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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 4, 1909)
No. 365. Well, ich hen- widdet emol en lichte Aagehlick in mei trau riges Dasein gehabt, ich hen en Schrei wedrief don den Philipp« was mei Vol-band is, gehabt un ich muß sage, ich hen dann for e Weil widder ganz gut gefühlt. Wenn ich gespürt den« daß mich die Tiers meine Bäckelcher ekunner lause wollte. dann hen ich en Gurt nach den Philipp sein Brief genomme un dann is es mich ganz annerschtet geworde. Sie kenne ja den Philipp sein Stäl, er duht e ganze Latt Worte juhse un duht doch nit viel sage, awwer dieselwe Zeit is es doch e Sein, das-i er noch lewe dicht, sonst hätt et doch den Brief nit schreiioe könne« Ich denke es is das Besie. wenn ich sein Brief hier tap pibfez Sie könne ihn dann poblische « un Jhne Ihre Sappschlreiwersch tin schuhr genug interesstet in den Phi lipp. Also der Brief duht sage: ,Dieht Lizin Ich sin in Affriteh un ich hen schon e arig gute Jinpreschen« gemacht un dasor is nnk die gute Ettiulehschen for zu blehme, wo ich in meine Jugend genosse hen. Wenn ich nit all die Lengwitsches tahle könnt un wenn ich nit so e Lokt kommen hohes Sen-z hätt, dann wär ich schon verschiedene male en Wahnek aewese. Der Mistet Ruhseseld hat sich atig gefreut, wie er mich gesehn hat un hat gesagt, das teht ek gleiche, wenn en Mann sei Pkammis halte deht un met tönnt an ihn diepende. Jch hilde fest so lwabsie en Pakt von den Mi. ster Ruhseselt seine Wahrne, awwer es is kein Dant, daß ich noch mehr fin, ich sin sogar seine rechte Hand. Was er auch intenke duht zu duhn, nn was er hawwe will, immer tagt er «Piff, wattjuhnodehaut it.’« Un dann duhn ich ihn oss Kohrs immer sage, was ich von denke. Ich will damit nit sage. daß er dann auch dn hn ruht, was ich ihn sage. nossek, et knbt im mek fein K opp folge. acoioek mer kann doch dabei sehn, daß et ebbes for mei Opinjien acnnoe duht. Es gibt auch Montieo un Kameelek hier, awwet se sen different von die wo met in die Juneitet Stehts an bi: Sititt un an die Sttittkahkg un in Fiickt an einigem Platz sehn duht· hier hen se all vier Fieb, awwet se sin nit so dumm, Ioie die, wo du kenne dunst. Ei tell fuh, in Aifkikeb, do muß en Fellet ausguctr. wenn er mit io en Monkie in Irr-bei komme duht un da kann met noch so fchmakt fein, der Monkie duht einem doch biete. Un dann die Rienohzetosses, die duhn eini biete, da sin die Juneiiet Steht auch nit in itt. Un so könnt ich noch en ganze Dag ichseitoe un deht doch noch kein End sehn. Jch hen schon mehr Heldestiickee geliefert. wie in e Buschekbäsket gehn, awwee ich duhn oss Kohks fest noch nicks da von sage. Der Mistek Ruhseield hat mich gesagt, ich sollt alles unser mein hat behalte. Weißt du Lizzie, mit wolle e Buch pobkische, wenn met wid dek heim komme un da mache mir Ger wie Deu. Du kannst sehn, daß ich unnet die Kohndiichen nias sage ders, bikahs wenn jetzt alles poblick wer’n behi, dann deht nachher kein Mensch mehr unser Buch kaufe. Well ich besse, dass du dich behedse duhsi un daß du gut zu die Kide iende duhsi, ich weiß ja gui genug, daß ei en harier Schapv is, wenn die Kidi die sie-enge band von ihren Po misse müsse un wenn alles von e schwache einsellige Frau, wie du eine bist, ab hänge dahi. Awwer es dauert ja nii ewig un der Mister Ruhseseld muß doch in Zeiie reduhk« biiahs et muß sich doch keddig mache soc die nächste Kunkel-m Mek hen schon e ganze Lait wilde Ennirnels geieischi un hen se in Kehisches. Die wet'n all Inii nach die Juneiiei Siehis genomme un wenn dann e publitiiiel Petrehd is, dann wee·n se all mitgenomme un dann ziehe met die Kraut So ieyi muß ich quek siappe, bikahi der Mi sier Ruhseseid hat mich grad ewe ge sagt. ich sollt mei Gonn reddig mache, bilahs heut wär Ellesaniesdag un er dehi nii ehnder ruhe, als bis met wening zwei Dutend geleischi hätte. Ilso gubei Lizzir. Rieman bek mich zu die Wedesweiletsch un sag den alie Ieiiwait, daß sein stehnvie, ytsv er mich mitgeivtve hat« der rat tensie Stoff wär, wo ich noch in vie Lein stirbst hätt. womit ich verbleiwe dein Philipp-" « - Well, Miiter Edithor, ich denke, das is en arig schöner Brief un ich den ihn schon sv oft gelese, daß ich ihn bei Herz auswendig kann. Jch sin fest ganz praut auf den Philipp un sich hoffe nur, daß er in sein jagend-· Iliche Jnnoermuth mit die wilde Enniq mels nit in Trubel komme dubt. Jchi den den Wedesiveilee den Brief ge-! Feigt un den die Worte von sein Brenä die unnerleint, for daß er se nit missei »solli. Er hat.qelast,-eril7iitt immer. gedenke vek Philipp vehk e ganz neinl Jwenig von eiltreiche Sache verstehn,z jawtver jeht gebt er lehn, daß er nochj Fnit so viel Verliebftemich von Bahn-, idie hätt. wie den Katpenterlohnträckg Iter sein alter Kaier un der deht Frihi heiße. Wenn der Phil in ganz Africle iv c feines Treppche finne deht, dann deht er ihn lei ganzes Leive lang ireif in Beebndie halte un deht auch noch » jeden Tag e Tennlenter Sickahr enti-. i schmeiße. ; Well, das is alles so Tale von den. Wedesiveiler. Jch sin froh, daß der Philipp noch lewe dubt un daß et auch noch an mich denkt. Jch hen ziviiche ane un mich e ileines Prei lent eckipecktet gehabt, answer ich dente, das kommt später. Mehbie er ;bat auch nit genug Pohstetschitetnps sgebabi. E Mit beste Riegahrds Yvurs Lizzie hanisiengel .-0 Der Zinses-. . A.: «Warum bist du denn bei der « Verlobungsieier deines-Freundes Fuch i-inausgeworfen worden«-« E B.: »Weil ich gesungen hab’.« i A.: »Was haft du denn gelungen?« ! B.: »Fuchs, du haft die Gans ge L stvhlen." Gemüt-lich Staatsanwalt: »Ich saae Ihnen Sie sind der abgefeirnteste Gauner des Welt.« Angellagter lsich aefchmeicheli ver-« beugend): »Ach, wenn ich das doch :riire, Herr Staatsanwalt!« . Lerdiichtisnns. ! »Ich glaube. unser Laubfkosch ist inicht selbstständig, Auguite, er schielt nämlich immer hinüber zum Baro meier.« Der Senats-einen »Ist es wahr, daß Du die Krähe« die Du neulich geschossen, auch ver-« speist hast-P .Ja« ich wollt’ nämlich endlich et was Selbstgelchossenes essen.« Im silbe. »Die Dame bekommt ’inal ein hüb sches Radelgeld mit!« Heinibsiuiiiqett »Können Sie denn die Sache nicht einfädeln?« o Iet·musiches. »Die angekündigte Ballonfahtt wurde also wegen des anhaltenden Regenwetter-I abgefagt?« »Fteilich; die betten Lastschiffe-d haben ja nüt Fallschiknie, aber kein-« Regenschitme.« III Tit-ich Hekt: »Bitte, etsuchen Sie Jhe Fest-, den hat abzunehmen, da is nicht auf die Bühne sehen kann!« « Gatte: »Seit-eben Sie sie selbst, ich trau’ mich nicht!« Zion-. Ihr seid doch nur einfache Leute« und wir sind »von Lichtensiein"! O ie, wir sind haii von München! Dei- Dust-der Könna S’ denn gar net bel fens .. . . Gib« gar kein Mittth «Ja, freili’. Mittel äb'·s fchon' » wissen iollk ma« f' da t!« Institutequ CI ' — Bildethändlett »Ich will Ahnen dieses Gemölde für 100 Mart la en.« Den (det fchwerhöriq ist): Vieäi hundert Mark ist mit zuviel, is ge Ihnen 800 Mam« silbethändlm «Meinethalben denn, — weil Sie es stahl« sumdissaskt tun denn-te Lese-l gross-te I Vor Kurzem haben in Belgien höchst sinteressanite Versuche stattgefunden dit es sich zum Ziel gesteckt hatten. zwischen demThurm desBriisseler Justizpalastes und dem in der Nähe von Brüsssel auf gestiegenen Ballon .Condor« eine ra diotetegraphische Verständigung zu er möglichen. Die Versuche gelangen zur vollsten Zufriedenheit Sie erlangten . aber noch größerenWerth, man möchte -scgen: symptomatische Bedeutung da durch, daß der schwebende Ballon gleichzeitig deutliche Marsezeichen, die vom Eisfelthurm in Paris stammten en using und ausnahm. Damit ist der Beweis geliefert, daß die Luftschiffer schon gegenwärtig in der Lage sind, sich ans weite Entfernungen hin telegra Pinsch zu verständigen, und man dtirf »die Hoffnung hegen, daß man schon in set-r kurzer Zeit dahin gelangt sein iviid, mit Hilfe der gegenwärtig beste heiten funkentelegraphischen Statiu xieii einen regelrechten und leidlich siche txen Verkehr mit allen im Bereiche von Kulturländern umhersliegenden Luft Faiifsen aufrecht zu erhalten, soweit Diese mit radiotelegravhischen Appara Lin ausgerüstet sind. Die in Briissel gemachten Versuche krei- nicht die ersten ihrer Art und ha w insbesondere in den Erperimenten Ne deutschen Militär - Lustschiffet Sc taillong bedeutsame Vorlänfer ge )abt, aber sie haben doch dlitzgleich die keifzenivärtige Situation erhellt und in :«·t-ertaschender Weise gezeiguvag heute kscieits technisch möglich ist. Man siiichtete früher, dasz die bei radiotele Hut-bischen Apparaten auftretendeu sskltrischen Funken eine schwere Gefahr Eiir den Ballon mit sich bringen und riueOExplosion des Gase-«- herausbe --«·elni-ören könnten: in dieser Möglichkeit Tab man lange Zeit ein ernstes. viel leicht aar ein unübersindlichekzhinders «nis;»fii«r«eine großziigipe Verwendung 212r uraororetegrapyre in oer Umsoan fahrt. Es scheint aker durch die neue sten Versuche erwiesen zu sein, daß man die Gefahr vielfach überschäht hat und daß man doch dahin gelangen ivird, jede Explosionsaefahr, die von den radiotelegravhischen Avparaten drohen könnte, sicher auszuschließen Daß die drahtlose Telegraphie von der Luftschiffahrt mit hohem -Nutzen verwendet werden tann, hat der alte Zisiiitämvfer des Ballonsports und sei ner praktischen Veriverthuna, Prof. Hergesell in Straßburg, schon früher rrperimentell erwiesen, als er unbe ,mannte Registrirballons aufsteigen Tief-» deren Ventil aus funtentelegras pliischeni Wege bis auf zehn Seemeilen Ertfrrnung in der Höhe aeöfsnet wer dxn konnte. Da jeder Ballen einen auf tine andere Wellenlänge abgestimmten tkiispsangsavparat mit sich führte, war Iinan interessanter Weise in der Lage, nsreh radiotelegraphische Beeinflussung nach Belieben das Ventil eines ganz bestimmten Ballen-s zu öffnen und die sen aus der Luft herunterzuholen. nährend die übrigen weiterflogen, bis nich ihre jeweilige Wellenlänge in An wendung gebracht wurde. Für die Luftschiffahrt und ihre lsin fiil.-1-ung ing moderne Verkehrs-leben viirde die endgültige Verwendbarteit Her drahtlosen Telegravhie für den Lirchrichtenaustausch zwischen Vallon nnd Erde ein Erfolg von fast unüber sehisarer Tragweite sein Um nämlich die Luftfahrzeuge nnd insbesondere die Lentballons, deren revider Siege-Blan im vorigen Jahr anhaltend die öffentliche Aufmerksam teit beschäftigte, -,u wirklich vollwerttii gen Vertehrtmitteln zu machen, bedarf es vor allem irgend einer zuverlässige-in dauernden Kommunitation zwischen ihnen und der Crdoberfliiche. Mag eg sih nun um ihre militärische Verwen dung handeln, z. B. darum, daf; das im Auftlärungsdienst verwendete Lust schiff seine einzelnen Ertundigunaen uns Hauptauartier weitergehen soll, ohne selber jedesmal zurückzukehren mag eine Orientirung der Lustfihiffer in Nacht und Nebel in Frage tommen oder ihre Warnung bei einer plötzlich Jhedrohlieh werdenden Wetterlage, viel teicht auch eine tortlautende Berichter itattung über die Wind-« und Wetter utxksichten der nächsten Stunden, wie sie ganz besonders bei den großen Wittfliigen von hoher Wichtigkeit sein würde immer ist der Nachrichten aistausch zwischen Ballon und fester lfrde eines der vornehmsten Erfinder nisse für die Sicherheit der Fahrt und den —- militärischen, sportlichen oder vertehrtstechnischen - — Werth itxrer Ausführuna Bekanntlich war bisher die Koni inunitation der Luftschifier mit den Menschen unter ihnen noch eine äußerst primitive; beschränkte sie sich doch stets nahezu vollständig auf eine rein alufti iche Verständigung von Mund zu Ohr, indem die Lustschisfer möglichst nahe an die Erde hinabsteigeu und durch Anruf zu erfahren suchen· was sie zu wissen wünschen. »Es ist klar, daß diese Methode ganz außerordentliche Mängel hat und als ein richtigertjtthh behelf bezeichnet werden muß; bisher hat sie ja auch nur allenfalls dazu dies nen können, den Luftschiffern zu sagen, wo sie sich gerade befinden! Es sind nun gerade in leyterZeit,nach dem großen Fluge des Grasen Zevpes lin, mannigfache, zumTheil sehr abfon deriiche Vorschläge aufgetaucht, um das ersehnte Ziel einer möglichst vielseitigen Kommunilation zwischen dem fliegen den Ballon und der Erdoberfläche zu erreichen. Die bemerkenswertheste Jdee dabei war wohl die Verwendung opti scher und atuftischer Signale, die nach· einem vorher verabredeten Code be stimmte Mittheilungen oon besonderer Witstigtett den vorbeisliegenden Lust fchissern zuzustellen gestatten könnten Immerhin würde das Gebiet der Ver ständigung auch bei Anwendung dieser an sich sehr praktischen und ihrer Ein scchbett weaen unbedingt empfehle-nis werthen Methode ein eng regten-Um sein« da man sich voraussichtlich nur auf wenige. immer wiederkehrende Nachrichten beschränken und auf die Ausarbeitung eines umfangreicheren ist-des, zu dessen Erlernung ein eigenes z Studium erforderlich sein würde, ver zichten müßte. Die Feinheiten eines peintich ausgearbeitetem detaillirten Signalsystemg, wie sie etwa die Fian gen und Wimpelsprache der Seeschisse oder die Klanpsergeriiusche eines Marse Teleqraphem ja selbst die weithin sicht baren geometrischen Zeichen der alten optischen Tetearaphen enthalten und enthielten, tönnen ja aus mannigfachen tsjgiinden für die Verständigung mit rasch vorbeistiegenden Lustschifsen nickit in Betracht kommen, nicht zum weniasten deshalb, weit ihre zuverläs fme Anwendung ein äußerst dichtes Utistz von Signatitationen voraussetzcn würde. Da haben sich denn eben die Hoff-l n: eigen von jeher auf die drahtlose Te lea avhie gerichtet. Würde es nunl n:i«’aiich werden, sie anzuwenden sol niiiren alle Schwierigkeiten einer Ver stiik diguna mit einem Schlage beseitigt, und die schlimmsten Unsicherheiten, die der Luftschiffahrt heute noch anhaften und die die systematische Verloendungi von Lentballons im großen Stil zur! Zeit noch in Frage stellen, wiirksen in Tfortfall kommen. Sicherlich liegt in dkefer Richtung der beste und zuverläs sigste Weg zur Erreichung einer ausrei cixenl genauen und gleichzeitig relativ esnsachen und billigen, ständigen Kom- J uninitation zwischen Ballon nnd Erde. ? Um deren überaus hobe Bedeutung zu beweisen, bedarf es nur eines einzi ger Beispiele-: die Katastrophe von (r"ct-terdingen, die am Mittag des 5. August 1908 des Grasen Zeppelin stol ies Lastschiff nahe dem Ziele seiner briiriellosen Triumphsahrt vernichtete, liijtie sich ganz bestimmt in der einen oder anderen Weise vermeiden lassen, wenn die Nachricht von der bedrohli chen Gestaltung der Wetterlage, die am Morgen des verböngniskoollen Tiger eusgetreten und bereits um 9 Uhr früh MS Wettermarten in Zurich. Hamburg ns!r·. betannt war, rechtzeitig auf teles crarbischem Wege. drahtlich oder ohne Treibt, an den bei Stuttgart gelande ten Grafen Zetwelin weiter-gegeben morden wäre, der alsdann Fweisellos durch eine stärtere Veranterung oder durch Oinzuziebung größerer Mengen von Hilfsperfonal zum Halten der Taue oder in irgend einer andernWeise drsfiir gesorgt hätte, daß fein gelande tei Lastschiff von der nahenden Gewit terköe nicht überrascht und fortgerissen worden wäre. Wie dort der gelandete, sa lzat in zahllosen andern Fällen der slitgende Ballon das denkbar höchste Interesse. daß ihm wichtige Nachrichten sogleich übermittelt werden. -—-—s« Das Wiesen-me Bestehen der dem schen Lastschissereeuppe. Utölursrtie Zeitung Am 27. März wurde beim Königl. LuftschiffersBataillon in Reinickens darf-West beiVerlin das Zsjährige Be stehen der Luftschiffertruppe festlich be gangen. Es war im November des Jahres 1883. als der damalige Haupt mann imEisenbahnreaiment Buchholtz, ein Mitbegründer des seit 188i in Beeiin bestehenden »Vereins für För derung derJzuftschiffahrt« mit Aller: höchster Genehmigung vom Krieg-Wi ntster den Auftrag erhielt, Vorschläge zur Bildung einer Luftschifsertrnppe zu machen. tks hatte sich nämlich bei der Fußartillerie das Bediirsnisz nach bessern Beobachtungsmitteln gegen vers deckte Ziele dringend geltend aeniacht, Und die aus der Truvpe heraus an die FußartillerieSchießschule in Tegel gelangenden Vlnreaunaen hatten sich zu dein Verlangen nach ber versuchsweisen Verwendung von Fesselballons für die artilleristische Beobachtung verdichtet Jnsbesonderc der damaliae Lehrer der Fußartillerie Schieskschule Major- b. Rauch bekundetc ein bervorraaenbes Interesse für die Herabziebuna von Fessekballons für artilleristische Zwecke« war er doch ebenfalls bald nach der Gründung des deutschen Vereins zur ördernna der Lustschiffabrt aus bie em Grunde ihm beigetreten. Nach denVorschläqen von Hauptmann Buch livlsz wurde dann iin Frühjahr 1884 « beschlossen, eine Versuclxsstation fiir Fesselballong durch Abgabe von Offi zieren,tlnterofsi«zieren Und Mannschas ten aus der ganzen Armee zu bilden· Das Detacheinent war nur klein, es be stand außer dem Hauptmann Vuchholsz aus Z Ofsizieren, 4 Unterosfizieren und 29 Mann. Die Ofsiziere waren Oberleutnant v. Tschuck vom Eisen bahnregiznent, Leutnant Frhr. vor. Hagen bomJnfanterieiReaimcnt No.7() und Leutnant Aebea vorn Schlesischen Fußartilleriksltegiment No. ti. Bei der Wahl dieser Ossiziere hatte denHaupts mann Buchholtz der Grund geleitet, daß sie n Print-i durch ihren Eintritt in den Lustschisser-Verein ein besonderes Jnteresse für die Sache bekundet und sich durch Arbeiten in dem Fache be reits bethätiat hatten. Außerdem wur de noch als Praktiker der Berliner Luftschisser Dpitz hinzugezogen Die Unterosfiztete und Mannschaften wa ren dem mancherlei haudtverh das man in der Luftschifffabrt benöthiat, entnommen. Mechaniker-, Kunsttischler, Schneider, Korbmacher und Maschinis sten. Es lag nämlich die Absicht bor, die auch durchgeführt wurde, das ganze Luftscbiffermaterial durch die Truppe herstellen zu lassen. Nachdem alle Vorarbeiten durch den Hauptmann Buchholtz beendet waren, wobei besonders die llnterbringung der Versuchsstation aroße Schwierigkeiten bereitete, konnte Anfang Juni das klei ne Detnchement auf dem Ostbahnbof zusammentreten Dieser Bahnhof wurde damals nicht benutzt und gab vortreffliche Raume her fiir die Unter bringuug der Mannschaften, der Werk stätten und Bureaus. Zunächst wurde ans Wert gegangen die Werkstätten einzurichten, die Priifungsapparate zu besorgen sowie die für den Ballonbau erforderlichen Materialien zu prüfen. Danebtn machten die überaus reichli chen Zusendunaen der unglaublichsten Erfindunqu der kleinen Abtbeilung viel zu schaffen, trelche genug damit beschäftiat mar, Juf Grund ihrer sebr sachgemäß, unter der anregenden Lei tuua ihrestiommandeurs ausgeführten Versuche ibre eigenen, den militärischen Zwecken dienenden Erfindungen durch Zufiihren Es zeigte sich nämlich sehr bald-. das; auch der Praktiker, der Luft ichiffer Opitz des Detacheinents, weit oaoon entfernt war, diejenigen Mare rialtenntnisse zu besitzen, die man vom niilitärischen Standpunkte aus an die Zweckmäßigkeit, Dauerhastiakeit und Sicherheit an ein Krieaslnstschisser Material stellen mußte. Vieles, was heute Allgemeingut der deutschen In dustrie und man t n Iaaen aller Lustschissahrt betret enden Nationen geworden ist« sand nach toochen- und monatelanaen Erprobungen in jenem kleinen Detachement seine Geburtsstät: te. Vieles ist später verbessert worden, manches aber, wie z. B- der doppelte aummirte Bauniwollstoss für Ballon bitllen, die stählerenen F:sselballonta bel, die Glockenrollen usw-, besteht noch heute. Man hörte nichts davon, da die ersten Versuche geheim gehalten wurden. Vom Jahre 1887 ab über gal) nran die Erfahrungen der deuts schen Industrie zur weitern Entwick slnng, dadurch wurden sie erst allmäh lich bekannt Eine sehr schwierige Fraqe war die richtige Fesselnna des Ballons nnd seine Verbinduna durch Telephon mit der tfkrde derart. das; der artilleristische Beobachter durch Wind stöße möglichst nnbelästigt gut beobach ten und die Ergebnisse nach unten schnell iiberniitteln konnte Zunächst wurden nur lleine Ballons nebauL um die Frage der Aufhiingung zu studieren. Der erste Ballon der Versuche-station, AngraPeauenm battc nur 112is’-sn Inhalt. Es zeigte sich aber bald, daß ein sicheregllrtheil iiber die rubige Aushänguna des Korbes nnd iiber die richtige Fesseluna des Ballons sich nur benrtl;»eilen lief-« menn der Mensch selbst sich allen lkindriik ten des lustian Observatoriums aus setzte. Die kleine Angra Pequena war nur aus gesirnißteni Ballonstoss aei sertigt und es tani bei einem Versuch aus dein Tempelhosersclde bei Berlin, wo die praktischen Uebungen abgehal ten wurdcn vor, daß das Hanstabel riß und»dieser Ballou beim schnellen Hochsteigen zerplatzte. Man war aber inzwischen mit der Herstellung des dauerllaften auininirten Ballen-— stosses und des stählerncn Vallonka ihr-Is, das die Firma FeuenaeGin ;ieauine nach Anweisung ver Versuchs istatiou gefertigt hatte, so weit fortge Jscbritten, das-, man zu dem Bau eines 11400i-l«« grossen Beobachtungsballons Iichreiten konnte. welcher der Artillerie zu Ehren Barbara getauft wurde. Na türlich lonnte ein so großer Ballon nicht mehr durch Mannschaften mit ei ner einfachen Handwinde gehalten werden, man bedurfte dazu einer schweren Dampftoinde, zu welchem Zweck von Hauptmann Buchholtz mit Rücksicht aus seine geringen Mittel von 50,0(’i() Mart ein altes Autocnobit gekauft und zweckentsprechend umge baut wurde. Mit diesem Material fanden die ersten artilleristiichen Be rbachtunaen statt, die natürlich noch weit davon entfernt waren, schon et was Vollkommenes zu bieten. Trotz alledem tonnte sich die tleine Abwei tung bereits im Herbst 1885 an den Festnngsmanöoern inKöln betheiliaen Es war sehr schmer, in erster Linie den Steptizismug der ältern Ofsiziere argen den Luftballon in der Armee zu beseitigen. Erst das jiinaere Ge schlecht war berufen, seine Bedeutung zu erkennen und die stetig fortschreiten. den Verbesserunaen zu würdigen. Die unangenehmen Schwankungen führten dazu, das-, man auch damals bereits ’I s Versuche mit einem länglichen Hallo-. »3igarre«getauft,anstel1te. Der Mangel eines innern Lusldallcnettt Dund das Hin- und Hergieren dieses lBallons veranlaßten aber dazu, von ’der Verfolgung dieses Problems, das Htsiiter Hauptmann v. Parseval und F Hauptmann v Siegsfeld in vollendeter Weise gelöst haben, Abstand zu neh me Mit der Weiterenttoickluna des sLuftballons war es llar geworden. daß man ihn auch als Freiballon wohl nilitärisch verwenden könnte, wie es ja denn überhaupt nicht ausgeschlossen Zwar und durch die Erfahrung bestä tigt wurde, daß ein Fesselballon ein-· mal ausreifzen lonnte und daher die betreffenden Offizieke in der Führung von Freiballons unterrichtet sein mußten. Es wurde aus diesem Grun de 1886 das Freifahren und das Pho toaravbiren aus dem Ballon mit in das Programm der Luftfchiffer aufge nomineu; die tleine Abthei lunq wurde »Im einen Hauptmann und einen Leut nant lHauptmann John und Leut iant Groß) vermehrt,1887 wurde sie ruf einen Etat von einem Major, ei inem Hauptmann drei Leitinants, acht llnteroffiiieren 42 Mann gebracht und erhielt den Namen Luftschiffer Abtheiluna wurde demEi ienbahw Re aiment anacaliedert nnd damit dem lGeneralstab unterstellt.1887 erhielt ! die Abtbeiluna besondere Uniform. s Die Thätigteit lies, abgesehen von sdauernden Verbesserungen des Mate srialsz nun immer mehr daraus hinaus, einen triegsmäßigen Feldluftschiffer part zu schaffen. Ununterbrochen wurden neue Ballonivinden, neue Gas erzeuger und Materialwagen konstru irt und erprobt gelegentlich zahlrei cher Uebungen und Manöver. Diese Arbeiten nahmen die volle Kraft der später-i Kommandeure, Major v. Tschndi. Masor v. Nieder, in Anspruch und fanden erst unter dein Major Kluszmann ihren allen triegsmäßigen Ansprüchen entsprechenden Abschluß «(Fileiclilanfenb wurde das Material in verschiedenen Festungen vrganisirt und für die Ausbildung-der Offiziere in der von Major v. Nieber begründe ten Luftschifferschule eine segenbrin genbe Einrichtung geschaffen. Unter demMosor b. Nieber wurde dieAbtbeis I.i.ng bereits in ein Bataillon zu zwei Kompagnien umgewandelt, ihr Ar beitsfeld wurde bald daraus von Schö neberg, wo es seit IRS stationirt war, nach ReiniclendorsWest bei Tegel verlegt. Der Nachfolger von Major K"!iiss,iiiann im Komncando, Major v. Besser, konnte in ver leider nur kur ien Zeit seines Wirkens bereits die Vorarbeiten für die Lufischifse begin-· nen. Dem heutigen Kommandeur, Masor Groß, war es vorbehalten, diese bedeutsame Arbeit idurchzuführen nnd iu einem schönen Erfolge zu brin gen, der uns zu ben größten Hoffnun gen für die Zukunft der Lustschisfer: irnppe berechtigt. Vor Gericht Richter un sehr energischer Dame): ; »Sie wollen behaupten, das; JbrMann Sie geschlagen bat, danach sieht er nicht aus, derselbe scheint mir sa phy sisch ein vollständiges Wract zu sein.« Dame: »Allerdina-«J. Herr Richter, Das ist er aber erst, seitdem er mich geschlagen l)at.« Dilemma. »Wenn ich nur wüßte, was meiner Frau niebr Freude macht — wenn ich ilsr ein Rad taufe, oder wenn ich ihr ein Auto verspreche!« Unverfkoteik Madame (oie sich von der Nach barin für ihre Gesellschaft das Thu seroiee aeliehen hat): »An der einen Tasse fehlt ja der Henkel, Annal« Dienstmädchen loertkaulich): »Den haben wir doch selbst abgebrochen, als wir das Service das vorige Mal aeliehen erhielten!« Madame: »Mein Gott, das ist ja doch schon ein halbes Jahr her. .hal len die Leute denn immer noch kein neues angeschafft!'?« Der betreffende Solon in Texas smusz von der Putzmacherin und Schnei sderin seiner Frau Gemahlin nicht Ischlecht über’"g Ohr gehauen worden sein, sonst wiirde er wohl nicht eine Gesetzvorlage eingereicht haben die be stimmt, daß in der staatlichen Jndu strieschule für Mädchen die Anferti gung von Kleidern zum Preise von n1«hr als fünfzig Dollats und von Hü ten zu mehr als zwanzig Dollars nicht gelehrt werden dürfe -—.-.-.-.-.— l Geld allein macht nicht glücklich, ldoch steclt viel Glück im Geld. III-gefährlich. AJL . .. Ihre Cousine, die Sie so lange am Gängelband geführt baden, hat sich nun qestern mit einem andern verlobt!« »Gott sei Dank!. .Da werde ich ihr dann, ehe die Anzeiqe kommt. au ftandshalber auch noch einen Heiraths antrag machen! "