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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 28, 1909)
sz WWhäapUinz ffpresse von Tagen Jsolani. Medk As wills Du denn Claraxs Ich As doch in die Schule gehenk »Re- zwei Minuten wirst Du doch R haben. kannst dann um so schnel kee kaufen! Hör mal Richade haft doch schon eigenttich lange nicht nach sich-n brauchen!« »Ja diesem Semester noch garnicht Ich nehm mich doch auch eilig jetzt zu samtnen, Guts-P «’Sag mal, Richard wer beaufsich tigt jeit eigentlich bei Euch immer die RachsihendenP »Dr. Reuter ist jetzt der Jdiotens- » häuptlingP sagte Richard «Was ist der Dr. Reuters-Z« 1 «Jdiotenhäudtling! No so nennen spie immer den Lehrer, der die Nach bleidestunde abhalten muß. Weißt Du, unser Direx, der Professor Stirn enel, kam 'rnal in die Rachblribestunde und sagte zu den Jungen: »Was sind denn heute wieder hier fiir Jdioten,s die nachsisen müssen! und seitdem nennen wir den Lehrer, der die Nach bleidestunde abhalten muß, den Jdio tendiiuptling!« «Ulso. jetzt ist der Dr. Kenter der Jdiotenhäuptling?« .Ja« aber weshalb fragst Du denn I darnach; ich muß mich ja beeilen!« »Na, nur einen Augenblick, Richard! Sieh’, ich pack Dir auch schon Dein Frühstück ein! Also sag' mal. wenn nun heute Jemand eine Stunde nach sisen muß« dann muß der Herr Dr. senter wegen des einen Jungen von 4 bis 5 Uhr in der Schule bleiben Z« »Ja, ja, natitrlich!« »Na, dör’ mal, Richard. wenn ich Dir nun fünfzig Pfennige schenke, dann könntest Du Dir ein Messer mit einem Pfropfenzieber laufen, so wie Du est Dir immer wünschst!" »Au, das wär· fein, Clarak Das wär« famoj!« «Ja, aber, ich verlange wag dafür!'· sagte die ältere Schwester. »Was denn, Clara?« »Du sollst irgend etwas anstellen, damit Du heute nachsitzen mußt!« »Ich soll nachsitzentm ries ganz er staunt Richard, »und sonst fchimpfst Du immer über mich und spielst Dich aus die älteste Schwester hinaus-, wenn ich ’mal ’ne Stunde aufge drurnmt kriege?' »Na, ja, Richardchen, eigentlich ift·o ja auch nicht recht, wenn man nach sitzen muß. Und Du sollst auch im Allgemeinen nicht nachsitzen und Dich tmnrer recht zusammennehmen daß Du keine Strafen betommft: aber beut« würde ich doch ganz froh darü ber sein, roenn Du irgend etwas an stellen würdest, daß Du nachbleiben mrrßt Vater und Mutter sind ja beide verreisi. und da brauchen sie nichts davon zu erfahren. Du brauchst natürlich nicht gleich eine große Dummheit zu machen, das; es in das Zeugnisz tommt.« »Da, ich weiß schon, was ich mache, Claral Wenn ich jest nicht sehr laufe, Lamme ich zu spät; na, und da Du es doch willst, daß ich nachsihen soll, werde ich nicht sehr laufen, und dann lornrne ich zu spät und kriege ’ne Stunde aufgebrummt. Wir haben ohnedieo die erste Stunde Griechisch. Und das kann ich für’n Tod nicht lei den! Aber, das sage ich Dir, Clara, wenn’i der Vater hört, daß ich nach bleiben mußte, dann sage ich ihm, daß Du daran schuld bist!« »Der Vater wird’o schon nicht er fahren. Nun geh« nur in die Schule und brauchst nicht etwa zu sehr her umzndummeln Fiir mehr als eine Stände, Richard, lomme ich nicht an .« s Nach diesem Gespräch verließ der Quartaner Richard Richter, Das jüng ste hoffnungslose Kind des Medizi nalrathe Richter die elterliche Woh nung und strebte im möglichstenBumm ierschritt dem Gymnasium zu, wie ein Quartaner, der qern das unerlexd iiche Griechifch ver ersten Unten-Echte stunk-e versäumen möchte usw bede sich auf dem Wege zur Schule sämmt Eiche Schausenster. Ase er Dann end lich das Schulgebäude endet-te mass anstatt 8 Uhr schon halb neun, und Der Lehrer empfing ihn in der Klasse mit einem tüchtigen Anranxer und der »Un Iiindigung einer Stunde Nixchbieiben siir »den Nachmittag. Und als Richard samt zu Mittag nach hause kam und seiner Schwester über den Erfolg fei ner Bemühungen berichtete, di war Fräulein Clura Richter sehr zufrieden sub sagte: »Na sit nur ruhig Deine Sie-Oe crb mein Junge, ich gebe Dir CAN zum Troste eine Honigsew »Nu. seini« saete Richard »und die Pfennig sur i Messer J« Arg-kecke Du auch Richardchen!« — Dem Mehr-ed war ganz seltsam zu M allersichumitllhrindie erste sorschulllatse begab, we der ling die zur- AM legie die älteste Schwe W ihr-I solch Mil Äsw Institutes-strebe keenngeh als Dr. Henker in die Masse trat. Richard war dier einzig der denke nachsicen muss-e »An. Du fauler ScklingelP We der Jdiolenbänptling ihn an. »Was kziüsi Du wieder ans-gefressen dgk Da hier wieder nacht-Wen mußt? Bahr ickeinlich wieder nich-i griechischse Vo labeln gelernt? Was?« »Ja, here Doktor! Ich wer prä parirtl« »Na. weswegen sitzen Du denn arch?« »Ich bin zu spät gekommen!« »F. Du Laus-IMMer schön-i Dich!« »kl; konnte ja nichts dasiirz Herr Doktor!« .So, Du konntest nichts dafiirs Das sagen Alle. die zn spät kommen. Und ich muß nun wegen solchen dum men Jungen hier mit nachsehen Wer konnte dann dafiircs «N-;1, die Clata nat doch gesagt, ich» soll heute nachsitzen!« ( »Er-, wer ist denn die Ehrg?« « »Meine älteste Schwesterl« ( »Deine älteste Schwester? « Ach.i das ist wohl das Fräulein Clötchenl Richter-. die aeflern kei ihrer Freundin. Fräulein Sessel, zum Geburt-klagt Knifee :var?« »Jawohl, Herr Doktors« »Ach, und die lw gesagt daß Du Heute nachbleiben sollsle I. das ifi in allerliebst, iit ja eine gznz schlaue lleig ne Jntriouantin. vieles Fräulein I Nichtar- - — s Die Leisten Worte hatte der Dr. Kenter iiir sich ieldsft Zeit-rochen und » dabei lächeite er stillvergnügt in sich » hinein. und überlegte etwas, und dann sagte er wieder zu Richard: «Nun, « will ich Dir Mai etwas sagen, mein Junqu Ich will Ti: heute einmal die Nachbleibeitunde Massen und mer« i de Herrn Tr. Melken der sie Dir er - theilt dat, sagen, daß ich sie Dir ne ichenit habe, hörst Den-« »Fort-obl, here Doktor!« »Aber wenn Du nun nach Hause kommst, dann sagst Tsu nicht Deiner Schwester, was wir hier ieht gespro chen haben, sondern erzädlie ihr nur. daß ich Dir die Stunde erlassen bade. weil Du ganz allein nachfiyen mußtest und ich einen sehr eiligen Weg hatte.« »Juki-obi. Herr Doktors« Und Richard Richter nnbrn seine Schulmappe und machte sich frohen Muthes aus den Heimweg Wer war giiictlicher als er: Eine Honigiernxnel hatte er im Meinem fünfzig Pienni e fürs Messer in der Tasche, die dgl grieckiiche Stunde hatte er Morgens verfiiurnt, und zu alledem brauchte er nun doch nicht nackizusitzen « Eian Richter aber war gar nicht so froh, als nun der Bruder so froh heimkehrte, und ihr Gesicht wurde noch länger und trüber, als sie vernahm, daß Herr Dr. Denker den Bruder heimgeichist habe. weil er, der Jdio tenhöuptlinq, einen sehr eiligen Weg zu machen dabe. So war ihre nanze Intrigue zu nichts geworden Als aestern bei dem Geburts tag-: - Kaisee Der Freundin die lotette Hannie Fichtler den Tr. Kenter in ganz mit Vefchkaa belegte. ihren Tr. Kenter, der ilir den sanken Win ter hindurch in io auffälliger Weite Den Hof sie-nacht hatte, bis-, sie sich ai lerlei einredete, da fürchtete sie gleich. daß ihr Gefahr drohe, und als sie dann vern.i:nn, wie Hannie Fichtler den Doktor. niit dem sie eben erst be kannt aeworden, einlud, mit ihr am srlgenoen Tage gemeinsam schlin schuh tu tausen, da sagte sie sich, daß sie sich nun mit aller Energie wehren müsse gegen diese Nivalin. Und als Dann Tr. Kenter seine Theilnahme am Schlittsckuhlinfen davon abkiönaiq machte, das-, er nicht Feiirsunaen fei, ,.durnme Jungen. nie nachbleiben iniis sen«. zu Oseauisichtiaem da bitte sie iene kleine Jntriaue mit Hilfe ihres Brüdercheng in Szene gesetzt, die nun so völlig mißlungen war. Nun war es ja klar, das-, die tolette Hannie ihr den Ialtor aeraubt dabe, «er habe einen eiligen Gang«, habe er zum Bruder aesaat. Nun, so suchte sie ihr verwuns rietes been zu trösten, ein Lehrer, der seine Pslicht vernachlässiae, um mit einer Hannie Fichtler Schlittschub zu tausen, die er erst eben tennen aelernt habe, das ist kein Mann. um den man irauern müsse Kaum aber hatte sie diesen Gedan len gefaßt, da meldete das Dienstmäd chen herrn Dr· Kenter. »Herr Doktor, Sie hieri« mit diesen Worten beariisite das erstaunte Mäd chen den unerwarteten Besuch »Ja, mein anödigea Fräulein! Den ten Sie nur« wie es mir geht. Jch hatte heute wieder einen dummen Jun gen, ver nachbleiben mußte, zu braus sichtigen. Und der gute Junge erzählte mir, daß er garnicht an dem Just-ät tommen -— weshalb er nämlich die Strafe erhielt —- schuldig sei, sondern seine älteste Schwester die liebe, sähe, reizende Clara Richter, die ich ja so unendlich lieb habe, nnd der ich meine Liebe nie zu erklären te. weil ich immer fürchtete, daßwæ auch knickt smchtina dennsiehctnrtrinährer liebeniwifidigen Zurückhaltung noch sit-mais den kais-sites semi- gegeben, das ich dessen dars, ihre Dante zu er ringen, bis sus- n Ia , da site der uwschetdige ed deckten-e PMB MAY-M XIV it- II tut « . use as Haue is - gen bringe ich Dir ein schönes Messer staunen. bald vor Freude und klärtl die Farbe wechselte und bei dens Schlußworten des Doktors been se liebten Manne in die Arme sl dir ging die Thiir aus, und Richar erst schien iin Rahmen dersetben und gan seinem nicht geringen Erstaunen durchs den Ausruf tund: .D-er Jdiotenss häuptling!« Dann blieb er wie erst-Irrt· stehen. während die beiden Liebenan auseinander fuhren und laut auslach ten. ..W-er, sagt ert« srante Dr. Kenter. .D-er Jdiaten·däuptling!« sagte Cla ra lachend. .Wer ist das?« ·Ja, weißt Du denn nicht, daß Du von allen Jungen im Gymnasruni so qenannt wirst?« »Nein, aber das ist so töstsichi Und so wirst Du nun eine Däuptlingtsraux und ich führe Dich in meinen Wäg toani!« sagte Dr. Kenter. »Wenn? die Eltern erlauben, Du Störrnischer. nn die wir bei Dritter Ueberrurnpelnng garnicht gedacht inz ben. Du hattest es zu eilig!!« .So. sollte ich wirtlrch erst die Stunde nachsinen?« «Nein· Geliebier, ess- ivar set-essen aber an die Eltern müssen wir gleich telegraplziren, damit wir heute noch ihr anort erhalten. denn morgen er zählt Rickzard es sicher in der ganzen Klasse herum, daß sich seine älteste Schwester mit dem Jdiotendänptlin verlobt dat. Und ich bin sicher. da die Eltern gern ibr Iawort«geben, denn sie mögen Dich schon ebenso lange gut leiden, wie ich!« Nun hatte sich das Staunen dek tleinen Richard etwas gelöst: er trat eutraulich näher, und sagte: .Du. Clara. sitt die fünfzig Psennige, die Du rnir sür die Nachbleibestunde - neben. lriege ich nur ein Messer charie Pfrophenzieher. Salch’ eins wie ich brauche. kostet eine Marks« »Als-v besiocben hast Du ihn, Du kleine, liebe Jntriqunntin Na warte, mein Junge, behalte Bein Geld, mor mit Virapsenzieher und anderen schä nen Dingen rnit, und wenn die ande ren Jungen in der Klasse Dich fragen, wer Dir das neschentt bat, dann sagst» Du: mein liinstiaer Schwagm der Jdiotenhäuptling!« —--. Reue Umschw Jrn äußersten detannten Nordwesten Gronlands wohnten die Smithsunds Eslirnos, der Zwei-g der Edtintoi, der unt weitesten irn Norden seine primi tiven Wohnungen gebaut hat· Ihr Ge lsiet erstreckt sich vom Rad York bis zu dern mächtigen Huuibotdtgletsdset Jtn Süden schließen sie die meilenlans gen Gletscherströme der Milvillebucht von ihren Stammesgenossen ad. So sind sie ein verschlagener Stamm, der des Vertehrs mi: anderen Stämmen entbedrt und in seiner Entwickelung nur Jus sich selbst angewiesen ist« Nur am Sinitdsund sind einige Familien, deren Mitglieder sich durch ihre Größe vor den anderen Estirnos auszeichnen, vor unuesähr siinseiq Jahren. wahr scheinlich aus dern Bassinslande, einge wandert und haben sich mit den alten Einwohnern vermischt. Ueber die pri mitiven Verhältnisse dieser Polarinens schen besahen wir von den Narr-noli sabrern schon manche Nachrichten aber alle waren Beobachtungen von Frem den, Beobachtungen rein äußerlicher Art. Des Seelenleden dieses Stam mes hat erst Kund Rassnussen erschlos sen. Diej- Leben kennen zu lernen war die Aus-ode, die sich die dänische literarische .rönland-Expedition ge stellt hatte und deren Seele Knud Rastnussen wir. Er stanmtt selbst von einer (Fstinto:Mutler, ist in Grönland ausgewachsen und bederrscht die Sprache der Ezkiinos vollständig, so daß er sich rnit diesen Polärniens schen leicht verständigen und viel er säbten konnte. was anderen nicht ge gliickt ist. Aus seinem nun verliessen den Reisebericht: »Ein Jahr bei den Nachbarn des Nordvol6« ist zu erse hen, daß dac, wo- vor Jahren der Nordpolsahrer Bearn geahnt, sich voll ständig bestätigt hat. Pest-n schrieb nämlich: .Wenn die vollständige Ge schichte dieser arktischen hochlandsdes wohner qeschrieben ist. wird sich die Aussässung srilheeer Reisender wesent lich ändern, und die Schlauheit Uni sicht, Klugheit und der rein menschliche Charakter. den enan bei diesen gliieki lichen Kindern des arktischen Sonn mer« findet, wird manch-r Ueberrasch una bereiten.« Diese Vernittthunn bot sich nun durch stets-aussen Ersorschs nagen vollkommen bestätigt Nach seiner Schilderung zeigen diese Pole-r menschen tr der primitive-i Zustän de, die bei i en herrschet-, eine Ge wiithitiesr. wie wir sie nur bei weni gen Raturpöttern sinden.. Das pri »mitive Völkchen kählt äbrlsend nur j235 stsr. 44 AMICI-me L Aus Bad Brückenbau thöty wird geschrieben: Bei der dieser Tage hier stattgehabten Mustetung stellte die Nachbargemeinde Wildflecten einen Gestellnngsnflichtigem Namens Vin zenz Arnald, der 95 Zentimeter groß ist und mit den Kleidern nur O Pfund wiegt. Der junge Mann brach angesichts der vielen Uniformen in heftigei Weinen nut. Sein Isr perlichei Siechtbunt ist auf eine in der Kindheit überstandene schwere Schat lnchertranknng gerächt-führen Der »Hei-M lann weder lesen noch schrei ben, vermag sich aber rnit feiner Unt gebung ganz gut zu verständigen Na türlich wurde er sitt wilttsruntangs lich erklärt Maan SttzzevsnElseKrasst. j Nach liihlen Regentagen lachte der; Mai endlich mit blauen Augen über; die Welt. und die Sonne lachte mit. Vosiassiftent Albert Frische, der! eben noch ärgerlich die dunklen dreti Treppen von seiner Wohnung aus dies Straße hinabgelausen war. blickte sich ordentlich erstaunt um. Wahrhastig»« es regnete nicht mehr. Sommerlich warm war die Lust, und drüben von den Anlagen her strömte der Dust des frisch er blühten Flieder. Das hatte er oben ja gar nicht gemerkt, daß es so schön draußen geworden war. Nur geärgett hatte er sich. Das Mittaaessen war nicht zur rechten Zeit sertia gewesen, die Kinder hatten mal wieder ibr Brüllsieber. und Mariechen lies in ei nem Kleide herum, das an allen Sei ten slettig war. Er hatte gar nicht an dere lönnen, er mußte schelten. Na türlich brüllten da die Kinder noch « mehr, das Essen wurde nicht schneller dadurch sertig, und seine Frau weinte. Ungemiitdliche Kiste da odenl Er hatte gemacht. daß er wieder ins Amt lam. tautn Adieu gesagt vor Muts-, und. .. und... nun war das pliiylich ein so großer Gegensatz. Hier unten lachte alles unt ihn herum. Der Him mel... die Sonne... die Menschen der Mai schien sich aus seinen aus ten Ruf besonnen zu halten. Albert atlymete ties aus. rückte an seinem Magen. seinem Hut, tnöpste am Mantel herum und aina immer langsamer. Sein Zorn verrauchte.· Jm Vorübergeben stieß ihn eine Frau an, die beide Arn-e voll Blumen tövse hatte. « Beinahe hättc die ganze herrlichtett aus der Straße gelegen. Er wollte fluchen, ei ging aber nicht. Er griff mit zu, um die blühende Last der Fremden festzuhalten und begegnete stoben Augen. L «Det is en Maiwetter neuie.... nu kanns tasiebn mit die Tönt-e iurn Beitr-TO meinte der Mund darunter wie entichuldiaend Albert niste. Wahrhaftig ja.... man tönnte vielleicht schon desuieen sitzen, Mariechen hielt die Baltonthiir auch gar zu ängsttich verschlossen sie dachte gewiß gar nicht daran, Blumen derauszuftellen Woran dachte sie uderbaupts An die Kinder. Ins Strümpieitopiem ans Reinemochenk Albert schritt schneller, obwohl itnn sehr heiß war. Die Luft wsstr array-ein ais ob man sie trinken müßte. Wie Wein . »Die töitlich Nebenau-L Und da....da hatte auch schen ein Mädel eine weiße Mullbluie un! Da schon wieder eine! Feich sah die Meine aus, ganz aenau so wie Mariechen früher, als sie Braut war. Derrgatt nochmal. warum tonnte sie sich denn nicht heute auch noch für ihn ruhen. warum machte sie immer so vorwurfsvolle Augen« wenn er mal netvös war von dem vielen Dienst und dein Ausbleiben dek versprochenen Ge baltiauidesserungL Nie hatte sie Zeit für ihn, immer nur für die Wirth ichaft und die Kinder. Das Möbel da drüben lief zum RendezdouU Da stand an der Ecke ein junger Mann im bellgtauen Sommer anzug.... denje, riß der den hat vorn Ropr Verriicktheiti . .. Und wie stürmiich er den Arm der Meinen in den seinen zog. wie ee sie anhimmettr. Ubert zerrte schon wieder an fei nem Kraaen herum. Ihm war Möh lich eins,efallen, daß er es feiiber aanz genau o aemacht hatte. auch vor Ma riechen so den Hut gezogen. sie auch so in den Arm genommen und idt in die Au en wieder-. verliebt . . .sbutteriveich in r Mantuaan Als Ubert aufs Amt san-» riß er sofort ein Fenster aut· Ihm war zum Ertjiderx « Ein Kollege ngte Ihn. r »Na ...der Mai spukt wohl! Wie sehen Sie denn aus-. Mensch? Warum starren Sie denn blon da runter svie befessen.... ficht da Jsbr Schay un ten?« Er antwortete gar nicht nnd begann wie im Fiel-er zu arbeiten. »SchaJ!«... Das Wart reate ihn auf. Mai und Schatz, das paßte to gut iuiannnen Ja . .. er hatte doch eigentlich einen Schatz tu haus. Ma riechen war doch noch to imm, hatte dicke Lstkchen an den Ohren, arbeitete ftir seine Kinder, für ihn und kannte so blanke Augen machen, wenn er sie mal anlachte...wenn! Wenn er mai ein gutes, dankbares Wort iiir sie fand, das in den Arbeitstag Sonn tagsalüek hineinbrachtes Warum fiel ihm das plößlich ein? Warum mußte er denken: »Pfui...roae bitte flir’n Nöraerfriie mal paßt Dir die-, mal paßt Dir das nicht zu haus, al len Aeraer läßt Du immer nur an die Mutter Deiner Kinder ani. Schöme Dis-! Wen-is Essen mal nicht fertig ist —- na —- sa ohne Dienstmädchen mit drei kleinen Trabanten.... fte liest sich gewiß ichpn genas ab. um sitt allem allein fertig zu werden-« Die et die Korridartlpttr heute zu Mchmetterts hattet Fertieh..« war roh gewelenl nd damals vor kaum mer Jahren im Mai, da hatte er ar nicht gewußt, was er tlrr alles ne lagen lallte von seiner großen ewi Liebe... »sich hatte er heute Abend in die tenetpe taufen wollen und sie auch Iarten lauer-. Idee« aber kann man denn das an solche-n Mattaz sit-M met set, e . sei-It Mut lädt Æ III-s t ner Irdeit hoch und warf den Jeder haltesr hin. Sein Zimmergenosse blickte aus. «Nanu. .brennt’i chon wieders« Albert stand am o senen Fenster und hatte einen rothenK op.f .Der Botean im Beamter-ver . . ist der gut für 60 Pfennigi« Der Andere nickte schmunzelnd ,Na ob .. dazu fiirn Sechserj Wald-ereilten schleifen Se ruhig son besseres Böwlchen ran Fritsche!« Albert schüttelte lachend den Kopf und schrieb fchon wieder, als müßte er heute extra sriih mit aller Arbeit fer tig werden. »Von dem Bowlentoein und dern Waldmeifter nimmste was mit nach Hauses« dachte er froh »und dann muß Mariechen die Ballonthiir aus machen « den lleinen Tisch hoc-klap n --— Gläser holen » Zucker . . . Heute Abend würde er mit seinem Schafe den Mai feiern.'· s I O Sie hatte zuerst geweint, nachdem Albert so wüthend fortgegangen war. Dann war sie mit den Kindern in die Küche gewandert, hatte herumaewirthi schaftet und schließlich in der dumpfen Stube zwei Stunden am Fliiltorb ge ssessem während die Kinder um sie herumtodten. Erst als alle drei urn 6 Uhr maus chenftill in ihren Betten lagen, sah sie die Maiensonne. Sie tanzte direkt iider die blonden Kinderlöofe hin und tauchte das kleine Schlafzirnmer in Schönheit und Gluth. Marie öffnete das Fenster, das Vormittags des Re gens wegen geschlossen worden war, und spürte ganz überrascht die weiche Luft und die wohlige Wärme. Jm nächsten Augenblick lief die junge Frau in die gute Stube öffnete die Ballonthiir und trat hinaus. Wie das wohlthat! Wahrhaftig . . man konnte schon draußen sisenL Jrgendwo sang Jemand im Hause und spielte Klavier dazu. Mariechen lauschte und fühlte das Blut heiß ins Gesicht steigen. «Laßt lauten die Glocken fern und nah und laßt uns frohloeten . . . der Lenz isi dal« . . . Von einem Seitensenster nickte ihr" Jemand zu. eine Nachbarin, die in einer weißen Blute aus dem Fenster sah. Marirchen nickte wieder, sah von der ( weißen Blute auf ihr tleaiges Haus tleid und wurde roth. Die Frau wartete gewiß aus ihren Mann. Die vuste sich überhaupt furchtbar! Und dir hatte doch auch Kinder und kein Mädchen . . . ging denn das? Ja . . . . Mariechen trat hastig in die Stube zurück. Ja. es mußte wohl gehen. vielleicht, wenn man nicht so oiel scheuerte, nicht so viel tramte in allen Schränten und Ecken . . . Jm Zimmer war auch Sonne s-— laß in allen Winteln und lachte mit ihren leiten Tagesstrahlen über die junge Frau hin. Mariechen wurde seltsam zu Mu the. Ihr siel ein« daß sie heute aus lauter Aerger iiher Alderts Unsrer-Id liehteit iein Adieu gar nicht erwidert hatte. Vor seinen Vorwürsen hatte sie trosia alle Arbeiten ausgezahlt« die sie am Vormittag gethan hatte . . .l darunter Möbel doliren . . . Blantes, ruhen . . . eigentlich war das dochz aar nicht nöthig gewesen wenn dies Gemüthliehleit und Ordnung darun ' ter leidet. Gigentlich hätte sie lieber. datiir früher an das Essen denlen" sollen. wenns nur sonst nett in der Wohnung aussah —- wenn nur die Kinder sauber waren, sie selber nett!. Sie selber! . . . Mariechen bekam einen furchtbaren Schreck. Woher siel ihr das dliißlirh eint hatte die Sommerhluse der Nachbarin daran schuld ·- oder die Maiensonne oder das Lied vorn stillt ling und der Liebes Sie wußte es nicht« aber sie sian pliihlich vor dem Spiegel und dachte .An)eet hat recht, Du siehst auch gras licb aus! tlnd Du bist mich Mk Us freundlicher als er, der Tag fiir Tag schwer arbeiten muß von friib br spät. der seinen Aerger oft bat im Amt, von dem wir Frauen teine Als nung baden. hättest Du ibm ein gutes Wort gesagt, hättest Du mehr an ibn als an die Wirtbschaft ge dacht . . . er wäre gewiß nie so bsfe geworden.« Mariechen stand schon im Schlaf zimmer, tramte, suchte und batte sich in fiinf Minuten umgezogesu lichtblaue Waschtleid vom vorigen Jsbre paßte noch. Sie war also nicht dicker geworden nach dem Dritten. Und die Aermel . . . na . . . wenn sie auch nicht bochmodern waren, aber . . . Mariechen lachte vlöslich ihr Spiegel bild ganz heiß vor Eifer an und fand sich eigentlich sebr hübsch. Jest noch das Haar überbiirsten. den Tisch zur Abwechslung mal auf dem Ballon jdecken, die Zimmerlinde binaussesen ’und vielleicht die biibschen rothen ltiinstlieben Blumen von der Komrnode . dann freute sich Albert sicher. Albert . . . wenn er nun aber nicht tämet Wenn er vielleicht ins Resiaui rant ging vor lauter Aergert Die junge Frau blieb ganz erschrocken fie ben. Aber nein, Albert war schon da. Er schloß die Tbiir auf, als ob er’s furchtbar eilig hätte, er stiirmte ins Zimmer, als ob dadrinnen deute et was aani besonders Schönes auf III warte. send hätte vor Ueberraschung beinahe beide Flaschen Wein sammt dem Waldrneister fallen lassen. Wie der leibbastige Mai stand da sein blondes Frauchen in der offenen Ballontbiir, Blumen, Grünen-g Sonne um sie berum, und ein Kleid an . . .Miidel.« schrie er tiberniiitbia los, »biste denn nich mehr böse?" Sie schüttelte den Kopf. Sie lachte und weinte und blieb beim Lachen. Und sammt den Weinflaschen faßte sie ibn um. »Du s-- mir auch nichs« »Nu« -s er tiisite sie vor lauter Ueberraschung, gleich dreimal hinter einander »nee. « lann man denn bei so«n Maiwetter i« —-—-. Tutfesfreisr. Die Tulpenliebdaderei war gegen die Mitte deo 17. Jahrhunderts in Holland laußerdem auch in anderen Ländern) zu einr solchen Raserei ge stiegen, daß die Generalstaaten sich veranlaßt sahen, das Uebel mit der Wurzel auszurotten, indem sie ein Gesetz erließen. demzufolge jedem Voll-Finder bei Strafe der Konfiska tion seines Vermögens und der Ver bannung aus dem Lande der handel mit Tulpen verboten wurde. Daß ein solches strenges Gesei nothwendig war, mag aus einem Beispiel hervor geden, das zeigt, melden Preis da mals ein Privatmann in hartem fitr eine einzige Zwiebel der Inlpe LIM tiinig" bezahlte. Er gab dafür: 26 Säcke Korn, 72 Säcke Reit, ( fette Ochsen, 12 sette Schöpfe, s sette Schweine von bedentender Größe nnd Schwere, 2 Dxthoft Wein, 4 Tonnen starkes Bier, 2 Tonnen ein gesalzene Butter-. 100 Pfund Käse und ein großes silbernes Gefäß. Es war dies übrigens noch nicht der höchste Preis. der ftir eine Tulpeni zwiebel bezahlt wurde: noch andere. viel erorbitantere Preise sind urkund lich festgestellt, to daß ei tein Wunder ist, daß die Tulpenliebhaderei da mals manche wohlhabende Familie zugrunde richtete. Seht einfach. Eber Jene, schon wieder ließen Sieeine kostbare tiefe fallen! res lich!...Sie heben mit schotz mehr Schaden gemacht als The MI bei mir bettä t! . . . Was soll ich denn .da ihn-M «Mehe Ihn gebe-IX