Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 06, 1909, Zweiter Theil, Image 11

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    Mr Schnitt-lind von
Ist-ci- IWL
Ro. 374. Mister Edithor, ich hen
hne in mein letzte Schreiwebries en
tin verzählt, wo der Bennie ausge
fii rk hat un heut kann ich Jhne schon
wi der von ebbes riepohrte; ei tell fuh,
wenn es den Weg weiter gehn duht,
dann gehn ich sort un komme nie mehr
widder, dann kann der Philipp was
mein who-n- is. in nfkneh seit-» sp
lang wie er will un aus die Beiwe
kann auch werde wag es will, Mörde
rer oder Nein-eh sor all wag ich· drum
geisva
Jch denke, die Feger hen es nur da
rauf abgeschn, mich Truhel zu mache.
For e paar Daa is alles ganz gut
gange un ich hen tein Kahs for Kom
plehnt gehabt. Ich sin jeden Mittag
zu die Wedeöweilern gange un als e
Ruhl hen mer dann en Wahk zusamme
genomme ooder sin e wenig schavpe
sange, grad wie es so komme is. Wisse
Se, mer lese die Qedds in den Pedper
aria tehrsull un wo Bargens ettwer
teist sin, da ehn mer hin un mer sin
auch sein« bi che eschehmt den Statu
kieper zu sage, dasz mer sein Aedd in
den deitsche Pehper gelese hen. Mir
sin Praut draus, daß mir Nitiche Leh
dies sin un sin auch praut drauf, daß
mer so e schönes deitscheg Bei-per hen.
Awwer das hen ich nur so neivebei
menschene wolle, bikahs es duht eigent
lich nit zu meine Stohrie belange.
Well. aus en schöne Nachmittag hat die
Wedesweilern gesagt, se hätt gelese.
daß mer in en Steht Ehvreng for
siwwezehn un en hatwe Cents taus
könnt, wo mer sonst immer achtzehn
Cents hezahle miißt un se deht denke,
mer sollte hingehn un en .ute Supplei
einkause. Wei Wedeiweieriy hen ich
gesagt, ich brauche keine Ehprens, ich
hen plentie for mich mei ganzes Lewe
zu löste. Sei nit suhlisch, hat die
Wedesweilern gesagt, Ehprens kann
mer immer juhse un mer kann nie zu
viel von hen. Well, ich sin emal se e
dummes einfälligeö Diehr un da sin
ich dann mit un sin auch so suhlisch
gewese un hen miche ganzes Dutzend
von die Ehprenz gekauft. Wenn ich
wüßt, ob es die Pohst eckzepte deht,
dann deht ich e Päcketsch von die Eh
vrens mache un deht se an den Phi
lipp nach Aesrike schicke, mehbie, daß
der die wilde Völker e Pressent mit
mache könnt, die sin doch, wie ich ge
hört hen, arig torz an Mehrma
Evierei. Wie mer von unsern Tripp
heim sin komme, hen ich schnell Sopper
gefickst, bikahs die Buwe sin hungrig
aeioese un ware auggeteiert un hen
iriih ins Bett gehn wolle. Das hat
mich ieinder aewosselt. bikahs sonst
kann ich se Nachts aar nit in ihre Bet
ter krieae. Well, ich hen nit viel driw
wer geworried, bekaho wenn die Kun
ne schlafe, dann hen ich wenigstens
noch e zeitlana Ruh un Erholung·
Jch sin fchnell noch emJl zu die
Wedesiveiletn gelaufe un hen se for
e Pätietn fok en Rävper gefragt. Der
Wedesweilet hat mich e Kimmelche ge
iriei un dann fin ich heim un hen mich
auch ins Bett elegt. Jch sin auch
bald eingefchlo e un hen von Aftiie
gedtiemL Jch hen von die weilde
Ennimels gedtiemt un von Affe un
von den Philipp un das all. Die Affe
sin fo groß gewefe wie der Weilin un
fe hen sich aus feine Schnuf backs en
Schnuff geiiickell Mit einmal is die
Bachs in das Gtäc gefalle un ich hen
acwunneti, daß es fo geeappeli hat.
als wenn fe an en walten , lohe ge
falle wär. Da ben ich das eus noch
emal gehört un ich fin uffgewecki·
Schien-iß, hen ich gedenkt, wie lann
nur en halbwegs aebildeiee Menfch fo
en Nonsens deieme. Jn denfelwe
Mohmenl hen ich das namliche Neus
gähöki un jeyi hen ich genobtisz daß
s Reut aus unfete Kiifchen iomme
is. Wenn Se denke, daf; ich da die
Obre gefpihi ben, dann brauche Se
leine Brille. Wie ich f o horch-, ven ich
ganz dissinlilie gehöri, daß Jemand
in die Kiifchen eeumgewahti is. Bei
Galle, da«sin ich awtvee efchlehel ge
wefel Ich fin aus den Bei eifchumpi
un ini in die Zahl eigchnieii Un
sin n mei eiignun die tevt ennu
ner. Was ich hen duhn wolle, n ich
nie gereist bilahs was sann e ihn-a
che Frau in fo e Sinjnebfchen machei
Oliv-wer ich fin daunstehts un was
wee’n Se denke, do ehi en Buttlee
un hai e Gonn in Rai-. Do sin
ich awwee fo gefchie ei ewefe, daß ich
auf meine Nies ge alle n un hen ge
sagt: « ot Guline Seins, liewer gu
let Miiet Bin-klet, duhn Se mich
nickt. Dahn Se nil fchuhie, Se könne
sich von mein Stoff auspiete was Se
wolle, ich will lein Wort fa e, ich zei e
ane auch, wo ich mei ilwerw e
halte un wo ich mei Geld aebeid ben,
blies duhn Ze mich nicks, ich sein Se
so anti« .
Der Burkler hat kein Wort aesagkx
er bat zwei Steps in meine Demok
schen gemacht un dann hat er e
Miitsch aestrocke un bat seine Mast
von sei Febö erunner genomme un
denke Se nur emal an. es is der
Bennie gewese wo sich als en
Butkler uffaesieksi hat! Da "tte Se
awwer emal meine Muth se n solle,
wei ich glauwe ich hätt den Fellee ver
risse, wenn ich ihn alleins gehabt hätt.
Awwer wie ich mich erum gedreht ben,
da stehn unsere sämmtliche Kids hin
nig mich un hen mich aus elacht, tu
biet die Bänd. Der Freddie hat e
saat: Ma, wenn du den Bennie eb es
dubn sahst, dann verziihle mer die
Storie alliwwer un dann werschk du
in die ganze Taun ausgelacht.« Sell
ben ich oss Kohrs auch nit gegliche
un ich ihen jeden von die Buwe en
Kwatter gen-we un hen se prommisse
mache, daß se niemand ebbes von sage
sollte. Sehn Se, das is der Weg, wie
ich meine Kids rehsr. Mit beste Rie
gatds
Yours
Lizzie HansstengeL
—-—·.
Schwiertse Sache.
Alter Herr lzn einem Bettler, dem
et einen Nickel geschenkt bat): »Nun,
lieber Mann, was denken Sie denn
mit dem Gelde anzufangen?«
Bettler: »Ich weeß nich recht, soll
ich’s in Konsoks oder in Eisenbahn
aktien anlegen. Darf ich um Ihren
geschätzten Rath bitten?«
UnssichtsukL
Ein Meyaetlebrling schrieb an seine
Familie mit: »Ich theile Euch kurz
mit, daß mein Dienstherr sehr zufrie
den mit mir ist; er bat mich bereits
mehrmals abbiiuten lassen und zu mir
gesagt, daß er. wenn ich so fortfahre,
mich bald schlachten läßt«
Sei-usw
Die Lehrerin hat das »Gleichniß
vom verlorenen Sohne« behandelt.
Am Schluß sagte sie: »Das ganze
Haus jubelte über vie Heimkehr des
verlorenen Sohnes. Nur jemand
sreute sich nicht, und wer was das?«
Schülerim »Das gemästete Kalb.«
seither-um
Barvenüsgattim »Da sehn Sie
mal, Jeam wie diese Messer geputzt
sind —- ich konnte mit meinem gar
nicht essen. und da wollen Sie noch in
bochberrschastlichen häusern gedient
babenT!«
Jsean lvon oben berab): »Jn hoch
berrschaitlichen Häusern iszt man auch
nicht mit dem Messer!«
Gut Ins doch auch nicht.
Gerichtsvorsitzenden s»Sie gaben
auch an, schwer verletzt zu sein, aus
der Wache bat man aber davon nichts
bemerkt.«
Klager lverdrieszlich): »Das ist es
ia eben, daß bei mir immer alles so
schnell beilt.«
Linden-rund
»Papa, wie lange hält denn eine Lo
tomotive auss«
»20 Jahre vielleicht, mein Kind«
»Mir —- ich dachte« die würde äl
ter, aber wahrscheinlich ist der Grund
der, weil sie soviel raucht.«
Naive stimmt-nah
»Mehr« hier der Zahnarzt Bubuß?« l
»Me, aber der Zahnatzi Rinier
lihltp Vielleicht haben Sie die Güte,
sich von ihm behandeln zu lassen, da
mit et mit endlich meinen Lohn be
zahlen tann.«
Qui tief Ilickeir.
Et: »Die Dochzeitsteife nach deinem
Programm wird mir zu kostspielig
wetden.«
Sie: »Ach was, —- eine hochzeitss
reife macht man ja doch nur alle drei
bis vier Jahre einmai.·
Spinne und Lastschiff
Schon das alte Testament erzählt
uns von der enormen Schnelligkeit
mit der die Spinne Netze baut, denn
als König Saul den jungen David
verfolgte, wurde ein Spinngewebe
Davids Rettung. Der junge Gott-ah
Besieger hatte sich nämlich in iner
Erdhöhle vor seinen Verso gern
verborgen, und ais diese suchend
vorüberkamen, entdeckten sie über
dem schmalen Durchlaß der Höhle das
Netz einer Spinne. Hier kann sich der
lüchtling also nicht versteckt haben,
agten sie, denn sie wußten nicht, daß
die Spinne, nach Ablegen ihrer Eier,
600 Fuß Garn in einem Tage produ
cirt, reseltive ihr Netz in einer
Stunde bauen kann!
Daß diese große Produktion dazu
siihren mußte, den Gedanken an Aus
iiisßung des Spinnenspinnstosses wei
te: zu entwickeln, ergibt sich aus dem
Versuche, die in Ländern gemacht wur
deri, in denen das heiße Klima Wachs
thum, Vermehrung und Zucht der
Spinnen besonders unterstii t. Sie
wird durch die geradezu phänomenale
Lebensenergie der Spinne und ihre
Fähigkeit, mehr als 100 Tage o ne«
jede Nahrung leben zu tönnen,"beg n
strgt Wie die Chinesen fiir beinaheT
alle tulturellen Fortschritte schon lan
ge vor unserer Zeitrechnung Bahnbre
cher gewesen sind, so müssen sie auch«
als Erfinder des Spinnengarns be
trachtet werden, denn schon seit Jahr
hunderten nähen die Chinesen verschie
dener Distritte mit gezwirntem Spin
nengarn. Es zeichnet sich nicht nur
durch seine große haitbarieit, durch
seine Elastizität, sondern vor allem
auch durch sein spezifisch leichtes Ge
wicht aus. Die Bedeutung dieses spe
zisisch leichten Gewichts wird erst ver
ständlich, wenn man bedenkt, daß 8000
Fuß per Pfund, aus Spinnengarn ge
dreht, die gleiche Belastung aushält
wie ein Faden von nur 1500 Fuß per
Pfund, der aus Seideniotongarn bers
aestellt ist! Bedenkt man ferner, daß
es Spinnen gibt, die fo ftarte Fäden
produriren, daß in ihrem zwischen
Baumiisten und Erdlöchern befestigten
Netz sich lolibriartige Vögelchen fangen
und von der Netzbewohnerin ausge
scugt werden, so wird die Tertilindu
trie es berechtigt finden. wenn man
darauf hinweist, dem Spinnengarn
mehr Beachtung als bisher zu schenken.
Schon einmal war dieSpinne sicher
lich eine Helferin, vielleicht gar das
Modell zu einer Erfindung, die der
Textilindustrie neue und weite Gebiete
erschloß. Chardonnet stellte bekannt
lich aus Kollodium Runstfeide ber. die
er unter Druck durch Glasröhren preß
te. Er ahmte hierbei offenbar den
Spinnprozeß der Seidenraupe nach,
die ihre Seidenmaffe aus zwei Driisen
spinnt. Strehlenert jedoch erfand spä
ter eine Spinndriise, die nicht mehr ei
nen einzelnen Faden, sondern eine
große Anzahl Fäden erzeugte. Sicher
lich hat nun die Spinne diesem Erfin
» der als Modell gedient, denn bei der»
Spinne beobachten wir folgenden Vor- s
gang: Aus glühlichtförmigen Drüsen,i
die die Spinnmasfe enthalten, wird sie?
durch viele, ja mehrere hundert tleineri
Schläuche gedrückt, und all diese feinen s
« Födchen vereinigen sich sofort zu einem
Vor fünfundztvanzig Jahren ahnte
man noch nicht, daß es gelingen werde,
in dieser kurzen Spanne Zeit einen
Ersatz für Seide zu schaffen, ein Stir
rraat, das theilweise echte Seide an
Glanz und Farbenschönheit übertrifft!
Dir meisten aller heute heraestellten
Borten, Schnüre, Sitzen, sindpr viele
Seidengurte, ferner Mülleraaze sind
entweder ganz oder theilweise aus
Kunstseide gefertigt.
Faden. (
!
Dlisch einen Ersatz sijr das theure
Roßlsaar bat man in gezwirnterstunst
seide gefunden. Warum soll esJ unie
rer Textilindustrie in den nächsten
siinsundzwanzig Jahren nicht auch ge-:
lingen, aus dem Gebiet der Spinnen
garne mit gleichem Erfolg tätig zu
sein? -
Seit Zeppelins und Wrightg liber
raschenden Ersolgen als Beherrscher
des Lustmeeres bat die Textilindustrie
die große, schöne und nutzbringende
Ausgabe, sich in den Dienst der Lust
eroberer zu stellen. Das gewebte Ma
terial, daß diese großen Männer brau
chen, muß sehr dicht, sehr haltbar und
dabei spezifisch leicht sein.
Dichtigkeit, sei es im Gewebe zur
Hülle des Ballons oder zu Seiten,
Stricken, welche die Gondel tragen.
kann nur durch Feinheit deg Materials
erreicht werden. Neben der Feinheit
mus; aber das Material auch große
Haltbarteit und Zuverlässigkeit be
sitzen! Wenn nun schließlich außer
den eben genannten beiden Eigenschaf
ten das Gewebe weiterhin noch ein ge
ringes spezifisches Gewicht haben soll.
so tann es laum ein geeigneteres Ma
terial geben als Spinnengarn.
Es wird sich also darum handeln,
die richtigen Mittel und Wege zu sin
den, um der Industrie das nötige Rob
spinnengarn zu liefern. Tropische Ko
lonien sind infolge ihres Klimas und
ihrer Feuchtigleitsverbiiltltisse usw.
zur Spinnenzucht sicherlich geeignet.
Die Zucht der Spinnen ist ewiß ein
sach genug, denn Fliegen, Härten und
Regenwürmer gibt es sa dort, als Fut
ter geeignet, in Mengent —
Und unter denForschern wird sicher
lich gern der eine oder andere neben
seiner Schmetterlingslreu ungsanstalt
eine Versuchsanstalt siir pinnen ins
Leben rasen, um festzustellen, welche
Kreuzungen sich am besten stir Spin
nengarne eignen. Gerade die Kreu
zisng der Spinnen ist infolge gewisser
Eigentbiimlichteiten dieser Thiere sehr
leicht und einfach. So dürfte also
aucks die Textilindustrie in bedeutsa
mer Weise mit dazu helfen, das Werts
der Lufteroberung zu erleichtern. s
Was öäsemählen verbrauchen.
Wie man sich doch an die großen
Zahlen gewöhnen kann! Jn früheren
Zeiten war in dieser Beziehung der
Gesichtskreis der Menschen bedeutend
beschränkter, den Römern der alten
Republil eröffnete schon die Zahl 600
einen Ausblick in die Unendlichkeit,
und noch in unseren alten Sprichwor
tern und Redensarten sind wir sehr
bescheiden und halten z. B. nicht viel
von einem Menschenkind, das »nicht
lsig drei zählen tann." Ein Blick in
unsere neuzeitlichen öffentlichen Ber
waltungsberichte dürfte uns auch et
was bescheidener machen und uns ver
anlassen, den armen Kerl, der nicht
Eis drei zählen kann, etwas weniger
mitleidig zu behandeln. Auch fiir unös
gibt es immer noch eine Grenze« wol
unser Zahlenbegriff in die Briiche
geht. Wir werfen zwar mit unheim
lich großen Zahlen um uns, aber so
einen rechten Begriff von dem, was sie
bedeuten, können wir uns doch nicht
machen. Oder bildet sich jemand ein,
er sei im Stande, sich einen Haufen
Holz vorzustellen, der aus 32,289,
:;69,000 fußlangen Stücken besteht?
Einen solchen Haufen kann man übe
haupt gar nicht mit den Augen über
sehen, vermag also auch gar nicht sich
einen Begriff davon zu machen. Und
doch ist diese Menge Holz hier m unse
rem Lande in einem einzigen Jahre,
1908 von 31,281 Sägemiihlen ver
arbeitet worden. Und das war im
Vergleiche zu früheren Jahren noch
wenig; weil sich auch im Holzgeschäft
die Geschäftsllemme geltend machte.
In 1907 brachten es 28,k?50 Sage
mijhlen auf 40,256,154,000, eine
Zahl, die allerdings einzig in unserer
Geschichte dasteht· Wenn man sich
uun auch leinen Begriff von einer sol
chen Holzmenge machen kann, soviel
wird einem doch klar, daß das eine
ganz huosche Anzahl Baume gekostet
hat und daß in unseren Wäldern eine
grauenhafte Verwüstung angerichtet
fein muß. Jm Staate Washington
allein wurden 2.915.928,000 Fuß ge
schlagen, 22.8 Prozent weniger als in
19()7, was daher rührt, daß der»
Hauptbanm in Washington dies
Douglastanne ist, deren Preis durch
die Panit sehr beeinflußt wurde. Jn
Louisiana fielen 2.722,421,000 Fuß,
vorwiegend gelbe Fichte und thresse.
Dann folgen die Staaten Mississippi
»mit 1,861,,016,000 Fuß, Arkansas
mit 1,6.)6,991,()()t) und Wisconsin mit
1613,.«t15,000 Fuß Jn Texas-, wo
die Holzindustrie ausschließlich auf
aelbe Fichte beschränkt ist war der
Riickschlag gegen 1907 sehr schwer,
nämlich Zl,6 Prozent, bei einer Aus
beute von 1, 524,008, 000 Fuß Acht
andere Staaten verarbeiteten je über
eine Billion Fuß Holz im letzten Jah
re, nämlich Michigan, Oregon Min »
nesota, Pennsylvania, Virginia, Ala-»
bama, North Carolina und West Vir-;
ginia. California und Maine, diex
sich früher auch mit Billionen abga-T
ben, brachten es im lebten Jahre lange»
nicht so weit. Andere brachten es wie
der höher als früher wie z B das
Staatenbabh Oklahoma. Dort ver-s
arbeiteten 214 Siigemiihlen 158,-7)6,-;
000 Fuß Holz, während es in 1907
129,0t:() Sägemuhlen auf 140,015,
000 brachten.
Die vorwiegend in unserer Holz-l
industrie zur Verwendung kommen
den Holzarten sind: Gelde Fichte,
Douglagtanne, weiße Fichte, Eiche,
Schierlinggtanne und Sprossenfichte,
in dieser Reihenfolge. Die weiße
Fichte nahm friiher die erste Stelle
ein, was sie natürlich auch büßen
mußte, denn es- ging ganz fürchterlich
über die Bäume her« sodaß es sieh
ganz von selbst gemacht hat, daß gelbe
Fichte und Doualaötanne in der Liste
eufriickten. Auf wie lange, läßt sich
freilich nicht sagen, da jetzt die gelbe
Fichte dafür büßen muß, daß es nicht
genug weiße Fichte gibt.
Zu Schindeln loinint vorwiegend
die rothe Ceder zur Verwendung, dann
auch weiße Ceder, Cypresse und RItlr
holz. Latten werden so nebenher aus
den Abfällen gemacht, also aus allen
Holzsorten, die überhaupt in den
Sägernühien verarbeitet werden, wes
halb die Hauptmenge natürlich aus
den besseren Holzarten besteht, aus
gelber und weißer Fichte, Douglas
tanne, Zypresse.
WelchenWerth bei einer solchen Jn
dustrie unsere Wälder haben, diirfte
auch einem einleuchten, der nicht bis
drei zählen kann, und da das doch
wohl sämmtliche Bewohner unseres
Landes können, so wird unsere Forst
lultur wohl bald einen tüchtigen Auf
schwung nehmen.
—--...
Wozu denn gleich das AeusxeesteP
Der Herr Medizinalrath X. geht
über Land und begegnet einem jünge
ren Kollegen, der als Passionirter Jä
ger bekannt swar und die Flinte umge
hängt hatte. «
»Nun, wohin aeht’s,.berr Kollege?«
fragt der Herr Rath.
»Zum Hofbesitzer Boltenmeyer. Er
soll plötzlich sehr trank geworden sein.«
»Aber, lieber Herr Kollege«, sagt
der Medizinalrath gemüthlich, »dazu
nehmen Sie gleich die Flinte mit?
Da haben wie doch schließlich andere
Mittel!«
—-·-——-—-—-—’
i Der Vichtermaler Fitger.
Wie eine Kabeldepesche meldet, ist
in Horn bei Bremen Arthur Fitger
aus dem Leben geschieden. Sein ge
nialer Geist hat es vermocht, als Dich
ter wie als Maler zu ragender Größe
zu gelangen, in beiden Künsten einen
Standpunkt zu gewinnen, der ihn
weit hinaushebt über den Boden der
zahllofen Durchschnittstalente· Sei
nem Ringen um die Palme des Ruh
mes blieb der Erfolg nicht versagt.
Niemals hat Fitger selbst viel von
sich reden gemacht. Er hat es vorge
zogen, seine Werte fiir sich sprechen zu
lassen, die ihn, was die Literatur an
geht, in die Reihe jener Dramatiier
stellen, die wie Kleist und Hebbel die
nachllafsische Schule im neunzehnten
Jahrhundert vertreten, während ander
seits viele Gemälde Fitgers in hervor
ragenden Gebäuden Bremens, so in
dem weltberühmten Rathsteller, ferner
in der alten Remberti-Kirche, in der
Neuen Börse und im Künstlerhause,
dem glänzenden Können des Künstlers
auf diesem Gebiete ein außerordentlich
ebeenvollesseugniß ausstellen und ihm
die ganz besondere Zuneigung und
Verehrung der Bremenfer eingebracht
haben.
Fitger wurde am 4. Oktober 1840
zu Delmenhorst im Oldenburgifchen
geboren und absolvirte das Gymna
fium in der Hauptstadt des Großher
zogthums, um fortan feinen künstleri
schen Neigungen nachzugehen. Er be
suchte die Alademien von München und
Antwerpen und widmete sich besonders
der Historienmalerei. Gleichzeitig aber
zog es ihn zur Dichttunst, in der er
sich fleißig versuchte. 1869 ließ er sich
als Maler in Bremen nieder, vor dessen
Thoren er seitdem anfässig geblieben,
da es ihm zur erwünschten reichen Be
thätigunq seiner Kunst an Gelegenheit
nicht fehlte. Von feinem Können zeugen
auch die Wände zahlreicher öffentlicher
und privater Gebäude in Hamburg
und Liibecl, sowie die Salons einiger
Dampser des Norddeutfchen Lloyds.
Auch das Reichspofimuseum in Berlin
besitzt ein werthvollesWandgemälde des
Meisters-.
Als Poet trat er 18753 mit einer
unter dem zusammenfassenden Titel
»Fahrendes-Volk« erschienenen größern
Gedichtsammlung an die Oeffentlichleit
und hatte sich gleich bei diesem ersten
Versuch freundlichster Aufnahme zu er
freuen, nachdem er sich bereits vorher
in den Dienst der dramatischen Muse
gestellt und das 1873 in Bremen zur
Ausführung gelangte geschichtliche
Trauerspiel Adalbert von Bremen ver
« fasst hatte,jedoch ohne damit einen grö
ßeren Erfolg zu erzielen, den ihm viel
mehr erst »Die Here« einbringen sollte.
Jn diesem zur Zeit des dreißigjährigen
Krieges im Ostfriesischen spielenden
Drama behandelt Fitger geschichtliche
Motive in individueller Auffassung,
und verleiht er den auftretenden Per
sonen ein scharf umrissenes Gepräge.
Die Wirkung des Stückes wird erhöht
durch die Farbenpracht seiner szenischen
Einrichtung, an deren Ausgestaltung
wohl auch der in dem Dichter regsame
Maler seinen Antheil gehabt hat. Die
sem Vorzug gesellte sich noch die sorg
same Ausführung des Werkes durch
das berühmte Enfemble des Herzogs
von Meiningem sodaß alle Momente,
die geeignet fein konnten, der Here eine
große Bühnenwirlsamteit zu sichern,
auf das Gliicklichste vereint waren.
Weniger glücklich waren allerdings die
weiteren dramatischen Arbeiten des
Dichters, der seiner Here im Jahre
1882 das Trauerspiel »Von Gottes
Gnaden« folgen ließ, das am Bremer
-tadt- Theater überaus leifällig auf
aenommen und dann auch auf der
Freien Bühne in Berlin Zur Darstel
lung gelangte.
Hier allerdings, wo aerade der
extreme Naturaligmus auf der Tages
ordnung stand, fand dar- Stiict ent
fchiedene Ablehnung Nur wenige wei
tcre Biihnen öffneten sich ihm, doch
fand es ebenso, wie die Here und wie
die später geschriebenen Rosen von Th
burn mehrmals beifällige Aufnahme
im Svielplan des deutschen Theaters
in Milwautee.
Ein weiteres Drama Arthur Fitgersz
trägt den Titel »Jean Meslier« und
spielt in Frankreich, ift aber nicht auf
gefiihrt worden und also weiteren
Kreisen unbekannt geblieben. Ebenso
wenig vermochte das romantifche
Trauerspiel »San Marcos Tochter«
die Bühne zu erobern.
Lanae bevor das Kampfgeschrei des
Naturalismus wider falfche Konven
tion erfcholl, hat dieser Poet, unbe
tiimmert seinem tiinstlerifchen Gewis
scn folgend, fich nicht gefcheut, gewal
tiae Konflikte, zu der ihr wahrhaftig
erscheinenden Lösung zu bringen, star
ke Naturen sich rückfichtslos ausleben
zu lassen. Alle dichterischen Werte des
Verstorbenen sind von echt-er Poesie und
hohem Sinne erfüllt und machen ihren
Verfasser zu einer durchaus vornehmen
Erscheinung der neueren Literatur-.
hevöcferuuqsdifmsteir.
Obgleich das DeutscheReich eine Be
völkerung von 64,000,0(’-0 Köpfen auf
weist, die auf einen Flächenraum ver
theilt sind, der kleiner wie der Staat
Tean ist, fo ift doch teinTheil wirklich
dicht bevölkert. Das neue ,,Grofz-Ber
lin", das einen Flächenraum umfassen
wird, der doppelt fo groß ift wie der
von New Yort, wird nicht fo viele Be
wohner aufweisen. Die größte Bevöl
lerungS-Dichtigkeit findet man in
Deutschland nicht in Berlin, fondeen in
Crefeld, aber selbst die chemisch-preu
ßisehe und westfiilische Industrie-Gr
gend weist nur eine Bevölkerung von
6,000,0000 Köpfen auf.
Belgien mit 7,000,000 Einwohnern
ist noch nicht so groß wie Maryland
und wird als eikc Beispiel dichter Be
völkerung ausgeführt. Es kommen dort
625 Leute auf die Quadratmeile, die
sich durch die großen Fabrik-Indu
strien ernähren. Auf Jana mit 29,
000,000 Einwohnern auf einen Flä
chenraum, der kleiner wie Jowa ist, er
Inähren die Leute, von denen 574 auf
» dieQuadratmeile kommen,sich fast aus
Ischließlich vom Ackerbau. Jn den be
wohnten GegendenAeghptens leben fast
1000 Einwohner auf der Quadratmei
le beinahe ganz vom Ackerbau.
Man hat angenommen, daß in der
chinesischen Provinz Kangsu,deren Flä
chenraum ungefähr so groß wie der des
Staates Illinois ist, an 35,000,000
Menschen leben. Der Theil der Pro
vinz, der von Shanghai bis Nanling
läuft und sich anr Großen Canal, dem
lYang Tse Kiang und der Bahn hin
zieht und einen Flächenraum von der
Größe New Jersevs umfaßt, ist einer
der drei großen menschlichen Bienen
stöcke in der Welt. Die beiden anderen
befinden sich in England und Amerika
Auf einem Streifen von 220 Meilen
Länge und 40 Meilen Breite, der Lon
don mit der Kiiste nördlich von Liver
pool verbindet und dessen Flächenrautn
laum so aroß wie der New Hampshires
ist, wohnen 16,000,000 Leute, also fast
so viel wie in Brasilien oder Spanien.
In den. Bei-Staaten enthält ein Strei
fen von 450 Meilen Länge und 40
sMeilen Breite, dessen Mittellinie Bo
sston mit Washington verbindet, eine
iBevöllerung von fast 1.5,000,000 auf
seinem Gebiet, das etwa einem Drittel
; des Staates New York gleichkommt
! Jn diesem kleinen Streifen liegen
Providence und die Orte im Rhode
Island Thal-e, Hartford, New Haben
und die Fabrik-Centren von Connecti
cut, New York, Newark, Jersey City,
Trenton, Philadelphia und Baltimore.
Er hat viele Häfen und entwickelt sich
schneller wie irgend ein anderes wichti
ges Bevölkerirngs:Centrttm in derWelt
zum ersten Range. (W.)
Eine Etsmthümltchkeit des Blitzes
ist es, daß er sich zu manchen Baum
arten mehr hingezogen fühlt als zu
anderen. So übt in Deutschland die
Eiche eine ganz besondere Anziehungs
Mist auf den Blitz aus und straft so
mit das Schillersche Wort: »Aus der
Wolle ohne Wahl zuckt der Strahl«
Lügen. Jn einer bestimmten Periode
waren unter 265 vom Blitz getroffenen
Bäumen 165 Eichen. Jn anderen
Ländern stellt sich das Verhältnis
wieder anders. Jn England bevor
zugt der Blitz mit seinem unwillkom
» menen Besuch namentlich Rüstern, Ei
chen, Eschen und Pappeln, in Amerika
Rüstern (Ulmen), Nußbäume, Eichen
und Fichten· Wie man sieht, ist unter
den hervorragend heimgesuchten Bäu
men stets die Eiche. Man wird daher
guttun, die Erfahrungen, die man in
dieser Beziehung gesammelt hat, bei
Baumpslanzungen in der Nähe von
Häusern und in Straßenzügen zu ver
werten. Auch sollte man sich beim
Unterstellen während eines Gewitters
die Bäume ansehen. deren Schutz man
sich anvertrauen will. Die Erfahrung
hat gelehrt, daß die Höhe nicht von
Einfluß auf die Häufigkeit des Blitz
schlages ist. Eine hohe Wahrschein
lichkeit spricht dafür, daß die elektrische
Leitungsfähigleit der Holzart der be
stimmende Faktor ist« und die Leichtig
teit, mit der der Baum den empfange
nen Strom in die Erde überführt
Marineminister Meyer und Ge
schwaderchef Admiral Schweden
Deutscher könnte es in Berlin, Kiel
oder Wilhelmshaven auch nicht lauten.
Der galantc Mcngeru
»Nein, sind die Würfte schmal und
klein!«
,,Gerade wie geschaffen fiir Jhr
Miindchen.«
Die einzige Bedingung
Er: »Theure Ella, hat Ihr Herr
Vater etwas gegen mein Ranchen?«
Sie: »Wenn Sie Jshre eigenen Ci
garren mitbringen, nein.«
Die Leipziger Neuesten Nachrichten
lündigten in Nr. 169 an: ,,Kinder
und Sportwagen wegen vorgerückter
Saison im Preise bedeutend ermä
ßigt." Anscheinend rechnet man also
in Leipzig in diesem Jahre aus leinen
großen Bevölkerungszuwachg mehr.
Hoffentlich dehnt sich die nächstjährige
Saison länger aus.
Kapitän Townley sah den ihm zu
geschickten neuen Schiffs-jungen von
oben bis unten und von unten bis
oben an. Jhm gefiel das fire Kerl
chen. »Na, ’s ist wohl wieder die alte
Geschichte. Verzogenes Muttersöhn
.chen. Damme Streiche gemacht.
; Schwarzes Schaf der Familie. Aus
lSee geschickt, um sich zu bessern. Ja?
stt ss nicht spe« — »Oh nein, Sik»,
antwortete der Junge, ,,seit Sie jung
waren, Kapitän, haben sich die Ver
hältnisse ganz und gar geändert.«
—- Tramps wurden allein auf den
Geleisen der Pennsylvania-Bahn in
zwei Jahren 1479 getötet und noch
viel mehr verletzt. Jm Jahre 1907
lasset-en es 822 Tote und im Botsahre