Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 13, 1909, Zweiter Theil, Image 12
Malassenml W ans dein Iamilienleben von; J. G. Seeger. i s s i e Mit raschen Schritten bog Chri-« Mh ; reiner in die heiße Vorstadt « . on der Bahn, wo et als Tag-; Mr arbeikete. hatte er einen loeiseis Beg; aber der war ihm noch nie zki lang geworden, lag doch draußen hier sein Eigenthum, ein häuschen mit ei setn Garten, woraus er so stolz war. Wie die Rosen blühten und das Ge rniise emporwnchs! Und dort in de: M der Kaninchenstalls Warum sollte er dein Mesger so viel Geld aus Den Tisch legen? Arn besten ist dran, we: des selbst zieht. Vor dem Stall blieb er stehen. Ei« zum Kuckuck! die Karnietel hatten ja lein Futter. Hatte denn niemand außer ibm ein Herz für die Thieres Schmecken ließ sich sein Inb. der elfjährige Karl jeden Sonn tag den Braten. aber versorgen wollte er die «Viecher« nicht. Und eine Hitz Ipelle stieg in die vollen Backen des bereisten Christele Schreiner, und er wollte ein regelrechtei Donnerwetter ·lo«lassen'·. Ader da besann er sich eines besseren und dachte stehenblei bend: ·Mein Weib gerätb ohnedies so leicht in site. Schimpf ich auch, wohin soll das dann führen?« Und jfbedächtig trat er ins haus nnd in die Stube. Schon stand die Subpenschüssel aus dem Tisch, und der Lusizua wehte den Dampf bin kber zum Oelsarbendruck, als wollte er den Feldrnarschall Moltte ein Rauchan darbringen. Christopb ließ sich müde aus einen Holzstudl nieder Und legte die schweren Hände ans das Tischtuch. Wo nur sein Weib steckte? und der» Karl? « ·heda, Karls« schrie er, daß die sahe aus dem Fensterbrett erschrocken arti dem Schlaf auffuhr. »Anm! Wo seid ihr denn?« Nichts regte sich. »O da schlag doch gleich . . .!'« Langsam füllte er seinen Teller mit Suppe und führte einen Löffel voll zum Mund. Aber er aß nicht, sondern ließ den Löffel wieder sinken. Er rief nochmals: «heda, Anna! Karl!" Er lauschte und endlich hörte er aus der Küche nebenan fein Weib ant worten: »Ja, ja, glei !« .Ilha,« brummte er vor sich hin, .fiseht der Zeiger wieder mal aus Kra kehlll Sicher hat der Karl wieder was angestellt. Der muß aber auch seine Mutter akkurat immer ärgern, wenn sit schlecht Miso-legt ist« In der Küche aber stand Frau Anna Schreiner am Fenster, beküm merte sich nicht um den rufenden Maria« sondern sah auf die Gasse. Nr Gesicht war keineswegs ärgerlich, wie Ehriftodh wähnte. sondern eher besorgt. Und mehr wie dusend mal murmelte sie vor sich hin: »Er schlägt ihn ja halbtodt, wenn er nicht heimkommt." Nin-and als sie hätte sagen kön nen, wer mit dem doppelten »er« ge meint fei, sund niemand als sie hätte das Geheimnis zu offenbaren ver mocht, wie jemand, wenn er nicht heimkomme, halbtodt geschlagen wer de. Sie aber wußte« was sie sagte, und fügte jedesmal noch die Worte hinzu: »Es wird doch nichts Dassirt lein!'« Nun aber ward das Rasen Chri stvphs ungeduldiger, und sie wußte, was dann folgen werbe. Drum ant wortete sie mit tünstlichem Aerger möglichst laut: ,,Kannst denn nicht warten?« Schaute noch einmal durchs Fenster, seufzte tief. nahm die Schüs sel rnit dem Gemüse und rief, in die Wohnstube trennt-, barsch: »Meinst wohl, ich könnt hexeni Wenn das Feuer nicht brennen will, dann toch’ du einmal, wenn dqu fertig bringst!« Und fest stellte sie die Schüssel auf den Tisch unb schaute dabei flüchtig durchs Fenster. Dann feste sie sich. Christoph wollte schon los-fahren: aber gleich besann er sich und dachte: »Daß sie doch atturat immer dann zornig ist« wenn ich eigentlich zornig sein solltet« —- unb langsam begann et zu essen. Anna aber bangte vor der Frage nach dem Sohn, und weil sie diese möglichst hinaus-schieben wollte, sing sie zu reden an und schalt auf eine Miethjvartei. auf vie gewässerte Milch, auf die Flecken, bie Christoph «an seinen Sonntagsanzug »gebracht« habe, und auf viele anbere Dinge Eise Weile hörte er ihr zu aß be dichtig seine Sappe und blinzelte manchmal zu seiner Frau hinüberv , III He aber von neuem von dein Ile « ess- an seinen Sonntagianzug zu re - s W Ue er den Löffel beiseite - detach akkurat immer dann ;Ij» a- · rxkfh wenn ich auch qui »Ist sen-i u vix mag n« km U WM m taki-disk sk AUTOR-ichs dabei-IF . risse-. as sie-see sei-ist w Is: ki- two-MAX III W sitt Ue sat W Ists-It Ist Allen DER hvrc da trifft rnis gar keine Schvld. ' »Bielleicht michk Er richtete N aus, und ängstlich, ohne daß sie es ihn merken ließ, lenkte sie ein, aber ihre Antwort tlang gereizt: «Vor einer Stunde hab’ ich den Buben fortgeschiclt, in zehn Minuten hätte er wieder da sein können.« »Er wird ein Streuner, ein her umtreiher." »Kann ich war dasiirs« Etwa ichs Jch bin den ganzen Tag nicht daheim Du bist dir Mut ter. Du mußt ihn zieh’."n »Nun ja, mach’ mir nur wieder Vorwürfe! Ich rede in den Buben hinein, was ich nur kann. Aber wer oerdirdt ihn denn? Du.« Akturat ich! Ra, höres« »Ja, du! Erst gestern hast ihm wie-. der erzählt, wie du als Bud Forellen gefangen hast« und andere Nichtstaik gereien.« »Dann-r wird der Karl nicht :Bin ich vielleicht schlecht gewor den? he? Die Forellen sind längst verdaut, und ich mein-e. ich bin ein ganzer Kerl. Alturat oon einer sol chen Geschichte soll unser Bub schlecht werden —- hahaha!« ,,,Run od mit oder ohne Geschichte er ist aus schlechtem Weg Aberf seit war Frau Anna wirklich erzürnt. »ich treib’ ihm die Schlechtigteit schon aus, und müßte ich zehn Odems stecken in einem Tag an ihm zerschla gen.' Christoph sah in das Gesicht seiner Frau und sagte dessnstigend: »Na. er muß ja nicht alturat schlecht sein oder schlecht werdet-. Vielleicht ist ihm was iuaestotien.« »Dein wird was zustoßen, dem!' »Als wenn nicht atturat bei uns da draußen in der Vorstadt jede Woche was pafsiren thät.« Er schob den halbgeleerten Teller beiseite und blickte besorgt aus seine Frau, die an ein Fenster trat und hinausfah. Und nun sann er nach und lam zu der Ueberzeugung, daß sein Bub nich. schlecht sein könne und daß er ihn schühen müsse dor den drohenden Zuchtrutheu der Mutter. Vorläufig sing er zu reden an: »Gelt, Anna, wenn er heimtomrnt, dann prügelst ihn nicht gleich, sondern fragst ihn erst . . .« »Auf der Stelle triegt er seinen Theil.« «Frag’ ihn zuvor!' «Erst die PrügellU So klang es hin und her. bis mit einem Male Frau Anna zornig aus rief: .Da kommt er!« »Du er noch alle Glieder?« fragte Christoph besorgt, erhob sich und feste sich gleich wieder fest aus den Stuhl. ·Du lieber Himmel, wie sieht er! ausl« schrie Frau Anna in höchstem Zorn. «Wie eine gebadete Maus!« Und mit großen Schritten eilte, sie sum Schrant, packte den Zuschuß ftock und raste in die Küche. Ungehiirt verhallte hinter ihr Chrifiophs Rus: »Frag’ ihn zuvor!!« Schwer athmend stand sie an der Thür. die aus der Küche in den Gar ten fiihrte, hielt den Stock in der Rechten und blickte zornig hinaus. Da lani langsam mit einem Gtailorb, barfuß ihr sommersprossiger Junge; das Wasser triefte von haaren und Kleidern, und ängstlich sah er auf feine Mutter. Jegt stieg er die letzte Stufe hinan, und hui! — da packte ihn die mütterliche Linie, die mütter liche Rechte ließ den Stock über seinen Rücken niedersaufen, und wüthend schrie Frau Anna: »Du erreuner ou . . . grunvo ver. Hdor .bener Bub. tornmft . . . du . ber?« »Ach, Mutter, Mutter, ich . . .'« Er drehte sich, von starker Hand gehalten. um die strafende Frau, die von neuern rief:.Wo..bist..du...ge...ge wesen?« »Ich bin . . ach, Mutter! · . . »Wv...haft..du..dich...he rum . . . ge . . trieben?« »Ich bin . . . ich, Mutter, ich bin ins . . . ich bin in den Kanal gesprun gen.« »Was? . . . Jn den Kanal . . . bist du . . . gesprungen?« Und der Stock tanzte abermals auf dein nassen Rü cken. »Aus pnrern . . . Muthivillen « springt der Kerl . . inj Wasser·« »Ach, Gott, nein!« tief der heu lende Junge, riß sieh los und sprang, von der stoekbetvassneten Mutter ver folgt, um den Köchentisch. »Willst hu stehen bleiben!« schrie Frau Anna. Und der Junge blieb folgfarn stehen, hob die hönve und sagte bittend: »O, nicht mehr schlagen, Mutter! Nicht mehr schlagen! Ich koilkj gewiß nimmer thun, ganz gewiß nimmer. Ader . . . au, au, aus« Von neuem sprang er um den Tisch und rief «Die kleine Mino von Eis-mann ift in«i Wasser gefallen und ist weiter aetrjeden worden. Or konnte nimrner sprechen vor IIIHZ denn Frau Anna hielt ihn mit W Rufs-enden nnd sah neit großen M jeder. AMICI-Nycte- « EIN-Qka und zog ihn näher an sich. , «l.lnd ja, und wenn niemand P herausgezogen hätt’, wär sie unter die Mühlrader gekommen. Und da bin , ich ’neingesvrungen und hab’ sie akku « rat vor dem Mühlrad nach an- M « erwischt und herausgezogen!« » »Mein Bub, mein braver Buhl« s jauchzte die Frau und kiißte ihn ah. I hAber ach, schimpf nicht! —- meine Muse hab’ ich verloren . . .'· I »Macht nichts macht nicht-IS« ries EIrau Anna, seske sich aus einen Stuhl und hob den Knaben aus ihren Schoosz. Eine viel schönere sollst du« kriegen, eine viel schöneres« Und sie tjißte ihn, und ihre Thriinen sitiiniten nieder und mit einem Male sagte sie: »Aber warum hast du denn das nicht gleich erzählt?« »Ach Mutter du hast mich ja nicht san-reden lasse-if Und heftig begann er zu weinen. Ei dauerte lange bis , sie ihn beruhigt hatte, und dann sagte er stoßrveisc I »Ach und wenn es der Baker hört ; krieg ich mch einmal Peitgell« I «Nein,' ries Christi-ph, der eben in die Küche bereinschaute. »Ich driigeke nie, bevor ich nicht weiß. ob akkurat Prügel nöthig sind.« Da legte Anna wie zum Schuh ihre hände um den Knaben und sagte rnit einem trohigen Blicke zu ihrem Manne: »Du läßt mir den Karl in Ruh’. Weißt. wag der ist? Ein held ist er. Jawohl, ein Held! Und ich hab’ ihn dazu erzogen. Jch!" .Ob er akkurat ein held ist, rvill ich seh’n. wenn er in trockenen Klei dern steckt. Vorwärts, Karl. in die Kammer! Und du« Anna, gieb den Karnickeln Juttet! Oder sollen die »Viecher« akkurat vor lauter heldens schait alle Viere von sich strecken?« »Du halt kein herz tjir den Bu ben,« brummte sie und eilte weinend mit dem Graskorb in den Garten. Christoph aber nabrn seinen Sohn an der hand und führte ihn aus der Küche . I «Rein!" Sie wars den Stock seg I I I Der parier. Schwanl vom Ballan von R a da N o d a. Ein Bauer batte in seinem Garten einen edlen Birnbanrn Als einmal im here-it die Früchte besonders gut aeratben waren beschloß der Bauer einige davon dem Sultan zu vereh rei; und machte sich nach dern Palast au Im Palast lrai ihn ein sonderba rei Schietiai. Während er nämlich noch in der Vorhalle stand und war tete, brachte man zwanzig Räuber ein, die man gefangen hatte —- und faviel sich der Bauer auch·webrte, er wurde sammt den Räubern ins Ge iiinaniß gen-orien. Nach einiger Zeit fiel dem Sulian ein, die Gefangenen zu beiuchen Bei dieser Gelegenheit war das Gliiet dem Bauern balder, und feine Unschuld kam an den Tag. Der Sulian war de itiirzt iiber die Ungerechtigkeit, die ei nem feiner treuen Unterthanen wider fahren war und suchte sie nach Kräf - ten wieder gut zu machen. Der Bauer sollte sich eine Gnade erbilten. Eure Habeit«, sprach der Bauer. »ich will nichts als iiinf Gro eben und einen Karan.« Und wein das?« »Für die filnf Gras-den« Eure Ho beit, will ieb mir eine Art laufen. um damit den Birnbaum zu Haus annu backen Den Koran aber brauche ich, weil ieb baran einen Eib leisten will: mein Leben lana daheim in meinem Dorf in bleiben und nie mehr iu Hof zu neben, um dem Sulian Geichenle zu bringen« ) III-ists- stttselsetue old Friede-O stiftete-h Eine recht hübsche Geschick-te wird aus der Jugend der Königin Wilhel-? mina erzählt: Wie bekannt. war ihr Vater ein Mann von iiihziirnigiemi schwer lenkbarem Charakter, und wenn er sich über etwas geärgert hatt-, war es nicht leicht, mit ihm in Ruhe zu verhandeln Eines Tages war er über den Artikel einer holländischen Qeitiing wüthend, der eine seiner handlungen abfällig heut-theilt hatte. Er weigerte sich, seine Minister zu empfangen und stürmte erregt durch die Zimmer des Palastes-. Die Minifter waren verzwei felt, da fie den König in einer wichti gen Angelegenheit dringend sprechen mußten. Jn ihrer Noth xoandten sie sieh an eine der hofdamen. die das Gemüth des Königs heruhigen sollte. Diese sandte wiederum vie damals fünfjährige Prinsesfin Wilhelmina in das Zimmer, in dem der König erregt auf und ab ging. Eine Zeit lang schau ie die kleine Prinzestn ihrem Vater stumm zu. Dann stemmte sie ihre klei nen Föufte in die stiften und ing, in dem sie eine zornige Miene aii zusieelen versuchte, neben dein erregten König hin und her. Ali der König dies fah, blieb er stehen und brach in ein helles Gelächter aus« Eine halbe Stunde va raiii fand der Ministerprasident den K« ia vollkommen beruhigt, wie er au Iei- soden den Zimmer mit fei ner Ida-ten die er iiber alles liebte, pieltr. M Diener (etnes tief vers uldeten sa rores): »Aber nobec ist Alter doch bis auf die W; den Weh-li zieher löst er jedesmal tin Ante-meint ustli wle few-P s sie m few-. Die jüngste Zusammentunst dej deutschen Kaiseri mit dem Haken al ler Reußen. die in den Finnischen Scharen stattsand, gibt Berliner Blat tern Gelegenheit, an eine andere Manna zu erinnern, die fich oor ungefähr 200 Jahren in Berlin voll zcg. Damals, 1««12. larn Peter der - Große zum erstenmal in die preußi ; sehe Residenz und wurde non Fried rich l., den er schon früher in Kö " nigeberg ausgesucht hatte — mit gro ßer Pruntentfaltung empfangen Be sonderes Interesse zeigte er sitr dise ortsübliche Behandlung der Verbre cher und wollte durchaus einen Mör der am Rade sehen. Da zufällig tein derartiges Delilt vorlag, stellte er großmüthig einen seiner Untergebenen zur Verfügung« aber in dem humanen Preußen nadm man dieses barbaeische Anerbieten natürlich nicht an. Nur init großer Mühe brachte man ihn von seinem Vorhaben ab. Bei seinem Berliner Besuche nun hatte man große Emdsangsseierlichleiten vorbereitet, ohne zu bedenken, daß dem russischen Fürsten jeder Pomd völlig zuwider war. Es gelang ihm, unertannt durch den Fest-un dindurchzutommem der vergebens aus ihn wartete. Er stieg bei seinem Gesandten. dem Grasen Golonslin. ab. tleidete sich um« ging zu Fuß nach dem nahe gelegenen Schloß und liest sich bei dem Könige melden. Die Berliner waren seeilich ärgerlich. daß sie um den erwarteten Anblick getomtnen waren. Der ar hat auch späterhin während seines Aus enthaltes in Berlin sein Intognito beibehalten. Er lehnte eh abt im Schlosse zu wohnen. und benuzze nie male eine Equipage Er dur reiste zu Fuß die Straßen der Stadt und insormirte sich überall über die Ein zelheiten des handele und Gen-erbei Fiins Jahre später, unter der Regie rung Friedrich Wilhelme t.. ist der Zar dann nochmals nach der preußi schen Hauptstadt gekommen. Die Martarüsin von Banreutb, die Schwe ster Friedrichs des Großen, hat uns eine eingehende und sehr interessante Schilderung seines damaligen Aus-ent baltee hinterlassen. Charakteti isch ist solaender Beseht. den der preußi iche IKönig damals dein Finanzdirek tcrium zugehen ließ: »Ich will 6000 Thaler destiniren, dafür soll das Fi nanzdirettorium die Menagen so ma chen, daß ich den Zaren sreihalten tann von Memel bis WeieL Jn Berlin aber wird der Aar sparte tractieretz nicht einen Psennig gebe ich mehr das tu. Aber vor der Welt sollen sie ein Geschrei machen. von 30—-40,000 Thalern, das es mir toste.« Dte stund-en elaei stets ein-erst Der betannte Rinatiitndfer hacken ichtnidt bat sich bei einem Aufenthalt in Wien von einein Mitarbeiter des »Wer-en Wiener Tages-bitt' iiber fei ne interessante Persönlichkeit u. a. auch iiber die hshe feiner Einnahme autfragen lassen· hattenfchtnidt, der sich durch feiner »Und Arbeit« faft eine Million Mart verdient haben soll, bat, wie er mittheilte, erft vor etwa sieben Jahren in London tennen gelernt, was «Bustneß« ist. »Ich wurde gut gemanaget«, erzäylte der Ringtämpfer, «und war bald der Liebling des Publitume· Mein Name war die beste Reilanie, und wae im mer ich iiir Gegner i.atte, das Publi tunt folate mir, wohin icb wollte.... Was ich in Enaland verdiene? Ich bade feit singen einen Kontratt, wo nach ich pro oche 200 bis 250 Pfund laleieb 81000 bis 81250 beziehe, das macht durchicbnittlich 84000 per Mo nat und IRS-Un bis 340.000 per Stadt. Drei Monate ieiere ich.« Gleichfatn entfchuldiaend, fügte er bei, daß er außer diesen iixen Bezii en noch einige »Nebengeiebiifte« habe. so verdiente er itn Match gegen den Tür len Madrali 1200 Pfund und im zweiten Match 1000 Pfund. Ein gleich großes Honorar erbielt elen febinidt in feine-n vor-jährigen ampf aeaen den Ametitaner Gotch zu Nen orl. Hattenichinidt soa sich in die etn Mai-z lkuriiex weil fein Gegner niit beiinie oler stobbeit ran , ohne daß das Schiediaeriebt einae chritten wäre. Jet- babe übrigens ieine Angst " vor Gottbc faate hackenlchniidt lebt ;felbftbetvußt, »ich bade mit ibrn ein neuerliebei Matcb vereinbart Das felbe findet Anfang des nächsten Jalo ret in Sodney ftatt. Den Kontratt habe ich in der Tasche. Ich erhalte 810,000 fiir das eine Match und au ßerdetn noch die ReifespeferU — Man sieht da wieder einmal, daß handwert iintner noch goldenen Boden bat. tosend-frei txt see Leipsiser s Oefchism Eine alte Schrift über Lein ig er zählt folgende Geschichte, die ich in dem hause zum Goldenen Sieb im Jahre 1618 zugetragen haben soll. Fa dem betreffenden hause befand ich schon dazumal eine Wiriblchait Der Besiser dieser Schenle roar ein eld aieriger Mann, der rnii feiner fasrau die Gäste ara auipliindrrie. Der ein zige Sohn, den der Gainyirih besaß, war hingegen ganz anders geartet; ihm roar das Treiben der Eltern ein Greuel und er verließ darum Eltern haus und heimath, urn sein Oliitl in «der Fremde Zu suchen. Nach dreiund zwanzig sJahren lehrte er in die Vater stadi zurilet als ein Mann, der sich ein Lerdliches erspart hatte. Urn den Eltern eine vollständige Ueberraschung zu bereiten und auch unr su leben, o i n die Macht noch irnnrer irn seien iife, gab er fis- nichi als Sohn zu erkennen, sondern betrug sich. tosiel wenn er sum ersten Male im hause« ser. Am anderen Tage wollte er sich ihnen offenbaren. Vorher aber war er4 bei seiner Schwester gewesen« die außerhalb des elterlichen Hauses wohnte, hatte ihr seine Ankunft kundgethrn und sie für den näch en Tag zu den Eltern geladen· wo s Wiedersehen mit einem kleinen Irru denfesie begangen werden sollte. Am Abend nun, bevor sich der Angekow mene zum Schlafen hinlegte. übergab er den Wirthsleutew seinen Eltern. ein Packet in Verwahrung, in dem sich dreihundert Thaler haarei Geld be fanden. Er iaate das dem Wirth und fügte hinzu, daß nun am nächsten Tage ein Ireudenbanlett anstellen wolle. Der Sohn war schon lange im Schlaf und träumte wohl von der Feier. die am nächsten Tage stattfin den sollte, da saßen seine Eltern, die der Teufel verblendet hatte. das Geld des vermeintlichen Fremden an sich zu bringen, noch lan e berathend zusam men. auf welche ise sie wohl ihren sinsteren Plan am besten würden aus fiihren tönnen. Es hatte den Fremd lina Niemand kommen sehen —- wie wär's .. .. meint die Frau nnd läßt erkennen, der Mann solle den Frem den tödten. Erst sträubt sich dieser lange dagegen. Endlich siegt aber die Geldgier und die Ueberredungsgahe der Frau. und der Wirth geht hin und erwürgt den ihm unbekannten Sohn im Bette. Den Leichnam fchleddten sie gemeinsam nach dem Keller und verscharrten ihn. Am näch sien Morgen kommt die Schwester und fragt nach dem Bruder. und da erfah ren die Eltern, daß sie den eigenen Sohn ermordet haben. Die Neue und Verzweiflung über ihre ruchlose That bringt sie dazu, daß der »Vater sich erhentt, die Mutter sich mit einem Messer erstechen und die Tochter sich ersäufet hat« Die Trophae vier Dort-. Die berühmte Fahne des 69. engli schen Jnfanterieregirnents, die 1814 bei der Belagerung Rorfuo durch die Englander im heißen Nahtampfe von der französischen Besatuna erobert wurde, ift fest wieder in die hönde der Engländer Zurückgekehrt Ein briti ichrr bauptmann hat die alte Trophiie in Frantreich gekauft und dem Berl ihiressiegiment den ehemaligen Neun undfechziaern überwiesen. Die fran zösischen Soldaten hatten seiner Zeit die Trophüe ihrem General Danzelot. dem Gouverneur von Korfu, überge ben, der sie mit nach Frantreich nahm und bei sich bewahrte. Ein Rachtonsme des Generalt hat sie fett verlaufen mitgen. Der Zufall führte den eng lischen hauptmann Jeffroot in das Schloß d"kl.ian, wo er die berühmte Fahne mit der Aufschrift »Hu vertau fen« sah. Der Partier verlangte 600 Fr» die der Engländer sofort bezahlte; To gewann er feinem Vaterland mit Gold zurück, was die französischen Soldaten vor einem Jahrhundert mit Blut eroberten. Der Verlauf hat in Frankreich lebhaite Mißstimmunq her voraerusen tue einzig Richtigk. »Warum ichweiaft du eigentlich be harrlich, wenn dein Nachbar dichfragt, wiss Geschäft aelitia »Was iall ich andere machen? Saa’ ich, es qebt schlecht, muß ich mich är aern über seine fchadenfrohe Frahex saa’ ich, es aeht aut, dann pumpt er mich an.« neuem-Mk Chef: »hören Sie mal, here Meier, aus Ihrem Brief, den Sie hier an die Firma Schutze ö- Co. aeschrieben ha ben, tann ia aber tein vernünftiger Mensch kan werden. Korrespondent Meier: »Nu, was braucht r vernünftiger Mensch auch noch erft tlua zu werden?" Sehr richtik aNun, here Professor, darf ich hof fen, daß mein Sohn ein bedeutender Klavierspieler wird?« »Oui! Darüber bin ich mir noch nicht tlar.« « «hat er denn noch gar nichts von einem großen Pianisteni j »O, fa — zwei dsndeF Der setsihliche Japan-. Gnädiger .Johann, spanan Sie sofort an, Sie müssen in die Stadt fahren, den Doktor holen -— ich fühle meine Migröne wieder lommen.« Johann: »Ach, qnö Frau —- lal len’s Ihnen bloß nöt mit die Salt-en ichmierer ein —- da nehmen’6 o Pri ierl, das iii das beste Mittel für an« Brummlchädel.« Madlise still-sinns Der kleine Dank (leinen iranien Oniel heluchend): »Aber Onlel, Du» liegst ja ganz bequem und gerniithlich im Besti« - Onkel: .Ja. Kind, wie ioll ich denn anders liegen?« Der kleine hart-: »Na, der Papa erzählte doch In hast-, Du bist an’s seit gefesseli.« Museu- Mit-. »Im habt Ihr wieder rnii Eurer Teileite la lange gebraucht daß wir fast das halbe conceri versäumten! . . · Da heis« immer: »wir haben nichts anzuziehn« — und dann wer dei Ihr vor lauter Ansiehen gar nim mer fertig-' f Nasi: «J tbiit’ den herrn ·rschter recht schön bitten, dass er m wieder beim herrn Baron treiben laßt« Fürsten .Warum denn gerade beim Baron9« Nazi: »Weil die Liicher in meiner Lederbos’n zu seinem Schrot so schön passen!« Die Umkehr-Is .Schwerbreitt, ich bin dömlich!« »Ja, das stimmt.« »Den, was erlauben Sie sich!« »Na. Sie sagen’s doch selbst!« »Ja, das sage ich öster, aber ich denke mir natürlich nichts dabei·" »Und ich denle öfter; aber ich sage natürlich nichts dadei.« Er his- nicht zu eilis. Arzt: »Allo, bitte, Here Moder, wenn Ihrer Frau wieder ·mal Aehn liebes passirt, dann schnell ein nasses, kaltes Tuch auf die Stirn legen. Je tölter. delto eher wird sie wieder zu sich lommen.« Gatte: »Na, da wollen wit’s nur lieber nicht zu talt nebmen." Lflntacheo sertsbrem Neuer Gehilfe: »Es sind zwei Post bestellungen da: eine aus Lederlonser virungssett und eine auf Gesichts Creme; wo iit das irn Magazin?« Chef: »Ach, nehmen Sie Beides aus dein großen Porzellantiegelz es ist ja im Grunde genommen ein und das selbe!" Jst-te- dee Nase nach. Junge Frau: »Du hist’5, Mamaf Rein, diese Ueberraschung! Und Du hast unsere Wohnung so ohne Weiteres gesunden7« »Weißt Du, ich bin immer dem brenzlichen Geruch nachgegangen; Du schriebst rnir doch, Du tachtest fest selbstständig.« HirtiknlsriessC Dorsnolizist tals sich unter die Neu gierigen. die den Landesfiirsten erwar ten, auch ein Stromer postirt): «Machst. dass D’ weiterkirnnsti Sonst denkt Durchlaucht gar, Du bist a Ein heimischer!« Der Nunmequ Bekannten »Den Kommerzienrath scheinen ein großer Nuturfreund zu sein —- wie ich sehe, haben Sie auch Goldfische in Ihren Parkset setzen las sen!" Kommerzienrath: »Ja, die hab’ ich ’reinsehen lassen« weil meine Kinder gern angeln wollten!« Missis. Sie: «Jeht wohnt unser neuer Zim merherr schon vier Wochen bei uns, nnd noch nie ist er vor sieben Uhr in der Früh heimgekommen.« Er: «hm —- da könnten wir ei gentlich sein Zimmer siir die qtacht noch an einen Andern vermiethen.« Eises-tm A.: «Sieh’, den schlichten Mann dort, der hat Aussicht aus ein Denk mal.« , M.: »Wie —- tvaö — der? —- Wo durch hat er sich denn hervorgethan't« til-: «Er wohnt am Markte und hat von seiner Wohnung aus Aussicht aus das BismarckdenkmaU Die Inst-rinnen. v m Its-ww Gaitim »Paul, du mußt mit einen neuen but innien.« Gatte: »Aber. was fällt die denn ein« du haft doch etii vor einigen Ta gen einen neuen bekommen!« Gattin: »Nun, hast du noch nicht bemekii, uniete Nachbarin bat enau solch einen but ihrer Vogelscheu im Gatten auiqeiesik