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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 16, 1909)
;--,- --- . thknrk Schwibkth von Tinte Immugei. ! Ro. 371. Jetzt denke Se nur emal an. sjeßt sin es schon acht Däa zurück, daß ich an den Philip , was mei Hos —hand is, aeschriwwe n, un ich hen noch teine Ennserl Wei, ich weiß gar nit was ich nur sage soll! Wenn ich nit alle paar Däg en Sei-reime bries von den alte Kameel trieae deht, dann wißt ich gar nit ob er noch lawendia is. Denke Se nur emai, Ießt schreibt er mich gar, daß er mich e Schneht mithrinae will, wo verzig Fuß lang is un so dick wie en Bettler mehter sein Arm! Was soll ich denn mit so.en Biest anfange! Jch tann se doch nit an e Rohp teie un mit mich nemme, wenn ich aus gehn for en Wahk odder for en Kahl zu mache. Was denkt denn das alte Rindvieh ennihau? Wenn er for schuhr all diej Enniniels mitbringe duht, wo er ge-« schriwwe hat, dann könne mer aus unser Wohnt-aus e Montiehaus un e Menaticherie mache. Ich sin zu den Wedesweiler aange un hen emal mit ihn gesproche, hitahs er denkt doch daß er en schmarter Mann is. Jn Rieaard zu den Anshleiwe von den Philipp seine Ennser, da saat er, das war nias, ich müßt nur konsiddere, daß Afriteh en ziemliche Stretsch ent sernt un distent wär un daß selbst en Brief den Tripp nit zweimal in e Woch mache könnt. Jch denke das is Nonsens Der Brief braucht doch nur den Tripp einmal sit mache un der Philipp hätt mich in sein letzte Brief wenigstens schreiwse tönne, daß er mich in e paar Daa e Antwort schicke deht. Awwer die Mennsohts die sticte immer zusamme un da läßt teiner ebhes auf den annere komme. Jch bleiwe dahei, daß es plentie Zeit war, for mich e Ennser zu triegr. »Was die Ennimels tonzerne duht«. hat der Wedesweiler gesagt, »da( brauchst du auch nit zu worrie. Was er mitbrinoe duht, das sin all dohte Enninielg un ich stn schuhr, daß er noch nit emal en Afs lawendia mit brinoe duht, bikahs den kann er einige Zeit in mein Plan triege fiir weniger Eckspenzes. als wenn er ihn aus Astiteh mitbringe duht.'« Well, da is er ja mehbie nit so«oie! aus den Weg, awwer mer kann nie nit wisse, was so en Mann for trehsige Nohschens in sein Kopp kriege duh·t·nn ganz in pertickeler duh ich den Philipp aar nit troste, der is im Stand un brin ten Ellesant mit. Das wär gar nit Po schlimm, hat der Wedeswetler gesagt, das deht dann e große Streck schen for sein Plan aewwe un auch fiir die dohte Annitnels hätt er sich schon en Spehs ausgedentt». «Das wär ebbes neues in unsere Zittee un er könnt nit sehn, warum er nit dabei prafsitte tönnt. Well. ich hen da nit weiter driwwer tahte wolle, vnvwer ich hen mein Meind aufgemacht, daß ich den Philipp aut un hart scctse wollt, wenn er mich mit so M Stvjs html tomme deht. Der Wedesweiler. hat nias mehr von Mut-se unAusyerkouit aesaat un osf vktts bm Ich Mich sUfh get-in das Sor- checkt zu texts-do BI tahs wenn er in den Rttgskd fein Meind aetschthnlcht hatt. dann Ip« ich ja tätttefett un ich drinnen MS dkum gen-we, wenn den Phtlwp leme Ennser noch länger ausbleiwe behi Wenn ich es mich so recht iwweedente, — dann komm ich zu die Kohntluichem daß es sich als Strohividdoh ganz gut lewe läßt. Wenn der Philipp fort is, dann brauch ich mich doch nur iwiver die Buire zu ärgern un das is auch noch plentie genug. Awwer, wenn ich te« Ietzt ebbes sage, dann wisse se we MFtsiMT was ich meine un das is Brßneß; dann hen se nit das alte Kameel von ihren Vatter, wo se hin laufe un tomplehne könne un wo dann sage duht: Ren-wer meind, die Ma hat das nit so gemeint. Das hat ietzt aufgehört. Jetzt müsse se mich meinve odder ich will den Riesen wisse weil Den annere Dag hat der Bennie ge sagt, er deht mische, der Pa wär wid der da, der war viel besser zu ihn un die Kids: der wär nit g!eich mit e Dresching bei die Hand un hätt viel nvehr gute Worte zu sie· Der wißt, daß er auch emal e Kidd gewese is un deht nit so ioss mit sie arme Buwe umgehn. Wisse Se, Mister Edithor, was ich rnit den Kunne gemacht hen? Ich hen ihn iwwer mei Nie gelegt un hen ihn mit den Bruhmsticl so sein Baitem oerhaue, daß er geirische hat als ob er irehsia wär. Da hat er mich denn geprammiszt, das er nie nit mehr so Riemarls mache wollt un daß er ietzt en aria guter Buh sein wollt. . n Fäckt hat er sich auch seitdem behe t. Er hat mich auch anvertraut, daß er in seinem Lewe schon manche Spän iing kriegt hätt, awwer die letzte deht doch einiges biete. Wenn er noch emal so ehhes dorchgehn müßt, dann wär das schuhr genug sein Dohi. bi tabs aus Eise un Stiel un Pehsing Brit-is wär er nit gemacht. Ich muß sage, ich hen doch teinder sarrie sor den Bennie gefühlt un das is mein Fehler. Ich sm zu gut. Ich hen ihn gleich e neues Subtche taust un hen ihn mit in den Schuh genom me. Jch hen ihn auch gefragt, was er gleiche deht zu hawwe un da hat er gesagt, ich sollt ihn süns Dabler gewi me. dann könnt er sich einiges was er gleiche deht for tause. Ich hen ihn auch die süns Dahler gewwe. Sehn Se, den Weg duhn ich meine Kids rehse un ich denke, das is der prappere Weg, mer muß immer Strenge mit Giete tombeine, dann hat mer den aröskte Suclzeß. Well ich will emal sehn, ob ich June das nächste Mal rie vorte lann. das; ich en Ennser von den Philipp triegt hen. Mit beste Riegards Yours Linie Hansstenget Thsrichter Frager. Stadtiiingling: »Wie alt ist die Aal-V Landmann: «3wei Jahre.« Stadtjiinalinat »Woran können Sie das schen z« Landmann: »An ihren börnern.« Stadijünalina: »Wie tonnt' ich auch nur so dumm fragen! Natürlich, sie hat ja zwei Hörner.« Naht-e- Vorgehen. Willie: »Wer der Alte sehr wild, als er Dich aestern Abend bei seiner Tochter im Parlor antras?« Freddie: »Wild? Durchaus nicht! Er nahm mich sehr ruhia beim Kra gen, aab mir ein Paar Fußtritte und wars mich zum Hause hinaus-R Scherzsrnsr. »Ist das Vögelchen in denc bekann ten Liede: »Komm a Vogerl geflogen ...." ein Männchen oder ein Weib the-ji« Antwort: »Natürlich ein Männchen; denn ein Weibchen hätte, da es den Schnabel nicht halten kann, den Zet: tel schon längst verloren!« Die Hauptsache Er: »Nun, was hat die Aerztin ge sagt?« « Sie: »Ich sei bocharadia bleichsiich tia und müsse sehr vorsichtig sein --— in der Farbenwahl bei Bestellung mei ner Sominertoiletten!« Schadeusrende lim Gebirqeh Gatte tbei einem Echo): »Gehst Du, Anna, hier hast Du nicht das letzte Wortl« Vsrllusis tas »Was willste de werden, Moritz?« »Millioniir; nachher tann ich mir schon alleine weiter helfen!« l Ein Schwindler. ·TW-jf-y Besuch (ein Ehepaar in ehelichem Zwist iibetraschend): »Ja, Herr Tipä was thun Sie denn da unter dem Bett?« Ehe-nann: »O, wir suchen nach einem Fünfdollaritiick —- nicht wahr, liebe Gutes« machs daß du hergui kommst! ..... Frau: »Ich-ph( Aber ietzt Wenn der Hm fort ist, Lannst du ia weitetsuchen!« Tonarten see Lebensalter Ebenso wie gewisse Krankheiten auf das Kinde-Falten manche sogar auf die allerersten Jahre beschränkt sind, so kommen andere in höherem Alter vor, « und es hat wohl jeder Anlaß, sich fiir die Vertheilung der Gesundheits- und Lebensgefahr auf die verschiedenen Al- z l tersstusen zu interessiren. Wenn man Jvon den bekannten eigentlichen Kinder- i Ilrantheiten absieht, so erreichen Lun-- z genentzündung und die während deri leßten Jahre wieder gefährlich gewor dene Genickstarre das Höchstmasz ihrer Verbreitung bei den Kindern von ·l.——5 « Jahren. Alle anderen Krankheiten, streten häufiger im erwachsenen Alter us. Nach einer Anordnung, die Dr. ’van den Velden in der »Münchener medizinischen Wochenschrist« gibt, ist sdie Lungenschwindsucht mit eez v. H. s die häufigste aller Krankheiten, und an s zweiter Stelle folgt alsbald eine andere i Lungenlranlheit, nämlich die Lungen ientzirndung mit 17 v. H. An dritter s Stelle steht mit fast 10 v. H. der Ty ; phus und erst dann kommt die Krebs ! lrankheit mit 7 v. H» deren angebliche » Zunahme so großen Schrecken unter ; der Menschheit verbreitet. Es ist nun eine fesselnde Ausgabe, die Vertheilung i der Sterblichkeit an diesen einzelnen « Krankheiten auf die verschiedenen Le bensalter zu verfolgen. Die Lungen schwindsucht fordert die meisten Opfer in der Altergstuse zwischen 21 und 25 Jahren, erreicht ein zweites Maximum lzei den Personen zwischen 51 und 517 Jahren, scheint dann ziemlich regelmä ßig abzunehmen, wahrscheinlich aber nur deshalb, weil wenige Schwindsiich tige das Alter von 55 Jahren über dauern. Todesfälle an Schwindsucht vor dem zehnten Lebensjahre sind gro ße Sicltenheiten Man kann daraus den allgemeinen Schluß ziehen, daß Schwindsiichtige, die bis zum dreißig sten Jahre am Leben geblieben sind, eine verhältnismäßig große Aussicht haben, wenigstens ein Alter von 50" Jahren zu erreichen. Die Lungenent I ziindung verhält sich wesentlich anders. Ihr erliegen, wie schon gerann ore mer sten Menschen in den ersten Lebensjah ren; dann tritt sie zum 16. Jahr wie- ; der mit seltenen Todessällen auf undL erreicht eine zweithöchste Stufe zwi- J schen M und 65 Jahren, um dann wie der zurückzugeben Der Typhus zeigt eine wesentlich andere Kurve der Zierblichleit, indem die meisten Todes-: stille an dieser Krankheit in die spätere Jugend, also in die Zeit zwischen dem 15. und 25. Jahre, fallen. Die Ver lustzifsern bleiben allerdings bis zum lis. Jahr noch verhältnifzmäßia hoch. Der Krebs hat insofern eine Besserung erfahren, als vor dem ZEI. Jahre der Mensch vor dieser Geißel so gut wie sicher ist oder wenigstens bis zu diesem Alter nicht daran stirbt. Die größte Gefahr liegt in dem Alter zwischen 31 nnd 55 Jahren,"also in derselben Zeit, in der auch die Schwindsucbtssterblich leit ihre zweithächste Stufe erreicht Nach lleberwindung dieses Alters nimmt die Todesgesahr an Krebs rassh nnd regelmäßig ab. Dr. van den Vel den gibt aber hier wie fiir die anderen Krankheiten nicht nur die Ziffern, die sich ans der einfachen Zählung der To desfälle an den verschiedenen Leiden er geben. sondern auch die Zahlen derTo desfälle im Verhältnisz zur Gesammt zahl der lebenden und schliesklich auch das Verhältniß der Todesfälle zu dem an der betressenden Krankheit leiden den, ihr aber noch nicht erlegenen Ver sonen. Wenn diese Art der Bereits nung auf den Krebs gewandt wird, so zeiat es sich, dasr die Sterblichkeit im rVerhältniss zurGesammtzahl der leben den Vertreter der betreffenden Alters stuse von 46 Jahren an ziemlich auf gleicher Höhe bleibt, so das; man van einer Abnahrne der Krebsgefahr mit dem Alter wohl nicht sprechen rann. Schlagfliisse sind bis zurn 35. Jahr selten, nehmen dann bis zum filt. Jahr ständig zu und bleiben dann auf aleii eher Höhe. Die gleichfalls sehr häufi ae Nierenentzitndung kommt in allen Lebensaltern vor, weist aber eine sehr bedeutende Steigerung vom 40. Jahr nntangend auf. Die Genickstarre ist im Alter von mehr als 20 Jahren als eine Seltenheit zu bezeichnen, während um gekehrt die Brustsellentziindung erst nach dem 60. Jahr einen gefährlichen Umfang annimmt. Sehnens-et in den pasenflädteik Wie die anssehenerregendenMittbei— langen iiber den Kleiderschniuggel in New York beweisen, findet der Schmuggel immer nochMittel und We ge, in Ländern mit hohen Zöllen er svlgreich den Kampf gegen die Holl ivächter auszunehmen. Besonders die Oasenstädte sind bevorzugte Orte für den Schmuggelhandel. Allen voran steht in dieser Beziehung Kanton. Un ter den Chinesen gibt es wahre Korn phäen des Schmugglergewerbes, und ihre Spezialität bildet die zollsteietsin siihrnng des so beliebten, jetzt aller dingg gesetzlich verbotenen Dinan das bei dem hohen Zvlle der chinesischen Regierung bisher gegen 10 Millionen Dollars jährlich eintrag. Alle Listen werden von den verschmitzten chinesi schen Schmugglern angewendet, um die Zollbehörden zu täuschen Frauen verbergen in Kleidern und haaren die köstliche »Waare«. Der Sarg, in dem ber Leichnam deg in der Fremde gest-or brnen Chinesen zurückgesiihrt wird in ldie Heimaih, mnsz zum Durchschmnas : seln von Opiurn herholten, Hohlräuine iin den Schiffsgesäßen, in den Kohlen und Aschenbehäliern, in den Kesseln nnd Maschinen der Schiffe, den Ge sbänsen der Wandubren ,Oelfässern und anderen Flüssigkeitsbehältern —- sie alle hat das Genie der Schmuggler sich dienstbar zu machen gewußt. Oft wer sen sie während der Bergfadrt des Dampfers an bestimmten Lrten was serdichte Säcke mit Opiuin über Bord. Diese Säcke, die an schwimmenden Bo jcn befestigt sind, werden von bereitlie genden Booten aufgesischt. Fiir 825, 000 Odium soll allein jährlich im Ha sen von Kanton ionsiscirt werden. Aber man musz nicht denlen, daß nur die schlitzäugigenOstasiaten sich auf den Schmuggel zur See verstehen. Auch die Engländer sind in die Geheimnisse des Seeschmnggels eingeweiht. Auf mehrere Einsuhrartilel, besonders auf Tabat und Spirituosen, haben die Engländer, obwohl sie im allgemeinen am Prinzip des Freihandels theoretisch . festhalten, einen verhältnißmiiszig sehr hohen Zoll gesetzt. Es ist daher kein Wunder, daß Schiffer und Matrosen, theils siir sich zum eigenen Nutzen und Genuß, theils auch für Freunde und Auftraggeber am Lande. bestrebt sind, einzuschmuggeln, soviel sie nur können. Dieser Kampf zwischen Zollbeamten und Schiffern vor der Landung im Hafen ist oft sehr ergötzlich und wird von beiden Seiten mit Anwendung aller möglichen Listen geführt. Jn der Kajiite des Kapitiins folgt eine amtli che Aufnahme des Proviants, die na türlich nichts besonders Graoirendes ergibt: es sind immer nur ganz gerin ge Mengen von Gin und Rum vor handen. Allein die Zöllner lassen sich dadurch nichts vormachen, auch in der Taielage wird eifrig Umschau gehal ten, besonders in den zusammengesch teten Segeln lassen sich leicht Flaschen und Tabalsvorrätde ver-stauen. Mit selbstbewußtem Grinsen schaut die· Mannichast den Anstrengungen der Zollschniiffler zu --- in den meisten Ländern gilt es ja durchaus nicht für Unrecht, dem Gesetz in dieser Bezie hung ein Schnipvchen zu schlagen; im Gegentheii meistens freut man sich. wenn man die Organe der Behoroen überlisten sann. Jst auch aus dem Mastkorb oder in demSegeltuch nichts Berdiichtiges entdeckt worden, so er solgt die Durchmusterung der Mann schastsessetten, die gewöhnlich dasselbe Resultat hat. Jm Schisssraum, der nunmehr an die Reihe kommt, wird schwerlich etwas erwischt werden tön nen. Aber die Beamten lassen nicht nach. Sie haben ganz bestimmte Ver dachtsgriinde. Vielleicht kommt das Fahrzeug aus einem Hasen, in dem Tabak und Spirituosen billig sind, vielleicht aus Baltimore, wo der Ta bat vor den Thoren der Stadt wächst und wo es an trockenen und Dampsdp istillationen flicht mangelt. ! Es wird also mit groß-mais- wei ter gesorscht, aus dem Verdeck wird so gar der unschuldige Besen einer Prü sung unterzogen, ebenso der Ball, der» silr die Landung bereit liegt, um denl ersten Stoß gegen das Bollwerk oder die Briicle auszufangen. Aber dies mal ist alles umsonst. Kapitiin und Steuermann, Matrose und Schiffs junge betheuern, daß nichts Berzollba: res vorhanden ist. und nach einer mü hevollen Stunde ziehen die Leute vom Zoll unverrichteterSache wieder ab. — Glauben unsere Leser, daß das Schiss nichts Steuerbares enthält? Daß die Theerjaclen alle unschuldig sind? Ach, es gibt so viele Ecken und Winkel in dem großen Fahrzeuge, und das ver schmißte Lächeln mehrerer Von der Mannschast sagt etwas ganz anderes; es gibt nämlich auch doppelte Böden in den Kisten, und zwischen den Ver schlägen der einzelnen Abtheilungen sind Geheimtammern vorhanden, die nur der siapitäm die Steuerleute und Bollmatrosen tennen, und sollte dies nicht der Fall sein, so ist zehn gegen eins zu wetten, daß ein andrer ,,Triek« gespielt worden ist. Nicht selten sind am Achtersteven, an der Außenwand, einige Fuß vorn Ruder entfernt, oder an irgendeiner anderen passenden Stelle Haken eingeschlagen worden. Sobald die Zollbeaniten ihren Fuß an Bord setzen, werden gewisse Tönnchen oder Packete mit großer Firigkeit an diesen Außenhaten ausgehöngt, und nun kann jeder mit redlichem Gewissen beschwören, daß imSchisse nichts Ver zollbares da ist, absolut nichts, kaum soviel Whisley, um des Abends einen Schlastrunk zu gestatten —- die uner laubten Vortiithe hängen draußen am Schiff, und danach hat niemand ge fragt. Zeiibild. Frau (die im Leihamt zu thun batie): »Ja, es müssen recht schlechte Zeiten sein, AFrau Nachbarin! . . Heut’ sind sogar drei im Autoniobil vorge fahren.« Harmlos. Richter: »Sie sollen dem Zeugen eine furchtbare Ohrfeige gegeben ha dens« Angellagter: »Ich bab’ ’n nur von tnei’in Hut ’runtergehauen, auf dem er g’sessen ist!« Einverstanden. Dame lzu einem ausdringlichen Liedhaber): »Sie sind der letzte, den ich lieben wiirde.« Herr: »Desio besser, ich verlange gar nicht, daß Sie nach mir noch ei nen lieben sollen.« Hundert Küsse gibt eine Frau in Georgia als Ehescheidimgsgrund an, hundert Küsse, die ihr Mann nicht et wa einer anderen, sondern ihr selber gegeben hat. Jn den Augen der meisten Frauen dürfte das nun gerade nicht als Grausamkeit erscheinen. Aus Sembraudes Spur-. Die alt-e Universität Leiden gehört zu den seltsamsten Städten, die ich tenne, wie denn überhaupt das stille Holland unter einer scheinbaren Ein förmigkeit eine Fülle höchst eigenarti ger, alter wie neuer Dinge birgt. Jn manchem erinnert Leiden an Stralsund: beide, ,,im Wasser«, beide, Stätten höchst grausamer Bela gerungen, in beiden das wohlverdiente Standbild eines Bürgermeisters, der die anvertraute Stadt nicht fallen ließ, trachten die Spanier hier, die Wallen steiner dort auch noch so gewaltig po chen. Es ist ein wehrhastes Bolt, da in der tiefgelegenen Ecke Nordwesteu rrpas. Die Burg von Leiden ist ein ganz besonderer Bau Es steht nur noch ein großer, massiger und massiver Mauerthurm, der letztesusluchtsort der Belagerten, mit einem Brunnen und Schießlöchern. Er gleicht der Mauer trvne einer Gedania oder Bervlina, u: id durch jeden der Mauerschlitze zeigt sich ein anderes Bild. —- Wie in un scicn kleinsten und ältesten deutschen Städten sind Kirchen, Thiirme und Dächer von Leiden hier um die ,,Burcht« gedrängt. War hier doch noch weniger Platz als in unseren al ten Festungen, weil das Wasser der Itanäle gürtelartig die Stadt mehrfach uuuingelte,und so wollte es mich schier des-linken, als ob die Häuser und Häuslein hier noch gedrängter stün den aig bei uns, sich hier noch emsiger mit spitzgereckten Giebeln aufeinander schöben, als in Deutschland, und sich den Malern hier noch tiihnere Ueber scbneidungen von Kanälem Häusern «Z·nd Brücken, noch eigensinnigere Ver s achtelunaen boten, als in unseren alten Städten Den Malern! Ja, ihrer Kunst muß man in ganz Holland dauernd geden t»1, besonders in Leiden, Rembrandts Geburtsstadt —- Es war damals ein anderes Leiden, als wirs heute ten nen. Der neue Stadttheil — sozusa gen das Villenoiertel —- das sich um den alten Stadttern angesiedelt hat, war damals noch ungeboren. Die Wiesen und Gräben, die heute um zwei Meilen hinausgeschoben sind, be gannen damals dicht an den Stadt mauetn, und dort stand unter anderen Mühlen auch die Rembrandt-Miihle, sagt man. Heute liegt dort ein en ges Gäßchen, das Rembrandts angeb liches Geburtshaus enthält, das —als Pserdestall dient. Von all diesem dumpfen Verbau war damals aber nichts zu spüren, als Rembrandt dort hinter die Schule lies und im Wasser herumpatschte. Jn Leiden kann man nicht anders als gewissermaßen zum; Wcsssergeschöps werden, und nun gar ein Bub und Müllerbursch, der den Rhein sozusagen gepachtet hat. Denn Leiden liegt, schwimmt und steckt tiefer als andere Städte im Wasser-; an manchen Stellen ist sein Niveau 13 Fuß unter dem Meeresspiegel —- und das Meer ist so nahe. Da braucht nur eine Schleuse zu brechen und es gibt eine mindestens theilweise Ueber-: schwemmung. Und die Stadt zählt, wenn ich nicht irre, 283 Brücken, die Tag und Nacht in Bewegung sind, um Dampfer, Segler, Trachtkähnc Boote und Schlepper aus ihrer betriebsamen Fahrt meer- oder landwärts ein- und auszulassen Zwischen Wassergiirteln endlich, auf schmalen, mühsam abge rungenen Ringen Landes —- Zingel aenannt —- haben sich dann die neuen Stadtteile mit ihr-en aneinanderge reihten Einiamilienhäuschen und lie ben, kleinen Gärtchen angesiedelt. Dies viele, im Kreise laufende Wasser macht die Stadt eng und macht die Stadt still. Man kann sich dort nicht nach Belieben ausbreiten, mehr als anders wo sind die Pfade vorgeschrieben und können lautlos befolgt werden. Die Umgebung ist dicht bevölkert; bewundert man den glatten blanken Rhein aufwärts, so folgen die Häuser auch außerhalb der Stadt auf einer der beiden Seiten der meist init Wei de:-. bestandenen Landstraße. Dorf reibt sich an Dorf, Siedelung an Sie delung, und es gibt kein Entrinnen nach rechts oder links, denn dort sind Gräben oder Kaniile, und bis zum Horizont dehnt sich das Schachbrett der tanalzerschnittenen Wiesen und Felder aus, eine, je nach derGemiithss stimmung, beruhigende oder bedritl kende Einförmigkeit Die große und erlösende Schönheit der niederländi schen Landschaft aber liegt in Licht und Farbe. Die feuchte Luft ist hier so sichtig, die Grachten und Kanäle« die uns hier überall begleiten, sind so blanke Spiegel, daß jede Himmels erscheinung sich schärfer, reizvoller und eigenartiger vollzieht als anderswo und sich’s wohl erklärt, daß die nie derländischen Maler besondere Kunst fertigkeit in der Behandlung des Lichts gewannen. Es ist in dieser Umgebung besonders anziehend und bietet der Wiedergabe große technische Schwierigkeiten Auch das niederlän tische Genrebild lernt man hier ver ·stehen: auf Schritt und Tritt trifft man die Originale solcher Bildchen. »Die Tracht der Bewohner, die land wirthschaftlichen Urspriinglichteiten dieses ackerbauenden, viehziichtenden Landes sind äußerst inalerisch. Kommt da nicht ein Bauernbursch in Holz schuhen eingetöffelt und treibt zwei Hämmel vor sich hin, Hämmel dick in der Wolle, feist und gewichtig. An derswo ist das Gewühl des Vieh markts, wo die stroßenden Euter der Kühe gleich zur Probe gemolken wer den. während die Schiffertinder von »,.....—..»»- --—---»-.---—- »Ju ihres Vaters buntem Kahn lachend dem Treiben zufchauen. Für einen« Maler ist in den Niederlanden immer noch sehr viel zu holen. Und doch hat es Rembrandt seiner zeit in Leiden nicht geduldet, er ist ausgewandert nach Amsterdam, und als er es später wieder in Leiden ver suchte, hat ihn das farbige Leben der Großstadt doch wieder zukückgelockt an die Amstel. Wohl bot der prächtige Stapelplatz dort ihm eine ganz andere Auswahl von Typen und Gewandung als das weit einförmigere Leiden. Al lein schon das Amsterdamer Juden biertel war für ihn eine unschätzbare Fundgrube malerischer Vorwürfe, Lichtwirkungen und Einzelheiten der Tracht. Dort steht auch fein Haus, das jetzt renovirt wird. Aber die Eindrücke der Heimath sind unverges sen geblieben, wir sehen es in seinen Landschaften. Dr. Kaethe Schirmacher. Das schnellt-re Mieqssehiss der Gegenwart Das Fahrzeug, das gegenwärtig den höchsten Schnelligkeitsretord auf der See hält, ist der soeben fertigge stellte Ozean - Torpedobootzerstörer »Swift« der englischen Marine, der von der Schiffbaufirma Camnell, Laird Fa Co. in Birkenhead bei Liver pool erbaut wurde. Bei seinen soeben durchgeführten Probefahrten im Clyde hat ,,Swift« die lontraltlich bedunge nc Geschwindigkeit von 36 Meilen, demnach auch die bisher unübertroffe nen Fahrtleistungen der Zerstörer der ,.Tartar«-Klasse um 2.1 Meilen über schritten und damit die noch nicht dagewesene Fahrt v o n 88.1 S ee m e i le n (nahezu 44 Landmeilen) in der Stunde erreicht. Das bereits zurNord-Division gehöri ge und in dessen tattischen Verband ge tretene Schiff ist LZmal so groß wie die bisherigen Torpedobotzerstörer, de ren Bekämpfung seine Hanptausgabe bilden wird. Bei einem Deplacement von 1800 Tonnen besin ,,Swift« 350 Fuß Länge; die Maschinen von sts),000 Pserdestärken werden von 18 Normand- Wasserrohrkesseln gespeist und sie bestehen aus einer Turbinen galant-, System Parson3, mit drei Wellen, an welchen je drei Propeller arbeiten. Der Oelvorrath von 180 Tonnen alsBetriebsmittel verleiht dem Fahrzeuge eine Dampfstrecke von 3000 Seemeilen ununterbrochener Fahrt, bei einer reducirten ökonomischen Ge schwindigkeit von 30 Seenieilen pro Stunde. Von dieser Leistung kann man eine Vorstellung bekommen« wenn man sich veraegenwärtigt,dasz ,,Sivist« die Strecke Dover—Brest 10mal ohne Unterbrechung zurücklegen könnte und hierzu im ganzen nur 100 Fahrstuw den benötbigen würde, während ein moderner Postdamvser dies nicht ein mal in der doppelten Zeit zu leisten vermöchte Was das fiir den Aufklä runqsdienst der britischen Seestreit kräste bedeutet, braucht wohl nicht wei ter besprochen zu werden. Für den Kampf ist ,,Swist« nicht gebaut: es ist ein Schnellliiufer, der keinen anderen, als Späbzwecken zu dienen und gegen über den ihm zugetbeilten Ton-ebn bootzerstörern als Führerichiss zu sungiren hat. Der enttlironte Adler. Lehrer: »Und wen nennt man den König der Lüfte?« Schüler: »Zeppelin I.« Einem Befehl des neuen Einwande rungstommissärs zufolge darf auf Ellis Jsland nichts stärkeres als Was-— ser getrunken werden. Die neuen An töinmlinge werden bereits an der Schwelle des Landes und im Schatten der gewaltigen Freiheitggöttim die die Welt erleuchtet, mit dem Begriff der amerikanischen Freihei handgreiflich bekannt gemacht. Unbekannte Spitzbuken in St. Paul, die kürzlich s20,000 Beute machten. haben 815,000 des Raubs freiwillig zurückerstattet. Wieder ein Beweis da für, daß die Welt besser wird. Der Senator Aldrich trägt eine schreiend bunte Weste. Ach, wenn das doch das einzige wäre, wag an ihm auszufegen ist! Als die Köchin einer Hausfrau, die in dergleichen Dingen Bescheid wußte, einen über vier Pfund wiegenden Braten vollständig verbrannt hatte, warf sie ihn weg und entschuldigte sich bei ihrer Herrin damit, die sie angab, die Katze habe das Fleisch gefressen. »Seht wohl,« meinte die Hausfrau, »das werden wir gleich sehen.« Da mit nahm sie die Katze, setzte sie auf bei ihrer Herrin damit, das; sie angab, rier Pfund wog. »So, Friederike«, sagte sie dann, »die vier Pfund Fleisch sind da, aber wo bleibt nun die Katze?« Als in Kansas City in Kansas ein Neger wegen tätlichen Angriffs zu 60 Tagen Haft verurteilt wurde, spielte er dem Richter aus Dankbarkeit filr die milde Strafe etwas auf der Mundharmonila vor, und flugs setzte der gerührte Kadi die Strafe auf die Hälfte herab. Da zweifle man noch an der Macht der Töne! Es ist jedenfalls bezeichnend, daß die italienische Regierung unmittel bar nach der Ankunft von Carnegie und Morgan in Jtalien eine Inven tarausnahme der Kunstschätze des Landes anordnete.