JsWisgsftmnt hiesette von Eise Krasft Und nun war der Lenz da. Kam sit lichtblauern Hinter-eh btisblanten Mniichtern nnd fchüchternem Lenztpnzert der Vögel. ssötst Du’s?" fragte er, tief auf atbsend, indem er den reglofen Mäd chen-ern fester an sich drückte. Sie waren arn heutigen Sonntag Nachmittag nach Friedrichsbagen ge fahren, hatten dort im ersten besten Ueftaurant Kassee getrunken und schritten nun langsam den einsamen Waldweg entlang, der nach Köpenict zu fiihren sollte. «Lenchen«, bat der Mann, »sei doch nicht fo schrecklich stumm! Was hast Du denn? Wso ist denn Dein Lachen geblieben: Lache, lache doch, ich wünschte gerade heute, daß Dis noch einnral so recht von Herzen froh Iäteft mit mir.« Sie wandte schwer den Kopf zu thue herum. Zu seinen jungen. hel !en, geliebte-r Augen, die zwei Jahre tan- aleich Leitfternen die Tage ge schmückt Noch einmal«« hatte er gesagt. Joch einmal!« ..... Ahnte er, was in ihr vorginga hatte er ihre große Furcht. ihren heimlich-en verzweifel ieu Kampf schon vom Gesicht gelesen, ehe ihre Lippen davon gesprochen-? Er ging mit tiefgefenttem Kopf. Er wagte gar nicht in ihr junges. Mrliebliches Gesicht zu felfen, das sh- mit den dunklen Augen Zu den-. W Haar beinahe an ein anderes erinnerte, an ein anderes. das einem reichen, verwöhnter-i Mädchen aehörte. das ihn gestern erst berausfordernd und totett angelacht: «Seien Sie doch nicht so entsetzlich zurückhaltend, Herr Dotter . . . . !« Eigentum war dieses Locken seor häßlich gewesen« Er liebte iiberkiaupt die Art Frauen nicht. wie Anneliese Sbetstein eine war. Wenn sie doch ein ganz tlein wenig mehr von Len Gen aehabi hätte. außer der gleichen Augen- und Haarsarbr. Den saßen dunkelwtben Mund, den offenen. rei sen Blick.... ja, oder das goldene, geliebte Kinderlachem das ist-n immer an Vogelaezwitscher zur Frühlings zeit erinnerte. Armes Lenchenl Es mußte eit Ende gemacht werden. Am besten heute noch, er konnte die oerroöbnte Unneliese nicht mehr länger- hin saltery ihren Vater. ihre Mutter, die ganzen Verwandten und Freunde, die in dem Hause des reichen Kommer zienratbs aus- und eingingen und feine Verlobung erwarteten. Warum hatte er eigentlich noch nicht das ent scheidende Wort gesprochen? Anne liese hatte ils-In ja oft genug dazu Ge legendeit gegeben, rein toll nach ihm war das Goldsischchen, seit sein letz tes Stück den großen. durckischlagen den Erfolg gehabt hatte. Seit die Zeitungen so ost seinen Namen irachten... seit du, lieber Gott, nur die Hand brauchte er auszu strecken nach dieser oielbegehrten Unneliese, und sie war sein. Und viel anderes noch mehr. Des Schmierm vatets Gelt-, die Berti-eile seiner ge secschaftlichen und geschäftlichen Ver Anbringen sein Ruhm würde doppelt nnd dreifach emporbliihen mit diesem Berlöbniß. Das Talent, das Kön sen allem «iacht’s auch nicht . .. Armes Lenchenl Tat-fres, kleines, geliebtes Mädchen, du wirst den schlechten Menschen schon vergessen lernen, du bist ja reich trotz deiner Armuth . . . , Sie lächelte jetzt. Sie gina schnel ler neben ihm her, qerjde so, als ob sie Eile hätte, ans dem Dämmernden Wald-weg auf die helle, ins Abend licht roth umsäumte Cbaussee zu Lom tnen. Ein seltsames Lächeln. Er wollte gerade ihren Namen sa gen, gerade anfangen, von seiner Ver lolmna zu sprechen, da sthe sie fei nen Namen. Heiser fast. so fremd flang das eine Wort: »Gerd!.... bös bitte mal zu, Geer-, und sei ver nünftiq, Liebster . . · ja?« «Bernünsti«q«, jetzt lachte er auch. Es that ihm selber weh, dieses Lachen Tier ihrem heißen, gequälten Gesicht n. Bin ich denn je unverniinstig ge wesen, Schatz sind wir beide je In. «Rein, nein«, sie schüttelte Witz den Kopf, »so meine ich das is gar nicht. Und doch« .,Gerd sage Iml selber aber bitte sieh mich sieht so an dabei, laß meine Hands los, Gerd, ich tsnn das Streicheln’ stät mehr vertraqen .. lache doch M immer, Endl« . Er wurde ernst. Ihm kam wieder recht Bewußtsein wie wun-« IrdsieM eigentlich sprechen konnte » z-, · Inscho der ungebildeten Mutter, trotz der armselige-r Wohnung im vierten »Ist-, ins des Stiesvaters, der lei Msschen du vertraut so daß M oft ihr ganzes Monatsgehalt, Ist sie als Bertänseriu in einem besoC sür die Jhren Ob das nur die bessere M, die sie besucht hatte, wo ag? beste Schülerin eine W -S tatst- lpihi fv sein. Daher Ia Mdtiefel to tief empfun e Bewegungen Ue se Cis-geben. . . . Inseer . . . . · Ind« ss its-kit- TIW »Er-lex ,fs.0 E lange Herd. M ich's ni mehr-. Sonn iiisi bn mir noch is - nen ganzen mühsam artige-bauten Stolz entzwei, Zerd, ich bitte dich, küsse mich nie mehr, laß Ins heute, Leute. noch ehe wir recht begreifen, wie der Frühling thut, einander Adieu sagen...« Er biekt sie aber doch im Arm. Sie zitterte ja am ganzen Körper, sie-» mein Gott, sie machte sich ja krank. wenn sie sich so aufreaie. Beruhigend strich er ihr das krause, helle Haar unter dem großen Hut zurück. »Aber, Lencben, was willst du denn, was soll ich denn. ich verstehe das ja alles nicht« Sie machte sich önaiilich von idrn los. Sie schien die Zähne aufeinan derzubeißen, damit sie nicht zu wei nen brauchte. «Jch wollte dir das alles eigentlich nicht sagen, bloß schreiben, Gew, ich schämie mich so. Aber vielleicht ver stehst du mich so besser, und vieles, was dich oft an mir befremdet bat . . .« Sie ging jeni wieder ganz rubig neben ihm her. Er wagte sie gar nicht unterzufasiem als er ibre verschlun aenen Hände sab. Er bnkie beinahe veraessen, daß er sekber vom Abschied sprechen wollte . .. .Sieb, Gerd, du kennst ja meine Mutter. Sie isi kränklich jesi, und ost böse ja ver Vater, die kleineren Brüder-, sie bat viel durchzu rnachen. Gerd. Und wobl noch mehr durchgemacht, wie ich Kind war.... wie ich zur Welt kam .. .. ohne Va ter! ..... Denn Mutter war aar nicht zweimal verheirathet, ach laß doch »Gerd, du sollst mich jetzt nicht un »terboechen, auch nicht anfassen ..... bös zu, Gerd. Mutter muß sehr z hübsch gewesen sein, ich bebe noch ein : Bild von ihr, wie sie jung war. Undj : ..... und sie hat wohl auch Iesnanoi lieb gehabt, der über ihr stand, ges nau so rrie ich, nur nur der war nicht gut wie du, der war schlecht... so so grundschlecht! Und ist es noch und lebt noch, weiß. daß Mutter ost nicht genua hatte zum Brotlauien. daß sie zben Jahre siir mich Tag und Nacht gearbeitet hat, damit ich nichts entbehrte, damit ich in eine bessere Schule gehen konnte. Macht-er bekam ich die Freistelle bis zur Ein segnung, weil ich wohl leicht lernte, weil es war ein Glück, Gero. denn mein Stiesvater hätte dass Schulgeld nicht bezahlt sür mich, der hat Mutter und mich nur ausgelacht dasi wir so doch hinaus wollten...« Lenchen schwieg. Unsicher sah sie den Mann. der neben idr ging, an. Es wurde dunkler am Wege, Vögel stiller. es lanr eine große be steiende Ruhe über das Mädchen. Getd hörte nur eins. »Und sie hat wohl auch jemand liedj gehabt, der iider idr stand. genau so Jtririie ich, nur der war nicht gut wie u....« Er schüttelte finster den Kaps. .Quäl« dich doch nicht so mit den alten Geschichten . . . . erziilsk mir lie ber nichts davon, wenn es dich so ausregt.« Da lächelte sie schon wieder. »Ich rege mich ja gar nicht aus. Sieh mal, Gerd, ich lache sogar! Der erste Frühlingssturm hat so etwas Crliisendei. man möchte immerzu in sein Brausen hineinrusem »ni:nm das auch noch mit. das auch noch k..t.und mit einmnral ist alles Leid or ....« Ihre Hand tastete leise nach der seinen. »So aelit sich s am schönsten Wie Kinder Gerd Hand in Hand vomi Anfana bis·...iurn Ende Und dass Ende tosnmt immer mal! Heute thut Hi vielleicht nicht so welk wie moraeni oder noch später. Bliihen rrit da DrüY Sen am Wasser wieder die Vergiß-l meinnicht, die du rnir ooriaes Ja lie? vitiicttest hätte ich oiellescht nicht mehr die straft dir Lebewodl iu sa gen, gings mir vielleicht els enso wie Mutter und das Schatz... davor bewahre uns Mädchen alle der liebe Gott das hängt am Leben rote ein Brandmal. das thut noch weh, wenns längst oernarbt ist« denn aus der Welt schaffen tann man so etwas nicht . .. ! Ich Falk es mit mei ner Mutter durchgemacht, ich habe manchmal aus ihr Geheiß mit meiner steilen Kinderhandschrist herzbeiveg liche Briese an meinen vornehmen Vater schreiben müssen, wenn es uns aar zu schlecht aina. Er hat nie da raus geantwortet... ach Gerd, Heut bin ich glücklich und stolz, daß er es nicht gethan hat. Daß Mutter sich allein durchaerungen, daß ich so bald die aute Stellung bekam, daß ich nun selber sorgen kann, heute alle Tage, daß ich gesund bin, stark, daß ich mit diesen meinen Armen mir ehr lich mein Brot verdiene, in den Näch ten schlasen kann ohne Schuld und . Sühne Gerd . .. nun bitte, hils ! du mir auch dabei . . . . rnach mir den sAbschied leicht, damit ich das beste ’von unserer Liebe behalten dars, die s gegenseitige Achtungl Ich . · . . ich i werdW schon deucht-eigen . . . . wenns schmerzt . . . ohne dich weiterleben . . .« Nun waren ei doch ein paar Thra nen, die mitten in ihr Lächeln hinein trat-sten Si kam ein Regen in seine Kehle, als er das sah. «Sie bat recht«, dachte er »und es se m klein-stoße- oiiia iak mich das ichs selber nichts sagen brauchte m seiner Verlobung dass alles so leicht und glatt selbst wird. « ZU M am» die M used-enden er EITH- gis- »F Isqu -:I ioctende Lächeln der anderen in's se dächtnih den einstußteichen Schrote-. geroater, das sitesiliche Hans. in deni ee beinahe schon wie ein Sohn ein und ausging . . . . Ei wsre ja Wahn n gewesen, wenn er so was aus chlagen wollte als junger, emporsirh bender Künstler . . . Ali er nicht sosort sprach, liek Lenchen die Hand des Mannes behut. sain los. »Ich dachte es mir,'« sagte sie leise, »nun bin ich nicht mehr dieselbe siir dich. Du stehst so hoch iiber mir, du hast keinen duntlen Punkt in deinem Leben. du sollst auch keinen haben, Gerd. Denn sieh mal, ich bin fest überzeugt, heute bekämen Mutter und ich von jenem Mann, an den ich einst umsonst geschrieben habe. Geld ge nug, wenn wir nur wieder bitten würden. Denn er hat das Doppelte, sach, mehr wie das Dreisache jetzt. er shat beinahe ein Fürstenschloß im sThiergartem er ist Kommerzienrath Igeworden und giebt sür die Wohlthä itigleit riesige Summen, wie in der FZeitung steht. Aber nun, seit ich den Ilen kann, bin ich zu stolz dazu, und Mutter thjit’s nicht, wenn ich nicht will. Lieber würde ich noch mehr ar :beiten, alle Tage Uebersiunden ma chen, wenns Mutter brauchte, ehe ich auch nur eine Zeile schriebe an den Mann, der unt beide verleugnet und verlassen hat . . . ist ja egal, ob du den Namen weißt, Gerd. Ebersiein beißt er, du hast gewiß schon mal ge hört von ihm, hast du’s, so weißt du wenigstens, was daran ist und . . .« In-t.a i i i Udck was Mk vlllllli wu- qu denn Gerd? Er stand wie ein Stock plötzlich. Eine trampshaste Blässe in seinem Gesicht. ein Zucken um sden Mund, ein ganz seltsames, beöngstis gendes . . .« »Gerd," schrie sie aus, »ukn Gottes willen, Gerd!« Er hatte sich schon wieder in Ge walt. Nur die Hände hielt er gedallt; geradeso. als wollte er damit etwas zerdrücken, daß es nicht mehr leben könnte . . . nicht mehr athmen . . . Als sich diese gedallten hönde wie der öffneten, streckten sie sich aus wie suchend . . . Seine Blicke weiteten sich, umfaßten das zitternde Menschen tind vor sich, als sähen sie es heute erst, wie ei wirtlich war. tindlich und srauenstart zugleich, rein und jung wie der Lenz, der da aus allen Win teln irn Wald und Feld und an der Straße toninien wollte. tausendmal höher stehend wie jene echte, rechte Tochter ihres Vaters, die ihn mit ihrem Gold und ihrem tecken Lachen an ihn gelockt hatte, gierig nach sei neni jungen Ruh-n . . . Was würde ei thun, wenn er sie alle, alle verachtete, die fest aus ihn warteten-? Wenn er das ternsrische, reine Mödel hier ans herz nahm« ihrn ein haus baute. ein Heini gelin dete, in deni ei blühen und gedeihen konnte nach herzenslusl, in detn er an der Seite einer geliehten, verstehen den Frau erst recht arbeiten, schassen tonnte irn Glück am Glück? Dein reichen, gewissenlosen Manne seine Verlobungsanzeige schicken mit deni anderen, dein armen Kinde, un abhängig oon ihrn sikr dieses Kind in Stolz und Liebe sorgen, ihnen allen in’s Gesicht lachen aus dem selbst ge gründet-en Weg . . . Es war beinahe wie ein Jauchzen, das den Mann herumriß zu dem Mädchen. »Lenchen !« Sie wich zurück vor seinen Augen. Und tonnte sich doch nicht selber fest halten, weil der Frühlingssturm die Landstraße dahergebraust kam wie ein Sieger. «Laß mich los, Gerd!« »Nein, nie . . . nie mehr los," sagte er, selber bis ins Jnnerste erschüttert. »Nun erst recht fest, du armes, tapfe res kleines Mädchen. Fest für heute und immer. und kein Abschied mehr, wie du es wolltest. Willst du meine Frau werben, LenchenZ Sag kein Wort . . . sieh mich erst mal an . . so . . . und nun sage mir, ob du das könntest? Ob du mir glaubst, ver traust, ob du mich auch wirklich für gut hältst, wie du vorhin sagtest . . .?« Jeht weinte sie wirklich. Sie konnte gar nichts sagen, sie hielt nur Iin wortloser Seligteit die hände uin ) seine gesaltet. Da küßte er sie. Anders wie sonst, er küßte sie. als sähe da oben hinter bemlehten Stückchen Sonnengold ber liebe Gott selber zu . . . Use III-sein Ein Lisettungiberichterstatter »inter viewte« 80 erfolgreiche Geschäftsleute und» fand, daß sie alle als Knaben streng erzogen wurden und öfters ihre hielte bekamen. Der Bett-Liter statten interoiewte gleichfalls dreisZi Bummlerx von diesen waren 23 Muttetsöhnchen gewesen und drei waren m der Großmutter erzogen worden. Die R nun inw schon Gnaden« Die As enlie der Eltern ist den Kindern Ehrlich. Der Ernst des Lebens erfor , daß vie Kinder mraltfch nnd bis-MS sltr den Dampf des Daseins stöhlt werden nnb dies »in ski- d « «- isn m- uMIsM Jhe eke- Spruches-. Slizze m Franz Iargo. Als Fräulein Sowie die Direltrice des großen Modegeschästi, ihr ge wohntes Feierabend siir deutel« in den Saal gerufen hatte und die lustige Mädchenschaar wie ein ausgescheachter Vogelschwarm durcheinander flatterte, um möglichst schnell den Hat aussu setzen. dieStirnlöachen zurechtzuzupen sund mit eiligen Abend-grüßen die Treppe hinaufzulaufen blieb Susanne absichtlich sinen und nähte mit Feuer eiser an ihrer angesangenen Arbeit weiter. Als der Saal leer war und nur die Stimmen der Berläuser und der Kas senbeantten aus dem Nebenzimmer herübekdranaem brachte sie langsam ihren Arbeit-stillt in Ordnung und griff zögernd nach ihrem Handtäschs chen. Vor dem Hause bileb sie einen Au genblick stehen und sah in den Tritt-el, der um diese Stunde. da Fabrilen und Geschäfte ihre Angestellten frei gaben, wahrdast verwirrend war Die Luft war lind und weich und schien sich wie mit leichten Sordinen über den geschäftigen Lärm zu breiten. Susanne ging aus einen Pakt zu, der vom Ende der Straße mit dem grünen Dämmer seiner Landmasien herübertvinltr. Mit leuchtenden Au gen musterte sie sich in einem Aut lagespiegeL ihre schlanke Gestalt, das feine Gesicht. Sie hatte sich sonst so unqliicklich gefühlt, wenn die an dern ihr an der Straßeneae flüchtig . iuaenictt hatten und sie bald daraus eine jede arn Arme des Liebhabers sich entfernen sah. Sie blieb stets allein Zwaniia Jahre war sie alt qeworden ohne dasz sie je ein junger Mann an aesorochen hätte. Wieviel Nächte hatte sie deswegen durchweint, dasi sie nicht so war wie die übrigen, nicht sorglos umhertollen konnte, springen und tan zenl Sie tastete mit der band nach der Tasche ihrer Jacke, woselbst see ein Bäckchen Briese verwahrt hatte, und sie mußte an sich halten, um nicht ju belnd auszulachen. Nun harte auch sie ihren lleinen Roman! Den ersten Brief hatte ihr eines Morgens ein tleiner Junge aus der Straße über-reicht und war sporn streichs davonaelausen. ehe sie sich noch? von ihrer Ueberraschung erholt hatte Er enthielt nur die Bitte unter» Ehissre S. ein postlagerndes Schrei-» hen ru hehehern Das hatte sie zagend gethan und hatte mit einem Schauer des Ent iiictens erfahren, dass ei einen Unhe-» tannten gäbe, der sie kannte. ihr unge sehen folgte, sie anbetete, sie liebte! O. wie hatte ihr dieses Wort, als sie es. zum ersten Male gelesen, aleich einer zauberischen Musik aetlungenL Es würde also auch siir sie ein Glück gest ben, siir sie die Bemitleidete Ver-l spottete, der die Kinder im hause Wnlestelzcherss nachriesen und höh nend ihren Gana nachahenten. Sie hatte ihm geantwortet, zuerst mit htlse eines Briesstellers, da sie im ; Stil nie sonderlich start gewesen: aber! als er ihr qeschriehen, wie selig er! durch ihre Antwort sei und daspß ihm sein Leben aanq verwandelt vorkomme, seitdem er wisse, daß sie an ihn dente, trotdem er, wie er ihr gleich gestan den, arm und unschön sei, da hatte sie ihre Schiichternheit überwunden und in ihren Briesen ganz ossenherzia mit ihm aeplaudert, oon all ihren kleinen Sorgen und Kümmernissen.'-Und all gemach wurden beide, ohne sich noch gesprochen zu haben, so aute Freunde daß Susanne sasi mit Ungeduld war eete er werde sie urn ein Stelldichez n bitten. Das hatte er nun aetban, allerdings in se iaqenden Worten das; sie sast zornig wurde über seinen Kleinnsuth. Da er sie doch liebte und es ehrlic meinte. Mit vochendem Herzen trat sie in den Schatten der hoben Baume und schritt dem arofzen Nondell zu, wo selbst sie Ernst an einem Veilchen strauß erkennen sollte, den er in der Hand tragen werde. Als ein junger Mann unweit var ihr stehen blieb, re aann sie so heftia zu zittern, vafz sie fast ilsr Iöschchen fallen gelassen hätte. Sie nahm sich zusammen und ging hasiia weiter, oline auf-zusehen, bis sie bei dem Renoeau angelangt war. Dort blieb sie mit niedergeschlagenen Augen stehen, kaum athrnend, und wartete, daß im nächsten Augenblick vie Stim me ihres unbeiannten Freundes neben ihr ertönen werde. Sie harrte vergebens. Nach einer Weile hob sie den Blick und fah schüch tern um sich. Irgend-on heaann das Armean in einer weichen Mollladen . die-wie eine verbaltene Klage die Luft bunt-schwamm «Fräulein Susanne!« sagte eine Stimme leise neben ihr. Sie fuhr zusammen und wendete sich zur Seite- Am äußersten Ende der Bank sah sie die are-teile Gestalt eines jungen Menschen« der sie siebent lich anblicktr. Im ersten Augenblick begriff sie gar nicht, dachte an irgend einen Bekannten; dann bemerkte sie ein kleines Beilchenbouauet in seinen dänden und sprang ganz verstört aus« Wie —- mein Gott —- Sie —- Sie sins eif« siammelte sie. Er hatte sich ebenfalls erhoben, und sie fah erst gest, das er bucklig war. Und als o all vie Enttöuschungem Elle Demsthigtnsem die sie bisher W Wen-um« sieh in ihr is eher ein-ice- Msnnae Jus-W drängen wärdern tagte sie kad mit behenden Linden: .O. das isi ichlecht. dass isi er bärmlich! Sie haben sich iiber rntch lustig arme t« Er hob teine hageretn langen Arme bittend empor. »Warum haben Sie mich nicht in Ruhe nelaiieni« Sie riß seine Briefe hervor und warf sie ihm heftig oor die Füße. »Hier —- hier!« Ein Aufschluss-ten ersiirlte die übri gen Worte. Sie wendete sich ab, um davonrusiiirzen Aber sie hatte nicht an ihre eigenes Gebrechen gedacht. Bei dem ersten borstigen Schritt itrntchelte sie. brach in die Knie und blieb Jus ter Erde liegen, mit einem verzweifel ten Weinen. Dann fühlte sie sich mit einem Male aufnehobem von io kräftigen Armen. daß sie dies dem qebrechlich aussehenden Menschen gar nicht zu getraut hätte. Er ließ sie auf die; Bank qletten und setzte sich neben sie. ; »Bei-geben Sie mir, Fräulein Su-! isnne«, hörte sie wiederum feines Stimme, »ich habe es mir ja gedacht.. djß Sie mein Anblick erschrecken! wird, ich habe diesen Moment immer; aeiiirchtet. Als ich Sie vorhin lommem inh. verbarg ich die Blumen unter! dem Rock, ich wollte mich ftill davon-: schieichem Aber dann dachte ich, Sie; würden vergeblich warten, und ichs wollte Sie io gerne sprechen, wenig sienö einmal in meinem Leben, denn. ich iiihle wohl, daß Sie nun nichts mehr von mir wissen wollen« b« Sie ichluchzte trampfhait vor sich in. »Warum haben Sie nicht geschrie ben, daß Sie —- daß Sie ——« itotterte sie mühsam. I ) »Daß ich ein Krüppel bin?«' vollen dete er »Sie baben recht das hätte ich tbun sollen. Aber dann wäre es sa gleich aus gewesen. Sie hatten mir ? gar nicht mebr qeantworteL « Er hielt inne, da neben der Bank Leute vorbeikamen. die das seltsame Paar verwundert maßen. Allmäblich war die Dämmerung angebrochen und bie und da flammte ein Gaslicht auf. Um sie berum schwamm er von grauen Schatten, die einen weichen Mantel um sie zu breiten fchienen. »Nein. ich tonnte anen dies nicht fchreiben!« fubr er fort. »Und falls Sie mir trotz allem geantwortet bät ten, wäre es nur aus Mitleid ge schehen-' « Seine Stimme war von so eigen tbiimlich weichem Klang, das Susanne im Weinen innebielt. »Ich weiß wohl, daß sent alles zu Ende ist«, begann er nach einer Weile wieder. .Jch war wahnsinnig, als ich es mir anders träumte als ich mir » dachte, Sie könnten mich vielleicht doch ein bißchen lieb gewinnen — weil wir » beide an unserm Pack Unglück zu tra gen baben —- nein, nein, nicht gerade barum«, unterbrach er sich, weil sie eine unwilliiirliche Bewegung gemacht hatte. »Nun follte ich geben«, sagte sie. Aber sie machte trotzdem leine Miene, aufgustebem Es war ibr bei feinen Poeten ganz warm ums her-s gewor en. E; tastete schüchtern nach ihrer an . »Ich danke Ihnen. Fräulein Su sanne! Ich habe es ja gewußt, daßSie ein gutes Herr baben. Aber ich hätte trotzdem nicht gewagt, Sie perfönlich zu sprechen, doch seit einigen Tagen bin ich fo glücklich-! Da bat mir eine Großtante, von der ich all mein Lebtag nie etwas gehört hatte, eine ziemlich beträchtliche Summe hinterlassen. ich lann nun daran denken, mich felbft ftändia zu machen. Ich habe anen lja geschrieben, baß ich Gott-arbeitet bin. und ein recht geschickter, wie ich wobl sagen darf.« - Wie es kam, baß beide nach einer Weile lich vertraulich bei den händen bieleten und Zutunstsbläne schmiede ; tell Als sie dann später Hand in Handl » den Garten verließen und die Straße i binabfchritten, war es ein oerlegenes l Staunen, mit dem sie einander in die i Auaen fal:en. Es war also lein Traum, daß sie einander gern hat ten? Ernst lali den unförmigen Schat ten seiner Gestalt an einer hell be leuchteten Mauer hingleiten nnd hielt» einen Anaenblia wie entmuthigt an.j Doch Sufanne, die wohl fühlte, was; in ihm voraina, leate mit einer mitt-; terlichen Gebärde die lblinde um feiner-. hals und liißte ihn herrlich auf die; Wangen. Dann bumvelte sie wie beq schämt voran, während er ihr, blutrothi oor Freude und Glück, folgte. WH Iief stets-sichere sähe-etc Die wenigen altmodischen Fähr boote, welche man noch da und dort namentlich am Ohio entlang antrifft, sind dadurch von befonderem Inter esse, daß sie der heutigen Generation einen Begriff von den Ueberfuhr-Ein-i richtungen geben können, wie sie vor! 75 Jahren im ganzen ·tteleren We ften allgemein und fel t in unferemi Osten noch fehr verbreitet waren. Einige diefer Fährboote sind spä ter auf Dampftraft eingerichtet wor-. den. ohne daß ihre Gestalt sich we sentlich änderte. Doch von dieer foll hier nicht die Rede fein fondern von den ursprünglichen Pferdelrafts Booten, die immerhin viel fchwerere Trautporte bewältigen konnten, als die blos mit Menfchenlraft bewegten. Ei sind dies einfache Flachbootr. mit einem Auslitufer an beiden En den um die Landun zu Reichtums qu beiden Seiten t· ein Verse ( gebaut in welchem ern pfeed pla bat: und dieses dW inner baib seines Gage-weis Tritt sprosse ganz teetmii two-entride durch ein plump gedautes ausei rad außerhalb in Untdrelsing dersest wird· Solcherart wird das Vost stets bin und zurück ikber den Strom bewegt. Derartige Fabr-en sind mit manchen Erinnerungen an beriibinte geschichtliche Ereignisse verknüpft; ihre Leistungsfähigkeit war eine ver . böttnißmäsiig sebr bedeutende, sie ’wurden nicht io leicht dienstunfäbiF nnd es ist bezeichnend genug, daß noch nicht ganz aus dein thatsiichlichen Gebrauch verschwunden sind. Nur sehr ausdauetnde Arbeitspferde sind iur sie zu gebrauchen. du«-or set gerate-. Zwei französische Aerzte, Dr. Ca banes und Dr. Witkowsli. haan un ter dem altfranziisifchenTitel »Gayeteg d'Escoulape« ein interessantes Buch herausgegeben in dein viele amiisante Züge aus der Geschichte des Aerztes standes und der Deillunst zusammen getragen sind. So die solgendem Beim bygienischen Eramen stellt Dr. Des genettes die Frage: »Wir beginnt die Mrdauung?« »Im Mund«, nntwvrtet der Student. »Nein«. berichtigt der Lehrer, »die Verdauung beginnt in der Küche. « —- Zu Dr Bretonneau kommt ein Patient der eine wortreiche Schil derung feiner Leiden und Beschwerden vorbringt und den Arzt iiberbaugt nicht zum Fragen kommen läßt En lich reißt dem Doktor die Geduld und er unterbricht den Redeitroni des-kran ten mit dem energischen Befehl: »Zei gen Sie mir die Zunge: erst will ich sie sehen. dannerit bören.« — Der de nnnte englische Chirurg Stiarp verlor leicht die Geduld, wenn zimperliche Leute mit allerlei aieringfiigigen Din gen seine Zeit über Gebübr in An spruch nahmen. Eines Tages liißt ihn ein Lord rufen und beschwört ihn zu höchster Eile. Sbatp stürzt zu denr Kranken und lonstatirt bei dem Pair von England — eine leichte Damals schürfung. Aber der Arzt nimmt plötzlich ein ernste, sorgenver Miene an. Die Familie beobachtet ihn und alle ergreift der größte Schrecken. Sharp schreibt ein Rezept und ruft nach dem Diener. Er schärft ibrn ein so rasch zu laufen, als er tönne, jede Seinnde sei von größter Wichtigleit. »Sie glauben, es ist schlimm?« fragt angstvoll der Patient. Sharp nickt düster: »Wenn der Die ner nicht sehr schnell zurücktomnit, ist zu befürchten . ..« Hier stockt er und nickt tiefsinnig vor sich hin. »Aber um Gottes willen, herr Dok tor, was ist zu befürchten?« »Es ist Fu besürchten«, antwortete Sharb mit dern größten Ernst. »daß die Wunde sonst schon geheilt ist« ehe der Diener zurücktomnrt.« stue Oft-umgeschwu Man schreibt uns aus London: Der bekannte Major Baden-Powell er zählte dieser Tage aus einem Diner folgende Spionengefchichte: Er habe türzlich einen deutschen foizier — nein, einen Offizier des «Kaiserreichs der Nordsee" getroffen, der ihm hoch wichtiae Mittheilungen darüber ge macht habe, wie fein Rriegsarnt seine Information über England erhalte. Er, Baden-Vordem habe oft gehört. es sei eine Thatsache, dasz dieses Kriegsarnt die genaueste Austunst über England besinr. Es wisse alle-, was über die östlichen Grasschaften zu wissen sei, er kenne jedes Dorf, die Zahl seiner Bewohner-, die Namen der wichtigsten Grundbesitzer, der Postverwalter, aller Beamten der Städte und Dörfer usw. »Ich be«. so fuhr er fort, ·u dem mir be renn deten Offizier gesagt: »Ist das wirt lich wahr? haben Sie wirklich alle diese Einzelheiten?« «Gewiß habest wir stet« antwortete mein Freund. »Ja, aber wie haben Sie denn alle diese Einzelheiten erbalten9« «Qh«, war die Antwort, .wir haben uns für 1036 Penee Aellhs Countn Directoth CGrafschaftenadreszbucht getauft und darin steht alles!« — ssrchtbnre Drob-us. Baron (zu einem seht lästigen Gläubiger): »Na, mein Lieber, das lann ich Jhnen sagen: mich soll der Kuckuck holen, wenn ich Jhnen jemals wieder was schuldig bleibe!« Ists-I. » »Ich bin nur froh, daß ich Wiriyin Hbini Wenn sich dein Verehrer nicht Jbald erklärt — so schreibe ich Ihn fiir laue-, was er bei uns genossen hat, eine Rechtsunsi«