Mitm- thrkibkhrikk von Umi- IWL ’ s s- A i No. 376. Ich will Jhne emal ebbes» « sage, Mister Edithor, ich sin jeyi an; ven Stenopeuni, kvo ich mit dem Eins perer Franz Joseph ausrufe duhm Bis hierher un kein Siepv weiter. Ich stehn auf den iißliche Punkt· wo ich mit Behihofen singe kann: Jetzt hat es geschellh das is das End vom Lied. Wie der Philipp, was mein Hosband is, nach Aktier gereist is. da hen ich die Unneritending gebot-i, daß er so in ebaut drei vier Woche widver heim wär. Wie er nach vier Woche nie re duhr wor, da hen ich gedenkt, o well, et werd wohl den nächste Irehn nein me un kommt e Woch später. Wie er answer dann immer noch nii komme is, da sin ich in so en gewisse Steht ge wese, wo mer sict un teiert von so e Unverschämiheit werd. Da is der Wedetmeiler qeivese wo nii fättisieii war, daß der Philipp so lanq fortge bliwwe is, da sin die Kids gewese, wo die lange Zeit ali vatterlofe Ohrfens erum ianfe mußte un wo die strenge band ihres Po etc-erit dot, wenn se se Cum Illl isle Illus( Ill. Un Dlllln tin ich da gewese, wo mitaus en Hos: band war un das is ebbes wo noch lang nit jede Frau for ltedn dudt. Mit einem Wort ich iin sick und teiert e wel-. un mitaus oaß ich Jemand ebgeg von gesagt den, den ich mich hingesetzt un den en Brief an den Philipp e schriwa wo e Pietich geweie ig. ie ech mit dorch gewefe sin, den ich den Brief widdet zerstört. Jch den niimi lich die Sach noch den zweite Gedanle getowe und da den ich zu mich gesagt nieddie mei Adrgument is nit zu den Mant. Jch den idn nämlich getret tend, daß wenn er nit in ganz kurze Zeit deint wär, daß ich dann die Kids auspacke dedt un fort qedn dedt un daß er uns dann nie nit medr widder iedn dedt. Bei Schinlo, den ich gedentt, da den ich en Misitedl gemacht. Jn die erlchte Lein dudt der Kunne nit lau we, daß ich so eddeo dudn de t un dann noch e annereö Ding, wär er medbie auch vielleicht irod, wenn er mich auf so en ieiige Weg los wer’n dedt. Jch den ja letne Eidie nit, wie es mit die weibliche Beoölkeeun in Afrited ftedt, wenn es awwer Fied medls dort dat, wär ich tein bische iurpreist, wenn der Pdilipp uii en schöne Dag« mit lo e Pietich deim dedt komme. Jch den mich alio hingesetzt Iun den noch en Brief gelchriwwr. Jch den e Mit-die von gemacht und will Jdne mittheile, was mein Brief aefagt hat. Ich den geschriwwez »Sie-ver Philipp: Das Wort »lieber'« den ich nur for Diesenzie-Sedts aeichrirvwe, gemeint den ich es nit. Du bist jetzt wer weiß wie viele Werde iort und ich swill jetzt, das du reiteweg widder kom me dudst. Die gane Zittie mocht» Form iwwer mich, die Tit-we wolle stch nit beddefe, zwei von die Kids woll sich verdeiratde; mein ganzer Bänk eiaunt is gezoge: mer den nicke medr zu wedeex mer tenne uns nit medr satt esse: der Wedesweiler gedt in Bänteupgie, die Wedesweilern ltat schon zweimal Sudleit ettemptet. «Wenn das noch nit genug is, for dich widder beim zu bringe. dann tann ich dich noch e ganze Liit von annere schreckliche Sache lchreiwe, awwer ich denke, das is früd genug for dich aus tu sinne, wenn du widder deim dist. Ich will alio, daß du gleich, wenn du vielen Brief kriege dudft, deine Dodds packe dudft un redudr tommlt. Das is all.« Sellen Brief hen ich qemedli un ich kann sehne i»me, ich hen wenigstens siwwe Hunnen Perieni besser gefühlt Wei, wenn Se sich die Such in den richtige Licht betend-te, is es dann nit -e Schehm for en Mann, Bauen PS un Famillievaiier. io Lang fort zu gehn? Was geb ich drum, ob er in Afriieh alle wilde Ennimeis iille whi ·Wenn«er vat vorgebabt hat, dann hätt er sich nii verheiraibe solle. Wie der Brief aernehlt war, sin ich zu den Wedesweiler un hen ihn alles ver zähli un denke Se nur emai on, der Ieller is gar nii eniuisiöiiick aeweie. Er bat sei-gi, ich hätt iein Bißneß get-abi, io Liege zu schrein-e E - rau könnt h unner ordinehre Zieium ten zei ihren Mann einiges weiß mache, was ja auch geschehn behi, awwee so Sie-Wes die deine doch e wenig zu weit gehn. Er wollt in nii sage, daß er nii auch froh wär, wenn der Phi lipp widder komme debi, awwer die selwe Zeit derii mer nii so lüge. Ratt Miiier Ediihor, io ebbes muß ich mich voni o en Raudie sage lossr. Von en Heller, wo selbst der größte Liegebeui siel is wo in Ecksisienz is. Ich hen ne — ksagk Wedegweiiek bis jetzt is v . Pbiibb immer noch mein Hosband un was ich ibn sa e un schreiwe, dasor sin ich tiespann ibbel un du hast sein « Bißnesz mich dein Ettweis aus usohrs se. Guck nur aus sor dich selzsh ich wer’n schon Lebe von mich selbst un meine Essehrc nemme. Jn die erschte Lein kannst du dich ein Ding Vereins ! wenn ich en Ettweis von dich hen will, ; dann seag ich dich drum un dann eck- i spcat ich en Ein-sek. So sang ichs awwek nit frage, bast du abzuschottr. s « Ich ben dann en Törn nach die Dobr ! genomme, awwer die Wedesweilerns bat en halt von mich teiegt un sagt: »O ie r bleibst du: ich will nit halbwe. daß du sobr bist. Der Wedeöweiler ".st e alte Wummen un du sollst gar nit meinde was er sage ditbt; jeyt drinte mit e Kimmelche un du mußt mich prammisse, daß du nit schlecht sieble dubst un daß du nit sohr an uns bist.« Se bat en Kimmel geholt un well, ich lann ja nit so sein« ich den widder mit den alte Nindvieb ausgemacht Mer kann da widderemal sehn. daß die Wedesweiler e seine gebildete Frau is. Awwer froh sin ich doch. daß ich den Brief aeschriwwe ben. Wenn er seit nit bald beim komme dicht. dann gehn ich selbst nach Aftileb un suche ihn un bringe ibn mit bkutalek Gewalt beim Mit beste Riegards Youts Lizzie Hansstengei. — Schmaus-est »Die Scheiststellerei «ist ein Erb sehlek der Familie Krihler. Die zwei Töchter schreiben Grdichte, die kein Mensch druckt, die Söhne schreiben Stücke, die kein Mensch aussiibrt und die Mutter schreibt Romane, die tein Mensch liest.'« »Und der Vaters« »Der schreibt Ebens, die leid Mensch zahlt« Variante. Sommeefrischler: »Wie zutraulich und sanft Eure Kub ist« Bauer: »Ja, das Vieh will sich bei jedem «lieb Rind« machen.« Der eisrise Vertreter-. »Nun, Herr Doktor. Sie ots Arzt sind gewiß auch recht froh, von der . schweren Last Jhres Beruses auf ein ; pour Wochen befreit zu sein?'« i Arzt: »Jo, fo, wenn mir’s nur nicht i wieder io ginge, wie im vorigen Jah- s re! Denken Sie sich: als ich da vons meiner Erbotungsreise zurückkehre, i tonunt mir mein jugendlicher Vertre- ! ter seenvestrohtend mit der Botschostj entgegen: Alles wieder gesund!' kleiner Ion heute. »Du, Eise, wir wollen uns doch ’mol aus dem Auskunftsbureou über die Vermögensverhöttnisse unserer Eltern ertundigenx nun weiß ja gar nicht, woran man ist!«' ( Ins der Sommersrischr. Bekannten »Wie, Sie iossen oehren hübnerhos pbonograpbisch ousnesmetri Wozu denn?'« Wirth: »Für meine Gäste Wenn· sie das Gegacker hören, louben sie, daß die bestellten Eier sri ch sind.« Ein sorgt-. Trudchem «Dent dir, Lenchen. mei ne Momo läßt sich morgen malen!'« Lenchem »Ach, do ist meine Martia besser v’ean, die malt sich jeden Mor gen selbst!« Müde. WIND ,,Jeßt bist du nun schon acht Tage aus dem Zuchthaus raus, ich dächte, nun könn'st du wieder mal wag kna chen!' »Na. Mutter, wenn eener drei Jah« I re in eenen fort gesessen hit, dann will et ooch mal austuhen!« Aus-es. Musiker-: »Jetzt sind wir unserer Köchin schon drei Monate den Lohn schuldig, was soll ich nur thun?" Hausherr: »Seht einfach —- du ent läßt sie und pumpft die sue anl« Shakletons Polfahrt Der kühne Südpolforscher Leut nant Shauleton hat in der geozzras ohifchen Gesellschaft in London einen Vortrag über seine Erpedition ge halten, in dein er folgende interessan ten Einzelheiten mittheilte: Von Neufeeland wurde Shackletons kleines Schiff Nimrod von einein Dampfer nach Süden gezogen. damit der Nimrod seine eiaenen Kohlen spa re. Shaetleton beabsichtigte, auf King Edward Yll.-Land zu überwintern, fand aber, daß die vor sechs oder sie ben Jahren entdeckte Durchfahrt der schwundeii war. Die große Eisbar riere war weggebrochen. und zufam mengefroreneg Packeis verhinderte alle Bemühungen nach Often offenes Wasser zu finden. Unter diesen Uni ständen wurde der ursprüngliche Plan geändert und das Wintereis-streut auf geschlagen auf Kap Monds, in der Mac Murdo-Biicht. Große Schwie rigkeiten bereitete das Landen der Vorräthe, einschließlich derPonies und . H Automobils; der Sturm schleu: derte Wellenspritzer, die sogleich fro ren und die Kisten in Eis einmauer- ; ten, so dafi sie mit der Soitzart ausge-« graben werden mußten. Eine Hütte wurde unter dem Schutz eines steilen Felsens vulkanifchen Gesteins errich-; tei. Nat-e dabei stiegen die Vorhügeli des Erebus-Beraeg an: ein höchft ein drucksvolle-s Lichtdild führte den ma jestötifchen Vulkan mit feinem Fe derbnfch von Rauch in Mondscheinbe leuchtung vor-. Die Nauchivolte war für die Meteorologen dsr Expedition sehr werthvoll. da sie dieWisidrichtung in höhern Luftschichten anzeiiitr. Am 5 März 1908 machten sich sechs dann auf, um den Vulkan mit dem« unheildrohenden Namen zu besteicien. Am zweiten Tage zwana ein eisiqer Sturm sie, sich fiir dreißig Stunden in ihre Schlafsäcte zu verkriechen dann aber setzten sie trotz dpr oft schwer zu überwindenden lzertliifteten lfisfliictien die Wanderung bis zum Gipfel fort. Friih im Frühling begannen die Vorbereitungen zur Weiterreife; etwa 140 Meilen von dem Winterguartier entfernt wurde ein Depot von Vorrä then anaelegt. Zum Ziehen der Schlit ten waren nur noch vier Ponies vor handen, die übrigen vier waren gestor ben. nachdem iie vultanifchen Sand gefressen hatten. Während Shackleton dieDevot.1i«theilitiig Teitete, machten sich drei Theilnehnier, Professor David, Mawfonfund Madam nach dem mag netifchen Pol auf. Jhre Reife war sehr mühevoll: über eine etwa 1300 Meilen lange Streite von See-Eis fchlevpten sie einen Schlitten einige Meilen vorwärts und tebrten dann Zurück, um den zweiten Schlitten zu holen. Dann setzten fie den Marsch auf festem Lande fort, befiiegen das Plateau, auf dem sich der rnagnetiiche Pol befindet und erreichten ihn am lis. Januar 19t)f). Sie vflanzten dort den llnion Jack auf und nahmen das Land fiir den König in Besitz. Da ihre Nahrungsmittel zur Neire gin gen. befchleunigten fie die Nüctreile nach Möglichkeit, an der Kiifte aber fanden sie das ehemals fefte Eis zer trüminert. Sie lebten von Seehunds fleifch, bis der Nimrod fie aus ihrer gefährlichen Lage erlöfte. Jn der zsiivis fchenzeit waren Shackleton und drei Mann nach Süden gegangen mit vier Pvnies. vier leichten Schlitten und Vorräthen fiir 91 Taae tsisirsalten und weicher Schnee, in dem Menschen und Thiere tief einfintem machten den Marsch lehr beschwerlich, doch drangen sie verhältnismäßig schnell vor and ihcrfchritten LA. November, 24 Tage nach ihrem Aufbruch, den hieher erreichten südlichften Punkt. Von Zeit rtu Zeit ichlachtetrn sie in Bonn — Shackleton betonte unter wehntiitbiqem Beifall des Publikums-, daß die Thiere sie zuletzt reichlich Nahrung hatten nnd einen raschen, fchnierzlofen Tod fanden —- und legten tleinere Tevots an, in denen fte einen Theil iksrer Vor räthe und des frischen-Fleisches fiir die Nücktehr unterbrachtett. Nach Ziiden .orriittcnd. entdeckten fie neue Bera letten. Am Z. Dezember bestiean tie cinen But-) Fuß hohen Berg, Von dem sie einen großen Gletscher sahen, der ihnen den Pfad zum Siidnol dir-lu stellen schien. Sie gaben ihm den Na men vae; beim Erllettern aber, fiiqte Zhaclleton hinzu, ,,gaben wir ihm lhmcn die ich hzer unmöglich wieder holen tann«. Sie verloren dass einzi ge nooh lebende Pontx das in einen tiickisrhen Schlund stürzte und um ein Haar einen Mann mitgerissen hätte. Endlich war ein Hochplateau erklom .-::en, und die Forscher zoaen iiber e"ne soeiße Ebene weiter nach Süden Die Temperatur war sehr niedrig und quälte sie uni so mehr, als ste, um ihre Last zu erleichtern, alle irgendwie ent» behrlichen Kleidungeftlicke in den De pots zurückgelassen hatten; die tägli hen Nationen mußten aufs äußerste beschnitten werden. Zwei eTage bannte ein wiithender Schneesturm sie in das Zelt; selbst in ihren dicken Stint-stät ten litten sie durch den Frost. Nach dem der Sturm sich gelegt, machten sie un 9. Januar einen letzten Vorttofk Ion einigen Stunden und pfltniten Das ·)on der Koniqin ihnen aestiftete Banner auf. Eine donnernde Beifalls salve begrüßte das Bild, auf den-« Die drei Männer neben dem flattert-den llnion Jact in der weißen tlLiiste ste Iien. Der Nückzua nach dein Norden war äußerst anstrengend, da ihre Kräfte fast erschöpft und die täglicher IRationen nicht viel mehr als etn Isrommer Betrug des Magens waren. ’Am Morgen des 26. Januars, als sie noch etwa 30Meilen von dem am Fuß des großen Gietschers angelegten De »pot entfernt waren. gingen die Eßoor räte gänzlich zu Ende. und bis unge ssähr 2 Uhr des folgenden Nachmittags narschierten die Neisenden sast ohne Aufenthalt Dem Zutammenbrechen nahe. erreichter sie das Depot. Auch .ie andern Derdtg erreichten sie jedes mal mit aäitziirb leeren Vorratstas schen, zumal da die l trch inangelhaste Nahrung hervorgerufene Dysenterie den Marsch verzögertr. Am 23. Fe biuar endlich stießen sie aus ein Depot, das die Mannschast des Nimrod siir sie angelegt hatte, und 4. März waren aBlle Südpolsahrer wieder heil an « ord. Das Märchen vom amerikani fchen hian In Europa hört man ost Von dem Varus der Nordanieritaner sprechen. Man schildert dieien Luxus in den aliilyendsten Farben; man stuairt seine Ursachen und seine Wirkungen. Nun leisauptet aber der italienische Kul: turbistoriler Guglielmo Fernro, der vor wenigen Wochen aus Amerika zurticlgetehrt ist, in sei ais Amerita zurückgekehrt ist. in sei nen in italienischen Blättern veröffent l!chten Reiseplaudereien, daß besagter Lunis gar nicht existire. »Ich we :.-.gttens habe ipn nirgends gesehen,« schreibt er. »Das Leben der Amerika i:er und ganz besonders dag der ge sellschaftlich hochstehenden Axneritaney trägt, wie mich dünkt, weit eher das «(t-epr;ige relativer Einfachheit Natür lrw gibt es in New York, In Phila telphia, in Voston, in Chicago, genau so wie in Paris, in London und in Berlin, Männer und Frauen, denen eHx Spaß macht, ihr Geld zum Fenster tiknauszutrersen Es ist sogar wahr scheinlich, daß diese Kategorie von Menschen in Amerika zahlreicher ist, »l-« in Europa Trotzdem aber bilden Die Gelddergeudek in Amerika, wie in tinropa nur eine tleine Minderheit, und man tann nicht behaupten, daß seitnisinniqe Verschwendungzsucht eine normaie Erscheinung des ameritani irren Lebens sei. Man sieht z. B. in Amerika nur selten wirkliche Paläste. Eines der aröszten Privathäuser Von New York Ist das Haus der Familie Vanderbilt aus der Fifth »leenue; aber selbst die Eirs Haus macht nicht den Eindruck ei nes Palastes in dem Zinne, den wir niit diesem Worte zu verbinden pfle gen. Morgans Haus ist noch kleiner und kann es an luturiöser Ausstat: tung keineswekis mit den palastartigen Häusern ausnehmen, die die eleganten Stadttheile von Paris undBerlin ver schönerm Dicht neben dem Hause des Milliardärs steht die von ihm erbaute Bibliothel, ein hübsches Gebäude, des sen reiche Schätze -— Bücher, Gemalde, Manuskripte, alt-babylonische Keil schriststeine, Stiche —— eine hübsches Anzahl Millionen gekostet haben mö gen. Man kann die Bibliothek aber nicht als einenTheil seines Hauses be zeichnen: sie ist weit eher ein öffentli ches Gebäude. Andrew Carnegie hat in Amerika siir Museen, Schulen, Bi bliotheken wunderbare Paläste gebaittx für sich selbst aber hat er in New York ein Haus hingestellt, das einem Eu rcpäer durchaus keine Bewunderung abndthiaen kann; man wurde es allen falls sür das Wohnhaus eines »be scheidenen Millionärs«, nicht aber für den Nuhesttz eines solchen Geldsiirsten halten. Das Haus Rockesellers habe ich nicht gesehen; dafür sah ich aber in Chicaao das Haus seiner Tochter, die Herrn Mccsormich einen millio nenschtveren Fabrikanten landwirth schjstlicherAJlaichinem sieheirtthet hat. Jedermann sagte mir, daß das Haus der Frau McCormict weit prachtiger sei, als das ihres Vaters, und es ist ja immerhin ein sehr hübsches Haus, aber es kann mit den lururiösen Bau ten," die sich viele Euroväer leisten, ohne Milliarden zu besitzen, nie und nimmer wetteisern. Von Zeit zu Zeit erzählen die euro päischen Blätter gerader f.1belhafte Geschichten vom aiiierikanifchenLur115: da werden Vermögen in Juwelen, in Ioiletten, in Blumen angelegt; da ist die Rede von niijrchenhaften Zeiten« die die New Yorker Kröiusse veran stalten sollen: do hört man haarsträus benoe Dinge von den tollen Launen moderner Heliogarale, deren Ueber rnuth leine Grenzen kennt. Bevor ich nach Amerika ging, lag auch ich diese Geschichten mit gläubigem Vertrauen. Jetzt bin ich, wie ich gestehen muß, sehr vorsichtig geworden. Ich weiß jetzt j. B» daß der Juwelenlurus in New York lange nicht so groß ist wie der Juwelenluxus in Paris-. Jn Phila delvhia und in Boston habe ich in den Häuscrn der Reichen, in denen ich ver kehrte, viel Bücher. aber nur wenig Juwelen gesehen, und dabei gelten tllhiladelphia und Boston als beson derg reiche Städte. llnd wenn die lvtlrrerikaner wirklich Juwelenluxus trieben, wäre das so schwer zu erklä ren? Die Yankees haben in den letz ten dreißig Jahren viel mehr Juwelen gekauft als die Europäer, weil sie viel ireniger Juwelen besaßen.« Europa tauft schon seit mindestens fünf Jahr hunderten Juwelen; da es infolge des sen Edelsteine in großen Mengen be — Psitzh braucht es teine neuen hinzuzu taufen. Ebenso verhält es sich wahrschein lich mit den pruntvollen Festlichkeiten. Während dreier Monate war ich fast ständig zu Essen, zu Empfängen, zu Abendunterhaltungen eingeladen. Ueberall fand ich Eleganz, Reichthum, Luxus; niemals aber sah ich eine je ner Ertravaganzen, von denen in den europäischen Zeitungen so oft die Re de ist, wenn amerikanische Feste ge schildert werden. Während ich in New York war, gab ein Milliardär, dessen Name inEuropa ebenso bekannt ist wie der Name Morgan oder Rocke-i scller, ein großes Fest. Am nächsteni Morgen brachten die Zeitungen über-( treibende Schildcrungen dieses FestesH Als ich die Berichte las, bemerkte ichs etwas-, was auch jeder andere Euro-; päer sofort bemerkt hätte, was aber den Ameritaner gar nicht mehr aufzu sallen schien: das Fest hatte nicht im Hause des Milliardärs, sondern in ei nem Hotel stattgefunden! Bei meiner Rückkehr nach Europa erfuhr ich, daß auch europäische Zeitungen von dem Fest gesprochen und die amerikanischen Schilderungen noch stark überboten hatten; sie hatten hinzugefügt daß der Milliardät das Fest nur deshalb in» einem Hotel gegeben habe, weil er seine prächtigen Salons nicht von den Gä iien — abnutzen lassen wollte! Das ist doch eine sehr sonderbare Erklä rung: man hat wohl noch nie gehört, daß Lurus die Neigung hat, sich zu verbergen. Die Erklärung beweist Haber, daß man inEuropa gar nicht be greifen konnte, weshalb einMilliardär, der nach unseren Vorstellungen einen mächtigen Palast besitzen muß, ein Fest in einem Hotel veranstaltete. Jn Wirklichkeit hat dieser Milliardiir sein Fest deshalb im Hotel gegeben. weil sein Haus weder groß noch schön ge nug war, um einige hundertGiisteaus zunehmen; im Hotel gab es ein treff liches Biisset, prächtige Blumen,Herz lichteit und Liebenswiirdigteit, aber nichts, was an die Ertravaganzen ei nes Nero hätte erinnern lönnen. Noch ein anderes Beispiel. Die enrorsEiischen Zeitungen erzählen ost von den goldenen Tafelservicen, die die großen amerikanische-n Hotels be sitzen sollen. Viele Europäer sind schließlich in der lleberzeugnng ges langt, dasi die reichen Ameritaner nur aus goldenen Tellern essen. Die Wahrheit ist, daß zwar alle großen New Ykorler Hotcls aoidenes Tafelge rat besitzen dürften, das; diese-H aber nur bei ganz besonderen Gelegenhei ten berrorgeholt wird. Es ist ein Luxus-, der den Hoiels alsJ Neilame dient. Im Hotei L’sstor, in dem ich -n«»i)nie, bat man mir ein solches Ser isire gezeigt, und es- irsrr wirklich schön: aber man hat mir auch gesagt daß es nur einmal cebrauebt worden sei, nnd war vor ,-.wei Jahren. als nack dem rskssisch : japanischen Kriege zu IFbren des General-: Fluroti ein Diner vers anstaltet wurde. Man sieht also. dasi die amerilanischen Liliilliardiire immer noch aus ganz gewöhnlichen Tellern essen. Um es kurz zu sagen: zwischen dem amerikanische-n und dem eurotsöischen Luxus besteht nicht See geringste Un trrschieb Der amerilonische Luxus hat zwar nicht die künstlerische Fein lteit des frznzösischen Lunis-, aber er hat andererseits nicht-J was den, der den Luxus her großen europäischen Osnirtstädte kennt. in Erstaunen setzen ljjnnte. lind das ist such qanz natür lich. Selbst wenn man zugeben woll te, baß Amerika das reichste Land der Welt sei —- tvas in Wirklichkeit nicht der Fall ist — darf inan doch nicht silaubem daß alle Amerikaner Mil liardäre sind. Die reichen amerikani schen Familien hoben auch nicht mehr Geld, als die reichen Familien in Eu ropa, nnd der Luxus ist in Amerika weit tlseureL als in Europa. Es qibt wohl in Amerika etliche Menschenkin der, vie sich Paläste bauen könnten, wie sie bei uns nur die Könige haben; aber in dieser puritanischen Demokra tie wiirde der Mann, der stille Reich A thümer fo zur Schau stellte, die grös ten Vorwürfe zu hören bekommen. Einfachheit und Kampf gegen über triebenen Aufwand sind die Seele del Puritanismus, und in einer Demokra Lie sieht man über Vermögensunters fchiede nur dann duldsam hian »wenn sie nicht durch äußere Zeichen Killzu fehr ins Auge fallen. Der Pu ritnnitsmus hat auch die Legende vom nmerifnnifchen Luxus erfunden. Eus roväern, die an ganz anderen Luxus gewöhnt sind-, dürfte der Luxus der reichen Amerikaner durchaus nicht auffällig erscheinen. Auf die Ameri kaner ober, die ihn nach den puritani fchen Jdeen eines Franklin und eines Jefferson beurtheilen, mußte derLuxus wirken. wie der nsiatifckie Luxus auf die alten Römer gewirkt haben mag: als eine verdammenswerthe Sittenvet derbnifz!« Geketmeer ten-es Jn der Zeitschrift ,,Ptometheus« wird geschrieben: Hasses-May ist nicht etwa eines der unter dem Namen ,,Malztassee« be lannien Kasseesurrogate (geleimte und geröstete Gerste), es sind vielmehr ge keimte Kasseebohnen, die hinsichtlich des Geschmacks den gewöhnlichen Kas seebohnen iiberlegen sein sollen. Das Trocknen der srisch geernteten Kassees sriichte bietet bekanntlich insofern viele Schwierigkeiten, als es aus der großen Mehrzahl derKasfeepslanzungen man gels künstlicher Trockeneinrichtungen durch Ausbreiten an der Sonne erfol gen muß. Tritt nun während der Trockenzeit anhaltender Regen ein, so beginnt der Kassee leicht zu saulen, mag häusig zur völligen Vernichtung aanzer tsrnten führt. Hört aber vor Beginn der Fäulniß der Regen aus, so sangen die nassen Rasseesriichte unter rer Einivirluna der Sonnenwärme leicht an zu teinten, und die geteimten Bahnen hat man bisher für verdorben angesehen. Neuerdings hat nun, wie Cosmos berichtet, die landwirthschast lickse Versuchestation in Porto Rico Versuche darüber angestellt, wie lange frisch geernteter Kassee der Feuchtigleit asngesetzt sein kann, ohne zu leiden, und iuieiveit die Qualität der Ansste liohnen durch eventuell eintretendes Reimen beeinflußt wird. Die bei die sen Versuchen erhaltenen größeren Mengen geteimter Kasseebohnen wur oen in der aewbhnlichen Weise getrock net, geschält und schließlich gekostet· IFllle Sachverständigen welche dag- so erhaltene Vrodntt brüsten, erklärten ?ibereinstimniend, das-, der aeleimte Kiesiee an feinemAroma wesentlich ge wonnen nnd Von seinem scharfen, bit teren Geschmack verloren habe. Un nmhrscheinlickr klingt diese Angabe tei nezsmegiriz die vertheilh.1fte Verände iunq, welche beispielsweise Kalaoboh nen und literste durch das Keinien er: leiden, ist bekannt. Genauere Unter Yucbunqen iiber die Art dieser Verän derungen bei den geteimten Kasseebohi nen müssen abgemattet werden, es scheint aber nicht unmöglich, das; der Kasseebau aus dieser Entdeckung dep reiten Nutien ziehen wird, indem ein« mal die Verluste bcinz Trocknen ver mindert und dann auch die Qualität des Kasieeg verbessert werden. Die Macht dec- Gefunkel Mann und Frau hören Nachts mit ängstlicher Spannung, wie ein Ein brecher an Der Tbür arbeitet. Keines traut sich, diesen zu verschweben Athemloö hört man seiner Thätigleii zu. Da lispelt der Mann der Frau zu: »Du, Käthe, sing’ doch ’mal ’was!« Kleine Varianten Junaie Frau: ·. O, wir sind zwei -eelen und ein Gedanke « zwei Her zen und-ein Schlags« Junger El)e!n1nn:»Blof; nicht zwei Magen und ein Geschmack!« Als guter Pairiot sollte sich jetzt schon Jeder anstrengen, eine Jahres einnahme von 35000 zu haben, um feinen Tribut entrichten zu können, wenn die Einlonnnensteuer in Kraft tritt . F Ein neues shalan LI — O ie, was haben Sie denn für ei nen kuriofen Kinderwagen2 - Xs-.,-i««-?) ,O · · « s- .«««.. Ja, wissen Ste, der Ist auf Zuwachs berechnet. Sehen Sie so —--I »