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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 18, 1909)
Jahrgang Nebraska Staats- Anzeiger und 71 set-old Grund-Z Plaud, Nebr» 18.Juiti Hist J skweiter (Iheil.) Manchmal in der stillen Nacht. Manchmal in der stillen Nacht Streist mit leisem Flug Eines Windes Wehen sacht An den Glockening Und ein Ton so ties nnd weich, . Durch die Lüste schwingt. l sWie aus feinem Milrchenreich i Er herniederllingt. l l Manchmal rührt ein einzig Wort So an unser Herz, llnd die Saite tönet fort, SeiUZ in Freud, in Schmerz: lind wir wissen’s selber launi, Daß es längst derbliiht. Was uns wie ein Frühlingetrnnni Durch die Seele zieht. W Wer wirst den ersten Stein auf sie? sElizze aus dem Leben einer Lehrerin Pl o l l o: Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet werden. Die Zchnlpanse war »in linde, nnd die Glocke lautete eben inne Beginn der letzten llnterrichtsstunde, als ich meine Klasse betrat. Nicht wie sonst empfing mich die gewohnte Stille; eine nierlbare Unruhe schien iiber meine Linderschaar gelouunen, nnd ein Summen nnd Raunen ging durch die Reihen. Da die Unruhe nicht anshörte, fragte ich endlich die Erste: » »War- geht hier denn eigentlich vor-Z« Zögernd antwortete diese: ,»Jwei! Kindern ist heute schon wieder mäh s rend der Pause das Frühstück sort gelomnien und nnd « Sie stockte verlegen. »Es wird beruntergefallen sein oder in der Mappe liegen, sebt nur erst einmal genau nach,·' beruhigte ich. Da erhob sich plötzlich eine der-Schü lerinnen und meldete: »Fräulein, dngj Brot ist doch gestohlen worden« Helene ? Beegmann hat es genomnienk Aqu gestern und dorgestern! Sie traut esi noch in der Tasche!« Alle Köpfe flogen herum nach dein Blase, tvo die Angeschuldigte ins-» lssz war die ,,Neue", vor wenigen Wochen erst hinzugekommen Mit die iein Kinde ginn es mir seltsam. Sein scheiteg, derschlossenes Wesen fiel mir aus« und icb versuchte daher, dassl blasse, ärmlich getleidete, ettva zwölf iahrige Ding durch derdoppelte Freundlichkeit heranzuziehen und iu traulicher zu machen. Aber bei all die sen Versuchen siihlte ich immer einen gewissen innerlichen Widerstand von Seiten des Kindes, der es niir un möglich machte, ihm näher zu kommen. So ivar mir Helene ein Räthsel ne blieben. Nun saß sie mit ihrer ge » wohnten verschlossenen Miene da unds hielt die Augen unter den neunierins uns sie gerichteten Blicken der ganzen; Klasse gesenlt i »Helene Berginann, stehe aus! Was bast du aus diese Beschuldigung zu erwidern?« Jch erhielt teine Antwort. ; »Anttvorte auf meine Frage: Hast du das Frühstück deiner beiden Mit-s schiilerinnen an dich genoinnien?« Das Kind blieb stumm. »Gut, wenn du also jetzt nicht spre chen willst, so bleibst du nach- Schul schluss hier und beantwortest meine Frage« « Mit unbetvegteut Gesicht setzte sich Helene wieder auf ihren Plan. Tie Ztuude nahm ihren Verlauf, alser snie ein Bann lag es iiber der ganzen Klasse Endlich ertönten von den umliegenden Fatsriten und von der Schiffs-sinnst her die wohlbekannten langgezoaenen Töne der Datupspfeife und gleich darauf lautete die Scbulv alocle Mittag. Der Unterricht war für heute zu tsnde Langia-n und unter aufgeregtem Flüstern der Zchü lerinnen leerte sich das Klassenzim mer. Endlich schloß sich liinter der lehren die Thür. Ich tvar mit der Befchuldigten allein. »Komm her, helene! So, nun sage mir die Wahrheit: »Hast du das Frühstück genommen?« Helene peesete die Lippen sest zu sammen und stand stumm. Meine Geduld sing allmählich an, zu Ende tu aehens doch ich zwang mich zur Ruhe. »helene, Kind· glaubst du denn nicht« daß ich dein Besiei will? Sieh. ich möchte alle meine Schülerinnen zu braven, eechtschassenen Menschen er ziehen und muß darum schon früh an fangen. das Böse in ihnen zu bekäm dien. Das möchte ich auch bei dir, denn ich habe dich lieb. Willst du mir nun nicht meine Aufgabe ein wenig erleichtern? Oder hast du deine Lehre rin nicht ein bißchen lieb?« Ueber Helenen-s Lippen kam tein Wort, sie fah mich nur au, groß nnd trauria. Dabei zuckte es in ibrem Gesicht, und die Thrönen rollten iiber ibre Wonnen. Dieser seltsame Blick deg- Kindes that mir weh. Das war nicht Trotz oder Schuldbetvitßtsein, was daraus sprach: eher ein stummeg Flehen. Jch wurde zweifelhaft. Abermalg fing ich an. so sanft wie möglich: ,,Fiirchte teiue Strafe« Helene. Habe Vertrauen nnd sa e mir nur dies eine: Hast du das Amt genouunen?« Aber eine Ant wort erhielt ich nicht« Und wie ich auch treuz und quer fragte, herauszu belommen war aus dem Kinde nichts-, und ich beschloß, strengere Maßnah men anzuwenden. »Wenn du nicht antworten willst, so mus; ich mit dir wie mit einer Die: bin verfahren. Raume deine Kleider tasche ausk« Alle Farbe wich aus des Mädchens Antlitz. sie wanlte einen Moment und drohte uinzusinten Aber dann griff sie in die Tasche nnd brachte zögernd das Brot heraus. Heiser stief; sie dabei hervor: »l5ine Diebin bin ich nicht!« Ich war starr vor ifmpöruna iiber dieser- Kino Wenn Helene mir we niaftens eingestanden hätte. daß fie, vielleicht aus Hunger, das Brot ge nommen, so wäre das verzeihlich ge wesen. Aber dieser Trotz verdiente eine nachhaltia wirkende Strafe. Darum aan ich, was sonst selten und ungern geschah, zum Rettor und trug ihm die Angelegenheit vor. »Bereust du nun wenigstens-, deine Mitschitlerinnen bestohlen nnd deine Lehrerin so tief betrübt zu haben3« fragte dieser Helene. »Und willst du versprechen, so etwas nie wieder zu thun?« Ader Delene antwortete nicht. Mit’ undurchdringlicher Miene stand sie vor dem Rettor, augenscheinlich ohne jede Spur von Reue. Da riß auch diesem die Geduld und er bestrafte Helene streng. Stumm nnd ohne Ihriinen ging sie aus der Thür « wie eine Märtyrerin Dies Erlebnis-, hatte mich auch der artig erregt, daß ich den ganzen Tag daran denten mußte. Ter seltsam ilehende Bliel des Kinde-J verließ mich nicht. War es wirllich Trotz und nichts weiter, wag das stind iv hart näclig schweigen ließ? Und warum be theuerte sie angesichts des in ihrer Tasche versteckten Brotes trotzdem noch, sie sei leine Diebinf Als ich mich in der Nacht schlaflocs von einer Seite auf die andre wars, tacn mir der Gedanke, es möchte wohl ant sein, wenn ich mich nach den bat-glichen Verhältnissen des Rinde-z die mir noch ganz nnbelannt waren, erkundigte. Vielleicht, daß sich dar aus dass seltsame Wesen leichter erklä ren ließe. Am anderen Nachmittage Helene hatte wie immer stummverschlossen auf ihrem Platze gesessen, als ich der ganzen Klasse das Vorgesallene mit theilte machte ich mich auf den Weg in ihrer elterlichen Wohnung· Eine Straße in der sogenannten Altstadh eng nnd düster. Durch ei nen schmalen Hansilnr trat ich auf den kleinen Hof, von wo ein Auf gang zum Hinterhanse führte. Sei sengeruch und dicker, weißer Dampf quollen mir aus der edenerdiaen Waschtiiche entgegen. Drei auf-ge teetene Treppen hatte ich hinaufzn steigen. Aug den Thiiren der Woh nungen rechts und linls tlanaen toirte Laute durcheinander: Kinder l geschah NähtnaschineaerasseL inniegi Zanten zweier Frauenstimmen Dazu i eine Lust aus dein Ireppenslur, als-II wäre hier nie ein Fenster geöffnet! worden- Endlich tvar ich an der rech ten Thiir angelangt; ich klingeite. tsin siinderschritt näherte sich von innen« kder Thür, diese wurde aeössnet, nnd ; vor mir stand Helene. Nie vergesse ich den Ausdruck ihrer Augen, als sie mich erkannte, diesen entsetzten Ausdruck, als stände ein Gespenst vor ihr· Und nie vergesse ich es, wie dieses trotzige, verschiossene Kind, alle Scheu vor ihrer Lehrerin gewaltsam niedertämpsend, mit beiden » Händen meinen Arm nnrtlanrntette nnd leise hervorstiesiz »Fr«a"nlein, bitte, bitte, nicht -- meiner tranken Mutter -.«sagen Jch beruhigte Oele-te indem ich zu schweigen versprach dann trat ich in die Stube. Es war ein örmlicher Raum. der taum die nothdiirftigften Gebrauchsgegenstände enthielt; aber ein Hauch von Sauherleit nnd Ord nung lag darüber. Jn einem der Fenster standen ein paar grüne Ge wächse, darüber hing ein Vogelhauer mit einem Zeisig der munter hin und her sprang. An der Hauptwanv des Zimmers stand ein Bett, und darin lag eine Kranke, offenbar Heleneg Mutter, eine noch junge Frau mit blasien, vergriimten Zügen. Bei mei neni Eintritt richtete sie sich empor. Als sie hörte, wer ich sei, bat sie um Entschuldigung daß ich ,,eg so schlecht träfe«. Jch beruhigte sie und sagte ihr, das-, ich käme, um die Familie meiner neuen Zchülerin lennen zul lernen. Helene war mir auf dein Fuße ge folgt. Sie schien immer noch zu siirchten, daß ich ihre Missethat er: zählen möchte und ließ die Augen auch nicht einen Moment von meinem Ge sicht. Währenvvessen erzählte mir die Frau ihre ganze Leidensgeschichtr. Sie hatten friiher in einer andern Gegend gewohnt, als der Mann noch lebte. Dann wurde er trank und starb nach langem Siechthuin. Da beschlon vie Frau, mit ihren Kindern in die größere Stadt in ziehen, wo vie Möglichkeit eines besseren Ver dienfteg vorhanden war. Als sleihige und geschickteSchrieiderin sand sie auch wirklich allmählich ihre kleine sinndschaft Aber ihre Gesundheit war nicht die festeste, die vielen tsntbehrungen und ihre jetzige anstrengende Lebensweise untergraben dieselbe vollean Sie wurde täglich schwächer, bis sie end lich auch aufs Firantenlager sank — vor wenigen Tagen. Was nun aus dem Kinde werden sollte, klagte sie unter Thriinen. Die beiden Jüngsten gingen noch nicht ein mal zur Schule »Ja. wenn ich Helene nicht hatte! Wie eine Große sorgt sie siir mich und die beiden Kleinen und hält auch die Wohnung in Ordnuna.1lnd dabei mus; sie doch auch zur Schule! Sie ist mein einziger Trost. « Voll Staunen sah ich aus das selt same Kind, das sich hier so aanz an derg zu gehen schien, als in der Schule. »Sie weis-, auch immer noch ein« Irostwort, wenn ich verzagen möchte-. llnsre paar ersparten Pfennige sind nnn zu Ende, und ich weis-, nicht mehr, wovon wir die nächsten Tage leben sollen. Als ich neulich ganz der-zwei selt war und weinte, da siel sie mir um den Hals und ries: ·,Laß aut sein« Mutter, ich will schon dafür soraen, das-, die Kleinen nicht zu hungern brauchen!« Ja. wenn sie nur ein oir xr Jahre älter wäre! Aber solch ein sitt-d wag kann denn das ausrichten unt wie sollte sie ez wohl ansanaeii.'« Also siir die Geschwister hatte He lene sorgen wollen! Nun wußte ich, warum drei Tage nacheinander m meiner Klasse das Frühstück sortae tommen war. Das thörichte Mädchen! Jn kindlichem Unverstand hatte sie ae glaubt, aus diese Weise den Ihren M sen zu können. Die Verachtung rer Mitschijlerinnen tapfer aus sich neh mend, hatte sie gethan, wozu die Noth daheim sie trieb. Welch eine Kraft Der Liede mußte in diesem Kinderherien wohnen! Jetzt verstand ich auch den duntlen, slehenden Blick dieser Armen und das-«- Wort: »Gut Diedin lsin »in nicht!« Sie hatte es siir tein llnrean halten tönnen, wenn sie da. wo die Noth so groß war, mit fremdem Nur-s hals, da sie nicht anders helfen konnte. »Ja, wenn ich Helene nicht tiatie7« wiederholte die Kranke leise. »Tie ttleinen hängen an ihr, als tvare sie ihre Mutter. llnd wer weiß auch nsie bald sie ganz allein file sie soraen muß. Meine Kräfte gehen in tskxokz fiirchte ich.« Ta ftiikzte Helene vor dein Kran tenbett auf die Knie nnd, die Mutter leidenschaftlich utnschlinaend, fchlnckiite sie fassuiiaslos: »Sage das nie wie der, Mutter, sage es nicht! Du darfst T ja nicht sterben! Du mußt bald recht bald wieder aesnnd Iverden!« Die Kranle strich bewegt über ihres Kindes Haar und flüsterte mit beiisea ter Stimme-: »Mein liebes Kind!« Jch saß wortlos dabei und lonnte den Thränen nicht wehren, die mir heiß in die Augen stiegen. Wo war i mein Zorn, meine Empörung von ge stern geblieben? Nichts davon ein pfand ich heute mehr, wohl aber ein Neues-» dag mit Beschämtan nahe Ver toandt war. In ernste Gedanken versunken, stieai ich die schmalen, dunklen Trep pen wieder hinab und ging zuriick durch die engen Straßen, und fort und fort ging mir’g durch den Sinn: »Wer wirst den ersten Stein aus sie?« -—--. Mein erster Orang Utan. Von O. O c i l a it d. Der rielcitirte Dichter dei- schönen Verseg: »Der Affe gar Posssklkch ist zumal er vom Apfel sriszt,« hat ent schieden in seinetn Leben noch nicht das ztveiselhafte Veraniiaen qehabt, die Be kanntschaft eine-«- Orana iltan zu ma chris, sonst tviirde er dies etwa sehr aus der Vlrt aeschlnaene Mitglied der Fa kitilie »Asse« von her Poisirlisrhteit entschieden ausgenommen haben. Ein bitszlirhereg und adstoszender wirkende-J Thier nämlich gibt ei- auster seinem asritxmisclten Vetter, dein tstorilla, in der iJlaturaeschichte toonl überhaupt nicht. Wenigstens nicht unter den Ejittaethieren Denn der mit shärlidcketi braunen Haaren bedeettr vorstehende Leid, die kurzen Füße, die iihermiißia, langen Evinnenartne nnd der mächtige Schädel mit den tleinen heimtückisch llirtenden Vluaen, dein trlossalen Ge His: und dem seuerrothethtrt vereini gen stets zu einein Entfernt-le das- alle-J mtdere eher als schön aenannt werden ruini. Der Drang lltnn vom tnalaii knien Worte »ewi- Mensck und ch« ilrtoald, meist aber von den Illiainien »musi- aenanni lebt heutiu tiae nur nock in einiaen abgelegenen· Landstrichen Zitmatrns nnd Bc)rneoL« nnd ist auch hier besonders aus der er strn Insel so selten. das-. die meisten «ls.slun,ier ihn tautn dem Namen nach tennen. Sehr häufig ist diese riesiae Affenart toohl nie aetoesen, erstens ib rrs unvertriiglichen latnpslustinen tsharatters toeaen. der weder Mensch noch Thier in der xliiihe dulden, und dann wegen ihrer lanqsatnett Fort ,Zsslanzung, denn der Drang Utan braucht mehrere Jahre, bis- er ausae wachsen ist, und dass Weibchen wirst nur ein Junqu. Der Orana lltan ist, sowohl von den Einnehorenen als auch ron allen Thieren ziesiirehteh da er on ist«-ist allen überlegen ist nnd sich z. B eitosrer Holzstiicte mit solcher Siedet heit nnd Kraft alk- Wnrsaeschoise he dient, daß soaar enroniiisehe Jäger hänsio in Lehensnesnhr netomnien sind; darer sind die Thiere dec— tlrivnl des« wo er sich aushält, von den Sinne lsorenen. sogar von den sonst sehr nns litten Malnien iniinlichst gemieden. Da nun der Lrana lltnn sich. ttetannt lich ein Rest ans Vonmnreinen unser tiat, se hält er sich meist liinaere Zeit in derselben ltieneno ans, meist so ltin ge, als dort Früchte-. die seine Cmnpt nnhrnncr ausmachen aeniiqend in sin ten sind. Aug diesertsiaeiithiinitichteii des Thiere-.- eriruntisen Des öfteren den «1kslnn-,erti, die nene Pslnnsimkien an leaen. Schinieriqteitenx die erste Vlrlteit nämlich bei der Ltlnlnqe einer neuen Plnritane ist Das Ziehen von tiefen Gräben, sonenannten ,,Benten312·« durch den liman litn den ltlrnndivns set-spiegel tiefer sn legen. Kommt nun die mit dieser Arbeit lseschiistiote kleine Llrbeiteratttheilimti meist aus chinesi schen stulie hestelseiio, in die Nähe von Jrnna lltnn Nestern, so areisen diese häufig, manchmal soqar in ktrösierer Anzahl, oiextlrlkeiter so iviitltend .1n. das-; diese Hals iiber Kopf fliehen: da aber diese Thiere sich ans den Bttiisiisroeiaen ian Lionen viel schneller fortbewegen, nls der dnreh dass dictste Gestrüpp ans aelmltene Mensch. so ist ec» siir diesen sehr sctiioieriq, kein von den Thieren nnt schweren Heltstiisten i;iiterh.iltenen Voinhnrdetrient ,-s,i: entqehen Tsiher sind die linlists nach einem solchen Vor sall nicht zu bewegen, an der qesithrti chen Stelle die Arbeit wieder iniszn nehmen« bevor Die Tiere vertrieben sind. Ja nun die dortinen Pslanzer meist leine Jäger sind, nseninstencs nicht ans so große-J nnd tresiihrlickkcszi Wild, so muß ost von weit her ein ersahrener Tropenjiiaer tsesornt werden, der die Thiere vertreibt Während meines tanaen Utissenttml tes ans Sunintra in Jaaonoecten hatte ich Gelegenheit insei Lrana lltans in schießen. Von beiden brachte ieb die iniichtiaen Sitslidet von dein einen das ganz Fell, von dem nrseiten leider nnr die Kovfbant nach Tentsddlano Als ich an der Grenze von Atzeh aus der Elesantenjagd bearisfen war. bekam ich plöylickk von einer neuen Psliiit,n:nq die Nachricht, dass die Lrana lltang die Aulis anqeatissen hätten nnd daß ich doch, soll-z ich Zeit hätte, sofort tom men möchte Das lief-, iiit mir natür lich nicht lzweimal sagen, da ich aus meinen Jaadziiaen in vielen tropischen tLändern fast von jeder Art Grosnvild Exemplare erleqt hatte, aber noch kei nen Orana iltrm an brach also mit meinem einzigen Begleiter-, einem Mai laien, zu der Pflanzung auf. Hier durchzogen wir den ganzen in Frage kommenden Wuldstreifen, fanden auch mehrere theilweise riesige Nester, aber die Eigenthümer der Nester hatten lei der der Gegend den Rücken gekehrt, je: denfalch in ihrem Affenherzen hohn grinsend ob der vereitelten Verfolgung. - denn in der Luft giht es leider teine s Spur, die man Verfolgeu könnte. Ent-- s täuscht mußten wir daher nack mehr tägiger Streife zur Pflanzung zuriick s kehren Mehr Glück sollte ich lsei einer an deren Gelegenheit haben. Vom Sul .tan von B . · . zu Hilfe gerufen gegen einen siiiiiiggtiger,der ihni eine Menge seiner fteuerzahlendenllnterthanen auf gefressen hatte, machte ich mit meinem aemolfnten malaiischen Begleiter Na niens »Jtam«, einem Fährtensucher und Später allerersten Ranan, die-I Wälder unsicher, ohne bislaug den Ti ger erwischeu zu können, alg ein tief im i llrwald aus einer verlassenen kleinen Pflanzung wohnender Malaie in B. : eintraf und berichten-, das-, in den letz ten Nächten eine große Elsefantenheerde, darunter ein alter Leitelefant mit rie siaen Zähnen, in der Nähe seines Halt les gewesen sei und ihm eins seiner itieisselder abgeloeidet und vierstampft habe Da er ans mein Verlangen mit einein heiligen tfide beträftigte, daß er den Leitelesanten mit eigenen Augen gesehen habe, trotzdem ich ihm sagte, daß er uns nicht täuschen könne, uni uns zu veranlassen, ihm die Elefanten zu vertreiben, da sich aus den Spuren sofort die Größe eines Elefanten durch LUiultiplilation desj- Fußdurchmesserg nnd die Länge der Zähne aus Spuren an Bäumen aenau ergibt, so mußte ich wohl an das Vorhandensein des Thie res glauoen. Ich brach daher mit inei nein Malaien und zwei javanischen Trägern zu seinem Hause auf, um von dort aus den alten tslefantennapa zu verfolgen und bei ihm wenn möglich Zahnarzt zu spielen. Die kleine Pflanzung, die nur zur lirohe angelegt worden und dann verlassen war, lag herrlich an einein ziemlich breiten llr irmldfliifz, dem Sungiuln, und die tlei ne Lichiung war umgeben vom lsriictitis sten, fast undurchdringlichen llrioald, kzen tauni jemals ein Mensch betreten. Das tleine noch ant erhaltene Haus-, halb im Pflanzerstil und halb im ma laiisrlren erbaut, aus Pfählen weaen der Bodenangdiinstiinaen und mit Blättern gedeckt, bot tin-: einen aus un seren Jaaden nnqetviilnilichenstomiort, so dass mir, wenn iraend month-in Abean dorthin iuriirttehrtein All-J wir eines Moraeng ioieaer eine frische ilslefantenfährte bersoiaten den al sten Leitelefanten batten wir nämlich steider noch nicht qesnndentrotzbem wir » feine Anwesenheit mit Sicherheit fest Urestellt hatten, nnd andere Elefanten durfte iiti nicht schießen, da sonst die asnze Heerde nnd mit ihr der aeiitrhte Riese die ttteaend verlassen hätten stief: mich Miit-lieb einer der japani schen Jaacr an nnd sagte, am ganzen Hörner ,iitterna: ,,il:m-s-»«. sitt folgte der tltntstnna seines Blickes nnd sah in einer Höhe von Jl! bis- W Fuss eine fich lsemeaende braune «.Illasse« Einzelheiten zu erkennen toar i« dent Gewirr von Blättern nnd Lianen unmöglich Im selben Moment trachte der Schuf-» aber er that demThier anscheinend tei nen großen Schaden, da es ein alattes »Is.·i’antei·aeschosi war, das ich siir liste santen verwendete und das ich nicht so schnell gehen ein andere-Z augtvechseln konnte. Mit Dem ztnall der- Zelmssesi beaann ein Höllenspettatel in denBäir ( men, ec— mußten offenbar mehrere Lrana lltan beisammen sein. Ta iclii deshalb ein kleines Bombardement von ; mehreren Zeiten mit Holzstiicken be fürchtete io schoß tat-. als- sirb an einer anderen Stelle etwa-Z Branneg zeigte, fitiriell zum sitteitenmai. auch diesmal aeztetiitaenermafien leider mit einen Mantelaesiliof3, und schickte dann aiei nen «l.Italaien zur Verfolauna diese-J Weiten Vertoundeten Ich selbst sals mich nach dem zuerst aesehenen nnd an geschliffenen inn, dieser tonnte sich von der Stelle, die ich miialickft im Auge l-ehielt, nicht entfernt haben, ich ainq deshalb im Kreis um den Baum her nm, um vielleicht ai- einer anderen Stelle einen besseren Turctiblick durcti dag- Blattaewirr zu haben - da plötz lich ein nitichtiaeg Schwinan der Neste, ein riesiger Körner schnellt durch die Luft, nm auf einem lahlen Ast Halt in machen einen armoielen trockenenAst til-reißen war eins-. aber bereits hatte ich die schensiliche ivntltoerzerrte Fratze nnd den breiten Brustkasten aefelien und seuerte. Die-k- Geschoß aber, das dritte in meiner Winchesterbiichse, war ein Halbmantelqescliosi lDum D11m), und da ich die Brust genau sehen lonn te. so drang das Geschoß dicht lieini Herzen ein. Das riesiaeTliier schwank te nnd hielt sich nur noch mit den Hän den, aber von diesen lies-, zuerst die eine, dann die andere nach, nnd mit dumpfem Schlag stiirzte ec- zur Erde. Ein obschreckender Anblick, die im Todestampf verzerrte Fratze, die mit Blut unterlauseuen Auaen, dazu das sgeöffnete Maul mit dem fürchterlichen Gebiß. Jn den Händen hielt er noch Neste, die er im Todestankpf abaeris sen hatte. Der erste Schuß war, wie ich jetzt sah, turz unter den Rippen eingedrungen, und Ein- und Ausschuß waren taqu zu sehen. auch wäre er bei solchem Riesentiirper an der Stelle wohl kaum tödtlich gewesen. Tag Halbmantelaeichosz dagegen war nicht durchschlnaen und hatte im Brustkasten eine furchtbare Wirtuna gehabt. Als meine Leute zurücktamen, denen der andere Oraua lltan entdangen war, versuchten wir den aeschossenen zum «sthotogr.7pl,ureii auszurichten aber er war so schwer, das-. die drei Leute ihn nur in sitzende Haltung bringen konn ten, in welmer unaiinstiaen Pose er dann getnipst wurde. Er maß von Finqerspitze zu Finaerspitze etwa L Jus-, war aber infolae seiner sehr tnr zen Beine nur etwa 5 Jus-, hoch. Nach dem er nun so der Nachwelt erhalten war tleider ist die Aufnahme infolge der hohen Luftfeuchtiateit nicht beson dere geratlxen), zoaen wir ihm ohne weiteren Zwischenfall das braune Fell ijber die Ohren, wobei besonders das Abziehen der Hände große Schwierig keiten machte. Weniaer alatt verlief dies Verfahren bei dem zweiten Orana lltan, den ich später schuf-» denn dieser stellte sich entweder todt, nachdem er sich von Ast zu Ast hatte herunterfallen lassen, oder er war s)bntniichtia: alg ich ihn jedoch mit dem Pavana, dem kur zen, sehr scharfen malaischen Krumm säbel, der zu allenArbeiten dient, durch die Haut am Halse stach, um ihn abzu ziehen, fafite er mich plötzlich aniArnc, · und ohne die schleimige Anwendung des schweren Pavana und ohne die große Zmiviictutna dec- Thieres durch den tödtlietien Dum DumEdkufz hätte die Sache für mich titzlia werden tön nen. Dabei wurde nun das Fell io be, schädiat das-, ich nur diesiodfhaut mit nahm. liebriaenH schmerzte mich der linte Arm vierzehn Tage derart, daß ich das Fell doch nicht selbst hätte prä pariren tönnen Und die Moral vou der tsjesihicbt’: Lieber Leser. gehe in die Kohlfelder Hasen schießen aber las: die Trana iltan laufen, e: ist be lauemer und sicherer. Die Einsamkeit des Berliner-. Aus der Etaptbalm und auf der tiiiiialiatiii tanii man bei jedem Zua folgendes beobachten: Wer zweiter Klasse fährt, tritt an das erste Adtlieil, schaiit hinein und geht zum folgenden, wenn im ersten auch nur ein einziger LUiensch sitzt. Und er aetit weiter, die aaiize Waaaonreilxe entlang, trotzdens der Berliner nicht aerne gebt, um un ier allen Umständen ein ziiipee siir sich allein iii finden. Fiiidet er ec- nicht, iisird er set-r roth, ist persönlich belei oiat und tobt. Zweite Beobachtung: Steigst Du iii ein Abttieil, in dein sitsoii seiiiand sitzt, so spielt sich Fol nenne-:- ab. Der cholerische Jiisasse schaut Tich feindlich an, alsI ivolle er Dich veraisteii. Der LUkle iiictioliker seufzt und stöiintt ,,N tiirlich!« Der Zanauiniier schimpft direkt in den Raum hinein, der bisher leer ioar und jetzt von Tit einaenoiiimen niird Wie sich der Vbleamat iter verhalten iriiirde weiß ich nicht« denn iti habe nocti tei neu iilileainatischenBerliiier lennen ae lernt. Alle aber, uiöaeii sie noch fv Verschieden Von Temperament sein, sie tien im Lluaeiiiiliit Deine-«- Erscheinen-: ilire Zeitunx niöalichst ena uin ihr Ge sicht. Zeitiitiastsiiaiiier ist bekanntlich ein schlechter Liliiruieleiter So baut der Bei-Eiter iiiit seiner Hilfe eine .I.Ii’.iiier :i«ii fid; I:er. — So beobachtet niaii un) aeiitt sich sein Theil iiber den sskertelir niit Berlinerii iiif Der Staat und MinatUi iii thier tauiii ist der Be civachtei zwei, drei Uionate in Berlin, teiiiiiiiiir er sich aeiiau so iiiie der ein aeiioreiie Berliner Wie tuiiiiiit Das-? Diese Heliii siinsi eliii Minuten ruf der Tiiina und Etaditiatiii bedeuten siir die meisten unter uns die eiii,iiae »-,eit aiii aaiii en Tuch we mir ioirtlidi allein sind. in diesen ietiii Minuten lliiiaclt uns: etin Telephon totnnit fein Vriet, lein Telear.inmi, leineTrucksaihen, kein Bekannten Jen diesen sehn Minuten html jeder dClL Gesicht andkkss, MS ihm lseljaat. sein wahre-S lslesiehtz dass Gesicht, die Geste, die sonst den aanieu Taa iilser andere von ihm wünschen und verlangen jetzt endlich sind sie sur . sehn Minuten ausaeschaltet Diese zehn Minuten sind unser allerneriön liebstes, letzte-«- Eiaentnunu in ihnen lenzsentrirt sich die Einsamkeit des Berliner-J, ohne Die kein Mensch auf die Dauer entglommen kann —-— liin Dunmitopf, der den Weisen spielen will, erinnert an den Mohn, der ernst sein Haupt im Winde wiegt, obgleich jedermann weiß. wie klein die Körner sind, die darin wohnen.