Hochzeissezdräache ans aller Welt. Wi! Ein heller Klang geht , dieses Wort. ein frohes Läuteix H Alt und Jung zur freundlichen lnahine rufi. Zwei Menschen W sich. eine neue Familie zu de , den. Daß dies der wichtigste » tt im Leben des Einzelnen ist, W auch unsere Vorfahren empfun - H- und bei der Feier dieses Bünd Wes unter allerlei Cereinonien den isegen des-himmel5 auf das junge xssar zu lenken gesucht. Aus diesen , Wien sind ini Laufe der Jahr fffdssderle die sinnigen, oft aber auch III sonderbar und lustig anwenden -M Dochzeitsbränche entstanden, die Ich in allen Theilen der Welt. ja selbst d den verschiedenen Provinzen eines Staats andersartig zeigen. Manche »Es-on haben in ihrem poelischen sehe sogar die Weihe der Kirche « Wangen denn was sind das Wech: sstebe der Ringe vor dem Altar, der hintliche Schmuck von Kranz und Schleier anderes als dererbte alte Melchd Den Verlobungsring, wel: set der Erwählten die Treue der: bricht. kannte man schon im frühesten Oklstlichen Zeitalter· Jeyl besiegelt et als Ehering den geschlossenen stinkt und es wird dem Ebemann als isten-et ausgelegt, wenn er ihn einmal is der Westentafche verschwinden läßt. Vielleicht nicht mit Unrecht, denn er l Mit ihir wohl nur ad, wenn er ihn , als unliebsame Fessel verspürt. Auch Den Brautschleier finden wir schon in , alter Zeit. Vordem war es Sitte, daß die Braut offenes lang herab , stießendes Haar trug, daz- ein Zeichen ihrer kindlichen Reinheit darstellen koste Vielleicht siel diese-r natürliche fIcntel der keuschen Jungfräulichteit - oft recht diirstia aus-, io daß man zu dein wallenden Schleier arisi. Der stauttranz ist eine aus dem .",. oder L- Jahrhurtdert stammende Tracht , Jst Deutschland wählt die junasräu M Braut meist den Myrtentrany in , England und Frankreich Oranaen , Mkm in Italien schmückt iie sich Itit weißen und in Spanien mit ro Gn Rasen. Auch Ellosmarin ist ein Mutliches Kraut. An Stelle des Qranzes wird in Norm-carn. Nuß land, in der Butowina die Braut Irene getragen, oie aus Gold und Silber besteht und mit Edelsteinen de Ist ist. Natürlich wird sich nur die - Acht Braut eine echte Krone leisten, Ue anderen tragen hübsche Nachah Mgem Wie der bräutliche Schmuck alten Sitten entlehnt ist« so sind es auch allerlei Ceretnonien bei der Hochzeits - feier. Die Braut- oder Kranzeljung few waren bereits im Mittelalter bekannte Typen die Freundinnen der Braut, die ihr aus dem wichtigen » Wege das Geleit gaben. Den Bräu . Garn begleiteten die Gesellen, von denen die modernen Brautsiihrer her nrnren. Wie dieses Geleit sich dem : ge zur Kirche einsiigt, ist je nach Den Oertlichieiten verschieden. Einem stcriser hochzeitszuge voran gehen die » Inntjungserm auch Ehrendamen " Mir-It mit ihren Führern dann , stigks zwei Diener in reicher Livree r nnd zuleht die Braut am Arme ihres - sattelt. Vor dem Altar bildet das W Svalier und läßt das Braul » paar hindurchschreiten. Aehnlich ist es - steh in anderen Stadien «-itte es ist wissermaszen die Modernisirung sei ursprünglichen Brautzuageleit5, da die Kranzeljungfetn die Braut, die sesellen den Bräutigam führten. Jn manchen Gegenden entbehren Viele alten Brauche wie schon an fangs gesagt, nicht eines sehr amti ianten Beigeschmackeg. So ist es in vielen Gegenden Sitte, daß der Hoch - seitibittet von Hof zu Hof gebt, um die Gäste zufammenzuladen Er - trägt dabei einen mit Bändetn Und Armen gefchmückien Stab, ein wehe- Band im Knopfloch und am , e einen Rosmarinzweig Jn Ziddeutschland begleiten ihn zwei Gefährten, der eine ein Vetwandtek des Bräutigams Kranzlbee genannt; der andere ist ein Angehöriger deri staut nnd heißt der Hennenttemniek, Peil ee auf irgend einem Hofe einei see-ne zu »klemmen« suchen muß, Ilche die drei gemeinschaftlich als psshlvetdienten Lohn ansehen nnd sich Ast schmecken lassen. W eigenartig berührt uns ein Mcpbungibtaueik der noch im vari Jalfchundett in der Eifel bestand. « d die beiderseitige-i Eltern sie einander bestimmten Paates " das Heitatbipeoielt beriethen, das Paar in einen in der Hub det Wohnstube ange wanl gesperrt. und es M vorgekommen lein, daß die - Leuw hier ihre erste Be jss Ich hier das junge Paar It MM entste, während hu betatheu wende, so Its- ie Mit-Mass- ims « l- inancheu anderen Gesen sz MS den AM · tie- bc up. stu skisesse n- singt-: krauen werden sorgsam irn hause zu riietgehalten. dann aber an einein Sonntag vor Ostern bröutlich ge schmückt in die Kirche geführt. wo sich auch die heirathsluitigen Jünglinge einfinden. Die Mädchen, die nicht Gnade vor den Augen der Bemerkt-er finden. werden irn nächsten Jahre wieder zur Brantschau ausgestellt Hühfch und sinnig ist der,Vranch an der friesischen Kiiftr. Arn Vor abend ver Hochzeit wird der Braut. sofern sie unbescholten ift und sich nicht nubeliebt gemacht bat, ein mit Blumen vetriinzteo Boot vor das Haus gefahren, wag besagen foll, daß ihr Liebfrer vorn Meer aus« sich zu ihr gefunden hat. Wenn dieses Binrnenboot auf einem Wagen durch das Dorf fährt, io sieht man überall fröhliche Gesichten nnd was nur von der Arbeit abtommen kann, folgt dem Mitge- th er vor vern Haufe der Brauteltern angelangt, qiebt er- einen feieran Empfang. Die Braut gebt Ihnen entgegen nnd der Führer des-. Bootes bringt ein Hoch auf das stht des jungen Paares aus: das Ganze schließt dann mit einer fröhlichen Be wirtlning. Speise und Trank diirsen bei der Hochzeit nicht gespart werden. Ein hochzeitsrnnbl zeichnet sich auch heute noch vor allen anderen Gaste-— reien durch seine Gäte aus« Vor eve nigen Jahren oder tannten die Gast Fieber in vielen Gegenden in ver Frei gebigteit teine Grenzen. Die Hochzeit wurde tagelang gefeiert. und die Zahl der Gäste war sc groß. daß sitan nie-Ist genug Beiteete austreiben konnt-Grind jeder Gast seinen eigenen LvifeL Jllu ser und lnabel mitbrachte. Jm Mit telalter war die Verschwendung bei Hochzeiten sogar derartig groß und es wurde selbst im einfachen Bürger und Bauernstand ein solcher Luqu entfaltet, das-, die Reaiernna «.fz:ch zeitåordnurnttenn erließ. Die häufige Wiederholung dieser lkrlasse läsn je doch vermuthen, daß man ihnen nicht viel Beachtuna schenkte Hentzutage, wo das Leben mehr wirtbschastliche Anforderungen an die Familie stellt, ist man nicht mebr gar so iblendidx aber doch sucht man immer nvcks sorglvse Fröhlichteit und reiche Fülle Tiber das hochzeitliche Fest Zu breiten. Daher dürfen Miisst und Tan; auch an Hochzeiten nicht seblen. uns vielfach ist die Zahl der Hochzeits reiaen. In Deutschland ist das Ten zen um den Brauttrant weit verbrei ter. Um Mitternacht stimmt die Mu stt: »Wir winden dir den Jungfern tranz« an. Das iunae Paar stellt sich mit verbundenen Augen in die LUtitte des Tanzplayes, die Brauriunaiern schließen einen Kreis um den Reu vermäblten, die Braulsiibrer uin vie junge Braut. Nach den Klängen der Musik umtanzen fee die beiden, wobei diese se einen der Tanzenden beschen. Die Gefangenen werben von dem jungen Paare mit Myrtensträutzchen geschmückt und gelten als die nächsten Hochzeiten In Franlreieb ist es Sitte, daß die iunge Frau nach der Hochzeit jeder ihrer Ebrendanien ein Sträußchen aus ibrem Brauttranz schenkt, das ihr Liebe eintragen soll: in anderen Geaenden suchen die inn aen Mädchen ein Stück vvm Schleier der Neuvermäblten zu erhaschen, um sich ebenfalls Liebesgliick zu sichern, ein Brauch« der mancher iunaen Frau Tbriineu entlodt bat. denn viele trach ten ben Schleier siir sich als Andenken an diesen Zog tu bewahren· statt ihn den stiirmiscben Händen der Freun dinnen preiszuaeben. Diese letzten Beispiele aehören schon mehr in das Gebiet deg- Aberglaubens als in das der Hochzeitgbräuchr. Daß aber der Aberglauben bei einer so wichtian Feier seine Blüthen treibt, läßt sich wohl denken. So näht man der Braut ein Gelditiicl in den Rost saunr, damit ihr nie das Geld aug aebe. Auf dem Wege zur Kirche darf sich das Brautpaar nicht umsehen. sie «schauen dann nach einem oder einer anderen aus«. Wenn es der Braut in den Kranz regnet, so werden Thrii nen in der Ehe fließen, und wenn sie ihrem Liebsten während der Trauung aus den Fuß tritt. je wird sie das Re giment irn Hause führen. Dem Aberalanben, der schon manch Unheil aestiftet hat« soll nicht das Wort gere det werden: je mehr die Zeit damit ausriiumt. desto besser. Die alten Hochzeitsbräuche jedoch haben noch so viel Urspriingtiches. Gemåitbliches an sich. daß wir ihnen em recht langes Bestehen wünschen. Die Nishi-Use Atti-. .Sogea Sie mat, Herr Baron ist es wirklich wahr heiß Ihre Ehe mie chieden werden solls« »A neeLK Davon hat mit ja meine Frau noch ist Zisch- jefagtp — Dee Ritters-II eurer seie. lsine steriende Rasse in einer ver ödeken Welt das ist das Bild. des der bekannte Anronorn Professor Ver-I eidak Lowell von dem Schicksal des-h Mars in feinem soeben erscheinendeni neuesten Buch über diesen Planeten »Man- ao the Abode os Lise« etrisj wirst Dies wissenschaftlich bedeut sure Werts das eine befriedigende litt lläiruna der so oiel ardeuteken Mars-i Lanäle versucht, tiest iich an manchen Stellen toie ein-e phaniaskische Dich tnna vom Weltnntergana und den letz ten Menschen Professor Lowell be:j sclsöskigk sich zunächst mit der Theorie nich der überhaupt kein Wasser aus degn Mars eristirt, daher auch keine Lebewesen exisiiren können, nnd nach der die Kanäle aus natürlichen Vor gängen erklärt werden. Diese An natnne wird dadurch entkrösiet, daß ärn vorigen Jahre durch die Tkhoiograsi ojie das Vorhandensein von Wasser-— dantps im Speklrunt der Marsannoc iphiire tncksaewiesen ist. Wasser ist also verband-in und aueki andere Beobach tunaen machen die Annahme sehr wahrscheinlich daß lebende Wesen aus« dem Mars- eristiren. Dadurch ist aber auch die Behaupkuna möglich« dass die Marekaniike aroßariige künstlich ans aeführle Arbeiten sind. Der Planet ists zur Auefiidruna solch einer Unterneh muna besonders geeignet. Er hat keine» Gehirn-: seine Oberfläche isk flach und einsorinia. Er hat keine Seen: sie sind ieit lange-n verschwunden Wegen seiner Kleinheit und der ver minderten Schwerlrast kann aus dein Mars tnit der gleichen Qrastmenae sie benmal eroiel Arbeit geleistet werden wie aus der Erde. So lann man also annedmen daß die Margbekoobner bei gleicher tfntwielelunn ideerGeisteslräs-I te viel gewaltiaere Leistunqen hervor rringen tönnen als dieErdensnenschem «-..ninal wenn der Kampf um die Eri stem, das Brot-en einer furchtbaren Gefahr sie tu vertweiselten .s-lnstren aungen anipornt. So läßt sich die tolossale Größe und Ausdehnung dir sit Marslanäle beareiien, di« . sich mit mathematisch genauerlzeridlinialeii über lHunderte und song Tauiende( von M«ilen erstrecken und die Mars oberilciche :vie mit einer aeosnetriscktcn1l Heichnuna über-ziehen Warum nun. sind dE«ie Raniile gemacht wardenSl urswell seist-i eine rslntwort zu geben. » Ende-n er den Marg- und die Phaan ? mene. die er der Forschung darbietet .nit den Verhältnissen unserer Erde Der-leicht Der Illan ist in seiner Entwickluna älter nnd weiter vorge schritten als dielfrde: er ist viel kleiner alg sie sind trat sich viel rascher abge liiblt. LIllle Planeten find, ein je hör-ei reg Alter sie erreichen, dem Schkcksal unterworfen. ihr Wasser zu verlieren. Ein Theil der Wassermenge wird von dem Inneren ausgesogen sobald der Planet adliiblt, und ist daher siir itn mer siir die Oberfläche verloren. Das andere Wasser wird langsam an denl Raum abzugeben, indem es verdunftet b: s eine todte und wasserlose Sphäre den Planete- umgibt. Aus dein Mars nun wird das Wasser immer seltener und seltener; es trocknet geradezu aus unter unseren Augen. Wenn man ihn unter dem Telestop besteht, so zeigt sein größerer Theil sich als eine oder-l aelbe oder röthliche Fläche Mergelbi oder roth ist auch die Färbung derj Wüsten aus unserer Erde. »So wun-; dervoll diese opalartigen Tinten desl Planeten durch das Fernrohr erichei-l nen möaen, fee zeigen doch eine main-s hast entsetzliche Wirtlichteit an. Die ier rosmaelte Zauber ist nur eine täu schen-de Fata Morganax eine weite Fläche wüsten Bodens-, ivettengrosz in ihrer Ausdehnung, die den Planeten wie ein furchtbarer Gürtel umsprnnt und an riniaen Stellen fast oon Vol iu Pol reicht, das ist eg, zoatz dieses ooslschininiernde Glänzen verkündet Diese blendend reicheFärbuQ bedeutet Die tfrskickunq des- Lebens. die rnitleid los mit dem Zunehmen dieser opalfars denen Stellen sich- ausdreitet Fünf Achtel dez Mars sind jetzt schon eine öde Wüste, grausam einer brennenden Sonne susgesetzt und unhefchiitzt non iraendeinem vergeuden Schatten. Nicht mehr verfinstern Wolten denl himmel dieser Welt. Seit Menschen altern sind die Seen ausgetrocknet Und dieses Schauspiel, has sich dem Astronomen bietet, erhält noch sein he scndereg Interesse dadurch, daß hier das Schicksal unserer Erde vorausge-« nonsmen wird. Auch die Erde wirdj dereinst. wenn auch langsamer, so aus-l trocknen und zu einer todten Welt wer den. »Mit langsamer, doch stetiger Ausdehnung, nehmen auch unsere Wüsten immer mehr Besitz von ver Erdoberslächr. Das Ende ist zweifel los noch weit entfernt, aber es ist so sicher, wie daß morgen die Sonne ausgehen wird, es sei denn, daß ir gend eine Katastrophe unser-n Unters gang früher herbeiführt . . . .« Jn nerhalh der historischen Zeit schon hat die Wassermenge der Erde abgenom men. An den Küsten don Nordasrita tann man noch hie Meinen der großen « Städte sehen, die in den Römer eiten hier blühten. Sie erhielten sser durch ihre Aquiidutte aus Gegenden, die heute totist und leer sind. Jn den Wüsten oon Eghpten und Arizona hat man sossile Ueberreste von Wäldern gefunden, roo seht das Minia tetne Begetation mehr entstehn läßt-. Das Busche-luden des Wassers hat die Bewohner des Mars nun langsam zn tieferen und innerer tieferen Cra tungen sesttht So sind aMhttch. Lie Wie-Ue enthob-eh Sie III gen stets verhältnis-Ists klein ge I wesen sein und sind erst ausdehnt worden, als dao toftdare Naß immer schwieriger und schwieriger zu errei clzen war. Nur eine Rasse von hohem Jntellett, die alle Geheimnis-se der Technit aufs seinste ausgebildet hatte, tonnte alle Schwierigkeiten überwin den und diese Arbeiten ausführen »Aber ihr deldenlsaster Kampf mit den nnijberwindlichen Mächten der Natur Imuß erlahmen: er muß zum Unter xgang führen. Nach Lowells Meinung steht sitt eine, astronomischenr Maße snicht allzuserne Zeit die völlige Vers HIdung des Mars bevor. «Unseren Nachkommen wird dann der Mars teinen Gegenstand des Interesses und Studiums mehr bieten. Für uns aber erhält ieine Beobachtung dadurch ei nen besonderen Reiz. daß wir diesem Drama des Unterganges ans der Ferne zusehen können. Denn der Prozeß der Ltlustracknung der den Planeten zu seiner gegenwärtigen Vhase aesiidrt hat« muß zu jenem Ende führen. daß endlich der leste Funten Leben auf dern Mars erlischt. Jst dann der letzte Hauch entflossen der letzte Lebenstropsen versiegt, dann wird der Planet als eine todte Welt »durch den Raum des Alls rollen; sein : Schicksal ist dann vollendet · . . . sue- der sind-nett der-Könntet sinkt-um Die junge Königin Wilhelmine de reitete als Kind dem hofe viel Ver druß wegen des gespannten Verhält nisses-. in dein sie zu ihren Erzieherim nen zu ftehen pflegte. Mit keiner war sie zufrieden. und oft wechselten diese daher. Bezeichnend für die Königin Wilhelmine ist eine Anetdote. die Dorn Prunetti im »fen1minile ita liana« hierüber zu berichten weiß. Die Königin war damals 11 Jahre alt. Wieder einmal hatte sie kg durchs gefetzt, dafz eine Erzieherin entlassen wurde, und während diese sich trau ernd zur Abreise riiftete, war die iunge Wilhelmine ausgelassen, weil sie wieder einmal dein liiftigen Joche entronnen war. Einem Minister, dem sie zufällig im Palais begegnete, tät-eilte sie in ihre-n Freudenrauich den Grund ihrer Ausgelaffenheit Init. »Und waruni". fragte er, «haben Ew. Majeftät es fiir gut befunden, die Gouvernante zu entlassen?« »Sie hat es mir gegenüber an der nöthigen Achtung fehlen lassen!'« sagte Wilhel mine. »Da-:- ift ein lehr ernster Fall«, demerlte der Minister, deswegen wird die tfrzieherin vor Gericht gestellt und natiirlich schwer bestraft werden«. »Wirllich?« fragte die junge Königin interefsirt, »und was wird mit ihr ge schehen?« »Nun, wahrscheinlich wird man sie löpfen!« — - »Ach. die Arme!« sagte Wilhelmine mit einem ängstlichen Seufzer. «Ja«, fuhr der Minifter unbeirrt fort, »und natür lich miifsen Ew. Majestiit der Hinrich tung beiwohnen.« — »O, nein, nein, nein! Dann will ich nicht« daß meine Gouvernante entlassen wird," sagte ,die junge Königin und sofort lief sie dem Minister weg, eilte zu ihrer Gou vernante, fiel ihr um den Hals und bat fie. zu bleiben. Dsi seh-e Oloteucpiet der Oel-. Der Ratherinentirchthurm in Dan zig, der bekanntlich einem zündenden Blitz zum Opfer siel und nunmehr fast völlig wieder fertig ausgebaut ist, wird, wie die Königsb. hart. Zig. be richtet, das größte Glockenspiel der Welt erhalten. Die Glocken werden demnächst zwischen acht schlanten Säulen, die die schwere Thurmipise tragen, eingebaut. Dieses Spiel wird zusammengesetzt aus 37 Stück einzel nen Glocken, deren größte allein das respettable Gewicht von 2700 Kilo gramm hat« Das Gesammtgewicht beträgt 17,50» Rilogramm Der Thurm erhält außerdem ein aus siins Glocken bestehendes Geläute im Ge sammtgewicht von 23,100 Kilogramm Zwei Glocken von diesem Geläute wer den cdie eine 5400, die andere 4000 Rilogramm schwer) beim Gesammt ipiel mit verwendet. Mit dem Rie senglockenspiel können sämmtliche Lie der gespielt werden« Das interessante Wert gleicht in seiner Bedeutung dem in Brügge in Belgien. Ye ehe-Oliv Strafe des unter tauche-O Das Mittelalter war besonders in der Erfindung von Strafen öufzerft fruchtbar. Man versuchte die Stra fen dem jeweiligen Falle anzupassen Daher kannte man nicht nur Geld buße, Gefängniß oder Todesftrafe, fondern diefe Strafarten in den man nigfachsten Abstufungen und Graden, dazu Pranger, Prügel, Folterung und jene Ehrenstrafen mit derbkomi fchem Austritt-, die dem Gefeseiübev treter ein ganz vorübergehendes Uebel zufügten ihn aber dem hohn, dem Gelächter oder der Verachtung feiner Mitbtirger preisgaben Zur leiteten Art gehört die Strafe des Untertauchens, die man als Schleuse, Witwe, Schweine-te oder Tunle be zeichnete und hauptfächlich an Höckern, Fletschern, Krämern und anderen Ge werbileuten ausführte, die durch Ver fklfchung der Nahrungsmittel oder unader- Oewtcht ihre Kunden schä dispen. Als Strafort denuste Mart greift diestoßfchroernme oder den Bied pfrrhl, um das Entwürdigende der Strafe um so frnehr hervortreten zu lassen. Diese öffentlichen Ehrenstrag fen erhielten sieh zum Theil noch bis in den Aniang des vorigen Jahrhun derts. So wurde in München zum Beispiel die Strafe des Untertauchens an detriigerischen Rittern ausgeübt, und zwar in der sogenannten »Ros schwemm«. einem Jsarlanal in der unteren Stadt. Der Verurtheiite wurde in einen Käfig aus Eicheuholz gesteckt, der an Steinen an einem iider der Schwemtne errichteten Galgen hing. und durch plötzliches Nachlafien Ldieser Stricke unter dem Hohngelöchs ter der oersammelten Menge mehr »malo iies untersten-sucht Die ängst I lichen Gebärden und das Gefchtkk des Delinquenten, der zu ertrinlen fürch ;teie, dienten den Zuschauern zum ist sgötzem Jn der Erlenntnisz, daß der artige Schauspiele das Voll verro ; ben, hat man allmählich jeden öffent ilichen Straivollzug abgeschafft Doch "die Eiinnerung daran ist noch nicht erloschen. Jm dnyerischen National inuieum in München lann man noch heute den Eichenholzläiig -der zur »Schlenle« diente. sehen, und im Volksmunde ist der Ausdruck: »Sie G«schieniier« noch immer alsSchimdf« ivort gang und gäbe, obwohl die mei sien von denen, die ihn gebrauchean schwerlich wissen, wag er bedeutet und woher er stammt. ’— ot- ouas ein irr,50(saik«uek-. I zAus Paris wird geschrieben: Beil deir Versteigeruna der Vibllotbet desl herrn de Janze wurde eine allere,l iechsdändige Ausgabe oon Molieresj Werten erst siir den netten Preis von l 177,50·") Fee-. abgegeben Mit denf üblichen Verileiaerunaezuschliigen hats der Kaufen ein Antiquar, also nahe· an LIIUIIU Fro. zu bezahlen. Wie es T scheint, wurde nie ein Drucktverl sos theuer erworben. Als höchster Preisl galt bisher in Paris die Summe von l 125,000 Fra» die im Jahre 1885 ein l Psalter aus dem Jahre 1456 erreichte. » Der Herr de Janze hat an seinem Moliere übrigens ein hübsches Siiicki Geld verdient. Er erwarb ihn Wiss ; für 900 Fer Zwanzig Jahre vorher-i ; war dasselbe Wert mit 121«I)Fr5. be : yzahlt worden. Wenn man genau zu I sieht, entdeckt man sreilich bei demi neuesten Riesenpreis eine opiiiche Tau l ischuna Die MolieresAnogabe isi an jsich nicht selten und nicht werthvoll. Was bezahlt wurde, sind sitz Original Zeichnunan von Morean le Jenae, die ans dem Jahre 1777 datiren und Jl lustrationen zu den Moliere’schen Thealerstücken bilden. Ein unbekann ter Liebhaber hat sie in die sechsbön dige Ausgabe einaesalzt Das Blatt litellt sich auf die bescheidene Sammet i i l l 1 l ( idon 6000 Irg» einen Preis· den es Ifreilich einzeln nicht erreichen würde, Ida der vollständige :’;lliri’trationiszt)-v lius naturgemäß einen hohen Werth Hm ———--— Die theueksee preise Deutschland-. i Als solche und zugleich als eine der imposantesten Bauten ihrer Art dars wohl die dieser Tage dein VertehH iibergebene neue Brücke iiber den Landwehrtanal zwischen Berlin und Charlottenburg bezeichnet toerden Die Entstehungsgeschichte dieses Bauwertg s ist ein Kapitel architektonischer Vas sionsgeschiehtr. Jminer neue Entwiirse wurden den zuständigen Stellen s die Staatsregierung hat sich an den l«.» 1 Millionen hetragendrn Kosten der; Brücke cnit ungefähr einem Drittel be: ? theiligt vorgelegt und verworfen s bis ein Plan des Architelten Pros I Schäde endlich die Billigung des Rai i sers und der Behörden sand und zur Ausführung bestimmt wurde. Nun sind die jahrelang das Landschaftö hild entstellenden hohen Bretterzäune endlich gefallen, und zu beiden Seiten der Fahrstraße erheben sich die 20 M. hohen Thorbauten niit je drei Ein sahrten. Der Hauptausbau trägt die von dem Bildhauer heinrich Bande geschafsenen je 4 M hohen in üppi ; getn Paroditil gehaltenen bronzenen Strtuesrn von König Friedrich l. und» seiner Gemahlin Saphir Charlotte, den Gründern Charlottenburg-. Ue ber den Rischen der Standbilder er-! heben sich shntbolische Gruppen, die Kraft, Klugheit und Anmuth dar stellend. Hohe Pseilrrinasten mit rie-i sigen Bogentarnven sehen auch iurl Nachtseit den monuinentalen Uh sehluß des Berliner Weichbildes ins rechte Licht. ( ) Its-leich . Kellnen »Sie sind ja heute ganz allein am Stammtisch, here hubek?« I »Das macht nichts, Das nächste Mal sind dafür wieder die andern allein!« — Wssm billige-. Grundeigenthumsagent: »Warum laufen Sie nicht eines unserer Fami lienhäafet7 Was Sie moaatllch an Mlelhe zahlen, macht Sie selbst zum han«-estan Misebetsen ·Seien Sie unbesorgt, wendet Freund ich zahle niemals Weil-f Mist-lis Verehrer un keiner Angebetetern in Deren Wohnung): »Ach, Verwa, wie schön wäre es hier! . .. Aber daß dein Papa uns teinen Augenblick allein Lö t.« Berti-a: »Da-öde dich nur fisißig in Fremdwörtern aus da rennt er so fett ins andere Zimmer. unt im Letis ton nach-Zusehen« Hi- ts Inst Au »Ich vente. Sie wollten die Katze ersäufen?« B.: ,.Woilte ich auch, und zu dem Zweck habe ich das Thier in einen Zu ver mit Wasser geworfen und ihr ei nen Stein um den Hals gebunden« Au »Na undi» B.: »Als ich heute Morgen nachsah, hatte die Katze das Wasser ausgetrun ten und saß auf dem Steink« sie-reiflicher Weint-. Arzt: »Sie sind zwar wieder ge land; aber Sie müssen fich vor jeder Aufregung, vor jedem Nerger in Acht nehmen!« »Nicht wahr. Herr Doktor. Sie ichieten mir mit Rücksicht daran vor läufig die Rechnung noch nicht?" Ein Vierteil Bantiert »Mit den weiblichen Haf sirern habe ich vorzügliche Erfabtun gen gemacht; fp ein Mann nimmt einfach, wenn sich die Gelegenheit bie tet. zehn-. zwanzigtausend Mart aus dem Trefor, fest sich aufs Schiff und fährt nach Amerila . . .« . »Und die Frau: tann fie das nicht ebenfogut?«« »Ach Gott, nein: bis die mit ihren Reifetoitiimen fertig ift · . ." L biele Kinde-! Der lleine Hans: »Vin, Onlel. ranch’ mal eine von meinen Cigar ren.« Onlel: »Das sind ja Chalolaven Cigarren. die tann man doch nicht rauchen.« Der lleine Dane: »Na. Deine Ci garren sind nicht von Chololade, nnd die lann man auch nicht rauchen, saat der Mian Ist-l. Julian »Aber, verehrter Herr, wenn Sie mir nicht Ihren Namen und Ihre Adresse angeben können, kann ich Sie doch nicht nach hause bringen lassen! Gast istarl angeheitert): Wissen Sie, ich habe alles vergessen. Aber warten Sie einen Augenblick. Kellnerc Lesen Sie mir doch mal das Adress buch vor: wenn Sie an meinen Na men lominen, sage ich es Jimenl Aulis-. »Ur)llege Mühlhnber mns eine ichö ne P axis haben! Er behandelt wie e sagt -- sait nur Patienten, vie gefährlich dran sind.« »Ja bei dem sind eben alle gefäbr lich dran, die er behandelt!« Jst Strafen-brausen Junger here lanmaßend zu leinein Nachbar): »Sie lönnten noch etwas rücken, mein herrs« Reine Beeanlassnngx lassen Sie sieb doch von Ihrer Frau Mutter ans den Schock nehmen!« III-easily - -J’· Dame: »Æeviel Atmen haben Sie denn, hetk Baron-t« Boten: »Ja, das läßt sich at nicht nachweisen, mein Adel ist io urchtlm alt, meine Ønädigfte, ei hätte nicht viel gefehlt, dann hätten meine Ahnen vom Iltau ihm Burg der Erschassuug der Welt mit zugekheiV