Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 07, 1909, Zweiter Theil, Image 12

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    R- Ustetfchtngnng.
Erzählung von C. We l l n e r.
Der Prinntdetektiv Braun drückte
Ue Klinke nieder und trat in ein ge
tsisnrigeö Zimmer, das wie in Nebel
geht-ist erschien. Erst nach einer Wei
lt fah er, daß der, den er suchte, an
Iesend war und ihm nicht mehr ent
rinnen tonntr.
Auf einem Stuhl. in der Nähe des
tleinen Ofen-D saß Willi Forften mit
einem Bündel auf dem Seh-poß, in der
Rechten hielt er einen Papierföcher,
sit dem er fortwährend den Dampf
cui einem Wassettessel Tiber das tleine
Bündel hinfächelte, welches sein linker
Im umschloß. Ein weiter Blick des
Wus zeigte ihm links ein Bett,
III-f welchem eine Gestalt ausgestreckt
II liegen schien. die aber mertmärdii
sertneise ganz zugedeckt war.
Dei seinem Eintritt hatte Forften
sen Not-I gewendet und nun trat
spat-n auf ihn zu Und legte ihm die
Band auf die Schulter.
.Sie sind verhaftet!« sagte er
r Mann rührte sich nicht. Ganz
gelassen sagte er: »Als-) doch er
Its-litt« Dann fuhr er fort, den bei
Ieu Dampf zu sich heranzutreibem
obwohl ihrn schon der Schweiß in
Strömen über das bleiche, verfallene
Intlii rann.
»Was ist denn mer los-F fragte
staun. »Das ganze Zimmer ift ja
soll Wasserbainof Und es ist eine
Wsinnige Hitze hier«
.Det Doktor will es fo«, mur
selte Iorften »Mein Kind hat die
Stänne.«
Geer Braun räufoerte sich. Wo ist
denn Ihre Juni-« fragte er.
Jotften wies mit dem Kopf auf
des Bett im Hintergrund. »Dort
liegt sie·. fagte er ganz leise. »Sie
ist um fiinf Uhr gestorben«
seaun zuckte zufammen. Das zu
finden hatte et allerdings nicht er
hattet!
Ja dem Banthaus Riemann E
Co» wo Forften als Kaifirer ange:
gest gewefem war eine Unterfchla:
Fig von 20.000 Mart entdeckt wor«
. die nur Forsten begangen haben
konnte. »
Der alte Herr Riemann hatte demi
Privatdetettiv den geheimen Auftrag«
gegeben. den Kafsirer feftzunehmen.
ohne Aufhebens von der Sache zu«
.Denn«, hatte er gefagt,
«Iotften ift iabrelanq ein treuer Be
amter gewesen und ich begreife nicht,
III ihn zu diefer unseligen That
« n haben kann. Er fehlt eck
heute im Geschäft; doch ift es«
immerhin möglich, daß nicht er, fon-1
dein ein anderer der Schuldige ist;
Inn Sie den Tbäter entdecken, fo
bekommen Sie 3000 Mart Beloh-!
. s
arger Doktor muß jeden Augen
blick kommen«, fagte Forften fett,
«hoffentlich bringt er eine Wörterin
rnit. Wenn vorher noch ein Hu
ftenanfall kommt oder diese entsetz
kichessrämpfe —- fo muß ich das
W baden. Deshalb ftebt dort noch
ern Ton mit heißem Wasser auf dem
Ofen. So lange, nicht wahr, bis
der Doktor kommt, lassen Sie mich
doch hier«-«
Braun murmelte etwas unoeu H
liebes, warf feinen Mantel aus einen
Stuhl und fragte dann: »Kann ichs
irgendwie helfen?«
In demselben Augenblick reate sich
das Kind unter der Flanelldecke j
Nischean Athemzüge wurden Mördan
»Das Bad! Das V.:d!" rief For-«
sten. »Schaut die Wanne dort!«
Braun holte die tleine Manne ber
bei. die unter dem Tisch stand, und
goß heißes Wasser hinein, während
das Kind in einem fürchterlichen Hu
stenanfall mit der Erttickuna kämpfte
«Das ist zu heiß!« stieß Braun her
aus. «
»We) ist kaltes Wassers«
»Dort, dort, die beiden lFimer!«
rief Forftem der blaß wie der Tod,
mit starren Blicken dem hilfloien
Kinde beizustehen suchte.
·S—treifen Se mir die Aermel
hoch«, setzte er hinzu, »der Doktor bat
mir gesagt, wie ich die Temperatur
als-retten soll.«
Er tauchte seine nackten Arme in
- des Bad, warf das Flanelltuch zur
s Seit-e und legte iokafältia wie eine
Schwelle Mutter das teucksende Kind
is M heiße Bad.
akhich darauf ließ der Krampf nach
, die Kleine atltmete ruhkaer.
Ins- brachte ein Leinentuch herbei
zwar Wär-neu neben dem Ofen
Ganz zart und sorgsam trock
Mscnsen sein Kind ab und iullte
deren die weiße Decke, um von
M die Wasserdämpfe auf das
Aste Besen itazuleiten
sich dicht neben ihm
-- em
undleteihm« t d'e
« Dotter kommt nocks nicht«
Z « et. «III »Mit-en Sie mir
» ssttesmäem Ranu. wie sonn
. käb seit vers-Umf«
des use-bliesen Janus
its-ea- de eines u
« ist-m Musik-TM
Mmtphsethuh
Sie wem-M
M E I Mk fragte
H. Das arme Mut
FRwa
" M ts
l
unendlich gliicklich, do konnte ich ihr
oll’ den Wohlstand und die Sehnsüch
teit geben« an die sie gewöhnt wor
Aber dann kam das Kind! Und da
nach lara Krankheit! Und dann langte
es nicht mehr hin und her! Durch die
Krankheit kamen Schulden —- ich
wundere mich. daß ich oor Sorgen
nicht den Verstand verloren hol-e —
aber Lilli sollte doch so wenig wie
möglich davon merken.«
Braun nickte und sprach: «Jeht be
greise ich schon eher. Sie sagten, Jhre
Frau hätte das Minio nicht vertra
gen — Sie wollten mit ihr fortgehen
.- nicht wahrs«
i .Ja. ich hotte schon Plähe aus ei
nein Schiss nach Aegypten bestellt.
Borgesiern keging ich den Raub —
ich dachte, er würde erst morgen ent
deckt werden —- Lilli nnd das Kind
hatte ich aus unserer hübschen Woh
nung aus einige Tage hierhergebracht,
indem ich ihr vorredete, daß meine
Schuldner mich ungediihrlich bedräng
»ten. Und hier wurde sie und das
Kind mit einemmal so todttrant —
ich wußte ja nicht, daß Gott so schnell
! ftrasen würdest
i Jn Brauns herzen stritten schon
J lange zwei Gesiihle miteinander. Ader
das edlere siegte fest. Er stand aus
llllp sagte sung Irrqu
whören Sie. Finstern Sie waren
bisher ein unbeseholtener Mensch und
ich glaube, daß Sie auch fernerhin
anständig bleiben würden, wenn man
Jhnen Gelegenheit dazu gäbe!«
Iorsten blickte mit weitausgerisie
nen Augen zu ihm empor. Das Kind
aus seinen Knien war eingeschlafen
und atbmete leichter als vorber. Co
war eine Art von Verlegenheit, die
sich Braun-L bemächtigte, alol er fort
fuhr:
»Ihr kleines Mädchen ist so reizend
—- und es ist ja das letzte, was Ihnen
auf Erden geblieben ist -—- ich möchte
nicht« daß Sie auch das noch verlie
ren. Wo haben Sie das geraubte
Geld?«
Forsien griss in die Brusttasche
und reichte mit einem ieltiarn Mat
tenbasten Lächeln dem Detettiv ein
geschlossenes Kuvert bin. Es war »
adressirt an das Bankbaua Riemann
ckc Eo. T
»Das gestohlene Geld ist alles hier .
drin," sagte Forsten .ich brauchte es »
ja nur siir Lilli. Und als sie heute
die Augen siir immer schloß, da war I
ei siir mich selbstverständlich daß ich
meinen Raub zurüetgab.«
Braun steckte, erleichtert ausarb
mend, das Kuvert in die Tasche.
»Ich höre Schritte aus der Treppe.«
sagte er, »das wird der Doktor sein. »
Er weiß doch natürlich von niltjtsliOh
«Rein," erwiderte Iorsten tonloz.
»Nun denn,« fuhr Braun hastig satt,
.so machen Sie, daß Sie fortkommen
hier haben Sie die Adresse meines
Bruders in New Yort, ich werde ihm
schreiben, daß er anen Arbeit giebt. »
·Wenn Sie drüben in Gordneten Ver- l
böltniisen find, so tijnnen Sie sich ibr
Kind kommen lassen — bis dabin wird
ei meine Frau pslegen.«
Forsten war, als traumre er. er
fand indessen teine Zeit, etwas zu er
widern. denn die Thiir that sich auf
und der Doktor trat herein
«Nuni« fragte er» »Die steht es mit
unserer tleinen Jise Z«
Behutsarn hob er die Zlanelldeae
empor. Ein zufriedener Ausdruck
breitete sich iiber seine freundlichen
Züge.
»Na also,« sagte er herzlich, »das
- Bad und der Wasserdampf haben sich
ja bewahrt. Die Sache stand schlecht
I— sehr schlecht. Nun ist die Gefahr
I überwunden-«
»Herr Doktor!'« stiesz Forsten her-·
bor. »Sie wollen mich vielleicht nur
trösten?«
Aber der Arzt schüttelte den Kopf.
Auf das Bett hinweisend, sagte er:
»Sie haben schon genug zu tra
gen, armer Mann. Jhre rau hätte
ich nicht retten können, au wenn ich
noch früher gekommen wäre — aber
dieses tleine süße Mädelchen soll Ih
nen erhalten bleiben. Jn einer halben
Stunde totnrnt eine zuverlässige Pfle
gerin.«
«Daj ist nicht mehr nöthig,« un
terbrach ihn Braun. »Ich habe eben
herrn Forsten gebeten, das Kind zu
meiner Frau bringen zu dürfen
Kann man es denn ohne Gefahr
transportiren?«
«Oh ja, das Wetter ist so mild, daß
ej geht« Jch werde Ihnen die Kleine
iunstgerecht dazu einpacsen.«
Tief erschüttert sah Iorsten zu, wie
der Detektttn der ihn hatte verhaften
wolle-, nun in väterlicher Zur-sorge
sich seines Kindes annahm. Er sonnt
nicht Worte für seine Empfindung
finden und driickte nur stumm immer
siedet dem Meere Manne die hand.
»Sie werden noch einige Stunden
hier altetn bleiben wollen« sagte
, sus- intt einein Blick aus das Tod
Wi.
»Die-stand wird Sie stören ——- fiit
ein Vehikel segeiibniß werde ich
Sorge trage-is «
Der Irzito ging hinan-. um einen
«- · " Ums-Ist WIM sichs
- W« sit-it eins
» Han
rann. Ihnen aber-, der Sie aus rein
ster herzenegiite so an mir sehendelt
haben —- nsie soll ich Ihnen jemals
danken Z«
.Jch verlange keinen anderen
Dant,« erwiderte Braun. .als den
Beweis dafür, daß Sie ein Mensch
sind, der wohl einmal straucheln, oder
nicht liegen bliebs«
Damit verließ er, das Kind im
Arm, das Zimmer und ging behut
sam die Treppe hinab.
see-e Interne- aees den- netsisishi
eise- sue-.
Einen guten Gedanken hat ein alter
Stuttgarter Bürgermeister Namens
Lindenipiir gehabt, der die Erinne
rung an feinen Namen durch die Stif
tung eines Fest-nahte wuchert-alten
wollte. Die Stiftung stammt aus
dem Jahre 1648, dem Jahr des West
fälilchen Friedens. Der jooiale Herr
feste sie aus für eine alljährliche
»christlich-ehrliche Mahlzeit fiir des
Fürsten Rath, den Magiltrat und die
Geistlichteit.« um die Einigteit unter
diesen Behörden zu fordern. Zu die
lem Friedens-naht sollten 44 Mitglie
der dieler Behörden geladen werden
»durch rags zuvor erfolgten ordent
J lichen Beruf und Ansagung durch die
Izu-ei jüngsten Rathsherren«. Vorher
sollte aus der Stiftung armen Für-«
gern rur runr wurden oror uao sog-»
Schmalz, Wein und Fleisch vertheilt
werden. Bei dem Mahl selbst, bei
dem «eine Stunde nach dem Nieder
;ittzen« die Stiftungsurkunde verlesenL
Fwerden muß, geht ein oergoldeter Po- (
J tal in der Form eines Löwen herum, 4
Ider seinerzeit 66 Reichsthaler gekosteti
» hat. Der Potal wird .zu gutem An- i
gedent mein, des Stifters-, vorgestellt«
und in sriedliebender, guter Konfiis
dan herum gebracht«. Der gute z
Brauch wurde lange Jahre regel- (
mäßig, dann in längeren Pausen ge- i
übt, im Jahre 1789 jedoch auf meh- «
rere Jahrzehnte eingestellt. . Die Zin- I
sen wurden für Armenzwecke verwen
det. Im Jahre 1889 entichloß mani
sich, die Stiftung wieder zu ihrem ur
sprünglichen Zweck zu verwenden und ·
wenigstens alle zwanzig Jahre eini
Feitmahl abzuhalten. In diesem I
Jahre soll die Feier wieder stattfinden. ;
Aus die Formalitiit der Einladungj
durch die zwei jüngsten Rathsherreni
hat man im Zeitalter der Druckers I
schwarze und des Telephon-I verzieh-»
tet; der Löwenhecher aber wird die
Runde machen wie in alten Zeiten.
Geladen sind zum Feste die bürger
lichen Kollegien, der MinisternräsidenL
»der Minister des Innern und einige»
weitere Staatsbeamte. Das Mah«
findet im Festsaal des Rathhauseii
statt. Regierung und Stadtverwal-I
tung, die schon manches Mal dies
Klingen getreuzt haben· werden nuni
in Eintracht und hehaglichem Verein
auf einige Stunden die Messertlingen ;
schwingen.
sie sauer «er V. dieses-sites
feist- Zett setrtheuth ’
zeigt folgender Ausspruch: »An vier
Dingen ist der Iranzpse zu ertennen,
l. wenn die Uhr schlägt, 2. wenn er
fragt, 3. wenn er etwas zusagt. 4.
wenn er von seinen Liedschaften
spricht. Fängt nämlich die Uhr an
tu schlagen, io tragt er: was ift die
» Glocke?« weil er über alles ichwasn
! muß, sogar über das, was er ioe n
sselbit gehört haben würde, hätte er
nicht gefragt. Ferner: fragt er, io
antrat-riet er meistens schon selbst, be
vor noch ein Anderer Zeit hat ihm
zu antworten. Gibt er eine inge,
so hält er sie in der Regel ni und
spricht er iiher seine Liebs sten,
dann macht ek- ihm größeres Vergnü
gen« mit Gustibeseugungen zu prah
len, die ihm nicht zu theil worden.
als in Wahrheit welche er lten zu
haben.«
20 hause-Leben eines patienti.
Aus London wird der »B. Z. am
Mittag« geschrieben: Es ist gerade
nichts Seltenes-, daß sieh unter dem
niederen Adel Englands. der die Ba
ronets, die Nnights und Sirs um
faßt, viele arme Schinder befinden,
aber solch ein Stiestind, wie es Jo
seph William Spearrnan, Erbe eines
" Baronettitels und ehemaliger Osiizier
der britischen Armee ist, giebt es in
England nicht häufig. Der 29 Jahre
alte Mann sieht sich jeht nach einem
abenteuerlichen Leben mit seiner Frau
in London dem hungerte-de preisgege
ben. Spearman ist der zweite Sohn
des Baronets Sir Joseph Eime
Spearmam Er war heim dritten
Sussolt - Regiment Unterleutnant,
ging 1898 nach Kanada und widmete
iirh dort zwei Jahre lang der Vieh
zucht. Dai hehagte ihm nicht und er
wurde der Reihe nach Ugent einer Ge
sellschast in VeitisihNolumhiem Us
sistent eines Tadathiindleri, Farmer
und Dhstpslanzer, aber übera erlitt
er Schiffbruch und kehrte s ließlieh
nach London zurück. hier ers snete er
einen Tahatladen im Osten und hei
rathete die Tochter eines benachbarten
Fleische-. Diese Metallianee siihrte
zu einer vollpitndigen Entfremdung
zwischen Vater und Sohn, und tm
Juli W segelte Spur-non wieder
nach dein n Besteu, mit der Ah
Ieht, tu rent- eiue setlliselsarin
auf-Umsa- Vs aber das Land p
mungsluftig ein Logirhani, das zu
- meist von Entsndern bsenust wurde.
i Aber auch dieses Unternehmen mußte
-Spearman aufgehen, da die meisten
i seiner Landslente ihm die Miethe
schuldig blieben und fest isi der Erde,
zwenn auch keines Vermögens, so doch
seines Titels, wieder nach London zu
Z rückaetehrt ohne einen Penny in der
Tasche.
Dte site als sftesel der stete.
Die «Nasologie', das ist« so schreibt
I ein französisches Blatt, die neueftk nnd
jüngste der Wissenschaften Ein erfin
, derischer Physioler hat feine Beobach
tung üder die Nasenformen tn ein Sy
, stem gebracht mit dessen Hilfe man je
dem « keuschen feinen Charatter sozu
’ iaaen duchttahlich von der Rate ableien
kann. Eine große Nase z. B. isi das
Zeichen einer reichen vielfeitigen Na
tur. Die kleine Rate dagegen verrätd
eine niedere Seele. Die Stiilpnase
läßt aui iraniichen Sinn und eine ge»
wisse Leichtferiigteit schließen. Von
einem tesien Sinn und einem geraden
ehrliedenden Charakter gibt die Adler
nale Zeugnis, die Stnmptnate verräth
leidenschaftliche Begierden, während
die sogenannte Kartoffelnafe ein«
naive Seele verräth Eine Marsge
tchnittene spitze Rate dagegen läßt auf
Selditiucht nnd Bosheit schließen.
So trägt ein jeder das Merimal sei
nes innersien Wesens im Gesicht ge
tchriedenx die orientaliichen Frauen
waren vielleicht tehr klug. als sie zus
ersi ihr Gesicht dicht verschleierten
W
thener spar, eröffnete der Unterneh
sie seen-vers scheu-ne sahn-.
Da bei einein längeren Lan-baut
entbait Beethoven leine Anstalt zur
Hsiahluna machte. glaubte der Wirth,
ihn daran mahnen zu müssen, zumal
er seine-. Gast launi zu iehen betarn
unb- hii Gewicht seines Namens nicht
kannte.
ist iszt daher mit aller Höflichkeit
um die Bezahlung, und Beethoven
fand sub durch diese Erinnerung tei
neeweas beleidigt. Vielmehr sagte
er: »Es ist ganz in her Ordnung,
lieber Freund, dass Sie ihr Geld be
tomxnenx da ich aber tell-sit keins bei
mir habe, müssen Sie es sich aus der
Stadt holen-« Damit ging er wie
der aui sein Zimmer und Lehrte to
gleich mit mehreren Bogen Papier
zurück, die auf beiden Seiten dicht
znit Noten beichrieben waren. «’Ira
gen Sie das in die Musikalienhands
lung von X.', sagte Beethoven, »ma
chen Sie dazu eine Empfehlung von
rnir und sagen Sie, ich hätte tein
Geld und ließe daher fragen, oh sie
mir hieriiir 100 Dutaten fchiflen
wollten« Der Wirth sah bald seinen
Gast. bald das mit Roten hetriyelte
Papier an und war zu her Meinung
geneigt, der eritere sei nicht recht bei
Verstand Als Beethoven ihm indes
mit größtem Ernste die Versicheruna
wiederholte, baß er das Geld erhal
ten iviirde. beschloß er endlich, da er
ohnedies in die Stadt mußte« .den
Gang zu machen, obgleich er im vor
aus von vetsen Vergehtichteit über
zeugt war. Wenigstens wollte er sieh
dabei näher nach dieiern Deren von.
Beethoven ertundigen. Er glaubtef
indeß seinen Sinnen tauin trauen zu
ditrsen, als er hie 100 Dulaten wirt
lich aus ver Stelle und unter den
hstliehsten Emvsehlunaen an den
Ueberiender der Roten ausbezahlt he
tun-I.
Otse tönt-user tatst.
Philin li· Von Spanien schickte
»eines Tages in einer Anwandlung
den aalanter Laune seiner vierten
Gemahlin. Anna von Lesterreich, in
einer goldenen Schüssel einen Z:lat,
begleitet mit folgendem Schreiben:
»Madan1e, Sie erhalten hier einen
««;Zalat, der hoffentlich nut munden
I wird. Wir baden ihn selbst gemacht.
« Sie sehen, Wir haben zu allein Ia
slent, sogar zur Entsinnst-« Dieser
i
i
lönigliche Salat bestand aber nicht
aus den gewöhnlichen Jngredienzem
, sondern aus tostbaren Edelsteinen.
? Die Topase sollten dag- Lel bedeuten,
; die Rubinen den Essig, die Perlen und
Diamanten das Salz, die Smaragde
die grünen Blätter. Dieser Salat
z soll aus 16,000 Dukaten geschätzt
i worden sein.
denen-O same den sausen-,
seeseem
L Die australischen Menschenstesser
; sind gemüthliche Leutchen, die nur
, höchst selten einmal aus den Gedanken
s tot-einen, Stammesgenossen zu ver
speisen, die aus Weiße sast niemals
Appetit haben, und die sich durch Mu
sit so Wem lassen, daß sie darüber
die anze Mens nsresseeei vergessen
tFor changjreisen e, die zusälli in den
Bereich der Anthropopbagem reslust
gerathen, brauchen nur« spie der selige
Orpheus, zur Leier oder zu irgendei
neen modernen Musitinsstrument zu
reisen, und sie sind gerettet. oen der
uriner »Gesinde« erzählt anoeno
Dem, daß er, als er zum erstenmal
nett Mensche-fressen zusammenteaL
den Ebnen Stetsqu faßte. sich ihnen
olIe jegliche Da se zu nii n· Jst-I
niederster Versen-A so astetbt er.
»unp- ich statt einer Pistole oder eines
Abels eine «rtenslöte und spielte
eine set-trachten Melodie, urn zu er
rttnden, ob die wilden Herr-schalten
itr den Weiber der III-sit etnp ang
lieh koste-. Legt-hint- der Wo hä
M kWs . tu r an an ne
eines seht zum-the sae, ein-Y-f
ten sofort wie vie Bärlein zu springen
begonnen. . Ich glaube, ohne niir
ichmeicheln zu wollen. oah der Ot
pheus von Thrazien auch keinen größe
ren Triumle erzielt hätte. Ganz itolr
darauf, für einen Augenbiick wenig-s
itens ihren Will-heite- und Grausam
leitsinitinlt untergriickt zu haben,
nahm ich plöslich Kaitagnetten aus der
Tasche, ein ganz reizendes Instrument,
das ich besser spielt alt die Flötr.
Der Erfolg war phänomenal: meine
Wilden waren ganz hingerissen von
dem betäubenden Lärm der Daumen
llappern und sonsten wie tleine Kin
f der. die sich ein biocksen out-toben wol
F len. Auch ich war glücklich und zu
frieden; lonnte ich doch, louin zean
Schritte von ihnen entfernt, in aller
Ruhe ihren Knochenbau und ihre Ges
iichtsziige ftudiren, Qne befürchten zu
missen daß sie mich plötzlich kmi
Haut und hour hinunterwiirgen könn
ten . . .«
O
same-es
Unter dem Titel «Mutterwiy" läßt
Robert Dessen im erlag Ulbert Lan
genleinchen eine hübsche Aueldotew
inninilung erscheinen. aus der wir die
sfolgenden Proben entnehmen:
Lenbachs Villa zeriiel bekanntlich
in zwei Theile. Ein Freund fragte ihn
während des Bot-ej:
»Wean die beiden häutet nun ir
gendwie oerbundeni«
«Jowelpl«, erwiderte Lenbnch, s
.durch eine gemeinsame Oupothel.«
in den Fitnfziger anren des vorigen
Jahrhunderts arn alten Wallnertheci
ter die beiden Liebling-konntet der
Berliner. Sie verkehrten auch in dem
selben Weißbierleller an demselben
Stammtisch. Einer Morgens toinrnt
Helmerding mit der Trauerbotschnst,
Neumaan fei todt.
»Was! !Itennrann?«
«Reum.1nn.«
»Todt?«
»Mausetodt!«
Man bespriebt die tünstlerileben
Verdienste des so früh Gebt-irdenem
seine vortrefflichen Charnltereigeni
set-asteri, redet sich seufzend in eine
set-r trübe Lebensausfafsung hinein.
Plößlich erscheint der Verbliedene oben
ani Eingang des Kellers und beginnt
die Treppe hinabzusteigen
Alle- blickt auf ihn. dann vor
tvurftvoll nach helnrerdinn. Der aber
in schneller Fassung flüstert:
.Stille, Kinder, er weeß noch von
far nischs!« . .
In Paris wurde ein berühmter Ge
lehrter einst in Gegenwart seines
Spezinllpnlurrenten sehr gelobt:
.Dieser Mensch weiß einfach Alles!«
.ansbl«, schndb ver gisiige Ri
vnle, Alles weih er . . .. Ader weiter
Eos-f- er auch nicht«
s.
Amtsistet
haussram »Auf Ihrer legten Stelle
ital-en Sie nur vier Wochen ausgehals
en.«
Stelle - Suchendee Dienstmädchen:
«Bitte... die Madame bot nur vier
; Wochen ausgebalten!·
Ins des srsese eines Gruft-M
«.... Lieber Onkel. schicke sofort
Geld! Seit acht Tagen muß ich schon
Droschle fahren, weil ich bei dein Re
genwetter in meinen zerrissenen Stie
feln nicht zu Fuß neben tann."
helmerding nnd Neumann wern
!
Richtig seh-est
Ehrf: »Hier baden Sie 15«tl)0
Kronen unter den ichwebenden Posten
in Ausgabe Was ist denn dass«
Buchbaltert »Das ist das Lust
sEtlisi der Gnädiaen.«
sieilekiiih
Gauner: «Mich baden s· doch gern
bei Gericht! Mit mir zugleich waren
noch zwölf wegen Diebstahl angezeigt,
und ich hab' wieder 's meiste 'triegt!"
Schlan
Bauer lzn seinem Buben, der zum
ersten Mahl Milch in dieStadt sährt):
«Erst giesst man Wasser in die Kübel,
dann die Milch draus! So macht
man's! Nacha sannst D’ in der
Stadt schwören, dass A zur Milch
tein Wasser wissen basi!·
Gestirn Isssisn.
Sie: »Du, denke Dir, Frau hab
meier dal ihrem Manne ein Vögelei
sen an den Kopf gen-orien, weil er sich
zufällig aus ibren neuen Hut gesekt
bat. So etwas könnte ich nicht thun."
Et: »Nicht wahr, da hast Du mich
viel zu liebs«
Sie: »Ja, und dann habe ich gar
keinen neuen sittl«
seit-Mich.
Köchin lderrn Schon bei der Lust
schisfeeabtberlnng dient nnd welche
zum ersten Mal einen Ballen derselben
siebt): Also, wie a große War cht
schaut « ans, ja, ja, dds wird s n
meinem Schsrschl sit-sein«
ter W bel- Im.
«. . .. Die Wunde ist nicht von se
dentuna — muß aber qeniilpt werden.
Y»eiser Viertelstunde ist alles vor
«Tbut das web, Herr Lotteri«
»so-d das thut schon webt«
· n mir nun aber schlecht wievi«
Dann bekommen Sie einen Teg
s«
nach .
.g:t Dotter . . . l«
" « " . wäsitilorse dirs-is nispschon
teils-?- ·
IIIM IN
»Sie. Jena, seit den paar Wochen.
daß Sie in meinem Dienite sind, be
meeie ich, daß sich mein THE-remove
rath merklich verringert. ’r scheint,
Sie rauchen auch mitf«
«Hab’ ich gar nicht nothwendig.
Euer Gnaden. Ich habe mir noch von
meiner vorigen herrschait drei Kisten
eriibrigt."
W Oele-ex
Erster Schauspieler: »Denten Sie
sich, Kollege, gestern nach dem zweiten
Akt bin ich neuninat herausgekan
worden«
Zweiter Schar-spielen «Ja, ich
weiß, aus der Garderobe, von deni
Kellner des Theaterreiiaurants, dem
Sie noch die Zeche schuan find!«
c« diese sinderi
»Bitte. Dntei, tannit du den Fleck
an der Wand abtrasen?«
»Wer-ein« Häuschen-P
»Ja, Papa tagt immer. wenn du
mai abtrayteft. bekämen wir viel
Geld.«
. Scheust-In
»Was fiir ein Unterschied ist zwi
schen einem Schneider und einein
Schneider und einem Wucherer?"
Antwort: »Der Schneider zieht die
Leute an, und der Wucherer zieht sie
aiis.«
Iles tust-nie
Köchin tmädhrend der Abwesenheit
des Dichters an dessen Schreidtiich
sitzend): «Mertiviirdig, nun sihe ich in
feinem Stuhl, ich ichreibe mit feinem
Bieiitifi, ich beniiden sein Papier. und
bringe doch teinen einziaen Vers set-s
tig.«
Heide-its
. ·« f- ·I— E« f
Kellnen ,Mein heit, Sie sind
Zeuge, daß mein mich soeben einen
Esel genannt nati«
Gast: «Ja, das tann ich bestäti
gen!«
Isasiisliiche ilsiilieinaip
; hänptling: Rinden du Weiße,
den wie eben verspeiit haben. war ein
eueppiiilchee Baron — jeyt fließt edles
Blut in unseren Avernl«
Hefe-L
Schneiden «Vetk Süssel, ich möch
te endlich mal wissen, wann Sie meine
Rechnung bezahlen werde-n Glauben
Sie. daß ich täglich biethetloinmen
tann?«
Sitfsel: »An welche-n Tage paßt es
Ihnen am besten?«
Schneiden »Am Sonnabend.«
Stissel: »Nun schön, kommen Sie
jeden Sonnabend.’
sit-http
Mindin Czuin Ileifchet): Osten
Sie 'inal, Sie geben mit immer o
viel Knochen, was soll ich denn damitf
Die muß ich ja doch iortschtneihen!«
Fleisches »Ist ja nicht nöthig, lau
ten Sie sich doch ’nen Kisten«
sites-lett
. . . Du haft noch immer vergei
sen, mir die 7 Matt 31 Pfennig zu
rückzuerstatten die ich file Dich ans
legte!«
»Ach ja . . Du mußt entlchuldigen
—- niein Gedächtnis wird so misera
bel! . . G waren iin Uebrigen nur 7
Matt 29.«
seine-et trit.
Li
Dienstmädchen tdai gekündigt hat«
zur Nachfolgerin): Arbeiten brauchen
Sie in der ersten Zeit gar nicht vielt
Sagen Sie einfach jedesmal, Sie ver
stehen das noch nicht so, dann machst
Ihnen die Gnädige vor und thut auf
diese Weite die Arbeit Letbftt Sie
müssen nur schlau sein un sich dumm
selten.«