging ihm mit einem reisenden Lächeln entgegen ern»Für-lein Meij tagte deer sehr »ich habe eine drin Litte Eise Bitte, an der mir o viel lie — —- tndet Unt, monentan a I ist-sti« « sime Undmftiretnesitte t: Jena-s Mir »san«-IF- AZZ oen tniri Rein, ich Zehe Ihnen mein Wort. das ist ed nichts Es is non höchster Wichtigkeit — nehmen Sie an. ej sei ein Aberglauben dahei! Aber zu denn was ich Ihnen gesiehen möchte, mußich Sie Herna- so sehen, wie ich Sie siets vor Augen habe — — hitte... den blauen Kamm!« i Sie sah ihn unsicher an. — Aber seine Augen sprachen eine so drin gende Sprache —- — er war so de weat —- toar der Augenblia tonl men, ans den sie lauen zu hof n ge koaat hattef F »Wenn Ihnen so viel daran liegt!« ; irrte sie langsam ,——— «ich hätte ihn s morgen ohnehin wieder getragen!« ? Sie schloß einen kleinen Schrein auf und — —- schon wollte Detleo be freit aufathnren —- nahm den wohi tet.1nnten Komm heraus. Mit bewußter Kotetterie steckte sie ihn langsam ins Haar —- — Detleos Augen sahen doppelt ios chari wie sonst — —- und olölich sprang er auf sie zu. — Asirid schrie aus —- — iu spät — — er hatte den Lamm in der Hand. Und vorsichtig und mühsam, denn feine Hände zitterten fest, paßte er das kleine, blaue Etwas, das er in der Rechten verborgen gehalt n hatte, an den einen Türtie in Mitte. der schadhait geworden war. Dann lachte er leiie und trocken auf: »Alle doch!" sagte er. —- «Paeten Sie schnell Ihre Rossen Fräulein Olsirid in einer Viertelstunde werden Sie dieses Haue verlassen haben-« Sie richtete sich zornig auf: »He-den Sie den Verstand verloren, Herr Gras? rief sie aus. .Wae er lauben Sie sich?« Seine Augen hatten alle Weichheit verloren, und er funkelte sie spöttisch an: Reine unnüken Worte, vmek Heer ist das Stück von Ihrem Iiirtis, das Sie til-gestoßen baden. ais Sie xech heute Nacht durch das Kellerfen et zwangtenL —- Und« hier in diesen Seidenpapier sind einige Jnrer s « nen, rothen Lackenbaare —- — ie blieben erst ain Fenster und nachher an dein Daten des Wandtcheantes tönaen. als sie hineinichanten, ntn sich fu« überzeugen, ob er wirklich Leer» ei.... Als die aite Gröiin eine Stunde später das Voraeiallene erfuhr, rang. sie die Hände: « .Das hätte ich ihr niemats sage-I traut! Großer Gott, Dettern du wirft sie doch nicht etwa anzeigen?« .Rein. ei genügt in, daß ich sie. fertgeichickt habe! Aber in Zukunft. liebe Taute. wirft du mir gewiß gkam ten, daß ich recht habe. wenn ich so riet leichter als du —- ——- ein Haar in den Dingen finde!« Z Und die Gräfin niste. ohne etwas; zu erwidern. Es wallte ihr scheinen, als ob das Wortspiel etwas gezwun gen oon den Lippen ihres Neffen inm. w Ortsstatuts-neun Tie Gaunertynen Johann Peter He bele: der »Zunde1srieder«. dzr «Hei ner« und der »rothe Tieter" waren einst ieikr qeichatzte Freunde der deut schen Jugend Toch« lana, lanq ilt’r der! Jetzt erfreut sich J. P Hebel rnit feine-In harmlosen Humor in den rvei reiten Kreisen der größten Unbekannt. drit, sowohl bei kser Jugend als such kei den Erwachsenen Unsere heutige JuaendI Die liebt paprizirtere Z; cken. Nid Carter und Siterloel Ho! krieg -—- das sind ihre Helden! Ta rum ist es vielleicht aant anaeksrjcht, einiae Proben des Spitzbudsendumarg vor hundert Jahren lHedel lebte von 176lk——-1826) zu geben. Die Brüder Zundelbeiner und Zun delsrieder »trieden von Jugend aus das Handwert ihres Vaters, der bereits am Auerbccher Galgen tnit des Sei lers Tcckter tovulirt war. nämlich rnit dern »Stricl«. Mit dern rothen Dieter rildeten sie ein sauberetsDiedestrio. dar bei »Macht in den hübnerstiillen visi tirte und bei Gelegenheit in den Küs ; chen, Kellern undSpeichern, allenfall-I ’ auch in den Geldtrögenx aus deniNärls ten tausten sie immer atn wodlseilsten » ein«. Von Mord und Rand aber hiel t ten sie sich fern. Da die beiden Brüder tjedoch dein rothen Dieter zu schlau und gerieben waren, trat er aus der edlen Kumpanei aus und wurde wie der ein ehrlicher Mann. Eines Tage-, als er gerade ein Schwein geschlachtet hatte, besuchten ilsn seine Freunde. Nichts Gutes adnend, trug er ei aus der Kammer in die Küche und bedeckte ei rnit einer Mulde. Doch es sollte sei nem Schicksal nicht entgehen. Jn der Nacht tatnen die beiden Brüder, durch hrachen die dünneWand an der Stelle« tvo sie den leckeren Braten zu finden gedachten. fanden aber nicht-. Unter deß war der Dieter san dein Geräusch erwacht. stand aus und gin um das harte heranr, utn der Uesaze nachzu spären. Diesen Isaenblia dem-It der Deiner, schleicht in die schlastanuner und sagt mit der Ctirnrne des Dietert »Frau, die Sau aus der Kammer ist fortl« —- «Das M Du denn so ein siltia!« ersidert diese· »Du hast sie ja doch seit-L in der Köche unter die Wde gelegtk so verer sie des Gauner selbst den Beipack, und der hatte m nichts Giliserea zu thun, als sit seiner satte davon zu eile-, nach dein satte p, se er mit seinem Bruder verabredet hatte. amn sagte: »Vruder. Du wirst rntide sein« Jch werde Dich ahläserr.« —- »Schön,« erwiderte der Andere. »dann werde ich immer dorauilausen und im Walde Feuer machen.' Der rathe Dieter aber zog fröhlich mit seinrrn wiedergekann nenen Schweinchen heim und sorderte seine Frau aus, das Thier sogleich zu zerhauen und Kesselsleisch zu machen. denn sonst würden es die halunlen doch noch holen; außerdem habe er nun auch hunger. Während nun die Frau mit der Ausführung des Auftrages beschäftigt war, legte sich ihr Mann noch ein we nig schlafen. Nun war es tein Wun der, daß ihn nach den Abenteuern,der Nacht schwere Träume quälten und er ängstlich zu stöhnen begann. Besorgt eilte seine Frau zu ihm, um nach ihm zu sehen. Da tarn langsam eine zuk gespitzte Stange durch den Kanten her- » ab und holte ein Stück Fleisch nach dem andern aus dem Kessel, bis er leer war, und als nun das Ehepaar sich »zum lecler bereiteten Male« nieder sesen wollte« da hatten sie das Rach sehens —- Doch ais sie gerade hungrig wieder zu Bett gehen wollten, da stie gen die Schelme mit ihrer Beute vom Dach herab, und alle vier schmausten nun gemeinsam unter Lachen und Scherzen· Eine- Tages saß der deiner. der eben wieder einmal Nummer Sicher entronnen war. betrübt in einem Wirthshaus; denn er siihlte sich ein sam und verlassen, da auch sein Bru der, des Gaunerdaseini satt· in den Kreis der ehrlichen Menschen zurückge kehrt war. Die anderen Gäste lannten ihn nicht. Da hörte er, wie das Ge spräch aus ihn tam und ein reicher Müller den Wunsch äußerte, den ver ’ schlagenen Schelm einmal lennen zu lernen! Ein anderer warnte ihn vor der Schlauheit des Deiner. uPah2" weisse der Müller überlegen. »Ich tomme noch am hellen Tage durch den Wald. und sollte mir Gesahr drohen. so gebe ich meinem Schimmel die Sooren.« Der Dieb bezahlte unter deß ruhig seine Zeche und ging aus dem hause dem Walde zu, durch den der Müller seinen Weg nehmen mußte. Unterwegs begegnete ihm ein lahmer Bettler, der die Gelegenheit benuhte, aus einem Wagen durch den Wald nach der nächsten Stadt mitzusahren· und er lauste ihm seine Kriiele ab, da er sich seinen Fuß vertreten hätte Nun erlletierte er, sobald das Fuhr wert außer Sicht war, in aller Eile einen Baum und hing die Kriiae an einen Ast. Daraus setzte er sich in der Nähe unter einen anderen Baum und zog ein Bein an sich. als wenn es lahm wäre. Nicht lange währte es. da lam auch schon der dicke Müller mit selbstzusriedenem Gesicht angetrabt. »Ach Gott« lieber herrl« ries ihm der sundelheimer mit tliiglicher Stimme zu. »Seid barmherzig mit einem ar men Bettler! Zwei Strolche haben mich meiner geringen Baarschast be raubt und aus Rache dasiir, daß es so wenig war, meine Kriiete dort oben in den Baum gehängt. so dasz ich nicht weiter lann und hier elend verlom men muss, wenn Jhr mir nicht helst!" Um«3u dem Baum zu gelangen, mußte der gutrniithige Mann vom Pserde steigen, da er aus einem schmalen Brett einen Graben zu dassiren hatte jWiihrend er sich nun aber abmühre, die Kriiae aus den Zweigen herunter »zuholen, schwang sich der Galgenvogel Zblihschnell aus den Schimmel und jagte von dannen« indem er seinem Odser noch zuries, er möchte feine, Frau vom Zundelheiner grüßen, wenns er heimlämr. tells jedoch der Müller( endlich. sluchend und stöhnend iiberi den weiten Weg, den er zu Fuss übers den weiten Weg. den er zu Fuß hattej zurücklegen müssen, zu haui anlangteJ sand er sein Röslein an der Thiir an- ; gebunden. ; Ein andermal, da ver Deiner aus dem Zuchthaufe ausgebrochen war, »um den Zuchtmeifter nicht fo früh zu weaen«, und auf allen Straßen die Steabriefe ihm vorangeilogen waren, war es ihm gegliiat, unangefochten ein Städtchen-an der renze zu erreichen, und er war nur in Sorge, wie ee dort hineinkommen könne-, denn damals waren die Städte noch mit Mauern und Thoeen versehen und diefe wieder um mit Stavtfoldaten und Ahorn-at ten befest. Als ihn die Schitdwache wegen des Woher und Wohin anhal ten tvollte, fragte unfer Zunderheiner ernsthaft: «Kennt Jhe Polnifch?" Als der Poften ka- verneente, tiefz ver Spikvuve den Thorwaet boten; aber auch der tonnte tein Polnifch und, wie ee sagte, auch niemand in der Stadt. Ra. meinte nun der Dei-net, wenn tei nee Peinifch veeftiinde, wallte ee nur lieber bis gut nächsten Stadt gehen. Das fo·llte er nue thun, lautete vie Gegenrede, das Städtchen fei ja nicht groß. Und fo tatn ver Schtautopf glücklich bis zum nächften Thon Un tern-eg- hatte er sich nur fo lange auf gehatteiy wie «n’ot · war, eineeOans, vie sich auf der Øa e oeefpätet hatte. ein paar ute Lehren zu geben« »Ja euch Gön e«, sagte er, «ift keine Zucht u bringen« Ihr gehört, wenns Abend ft, ins haui oder unter utesufficht.« Und fo packte er fte tnit cheeetn Griff am hatt und-—- rnir nicht« dir nichts —unter denMantel den et ebenfalls unterwegs von einein Unhetannten se liehen hatte. At- er nun aen anderen Un snselnit mi« und der still-net sich tu seinem Schildethäuschen rührte, schrie et mit detzhaftet Stimme: ·th da!', worauf ver Posten in aller Set leatube: »Gut Freund!« antwortete und ihn mit seiner Beute unangefoch ten über die Grenze entkommen ließ. stats come-Its sauste Ine ichs-II Aus London wird geschrieben: Die Väter der Modetraditionen iiir die herrenweli im Londoner Weitend sind wie vor den Kon geschlagen: König Cduard. der als Prin« oon Wales mehr noch als heute siir die englische herrenmode tonan ebend war, hat« eines der als uner chiitterlich gelten-: den Kleidergeieße umgeftoßen. Er! trug bei dem Empfang im hause von Mr. und Miss. Arthur Jameö in Coton einen ountelgrauen Gehrock und einen weichen hellen Filzhut von ver Form, die er seiner Zeit in Domburg treiirte. Man denle: Bis ieIt war es ehernes Gesetz, daß zu einem Gebroel nur der Zylinder oder der steife Filzhut getragen werden konnte. Acht andere Theilnehmer an diesem Empfange trugen dem Bei spiel König Ednards folgend, ähnli che Kleidung; zwei trugen iogar turze Iackettanziige. der eine mit einein wet chen Fil« und ver andere mit einem Strebt-at Aber vie Gentlemen von Picadelly wissen sich von ihrer Ueber raschung schnell zu erholen. Sie beu aen sich der Autorität des Königs Eduard und erklären, daß sein »Hu-ins zenv« sitzender Gebroc, seine grauen BeBintleider. sowies eine weiße Weste, sein schwarzer Schlips und sein hell arauer weicher Filzhut in voller har monie zu einander sieben, und wöh rend sie diese Mode gestern noch mit oerächtlichem Achielzueten verpönt hät ten. bewundern sie beute König Eduards Geschmack. Es ist mit Sicherheit zu erwarten, dask die von ihrem Rings aeschnfiene Mode mäh rend dieser Saison iitkerall in Eng land Triumphe feiern wird Die Ele aantö in der Weltcentrale der herren mode sind zu der Einsicht gekommen. daß wie in Kunst und Dichtung ein Genie sich auch in der Mode iitser Tra dition und Geieye lächelnd hinweg sesen konn. · IIIqu Ite presse the-e sue-se see sucht-steh wenn lie erhitzt sind. hat man lange Zeit sich nicht zu erllaren vermocht Jn Polte- una in Jaaertreilen sagte man sich irriaerkveife, der Bund stecke in seiner haut wie in einein luftdlchs ten Sack ohne Poren. der bund lchrvihe daher mit der Zunge und lasse diele zur Ahliihlun aus hear Maule hängen. In Wirtlirhteit schmäht aber ver bund durch feine baut. aerade lo gut wie der Mensch. aber feine Schweißahlonheeang ift in her That nicht erheblich und tritt nicht auftat lend in Ericheinuna. Reuerdings hat man nun tiir das Hei-aushängen der Zunge des erhitz ten hundes folgende Ertlörang aeges ben: Die Rate des hundes ist vor zuaaweife Riechoraam der Geruch sinn ist dein hunde von höchster Bei deutuna. Die Natenhöhle iit daher to fein aebaut« vie fiir die Riechtha tialeit wichtiaen Nateninuleheln find to ttorl entwickelt. daß bei beschleunig ter Athniung nicht aeniigend Lust durch die Naie hindurch eu den Ath rnungsoraanen aelangen taan Tes balh muß. wenn der bund irn Zu stande der Erhinuna anaeitrenater atbniet. das Maul geöffnet werden, denn an die Stelle der Natenattr muna tritt die Munduthrnuna Wird nun die lanae Zunge eingezogen ge halten. to füllt sie den hinteren Theil der Miinthhle volllotnnien aus« und die obere Wand der Zungenwurzel leat sich hinter dein Gaumen fett an. Bei iuriielaezoaener Zunge würde allo teine Luft durch das Maul zu den Athrnungsoraanen aelanaen. Bei qngeftrengter Athniuna must alio die Zunge herausgeltrectt werden. W Ies- sttte set sure-reimt In einem Iselligen Meere-user fder Küste von Eornroollie todte ein wu thender Sturm. Ein Dampfer war an den Klippen iertehellt und unter heldenniüthigen Anstrenguan hatten ;die Barthen-ahnet Mann alt und « Passagiere gerettet bis auf einen ein sitzen, der augenftheinlich ertrunten war und an's Land aespiilt wurde. Reden ihn- tntete der neue Pfarrer und Keinshte sich. ihn in's Leben zu riietzurulm Alt teine eVrluche rei nen crfola hatten. wandte ex sich zu den Dorfleuten. die ihn umttanden. »Meine Lieben, tagt mir, was pflegt Ihr denn in solchen Fällen sonst zu ihr-alt' ; »Wir drehen seine Taschen um«,j war die hiedere und aufrichtige Ant-; wart. lud seines- tm Ins-euer Aus Leipzig schreibt man: Jn den Nuhestand trat je t der Krlmlnslobep wachtmeister Gol nach Mähtiger Dienstzeit, die er treu adfolvirte. ob lesch er — aus der Ehrentasel der itn Lildzug 1870 Gesallenen in der einziger Thomosttrche stellt. Golde war beim Sturm aus St. Privat schwer verwundet worden nach dem dentwürdigen 18. August durch med rere Lazaretlle geschleppt und endlich get-eilt. Als er ausder Miensgesam genlchast nach Leipzig zurückkehrte, war die Ehrentasel der Gesallenen lüt dle T mailirche bereits ertig gegos sen." olbe hat»sich alt ««, odterq noch lange wohl gesuhlt.« »Ach. Gretchen — wie schön war die Paradr. und gar Bett Schulz. mein Beseht-eh als FlügelmannL So muß Apollo als Einjähkiget ausgese hen haben!« Die Zsisi Zwei Kölnerinnem »Und Kinder schrieven sich all met enem S: der Schattch. der Schang un et Schanett; uns Ziiss (Sophie), hat schrien sich mit enem Z.« Er kennt sich ais-. »Meine Frau hat vie Gewohnheit. sich in Damen-Oe ellichaft immer jün ger zu machen, als sie wirtlich ist. Das ist thöricht.« »Dann Sie das niemals gethan, alter Freundi« »O, nein! Aber ich lasse es andere iiir mich besorgen!« »Andere?« »a! Sehen Sie, wenn mich eine Dame nach meinem Alter fragt, la antworte ich regelmäßig: »Ich hin ge rade ein Jahr älter, meine Gnädige. als Sie«. Sie diirfen fest überzeugt sein« daß sie mich nun weit iiinger macht, als ich es jemals gewagt hätte-" Die Dis-ans Schaifner lzum Zugfiihrer): »Die junge Dame will durchaus in ein Paucherabtheilz die sind aber alle be mi« »Dann muß sie eben hier bleiben; wir können doch nicht jeder Gans ’ne Räuchertamrner zur Verfügung stel len!' Staunens-m »Die hole, vie du anhasi, hasi du wohl während deiner Gefängnißhait getrageni« »Diese meinst aus« »Weil sie lo abgeiessen aussieht " steile-leer Verungliickter · Dramatiter irr-äh rend eines sehe itarten Gewitterer »Was hilft es mir, wenn auch vie Welt in Stücke geht? . . In meine Stücke geht sie doch nicht!« sss der Ostse. Lehrer ider auf den Jget hinweisen willi: »Wie beißt das Thier· das isn Stande iit, sich ganz zusammen zu rollen?« Schüler: »Der Rollrnops!« Jst Eifer. Vater tzu einein jungen Manne, der ieine Tochter aus dein Wasser ges zogen): »Wie soll ich anen dantenss Sie baden einem Vater die einzige Tochter wiedergegeben . . . . oder wol len Sie sie vielleicht bebalteni' see-bereiten Gniidige (zurn Dienstmädchen): »Sie wollen tiindigen und als Irren wiirterin eintreten? Nun sagen Sie mir bloß: haben Sie denn irgend welche Erfahrungen auf dem· Ge biete?« »Da, wenn eine bei io vielen herr ichaften herumgeiommen ist, wie ich?!« Erst-armes Frau (an Kinder Kuchen verthei tend): »Du betonunit einen Kasten mehr. weit deine Mutter gestorben i .«' . ditiinin »Meine Großmutter ist auch o .« mme U-— 4s- MI Bauer ivot einer Wachsfigur, einer isuichenden Wiedergabe eines Aus ei iungidienees): .Da scheint's het! as ist der einjise Vierter, den ich gern Wust häis weil er ip ein freund liches Miit-i hat« unds tad« der muß ausqeiiopii fett