h- m Jahkaatm Nebraska .uu uutgsi 9.09 Zwei HTheiu Staats— Anzetger und J cerold mmmmmmmm Trost der Nachtt Es heilt die Nacht des Tages Wunden, Wenn mit der Sterne buntem Schein Das königliche Haupt umwunden Sie still und mächtig tritt herein. Die miloen leiten Hauche kommen Der Farben arelle Pracht erblaßt-. Jn weicher Linie liegt verschwommen Derscharsen Zackenselsen Last. So legt die Nacht mit Muttergiite Sich um die Seele schmerzenvoll: Es läutert still sich im Gemütbe Zur Webmuth jeder bitt're Groll. Die Thranen, die vergessen schliefen Nun strömen sie in mächt’aem Laut: Es steigt aus tounden Herienstiesen Ein rettungahnend Beten aut. Gottfried stinlel Ver Falschspieler. Kriininalerzählung von A d o ls · S t a r t. Polizeirath Paul saß, mit der Ab fassung eines Rapoortes besch«jstigt, an seinem Schreibtisch, als es an der Thüre klopfte und aus sein etwas un williges »Herein'« ein älterer. elegan ter Herr ins Zimmer trat. Der Polizeirath sprang bei seinem Anblick aus und ging ihm einige Schritte entgegen. »Seien Sie mir gegrüßt, Herr Döring«, rief er. »und nehmen Sie vor allem Plan. Wenn ich auch abne, daß Jhr Besuch mir nicht persönlich gilt, so rechne ich ihn mir doch zur Ehre an. Sie wissen, wie ich Sie verehre, und das; dies nicht etwa bloß Jhrem Reichthum zuzuschreiben ist« brauche ich nicht erst zu sagen.« »Sie meinen wohl, daß diese Ver ehrung mehr dem Vater der schönen Tochter gilt," antwortete der Fabri kant. mit einem schwachen Versuche zu scherzen. Die Neigung Pauls zu sei ner Tochter war ihm nicht entgangen. Aber schon im nächsten Momente iiberwog die Erinnerung an den Ge genstand, der ihn hierher geführt hatte, und das Thema wechselnd suhc er ernst, sast sorgenvoll sort: »Was mich hierher siihrt ist eine ernste, sehr ernste Sache, lieber Paul. Jch weiß selbst nicht, komme ich mehr zu dem Polizeitomrnissär oder zu dem Freun de meines Hauses, den ich als ernsten, strebsamen jungen Mann achte und hochschödes« Der Beamte erröthete vor freudiger Erregung. Diese Worte im Verein mit der vorhin gefallenen Andeutung machten sein Herz höher schlagen, er sah sich der Verwirklichung seiner schönsten Träume nahe gerückt. »Es ist mein Sohn Walter,·' be gann Döring aufs neue, »um dessent willen ich Jhre Hilfe in Anspruch nehme. Sie lennen ibn ja: er iit ein feelenguter, braver Junge, nur leider der Berfiihrung leicht zugänglich. Sie können mir glauben, daß im ilin nicht zu lurz halte. Zwar war es nicht ganz nach meinem Gefchmacles daß er Offizier wurde und noch dazu in eines der vornehmften und elegan teften Regimenter eintrat, aber da dies nun einmal geschehen ifi, forae ich dafür, daß er hinter feinen Rai meraden nicht zurückftehen muß. Bei feiner Abreise habe ich ihm das Versprechen abgenommen, daß er sich nie in die hände von Geldverleihern geben« sondern von jeder Verlegen beit mich fofvrt benachrichtigen foll. Jch habe auch im Laufe der Zeit ver-— fchiedene Schulden gedeckt, die aber nie eine abnorme Höhe erreichten, bis vor drei Tagen. Vergangene-i Mittwoch lam plötz lich ein Brief von Walten in welchem er mir mittheilte, daß er eine Spiel ichuld von 20,000 zu begleichen habe. Er versicherte mir, daß er fich durchs aus nicht zu außergswobnlich hohen Sätzen habe hinreifieu lassen. Ledias lich dem unglaublichen Glücke des Bankhalters lei es zuzuschreiben, daß der Verluft fo haa) anmuchszv ohne daß er felbft wußte tote. Jch ließ ihm fofvrk das Geld telei aravhifch anweisen. Damit war die Sache für mich erledigt. » Heute nun erhielt ich wieder fvl aendes Schreiben.'« Er reichte den Brsef Paul hin, der ihn langsam und bedachtia durchlag. Dann fragte der stommissän »Ist diefer Herr von Kritanolvsty, an wel chen Jbr Sohn abermals MINI Marl verloren hat, und von dessen unglaublichem Spielergliick er berich tet, derselbe, welcher ihm auch das vorige Mal das Geld abgewann?« Der Fabrikant nickte. »Und tvaes alauben Sie von der Sache?'« ent« aeanete er, indem er den Brief ein ftecktr. Paul zuckte die Achseln. »Wir Leute von der Polizei müssen uns hüten, voreilig zu urtheilen. Aber ein sol ches Glück im Spiele ist immer ver dächtig.« Döring niclte befriedigt. »Die gleiche Jdee hatte ich Juri- schon beim ersten Briefe. Jch wandte mich an ein Privatdetettivbureau mit dem Auftrage, mir nähere Ausliinste iiber Herrn von Kritanowsly zu verschaf fen. Dies ist auch geschehen, sogar während des Spieleng war ein Be amter der Gesellschaft, ein ehemaliger Ossizrer, dem es gelungen war sich in den Klub einführen zu lassen zu gegen. Jch erhielt den Bescheid, daß mein Verdacht vollständig unbegriin det sei. Trotz genauer Beobachtung sei tein Anbaltspuntt dasür entdeckt worden, daß das Spiel dieses edlen Polen nicht ganz einwandfrei sei.« sEine kleine Pause trat ein, dann fuhr Töring sort: »Ich vermied es, Walter Vorwürfe zu machen, die doch an der Sache nichts mehr ändern. oder ihm gar das Versprechen abzu nehmen, nicht mehr zu spielen. Arn liebsten wäre es mir, wenn er aus eine Zeit lang nach Hause lärne, aber das ist ietzt aus dienstlichen Gründen nicht möglich, und leider kann auch ich gerade jetzt nicht abtoknmen. Da dachte ich, wenn Sie vielleicht znir den großen Gefallen erweisen und nach Berlin reisen wollten . . Erstaunt blickte Paul auf, dieser Vorschlag tam ihm gan unerwartet. Die folgenden Worte aber trieben ihm die Blutröthe in’s Gesicht. »Es war meine Tochter, welche mich auf die Idee brachte, ihnen diese schwierige Mission zu übertragen Sie wissen gar nicht, wie hoch das Mädchen Sie schützt, nnd wenn Sie mich durch eine günstige Erledigung der beitlen Afsiire davon überzeugen, daß diese hochschäßung nicht unver dient ist« so können Sie jede Forde rung, hören ISie, Herr Paul, iede an mich stellen. Jch werde nicht nein sa gen.'· Als der Kommissäx wenige Stun den später der Reichehauvtstadt zu steht. war er sest entschlossen, sein möglichstes zu tubu, um Malta-, m dem er ohne Ueberhebung seinen tünftigen Schwager sehen konnte, aus den Klauen des Versührers zu be freien. junge Dtertna empfing den Jugendsreund aus«-z herzlichste. Von der Zertnirfchung, welche Paul bei ihm zu finden erwartet hatte, war freilich nichts zu bemerken. Das Sy stem seinesVater3. Gefchebenes schwei gend hinzunehmen und weder Vor wiirse zu machen, noch Versprechun gen für die Zukunft zu fordern, war diesem liebenswürdigen aber leichtsin nigen Mäuschen gegenübr ganz und gar nicht am Platze. Er lachte nur iiber Pauls moralische Predigten, wie er es nannte. und ließ sich von seinem » Vorhaben, noch am selben Abend von Hiritanowstn Revanche zu verlangen. nicht abbringen. Unter solchen Umständen blieb Paul nichts übrig, als den Freund in den Club zu begleiten. Eigentlich war er auch ein wenig neugierig, den Mann tu sek,en, welcher so unheim-« liches Glück im Spiele hatte, und nahm sich vor, ibm scharf aus die Fin ger zu schauen. Kritanowstn sab gerade so aus, wie der Kommissar sich ihn dargestellt hatte. Groß, schlank, hübsch, mit saf zinirenden Augen, tadellos gekleidet, in seinen Manieren ein Gentleman. Dies alles tonnte freilich Paul nicht täuschen· Trotz seiner Jugend Hatte er gelernt, daß der Lwchstapler ge Frist-Mich der dollendetste Weltmann ec. Paul betbeiligte sich nicht am Spie le. sondern sah nur zu. Er hatte sich hinter demStuble Walterc ausge stellt und beobachtete jeden Hand griss des Polen, der wieder die Bank hielt. Aber so genau er auch zuschan te, er tonnte leine Untorrettkieit be merten. Die Linke, in welcher der Banthal ter die Karten hielt, batte er weit von sich gestreckt. Die Man-scheue war hoch bis beinahe gegen den Ellbogen zurückgerutschi. Mit einer fast un merklichen Bewegung der Finger schleuderte er jedesmal die unterste Karte denjenigen seiner Partner zu, welche nock ein Blatt wünschten. Ge: spielt wurde 21. Darau, daß etwa gezeichnete Blät ter beniitzt wurden, war nicht zu den len. Der Club selbst lieferte die Kar ten in versiegeltem llmschlaq, jedes mal nach wenigen Partien wurde ein neues noch unbeniitztes Spiel geöff net. Nach einer halben Stunde gelangte Paul tu dem Schlusse, daß der Pole, wie fein ganzes Gebalsren zeigte, al lerdings ein Getvobnheitsspieler sei, dast aber der Verdacht des Falschipies les ibn nicht tressen könne. Ueberdies war der Mann heute nicht so vom Glücke begünstigt, wie an den übri gen Abenden. Er verlor und gewann abwechselnd, die Partie unterschied sich in nichts von den gewöhnlichen abendlichen Clubnnterhaltungen. Paullbsegann sich zu langweilen, das Spiel interessirte ihn nicht; so ,iog»er sich denn in ein Nebenzimmer zuruch wo er mit halt-geschlossenen Augen in ein Fauteuil zurückgelehnt sich seinen Träumereien überließ, die ihn fort von hier führten in seine Hexmathftadt, zu einer kleinen, von Rosenstöcten und Relienbeeten umge-. benen Villa, wo er seit dem Tode sei-« ner »Mutter allein hauste, und wohin« er hoffentlich bald ein junges, schönes Menschenkind heimführen konnte Eine halb scherzhast, halb erregt tltngende Stimme weckte ihn aus sei nen Träumen. Einer der Kamera den Walters stand vor ihm · »Donnerwetter, Herr Kommissär, s hier stecken Sie also«, rief er. ...Schauen Sie, daß Sie wieder in » den Saal zurücklommem sonst fliegt Dörina heute wieder furchtbar hin ein und die andern mit ihm. Seit Sie weg find, hat das unglaubliche Glück stritanowth wieder «begonnen.« Paul sprang aus und eilte dem Spielsaale iu. Aber unbekannt mit den Elubräunilichteiten fand er nicht gleich die richtige Thüre. Er mußte erst durch einige Redenzimmer und trat dann endlich an der» entgegenge setzten Seite wieder ein. Niemand bemertte sein Kommen, der Pole wen dete ihm den Rücken zu. Er saß wie vorhin, die Linie mit dem Karten packet weit von sich gestreckt, die Rech te. an deren Mittelsinger ein Ring blitzte, auf dem Tische. Leise trat derskommissär hinter ihn. Da siel sein Ame aus den blin lenden Ring. Jm nächsten Moment hatte er mit festem Griffe den Arm des Polen erfaßt, der sich erschrocken umwandte und vergeblich dem um llainmernden Griffe sich zu entwinden versuchte. Die anfängliche Erstarrung machte Yeinem lauten Tumult Platz, als Paul ! ihm das Wort »Falschspieler« ins Ge sicht schleuderte. » Inzwischen hatte der Verbrecher seine Kalthliitigleit wiedergefunden Aber sein Versuch, durch Frechheit zu imponiren, mißlung. Paul zog ilim trotz allem Widerstreben den Ring vom Finger und zeigte den entsetzten Ofsizieren. wie in der oberen, flach geschliffenen Facette sich deutlich die Karten spiegelten, welche der Pole den anderen zuloars. So war er stets darüber orientirt, wie das Spiel stehe, und dies erklärte sein grosse-Z Glück. Kritanonelh wurde der Kriminal polizei übergeben. Er wartete das Urtheil nicht ab, sondern erhängte sich im Kerker. Für Walter hatte das Abenteuer überaus segengreiche Folgen. Er rührt seitdem leine Karte mehr ass. Vor seinem Schwager, denn das ist jetzt Paul, hat er eine unbegrenzte Hochachtung Feuer im Schiff Die Lebengformen der Menschen haben sich in den lehten Jahrzehnten ftart verändert. Mit ihnen auch die Wahrscheinlichkeiten oon Glück und Unglück, von Erfolg und Gefahr· Zu aLnde sind die Unglückssälle häufiger und grausamer, lkur See seltener und grausamer geworden. Denn ein großer Passagierdampfer faßt heute nicht mehr 100, sondern bis 4000 Menschen, Mannfchaften und Passagiere. Deshalb sind auch die Folgen einer großen Schiffstatastroi phe heute vierzigmal größer als friii her. Die Sicherheitsuorrichtunaen aber find technifch zu einer so erstaun tichen Höhe gediehen, daß bedeutungs volle Schiffsunfälle heute zu den gro ßen Seltenheiten gehören und daß das altgewohnte Wort von dem »Wasser, das keine Balken hat,« in seinem scharfen Nebensinn gewiß nicht mehr berechtigt ist. Die Gebühren der Vers sicherungggefetlschaften haben sich start :vcrn1indert, und das ist der beutlichfte EBeioeis für die erfolgte Gefahr-Iet " ininderung Von deutschen Schiffen brannte als einer- der letzten einDampfer der Fein herrnklafse auf hoher See. Am 23 Januar 1906 zwischen Penana nno Coloinl)o, im bengalischen Meerbnsen Des Morgens gegen 7 Uhr begann auf den Windfängern der vorderen Labesuten, die in die Hauptlnte die-: Houptss und sterdectg führten, Rauch aufzusteigen Auf der Kontnnnoo drücke erkannte nian sofort die Ge fahr. Der Rapitän inird aus dein nahen Navigationgziuinier gerufen. »So fort die Ventilatoren luftoicht ab schließen und die Feuerlöschvorrich« tung in Betrieb fetzen!« lautet fein Befehl. ’ Heißer Dampf jagt fchon einen Au genblick später durch die Röhren in die iNäume, in denen man den Feuerherd n-eiß. Man will das Feuer ersticken. Unter den Passagieren merlt laum ei ner etwas-. Von der Schiffserote gibt dcr Kapitiin seine Befehle in den Ma schinenraum, und mit ein paar Hand griffen an den Hebeln wird die Arbeit ins Werk gesetzt. Eine Stunde lang sauft es in den Röhren, brodelt und zischt es in den Laderöumen. Das Feuer tonnte bis zur Inangriffnahme rer Löfcharbeiten noch nicht weit fort-; geschritten sein. Die Schiffsleitung liosft zuversichtlich, daß in dieser einen Stunde alle Gefahr befeitigt fein wird. Die Feuerlöschvorrichtung mit Dampf funktionirt ohne Fehl, und der Apparat gilt als abfolut zuver lässig. Hat doch die Regierung der Vereinigten Staaten im Interesse der allgemeinen Sicherheit eine derartige Einrichtung auf den Dampfern ame ritanifche Rbedsereien sogar gesetzlich oorgeschrieben. Jn der sicheren Er wartung des Erfolges hebt man den Verschluß der Windfiinger ab. Ver bliifft steht man vor einer Ueber raschung: der empor-steigende Dampf lsiit sich unterdessen vermehrt! Kleine Fscuerzungen springen aus den einzel nen Stücken der Ladung. Ganz unten liegen Kisten, deren Inhalt auf den Schiffspapieren als japanische Kuriositäten dellarirt ist. Darüber sind Tabalballen derftaut. Die spätere umfangreiche Untersu chung hat es als wahrscheinlich, aber nicht erwiesen hingestellt, daß die liochoersicherten »javanifchen Kurtesi taten« aus einer Ladung leicht ent iundbarer Stoffe bestanden haben. Aug dem Afchenschutt, der übrig ge blieben war, konnte das freilich nicht gerichtet-kundig nachgewiesen werden. Der Dampf hatte beim Brande die ser Kuriositiiten jedenfalls feine Wir kung versagt. Die Gewalt des Waf fers foll an feine Stelle treten. Was lcrschliiuche werden angesetzt, die Pumpen beginnen zu arbeiten. Platt erst liegen die grauen Schläuche auf dem Oberdeck. Dann beginnen sie sich dunkler zu färben, richten sich auf und tltecyctl glelcy Alefellftymugen m unk Jnnere des Schiffes.« Der erste Offi zier steigt mit.ztvei Matrofen in die Lule. Jn der band halten sie die Mündung je eines Schlauches. Die verfügbaren beiden Rauchhelme sind noch nicht zur Stelle, und es gilt, keine Zeit zu verlieren. Ein Kreis von Menschen steht um die offene Lute und starrt mit ängst lichen Augen, die von beizendem Rauch thränen, in den Qualm, der ih nen den Athem benimmt, ihreGesichter zu rothen Fratzen erhitzt und alles ringsum mit Ruf; färbt. Nur hier und da sieht man helle Linien im Tunlel der von aufleuchtenden Flam menspitzen und langsam trieehenden dünnen Feuerfäden spärlich erleuchte ten Tiefe. Das sind die Striche, die die mit voller Kraft durch den Rauch gefvritzten Wasserstrahlen ziehen. Und da und dort Silhouetten von Men schen« die sich im Raum mühen und behaupten. Aber die Arbeit dauert nicht lange. Einer nach dem anderen taucht an der feulrechten eisernen Leiter aus der Tiefe empor. Ein anderer Offizier springt ein. Jetzt schon mit Rauchhelm und elektri scher Lampe, mit Luftpumpe und Signalleine. Man beginnt, die ange lohlten Tabalsbalten auf Dea zu stauen und über Bord zu werfen. Die anzeMannschJst betheiligt sich an der rbeit. Nur das Bedienunasperfonal steht zur Verfiiauna der Passagiere. Kein Mann von dem zum Dienst der Reifenden bestimmten Personal darf der Befatzuna helfen. —- Doch trotz emsiger ununterbrochener Arbeit ver ringert sich das Feuer nicht. Im Ge gentheil, eI sprinat auf 2 andere La delulen liber, wiithet schon dicht unter der Kommandobrijele und lterstiirt die fiir die Passagiere dritter Klasse be stimmten Riiume Ter eiserne Schot ten, der den siesselraum vom Lade: raum trennt, wird durch die Hitze so stark erwärmt, dafr fiir die hinter den Schatten aelaaerten Flolilen und da durch auch siir Kessel und Maschinen raum Gefahr besteht Die Passaaiere der dritten stlasse holen mit Milde ihr litediick und wer-« den nach dem Deit zur zweiten Klasse eebramt Die stammer eines Ossizierizs brennt gänzlich al. Gean Mittag usird am Horizont ein mitfahrender enalistrer Zirkels-damp ser gesichtet Man tsittet fiurdi Signale um Hilfe. lssg ist ltiimste Zeit. Trotzdem der stattitiin den leblmf en Wunsch hegt, den mitfuhren-den enali selten Krieasdampser nxiialirltst bald länaseit zu sehen und so die ltjohltth der erbeteuen Hilfe auch wirklich zu ge nießen, trotzdem die Verantwortlichkeit des Kapitäns den Passagieren gegen über mit jeder Viertelstunde wächst und ihm verstärlte Hilfsträfte zur Verfü gung stehen müssen, sobald die Passa giere erstausgebootetsind,so verrringert er die Fahrtgeschwindigleit nicht, son dern steuert mit Volldampf weiter. Noch hofft er im letzten Augenblicke vielleicht die Hilfe des Engländers ent behren zu können nnd den Hafen von Colombo zu erreichen, ohne die Passa giere vorher auszubooten. Die Hoffnung ist eitel. Arn Nach mittage muß er doch noch stoppen. Von dem längsseit liegenden Kriegsschiff kommt ein Ofsizier mit einigen Mann schaften an Bord. Der Kapitän zieht sich mit dem-fremden Offizier zurück, und man beschließt nach turzer Bera thung, dem englischenDampser Passa giere, Post und Schiffskasse zu überge ben, einige Mann englischer Besatzung mit englischem Kriegsflaggenmaterial an Bord zu behalten und sich über die eventuelle spätereJnanspruchnahme der angebotenen bilse durch Handflaggen signale zu verständigen Die Passagiere frohlocten über die Rettung. So sicher sie sich anfangs gefiihlt, so sehr sie den Beginn der Löscharbeiten als ein spannendes, aber ihr Lebensinteresse nicht berührendes Schauspiel aeiiossen haben, mit ebenso fchrectensvoller Angst warten sie jetzt darauf. aus der heißen und qualmen den, den Athembenehmenden u. gefahr vollenllmgebnna hinauszukommen Ei- » niges Handgepäcl dürfen sie auf den englischen Rettunasbooten mitnehmen· drängen zum Fallreep, ein vollbesetztes Boot nach dem andern stößt ab. Dann geht es mit doppelten Kräften, aber ietzt schon ohne fremde Hilfe, an die Löscharbeiten. Aus dem Wege nach dem-Hasen von Colombo muß man um tehren und in den näher gelegenen, klei nen Hafen von Point de Gall steuern, an dessen Einfahrt man noch einige Stunden durch das Warten auf den Lootsen verliert. Miit starker Schlag seite und noch ungelöschtem Feuer an Bord trifft man im Hafen ein. Dort » wird das Schiff auf den Grund gefah- « ren, der Vordertheil oollgepumpt, das Feuer gelöscht und der Bauch des Schiffes schließlich von den Wasser massen befreit. Auf einer der Hobotener Piers ge rieth ein Baumwollballen in Brand Rings-um standen Schichten von ge-« stauten Baumwollwaaren und Reihen von Fässern mit Whistey und Oel. Ein heftiger Sturm trieb das Feuer, das sprungweife um sich griff, gegen die vier Datnpfer, die an der Pier la gen. Einer davon war das größte, fchönfte und stärkste deutsche Schiff Kaiser Wilhelm der Große. Die an dern drei Dampfer, die Saale, Bre men und Main, geriethen iuerst in Brand. Bevor man zur Besinnung tain, brannte das ganze Schiff. Kurz nachdem das Feuer die Bremen erfaßt hatte, erfolgte eine betäubende Erdlo sion, und das Schiff erfchien vom Bug zum Heil inRauch und Dampf gehüllt. Wasser begann durch ein Leck in das Schiff zu dringen und es zu senten, während noch hundert Passagiere oder Befucher, meist Frauen und Kinder, an Bord waren. Daneben lag die Saale. Auf ein Entlommen nach der Pierseite zu war gar nicht zu rechnen. Alles strebte von der Feuerfeite weg nich der Wasserseite zu. Nur einem einzigen Menschen gelang es, sich auf arm Wege über den Pier zu retten. Aug- den Luten der brennenden Saale streckten Dutzende von Menschen die Arme aus, um Rettungsboote herbei eszwinlen Aber eine Annäherunq an das in Flammen getauchte Schiff war nicht möglich. Die Menschen machten eine verzweifelte Anstrengung, sich durch die engen Luten zu zwangen und ins Wasser zu springen. Nur wenigen gelang eg, und von diesen wenigen er-« trant noch ein Theil. Als man am Tage darauf des- Fseuerg Herr gewor den war, fand man die Verloblte, nur schwer erkennbare Leiche des Kapitiins auf dem Deck. (fine glänzende fchiffztechnische Lei stung boten Kapitiin und Mannschaft an Bord des Kaisers Wilhelm der Große. Als das Feuer feine Back bordseite ergriffen hatte, erkannte der diapitiin im ersten Augenblick die lfte fihr und strebte. aus« dem Hafen Inn aus zu kommen Ader es lierrschte gerade tfbbe, uni- da-:- Schiff verfiigte nicht iiber geniiaeud Timbf unt fich mit eigener straft vorwärts ueweaen ,7.»..tiinuen. Taf: ec« trotzdem in so» iurier Zeit artani mit Hilfe ron zwei Schlepudauuiferu dass freie sittaffer zu acwinueu, dalsei den Brand im Keime tu erftirten und noxts «qu eineuTheil der Ieigenen letauufstiaft u: verachten, da utit denSituiestsrfwiffen Hilfe geboten tsxerdeu Watte-, dag- zalslt noch heute zu den dun Iachleuten angestauutenthn hiern. An einer nach Tausenden zäh Monden Menge vorbei fuhr Kaiser Wil lrelm der Große aus dem Gebiete des Feuers den Fluß entlang, und die ju belnde Menge sah oben auf der Brücke den Kapitän Engelbart, der, mit Nuß vedectt und mit Brandwunden am Körper, fest und sicher auf der Brücke stand und die Bewegung des Schiffes leitete. Einer Katastrophe gleich der von Hoboten arg-näher versagen natürlich alle jene Löschmittel, die bei einem Brand in geschlossenen Jnnenräumen veg Schiffes in Betracht kommen. Aber wie sollte es möglich sein, daß ein Schiff auf hoher See von einer ähn Tlichen Ratastrophe heimgesucht wird, wie die vier bei New York? Jn Hob-) ten brannten die an freier Lust befind lichen Schiffs-teile brannten mit einem Schlage lichterloh. Von außen war ver zündende Funke-. die zündende Flammenzunge gekommen. Eine sol che Gefahr ist auf hoher See ausge schlossen. Und wenn Feuer in den Passagierlabinen ausbricht, so ist es anf einen so kleinen Raum beschränkt. sc wird esf mit solcher Leichtigkeit durch die Wachen im Augenblick er kannt und erstickt, daß von einer Ge fährdung des Schiffes in solchem Fall nicht die Rede sein kann. Die Gefahr droht also nur von den verborgenen Jnnenräumen des Schif fes, von etwas heiß gewordenen Koh lenbuntern oder von den in den einzel nen Laderännien sich entzündenden Gütern. Wird der entstandene Brand sofort bemertt — und das ist durch die Peinliehe Wachsamteit der Mannschas ten gewährleistet —, sc kann unter al lenUmständen der brennende Theil des Schiffes von den übrigen getrennt und hernietisch abgeschlossen werden. Die Schotten, das sind eiserne Trennungs wände, die das Schiff in eine ganze Reihe von Theilen schneidet, iiben bei dieser Lolalisirung eine in normalen Fällen recht sichere Hilfe. Eine schlagferttqe Antwort. Der Tirigent eines gemischten Chore5, von dem behauptet wird, daß er seine außerordentlichen Erfolge zum Theil der monumentalen Grob heit verdankt, mit der er die Chor mitglieder behandelt, überließ den Stab während sgelegentlicher Abwe senheit einem ehrgeizigen jungen As sijtenten. Der aber nahm sich vor, dem Meister zum wenigsten im Punkte der Grobheit gleichzutommen. Als nun bei der ersten Probe ein merthvolles Mitglied des Tennes, ern angesehner Kaufmann, sich gestattete, eine Viertelstunde zu spät anzutreten, meinte der junge Dirigent ironisch: »Jhre llbr geht wohl nach?« Mit der größten Gelassen-Mit erwiderte der Kaufmann und Tenor: »Nein, aber mein Geschäft geht vor.« Ein angewendetes Speicher-ern Zu dem Marschall Vaillant sagte, kurz bevor er in den italienischen Feldng von 1859 ausbrach, ein Freund: »Ist es nicht befremdend. daß Frankreich unter seiner gegen wärtigen despotischen Regierung von einer Freiheit spricht, die es Italien bringen will?« »Was wollen Sie, mein Besterscim entgegnet der Marschall »Wir bestri tigen nur das Sprichwort: Die Schuster haben gewöhnlich selbst die schlechtesten Stiefel.« Vom Elbestraiid. »Wie wern Sie denn eegentlich Ih ren neien Jungen -heeßen, Herr Birmin chen?« »Ni! Banl.« »Warum aber eegentlich gerade »Baul«, «Baul« gefällt mer nich glitt.« »Ja, sahn Se, mei Lieber, ich geh« Ze nämlich nach’m Alphabeh —- der erschke Junge heeszt Llrnst « lsnsqut terkihle. Bräutigam lzu seinem tiinstiqen kleinen Zchioager): »Was suchst Du denn so eifrig im Nähtiseh Deiner Schwester, Tritzchen?« «Der kleine Fritz: »Ich will sehen, ob sie ihre Angeln da drinn krall« Bräunglin ,,Angeln? Wozu braucht Eise denn Lungean Der kleine Fritz: »Min, sie sagte doch gestern zu Monta, sie hätte Dich nun Dorfs noch. aseangelt!« Unbestimmt. IlthlOJD »Welches! Werth hatte der Jlnznsx iw Jllnen gestohlen worden isk.«· Hienie- (J-l!i:ioerrändler) orhselzuck sendi: »He-U- welsz ich, vielleicht hätt« s I-.l: geh-us Zelt-n Tollars dafür, viel ilenft Mantis mellelcht sogar drei » ßig.«