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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 11, 1909)
wahnszksgsäisst Woristische Erzählung-in Helen Lang-Anton. Xaver Vollhuber war der reichste sauer im Dorf. Er protzte mit allem: mit seinem stattlichen Haus, seinem großen Garten, seinen Feldern, Kit hen, Schalen. seiner vollen Geldtruhe und nicht am wenigsten mit seinen swillingen. Leni und Cenzi waren aber auch ein paar Prachtmädei. Sie sahen sich so ähnlich. daß selbst der Vater sie nicht unterscheiden konnte. Und man ches Lob bekam die Leni für die Cenzi nnd manche Schelte die Cenzi sür die Leni. Da die Verwechselungen ihnen Spaß machten, trugen sie sich ganz gleich. Der alte Moos-bauen der aus dem hose das Ausgedinge hatte und sich der besonderen Gunst der Zwil linge erst-ente, sagte immer: .Wenn sich mal ein Bursch mit ei ner oerlobt, heirath’ er sicher die an Iere." sald sollte der Leni ihre Stunde schlagen. Es war Manöoerzeit. Jm Verse selbst und in der Umgebung la gen Soldaten im Quartier. Vollhn ber ließ keinen ans sein Gehöft. Er brachte die ihm zugewiesenen Leute anderweitig unter und bezahlte das Doppelte siir sie. Lumpen ließ er sich sicht. Er hatte es ja dazu. Zur Manöderzeit behielt er die Mä del tüchtig im Auge. Jungeg Blut fängt schnell Feuer — und das hätte then gerade gevaßt. Sie durften nicht toie sonst aus den Feldern, aus der Landstraße herumstreisen, sie mußten sich aus den Garten beschränken. Aber der Garten hatte eine Hinter thür. Und diese hatte Vollhuber ver-— gessen zn schließen. Durch dieses Thürchen schlüpsten Leni und Cenzi am späten Nachmittag, wenn sie ihre Arbeit gethan, und wandelten in ge wohnter Art aus der Landstraße aus Eines Tages, als sie am Wald saume singend dahinschritten, tönte ihnen plöjlich ein lautes »halt« ent gegen. Sie schauten aus. Unweit von ihnen lagerten, von dem Gesträuch etwas verdeckt. einige Soldaten, an gcheinend auf Vorposien. Sie fragten achend die Mädchen nach dem Leo sungswort und ergötzten sich an ihrer Verwirrung Die Soldaten waren Insgesprungem hatten die Mädchen hmzingelt und forderten als Lösegeld Misse. Cenzi und Leni versuchten, sich Mit Ellbogen Freiheit Zu verschaffen. Als ihnen dieses nicht gelang, wurden sie erst böse, dann kamen ihnen die Thränem Einer von den Leuten, der abseits, das Gewehr am Fuße, ruhig zugese hen hatte, tam ihnen zu Hilfe. Mit kräftigen Stößen trieb er die Kame raden auseinander und schaffte den jungen Mädchen. sie um Entschuldi gung bittend, freie Bahn. Nun wurden auch die anderen ina nierlich. Sie räusperten sich verlegen und murmelten etwas von: nicht bös’ gemeint. Cenzi und Leni waren schnell ver söhnt. Sie schlugen zwar nicht in die dargereichten Hände, tranten nicht aus den angebotenen Feldflaschen, aber sie standen Rede und nickten freundlich den jungen Kriegern zu, als sie weitergingen. Nur ihrem hel ser reichte Leni herzlich die Hand. Jhre Blicke hafteten ineinander, bis glühende Röthe beider Wangen über zog. »Auf Wiedersehen,« sagte er. »Auf Wiedersehen«, tam es leise von ihren Lippen zurück. Dann entzog sie ihm rasch ihre Hand und lief der vorange gangenen Schwester nach. Martin Berger schaute ihr so lange nach, bis ihr blauer Rock in der Gar tenpsorte verschwand. Er fühlte sein setz heftig schlagen und wußte ge nau: diese oder teine! Das frische, schöne Mädel mit dem lieblichen G: schau hatte es ihm angethan. Ille Reckereien der Kameraden ließ er unbeantwortet. Die Sache war ihm ernst. Wie ein Vlii hatte die Liebe in sein junges herz eingeschlagen und, wenn er sich nicht irrte, auch bei ihr Minder Freilich, als er später hörte, daß sie die Töchter von dem reichen, protigen Mbauern Bollhuber seien, wurde Dur schwer um's herz. Er war ein ar sser handwerter, der von der band is den Mund lebte. Einen solchen ÅMIITsth wiirde der Bauer « but-annehmen Troß dieser geringen Hoffnung « lrruzte er doch der Leni den Weg, Und bald waren sie einig. Sie zogen die Schwester in’i Vertrauen« Diese rieth zur Offenheit Der Vater würde wet tern, fluchen, schimpfen, aber vielleicht ihren vereinten Bitten nachsehen. Und so ließ sich am nächsten Ruhe lage Martin Berger bei Vollhuber melden. - Die Folge feiner Werbung war, daß der Alte ihm M Todesstrafe ver bot, sich noch einmal sehen zu lassen. Nun lata die dreißere Cenzi. und den Angriff. Der Baker blieb Und schrie, das die Wände dröhn « « sei Lenkt Ihrs-en mäßigte er .-—-——..—.-— t l l — » setne Rede. Und als sie nun gar auf das Bestimmtefte erklärte, daß sit sitt ben wolle, sterben müsse, wenn sie Martin Berger nicht zum Mann bes kiiwe, begann er sich bedenklich zu röuspern. Er wollte sich die Sache überlegen. Dieses Lugestiindnisz war mehr, als beide etwas-iet. Vollhuber überlegte hin und ber. Endlich hatte er in Bauernschlauheit einen Plan ersonnen. durch welchen er den unbeauemen Schwiegersohn los zu werden hoffte, ohne der harte Va ter zu sein« Er ließ Berger an einem der nächsten Tage kommen und er klärte ihm in Gegenwart seiner Töch ter, daß er ihm Leni zur Frau geben werde, wenn er eine Probe bestände. Die beidet Mädchen sollten, gleich an gezogen und frisirt, vor ihn bintreten, und er sollte, ohne daß ihm eine ein Zeichen geben durfte, auch nicht mit dem Blick. dafür wollte der Vater schon sorgen, erkennen. welche die Er wählte seines Herzens sei. Vollhuber war stolz ans seinen Plan. Er hoffte zur-ersichtlich, daß der Bewerber die Mädel verwechseln würde. Na, nnd sollte Berger die Leni wirklich wählen, dann mußte er eben in den sauren Apfel beißen. Leni erschrak. Wie oft im Leben. selbst von ihren besten Freunden, war sie schon fiir die Cenzi gehalten wor den. Und wie leicht konnte das auch seit geschehen, da sie mit dem Gelieb ten nichts verabreden und bei der Bril sung ihm auch kein Zeichen geben durfte. Aber Berger hatte sich seinen Plan gemacht und war voll froher hosf nung. Er erklärte sich einverstanden und bat nur. einen Kameraden mit: bringen zu dürfen. Vollbuber gestat tete es großmüthig. Berger suchte sich den forscheften und biibschesten Kame raden aus, erzählte ibm oon der Lie besdrobe, die er bestehen sollte, nnd bat ihn, bei der Prüfung unausaesetzt die beiden Mädchen abwechselnd ver liebt zu fixiren. Leni in ihrer Angst und Sorge wiirde es wohl kaum be ·nerken, aber Cenzi. die hübsche Ge sichter gerne mochte. würde gewiß nach» dem flotten Jungen sehen. » L Die Stunde der Probe lam. Voll- ’ buber tatte sich vor die Mädchen breit spurig hingestellt und sie sest im Auge behalten, damit teine gegen sein Ver bot eine oerdächtige Bewegung mache. Aber er tonnte ee doch nicht hindern, daß in Cenzi’s Wangen glühendes Noth ausstieg, als der hlitzsaubere Mensch, den sich Berger mitgebracht, sie lächelnd mit verliebten Blicken be trachtete. Berger sah das Errötben und ju belnd streckte er nach Leni die Hände aus· Vollhuber guckte ganz verblüfft drein. Dann legte er seufzend die Hände der Liebenden ineinander Das Heer hatte den jungen Burschen also doch richtig geleitet. Berger hiitete sich wohl, oon seiner gelungenen List zu sprechen. Die vom Vater ausgetliigelte Pto be hatte, wie vorauszusehen die Fol ,e, daß Cenzi iich in den Begleiter, der seine Sache so ausgezeichnet gemacht, sterblich verliebte, und der alte Voll huber nun. wohl oder übel, beide Töchter hergehen mußte. Als am hochzeitetage der Zwillinge der überglückliche Beraer dem Alten von der Ueberlistung erzählte, starrte dieser ihn erst einen Augenblick mit seinen kreisrunden Augen oerdutzt an, dann traute er sich hinter den Ohren und sluchte: «Schockschtoerenoth! Salramenter Du. da soll ia das Donner-wettet noch hinterher dreinschlagen!« Aber sein Zorn toar nicht echt. Denn gleich daraus breitete er seine Arme aus, schloß Berger kräftig an die Brust« tippte ihm derb mit der band an die Stirn und meinte la chend: .Jtmge. bös toar sein« Js« schlau, schlfay muß der Mensch ein. Mit Schlauheit kommt man überall zu rast Da wird man selbst beim Regen gar nit naß. Aber man sind' halt immer noch an Schlamm Eins rath« ich Dir. Schweig still, damit die Cenzi nix da von erfährt, sunst thun bei Dei nem helserihelser noch hinterher bli tzen und dunnern. Da stillt mir a Spruch von meinem Vater selig ein. dDen fxbl i Dir gleich aus die Mitgish rau : I l und sei du totun aus- upch sp schlau,J Es übertrifft ihn stets die Frau.« Die neuem Oeuraeesir. Aus Paris wird berichtet: Die Pa riser Küche wird demnächst une eine interessante Neuerung bereichert wer den: ein indischer Ochsenzüchier bat bereits eine Anzahl von Buckelochsen nach Frankreich verschicki, die von den Pariser Küchenchess zu delilaien Leckerbissen umgewandelt werden sol len. Frei-besondere der Buckel dieser in dischen Ochse-nasse gilt als eine Deli lrtesse und wird in Indien hochge schäsn Freilich bleibt es fraglich, ob die Pariser Feinschmecker dem neuen Gericht eine bessere Aufnahme bereiten werden als dem Kameelileisch, das ein sindiger Unternehmer vor Kurzem in Paris einführen wollte· Aber das Schiff der Wüste errang bei ben Gvnrmetö der französischen haupt ftadi nur einen kiiblen Ichiungserfolg, und rnan mußte den Versuch aussehen «- si; Essig-« Einc tragische Geschichte von Sam. Ich bin ein Liebhaber alter Bilder-, besonders von Kirpfeeftichem gewesen« Nicht weil ich mich sonderlich an die Beurtheilung eines Bildes zu ver lieben glaube. In dieser Hinsicht ist ntir manche alte Pusmachekin mehr-J fach überlegen. Fiir mich handelt est sich vor altem darum, zu tonstatiren, oks das Bild an den Rändern geniis gend vor Alter vergilbt ist. Je zel tser, desto besser. Ich verfalle in Ent zücken über eine alte, winddürte Ci trone von einer Litlzvgravhie und leye Alles daran, sie iiit meine Sammlung zu erwerben. Meine Frau hat mir manchmal diese meine Leidenschaft zum Vorwurf gemacht und mir pro phezeit, daß sie ichließlich noch Unglück über unsere Häupter dringen würde.—-— Doch ist einstweilen Alles gut gegan gen. Da geschah ej vor einigen Monaten, daß ich in der Ladenthiir eines Eisen waarenhändlers ein altes Bild bess merlte, das eine Tigerjagd vorstellte. Es war voller Flecke und einige der daran-i befindlichen menschlichen Figu ren schienen im letzten Stadium n Gelt-sucht zu ftehen. Der Tiger hatte einen Mann beim Nacken erfaßt und stand im Begriff, ihn mit fich fortzu schleppen. Dies erinnerte mich an eine Ge j schichte, die ich einmal erzählen gebiirt ; hatte. Ein englischer Schulmann, der als sehr großer Thierfreund belannt » war, wurde auf einer Reife in Jn dien von einem ungeheuren Tiger er griffen und in das Dickicht geschleppt Seine Begleiter, darunter ein paar Offiziere, fuhren auf und griffen nach ihren Büchsen. utn den Tiger zu er ickießen. aber der Schulmann winkte abwehrend mit der Hand und rief: »Sei-ietzt nichts s— Ach Gott! Es ift ja nur ein Thier!« Am folgenden Tage fand man fein abgenagtes Stelett im Dichungel und ließ ihm ein schöne-, ftimmungsvvlles Begräbnis angedeihen » « — Dvch wieder zum Bilde· Ja: ging hinab in den Keller dee Eisenhiindg lers und fragte den Ehrenmann, der gerade einen Schlüssel zuseilte, was et fiir das Bild verlange. Er betrachtete mich mißtrauifch und meinte, daß ich ein Angebot machen könnte. »Gut!« antwortete ich. »Ich gebe Ihnen zebn Kronen dafür und nicht einen Sschilling mehr.« Jch betrug mich wie ein Dummtopf, I das ift offenbar. hätte ich ihm sech s zig Pfennig dafiir geboten, er würde ) aus der Stelle eingeschlagen haben und obendrein lauter Lächeln iiber den gu .en Kauf gewesen fein. Jest schob er die Mütze nach hinten, nahm eine sehr » geträntte Miene an und sagte: »Aha Kronen! —- Ja, das würde Ihnen aefallen. Nein. Sie müssen hö her greifen!« »Na, meinetwegen Fünfzehn Kro nen und nicht einen Pfennig mehr — »Fiinfzetm Kronen! — Nein. und wenn Sie mir dreimal fünfzehn Kro nen auf den Tisch zählen würden. — Sind Sie gelommen, um mit mir zu s ieilschen?' " »Leben Sie wohll« sagte ich. .Leben Sie wohl «- und sehen Sie ! sich ein andermal besser vor, ehe Sie auf alte Kunstwerke bieten. —- hä, so Einer!" Jch ging und sandte zwei Tage später einen guten Freund hinab. um das Bitd zu taufen. Er war ermäch tigt, noch weitere iiinf Kronen zu bie :en. Aber er tam schneller aus dem Ari ter als hinab. Während er seinen Hut aus dem Rinnstein ausiischte nnd seinen Hund rief, ber, vor Schrecken ; gelähmt Zuslucht in einem emiilletos ! sen Tons gesucht hatte, rief ihm der « Eisenhändler nach: »Griis-,en Sie den Kerl. der Sie hergesandt hat und tagen Sie ihm, das-, er dar- Bild nicht unter zweihun dert Kronen erhält, und wenn er aus allen Vieren dahertröche und den Bür gersteia von hier bis Amalienbura ab leette. — Daß Sie ed nur wissen!« Vor einem Monat tam ich zufällig durch die Gasse, wo ver Eisenhändler wohnt. Es war dunkel, und ich blieb vor seinem Laden stehen, urn zu sehen, ob ich etwa die «Tiaerjagd« irgendwo erblicken tönntr. Es brannte nur eine Kerze irn Laden, sonst war Alles still und Oede und Einsamkeit Durch das hatisduntel aber drang ab und zu ein leises Geismrner zu rnir beraus. »Was ist denn los da drunten?« fragte ich einen Polizisten, der an rnir vorübertrottete. »Ah, dort«, sagte er; »ja, das ist ei ne trauriae Geschichte. Der Mann ist verrückt geworden. Er hat ein altes Gemalt-, dessen Werth er aus mehrere Tausend Kronen schiist — und ietzt wünscht er sein Geschiist zum Teusel und sitt da und erwartet irgend einen Millionär, der eiihrn ablaufen soll. Weib und Kinder haben kaum trocken Brot; sie hu ern, sage ich Lunens Mit-n hört das nureen ihres agenzs aus der anderen Seite der Straße-; Hören Sie nichts« ; »He-S sagte ich· schaudernd. »Ei ist ern Geräusch W von leisen Sens zern nnd Klagen« . , · «Mcht· ! Das rst’s. Es ist hart siir eine rau, wenn ein Mann den Kollet bekommt. Wenn ich nur den. Kerl erwisehen könnte der ihm diese Flshe ins Ost schie, ndrrn er siir den alten Wunder sein Kronen bot. Dein würde istetie zehn Money eintränten,. n. W Us« s Ver brave see-site machte eine ie-; -.-- »zw-- —- M - — zeichsuendt Bewegung in der Luft mitj der rechten band und verließ michs dann. Von Reue gefallen, entfernte( ich mich in entsetzt-weithin Richtung( und verswsnd im Dunkel, das dick-H und brütend über den glatten Pfu stekfteinen lag. Ich bin seither nicht mehr in die - Nähe der Wohnung des Effenhändletst s gekommen. Ihren-ten sue sitets thust-. In einein neuen Buche. dar er jetzt unter dem Titel «Les Souveraing en pantoufles« veröffentlicht, erzählt Henri Nicolle2 Vor Kurzem, bei der Eröffnung einer Ansstellung« mußte König Eduard eine Menschenrnenge durchs-breitem durch die die Polizisten ihm nur mit Milbe einen Wea bahnen tonnten. Jn der Menge befand sich auch ein Hintender, der in dem Eifer, schnell beiseite zu treten, seinen Krück ftock fallen ließ. König Eduard bückte sich. hob den Stock aus« reichte ibn dem Manne mit ruhiger Selbstverständlich teit und ging weiter. Die tleine Szene iollte ein Nachspiel haben: wenige Ta ge später empfing der König von et nem Anonnrnuj einen kostbaren Spa zieritoch in dem das Datum des Vor ialles einaravirt war, und einige dani bare Widrnungswortr. Ein anderer Vorfall gebt auf dai . hr 1903 zus riict. als Eduard der Siebente oiiiziell alr.l Könia in Paris weilte. Bei dern ihm zu Ehren oeranitalteten Rennen zu Longchamps verfolgte er, an der Seite Loubets, rnit gewohnter Span nunq die Sportereignisse. Pliiklich zieht ein Schatten iiber iein Gesicht; er laßt das Glas sinlen und blickt mi« unrufriedener Miene umher. Der - iizier, der bei ilnn Ehrendienii ver-la , wurde besorgt und fragte den König nach der Ursache leiner Unruiriedew beit. .Seben Sie doch nur«, sagte der Könia leise, »ielpn Sie, wie die Polizei diese arme Frau da unten be handelt; Sie würden rnir einen Gefal len thun, wenn Sie daiiir iorgten, da man aufhört. sie zu belästigen-" Wenige Augenblicke später iiibrie rnan tie erstaunte Frau, eine arme handle rin, die sich auf dern Rennolaß wenia zu Hause fühlte, auf die Tribiine und wies ihr einen Plan an. Der König war zufrieden und nabrn das Glas-l wieder zur hand, um das Rennen zu verfolgen. Er hatte gewettet und das Glück war ibrn günstig: »Zur« aina ali- Eriter durch’s Ziel. «Sben sSie«. sagte der König lächelnd, »san« hat aerronnen und ich kann eine hübsche Summe beim Totaliiator abdeben. Diese lleine gute Frau bat rnir Glück gebrachi.« Die tcrttschkr Iro- mrd das Theater Aue Smnrna wiro berichtet: Die tiirtischen Frauen haben bald erlens nen müssen, daß der Sieg der- Jung tiirtenthuins ihnen leinesweas die er wartete Erfüllung ihrer Wünsche brinaen würde. Sie hatten anfangs gehofft, das-, der politische Umschwung auch die Vernichtuna aller alten mo hammedanischen Traditionen mit sich drinnen würde, man sah auf den Straßen unverschleierte Frauen spa zieren gehen nnd schließlich schlossen sich einige hundert Damen zusammen, diie siir sich die Aussiihruna einesv patriotischen Schauspiels verlangten. Das Theater sollte bei dieser Gele genheit nur den Frauen zugänglich sein« aber trotzdem blieb ihnen schließlich der ersehnte Kunstgenusz versagt. Das iungtiirtische Komite hatte sosort den Frauen die Erfül lung ihres Verlangens zugesagt, aber an dem Tage. da diesAuisiihruna stattsinden sollte, uindriinaten Hun derte oon empörten Mohammeda nern, mit Messern bewaffnet, dad Tsheatergebiiude und drohten jede Frau zu erstechen, die den Versuch machen würde« der Vorstellung beizu lrohnen Die Behörden hielten es siir klüger. die Dinae laufen zu las sen, wie sie liefen, und versuchten das niedere Volt siir die Kundgebung verantwortlich zu machen. Aber es ist ein ossenes Geheimniß. daß auch die meisten der modern gesinnten Be amten in Bezug aus die Stellung der Frau den alten Traditionen anhän aen und ebensowenig wie die niede ren Volksklassen es wünschen, ihre Frauen iin Theater zu sehen. In Aidim der zweitarößten Stadt des Kreises Smnrna, haben die Behörden seit sogar einen Erlaß anschlagen las sen, in dem jeder Mann, den man aus der Straße oder iraendwo im Gesptiiche mit einer tiietischen Frau trisst, mit einer Strafe von 100 Pia stern belegt wird. während die Frau die Bastonade erhält. Eis stolzes Gut-. - H »Warum ist denn der Gersilbaue « auf einmal gar so strle »Er hat fest den größten Mistwa fen im Dorf —- und seine Frau den größten hast« Zulmmssitd « Arten-mein: «Dente Dir. gestern ist mir ein herr eine Stunde lang im Luftballou nachgeflogen!« »Der wollte Dein Herz wohl im Fluge erobernk Erst-Muts «Mit unserm Doktor bin ich at nich mehr zufrieden; da kann kn’r eh le, was m’t will, immer un egal pet Mreibt er mir Schuf the-« .Ra, das lasen S e mal gut sein, per hausen-It Iird Ihre Datu- schon keimt-« ( I Wvuemsowem i Ein echter seltensten-Typus war der vor einigen Tagen in Venedig verstor bene Literat Angel-o Teisarim von dem ein Mitarbeiter des »Piccolo« amiisanteGeschichten zu erzählen weiß. Tessarin trank jeden Abend seinen tin-see im Case Martini. ohne auch nur ein einziges Mal zu bezahlen. Eines Abends aber erlaubte sich der Kenner-, ilnn die Rechnung vorzulegen i und in böslichster Weise um Bezahlung »in bitten. Da hätte man Tessarin « sehen sollen! Er sprang voller Wuth von seinemSiße aus« riei mit Pathos: »Das ist eine tolossole Gemeinlieitl Wie lann man nur einem Manne von meiner Bedeutung mißtrauen!« und wandte sich schließlich an den Bei-Wer des Kasieehauiee mit den Worten: «Borg mir mal zwanzig Centesimi!« --- »Wozu brauchst du denn zwanzig Centesimi?« fragte der KaiseehaussH mitth, der der Szene nicht beigewohnt hatte. — »Das werde ich dir späteri sagen'·, erwiderte Ieise-ein« »Stil- mir« erst mal d·e zwanzig Centesimi!« Der Wirth aa sie ihm, woran Tessarinz ieinen but aufsetzte und mit denWor-j ten: Jetzt werde ich meinen KatseeJ in einem anderenKasieehause trinkenl« das Lolal verließ. Das Case Mai-s tini hatte seinen treueiten Gast verloss ren... Eines Tages wurde Tessarini von dem belannten Librettisten und! Komponisten Arrigo Botto zum Essen eingeladen. »Ich nehme die Einladung an, aber nur unter der Bedingung, daf: ich den Kaiser «adle«, sagte der Kunstzigeunen Beim Kaiser stellte Iessarin zu seiner großen Betrübniß fest, daß er das Poetemonnaie zu Hause vergessen bat. aBorg mir mal zehn Lite«. sagte er mit einer vorneh inen Handbewegung tu Boito. Boito gibt ihm die zehn Lite, woraus der origenelle Mann mit einer Triumphe tormine den Kaiser bezahlt und.... den Nest des Geldes in vie Tasche steckt. Drollige Szenen spielten sich ab, trenn Iessarin einmal in’S Stat tern tam; er war nämlich ein Stotte rer, trug aber sein Unglück mit An stand und mit Würde. Eines Tages trat er in einen Iadalladem um eine «Trabueos« zu tausen. Zu ieineni Leidwesen wollte ihm aber im kriti ichen Moment das Wort «Trabucos« nicht aus dem Munde kommen. »Ge ben Sie mir eine Tr..·, geben Sie mir eine Tr . . » eine Tr . . .«, sagte er zu der ratblog dastehenden Verliiufe rin, um dtnn vliitilich voll Muth ge gen sich selbst. in die Worte auszubre chen: »Dann geben Sie mir, zum Drinnen-seiten eine Briesmarle s-- in dieser verdammten Stadt tann man ia nicht einmal rauchen!« --—·..—— Die seit see Quousque-. I Wohl Niemandern aus der Welt ists ein Wandeldilderapparat je tu einer» solchen Fülle der Freude artoordems wie der Bewohnerschast der Augsiitziii aenlolonie in Molotai aus .f)awaii.: Wie berichtet wird, hat der Rinetnotos graph vielen dieser Unglüctlichen, die ihr junge-:- Leben in der Kolonie mit gebracht k-aben, zum ersten Malel einen Blick in die Llußenwelt aetoährt·«; Manche hatten niemals eine Stadt: gesehn, und die über den Projekt tionsschirtn sausenden TamksspritzenJ die Polizeipatrouillen und rnarschireng f den Truppen waren ihnen ebenso neu, wie Elephanten, Löwen, Kante-ele, Bären und ähnliche Thiere. Der Ap parat ist von einigen wohltbätiaen Herren aestistet worden, die auch einen Fonds siir neue Filiria ausge bracht haben. Mehrere der Aussatzis gen sind zur Bedienung des Appara tes anaelernt worden, und sie veran stalten gegenwärtig jeden Abend Vor stellungen, zu denen die ganze Kolos nie herbeiströrnt —..— Chemi- elner pundeerissetsen. Jn Wieabaden feierte Gräsin Ber tda o. Kenserling gebotene Gräsin Haeseler ihren WO. Geburtstag. Von ten Angehörigen, die sich irn lHeim der Jubilarin oersarnrnelten, waren erschienen: ihr Neste, Generalseld marschall Gras o. hieseien der Großnesse, Generalintendant Gras o. Hülsen-haeseler, die Baronin Belt heirn (die jüngste Schwester der Mut ter des Generalintendanten), deren Tochter, Baronin SolernacheH sowie das Ehepaar v. Kaste. Nachdem Ge neralseldmarschall Gras o. Haeleler an die Gräsin eine Ansprache ehal ten hatte, überreichte er im Antrage des Kaisers einen Blumenstrauß und eine aus der königlichen Porzellan manusaltur hervorgegangene Tasse. die das Bildnis des Kaisers zeigt Außerdem sandten der Kaiser und die Kaiserin Glitelwunschtelegramme, die Großherzogin von Baden über sandte mit einem Glückwunsche ihr Bild· Während der Familienseier toneertirie vor der Wohnung der Gräsin die Kapelle des 80. Jnsantes riereaintents. Ins der schiele. Der Lehrer hat sich bemüht, sie-Min dekn recht eindringlich tlak zu machen. wie betrübt die Mutter des Jünglings zu Nein war, und meint am Schluß noch: »Er war ja auch ihre einzige Stütze, was sollte sie nun wohl anfan gen?« Da meldet sich ein tief-seh resolutei samt-arger Mädel, das den Semi mentalen abhold Ost, und sagt: »Sie hätt dja man 'r: kleinen Laden apiari gen können, mit holländisdf Waaren (ein in hambstg qebkäuchlichet Aus druck für Weiswaaten) oder Grün team.« Ei- Its-fund .J wüßt wirklich net. wie die Ge gend ais-schaun müßt, daß sie mir aee g’fallet, wenn’s Bier nur gut ist« Eint-setz Aber, Krauthoier, wie kommt Ihr cui die Idee. nach Amerita zu fahre-ist Bauer: Ja, i’ habe meinem Bruder .in Chicago a wichtige Mittbeilung zu machen, und eh i an Brief schreit-X fahr« i lieber ’nltber. Latier Strahl. Bettler: »Bitt« let-Bis sietfri Sie vielleicht gratis Zähne aus?« Zahnarzh »Das nicht; aber mei Hund setzt gratis Zähne eini« Schlechte stum. Gast lzum Kellner): Sie haben Gartenconrert und da ilt es to leer? Kellnen Kein Wunder, sie spielen ja schon zwei Stunden. Gewissens-. Sie: »Dann Sie viel arme Ber« wandte?' Er: »Nicht einen, den ich temie.« Sie: »Viele reiche?« Er: »Nicht einen. der mich tennt!« dauerte-rein Madame Cdie unvermuthet aus dem Theater heimtommt): »Wie, Anna. Jbr Bräutigam sist im Speilezims mer?'« Köchin: »Am während des Essens, Madame!« Zerstrest Prosessor (der einen Patienten ab borcht, in seiner Zerstreuung densel ken aber nicht vorher aus-kleiden iieß): Sie scheinen einen hegsehler zu be sitzen, mein Lieber. Ihr herzschlag ist sebr unregelmäßig und sent bat er gar ganz ausgesetzt Patient: here Prosessor, sollte das nicht vielleicht meine Uhr sein, sie ist mir vorhin hinabgefallen. Vor-Irrt Gr: »Weißt du« Annn --—- ein biß chen liederlich bist du aber! Acht Tage gehe ich nun schon mit dem schmutzigen Hut, der mir vorige Woche bingesallen ist —- aber ’o tommt dir gar nicht in den Sinn. ihn abzus b ii r st e n !" Ein Mist-steter. Richter: «Der Angeklagte bestreitet, während der Probe im Gesangoersein »Lump« zu Jtmen gesagt zu haben!« Zeuge: »Gehst bot er’s auch nicht aber -—— gesungen!« Ins Zweifel. »Jetzt weisz ich nicht, hat mein Mann gesagt, der Gansbraten ist ver: » brannt. oder bat er gesagt, die Gans hat den Braten verbrannt?!« Weiblich Mutter: «Trag’ «mal diese Briese .Briese zur Post, Annix laß sie aber »erst aus dem Kontor wiegen, ob sie - nicht zu schwer sind!« Anni: »O nein, Name-, die tnnn ich schon tragen!« i Wul. - Unterossizier saus dem Wassenrock i eines Soldaten ein Speiserestchen be merkend): »Kerl, entsernen Sie sofort ge Fiochtunstauistellung von Ihrem ort.« ——— Fortschritt »Nun, wie gebt jent die Prain Ih res herauf Besser-! — Nun kommen schon mebr Patienten als Gläubiger!’ Durchschn-D J— D Mein Fräulein, glauben Sie mit, ich verlange nichts als Liebe von Jd nen! Von mir —- Und wieviel verlange Sie von meinem Vater?