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der Ju11«;tlirchi.
Mehr ales Tausend gefallen.
Zalouiii, Europäische Tiirkci. 24.
April. Eine im Hauptquartier des
»Comites fiir Union nnd Fortschritt«
heute aus Constantinopel eingetrof
fene Depesche besagt, daß dem Sul
tan bis heute Nachmittag um 4 Uhr
Frist betvilligt worden ist, sich zu
ergeben, midrigensatlg die Belage
rungstruppen Yildiz Kiogt angeei
sen und bombardiren werden.
Constantinopel, 24. April. Heute
Nachmittag kurz nach 1 Uhr kapi
Htulirten die Truppen in den Tasch
jKischla - Baraeten, und mit dieser
sKapitulation werden die Belage
rungstruppen absolute Herren der
Lage in der Hauptstadt der Türkei.
sVorläusig kann man auch noch nicht
einmal annähernd sagen, ivieviele bei
den Kämpfen gefallen sind. Man
greift sicher nicht zu hoch«, wenn man
die Zahl der Vertvundeten und Tod
ten aus mehr als 1,0()0 angiebt. Mit
glieder der Gesellschaft des Rothen
Kreuzes, die von arinenischen Frauen
unterstützt werden, sorgen sitr die
Verwundeten. Mehrere tausend Mann
von den hiesigen Garnisonstruppen
sind von den Constitutionalisten zu
Gefangenen gemacht worden.
Consiantinopel, 24. April. Heute
Morgen um 5:45 begann der Kampf
zwischen der Belagerungsarmee unter
dem Schestet Pascha und ei
nigen Abtheiiungen der Garnisons
truppen die dem Sultan treu geblie
ben nd, m dem südwestiichen Thei!
von Eiera, in der unmittelbaren Nähe
von Zildiz Most Um 7 Uhr griffen
die elagerungstruppen die Matschta
und Tasch Kiscbla Baracken südlich
vom Yiidiz Most an und stießen dort
auf energischen Widerstand. Trotz
des Kampfes herrschte in der Stadt
anfangs Ruhe nnd Ordnung, bis die
Kanonade zu heftig wurde. Dann«
bemächtigte sich der Bewohner eine
große Panitx Tausende versuchten.
die Stadt zu verlassen, fanden aber
alte Auswege versper.t, und mußten
wohl oder übel nach ihren Wohnun
gen zuriicktehren (5nver Ben, einer
der Führer der Jungtiirten, hat
sstarte Abtheilungen Jnsanterie zum
Schutz der verschiedenen Botschasten
nnd Gesandtschasten beordert. Um
10 illu- hatte das Kiein-Gewebrseuer
fast vollständig aufgehört, und nur
hie und da vernahm man das don
neriihniiche Krachen schwerer Ge
sksiiisee Alle Ziraszen in der Nähe
des Yildiz Mast sind von Nicht
tiimbsenden aessiuberh und den Ve
wohnern ist der strenge Befehl er
tbeiit worden, in ihren Häusern zn
bleiben. Jn den Tasrh KisehlaiBas
rasten befanden sich Im Mann Gar
detruvpen von dem Leibreaiment des
Siiitang. Sie wurden von mehre
ren Führern der Beinaerunas-Armee
aufgefordert; sich autmillia en erqeben,
worauf sofort Feuer eröffnet wurde.
Conftantinopel, 24. April. Um
die Mittagsstunde herrschte in der
Stadt Ruhe. Sämmtliche Trupven
der Garnifon, die aufgefordert wor
den waren, sich zu ergeben, hatten der
Aufforderung Folge geleistet, nnd das
Schienen wurde auf der ganzen Linie
eingestellt. Scheflet Pafcha erließ den
Befehl, jeden Soldaten von der Gar
nifon sionftantinoirel’s, der bewaff
net auf der Straße angetroffen wird.
niederzufchiefeen ilnter prominenten
Amerilanerm die sich zur Zeit in
Conftantinopel aufhalten, befinden
sich der vensionirte Rein-Admiral
Sollen M. Chefter nebst Gattin und
drei Kindern. Fräulein Marn Lee,
Tochter- von Robert S. Lee, Julius
chorqan aus New York und Andere.
—
ConftantinopeL 24. April. Nach
dern die Truvven in Yildiz Kiosl
bereits lapitulirt hatten, leisteten die
Mannfchaften der Leibgarde des Sul
tans in den Sophantfch Baralen tm
nrer noch verzweifelten Widerstand.
Sie hatten sich in einer Moschee ver
fehnnzt und unterhielten von dort aus
ein lebhaftes und sehr wirtsarnes
Feuer. Nachdem sie eine Zeit lnng
von allen Seiten bombardirt worden
waren und schwere Verluste erlitten
hatten, ergaben sie sich. Auf dem das
belgifche Gefandtfchaftsgebäude umge
benden freien Pan war eine starke
Abtheilung der hier garnifonirenden
Truppen in der Absicht aufgestellt
worden, die Truppen der Conft tutio- »
naliften am Vordringen zu verbin
dern. Sie wurden von den Lekteren
ledo bald zurück gedrängt. Die Ar
tille fien in den Tastm Baracken
ma· ten fich einer geme nen Verräthe
rei ch.tidig. Sie hifzten die weise
gla ge und als eine Abtheilung der
alsniii Jnfanterie here-müsste um
sie zu Gefan enen zu machen, eröff
neten die Ar illeriften ein lebhaftes
Feuer und tödteten die Meisten von
ihnen. Zehn Minuten später waren
die Baracken von den Salvniti Trup
pen eingenommen.
ConstantnapeL 24. April. Auf
dem Yildiz Most weht heute Nach
mittag die weißr Flagge, der Sul
tan sowie sämmtliche Mitglieder sei
nes Haushalts sind unversehrt und
innerhalb der königlichen Pavillions
herrscht Ruhe. Um 1 Uhr Nachmittag
unterhandelten der Befehlshaber der
Truppen im Oildiz Kiosk und Schef
tet Pascha, die Oberiommandirende
der Belagerungsarmee betreffs oer
Kapitulation der Truppen im Yildiz
Most Scheftet verlangt sofortige
hedingungslose Uebergabe und hat
dem Sultan vier Stunden, also bis 4
Uhr, Bedenkzeit bewilligt
ConstantinopeL 24. April. Um 2
Uhr 30 M. heute Nachmittag fanden
heftige Kämpfe in der Nähe der deut
schen Botschaft statt, die jedoch nicht
lange anhielten. Mit Ausnahme der
Linie über Serajeivo sind alle tele
graphifchen Verbindungslinien zwi
schen Conftantinovel und andern eu
ropiiischen Städten unterl-rochen.
Während der in der Stadt heute V r
miitag herrschenden Aufregung durch
zogen Militärwachen die Straßen der
Stadt, durchsuchteie jeden Eioilisten,
den sie trafen und :dniigcirien irgend
welche Waffen, die sie fanden.
Constantinovel, 24. April. Gleich
nachdem die Trupden in den Matsch:
ka und den Tafch Kifchla Baracken sich
ergeben hatten, wurden die Höhe-!
züge um den Yildiz Klost von den
Belagerungsiruppen besetzt. Herr
Leichman, der Botschafter der Verei
Leishman, der Botschafter der Verei
nigien Staaten, gab heute sechzig
ameritaniichen Touristen sicheres Ge
leit an Bord eines Dampfer5, mit
dem sie Constantinopel verließen.
Dann besucht-. er alle größeren Hv
tels, erkundigte sich nach den dort lo
ßirenden Ameritanern and gab ihnen
ie Vetsscherungs daß sie nichts zu
fürchten hätten.
Berlin, 24. A ril. Der Correspon
dent des »Lor:lnnzeiger« meldete
heute aus Constantinopel, daß bei
den heutigen Kämpfen mehrere Euro
päer schwer verwundet worden seien.
Jhnr sei, wie er hinzufügt, mitge
theilt worden, daß der Correspondent
der »Londoner Times« getödtet wor
den fei und zwar tn oen Taxiin
Baracken, wo die Truppen des Sul
tans am längsten Widerstand leiste
ten.
San Etesano, 24· April. Die
Sisung des Parlaments, die, wie
bereits gemeldet, vorgestern hier er
öffnet wurde, wurde gestern unter
Wahrung absolutefter Geheirnhaltung
wieder ausgenommen Fremde wur
den selbst aus der Nachbarschaft des
Elubs vertrieben, während der erste
Antrag debattirt wurde. Marfchall
Ghazu Muthtar hielt grade eine Rede
gegen die Absetzung des Sultans-, als
das Zchlachtschiff ,,Mess11dieh«, wel
ches die kaiserliche Jacht »Thalia« es
kortirte, in Begleitung von drei an
deren Kriegsschifer vor dem Jacht
Club Anker wars. Eine Abordnung
landete und erklärte, dafi die Schiffe
zur Verfügung des Parlacnents stän
den. Einige Besorgnifz entstand in
folge der Abwesenheit des Schlacht
schifis »Harnidisch«, aber seine spä
tere Llntunft beseitigte die letzte Be
sorgniß, soweit die Flotte in Betracht
kommt. Wahrnud Scheltet Pascha,
Kommandeur des dritten Ariiieecorps,
und Ali Riza, Chef des General
stabs, langten gestern Nachmittag hier
an und wohnten der Parlaments
sitzung bei, deren Theilnehmerzahl
nach und nach auf zweihundert stieg.
Durch General Scheflet’5 Eintreffen
dahier ist die jungtiirlische Erim-entri
rung vollständig geworden
Benut, 24. April. Welch den letz
ten aus der Umarqend Von Alexan
dreiti heute hier einaetroffenen Nach
richten ist die annenifdte Lsrtichaft
Ressad von fanatiidnsn Muhamedai
nern zerstört worden Viele Frauen
nnd itinder wurden dafeldit nieder
geniact)t. Die Lnae in der unweit
von Alexandretta acleaenen Stadt
Beilan ift sehr ernst. litrosie Abtheis
lunaen von Einaelmrenen riicken
heute gegen das 12 Meilen siidmestlich
oon Antiochien aeleqene Städtchen
Suediah vor.
London, 24. April. Nach einer
aus Conftantinopel heute Mittag hier
kingetrosfenen Spezialdepesche wurden
bei den Kämpfen heute daselbst meh
rere unschuldige Personen getödtet
Der Kampf tobte zur Zeit, als die
Depesche abgeschickt wurde, am heftig
sten in dem europäischen Viertel. lan
iek den Ver-letzten befindet sieh Friede
rict Moore, der Correspondent der
»New York Sun«: er erhielt einen
Streifschuß, als er im Begriff stand,
Don den kämpfen-den Soldaten pho
Eographische Aufnahmen anzufertigen
Vom Kaiser eingeladen.
Korfu, 24. A til. Kaiser Wil
helm hat eine Enladung an König
Edward und Königin Alexandra,
welche sur seit eine Kreuzfahrt an
Bord der K nissjacht »Victotia and
Illbeet« tm Mi telmeer unternehmen,
gesandt, ihn auf Koer zu besuchen.
Bürde zu schwers
Ein Armes-III Rechtsan
walts E. P. Whreler.
Gerechte Tarif - Reform.
ante in einer Rede vor der »Am
demn of Politik-il Seience«, dass
bei der Diskussion der anifsrnse
vor den Congreszeomites zn wenig
Gewicht anf die Interessen der
Consnnrenten gelegt worden sei.
Mehr-kosten siir nothwendiger Le
bensmittel sind eine selnoere Bür
de fiir den nrrnen Mann, dem sie
nicht auferlegt werden sollte-. —
Wie Lndenntiidehen betroffen
werden.
New York, 20 April. Für Mäd
chen, welche nur 3350 bis Psij die
Woche verdienen nnd daher als Kon
sumenten unter den-r Hochzoll am inei
sten zu leiden haben, tmt der bekannte
Advotat Everett P. Wheeler gestern
in einein Vortrage ein, den er vor der
,,9lcademv os Political Science« in
Carl Hall, Columbia - Universität,
hielt. Nachdem der Redner darauf
hingewiesen hatte,-daß in der Diskus
sion der Tarifsraqe vor den Congreß
conrites zu wenig Gewicht aus die Jn
teressen der Konsumenten gelegt wor
den sei, sagte er unter anderem sol
gendes: »Jn der letzte Woche abgehal
tenen Versammlung der Konsumen
ten —- Liga wurde uns die Nothwen
digleit menschenwiirdiqer Löhne für
die arbeitenden Mädchen hingewiesen.
Es wurde der Nachweis geliefert, daß
es hier in New York viele Mädchen
giebt, die nur Its-Mit bis 8500 die
Woche verdienen. Sie sind die Kgnk
iuntenten, sur welche ich eintrete. Die
geringe Erhöhung der Kosten ihrer
Lebenshaltung welche der gegenwär
tige Tarif zur Folge hat« macht den
Unterschied zwischen verhältnißmäßii
em Wo lstand und pgiotiver Noth
us. Ne men wir z. . den ucler
als Beispiel. Zucker ist ein not wen
digeg und wichtiges Nahrungsmittel.
Die durch den Tarif bedingte Preis
steigerung beträgt 8900 pro Familie
von sechs Personen. Viele von uns
können dieie Mehrtosten tragen, ohne
es zu fühlen, aber sie sind eine schwere
Bürde siir den armen Mann, dem sie
nicht auferlegt werden sollte. Aehn
lich verhält es sich mit anderen Le
bensmitteln wie auch Strümpfen,
Kragen Manschetten und Baumwoll
stoffn, besonders aber Wollstoffen.
Der gegenwärtige Tarif steigert den
Preis auf Wolle um durchschnittlich
100 Prozent. Der Zoll trisst that
siichlich die minderwerthigen Stoffe
schwerer, als die feineren Gewebe.
Jn dieser Beziehung läßt der Parme
Tarif Alles beim Alten. Die ver
iprochene Revision ist ausgeblieben.
Und trotz der schlechten Zeiten wäh
rend des letzten Jahres ist der Preis
der Broditosfe, des Fleisches und der
Produkte bestänig gestiegen. Die
Kosten der Lebenshaltung steigen nnd
die Zolle elieniall5. Eine wirkliche
Zollredision, tote ioir sie verlangen,
bedingt eine Vereinsachnng der Zölle
und eine Herabsetzung derselben. Die
Zölle aus Rohmaterial sollten womög
lich gänzlich abgeschafft werden. Die
Behauptung das-. der amerikanische
Arbeiter gegen die ansiiindische Con
enrreni aclltiiiizt werden müsse-, ist
lächerlich Wir tmlien dåe besten Ma
schinen und in den iiibrcnden Bran
chen die besten Arbeiter der Welt. ti-;
giebt selbstversmnoum manche Fnou
strien, die iniolae natiirlidier Vortheile
ini Auslande besser und billiger pro
duziren können. Man lasse sie das
ruhig thun. Dann werden sie mit uns
«Handel treiben. Wer verkaufen will,
mus-, mich taufen lsinen einseitigen
Handel kann esZ nicht geben. Wenni
wir durch unsere ttlrsetznebuna diet
Fabriten ini Auslande schliessen tem
men die timde gewordenen Arbeiter
iu uns instit «.)liiirrita. Wie widersin- .
niq ist e«:«. die tfintrsnnderunzi be
schriinteu zu tvollen und zu gleiiiterl
Zeit die Arbeiter anderer Länder
daran zu verhindern, in ihrer Hei
math ihren Lebensunterhalt erwerben
zu können. Byron W. Holl, der Vor
sitzer des anifresorm Comites des
Reform Clubs, sagte, wo immer die
Theilung der Arbeit nni weitesten
durchgeführt sei, sollten die Arbeiter
die höchsten Löhne verdienen, denn bei
der größten Theilung der Arbeit
werde am billigsten produzirt, mar
der allgemeinen Wohlfahrt zu Gute
lommen solle. Der Redner trat fiir
absoluten Freihandel ein.
Uoosevelms Instanz
Er ist augenblicklich Gast von Sir
Alsred Pensr.
Nnirobi, Britisch Ostafrita, 26.
Aprtlf here Theodore Roosevelt be
gab sich gestern von Kapiti Plains
nach der Vesitzun von Sir Alfred
Pease am Athi luß; heute sol ten
ihm dorthin die Mitglieder seiner
Retsesgesellschast Es heißt, daß tn
der evier, in dem Roosevelt und
setne Begleiter zuerst jagen werden,
Ltttven in großer Anzahl vorhanden
stud. Getern erlegte herr Roosevelt
etntqe Tb ste.
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