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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 4, 1909)
is der Tiefe. W II- dedvts see-den« - M Dem pas-n Kaisers-erg, dem M- essen m Ida-geome- hin chi ans das alte Westfalenfiädis III Whmg im RuheihaL macht S Its Einw, als ob dee Oki in drei Stockwerk-n übereinander läge. sein obersten Piaieau sehen ein paar Fug nmfangreiche Kasten — der siehst das Seminat und die Berg We —- aaf das Gewirt ichtnalfkonti Wagestrichenet Diiuiet zu ihren herab Auch ein paar richtige Listen gibt es da mit vornehmen Schei I bengatdinen und Urnen auf der Gar- d stumm-en aus denen Petunien und « Manien nicken· Aber ganz unten wo « der Fluß wie ein mattes glatte-: Stuhlbond zwischen den Wiesen lieg. sind die Diinschen recht akmielig nndf eng und die Wände die noch mit Bei neue Maletpinfel in Berührung kamen schwarz von Rauch und Nuß. ; Das allerlette und allerkleinste, das ; sich wie eif Bogelneii an die nackte« Sondfieinwand des Berges dkäckt, ge W dem Beegniann Mehl Er ist seit s Lunge-n Witwen und die Lena ieinei Tochter führt ihm die Wirthichaft.. Man nennt sie in Kappenbutg «die«f schöne Lena', und wie sie io daiitzt auf « der Steintanwe vor det Daugthär. die Irrne um die Knie geschlungen den« son mit dem üppigen aichblonden - Deut hinübetgebengt. die ichwellenden , Lippen ein wenig geöffnet, sieht sie eher wie eine verwunschene Prinzeiiin ans als wie ein armes Bergmanns- « Uns der mit Koblenschlacke beschat tet-ten Straße tomrnt ein Trupp vvv War-heiterm die zur Nachtschicht ; einfabten wallen. - Sie singen halblaut: « .Schon wieder tönt vom Schachte ber« des Elöckleins dumpfes Schallenx Laßt eilen uni, nicht säumen mehr,4 sum Schachte laßt uns wallen. z Drum. Liebchen. gieb den leyten Kuß.; laß scheiden unt vom Hochgenuß, " Das ist des Schicksals Lauf —- Glücks aus« Glück aus« Glück aus!« I Wie der Letzte heran ist« ein starter «— Bursche mit breiten Schultern und ei nem energischen. wettetbraunen Gesicht, zuckt Lena zusammen und wendet den « Kopf weg. Er bleibt sieben und reißt an seinem Schnurrbart. »Na, Lena, bist wieder am Warten?« Sie wirft ian über die Schulter ei rien trotziaen Blick zu. »Gebt’s Dich was an, Laut-enz? Und überhaupt, ich spart gar nicht. Jch habz gar nicht. nöthig, aus Jemand -u warten. Am; letters auf Dich!« T Da pfeift er leise durch die Zähne, kehrt sich kurz aus den Hacken um und « solgt den avranscheeitenden Kamera-! den. Sie müssen auf ibrem Weae zur ; Zeche den »Hellweg«, die Hauptstraß-. von Kappenburg, überschreiten. Am Gitterthor einer hübschen Van siebt, ein Paar in eifriaster Unterhaltung.x Das Fräulein dustig in weißem Ba tist nnd großem Rosenbut, der junge Mann in der Tracht, die die Bergschüs « ler bei festlichen Gelegenheiten anzule- « gen pflegen. Der saltige schwarze Rock mit dem Ledergurt um die hüstenz dringt die elegante Gestalt tadellos zur E Geltung, und die hohe silbergesiicktef Mütze paßt vorzüglich fiie das feine, Wütbige Gesicht. " Wie die Arbeiter der beiden ansichtig werden, ziehen einiae den Hut, andere grienen und stoßen sich an. »Mit den, dat’s ’ne janz Feine, watk Son Ass! Der is wohl noch von Faltelodend (Faftnacht) übrigjebliebe?« Und Laurenz Mellinabosss Vorder man- dreht sich um. »Du, Laurenz, it dat nich der Lena Mobl ihrer? Du must et doch lvissen!« Laurenz zuckt mit den Schultern : und macht eine wegwerfende Handw tvegung. »Pah, von mir aus lann die Lena haben, wen sie will. Ich frag da nix mehr nacht« « Aber feine Gleichqiiltigteit ist nurj erst-Jungen Am liebsten möchte er ! then ja an den Hals springen, dem« blonden Lassen, der ibm sein Mädels weggenommen hat, feine Lena, die er; so unsinnig lieb hatte! Und er scheints nicht einmal ehrlich zu meinen, derl Lump, scherwenzelt mit feinen Damen « herum, während unten die Lena auf ibn wartet. —- Er stöhnt und ballt die Fausi in der Tasche. —- -— ; Abend für Abend siht Lena Moblj auf der Steinrampe und schaut zu du J »Sei-new binaui, die nach oben führt, H und die Felix immer herabgetommen iß, um sich den Weg zu kürzen. l Abend für Abend wartet sie vergeb lisk Und allmählich fängt sie an zu Ieseeifery daß er nicht mehr tvmmt — nie mehr —- daß alles Liige gewesen isi, Ue brennenden Küsse nnd die heißen n— o »Mit-Heul« titscheln dieIrenm »so-» Ins-säh Im th Fu , « t .« ii n je sites Leiden Und« die Restchen sti mit Wen auf sie nnd machen Its laut mit-licht Redensarten -’ ) — I . unten inr Inhrschliischekc Er war in Gesell l Hast des Dbersieigers get-Einem neu um zuzusehen. nnd dann hatte er doch getanzt — bloß mit ihr den ganzen Abend bloß mit ihr. Und ein Mitten und Köpsezusammenfteelen hatte es ge geben im Saal. ein Wundern und Be neidenl Wie ein Rausch hatte es Lena er saßt —- sie dachte nicht an die scharfen Zungen der Nacht-minnen nicht an Laut-eng der mit sinsterem Gesicht in einer Ecke stand — nur an den blon den Jüngling in der schmucken Uni form, der so wonnig Walzer tanzen konnte und sie so fest an sich drückte. daß ihr fast der Athem weghliehs Um Tage daraus, im Dämmeru. stand er unter dem Kastanienhaum vor ihrer Thür, und als sie zögernd her anstand riß er sie in seine Arme und stammelte zitternde Liebesworte. Ewige Treue schwur er ihr und daß er sie zu seiner Braut machen wollte so bald er von der Bergschule entlassenl wiiee —- i und setzte und jeyte Lem- iqcht bit-l ter aus und preßt die Nägel in diei handflächr. Alles aus! Alles dor bei! — —- «— »Hä. Laurenz s— wat siiersi so? hast am End »de ale Bergmann· iesehn ?" Wenn ihn ein Kamerad so anrust, schreckt der Laurenz wohl zusammen und schlägt mit der Hacke doppelt eifrig aus das Gestein. aber die schlimmen Gedanken kann er doch nicht wegschlai en. Der hund. der niedertriicht'ge! Sei nen Spaß hat er gehabt mit der Letta und fest fchmeijt er sie beiseite wie’n taduttes Spielzeug! Weil er eden ein feiner Der-r ist und die Lena Uan armes Mädel! Daß das nun einmal der Lauf der Welt ist —- das einzuse hen, ist der Laurenz zu dumm. Er glaubt immer noch. Schwüre müßten gehalten werden· Und grübelt und simulirt, wie er wohl den Felix Hesse zwingen könnte, der Lena Wort zu halten. Jhm alle Knochen im Leide geriet-lagen das wäre ja ein Leichtes für den Laurenz. aber was hätte am Ende die Lena davon? — Die Schüler der obersten Klasse der Bergichule stehen dicht vor der Entlas sung. Eine Besickitiaung der Zeche »Amalie«, deren rädergetröntes För dergeruft vom linken Ruhruter her nach Rappendurq hinübersieht, soll das Se mester abschließen. Felix findet diese Ercuriion höchst überflüssig. Er hat am Abend vorher allzu ausgiedig Abschied gefeiert. und die Aussicht auf ein itundenlanges Um hettriechen in den Meinem heißen Stollen macht ihm wenig Freude Jn schwindelnd schneller Fahrt geht es hinunter in den Schooß des Berges —- die Dunkelheit ist iasi mit banden zu greifen, und zu beiden Seiten des Schachtes tauschen und gurgeln un aufhörlich die unterirdischen Wasser. Immer tiefer —- immer tiefer hinab! Die Luft wird dick und legt sieh schwer auf die Lungen. spDa —' ein Ruck —- der Korb hält. Omwaezr. triefenbe Gestalten mit riesiaen Schlappbiiten stehen in dem matt vorn Grubenlamdchen erbellten Raum und murmeln ein beiiereg »Glüct auf«. Noch eine Mahnung des Steigers, aui die Lampe achtzuaeben und den Vordermann aenau im Auae zu behalten dann aeht es hinein in die völlige Finsterniß deg- engen. stellen weise nur mannsboben Hauptftollens. Felix schreitet als Letzter, um möas liebst unbeobachtet zu sein. me ist jämmerlich zumutbr. Das gebückte Geben verursacht ibm rasende Kopi ichmerzen, und die immer schwüler und drückender werdende Temperatur stei ctert das Unbedagen bis zur Unertriigs lichteit Da strömt aus einem Quericblag frisches Wetter in den Stellen —- Felix bleibt tiei aufatbmend stehen« um mög lichst viel von der erauickenden Mit-le zu genießen, und wie er wieder mit der Grubenlampe auf den Weg leuchtet, bemerkt er zu seinem Schrecken, daß die anderen vor ihm verschwunden sind· Er ruft ein paar Mal laut »Liebe-R aber Niemand antwortet. Es bleibt ibm alio nichts weiter übrig, als auf gut Glück weiter zu laufen. Seine Kopfichmerzen sind wie weggeblasenl mit var Angst geschäriten Sinnen horcht er auf ein entieentes hämmern und Pochen und tappt dem Schalle» nach, der bald leiser, bald wieder lau-; ter wird. j Plötzlich stolpert er tiber etwas. das quer iiber dem Weg liegt. Ein lule lauter Fluch, der aus dem Erdinnern zu kommen scheint, folgt, und der Schriimmee, der bis zu den Hüften un ter dem Gestein gesteckt hat« kriecht ber au: und steht langsam vom Boden au . . Felix, det- der Anblick eines Men schen schnell wieder in Muth und Selbstbewußtsein ver-hilft. greift lässig an den Dut, erklärt kurz sein Diersein und bittet, ibtn den Ausgang aus dein - Man mate . »Es-rennt sit cui ein ais-ei Trink jatld Ist-M seit et absterben Klänge seiner »i. Er hebt K Unterwegs Ipill Ieiix ein seines-h ankntinfen aber lein segleitet bete-net tnanp die Lippen auseinander Nur einmal laQt et ohne jeden Grund laut anf. k Felix heßeht sich den Mann. dee mii lfeinem nackten, von Kohlensianh ge fehwärzten Qberiiiepek nnd den groben fchaefmaeiirten Zügen gerade keinen allzu angenehmen Eindruck macht licheu von der Seite. Und um die nn Ihehagliche Empfindung, die in ihm kasiffieigt, zu betäuben, nimmt ee von ! Neuem einen Anlauf. »Sagen Sie mal, Ihr Gesicht kommt mir so hetannt vor. Haben wie unt nicht früher schon mai geschmi« Wieder das aleiehe unmotivieie La chen. Dann wiicht sich der Mann iihet die Stirn. »Wirk) wohl stimmen. Jeh hin nämlich det Lena --— dee Lena Mahl ihe Bräutiaam jeweien.' Blitzaktig taucht die Erinnerung not Felix anf. Der niedritze Saal im Rnhtiehiößchen die reizende Lena in feinem Arm —- und irgendwo in der Ecke ein bauenlanaer Mensch mit bös artig funkelnden Augen. Das war dee hier gewesen. Ein unbestimmtes Angstgefiihl erfaßt ihn —- aher um himmels willen sich nichts merken lassen! »So fo,« sagt et. »Na. da wird ja wohl bald Hoch seit sein?« Aber ee hat i noch kaum heran-. als sich die Finger seines Führers so fest in seinen Arm krallen, daß ee zitternd Ziehen bleibt .hochzeit! hochzeitl Mit weini Mit Jhnen wall?« teucht es an seinem Ohr« Sie haben s doch der Lena zugesagt s was? Sie habest ihr doch zugesagtk · Felix windet sich unter dein eisernen Grill Sie? Jch hah’ der Lena gar nichts zu-« l gesagt was geht Sie das überhaupt an? Sosort laiien Sie rnich tatk« Aber Laurenz hält sessi. .Versprechen Sie’s mir. daß Sie wieder hingehen wollen zu Lena -—- daß Sie —- daß Sie das Möbel wieder ehrlich machen wol len —— daß Sie Jhr Wort halten wer den — Jeht ist die Reihe zu lachen an Felix. obgleich ihm eigentlich nicht sanderlich danach zur-rathe iit »Kerl lind Sie jeets Wenn ich jedes Mädel heirathen sollte. mit dem ich mal ’en daar Mo nate «rurngeliedt habe ·—- —! ’ne kleine Aussteuer oder so ---—- da ließe sich ja schließlich drüber reden --' .So! Also nich! Lilie nich!« Laurenz läßt Felix Arm los nnd steht einen Augenblick schwer athinend mit aesenttern Kopf. Dann drängt er ihn schars nach rechts in einen Stollen, von dessen Ende ein sahler Lichtschiens mer kommt. Aha. er hat sichs überlegt! dentt Fe lix, der den schwachen Schein siir den Schachtansgang hält. und läßt sich; willig schieben. Aber nach ein paar! Minuten bleibt Laut-eng wieder stehenl und packt den Ahnungslolen unt die? Schulter. .So. Du Luniv —- jeht schwör, daß? Du die Lena heirathen willst sonst! ichmeisz ich Dich da runter vor deni Wagen —« sagt er zwischen den säh-i « nen durch. k Felix zittert. Vorsichtig streckt er den Fuß etwas vor M er fühlt teinen Baden mehr. llnd jest weiß er, daß sie am äußersten Ende eines Querschla aes stehen, der oberhalb dec- Breinsber geb mündet, ans dein die lohlenbelade nen »hunde« steil in die Tiefe zur nach iten Sohle rollen. Kalter Angstschweisz tritt ihm aus die Stirn. --— Unwilltiirlich steniint er sich zurück, aber der andere drückt ihn wieder nach vorn. Schwör! Schnell —-— sonst —- — Felix wird es schwarz vor den Au gen. Das Nattern irn Nebengange tödt iinnier lauter, und halb bewußtlos , murmelt er: »Ich schwöre — Aber in dem gleichen Augenblick fühlt er wie die Erde unter ihni so seltsam weich wird — das lose Geröll giebt plöslich nach und zusammen mit den niederprasselnden Steinen sallen dies beiden aus das Gleis herunter gerade als von oben der schwere Wagen nie- z dersaust. « — — lleber dem tleinen diifteren Fried hos an der Berglehne schwebt eine! schwarzgraue Wolke von Nebel and Rauch. Wie Schatten tornmen die Gestalten der Grubenarbeiter herank die Füße der Träger gleiten aus dein schlüpsrigen Boden. i Hochausgeschichtet lind Kränze und Palmen aus den beiden Sörgen. die die »Unser eines kdauernswerthenH Unglück-sank umschließen; unableh bar ist die Zahl der Leidtragenden, dies ihnen die lette Ehre geben — Und ganz hinten in der legten Ecke des Kirchhofs. an der Mai-er, ist noch sein frisch ansgeschttttetes Grab. Viel daran vorübergehen, betreuzigen sich scheu. Da liegt die schsne Sena, die in den Bessern der Ruhr Kühlung ge sucht ist ibt beides bete Gefr- iht Mber tönt der seierliche ang der Bergleute «Was gleicht der Gruppen ernstem St- udef Den Mann der herge, kennt ihr thut seht ln schwarze-n Statisan für Ists-käm um Ost-be steh-— DREI-let- niahnt sur users-: Noch etn Sebet —- nnn et an. Ihn hitm die MS tn ihren ein« WMMWWÆlJ II- Ieinses W Ists-nonp. Als ich den Entschluß fasse, auf die Biidne zu geden. war ich acht ehn Jahre alt nnd haiie gerade drei sehr langweilige Monate in einer mir ungewohnien ländlichen Einsam-· leii zugebracht Etwas zaghafi’ weihte ich die Verwandten in meine Absichten ein. aber zu meiner großen Freude nahmen sie Alles was ich sagte ernst, regten sich fürchterlich! aui und gaben sich die erdenllichfie Mühe, mich von der unglückseligen Theater-idee« adzubringen Derweis len fühlte ich mich als Miit-interne sehr wohl, lernte die Rolle der Magda auswendig und dachte schon daran. heimlich nach Berlin durch gut-rennen. Es lam anders. Mein Vormund hatte nur fiill ge liichelt, als ich ihm meine Juli-nirg pliine mittheilie, und gesagt. er werde iich die Sache überlegen. Erz that es mit dem Erfolg, daß ich; vierzehn Tage später mit-einer Tantes nach Berlin reiste, um von einem; dortigen Schauspieldirelior geprüft; zn werden. · Tiefe aufregende Stunde werde ich niemals vergessen. Debenden Her zens stieg ich die steinernen Theater ttevpen zu dem Prioaibiireaii des hohen Herrn hinauf; zum Anllopien; fehlte mir der Muth. das überließi ich der Tanir. Ein Seireiiir iragiek von oben herab, was wir denn eis genilich wollten. ha, dein Maani schwor ich Rache! Wenn ich eine beriihmie Künstleriri bin wird er sich wohl anders nach meinen Be fedlen erkundigenl . Wir wurden in einen kleinen Jehr eleganien Salon geführt und ersnchH einige Augenblicke zu warten. Auf dein Schreihtifch standen in silbernen Rahmen verschiedene Photographiens berühmter Schauspielerinnen. Da! wiirde jedenfalls auch mein Bildx einstmals stehen« Stolzer GedanleH Der Direktor lrat ein; allgemeinei Vorstellung, keine Verlegenheiliis pas-se Schüchiern besah ich mir den großen Mann Er trug einen bei-; permodernen. grauen Anzug. hatte; ein Beilchenbuleil im Knopiloch und, duitete start nach irgendeineni then ren Mkdeparfiirn Im Uebrigen saß er ein wenig erschöpft in feinem ro-! then Ledersessel und spielte abwechs felnd mit einem lleinen. goldenen Bleiiiift oder betrachtete seine Nägel. Tie Tante nannte nochmals mei nen Namen, Tochter des bekannten verstorbenen . . . Er liichelte höf lich, aber verständnißloi. »Sie wollen zur Bühne?« Energisches mJa« meinerseits. hin —- — und wie sind Sie denn auf den Geh-ernten gekomman Jch konnte ihm doch nicht non«i dein langweiligen Landausenthalts und den mir gedrohien Kochitunden erzählen. »Na ich — —- ich will so gerne." und ich habe schon immer so gernej ewollt und ich interessire mich so Für —- iiir alles —-— »s- na ja. und«—— H »Va- — würden Sie rnir vielleicht. etwas vorsprechenf Einen Mono-j log« irgend etwai, was Sie später gerne spielen möchten.' i Nach einigem Besinnen entichloszj ich mich iiir die «Vriicke am Inh«i von Fontane, da mir meine geliebte Magda in Gegenwart der Iante et-; was gewagt erschien. äch legte so ; zusagen meine ganze Veele hinein und der Schlußessett war auch inei ner bescheidenen ILilniicht nach groß-; artig gelungen. Tie Tante fah be-: wundernd zu mir, ängstlich fragend zum Direltvr hinüber der sich im mer mehr in die Betrachtung seiner Nägel vertieste. . »den —— Sie sind wchl aus Oft-f preußeni Nun immerhin ganz nett, ganz nett. Aber nach einer so klei-: nen Probe tann ich mir noch teini maßgebenden Urtheil bilden Für-Z die eigentliche Ausnahmepriisung mei- - ner chule werden Sie Theile aut! ein oder zwei Ihnen autliegendeni Rollen studiren müssen« Troß der Bewertung iiber Oft- i preußen war ich sehr befriedigt. Nun- Z mehr entspanii sich eine aniiisantej Unterhaltung zwischen meiner Iante und dem Direktor. Sie hatte teine Ahnung von seiner Bedeutung alss Künstler, er besaß tein Verständnis siir ihre Excellenzenwiirde, und sie wollten sich gegenseitig imponiren Als aber die Tante gestand, daß sie noch nie in feinem Theater gewesen lei, brach die Kandersatian ab, und nachdem er uns Zeit und Ort der nächsten Prüsung an egeben, waren wir in Gnaden entlassen i Zu der zweiten Prüfun hatte ich das Grethchenaebet aus usi« und einen dithnionplag lernt, leiteten ohne iisen meiner nte die am Morgen schweren herren- abgereist war. Der Gedanke an bas, sich damals geleistet habe, ist mirs lane unangenehin einesenz. beendet-e e udith mit o sehr lam ch aewirlt ben. icht oweaiaer theilte mir der assist Lehrer nett ich hätte nach Uhstinininn seiner Lalle aen die Unsna nieprii uns bestaan ,Dabe ich ase Talent onst-kenn Tatens- etn Vort, wel-. ERSTE-:- ««:.""Iää’ä:i i « Wirt-Jena« I »Und-Mel gii sind sie doch wes nicht ging geeignet.« aAlter« here Doktor. ich hin doch noeh lo fung. Mit der ·t. wenn ich anders werde und So erlese. wird sich das auch schon machet-Z NBielleirht vielleicht Jedenfalls kann Ihnen ein Jahr an unserer Schule nichts schaden. Hier ist der» Vertrag -—- das Schulgeld heteiigtj sier Quart-il Ah. Sie wollens Brich zahlen! Sehr gut. Dann aus» iedersehen morgen um neun.« ( Ich war also Künstlerinl Diel Nachricht von meiner bestandenen’ Prüfung theilte ich den verschiedenen Verwandten telegraphisch mit nnd unternahm dann einen Orientirungss spaziergang durch Berlin. d. h.: ich bnmmelte Unter den Linden. Den größten Theil meines Iaschengeldeil verausgadtr ich für einen Riesenieder l but, der durchaus nichi im Sinnes meiner Tante gewesen wäre besah mir dann die Schauseniier und ging so lange auf und ab dass mir eins sreundlicher Herr seine Begleitung anbot. Erschrocken und doch im Pu nern auch wieder über dieses Er eh niß« ersreut floh ich in die Friedrich ltraße und nach einer abermaligen Anrede von dort in die Elektrilchr. Am folgenden Morgen fand ich mich um neun Uhr in meiner Schule ein; etwas unpünltlieher erschienen meine Kollegen und Kolleginnem was auch durchaus berechtigt war. da sie bereite wußten daß der Lehrer sieh nie vor zehn einstellte. Jn der; er riten Stunde wurde Urhemgnmnannz getrieben; das richtige Zthrnen iii an scheinend nur dadurch zu erlernen daß man sich der Länge nach aus« die Erde legt und eine höchst unansk genehme Massage mit sich vornehmen! läßt. Einem dicken Mädchen wurdel ei dabei schlecht, aber der Lehrers nahm sie am Arm und ging« steundsi licherweise eine Viertelstunde mit ihr aus dem Flur auf und ab. wonach-; iie sich erholte. Die andern lachten und sagten es würde ihr sehr ost! schlecht In der Pause lernte ich meines neuen Mitschiileeinnen näher kennen. Sie waren sehr merkwürdig getleidet. meist in Resorrn und sehr bunt. ; Jch wurde von meinen Kollegin-I nen ziemlich tiihl ausgenommen, das die Echuie bereits start til-erfüllt war. Als einzige tiimmerte sich Hin-it nita Steinach etwas um mich. Sie« trug sehr hübsche Kleider, war ziem: ; lich viel gereist« meist in elegantez Zeebäder, und zu meiner Freude ents; deckte ich, saß wir verschiedene ges meinsame Bekannte hatten. Einen; dieser Betannten. einen stotten, jun-« gen Disizier, habe ich turz danaegz auf Annita hin angeredet. Er fa mich lehr überrascht an, versicherte. mir, er habe noch nie von der Danie-T gehört. und sprach dann zehn Minu- ; ten, ohne aufzuhiirem über das Wetiz iet. Unter den herren war mein bei-; sonderer Freund ein tleiner Ungar Namens Ladijlar. Er pflegte stumm; und abseits oon den anderen drum-; zustehen, bis ich ihm eines Tagess eine Apselsine schenkte. Danachj thaute er auf und ersahlte mir bis-s weilen von seiner Kunstausiassunz wobei ich mir sehr interessant und? wichtig vorkam Es ist ein Gott Fräulein der inj uns wohnt ver uns begeistert, den Menschen von unserer Seele zu ges-. ben. Da werden wir selber zu Gest nie-, zu Gotte-m« i Wir hatten allabendiich unsere be scheidenen Freipliiye im Theater und es war unter den Schülern Sitte, nachher gemeinsam in irgendein Caf. zu geben. Ter nächtliche Besuch eines Catöz Ivar zu oerloetend alsj daß ich hätte widerstehen tönnen und mit vieler Liit und Härte bestellte ichz mir das Mädchen, welches mich siir» gewöhnlich nach Hause boachte, ab. Z Wir saßen an einem lan n, ziem- F lich schmucigen Marmortich, trans: ten iaukoarme Schatolade und aßens dazu steinbaete Kuchen. Die Jniass sen des Caps sahen übernächtigt und gelangiveilt aus, die Luft war stickig, - voll Cigarrenquaim. Eine-Zigeuner rnusrt von drei Mann spie te Cate-: walte und abgeleierte Gassenhauer.3 Die ander-en unterhielten sich iiber; Jbsens Kenntnisse der Frauenseeles und iiber Irant Webetind. JchZ wußte weder iiber den einen. noch! den anderen Beschei duntei entiann ich mich, daß Ontei einmal gesagti hatte, Jbsen sei ein Quatschtops aber das schien gar nicht in die allgemeine Stimmung zu passen. hin und wie-« der ira te ich tleinlaut nach der Zeit, aber iemand antwortete Einiges sremde herren hatten sich zu uns ge seht, und die dicke Klara Mart wurde immer rötber im Gesicht und immer lauter. Die Ketlner fingen schon an, abzuriiumen und die Stiible ans einanderzustellem als wir endlich aus brachen. Wie habe ich mich an dem Ubend vor mir selber geschiimtt Trost-ein ich tabrniide war, tonnte ich noch lange nicht einschlafen. Meine sagen schwersten von der schtechten Lust, und meine are rochen abscheulich nach altem -sarrenranch. Mittierseite nahmen meine Lei stungen auf der Schule Ion Tag zu Tag ab. here ben- iibte i die anzen Rachmit se an der »ung onOe,leans· ich erregte nur das Mißfallen meiner stimmen-h baem Iteine Schreie als Ame-lieh ais Irmsart durchdransen die ganze1 It das ße III alles W Its IM- etschceåt ais-WI jtcmen Die Lehrer tue-en immer unzufrieden .Sie sprechen sie eine Jugeßopfte Tecnepete.« Ehe Spiel mpnoiog ist ja das reine Schlaf-rett tel.« »Sie soiien doch Maria Ein-et spielen, nicht ein ieiiendes Markt weib.« · Die anderen hatten gut lachen» m mir hönfte sich vee Groll, und »Mit-n mer noch. es begannen Zweifel ob meiner Bemfenheit in mir wach M weiden. Das Schanspieiern war doch noch ganz anders, ais ich es mit gedacht. Gerade in dieser Zeit stellte sich noch zu allem anderen Knmmee eine bedeniiiche Leere in meinem Poete monnaie ein. Während der Uko Wochen meines Künstlerthums hatte ich in dem schönen Wahn gelebt: »Du bist ein großes Genie und darfst ais Belohnung dafür auch viele Untui genden haben.« Mit großer Leich tigkeit gewöhnte ich mir denn auch ais erite das Berichwenden an. Das häufige Anpmnpen meiner Kollegin nen diente nicht dazu, meine Finan zen zu bessern. Jch hatte drei Monate auf der Schule zugebracht. und mir war zu Muthe, als wiirde ich mit jedem Tage diimnier und unbegabter. Schon längst sehnte ich mich danach, die ganze Schauspielerri auszugeben, aber ein sehr thörichter Eigensrnn hielt mich davon zurück. meinen Wunsch zu äußern; meine Brieie an die Verwandten waren im Gegentheil immer voll der iiberschwenglichsten Begeisterung. Iiotiirlich wurde uns aiii der Schule Theater-umarmen und Küssen deigebracht, und bisher hatte ich es mir immer so einzurichten ge wußt, daß ich eine Probe meines Könnens auf diesem Gebiet bloß mit Damen ablegte. Vielleicht war es dem Lehrer ausgeiallen, vielleicht wollte er mich ärgern, iedensalls wurde ich eines Tages beordeet, an einer ftiirmischen Liebeeszene die Ju liu zu herrn Weißens Romeo abzu geben. Von Einil Weiß habe ich noch nicht gesprochen; er war ein höchst widerwiirtiger Jiinglingx blond, lchlalsig und unrasirtz leine Kleider duiteten nach Bier und schlechten Ci garren, er selbst sah ungewoichen aug. Irvyolledern hatte er eine iehr hohe Meinung von seiner Person und erfreute sich bei den Damen einer großen Beliebtheit. Besonders gern wühlten sie mit ihren Händen in seinen langen, settigen Locken. Ich war an deni Morgen schon ohnehin schlechter Laune und rrllörte dem Lehrer-, daß ei mir nicht passe, mit derrn Weiß zusammen zu spie len. Er fuhr mich ziemlich grob an: .Machen Sie mir doch leine Ge schichten. tleine Gan-K »Bitte sehr, ich· bin leine Gans, und ich werde mich einsach nicht — — nicht —- umarrnen lossen." In der Pause ließ mich der Lehrer zu sich rufen: »Besten Sie, Fräulein, wenn Sie glauben, sich we en Jhres Namens hier was rausne men zu tönnen, so irren Sie sich. Wir lind keine Pos biihne. hier wird Jeder nach le nen Leistungen beurtheilt. und die Jhren Ru, darüber müssen Sie sich doch im Klaren lein, daß Sie lediglich durch Ihr Aeiißeres wirken. Von eigentlichem Talent iit nicht die Spur. Und wenn Sie sich dann noch anstel len wollen, werden Sie man ganz sicher nicht weit kommen, das tann ich Jhnen schriftlich geben." Erst viel später bin ich zu der Einsicht gekommen, daß der Mann sehr, sehr vernünftig mit mir ge sprochen hat. Damals hätte ich ihn am liebsten geohrseigt. Jch lirs in die Pension suriich legte mich aus« Bett und heulte, bis ich nicht mehr aus den U gen sehen konnte. Das Mr der Lown siir allen guten Wil len, iiir alle Mühe: schwache Leistun gen. tolentlose Gan-. Natürlich ioar an einen ferneren Besuch dieser Theaterschule, irgend einer Theaterschule nicht zu denken. Ueberail hätte ich ja Menschen wie Emil Weiß und dem Lehrer begegnen iönnen. Mein Leben war- vernichtet. und es blieb mir nichts Anderes übrig, als meine Koffer zu packen und nach hause zu reisen. »Nun, Kleine, haben wir dich end giiicklich langte ich bei den Verwand ten an. Jn der bellerleuchteten. weit geöffneten hauöthiir standen mein «5iun, Kleine, haben wir doch end lich wieder? Das nenn’ ich ein sama ses Telearamm, iurz und bündig: Theaterschule ausgegeben. Ansam men 8:30. Siehst du, Mädel. auf drei Monate hatte ich auch ungefähr gerechnet. »Nun mußt du dich tüchtig ausschlafen und morgen erzählen, er zählen« — —- — Jch habe auch erzählt, oon Ladia lad, von Annitm von allem Mög lichen. Die Geschichte von der Gans brachte ich nicht iibers herz« die habe ich erst sebr viel später preisgegeben Vormund und seine Frau s-. —- Getiindigier Kredit lSie-si: »Amt« Du hast fett Dei Bier aus dem Barenbräus Warum Gast zD' denn fest aus einmal g’toechseit, Htvo Du doch so lang beim Statt-en ibriiu ausg'daiten hasti« Wirth ,Ja, ich hätt' schon noch anschauen »-— aber der Storchenbriiu hat's nim L mer Micheli-IF