II W mit den Sinnli steiner Itskcsng von Hebwig Ste phan Jst eleganter Kukve fuhr der Wa ss der Born-in isde v. Plotdotv nin die Este der Kaifetsiraße und hielt in der Peinz-heineich-Allee vor einer zierlichen weißen Barockvilla. Ins Treppenabfatz erwartete die Zofe knicksend ihre Herrin, nahm ihr das hermelineape von den bloßen Säulen-n und wollte ihr in·si Schlafgemach folgen. l Aber die Baronin hob abweist-end1 die hand. «Dante — lassen Sie’ nut. Luiseh Jch werde schon allein fertig- l Im Zimmer war es ziemlich laws Frau Adda öffnete rasch die .i,«yeizung,l warf sich in einen niedrigen Sessel, der dicht neben dem Bronzegittets stand, und besah nachdenklich die; Spisen ihrer pastellblauen Atlas:l schmie Qela v. Kelthessn —- das klang doch ganz hübsch· Ein bißchen exotisch zwar, aber entschieden interessant, ebenso wie der Träger dieses Namens. Außerdem ein vollendeter Kavalier und von gefährlicher Liebenswiirdigi keit —- dariiber waren sich heute wohl alle anwesenden Damen einig gewesen. Aber doch nicht alle. Die blonde Eidel Bunbury hatte ihn durchaus. nicht nach ihrem Geschmack gefunden; nnd mit hochmüthigem Achselzuckenx gemeint: Zweifelhafte Existenz, Mitgistjäger!« Lestere Unterstellung hatte für Frau Abbe-, die reiche junge Wittwe, einen ganz besonders unangenehmen Beigeschmack ( Der bildschöne, vielumschwärmtes Derr v. Kelthessy hatte sich heute; Abend ja fast ausschließlich ihr. der; Baronin Udda, gewidmet, und seine Augen hatten eine Sprache gesprochen; —- so kühn, so leidenschaftlich — — — s Frau Adda athmete tief, erhob sichs und ging ein paarmal im Zimmer hin ’ und her. , Dann blieb sie vor dem spitzenum « wallten Toilettentisch stehen, nahm die welken Theerosen und die Schildpatt ciimnte aus ihrem Haar, legte das Perlentollier in den Schmucktaften und griff mechanisch nach ihrem Arm. Plöslich stutzte sie, ging zum Ses set zuriich hob das Fuchser davor auf und schüttelte den Kopf. Das Armband war fort! hastig drückte sie aus die elettrische MingeL und die Zofe erschien gleich daraus in der Thür. »Ich serrnisse mein Armband,. Louise —- Sie wissen ja, das mit den Rose-. Es wrd sich am Cape fest-» M haben oder noch im Wagen lie: I fu. Sehen Sie sofort nach.« Luise verschwand, und die Baronin wartete ungeduldig auf ihr Wieder kommen. . Dei Armband war ein BrautgeJ ihres sriih verstorbenen GattenH daher doppelt theuer, und außer dem das weitaus tostbarfte Stück ih us gesammten Schmuckbestandes. Rosen aus gehämmertem Golde bildeten die einzelnen Glieder, und in jeder schimmerte, als Thautrodfen, ein wundervollen wassetbeller Brillant. Die Schließe wurde durch eine gol dene Schleife verdeckt, die ebenfalls dicht mit kleineren Brillanten besetzt mar. Das Armhand mochte einen angefahren Werth von sechzigtausend Mart haben. Die Zofe tarn unverrichteter Sache qieder zurück. Das Armband war weder am Cave noch im Wagen zu finden gewesen. Die Baronin verbrachte eine unru hige Nacht, und als sie am nächsten Vormittag den Diener zu ihren Gift gehet-n schickte, brachte dieser den Be scheid zurück, daß nur ein Brillant ohrking« aber kein Armband gefunden worden lei. Die Polizei wurde benachrichtiqt die Althiindler vor Anlauf gewann Jnserate in den Zeitungen versprochen eine hohe Belohnung —-— alles um« losst. Nach Verlan eines Jahres gab die stunin endgiltig die Hoffnung auf nnd betrachtete das Armband als verloren, obwohl sie den Verlust nie guts verschweigen konnte. Sie der dunkle Leib einer Riesen fpisne, die ihre Fühler weit nach bei Ien Seiten hin auisireclt, liegt der tbahnhof mitten in der Stadt, , is zwei faii gleiche Theile zerschun Iiet während der Süden breite nett vornehmen Anlagen bonmbestandene Alleem ils-e Isseutliehe Gebäude und Billeii sit poetnetigen Gärten dahinter, W set Norden einen recht trostlolen Cis-M . Imzweisnol ins Jahr, im Festh —- MII Herbs. W in der »Best MS Gortenetobltsse » - sc lthätigteitttonzeete Yspsp qusw IN M Us- s «- des M Alt-litt II c .2 m elegant· .. WäManitit Unter diesen befand sich an eines sonnigen Juninachnrittag auch Frau Idee v. Antw Sie hatte dem «pppuläeen« Ber gnägen entsprechend ein ihrer Mei nung nach einfaches Kostiim gewählt: trojdetn blieb fast jeder Vorüber )gehende stehen und starrte auf das elfenbeinfarbene Tussorkleid, den Spimfkack und den Hut mit dsen langen rosa Straußenfedern. Aber Frau Adda bemerkte es nicht. Idee Gedanken beschäftigten sich leb haft mit etwas ganz anderem Wenn sie arn Abend zurückfuhr. dann würde Bela v· Keltdessd neben ihr sinem ihre Hand drücken und ihr Zärtlichkeiten zuflüstern fSie hatte es während der leyten steit möglichst vermieden ihm zu be gegnen, denn Ethel Bunburys Urtheil über ihn hatte sie doch stutzig gemacht Nur zur Aufbesserung zerrütieter Fi nanzen ihre Freiheit zu opfern, dazu verspürte sie denn doch nicht die min deste Lust. Im n aber hatte ne den schone n un garn in Baden-Baden zufällig wieder getroffen, inmitten eines hochoornnehs men adeligen Kreises, und fein Aus treten ließ aar n!cht daran zweifeln, daß er oöllia rangirt war. Vielleicht infolge einer Erbschaft, denn er teua einen Traueeflor und äußerte auch gesprächsrveise, ihm iei unlöngst ein lieber Verwandter gestorben Er nahm feine Bemühungen um die Baronin mit Eifer wieder aus, und als sie abreiste, war sie sicher, daß er nur nach einer passenden Gelegen heit suchte, um seine Werbung anzu bringen. Und diese Gelegenheit würde sich nun in den nächsten Stunden bieten. Gestern hatte er einen Pagen des »hotel Bristol« zu iht geschickt mit der Antrage, ob sie das beutige Kon zert in der «Westpbalia' besuchen würde. Und ihre Antwort hatte zu stimmend aelautet. Würde sie auf eine andere, wichti gere Frage auch zustimmend antwor: ten lönnen? —- — Der Wagen hielt not dem mit Guirlanden aus Tannenreista be tränzten Portal Frau Adda stieg aus. Jeyt, da die Entscheidung so dicht; bevorstand, tlodste ihr doch das herz sehr beklommen, und sie ging nicht gleich die Hauptallee zur Terrasse hin aus, wo sich die besseren Kreise zusam menfanden, sondern schlug einen Nr benweg ein, der tiefer in den Garten und schließlich zu einem freien Platz und einer bedeckten Veranda führte Das Vublitum war start gemischt, und unwillkürlich zoa die Baronin den Schleier vore- Gesicht und schob ihren Stuhl ein wenia zurück. Gerade dicht vor ihr nur durch die Brüstung getrennt liirrnte und lachte eine größere Gesellschaft, die sich anscheinend in recht sriihlicher Stim mung befand. Un der Schmalseite des Tische-«- saß dicht beieinander ein Paar das wenig an der allaemeinen Unterhaltung theilnahm und nur halblaut zusam menfliistertr. Das Mädchen war bildbiibsch und recht aeschntactooll angezogen, der jun ae Mensch neben ibt hatte ein Ziem lich gewöhnliches Gesicht und konnte tros seines modernen rehbraunen An zutzes den Arbeiter im Sonntagsstaat teinen Augenblick verleugnen. Jeht tlopste er mit dem Stock aus den Tisch und bezahlte. während seine Beateiterin ausstand und sich die Handschuhe antoa Dabei leate sie einen Arm aus die Verandabrüstuna. Plötzlich stieß Frau Adda einen lei sen Schrei aus und beugte sich mit weitaeössneten Augen vor. Da —- aus dein vollen weißen Arm, über der durchsichtigen Soisenmans scheite, da saß — ihr Armbandl Einen Moment war fee wie betäubt, dann erhob sie sich rasch und schritt DER DckOcll nach. Die qinqen dem Hinterausanq zu, ter auf eine lange, häßliche, iusn Theil noch ungevslasterte Straße führte. Schließlich bogen sie in eine Quer straße ein, blieben vor einem fragt-nir dig aussehenden Lokal stehen« über dem rnit Riesenhuchstaben »Bist Klau se« zu lesen war. Addg war ziemlich rathlos, Was sollte sie thun? Hineinsehen in dac Lotal? Jedenfalls konnte das nur un ter einem Vormund geschehen. Kier entschlossen nahm sie ihr Ta schentuch aus dem Leheebeutelchen und hielt es vors Gesicht: dann öff nete sie die mit einem rothen Fries vorhanq geschätzte Windsnngthür und schritt schwerfällig, als ob ihr das Gehen Mühe machte, aus das Büffet zu, von dem ihr die üppige, roth blonde Mamsell schon neugierig entge geniale »Ach, Fräulein, mir ist plöhlich schlecht geworden —- tönnte ich wohl ein Glas Wasser bekommenk Gewiß, Madame — seyen Sie sich nur hinl Adoa hatte schon beim Eintreten durch einen schnellen Blick festgestellt wo die beiden Geluchten Plas genom men hatten. Sie seite sich dicht daneben an einen der mit buntgeioürselten Decken belegten Tisch-. traut einen Schluck Don dein Wasser, das i die Kellnertn bWllt hatte, und hielte sehe ge schickt die Leidende. Dabei schaute sie «- Mt dein Institut-Ich ver see-: « des hinüber. unt m M II M Alls UND-Wissens M »J- - « DIE-« znfallen wenn sie nogh länger bishe, ais die Thiir gerät-Evas tran war-de und eine Schaar junger Bur schen hereiniatn non jener Sorte, der man Abends allein nicht allzu gern begegnen möchte. Sie waren theilweise angeht-unten fangen und schrieen. kamen in bedenk liche Nähe von Addaj Tisch und mach ten Bemerkungen die ihr das Blut ins Gesicht trieben. Jetzt allein fortzugehen, wagte sie nicht, ein längeres Verweilen aber war ebenfalls ausgeschlossen Sie stand eine wahre Todesangst aus, lehnie zitternd in ihrem Stuhl nnd geiranie sieh ianrn noch anfzusehem Da plösiich erhob sich das hübsche Mädchen vorn Utedentifch, kam zu Adda herüber nnd feste sich ans einen der freien Stühle. «Jst«s Ihnen noch nicht besser, gnä dizae Frau?« fragte sie voll Theil nahme. Ade schüttelte stumm den Kopf. »Aber dann sollten bie gnädige Frau lieber binaus in die frische Luft, denn biet ist's dumpf und rauchig." Und als Adda. die nicht recht wußte. was sie antworten sollte, sie nur ratbloj ansab, tut-r sie sort: »Und wenn die gnädige Frau nicht gut ge ben kann-, so können Sie so lange zu mir herauskommen. bis der Otto 'ne Broschle gebolt bat-« Dieser Vorschlag kam so überta icheno Addaj Wünschen entgegen, daß sie unwillkürlich Verdacht schöpfte« Hatten die beiden sie etwa erlannti« hatte man irgend etwas mit ibr oorit Sie rriiste mißtrauisch bat Gesicht des Mädchens. konnte aber nichts wiej aufrichtige Theilnahme darin lesen. J »Sie sind wirklich sehr fresnblich.? Fräuleint' sagte sie halblaut «Wenn«ss - anen weiter keine Mühe macht —« » aAber gar nicht!« Das Mädchen winkte ibrem Beglei ter zu. der bereitwillig aufstund und « sich anschloß. und unbebelligt, wenn ’ suchen. und Adda ging mit dein M . aus, daß Adda. die sich in einen be auch begleitet vom Gelächter und Ge joble der toben Gesellschaft gelangten die drei aus die Straße. Der junge Mann boq gleich links ab. unt am Babnbos eine Droschle L chen. das sie sorgfältig stiigte, bis vor das Nehmt-aus« Im zweiten Stock schloß das Mitb cten eine Ihiir auf, an der stand: Meta Billinaer. Mobistin, und sagte einladend: »Bitte schön!« Durch einen ganz schmalen Flut kam Adda in ein arößerea Zimmer, das zwar einsach,- aber recht gemind lich ausmöblirt war. Es sab alles so biibsch und nett auenien Korbstubl niedergelassen hatte, beinahe lachen mußte iiber ihre se sorgnix etwa in eine Verbrecherböble gelockt worden zu sein. Wie aber in aller Welt karn dies Fräulein Villinger zu ibrem Aren band? Außer Stande ibre Neugier noch länger zu beherrschen, griff sie, als das jung-e Mädchen ibr eben sorglich ein Kissen unter die Schultern schie ben wollte, nach ibrer hand. »Was baben Sie da tiir ein kostbaree Schmuckstilch Iräuleink Meta Billinger nickte und sah nicht im geringsten verlegen auc. «Ja, das ist ein hübsches Ding-nicht? Aber« —- sre beugte sich vertraulich zu Abba herunter —- .die Steine sind nicht echt —- bloß Simili. oder wie man das nennt!« — . Dabei nestelte sie das Armbandj los, und sent erlannte Idda sofort« was ibr beim flüchtigen hinseben ent gangen war, daß die Brillanten sämmtlich durch wertblose Nachah ntungen erseht waren, die Schleise an der Schließe ieblte nun-. Sie batte Mitbe, ibre Erregung zu verbergen. .Daben Sie sich denn das Armband getauft Fräuleini« fragte sie und blickte die bor ibr Siebende sTtIkl Ill. Das Mädchen lachte. »J wo. anädlae Frau, so dick haben wiss nicht! Das Ding ist ein Andenken io ’ne Erbschaft gewissermaßen Näm lich voriges Jahr hatten wir ’nen Zimmerherrn —- rnir takn er gleich be, Jentlich vor. Keine Nacht vor zwei, drei zu Haus —- und manchmal übers kaum nicht. Und eines schönen Taaes war er weg ——— und war Mutter noch Die Mietbe siir drei Monate schuldig. Zeine feinen Sachen batte er mitge nommen, blos-, im Schrank hing noch seine alte Music-pay und in der einen Tasche steckte das Armbana Aber ohne die Steine, die bab’ ich mir extra einsehen lassen in Berlin, wie ich bei Der Tante zu Besuch war. Und die hat gesagt —-—« Sie unterbrach sich. horchte hinaus und lies dann ans Fenster. .Gnädtge Frau, die Droschte ist dat« Avda bist sich ärgerlich ans die Lip pen. Sie mußte doch unter allen Um ständen wenigstens den Namen des ge heimnisvollen Miethers erfahren. »Fräulein, ich hätte noch eine Bitte«, sagte sie zögernd. »Wiirden Sie wohl mitsalsreni Ich bin doch noch schwach und lingstige mich ein we nig allein!« Das Mädchen war dazu sasort und zwar anscheinend rnit großem Vet gnii bereit. dda wartete tauin ab. bis sie ihr tin Wagen Miit-ersah als sie auch schon den darben abaertienen Ge sprächisaden wieder OWNER «M Sie rnit da erfhlten Frau-i ist-. hat sich isten-see Mehl-s den- der hast« der severtlpi volle Schatzes-M tn seiner alten dumme Wes M M ists er Athamas-, Llher fette Ost-sie var rnit s. se zseW. und Taschentiielfee hatte er cnit »wer stehen-artigen Krone, .p. Q ftand drunter-. Er wäre ein fauler - unge, hat mein Mienen-M der tto. immer gehst-« Jn diefenr Unkenbliri fuhr die Droschle an der .Weftphalia« vorüber-. und zwar fast itn Schritt denn das Concert war eben ev Ende. und Wa gen und Fußgänger drängten sich ans der Straße. Und da fiel es mit einein Male Adda schwer aufs Gewissen. daß sie ia ganz und aar ihre Verabredung vergessen hatte. oon der Herr v. Kelt dttsv sich nicht mit Unrecht fo viel ver sprochen hatte! Ob sie noch — — — Pliislich wurde sie sehr unfanft aus ihre-n Gedankengang gerissen. Meta Villinger hatte sich vorniibergebeugt. packte ils-ten Arm und zeigte aus ein Automobil. das snatternd und zi schend oor dem Eingang zum Garten stand, »Da —- da — das ist er fa! Da im Auto —« »Wer denn?« fragte Aodo ganz er schrocken. ; »Na, der Middendorf doch, der mit s dem Armband!« ; Ali Adda einen raschen Blick in s den bezeichneten Wagen warf, saß da, ! - lässig zurückgekan die Ciaarette wi »fchen den Zähnen —- Bela o. eli » dessnt Frau Adea v. Mai-Tom trägt stets. so oft sie eine Gesellschaft besucht, ne den ihren kostbaren Scheust-fachen zum Erstaunen ihrer Bekannten ein aoldenes Armband mit glanzlofem I vollständig erblindeten Steinen. die Issich ans den erfien Blick als Simili brillanten aufweisen Betrage man sie deßhalb« dann er widert sie: »Es ist ein Talisrnan. Er schützt vor Verratb nnd falschen Freund-ens llnd für das 1reneifelnde Kopffchüt teln, das diese Antwort hervorruft, dnt sie nur ein eigenthiirnliches nach denlliches Lächeln Vereitelte Rache. Stud. jur. Ernst Stoss hatte seinem Seudienaenosienksreunde und Stu bentatneele. sind. med. Fritz Rempler, manchen übermüthiaen Schabernack ge spielt. sodaß diesem trok seiner aner kannten stoßen Gntmiitbigleit auch einmal die Galle überlies und er Rache schwur. Iris hielt seinen Schwur. Stass batte sich von seinen Kommi litonen verabschiedet, um aus Ferien w reisen, und begab sich leichtbe· schwingten Fußes nach dem Südbabm bese: nachdem er sich das Billet bis Gras gelöst hatte, machte er zu seiner großen Freude die Wahrnehmung, daß idrn siir die sechs- bis siebensiiindige Reise noch so viel Kasse verblieb, daß er sich noch mindestens zehn Glas Bier taufen konnte. Nahruna von anderer Konsistenz er schien ian sür diese Zeit als überflüs sig. Er berechnete sich also pro Stunde ein Krügel und fing Jnit dem ersten gleich aus der Absabrtsstaiion an. Kaum batte der Kellner ibin das Ge wiinschte gebracht und er sich damit in recht behaglicher Stimmung an einem T Tische niedergelassen, da erschien eine menschliche Gestalt. bei deren Anblick j unserem auten Stoff sofort alle Be » baglichteit verschwand. » Doch schnell gefaßt, ainq er mit arb ! her Freundlichkeit aus Meister Eule ; bins Zapselberger — dies war besagte »Gesin« —- zu, reichte ihm die Hand und staate: »Nun, Meister Zapselber aer, wallen Sie auch verreisen?« »Nein. herr Stoff, ich tornrne nur, Um MIO ICVOU ZU UVCUCUIUL lID cs wain ist« daß Sie mir durch-brennen wollen« —- »Alle Wetter, Herr Zapiel bemer, was fällt sehnen ein? Ich Ihnen durchdrenneni Allerdings bin ich Ihnen schon seit einigen Semestern die Schulterrechnunq schuldig, aber das berechtiat Sie durchaus nicht, mir diefe Beleidigung an den Kopf zu werfen, das verbitte ich mir ein- für allemal. Ich reiie heute nach Haufe und tomme nach höchstens drei bis vier Wochen wieder hierher: Ihr schnöde Geld brinae ich Ihnen mit, und dann sind wir iiir immer qelchiedene Leute« Das merken Sie sich, Meister Zavfelg hergeri« Stolz wendete sich der Stu dent um und leite sich wieder zu fei nem Glase. Allein. wenn Freund Stoff geglaubt hatte, mit feinen Wor ten dem Dandrverier zu importiren, io hatte er fich in dem Meister für heute gründlich geirrt Mit größter Unge nirtheit ergriff dieier einen Stuhl und feste sich dicht neben feinen Schuldner. — »Den Stoff, ich bitte Sie, ieien Sie vernünftiat Bilden Sie sich doch nicht ein, daß ich mich noch einmal mit bloßen Worten Einhalten lasse. Jch muß heut mein Geld haben, bevor Sie abreifen, denn ich weiß tu aewiß, daß Sie nicht wieder hierher zurücktritt-tm und sind Sie ein-nat auf alle Zeiten wen von hier, nun, dann tsnn ich lan ge auf mein Geld warten. Ich lenne doti« —- .Wer, um himmeltevillen bat Ihnen weis aemachi, daß ich nicht wieder hierher zurücktebrei« — Das ne i« ziemlich guichgütti , sit-ä- ice taten ei Ihnen is auch sagen: Jtn Stiel-entsinnen berr sie-wich bat et mir feil-I gesagt und mir gerathen Sie unter tetnen Umständen abfuhren zu lassen: denn Sie hätten Geld qes m MMGKÅM Mit-er m i M- .e III-me sticht ein« Ins mir P M, set Mr, met M am Zeuge sit-en neellenf IS sIsM Ahnen zu. daß ich anfangs des näch sten Seen-Kett wieder biet eintreffe. « —.Pappeelapanp. here Stoffs Ent weder das Geld. edee ich lass-Sie ntcht abfuhren. Daraus verlassen Sie sich-« Der arme Stoff befand sich in etnee see-zweifelten Lage. denn et hatte die Uebekzeuauna gewonnen. daß Meister Zupfelberaee heute wirklich eine unan genebme Energie entwickelte, die nach seiner Meinung «einee besseren Sache« würdig gewesen wäre. Zu öffentlichem Standal bukste et es nicht kommen lassen. Geld zum Bezahlen des Schu-; stets hatte et nicht, nach Hause wolltej er aber deute gar zu gern reisen. denn, abgesehen von allem anderen, hatte et ja auch schon das bezahlte Billet in der Tasche. —- Wai thun? Es ertönte das erste-Signal zur Ab sadkt des Zuges. Da plöilich schoß unserem Studio blitschnell ein retten det Gedante durch das ausgekegte Ge hirn. »Herr Zapselbetgek«, wendete et sich Hslickz an seinen Gläubiger, Istotzlk ten Sie me øuie naoen, mein ver-an dort im Zuge zu bebalteni Ich gebe nur einen Dunderter wechseln und bin in wenigen Minuten wieder hier« Damit wies er aus einige recht stattlich aussehende Reiseessekten, die in näch ster Näbe am Fußboden ausgetbiirmt lagen. .Recht gern«, erwiderte Zeit-sel berger zuvortornmenlx und der Stu diosus verschwand durch die nächste Tbiir. Nach einiaen Minuten ertönte das zweite Signal vom Perron ber. Das Publikum wurde in dem War tesaal lebendig, wogte durcheinander und drängte durch die Glastbiir nach dem Perron. Plötzlich stürmt ein herr, dem man den bebäbigen ausländischenKleinstäd ter auf tausend Schritte ansah, Jnit seiner noch bebäbigeren Ebebiilfte und Töchterlein daber und bemächtigten sich ungenirt der von Meister Zapsels berger mit Arguöaugen bewachten Sachen. — «hier, Karoline, nimm die Decke und den Regenschirm, den Kof ier werde ich tragen«, ries er der treuen Gattin zu, doch schon ereilte den Arg loien das Geschick in der Gestalt des wiitbenken Meinen Zapselberger, der sich leinez Rocktragens mit einem der ben Griff bemächtigte. »Ich will Dir Kaiser, Decke und Regenschirm tragen belien, Du Späh bube! Brauchst dann das saubere Frauenzimmer gar nicht. Auf die Po lirei mit Euch, Gesindel!« Der Kleinitädte wäre vor Schreck aui den Rücken gefallen. wenn er von dem entrüsteten Schuster nicht gar so tröstig am Rocktragen gehalten wor den wäre: die liebe dicke weibliche Hälfte aber ließ sich nach einem mart erschtitternden Schrei mit solcher Wucht aus den nächsten Stuhl iallen,; daß das solide Möbel in allen Fuge-es trachte. Begreiflichee weise erregte die se lleine Szene die Aufmerksamkeit dei» Publikums: ei bitdete einen Kreis um die sonderbare Gruppe. Der angegeisiene Meinstlidter batte sich von seinem Schreck bald so weit erbolt, daß er seine Vertbeidigung durch Wort und Tbat beginnen tonn te. heftig rang er mit Meister Zapiels berger, um sich von diesem zu befreien, während ieinetn teuchenden Munde allerlei liebliche Worte entflogen: »Mi ierabler Kerl, will einem dse eigenen Sachen streitig machen! Der haiunke irill ebrliche Leute zu Spisbuben ma chen! Jniamer Menschl« —- «thl Dir den Halunlen und miserablen Kerl schon anstreichen, Du Schuft", schallte es in den höchsten Tönen der Erregung von Meister Zapielbergere Munde, »ist denn keine Polizei ani Plakei Polizei! Wo bleibt die Poli ieii« Dieser Ausruf stectte das übrige Publikum an, und bald erschallte es im ganzen Wartegirnmer und auf dem Verron wie ein Hilferuf nach der Pos lizei. Und nicht vergeben-! Ein Vertreter der heiligen hermans dad erschien und gebot den Parteien oorab Rude; sodann begann er ein kurze-L aber ersolgloses Verbor, da«es absolut unmöglich war, die so nötbtge Ruhe der Debatte einzuführen: Mei ster Zapselberger und dai beschuldigte Ehepaar schrieen ihre Bezichtigunaen respektive Vertheidigungen troy aller Vermahnung immer gleichzeitig Der Polizeimann sah sich deshalb genö thigt, die drei betbeiligten Per onen aufzufordern, ibn nach dem Polizei zirnrner zu begleiten; dort, meinte er, würde sich das Weitere schon finden. Protest natürlich aus beiden Seiten, aber ebenso natürlich wieder verge bens. Meister Zapselberger behauptete, er müsse erst Studiosus Stoff erwar ten, der sogleich erscheinen und seine Sachen retlarniren werde, und der Meinstödter nebst Gattin und Kind jammerten darüber, daß sie den abge henden Zug versäumen sollten: außer dern aber schämten sie sich sämmtlich, in odrigteitlicher Begleitung in das Jnspeltionsgimmer wandern gu mits sen. Die Geduld des Polizeimannes war aber tu Ende, und rnit einem trastigen »Alle vorwärts, meine Der schasten!« trieb er die drei vor sich ber. In dem Augenblicke, als der tleine Trupp den Babnbos verließ, damdste aus der anderen Seite der Zug ab, in dern natürlich seelenoergniigt auch Freund Stoss Plai gesunden hatte, obne eine Ahnung von der Tra weite, welche sein Streich slir Meister Fapsels bergee und ein ilnn wildsrerndes Ebe paar anzunehmen drohte, su haben. Aus dein Otn pettionsztentner stellte sich dann na ner turmh aber ruhi en Untersu na bald genug heran-, as Meister elberaer der Pupirte war, denn das Ehepaar tonnte sich von einem sehr resfettablen site-er als gldlt lehr respektabel receinosriren Hen. Dem Pollzellannnillär dämmette eine Idee von dem wahren So halt auf, und er war bemiidt, dte reiten den Parteien möglichst zu versöhnen ,denn Meiner Zapfelberger swar ihn J persönlich bekannt und that lan ob ; der Ilfäre herzlich leid. Durch seinen ! Einfluß gelana es, daß sich der Klein x ftädter negen eine Entschädigung von Heda Gulden zufrieden anb. Meister Zapfelber er mußte in den lauten Apfel bei en und ging mit einem ta deniämmerlichen Gethle fuchsteufelb wild nach haufe, denn nicht nur hatte er einen ganzen Nachmittag ver-dum melt und von Stoff keinen Kreuzer eingetrieben, nein, auch noch baute zehn Gulden hatte er erlegen müssen Die Gefühle gegen lernen Schuldner waren deshalb nicht die sunfteftem Es bleibt uns noch das moralische Ende der Geschichte zu erzählen übrig: ZurEFrZ von Studiosui Stoff sei ge Ingl. vers et wir-klug llaO cllllgcll WI chen nach Wien zurückkehrte direkt vom Suddahnlwse zu Meister Zauselberger fltbr und seine allen Schulden berich: trate. Wie aber erstaunte er, als er nun noch zehn Gulden met-r zahlen mußte, und wie triumpdirle der Schu ster, als er durch wahrlieitgdetreue Er aiidlung seiner Erlebnisse diese neue Forderung degriindetel Wohl oder übel mußten die iedn Gulden bezahlt werden: aber der Beutel war ja noch voll und die Erzähluna aar lo lusti». Jedoch der Student gestand sich. da er an einen solchen Ausgang nicht ent iernt aedacht bade . . . . Nach einem bewegten Abschied von dem Meister lras er seine Vorkehrun gen, um die Angelegenheit zu einem erfreulichen Schluß zu führen. denn er war keineswegs geneigt ohne Weitere-l vor seine-n Geaner Frid die Waisen zu strecken. Er trug die aanze Angelegenheit mit der noldwendigen sichtlickpn Ent riislung den Weisesten feiner Verbin duna vor. und diese waren der ein stimmigen Ansicht, daß Freund Iris nicht lonsmentmäseia gehandelt dabe. Ein Student dürfe sich wohl vieles er lauben. aber er dürfe unter leinen Um ständen feinem Kommelitonen die Manichiier aus den Hals hegen. Jn solge dieser Entscheidung wurde Stoffs Gegner sur Zahluna der zehn Gulden anaedalten und iiderdieg zu einem Pönale von einem Eimer Erams damduli oerdonnert, der gemeinsam aus einer Versöhnunas - Kneiverei oertrunlen wurde. Der glückliche Um stand, daß auO der qulmiltdige Iris mit frischem Moos versehen war, er leichlerte die Friedeneoerliandlungen, und als der Stoff zu Ende ging, hielt der Pontirende eine ergreifende und teunrlitdige Rede über das schöne Ide -cna: »Wer Anderen eine Grube gräbt · . . .« Der Initiandene Beseel Ah — MU- FTM .. t Herr Wampekl: »F pfeif und pfeif —- wo mag denn bloß vö- html-s viecherl sein?« sei-stiften Zimmekvetmietherim »Ich mache Sie darauf aufmerksam daß ich abso lut nicht kreditite, sondern die Weihe pünktlich verlange. Dafiis ist die Wohnung äußerst billig; sie kostet nur zwanzig Mark monatlich.« Wohnungsfuchenset Maler: »Und was würde sie sonst kosten?« Det Baums-mit I- s sc ?.. »Warum lassen Sie den Kopf hän gen, hekt RegistratokW »Ach, wenn man doch nur die schöne freie Zeit, die man im Vuteau hat« zu hause hättet«