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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 25, 1909)
k »se Vei hoher-Borni- Werber-is Httmorekte orn Rein-Soll- Irrt1 mann. 1 »Der ilnterwirih warf von Zeit W : tt besorgte Blicke in vie Ecke des ttzegennert Dort seh der Los-see I barth den Kopf ans die beiden rniich tigen Fäuste gestützt, eine Maß vor sich ouf den« Tisch, nnd starrte aus den Spitzbubenougen tiefsinnig vor sich bin. Er saß zwar ost do, der Holzer » bartl. seikr ost; aber betete mußte et l was besonderes mit ihm fein. llndj wenn eins-us besonderes mit ihm war, dann Hob es allemal zerschlaeiene Ti sche, Beinte, Maßtriige nnd Schädel - das lonnte dee Unterxvirtb Und ers nicht allein. Die Iungeis Burschen hiel ten sich ismrntlicb ein beträchtliches vorn Bortl entfernt, und die älterenj Männer schentten dem Taroel heute weit weniger Ausnterlsarnleit als sonst· Der Bartl aber richtete nicht auf seinef Urnqebung. Isiödniqe TLoUen voni Tobatsqnnlrn raffte er vor sich hin» und wenn er einmal aussah, so geschah es höchsten-, wenn Rest, die Tochter des llnterwirtbe. eine friseb gestillte« Messe vor ilsm cui.i den Tisch setzte Plötzlich aber -— der Unierwirth war eben ein wenig eingenickt und fuhr nun erschrocken aufs-schlug der Bereit mit der Faust aus den Tisch, das-, es bröbntr. Dann bob sich seine Hünen gestalt: eln triumpbirendes Lächeln lqu urn seinen Mund, und während er sich rnit bochgezooenen Brauen umfah, sagte er Langia-n und nachdeiietlich: «I!eut«n --- i heirath.' Ein unbeschreiblicher Lärm erhob sich. Der Holzerbartl der ärgste haderlump im Dorf —-- wollte heira then! Die Burschen lachten, schrien und sohlten um ihn, die Alten baiten ibre Iaroettarten niedergelegt. und der Unterwittb schmunzelte· Wenn es wei ter nichts war - ! Nur die Regt saß blaß nnd still neben dem Schenlti sch und ibre Augen die sonst wie der leib bastige Ueberrnutb in die Welt lachten blickten merkwürdig trübe. Der Vol zerbartl aber schlug znm zweitenmal auf den Tisch. .,Stad seid«s!' brüllte er. «Misit’«s denn, iren daß i beiratben tbu'? Die Rest-l vorn Unterwirtb beiratb’ il« Da war es mit einem Mist wieder still. Der llnterwirtkz war krebsrotb unb schnappte nach Fixst nicht ein Wort tonnte er sprechen ob dieser bo denlosen Frechheit Die Augen der Rest aber blickten wieder ganz tlar, und er zuette um ihre MundwinteL » a --bal i mög’n ti:öt, Du LIMI« sagte sie ganz runia Ver Holzerbartl risz die Augen kreit Ini. «Miia’n tbiit9« wiederholte er un gläubig. »Ja z’iregen Eos-H magst denn nacha net? Bin i Dir netsauss ber a«nua -- he? -- Oder magst nur an Reichen be? Wann dög Dei Vatter sag’n ttzöt - aber Du s-« Da wurde es dem llnierioirtb und den Gästen zu viel. Das war noch nicht vorgekommen, so lange Gern treutb stand, und so etwas tonnte man sich nicht bieten lassen. Von irgend woher slog dem Bartl ein Maßtrug an den Schädel. und er gina in Trüm mer » der Maßtrug natürlich. Und dann gab’e"5 eine solenne Prügelei. Was ibni zunächst saß. dao wirbelte der Dolzerbartl zu einem undesinirba ren hausen suchtelnder Arme zappeln der Beine und dicker Köpse zusammen — und dann wurde er selbst niit in diesen hause gezogen Vergebean schrie und tobte der Wirth — Stiihle wirbelten durch die Lust, Tische wur den umgeeissen, Maßtriige slogen nach allen Richtungen durch die Lust. Plötz lich aber larn Bewegung in die Masse —- nach det Thitr zu wälzte sie sich. als ioiirde sie von unsichtbaren iinioi dersteblicher Gewalt getrieben, und durch die Thitr aus die-Straße hinan-. Die Wirthsstube war leer « nur eine Gestalt erbob sich von der Schwelle, in zerrissener Jacke, zersentem Hernd und zersesztem Gesicht, aber mit einem freundlichen Lächeln Der Holzerbarti. ,..So Schwiegervatter«, sagte er be baglich. Die hättn ina draußn Racha bring mir no a Was-, Resl.« Der Unterwirtb siisblte sich einer Ohnmacht nahe. Die Beine wurden ihm schwach, er mußte sich setzen. Und so vollständig nerlor er die Besinnung. dass er ein halbes Glas Wasser trant. .Bartl', stöhnte er, «i bitt Di, geb boam. Du --— Du brauchst Dei Bier net zahl’n. Aber geb hoam.« Der Bartl streette die Beine weit unter den Tisch, liess die Hosenträger durch die Hände gleiten und sah den Unterwirth treuherzig an. »Li« nieinte er. »Was soll i denn hoanigeben? Mir g'sallt·s ganz guat da berin Rest a Maß mac tl —- Und an Bußl beesst enir schon aa aeb’n!« »Rele Gle: act-it zum Komment danten nitbet, daß ’k hettixnth Dös is hausftiedensbkuch Haue-« iriedensbkuch, woafkt dösZ — Ins Ge· fängniß muaßt, barg jagt net gehst. Barth Der seufzte nur schmerzlich. »An met «-— was Inn halt net-asz, döi muaß ma Mitt« sagte et ergeben. »J« ja net I eklchte Mal, Schwieger vattee.« Um den Unteewitth drehte sich alles in tollem Wirbel. Das —- das mußte ihm in seinen alten Tagen noch passi ten! Er winkte der Rest nur wild zu, und gebot-sum ging sie hinaus-, den Gendatmen zu holen. Der solzer battl pfiff leise vor sich hin, dann stand et auf. tchentte sich selbst einen Mßttuq voll und hielt ihn dem Un tetwirtb unter die Nair. .Gelt J so munse nio einschenken Zei« meinte et lächelnd »Was-bit, dnse i dil- aans oimal trint’n to? - Paß anst« Und aus einen einzigen Zug war der Liter verschwunden- Dee Unter wiktd stöhnte nur nin matt; iiiiilte nicht Viel mehr Leb-en in sich. Der Optikers-til aber ichenlte sich den Krug vcn Neuem Voll und lies; sicb wieder in feiner Ecke nieder. Gleich daraus erschien der Gen daeni. est-war klein und dick - und et schnaufte beiingstigend, als ee sich iibet die Schwelle schob. « ,.S’ Gott!« sagte et vustend. »Was magst denn. 1.lnteeivitth?« »Was i man? « ’n Holzerbaetl sollst verlinft’n — beleidigt hat ’e kn: — und net außi gehn will ’k’. US Bier braucht ·k net zadl’n, habe i n’sngt, bal «t geht, aber er gebt net. - Er mag net, sont ’t. Der Gent-arm schnnuite noch hefti ger. Nur einen icheuen Blick warf er zum Battl hiniibetx dann sagte er be tebkenvk »Ja wes-sit llntetivitth -vek:,ait’n tann i ’n net. Aber balst Du «n aus«-i witsst, und ’r seht fi' zur Wehr nachn dets i Die icho heli’n winkt-" »J? I soll’n außiioan? — Na« mei List-a, dös gibts iei net! Z« was bist denn nacha Du Gendaem, !·-alst’n net nnfzitoa lannst?" »Res! bring mir no a Maaß!« llang aus der Ecke die sanste Stimme des holzetbjtth Der Untekwittks treischte den Gendarwen nn: »Meist- netP —- Bekspott’n thut ’k Ini no no — — der Haderlump, der ge· sclkeette, ver damische Lilith der darni ichet Was thust ’n net aiißi?« »Ja was- thust Du eahm net mißm « A Hab i leicht ztvoa Schaden »J « Du Deus-C« »Was sagst?« schrie der Gendarm. « »Wie ir- Beamtenbeleidiguna « dös laß i mir net g’fall’n, Du g·scheerte « Dami, Du g’scheerter"' »Was bist kenn nacha Du fiir an .Beainter, Du Nil Net amal ausri toa lannft vanenl Mach, dis- weiter Z limmft « und zweiten der Beleidi ngnq a Watlchrn lannft aa no ital-n daß sue auszahlt!« Die Resl schrie laut aus, als der llnterwirth und der Gendarm sich plötzlich in den Haaren lagen. Zu einer Kugel von ansehnlichem Uinfana qeballt, wälzten sie sich miteinander auf dem Boden beruni. llnd des lln terwirtbs Tochter wußte sich in ihrer .i·Jerzens:—nnast«leinen anderen Rath als sich dein holzerbartl .1n die breite Zenit tu werfen. »Bartl -- hilf do dem VatterJ« flehte sie. Mache nacha wil! i iii er.-. aern Dei Weib san.« Der Bartl driiclte einen lriistiden Schmalz aus ihre rothen Lippen. llnd einen Augenblick fühlte sich der Gen« tsarni gleich einem Ball in die Höhe qeschnellt i- ebe er noch recht zur Bei finnung lam, saß et mitten auf einem Tisch. Und der Holzerbartl stand vor ihm, breitbeinia und mit freundlichem Lächeln. »Siegst, Sepp«, sagte er. »bald magst, nacha toft iatzt hingehn und mi und den Unterwirth o’zeiu«n. Nacha trerd'n tna eing’sperrt. Aber siehgst: amal leintna ma wieder auszi. Und bal i Di nacha tresf —- so aas d’r Landstraß’n, wenn i mit mei’rn Holz vorn Bera abi timm --« nacha red i a Wörtl mit Dir verstehst?!« llnd abermals fühlte sich der unfe lige Kominandant in die Höhe gehoben, um in erfahren. wie man Im wirt sarnften an die frische Luft befördert wird. Der Bartl aber llopfte dein llnterwirth, der ächzend auf einen Stuhl gesunken war, freundlich Jus die Schulter. »Den kätth ma außi. waiezser vatter'«, sagte er. »Welche lönn’ m’r aamal red’u miteinand. Hast net die Wies’n zu vertaaf’n, Schtvieuervatter, bei d’r rothen Wand? llno der Scheel iS des Ja fei!?« Der tlnterwirtit belain runde Au gen· llud er starrte den Bartlxeri ständnisiloe an. «Magst Tug- leietyt laafaa?« fragte er höhnisch. Der Holzerbartl aber nieste treuherzig «Freili mag is« sagte er. »Bal i die Reel als Zuwaa bekomm. Woast net, daß i tausend Thaler geerbt hab?« Da fchnellte der llnterwirtli in die Höhe. Und er fiel dein Holzerbartl urn den hals. »Bartl —« was bast denn dös net alei g’fagt!« sagte er in freudiger Rührung. »Weil —- da aehst ber. Und glei gibft ’In Bartl a Bule. A Haderlutnp bist freilich aber bat i a Madel vär’ —- i tbiit Di aa bei ratls’n, Bartll« Bosheit Hausfrau: »Sie verglichen vorhin das Heile-then mit dem Lottekeiefpiel Sie haben da wohl nicht mitge spielt?« Basoru »Doch. einmal, aber nicht wieder-« obwohl ich das Gliick hatte, mit dem Einsay hetauszutommen.« Hausfrau: »Mit dem Einsay — wieso?" - Baron: »Nun, ganz einfach: skch bin W it t Er e r qecvorden.« Moden-e Fraum hete Uum Freunde, der jung ver heirathet ist): »« faßt sich denn ei gentlich deine Frau auch mit dem ochen?« kreund: »Fort-en thut sie gerade u t, aber neulich bat sie sich ’mal beim derbe stehend photographikm lasse-IF Die Erbschaft Eine tragische tsteschichtn Von A d o l f o. Rainer-erste Frau Wachtmeister Jrnia Szan - hatte geerbt. Vor ihr lag die Auffor derung des Notars in zierlich gr schnörlelter Schrift geschrieben. »Wol lne Euer Woälgeboren sich am 15. No vember, 9 lllir Vormittags-, in meiner Kanzlei zur lisrösfnung des Testa ments, weiland des Herr Sonzai, Miihlenbesitzer in Ui Felettorotvar. einfinden. In dem Verzeichniß der Erden iit auch Ihr Name genannt. AchtunqsnollstIDr. Bandarn. königl. ungern Natur« Herr Eouzai war ein angeheiratlieter Onlel Junos-. So isn fünften, sechsten Gliede verwandt mit ihr. Zum zeimten Male lag sie bereits ihrem Manne, dem gestrengen Wachts meister, das wichtige Dokurnent vor. »Na hat« was sagst Dut« fragte sie, eine toipeitgvolle Miene anneoinend. Der Wachtmeister tauchte ruhig wei ter. »An hat, Bela'«, sagte ue unge dutdig, »was in Deine Meinung-" Endlich jagte er langsam: »Gut is.« Die Frau Wachtnieilter erhob sich von ihrem Stuhl. teckte ihre kleine Figur zu nie geahnter Länge empor und in quirirte Bela, denselben scharf anse hend: »Was glaubst Du, Bela, wie viel lut er uns oererdt"s« Er lraßte sich aus dein Kopfe und sagte: »Kann ich ivissen?- Hals ich doch Testamentik papierl nicht gelesen.« »Jaj, jaj«« jammerte Jrina, «ist doch Mannsdild vernagelt. Will ich doch nur wissen, frag ich doch nur, was Du glaubst, wag Du denkst, Bela.« ,,Teremtette, ich bin doch nicht Zigeunerioahrsages rin. Glaub ich, wird nicht viel sein, 50 oder 100 Gulden." »Oj jaj," jam merte era. die Hände ringend. »So ein reicher Bacsi tOnleU und wird Lieblinggnichte seiniger lassen hundert Gulden? Fünfzehn, zwanzig oder dreißig Tausend!« ,,Glaubst Du?« fragte er. sich in eine Rauchvrolte hül-A lend. »Vat. glaub ich," rief sie mit Nachdrtid. »Weiß ich sogar bestimmt!« ,.Teremtette," tnurrte er. ,.wann Du weiszt - warum sraast Du mithi« Stand von seinem Stuhle aus, drehte ihr aemächlich den Rücken und verließ sporntlirrend das Zimmer. Die Frau Wachtmeister spazierte gravitätisch in der stiiche hin-und het tfs war bei ihr eine aus-gemachte Sa che, daß sie ein Vermögen erben wer de. Da soll die ganze Wirthschaft an ders werden« dachte sie. Aug ist Elend und Plage. Sie wird sich vor Allem einen Dienstboten halten und sich an ziehen, jai! « Wie eine Dame, wie die Frau Rittmeister. Ob sie wohl noch mit den anderen Wachtineister5· stauen und der Kurschmiedin verkeh ren soll? Für eine reiche Frau wie sie gehörte sich das allerdings nicht, aber aus Kameradschast wollte sie sich noch hie und da herablassen. Mit dem per Du sein hatte es jedoch ein Ende Ganz gewiß! Sie, eine Dame, lann doch nicht mit so gewöhnlichen Wei bern sich duzent — Voe allem wollte sie den Kamera dinnen erzählen, was siir ein großes Glück ihr in den Schooß gesallen war. Gedacht, gethan. Sie wars sich in ih ren Sonntagssiaat und rauschte zur Thür hinaus. Ein Husar tritt ihr entgegen. »Bi« Frau Wachtmeister, der Herr Wachtmeister tommt erst in einer Stunde,« meldete er. »Wie sa gen Sie?« fuhr die Frau Wachtmei sterin aus. »Was unterstehen Sie sich! Bin ich Sousine zu Ihnen oder Dienst madl? Für Sie bin ich noch immer Naansaa tgnädige Frau)!« Zorn sprühend tripvelte sie davon. Der Husar war erschrocken zurückgewallt »Naansag,« stotterte er. ,,.f)ab ich wirklich nicht gewußt.« Bei der Frau Kurschmiedin ange langt, blieb era in würdevoller Hal tung stehen. »Vat, schauen Sie mich an, Frau Kurichmied Was sehen Sie an mir?« sragte sie. »Daß Du Dein Sonntagstleid an hast,« erwiderte die se. »so tein Sonntage-kleid, so wag trag ich alle Tag. Nein, daß Sie dass nicht sehen? hab ich große Erbschaft gemacht nach mein Ontel!« »Eure Erbschast?«’- staunte neidisch dik Kur schmiedin. »Und was für großes Fuszigtausend Gulden!« log era. »Fuszigtausend Guldeii,« stöhnte die andere und setzte sich rasch nieder. »Sag’ era, ist das wirklich wahr·« »Ja, natürlich, erwiderte Jema, die ek selbst schon glaubte, mit glänzendem Gesicht. »Wissen Sie, hab’ ich schon Verlobung zu Notar.« »Gros7,cr Mott, so viel Geld,« rief die Kur schiniebin. »Sag Jema, hast Tup große Fuan »Ja, lachte diese vor nehm, »toissen Sie, man gewöhnt ftdi bald an Glück. « »Aber liebe Freun din,« fragte die andere. «bisi Du bog aus mich, daß Du immer Sie zu mir sagst?" »O nein,« sagte die junge Er bin, »aber wissen «Sie — so reiche Leut’ was wir sind —-- na die tön nen nicht mit allen per Du sein!« Sie toar dabei sehr verlegen. ,,Ab,« brauste die Kurschmiedin auf, Jetzt sind wir für Euch zu schlecht? Früher, wo Jbr nur Schulden gehabt habt. da war es Euch klar, wo man umsonst Nachtmahl kriegt. Na, ich steh’ um so noble Leut« nicht. Beleidigen laß ich mich aber in meiner eigenen Wohnung :-k r stx .-.s.ss·k nicht. Bemühen Sie sich daher hin aus. gnädige Frau. Dort hat der Zimmermann das Loch gelassen siir under-schämte Weibsbicder.« Empört sprang era auf. »Sie freche Person, das sag ich meinem Mann,« feuchte sie. »Und ich dem meinen,« zischte die andere. Einen Moment standen sich die beiden wit thend gegenüber, roth vor Zorn, kampfbereit; dann fuhr Jrrna zur Thüre hinaus, indem sie rief: »tlnver schämtes Bettelvolt!« Ja, die nächsten Wochen hatten viel Veränderung gebracht. Ein Dienst mädchen putzte und fegte in Szabos Wohnung den ganzen Tag. Des Abends strömten herrliche Bratenge riiche aus Permas Küche. die die ganze Kaserne mit lieblichem Duft und Neid erfüllten. Frau era spazierte wie eine Königin herum, alle Hufaren arüßten ssie nnd sagten ,,Nagnsag". Mit den Kameraden nnd deren Frauen war der Vertehr zerstört, doch wollte thna schon vornehme Belannt. schaften im Städtchen schließen, die sie entfchiidigen sollten. Der Tag der Testamentseriiffnnng war getommen. Zeitig friih brachen die Szados auf. Ein seiner Mieths wagen brachte sie zur Stadt. Jn der Kanzlei des Notar-'s war die ganze Verwandtschaft erschienen· Frau era war ein wenig lleinlaut gewor den« als sie sah, wie sich die allernäch sten Verwandten des Erblaiserg be nahmen, die den Löwenantheil des Erdeg für sich erhofften. Der Notar öffnete das Testament und begann die Vorlesung. Gefpannt lauschte era. Lauter fremde Namen mit hübschen Legaten wurden verle fen. Sie lam noch immer nicht d’ran· Zum Schlusse. als alle drei Miihlen ihre neuen Besitzer hatten, las der No tar: »Meiner Nichte era, oereltelich ten era Szabo, dermache ich die ge samtnte Leib-. Tafel und Bettwtifche meiner seligen Frau, weil ich weis-, das-, die Sachen meiner Nichte fehr ge fallen haben.« Jrina war sprachlos Thränen flossen ans ihren Augen. »Nun, wag hab’ ich gesagt,« brummte der Wachtmeister. »Jaj, jaj.« weinte Jrina. »Mein« nicht, kleines Weib,« tröstete sie der Gatte. »Mir ig so lieber, denn du wärst mit dem vielen Geld noch total verrnett geworden.« »Und was wird die Kur fchmiedin sagen,« jammerte thna,« ,,Werd’ ihr schon Respekt beibringen,« versicherte er. »Mein Dienstmädchen,« klagte fie. »Behalten wir,« sagte der Wachtmeister. »wir haben aenua ge— sbart und können ’s uns leisten.« »O Du. mein Lieber,« jubelte sie, ihn tits send —«-—-· --.-.—— Verestesen notiqu Sei-weitre und Urlefeeuetmp Herren von den Bronle einem angesehenen Bürger Antwerpeng, war es lijrzlich gelungen, eine unter dem Dache feines Hauses- nistende Schwalbe zu fangen, die er zun Zwecke des Wiedererlennens mit ei nenr rothen Farbftrich versah und dein Manne mit auf die Reise gab, der einen Transport von 250 Brief tauben der »Federation Colonibo phile« im Schnell-Zuge noch Com viegne begleitete. Hier wurde die Schwalbe gleichzeitig friilmiorgeng um leis Uhr ausgelassen. Während diese indessen erst eine Zeitlang in der Luft kreisten, uin sich iiber die einzufchhgende Richtuan zu orienti: ren, flog jene von der Stelle aus schnell wie der Blitz sofort nach Not den davon. Um R lllir stkt Minuten traf die Schwalbe wieder in ihrem Llnttrerpener Nest ein. Die ersten Tauben langten erst drei Stunden später an, die Schwalbe hatte dem nach die 2535 Kilometer betragende Strecke in einer Stunde sieben Mi nuten, das heisit BUT Kilometer in der Stunde, zurückgelegt Die Brief tauben erreichten tnapv eine Leistung von 57 Ailometern ----—— «cetnelstetnode«. Aug dein Stadtparlament ein-: tleinen Provinzstadt erzählt man sol gendes nette Geschichtchenz Der alte ilhrrnacher, dem bisher die Sorge siir die Justandhaltung der Rathhaus und Kirchthurinuhr obgelegen baitc. setzte sich zur Ruhe und seinem jungen Nachfolger wurde nun das Aufziehen und Jnstandhalten der beiden städti schen Uhren übertragen. ilualiicts lichertveise schlug vom Amtisantritt des neuen llhrntacherss on die Rath hausuhr stets einige Minuten später als die Kirchthurmuhr. Dieser uner: hörte Fall lonrnk lald zum Stadtw fpräch, nnd schließlich nahmen sich auch die Stadtväter der Sache an und lie ßen den Uhrmacher zur ,,Jnterpella tion« aus das Rathhaus kommen. »Sie sind nicht so ersolareich bei der Instandbaitung der beiden Uhren. wie Ihr Vorgänger," redete ihn das Stadtoberhauvt an. »Es erregt un angenehmes Aussehen, daß eine Uhr stets drei bis vier Minuten früher schlägt, als die andere, während man bei Ihrem Vorgänger beide Uhren ge nau zu gleicher Zeit schlaan härte. Wir können Jhnen nur empfehlen, sich beim Stellen der Uhren der Methode kehret Vorgängers zu bedienen.« Der iunae Ubrtnacher entaegnete aus diese Ansprucbe des Stadtweisen: »Jeder - Uhrmacher hat seine besondere Metho de. Falls Sie aber wiinschen, daß ich mich derjenigen meines Vorgängers bediene, so bin ich gern bereit dazu. Wie einfach diese Methode ist. beweist der Brief, den der frühere Stadtuhe macher an mich geschrieben hat: »Sehr geehrter Herr! -— -- - Was nun die’ beiden llltren betrifft, so gebe ich Ih nen folgenden Rath. Wenn Sie erst erfahren haben werden, wag fin eine vedantische und eingebildete Gesell: schast unsere Stadiderordneten sind, so werden Sie anerkennen. daß meine Regulirunqsmethode der beiden Ubs ren. die ich zwanzig Jahre lang ange wandt habe, unbestreitbar die beste ist: Vergessen Sie einfach das Schlaglverl der Rathhaus-putzt aufzuziedem dann wird sich niemand meer beschwert-til« vom alten Irrt-ho. Professor Dr. Sellin von der Uni verntat :ytostocl, der die Ausgrabung des- alten serccho im Auftrage de· Teuticyen Orient —- Gesellschaft leitete, i hat seine Heimreise angetreten, nach dem die Vulggrabungen im Wesent lichen siir beendet angesehen werden durften. Das Ergebnis dieser Aus grabungen ist ein außerordentlich be deutsame5, zumal es sich um die Reste zweier iider einander erbauter Städte handelt, die neben dem heutigen Orte Ekiha der Forschung zugänglich ge macht sind. Die unterste Schicht bil den in weiter Ausdehnung die Fundg mente und zum Theil auch die Bau: ’ lichieiten selbst aus der ältesten kann- ; nitischen Periode Jerichog. Durch de. s ren Bloßlegung ist zum ersten Males die Befestigung einer lananiiischen s Stadt des zweiten vorchrrsttichen; Jahrtausende-s in vollem Umsange er: j sichtlich geworden, eben jene Anlagen von Mauern, Thürmen und Kasetnat ten, welche durch die in das Land von Osten ijder den Jordan her eindrin genden igraelitischen Schaaren zerstört wurden. Auch ein großer Theil des Innern dieser alten Festung sowie der Jahrhunderte später darüber gebauten jiidischen Stadt ist durch die große Sorgsalt, die aus die Bloßlegung der einzelnenGönge verwendet wurde, dein i Forscherblict erschlossen, und inan z lann nicht genug den hohen Grad der s lananitischen Kultur bewundern, der; sich in der Festigteit und Anlage ders Ruinen. sowie in den zahlreich vorge- ; sundeneu wohlerhaltenen Erzeugnissen s leratnischer Technik lundgibt. Jn der ; oberen Schicht stief; man aui ein gro » fees Gebäude. das Prof· Sellin glaubt fiir das Wohnlsaug jenes Chiel halten tu sollen, der nach i. Königgbuch ts, Jst zum ersten Male seit der Zerstö rung des iananitischen Jericho den Ort wieder bebaute und den Grund Zu einer an etsen dieser Stelle sich er bebendcn iiidischen Stadt legte. Schließlich wurden noch abseits diese-Z eigentlichen Ausgrabunasseldeg einige Proben gemacht, die sofort die Neste eines Palastes ausdeckten, den man mit dem seiner Lage nach bisher ganz unbekannten Wintervalaig des Königs Herodeg wird identifiziren dürfen. Lohukämpfe tm alten Eos-mein Jn der Unrhüllung eines Mannen sarges sind zu Fajurn Papyrusstijete aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. gefunden worden, die den Brieswechsel eines Ingenieure mit seinen Arbeitge bern, seinen Wertsührern und Arbei tern enthalten. Jn der »New-te desc Etudeg Gemme-« verössentlicht nun Vonche Leclerq diese interessanten Papiere, die einen Einblick in die Ar beiterverhiiltnisse des alten Egyptencs gestatten. Der Jngrnieur Cleon was von Ptolemäus Philadelvhos beauf: tragt worden« Kanalisationsarbeiten am Nil vorzunehmen und hatte eine ganze Armee von ttrdarbeiterm Stein brechern, Maurern, Sehmieden nslu. unter sich. Der Durchschnittglohn die. ser Arbeiter betrug etwa einen Obo lus, d. h. 15 Ps» den Tag; jeden zehn ten Tag wurde nicht gearbeitet und auch nicht bezahlt. Jn einem Briese an Cleon beschweren sich die Erdarbei-. ter über einen Werlmeister, der sie un gerecht behandle, ihnen die schwerste Arbeit auslade. »Jetzt sind tvir ganz erschöpft« schreiben sie, »und das Gi sen unserer Werkzeuge ist abgenutzt«. Bistveilen wurde auch der Unternebi mer von der Finanzverwaltnng im Stich gelassen nnd konnte nicht zahlen, dann hörten die Arbeiter zu arbeiten aus und die Unternehmungen ruhten eine Zeit lang. Ein Ausseher Deme: trios beklagt sich darüber. das; er von den Arbeitern mifrbandelt worden sei· und bittet um Bestrafung der Schul diaen damit seine Untergebenen nicht allen Respekt vor ihm verlieren möch ten. Bemessu- Welten Schüler (zu einem Kameraden): »Du, seitdem mein Vater in den Ge meinderath gewählt ist, habe ich es fein! Wenn er mir eine Strafpredigi hält, brauche ich nur «btavo« und »sehr,tichtig« dazwischen zu rufen — und dann gibt ed keine Prügel." Unter Polizclaufsicht A.: »Sieh nur, jener junge Mann hat fünfzehn Jahre lang unter Poli zeiaufsicht aestanden!« B.: »Ach, wieso denn?« A.: »Nun, sein Vater war Polizist!« liefern-sams , l II Junget Ehemann (vorwnefsvoll): »Schon zwei Monate fehlt an meinem Rock ein Knopf!« Frau: »O bitte. der hat schon ge fehlt, ais wir heitatheten!" Er kennt sich. Dame: »Ich werde nie heirathen.·« Rittmeister: »Warum denn nicht, mein gnädiges Fräulein?« Dame: »Weil ich die Eigenschaften die ich verlange, bis heute an keinem Manne entdeckte. Mein Zukünftiger muß schön, geistreich, liebenswürdig, treu und tapfer sein« Ritttneifter2 »Da danken Sie Gott, daf; Sie meine Bekanntschaft gemacht haben, sonst konnten Sie allerdinai bei Ihren Ansprüchen sitzen bleiben.'« Vesi. Chef: Hatf ich da nnliingft einen Amninig engaairt, der Mensch ist so elegant und fein, daß die Kunden im mer ihn für den Chef halten; jeht half ich's probirt nnd bin recht grob ges worden, hab« acflucht nnd gewettert und denken Sie sich jetzt halten die Leute mich ss fiir den Hausknecht! Auskeh Gattin tfchluchzendn »O, du Un danlbarer, früher haft du mich dein Alleg, dein Gliict genannt, und jetzt .zerrst du mich bei den Haaren!« Gattet »Nun. weißt du denn nicht« daß umn das Gliiet bei dein Schopfe fassen mußt« Reellcr Tod. Arzt: »Natürlich dem Kurpr scher dein sogenannten Naturheiliun digen,inuf1te Jhr Mann ja gerade in die Hände fallen: ietzt sehen Sie wie der ihn geheilt hatt« Wittwe: »Nun· Sie hatten mir auch alle Hoffnung genommen: wenn Sie ihn weiter behandelt hätten, wäre er ietzt auch todt!« Arzt: »Wil! ich nicht bestreiten: dann wäre er aber wenigstens auf reelle Weise aeslorbcu!« Der fehle-ne Konnte-mittler »Wie hat es denn der Zahntechniter » Müller zu Wege gebracht, daß die reis-; -ehe Wittwe ihn geheirtithet hat's« gewesen« »,Ach der hat ihr ein falsches Ge biß acmacht, und dann drohte er ihr mit der Entdeckung ihres Memng heiiiinisse5, wenn sie ihn nicht hei rathe.« M-..- » Ju der Reitschule Herr Huni Neitlehrer): » . Sie sagten doch, zehn Stunden würden ge nüaen!« Reitlehrerr »Gewiß - aber Sie find ja neun davon nicht ini Sattel Selbstbewußt Madam tzuk Köchin. die verreisi tvar): »Mein Mann ist ganz wie ums gewandelt, seitdem Sie abgereist sind, Anna; er ißt und trintt fast nur noch im Wirthshaus." Köchin: »Ach, beriinigen Sie sich, Madam: ich werde ihn schon wieder in Ihre Arme zuriicitocheii!« satte Mahnung Zinimerhern »Damit Sie nicht ein tleines Stückchen tveißeg Papier. Frau Müller?« »Warten Sie ·mal, ich habe Ihnen «ja vergangene Woche die Rechnung heraufgebracht, aus der war noch viel sinnig-« tses war ihr noch nicht gern-i lieu-. »Verzeihen Sie meine Unwissen heit,« redete die elegante Reisende den Kapiteln deg Ozeandampfets an, »aber wie bringen Sie eLs fertig, mit Ihrem Schiff den Weg iiber das Meer zu finden?" »Dann den Kompaß, meine Gnii dige, dessen Nadel beständig nach Norden zeigt.'« »Aber wenn Sie nun südlich fab ren wollen?« frug die Bekehrte noch male Neues Kinderspiel. Wie iitl denn Panchen dazu ge toiiimen. einen Gent zu verschlucken?" . »Weißt du Msama wir spielen niini lich Automat.« Im Zweifel. »Meine Braut schickt mit ohne eine Zeile den Verlobungsring zurück. Was soll bog nun heißen; will sie die Ber lobnng aufheben, oder hat sie gesehen, daß der Ring nicht echt ist?«