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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 4, 1909)
l Bis ans Ende der Welt. ,(10. FortfetzunoJ 9. Fa v i t e l. Die Verlobung, deren Kunde am W Tage vie erthn in alle Betst hinan-trugen schien übrigens nirgendwo ein niißoilligendes Ernmi nen zu erregen. Ja, der diese Oberarzt mit dem ge fühlt-sollen Herzen der dar Gliick rot te, feinem Chef die allererste Gram » lation darzubrinaen sagte: Urlich gestanden Herr Pro essor, cr. Inn ich Irr ein Wort nebenbei erlani en oari l Sie konnten nicht-: Besseres thun I Schien immer hats ich mich im Stil-s leer gefragt: warum Heirattrt unsers verehrter Professor nicht? Keiner isi so berufen teiner hat so vxel Talent eine Frau glücklich zu machen ioie er Und ihm selbst wäre doch aum n Messen, daß er in einer var ikoniickew Eli-e. in einein sonnigen f:. im das ein liebes Weib ilnn zum Briraoseiel macht ein Gegengewicht einen Zins gleich fände zu seiner schweren, Jus i onsernden Berufsarveit.« »Bleibt nur die eine Frane'·, ent gegnete Altdorf mit einem leiten Seufzen «ob ich nicht m lange ge wartet dahe, ob ich our, was ich heute gethan, nicht lieber fünfzehn Jst-re sriiher hätte thun sollen.'· Der Viergest- inrtte die Mieln »Natürlich s— zu sriih toinint seiner nreltr dazu. Aber ioer rnit dreiund vierziq so rüstig ist wie Sie io uner müdlich, so —- so —- inngentlich, der traust wohl wagen. Wie viele Miin ner von dreißig giebt s denn die Jhre Kraft, Ihre Energie taten-? An Leute von JlirerEi nort läßt sich doch liber danpt tein gurchschnittsrnaszsiab an lenenk «Ja — mag schon sein. Aber den ten Sie zwanzig Jahre weiter In zwanzig Jahren wird meine Frau noch in ihrer vollen Blüthe stehen, während ich ein alter Mann fein wer de, der möglicherweise schon mit dein Kot-se wackelt.« , »Der-" , prolesti irte der Duera ret s «:nit dreiundsechzia wackein Sie nochj lanae nicht mit dem Kon Uebrigens lann der Mensch auch schließlich fiion fiir ze «n Jahre eines vollen nnd gro ßen Glückes dantbar fein-" · Als der Oberath gegangen war, stand Professor Altdorf vorn Schreib rifch auf und machte ein paar aedan lenfcliirere Schritte Ja -— der Kol leae hatte recht! Auch zehn Jahre Gliick —- lsoelcher Reichthurnk Und mitten irn Zimmer kniek er stehen - reckie seine Arme und icklua sich milk der Faust auf die Brust. biß eg drd «Hn ’ te ists lag wohl wirklich am Mensch-us seit-si, ob er mit drei undoierzia Jahrrnl alt war oder jung. Und er wollte junai sein, noch lange lanael l Glückwiinsche aus aller betten Lan dern regnete es nur io während der nächsten Taae und Wochen- Meift von Leuten, die Altdorf einmal in Behand luna gehabt — »unterm Mesier«, wie der Oberarzt zu sagen pfleate. Wie riele Tausende mußten das nicht aes wesen sein« wenn bei der raschen Ver aeßlichieit, an welcher der von feinen Leiden turirte Mensch notorisch leidet, so viele Hunderte seiner aedachten? Ter rnffifche Großfiirft, zu dessen Oper-Ilion Altdorf wenige Tage nor feiner Verlobuna nach Petersbura aes fahren war, ließ ihm durch feine Ge mahlin einen Brillantrina senden, des sen Stein die Größe einer kleinen ha felnas hatte. Er selbst, noch an das seit-Mc harte im Liege-n rnit un sicherer band unter aus den Begleit brief gefcheiebem Alles Glück der Erde meinem Lebensretter!« Altdorf nahm den kostbaren Ring zwischen zwei Finger und freute sich an dein Feuer, das der wundervolle stillant in wahren Garben ver spriilete. Rein —- fiir idn war das »Ist-its. Mo packte er Kleinod und Brief wieder ein, wie er? empfan gen, nahm einen Bogen Papier und fchriebk Liebe Julial Wollen Sie neir die Freundlichkeit ermessen, die ten Ring Mr mich zu trogeni Es wire doch schade, ihn itn Kosten lie gen zu lasse-« nnd die Gluckioilnsche die er neitbratiee gelten Ihnen j« gerade fo loie sein« Fruher, wenn er durai oie cira f n gefahren war, hatte er kaum je mais einen Blick gehabt für die are ßen Schaufeniter mit ihren tausen! bunten Herrlichkeiten Jest sah er al les —- alles wenigstens-, was für Ju lia irgendwie Zweck haben, dessen Be sii ihr Freud-e bereiten, ihr das Leben lehr-glich und angenehm hätte machen Wagen. und er bedauerte nur, das-, er ans«Furcht, aufdringlich zu erscheinen, nicht immer-zu kaufen und laufen, Denken nnd schenken durfte. Aber in Gedanken malte er sich's unablässig aus.1vie er das heim, in das die Ge liebte als fein Weib einziehen sollte, ichmticken würde mit den Schätzen al ler Gewerbe und Künste. Keine Für stin sollte beste weder-en als see, teine Königin sich Mächtiger kleidet-. Manch-nah wenn seine Phantasie allz- flott mit ihm durchgmg. Erichs er sich lächelnd til-er die Stirn War er denn wir-flieh dreiundpier ia Jahre U M s« nicht-ein Irrt san vors sinnen flsgts Us- M M TCZM —- Isi der heilt-W MI :e s Haus, Blumen in allen Formen. Far ben. Düften und Arranaements, Blu men, die er nie aeseliem noch geahnt s .io viele, daß der alte Diener sich zu »ternerlen erlaubte: »Damit könnte ksnon in rei lich einen ganzen Laden E versorgen l nd bei-n qnädigen Fräu .lein Braut stehen auch schon alle Zim nrer ooll.·· Denn es war selbstverständlich daß alle die -öpfe, Bittens-, Korbe nnd Schiffe l- i Altdorf nur tut-te Eintehr lkielten und dann gleich in die Ratten iura’fel:e Wohnung weitektoanderten. Aber eg- ft.tnd in den Sternen ge schrieben dok: der Professor neben; ieinem Verlobten-antun doch noch« einen streiten Nina tragen sollte. Eines Abends gab ihn- die Frau Oberst einer-. schmalen. dunklen. al rerthtimlieben Goldreii, ver mit lnlds verioajctkenem kaum noch entzifferbaren Bitchsteren bedeckt mar. und sagte: hLeider ttnn ich Ihnen fiir die kostba ren Geschele die Sie meiner Tochter knacken. keine gleich werthvolse Gesten aabr bieten. Ader vielleicht nehmen Sie diesen Ring von mir nn, der schon vom Urgroßvater meines Mannes ker stammt. nnd den mein Mann, der-i Beispiel feines Vaters und Großva tere folgend, Zeit seines Lebens nicht oin Finger gelassen. Die Schriftzei chen auf dem Rina bedeuten den Wappenspruch der Rottenburgichen Familie: »Ja Treue fest.« .Ibet«, wandte Altdorf ein. »La me vieles Familie-Mii- denn nicht viel eher Waldemor als mir zu?« Die Frau Oberst schüttelte den Kopf. .Waldemar, an den ich des wegen schrieb, hat ausdrücklich dar zttf bestanden. baß Sie den Ring er halten sollten. Also nicht wahr, Sie machen mir vie Freude, ihn zi- tro gen?« Ueberdaupt eeiate Frau v. :ttotten:" burn eine herzliche, vsum guten Theil allerdings in ihrer Schwäche begrün dete, Zuneiaunq zu dem Professor Ja einmal, als er wieder eine durch den Tod des Obersten verursachte aeschäst iiche Angelegenheit für see in Ordnung gebracht hatte, ries sie mit Ibränen aus: »Was sollte ich nur noch rnsan. aen auf der Welt, wenn ich Sie nicht hätte!" Als Altdorf sich an jenem Tage von .Julia verabschiedete --— sie roar nun schon sast vier Wochen seine Braut — sragte er, ihre Hand sest in ver seinen baltend, leise, mit ein wenia unsicherer Stimme: »He-den Sie es noch nicht ke reut. sich mir versprochen zu haben-« Frei und vssen sah ihm Julia in die Augen. »Nein', antwortete sie. »Und werden Sie es nie bereuen-P forschte er weiter. «Nie«, aab sie sest zurück. »Sie sind so aut, und ich denke nur immer. ob ich auch im Stande sein werde, Ih nen Ihre Güte zu vergelten J »Die ist mir ia schon tausendfach veravlten wenn — wenn ESie nur zufrieden sind, rvenn Sie nur nicht ; iereuen«. erwiderte er warm. Da sie schwieg, führte er ihre hand, - ie er nach immer in der seinen hielt. an die Lippen und fragte: «Vars ich »von heute ab .Du' sagen? Ei ist fast .einen Monat her. daß wir uns ver ’ lebten!« Julia blickte ihn wieder mit ihren lichtklaren Augen voll an und nicktr. Da legte er seinen Arm um sie, zog sie sanft an fich und küßte sie-—- um ersten Male. Wie er sie aber nun stach inen her-schlag lang in seinen Ar men hielt, lehnte sie ihren Raps an seine Schulter, nnd er fühlte beseligt, wie ruhig, wie srei ihr Atbem ging. — Eine der letzten Berlebungzgratulw tionen, die eintrasenI kam in Gestalt eines Kabeltelegrarnms aus Eines-am war Vitsa Geblieben note-zeichnet und trug den Zustft «Ssbatd- von meiner amerikanischen Coneertreise szsriich tout-are ich« III-es meine Glück iviiniche auch noch persönlich aus u iprecheu. Jlire Stadt gehört ohne in w den Blöken, sitt die mir meinAgent iiir nächsten herbst Eoneert arrangirt hat« So ehrlich und mlcchrrreu « uns sich auch Tag um Tag bemüht atte. eden Gedanken an den Mann, den sie ergessen mußte, im Keime zu ersticken· sing Telegtamm der »kleinen Ziegen :erin« rückte ihr die Erinnerung an sie Liebensteiner Zeit, an Borgftedts Bild und an das Werden und Wach sen ihrer Liebe zu ihm wieder gewalt fam vor die Sees-e. Noch wußte er bei der Entfernung, die zwischen ihm und der heimutb —lag, wohl nichts von ihrer Verlobung mit Altdorf. Aber nahezu fünf Wochen waren nun doch schon seit jenem trü ben Morgen vergangen, an dem sie, Wand an Wand mit dem tobten Va ter. den inbaltifchweren Brief nach Windbut geschrieben, und jeden Tag konnte dieser Brief fett in Borgstezils "nde gelangen. Wie würde er ·e chrichr, die er ibm We, trugen? Würde er sich M in das Unabänder liche schicken oder würde er sich von seinem beißen Blut zu einer Protest antwort hinreisen lassen, die doch lei nen anderen Zweck haben konnte, als sie um ihren mühsam etljlmpftenJ obs-si- nce ruf ichs-scheu W sie bente-W zu Ums . Don des fis-s Mel-tiefes. dh inzwischen M fär M aus Ulri ta fiir sie eingetroffen waren, hatte sie nur noch den erßen vorn Dafern-ass aeholtx in jenen Tagen. die Altdorf in Petersbarg zugebracht In einer jener dunklen Stunden hatte sie's gethan. wie sie wohl in jedem Menschenleben sich ereignen. in einer jenen Stunden. in denen alles Licht und aller Glaube von uns ge nommen ist, in denen Schwert nnd Gran-. uns irr·e knacken an uns selber, in denen wir thun, was wir bei ita ren Sinnen nicht verantworten tön-! nen, und in denen wir oft noch vie! Schlimmeres. nie wiederGatzuinachew des tltun ivärdern wenn nicht ein guter Engel ane betriitetr. Die Verzweif lung älter des Vaters jähen Tod nnd Ehre Schuld daran hatte sie wie mit glühenden Geißeln aepeiticht. nnd ir: ihrer inneren Haltlosigteit nnd Zerris fenheit hatte sie sich auf den wirren Gedanlen festgebissem »Nicht ans zart: fühlender Rücksicht hat Altdorf bisher noch kein tlareo, bündigee Wort iiber fein Verhältniss zu Dir Crit-rochen sondern weil er selbst nicht niit sieh ei nia ist, was werden soll. weil ej ihm leid thut, Dir an Keines Vaters Eterbehett die band geboten in baden, nseil er tein Vertrauen zu Dir fassen tann.« Und als hätte sich alles gegen sie verschworen gehabt, hatte in jenen Taaen arrade die Preise »in dein Ge rücht über Borgstedts Vergehen Stel luna aenommen mit einer im weient-— Zicken Leichioichtiaenden Notiz. in der es hieß. man rniiae doch erit abwarten, es würde sich schon alles tlärenx soweit die ichwarpweißeothe Flaage weh-. hätte noch immer jedes Unrecht seines Siidne gesunden, nur sent solle man, das Drangen lassen. Hendrit Witdoi.s der rebellifchs Kaiserndäiiptling, pro-l be schon wieder mit eineinsneuen Auf-! stand, und es wäre eine starke Miit-l sichtslosialeit, von dein Schachrer-pen toiirnandeur zu verlangen. daß er seinen anerkannt tüchtigsten Okkizier urn einer Lappalie willen aerade in dein Moment heimschicten sollte, roo er ilsn ain allernöthiasten brauchte. Also Perleunidung war es jeden falls nicht, was man aegen Vor - itedt vorbrachte. Etwas Wahres inn s te daran sein. "Oder verhielt sich ain Ende aar allej genau so, wie es in oein Artilel stand. den ihr der Vater an feinem TodeQae zu lesen geaebeni ; O Gott« iaßqewssäm und da war tte oen aemnsrmen Weg noch einmal gegangen. Aber auch in dem neuen Bries hatte nichts weiter gestanden als in all den an deren, die ihn-. vorangegangen waren: ; heiße Liebesbetheuetungem bittere Klagen über die schier endlose Tren nung, sledende Bitten um Bewahrung der Treue und wieder aliilrensseLiebessq betheuerungen. Nur ganz zuletzt eine tue-te Nachschrift die Julia auch ni ts Neues brachte: «Hendrit Witboi rii tet iu einer neuen Erhebung Ein wahres iitiiich das-. wieder etwas triegerische Abwechslung winkt in dern ewigen Einerlei des Dienstes, der hier unten fast noch öder ist als in der Heimatix i Vielleicht tann man sich bei··oer neuen Erpedition ein wenig auszeichnen und desto rascher hauptrnann erster Klasse werden« Nur darsit Du Dich nicht wunderns wenn Du vielleicht in näch ster Zeit Nachricht von mir etwas un reaelmäßia empsängst.« Julia lachte bitter aus, als sie zu Ende gelesen. Auszeichnen wollte er sich? Wie denn? Mit Grausamkeit ge aen die schwarzen Burschen. die doch nichts weiter thaten, als ihre ange stanrrnte sMutter Erde vertheidiaen — tvie es ihm bei seinem Abschied in Liebenstein schon ihr Vater qesagt. Und von dem, woraus es ankam, wieder teine Zeits. Gewiß siihlte er sich schuldia. Aber wenn er sich tau sendrnal schuldig fühlte, so durste er das, was er auch immer gethan hatte, nicht niit Stillschweigen übersehen. Klarheit in allen Sachen. Ehrlichkeit und rückbaltloses Vertrauen waren die ersten Bedingungen, die Liebende ne aeneinander erfüllen mußten. Aber er war nicht ehrlich, wenn auch vielleicht nur deshalb nicht ehrlich, weil er sie durch ein ossenes Gestan seiner Schtld zu W stirchtetc Und Juli-. die alles hinterhältisez Bericht-seinen wie die Liiae daste, ha - te —halt)in3orn uadbalbinScham — Borafledts Brief zerrissen und ins . Feuer aeworsen. Dann. als ihre Verlobung mitf Altdorf ösientlich hetonnt gemacht war. hatte sie diesem gesagt: «Bii Borqstekt mein Iehtes Schreiben er halten haben wird, werden noch Briese .von ihm siir mich eintressen. Wollen Sie diese Briese an meiner Statt heim Posten-i abhehen oder ahbehen lassen und dein Absender zurückkchicken?« Der Professor hatte toum merklich hie Stirn neu-eint und Julia war sroh gewesen, daß sie nun wieder aus gerade-n Weae wor, dosz sie ohneScheu dei todten Vaters siebenten und offen und srei in Ultdorfs Augen sehen konnte. Nun war Vilmai Telegrannn ge kommen unid hatte mit einem Schla den Damm ausgerissen hinter dem E den Strom ihrer Liebe zu Borlgste abgesperrt, ja verschüttet geg auht. Wie war es nur möglichf Tru en die Sommertage die Schutt-, eselhen Tage» die sie vor Jahresfrist in Lie deniieiit an des anderen Seite oerlehtf O verschönt Zeit —- du seli e Zeit! — die Tage der hliihenden No en, deren Düfte das junge Blut erreqen und alle eingesetzten Erinnerungen spie der zum Leben MI- iul thvklles hat unt-et der ssrlaslosrn Rächtet Zo- nsar dieses Sehnen-im hee lieu-en sit-auf Ein-W, West iin SMtetses set Mist- und priese. bei noch der seienan ih rer Verlobung älter sie hin braust incr. Und mecker- M to - lim meT to Furchtbarejt Heiß alles Alte empor tin-d wollte alles Reise begra ben? O rätljselvsolle Menschenseele Und dont —- veriirsacht nicht nich draußen ini Reich der reinen and gro sen Name eine spanon Sehnen die sich von ungefähr auf einem Berg gipiel gelöst, eine geivnltige Laioine, die niederstürzend alle-. was ihr iin Wege stesit fortreißt zertrümmert vernichtet? — Zkvei Tage später brachten die Zei tungen die teleqrophiiche Nachricht aus Südwesiasrita, daß die Schuhtruvpe ihren ersten heißen Kampf niit spend rit Witboi tu bestehen gehabt hätte. Eine lange Liste Todter, Schick-erbet ivunveter und Leichtverlester wurde bekannt neaebin Unter den Schiner verwiindeten auch Bornsieots Raine. .Echuß durch die tinte Zchulter«, stand dabei. .Mein Gott. liab« Erbarmen, Hieb mir Kraitl Noch hat er meinen b iagebries nicht! Steh mich ihm bei, großer Gott, in der schweren Sinn de, in der er seht aus feinem Schmer ienslager die Nachricht von meinem Ireiikruch erkält!« So long das Licht den Lustrxiim füllte. so lange Pflicht und Rücksicht gegen die Mutter und. nie tausend Geschäfte des Tages sie in Anspruch nahmen, ihre Gedanken iin Bann ihelten, blieb fie Herrin ihrer selbst. Aber die Nächte, die Nächte! - Da lag sie mit litmmernden Pol ten. glitt-heißem Blut, und vor ihrem geistiqen Blick erichdn Borqttedte Ges ita!t. die Schulter zerschmettert im Blut gebadet, das schöne Gesicht einge fallen und todtendlaß. die diiiitlen Augen im Wundieberseuriqen Kohlen gleich. Und wenn sie auch endlich ein ichliei, immer mochte sie nach kurzem iinruliigeni Schlummer, der ihr mehr Quil als Erauiituna brachte. wieder aut, in Schweiß zehn-Jet, mit jagendein Athen weil sie den Verwundeteii hatte nach ihr rufen hören -— goni deutlich, ganz deutlich! Oder er ttarb in bieten wtrren,r furchtbaren Träumen vor ibren Au gen· unter ibren Händen, nnd sie wurde wach van den-. Unaitichrei. den sie selbst ausstieß. Dann nabkn sie sich cova vor, am nächsten Morgen In Anders iu schreiben, ihn zu bit ten, daß er sie irriaeben möchte Tann wollte sie das letzte Geld, das sie besaß. zufammenrassen und ijber das Weltmeer fabren, bin iu dem Un qliicklichem den sie verrathen. lind si: iab sich schon cui dem Schiff. das die raufchenden Wellen durchiurette - — Eine icbwere Zeit! - Altdorf sah wohl, wie Jsilia mis ise und befanan umbrrichlich und seinem Blick auswieix wo sie nur tonntr. Er Tab wohl, daß ibre Win aen, in die kaum erst der rosiae Hauch siegender Lebensfreude iuriickaetebrt war, ist-on wieder bleich wurden, bleich wie in den Tagen der schwersten Trauer, nnd er abnte, wag in ihr Vor aina, qleich als wäre ibr Breiten und Empfinden ein auiaeichiaaenee Buch, in dem er nach Belieben blattern durf te. Auch er überlegte wieder-: »Giek- sie frei —- es wird doch nichts rnit ihr und dirs« Aber iein Herr wehrte sich, webrie sich tronia und säb. »Ich lasse sie nicht Ich habe sie umschlossen, durchdrunaen mit all meinen Wurzelfalern. Jch will sie nicht mebr lassen! Vielleicht war es auch nur das Mit leid mit dem fernen Jerwundetem das Julia la außer Fassung beispie, dachte er, das Mitleid, mit dem die igrdaeuen ja so reich gesegnet sind. — I r, wenn es wirklich die Liebe war, die wieder beiß anfwallte, berrlchte das Ortes des lehten Aufladerns denn nicht iiberall iin Reich des Seins — bei allem, was aerthchen und sterben rat-Lief Seine Güte gegen lia wurde nur noch ariißen seine iicksichtnabtne nur noch zarter. Nie bat eine thee ibr trantes Kind mit trenerer Sorge gehütet, rnit innigerer Liebe raubend als Illtadrl Julia umlar te und ani beate in vielen schweren . Und das meisie feiner Liebe nnd Otite streute er von fern über sie aus. ans ib rer scheuen Seele nur ja nicht tnit iet ner allzu häufige-i Riibe wehe zu thun. . .- - --. .« -- k« J Ul- vtt Uetkzen Juuuge ore ermu- - wohnungen unert « lich machten, ließ er nicht nach. bis Ida und ihre Mut ter in ein Seel-ad reisten. Die Mittel dazu hatte er Frei v. Nottenburg auf dem Umweq über ein gewisses Sana toriurn tn den saurifchen Alpen ge sandt. Waldernur aber, urn sich nicht allzu sehr schämen zu müssen. hatte zu den nchthundert Mart Altdorts noch hundert Mart aus Eigenem hinzugek titgt Frau v. Rottendurq war i -Enwfung des dicken Geldbriefes vor Freude fast in Ohnmacht gefallen und hatte ein über das andere Mal aus - rufen: »Der liebe, liebe Junge. «e sparsam er leben muß, um in viel für! uns erübrigen zu können! Ich inbe ja tinrner gewußt, daß er das beste Herz von der Welt hatt « lia aber, die nicht so le’ t zu tsu chen war. hatte Altdorf ge ragt: »Stat) die neunhundert Mer auch ganz gewiß nicht von Dir. her mnnn?' · »Nein —- gunz gewip nicht!« hat te er gelogen, und mi etnern stum men Seufzer gedacht: «Jn der Liebe Geist man alles zu lernen —- auch das Lügen — und wenn man-Fig fein W Leben lang an die rhett gehalten M« : Be- sser-an nie sie vier Wochen blieben, neusten vie beiden DFIIIIM dann noch ins Gebirge zu einem kurzen Hefe-O bei Walde-an Luftveränderung, Avwechstung. neue Eindriiele ----- wenn irgend et was, fo würde das zufia über ihr Eceienleiden bimvegdel en. Anf.ing«Ai-nuit. Izwei Tage bevor die beiden Damen nu- den baer Jcten Alpen niriicktehren mußten. traf ein Telegrsnmk nn Juli-! eku. Das Mädchen, das Die Wohnunq hiftete nnd nicht wußte. wag sie mit der Des pefche anfzngen sollte, brachte fie Alt dorf· Dieser, ieft entschlossen. jede treue Aufregung von Iran fern »in halten, öffnete das Telegramm und las: »Seit-s Wochen ictnveperkrsundet auf Form im Innern gelegen erhalte tkft fest Deinen letzten Brief. Gehe Dich nicht fri. Nehmt foiort Ur taub. um mit nächste-n Schiff in die Heimat-) Zu kommen. B." Mit einem trsmpihaften Griff koll te der Professor das Papier in feiner Hand zufoinimm Etwas, tvac er noch nie empfunden, tochte in feiner Brust Irrf, rnubtr ihm den Athem und triev ihm einen blutrotben Netel vor die Augen. fertfesnng folgtJ —-—-—— Ae schwarze Jst-e Brannschiveig irn April. Gibrsltar ist auf den Aermelitrei« ien dannovericher Iruppentdei«e zu Lesen-, »11eniniula« leuchtet es als De vise von den Pelimiiden der braun ichireigiichen Liuiaren Wie Looiung und Feldaeichrei erqiinzt sich das und derrälh, daß nun nicht nur stammser wandt. londern auch durch romanti fide Geschichte und Waffentreue eng verbunden Fei. »Das hauo Braunichwetg hat aus geltört zu reaieren.« Mit diesem Wort Natioleons nachAuerftädt war auch den altenstamrntruppen des herzogthuins, den Mittärnvsern Ferdinands bei Kre ield u. Minnen das Urtheil gesprochen. Flüchtig irrte der Herzog, indes keine lvelirsädiaen Landeslinder in die wei ßen Kolletter des Königs Jerome von Weitsalen gepreßt wurden. Unhöfl lich schien es auf alle Zeil, und erst der österreichische Krieg erweckte 1809 kurze Hissinung Dörnberg in dessen, An dreas Hafer in Tirol warten Panier aui wider die iröntilche Allmacht, und dercderit o. Zchiil svaate das tollliid ne HuiarenitiicL Preußen fortreißen zu wollen in den allgemeinen Kampf. Nie hxtte Friedrich Wilhelm von Braun schweig auch ohne Land aufgehört, sich als souveröner Fürst zu fühlen: heii du«-Drang durchglübte den vom Zwiet sal hart aescblagenen Mann. das Erbe Heinrichs des Löwen heimnroewinnen mit dem Säbel in der ftarten Faun Sn schloß er den Vertrag mit Oesters reich. traft dessen er als selbständiger Bundesgenoß aus eigene Kosten und Gefahr sein berührnteo Lords rüstete. Schwarz vom Scheitel zum Fuß« mit dem Todtenlodi der Rache aui den· rom fliegenden Roßschweii überraaten Tichalo. Eine romantiiche Trupre, die da im böbmiichen Nachod zusam menfloß. mertwiirdia schon darum, lange Zeit der herzog der einqige wirkliche Braunichweiger blieb. Alle isbrigen waren Neißliiuser, die Aben teuerluit den blaugelben Fahnen ward· die Oiiiziere meist Preußen, die der Tilsiter Friede aus der Karriere geworfen. Viele Adelobäuler des heutigen Braunichweigo. wie die Wachhol , Briimdsen. Glaswan Franken ura, Reichmelster und Erich sen, sind erst dazumal in die ostfiilis ichs Erde verpflanzt worden. Der tolltiibne Zug von Zwickau nach Eliilettz wobei in 12 Mart-bla sen zwei feindliche Uebermächte be wältigt wurden, ist die glänzendste Drssentbat in den Kriegssnnelen Vmunfchweiat Vlutia wurde hal— beritadt erstiirmt und damit dein diis iteren heron Babn gebrochen nach der Stadt feiner Väter. reilich nur aus Stunden durfte er ra en in dee wiedererrungenen Uelidenz. Nicht ein mal in seinem ansflammten Schlos. das Jerome ioeben zu luliantschem Prant umbaute, sondern draußen vor dem Petritor auf der Streu des Feld lagers. Um Mitta aber trachten schen bei Oeer d Geschühe des westsälischen Generals Ren-del der Kampf wogte bis in die späte Dämmersinnde des ersten Augustiaac. Dann freilich zoa der Feind ab, dem nunmehr durch 200 wirkliche Braun Ischtveiger versiiiriien Korps den Weg zur See öffnend. Zwei Tage später bieli Friedrich Wilhelm mii seinen Osfizieren ossene Tasel in der Lon don-Lamm zu bannt-ver, indes seine Schwarzen asfene Arme und ossene herzen fanden bei der patriotischen Bürgerschaft dieser Stadt. Von zehn sacher Uebermacht gehegt, ging es als dann der Miste zu. und am 7. Auaufl fegelte man aus Delgoland. der ohn- ; mächtigen Wutli diinischer Fregattens dre ein paar Siiicklugeln hinterdrein’ jagten, ein vergnügteö Schnivpchen lchlagend. « « Peniniulal Als Brunswiei Risle Re iment siir Geora von England in Ei und Pslichi genommen, befreite die nsanierie Paris-gal, lochl sich die Lor n von Fauste-, aiadoz und Viktoria um die Feldseichen nnd riielle 1814 in Südiranireich ein, indess das usarenregimeni von dein Kriegigllick Zank noch bis Sizilien verschlagen wurde. Damals ar es, als sich die gemeinsame Trade ion mii Rings Ger man Leaion spann. aus der nach dem kvßeu Krieg die Fang-er Mi enen-r erwachsen olllen D Die lutse Wssskllkulägwil Hm und Helena führte end - sehn-ein Welches waren nun « aroch ten Benunschroeigerz jene Buhle-set aus dem Reich, die süns Jahre Lang mit dem Dei-zog durch Hihe und Mitte, durch Kartötschen und Guerillas seyen die Franzosen morschirt, oder der Landentsprossenen, die getreu der Od rigleit, die Gewalt über sie hatte, In westsälischem Dienst die Schlachten Navoleons geschlagen? Ei kam zu schwerer-Reibung in den gemischten Ossizierlorvo der neu sormirten Ba taillone, bis die gemeinsamen Lorbee ren des Jahres 1815 auch um diese seindlichen Brüder das Band neuer Wassengenossenschast wov. Denn lauen tönt der Aalarmrus der überlisteten Elbe-hüten da sammelt der nnversöhnliche Friedrich Wilhelm auch schon sein kleines, sür den ausgesoges nen Kleinstaat indess über rohes Heer. Bald finden wir ihn wiegee in Bra bant hei We inaton, dem heiuhelten , iihrer von littorio. Allein die vHexehlacht von Quatrebtao schon setzte dem thatendurstigen Leben das srühe Ziel. er fiel, während er sich an der Spitze seines Leihbataillons siegreich der Gelmlthnlen der Kurassire des Marschalls Kellermnnn erwehrte· 600 Mann der Seinen deckten mit ihm das blutige Blochseld »Olsermnnn übernimmt das Kommendo«, so tön» von den erblassenden Lippen. Und am Tage von Walckloo sührt dieser wacke re Oberst die schwarze Sehn-ne zum Entsntz der hannoverschen Division Alten vor, die bei La Hatte Sainte der Nacht oder den Preußen entgegen seufzt. Lange FriedeIiajahre folgen. von des Dienstes ewig gleichqesteilter tihr ein iiinig regulirt Man sieht einen un möglich gewordenen Fiirsten slieben und die Mannentreue dadurch aus harte Probe aestelli. Wieder mit den hanoveranern Haltetts zusammen. rückt man ins nieerumschlungene Land und bewährt bei Bilschau durch stiirs mischen Bajanettaiigriss den alten Ruhm der schwarzen Schaut Das sind aber nur turie Evisoden, und pe daiitisch weiter talt der Perpenditel im Kasernenniebel am Fallerslebertbar Selten, dasz das zehnte Vandesarmeess torps zu Friedensinaniivern versam melt wird, ioie bei Liinebura ilM·-.), Norditemmen ARE-R- und Hildegbeim sisixtisy immer aber bestehen die Braunsckitveiger in Ehren. lsteisi je doch bewahrt sie ein gnädiaes Geschick nor der Notblage deutschee Bttit ver spritzen Fu müssen. lRXstl Am 8. Austrit, Mittags 12 Uhr. schritt die Jnsanterie iiber die Vi lesbriicke bei Frauenberg in das Fein deslanb hinein, indes die schwarzen Todtentopsreiter schon in den Saat briicker Tagen gegen Spichern ausge tliirt hatten. Bei March-Tour über ritten die bandsesten Niedersachsen ei ne sraifzdsische Gardebatterie und sprengten den Stab Bazaines, der zu sällig daneben hielt. nach allen Wind richtunaen auseinander. Dir Mar schall selber lies die Gefahr versriibter Gesangeiisckiast und mußte zu persön licher Vertbeidigung den Deaen tief-en. Die Jnsanterie dringt daraus hinter den Garten in das slammende St Privat nimmt bei Vendome dir stan zösischr Batterie Debrez und hat in diesem Kriege, der ja jedem deutschen Stamme umsichtig Gelegenheit schasst deutsche hiebe zu schlagen, nach die deniwiirdigen Wintertage von Le Mani, Laval und Chassilr. Aber nur die husaren und die Vat terie tehren zur Oter zurück, Regiment 92 muss aus der Grenzwacht bleiben zu Psalzburg und Mes. Als es nach siinszehn Jahren Endlich gleichsam nach Hause antreten dars, da ist dieser Gewinn mit dein Verluste dea schwar sen Polrocks theuer ertaust. Allein auch das preußische Blau ist ja nur ein Uebergang, und wie lange noch· dann wird die Feldminiiery der neuen Taktik «es mit dein Grau der Mäuse deckenk Der seid von Quatrebras hat a auch iden Seinen nicht seinen Rock. sondern seinen Geist hinterlajsen und dieser triefigh opse rsrohe musique-in retur sum«-Eeist ist wach geblieben in den Titeln. die heute dieGliickwiinsche ern ten zu dein. was die Ahnen gesiit in schwerer, in so schwerer Zeit, wie sie dem braunschweiaischen Stamme, dem gesammten deutschen Volke ein gnödii aei Geschick sernhalten möge siir alle Zulunstt Ueber »Der Geilek'« hatte die Klasse zu schreiben. Der lleine Fti berichtete: »Oft hält er längere seit uhr. Dann fängt er aber um so tröstiger an zu speist-ein« Das ist ganz richtig! Troßdem mußte Frischen eine Stunde nachsiyen Seine tleberlchrilt lautete nämlich: «D:r Kayee!« . »Der Professor ieiert ia heute seine goldene hochzett·« —- «Goldene Hoch zeit? der? Er ilt doch eben etlt drei ßig ahte nnd außerdem gar nicht ver mäb t.« —- «Stimmt, aber er heitatet doch heute n: Ban:ierstochtek.« s Die Ver. Staaten stehen an der Spi der tat gewinnenden Länder der Wel . Kein under, das uns hier so manches verLalzen wird. f i Man wäre manches mal nicht ver legen, wenn man tollste, tote verlegen der andere ist - i- i Rot gelitten Wen chen sann man blauen Dunst vor-no