III-—- --. GUWPEJMU Wegs Sophie Spiegel. Scäv- beide in hambueg in den Ibstheil eingestiegen waren, sie sich gegenüber. Versetzt-ten et sich unbeobachtet Nonen-, ließ fee feine Augen Ins ihr ruhen. Er wunderte sich im stillen selbst darüber, et pfte e sich sonst gar nicht für fssgst ädchen zu interesse-ten Trotz i den- er die Dreißig erreicht. war er danken stets aus dem Wege qegangemz hatte keine einen wechselseitsgen Ein-« denet auf ihn hervorgebracht Doch - .- dtefe hier schien anders geartet, und er hebvnettr. daß in einer tnappen Stunde Berlin erreicht fein nnd er leere Wort der Anknüpfung gefunden hsben würde. «-Jest trieb ein heftiger Windstoß evne große Rauchwolte aus der Loto mstipe den Zug entlang. Die Unde kwte begann zu haften nnd versuchte das schwere Koupefenfter hochzuziehen Jn der nächsten Sekunve rVa·t Wal ter einiges-prangen und nahm der Fremden mit einem qemnrmeltem »Es-eilten Sie«, die Arbeit ab. Das sit-ge Mädchen dankte, das Eis war gebrochen, nach und nach spann sich die Unterhaltung weiter und wurde sog-r recht lebhaft. Als der Zug in den Leb-riet - Bahnen-f einfuhr bat Bellt-r um die Erlaubniß, der Fremsl den ihre Dnndtatche bis an die »Ent teetchk tragen zu dürfen, und er be: geteOte nur mit einem Kvpfnicken tei nen Bruder sons. der gekommen war eher einzuholen Erst nach einem ten MI- ftbllsiichtigen Blick auf die sich ent fernende Straf-entrann wandte er sichL sitt dein ibrn ganz verdiitzt Folgenden ’ »So? Kannft du mir nun endlich Guten Tag« faqen?« begann dieser. IWcmun haft du mich nicht vorge sielltk »Wie gehiUs dänjchenN erwiderte Walter und schüttelte ihm die Hand. »Du hqsi gut reden · weiß felbft nicht wie sie heißt. Ob ich sie jemals wiedersehen werde 7« »Die thust mir leid, mein Alterc entgegnete der andere theilnabnssvolh iiber dein herz. das zum erstenmal Frühlinaserwachen empfindet soll eir staade fallen weil du verqessen Haft, nach ·’Rarn und Ort« m fra gen Das ist bitter. Doch Walter fchien weder denSvott zu hören noch dieReckereien der aanzen Familie zu empfinden der-n Eins plartderte die Sache natürlich aus-. »Weißt du wars« schan er ihm Dar. als er idn zwei Taae später durch das Fenster melancholifch auf die Straße ftarren tad. »sehr doch eine Annonce tn die seineng »Ullmächtiaer!« rief Walten nnd inst sich mit der Hand iiber die Au aen. ob sie ihn auch nicht aeiäuicht hatten, .da geht sie Drüben auf dein Plas· Dott, sieher siebt aerade zu unfe m- Oausherii EIN-hastig fie tornrnt tu uns« siedet Jüngere hinzu der ihm igber die sitSchulter geblickt hatte »Du baft du ihr deine Adresse gearbeii?« .Vift du toll? Nicht einmal meinen Namen nannte ich ibr. Uns wird sie nicht besuchen. vielleicht die Leute ne benan.« Die beiden Brüder befanden sich in ihrem Wohnzimrner ini zweit-n Stock, von wo aus sie die Fremde draußen Ieicht mehr beobachten lonnten· Doch als im nächsten Augenblick die Haus tlingel ertönte, öffnete der unt-erbei fertiebe bang leife den einen Fenster fiiigel fteckie vorsichtig den Kon hin aus und rapportirte, daß wirklich da ,.M-iidchen von der Eifenbabn« qui der Schwelle stünde. ... .., « J ,,«8c17 III-il cL illml Vkl’1k.cil , Will meite Hans. Dznn ickticheis iie Gcki Ivie zwei Kinder auf den Ziehen zurn Ireppenabsay nnd iehnien sich iiber das Geländer-, um das Geivriiw kmi icken der Eintretenden und Dem öif uenden Dienitiniidcten mitznzukiiren «Sie muß eine Betannte non Ma ma fein, die wir noch nicht tennen«, fliifierie Walten »nc1tiirlids sie fragt nach ihr « die Stin« me tlinq zu ihnen herauf — ich werde mich rasch zu Mama schlänqeln, sie soll mich herunter-rufen lassen und mich vorstel len.« Der Zufall wollte es jedoch, daiz W die Mutter gerade aui dem Flur sub und dort das Mädchen ems pfiucp «-Sie kommen wodi infolge meiner Mittei« hörten sie sie vie Fremde begrüßen. »Es-mische Art, einen Besuch zu be« i wigtommen«, brummte bonI-, und das I durch entging ihnen die Antwort der Fremden »Bei-en Sie Zeugnisse?·« ließ sich von neuem Fra u Ehrhaedt vernehmen «Geiviß, verschiedene Ich machte ei sei regelrechten Kurius rnit. « meilich?« Deutlich hörte man dsg- nzmen der Aelteren »Sie mir aber zu zart zu iein ich : W, das Ihnen die Arbeit bei uns wirst-est fallen wird. Auch wäre mir IX est-te Person lieber. Es thut I. iM —« Odie hörten das Raicheln sit Iris strebte Waden-. als I ; M sendichtebung set-Miste « i« ertönte sent das lejte Ist der sits Gneiernen , dann L- M MAY Ehe-Mist hinter ist« P » kni- eingsnse . rmsr sieht wenig «Ulter vIiir rnte M der Treppe. — ' « III ihre seiten »Der war dass« fragte Falter bei nahe all-einlei. i .Hsai tot-sie lies« fügte hanc hin za NRUHO RUer« ermahnte die Mat ten »Was ist denn in euch gefaßt-Ins Laßt mich sehen« Sie hielt die Sorg nettk an die Angen. um den Ranken auf dee Postkarte zu lesen, die sie noch immer in der Hand hielt. »Sie heißt Anna Helling. und bewarb sich um die Stelle als Wäscherin bei unz. Ihr wißt doch. daß die Elife in der letzten Woche abgegangen ist« Waltet war schon wie ein Häuschen Unglück am Treppengeländer zusam mengetnickt, und Hans wehte sich mit einem großen Palmenblattföcher, den er mit einem Ruck vom Kaminsims ge nommen hatte. Kühlung zu. »Ehe Wäschekin?« fragte Walten nachdem er sich mühsam gefaßt, »das ifl wohl nicht möglich, Mama!« »Warum nichts-« erwiderte Frau Ehrbaedt »Weshalb soll sie keine Wafchfran fein? Sie sah ja aller dings viel zu zart für solch grobe Ar beit aus. das ist leidet nur zum Nach theil des atmen Geschöpfes." »Es kann nicht sein,« beharrte der Sohn fast hartnäckig. »Sie fuhr im ils-Zug zweiter Klasse mit mir von Hamburg hierher.« »Das will aar nichts sagen,« ent gegnete die Matt-me achselzuckend. »Wahrscheinlich waren die andern Ab thkite besetzt »Wie haft du von ihr gehört? Dnrch eine Annonce?« »Ganz und gar MQLI Vor einigen Tagen besuchte ich Frau von Brauer im Polaft-Hotel, und traf dort ihre Schwester aus der Rankeftraße, die ich nach einer Waichfrau fragte. Sie tonnte mir eine empfehlen, vergaß aber, mir den Namen zu nennen. bis wir unten in der hatte waren. Dort schrieb sie mir die Adresse auf. Jch schickte eine Vosttarte, und das junge Mädchen kam vorhin hierher und ist wieder fortgegangen Weshalb bitt du in solcher Aufregung iiber eine Wä-; icherin die mir nicht paßt?« i »Ach nur, weil sie jemanden ähnlich sieht, den Walter tennt,'« tarn ihm Hans zu hilfr. Dieser warf dem Bruder einen dankbaren Blick tu und wechselte dag Geiorächothema Aber vergessen tonnte er nicht. Zweimal ertappte er sich dabei, daß er des Abends auf dem Nachhauieweg arn Palaithotel vorbeiging. einmal glaubte er sie bineingehen zu sehen, da rannte er davon. wie von Furien ver-: folgt. Was sollte er zu ihr sagen, wenn er sie wirklich traf? Sie geradeaus ira gen. ob sie eine Wäscherin tei? « Drei Wochen waren vergangen. Niemals erwähnte Walter .das Mäd chen don der Eisenbahn«, obgleich ei ihm jedesmal einen Stich versekth wenn er feine frisch gewaschene und gebügelte Wäsche auf feinem Bett aus gebreitet fand. An einem Sonntaguaehmittag wollte er einen Freund in Wannsee besuchen. doch da er sieh etwas der spiitet hatte, fuhr der Zug gerade da von. Jn seiner hast« noch mitzukom men, war er ziemlich unianft gegen eine Dame garnllt Sich entschuldi gend, zog er n lbut und sah sich zu feiner innerlichen Freude der geliebte-i Unbekannten gegenüber. Er fand iie entzuckenber als Ie. Während sie auf den nächsten Zug warteten, begannen sie miteinander zu vlaubem Sie batten den gleichen Geschmack für Bilder, und indem er interefsirt ihrem Gebanlenweg folgte, schob er die Erinnerung der Wäsche rinevifobe wie einen bösen Traum von sich. Zuletzt raffte er feinen Muth zu sammen und fragte sie, ob er sie am nächsten Sonnabend Nachmittag in die Kunstaugftellung begleiten dürfe. Sie eribeilte ihm willig die Erlaub niß: er bat um ihre Adresse. um sie abzubolen, und fie gab ihm das — Palaftbotel an. ; Zu hause erwähnte er weder etwas s von der Begegnung. noch von der Vet- ’ abredung. Er führte Anna in bie Kunftauizftelluna, und die Zeit verging ihm wie im Fluge. Eine Wäscherin follte sie fein? Da war ja einfach abfurd. Irgend ein ·’(rrtbum mußte da vorliegen, aber urn Aufklärung konnte er sie nicht er » suchen. Beim Abfchied lud er sie zu einein Automobil-Wettrennen ein. Ob sie sich die Abfabrt ansehen wollte? Sie wurde ein wenig verlegen. dann fab sie freimiitbig zu ihm aqu »Im Mittwoch gebt ei nicht, Den Eber hardt; ich gehöre zur arbeitenden Klasse und habe nur des Sonnabends am Nachmittag frei.« Watte-e hatte bat Gefsibh als fei ihm ein Eimer kalten Bessers ils-r den Kon gegossen worden. Zur cr beiienden Masse gebärte sie! Ilfo war ei doch fo! Sie unfeh, nni Ich Wem-tm Zug-te sah si- pwiq g ihm auf nnd sagte: ZU pkspish Here Tät-dawi- habe ich Ihnen schon ce zäh1t. das mit Ihre Zenit Regen eis maL getinde ausgedrückt die Mr ge wiesen hat?« »Nicht möglich. wem-c war denn das?« Er stagte es äußerlich ruhig; in ihm aber todte ein Sturm. »Was gcht mich ihr Beruf an ?«' durchfuhr es sei nen Sinn. »Welche-n Unterschied macht es mik, ob sie für ihren Lebens unterhalt malt oder wäscht, so lange sie ein intelligente-L achtungswiicdigei Mitglied der Gesellschaft ist? Bin ich nicht unabhängig genag, mit das Mädchen meiner Wahl selbst ausza suchen?« Knie-dessen erzählte Anna den Vot giang und fragte donn: »Da ich gerade Man denke: fiit weiches Etziehungj ivitem interesiiti sich Jhte Frau Maine-IX «Ekzsedungssostem?« wiederholte Wetter verwundert ·Seitdekn hans und ich erwachsen sind, interesiitt sich meine Mutter für gar tein Er ie hungssyfiem mehr. Was meinen Die damit-» Das ist aber seht sonderbar Sie schrieb mit sie wolle mich wegen einer -telle sprechen. Ich bin Kinder gärtnetim Wnßten Sie das nicht-Z« »Nein. das wußte ich nicht« statu ! melte Wzlter. ; »Gewiß. Was dachten Sie denn. » dest- ikb ski2« ! Das txnnte er ihr ietzt nicht einge I ftehen Des beichtete er ihr ersi. als ’er ihr net-:- Maß tu einein goldenen iReEfen mit einein Brillgnten nahm. ; Der Zioifclienfall tliirte sich zuleht H auf folaende Weise auf: Anna war zu J its-ten Verwandten von außerhale die fiir einige Zeit in Berlin im Palafts Fotel abgestiegen waren. gereift, in der Erwartuna, durch mehrere Bekannte, »die sich fiir sie verwenden wollten« Unterrichtgftuncen in Ihrem Fach it erkangen. Zu diesem Zweit hatte ihren Namen nnd ihre Adresse auf mehere Zettel, die sie einem der Veftibiilpagen tur Aufbewahrung gest-, qefchrieben Einer dieser Zettel war verfehentlick Frau von Bemerkt Schwester gereicht worden: diese ver-— ieichnete dar-auf die Adresse det: Wafctefrau. und als Walters Mutter« an sie schrieb, kiatte sie einfach auf die: falsche Seite zuerst geblickt i »Es freut ·niet:. daf-, es fo lam«,i sagte die iunae Frau tftirhardn fo oftj sie später von dem Mißverständnis eri? iöhlir. »es war der beste Beweis fei-4 net Liebe« ; Und dies Ziiictetien Papier dein-heil sie forafältiq bis an da- Ende ihrerl Tage auf. i -——--...--—-· i seiten Iesctstr. f Eine ältere, fedr genaue Deine fuckis te sich » fo erzählt man der «T. RI« —- olene Kosten allerlei Bortheile zu verfchaffen und war dafür auch in der ganzen Umgegend bete-nat Am mei ften fürchtete sie sich vor einer Doktor rechnuna und lurirte sich daher stets mit altbeioährten billiaen Hause-rit teln. Die verfchiedenen Wetterftiirze indes-. hatten auf ihre Gefundlieit ei nen schlimmen Einfluß ausgeübt, und befonderi quälte sie ein böfer haften. der durch keines ihrer veobaten Mit telchen weichen wollte. sur-« ent fchloffen hefuchte sie endlich ihre alte Freundin. die Gattin eines Arztes« und richtete an diesen im Laufe des Gefmäckeei ganz unfchuldvoll die Fra ge: »Dottorchen. fagen Sie mal, was machen Sie, wenn Sie einen hart-i nöaiaen Huften nahm«-» Tiefsinnendi blickt Dr. N. N. die fparfame Dame an und antwortet fo kurz wie treffend: « »Ich tut-fid« --..-—--«· sonderbare feste-fortan Eine junge Dame hatte eine neue Eauipage und einen neuen Diener einen fchmucken Burschen vorn Lande« der bist-er Soldat gewefen war, be Itommen »Ich-unt« faste He eines Tage-, »wir fahren aut, tun Visite zu machen. Ja- toerde aber nirgends aussteigen; nisten deshalb die Kar ten von meinem Toilettentifchchen, nnd too tote halte-, giesst du eine Iarte alt' —- .Zn Wi« ersi Ierte Johann, eilte hinauf nnd holte die Karten. Ali man schon eine ge raume Zeit Lasten und manche Karte abgege ift, bemertte die Dame: »Nun fahren wir noch zn s» V» c» D- n. l. to. —- .dal geht ntsitc ruft der erfüeockene Johann »ich habe nne nach Pit II und creer ZehneP Er hatte Hatt der Visiten-i tarten Spielleuten mitgenommen - , M. " Buchhöadlm «Soll ich Ihnen viel leicht such das Bürgerliche Gesetzbuch mit zur Ansicht schicke-IS' Pakt-cum »Was this ich mit dem bürgerlichen Gefesbuchf Sie wisse-VI wohl nicht, daß ich gesdelt worden hinf« »Was gibt ei heute zu Minng — Osn . it « l .« —- R , Mwäfad CzaUsazameeäns auf-ris ass T " Ficke Wiss-w Ringe von Sei-note Rielfens Vetters Irnu Dennerifs unzertrennlicher Begleiter, ihr Hund« war nach dein einstimmigen Urtheil aller, die ihn kunnten, ein wahres Scheut-it Die rundliche Frau Unitirichter (init einein Nest kleiner Kinder daheim) meinte nchfelzuckeniy alle linderiofen Frauen tiirnen auf derartige Ver riietitieiten Leutnant Rund-rufen wi derfprnch höflich aber entschieden: Hunde im allgemeinen wären durch aus teine Verriieitheiti Jn diesem Falle freilich mußte er zugeben. daß es eine Schande fei, sich mit einem so entarteten GefchöpL io einer ten-— centritten hunoeaussiellung. öffent lich sehen zu lassen· Dr. Schöne-in ter Aeftthetiier, der d'Annunzio gele fen hatte und sich mii Stelio und leinen Empfindungen fiir die Wind hunvse verwandt fühlte, sagte, es müsse das künstlerische Empfind-en jedes halbwegs feinfiiidlenden Men schen qeradezu fchinerzhaft berühren eine junge, edelgebsute Frau in Vers bindung mit einem plumpen, stumpf-· nafiaen Bauerntöter zu sehen. Auch dabei-n hatte Bob wenig Freunde. Das Dienstmädchen fchöyte ihn durchaus nicht, überall Anden-: ten an ihn in Gestalt unzähligen grauer Härchen zu finden und ab dürften zu müssen· unv felbfi der alte Snnitätsratii, der Frzn Ten nern häufig befuchte. ein Mann, ver gegen Mensch und Thier diefelbe freundliche Gesinnung hegte, fand es zum mindesien überflüssig. auf Ue berzieher und Hosen Abdruck von; feuchter Gartenerde mitzunehmen --«-i ieibii wenn dieie non einer durchaus: freundlich gemeinten Begriifkungi itanunten i i Der alle Sanitiiteraib war ej ! auch. der Frau Dennerv eines Tages sali ärgerlich fraate: »Liebe aniioige Frau. nun lagen Sie rnir bloß, wa - rurn Sie sieh ausgerechnet dieses strap uiae Vieh zum Liebling erloren ha ben? —- Sie sind doch lanft entschie den eine Frau von Geschmacks« Er war erstaunt, Frau Dennertss Gesicht ernst fast traurig werden zu sehen. Als gut erzogene Dorne be herrichte sie sich aber und irakare lä chelnd: »Hm Dr. Schöniu lIhnen vielleicht auch einen Vortraa gehal ten .’« »Auch das! — Aber ich frage, erdr lich gesundem weil ich mich selber minderes iaaie der alle here und tlopiie nachdrücklieh den Seh-nun von ieinen Dosen Sie standen vor Frau DennertA Gartenhäuschen Die junge Frau sog eine Weinranle herunter. drehte sie uen ihre Finger und iiand einen Augenblick nachdenklich, — wie un les-lässig Pliihlieh fagte sie: »Sie sind mir ein wahrer Freund geworden. ieii ich hier hin. Ich werde Ihnen die Ge schichte erzählen und Sie lollen fel der urtheilen, oh er ·iir mich nicht werthvoller ist als alle Rassehunde der Welt! Sie wissen, daß ich Wittwe bin. sein Mensch hier weis mehr von mir als meines Namen und diese Thal saehr. Nur Sie. der Sie mich Eiter gesehen, wissen vielleicht außerdem« daß ich zuweilen etwan melancholilch « dis. Sie hätten mich vor vier Jahren leben solle-! Ich war damals iuna verheirathet, und mein Mann und ich. wir rauh fles lauen. wohin tnit all dein Gmel-! Dir waren beide jung. —- haiten unis sehr lieh, —- haiien ieine Sorgen. —; ich dachte damals, es gäbe überhaupt; snur Sonnenschein ; Wi! llWJMCN m R» m eures-I allerliedsien Häuschen kurz vor der Stadt· Und wenn mein Mann eben Zeit hatte, fchlenderten wir iuiaxn inen durch die Felder, oder wir mach ten kleine Ausfliige in die nächsten Dörfer. Bei einer solchen Gelegen heit fanden wir Bob, und zwar in einer febr kritischen Situation. Ein alter Bauer war eben damit beschäf tigt, seine drei Geichwifter zu ersäu fen und er- sollte auch daran glauben, war aber entwiicht und wackelte ängstlich auiekend über die Straße. Er sah so drollig aus« ein wahres haarbündels -——- und er tbat mir so leid! So ’n junge-, tleines Liebchen, —- und sollte in dai ekkige, schwarze Wasser! — Ich quälte meinen Mann, bis er dai Thierchen iiir ein paar Pfennige kaufte. Ich sehe uns noch heute, wie wir durch die Felder dein-zogen, ich mit minetn kleinen haarbiindel auf dem Arm! —- Er kriegte zu hause ein rothes Schleifchen um; wir waren wie die Kinder und haben uns Abende lang mit dein Thierchen amiiiirtt Vielleicht hatten wir Beide das Ge siibL das es so etwas vorlöusiaes war, —- bii man etwas besseres ba beu würde, um damit zu fpieterr. Jedenfalls waren wir eine sehr giiiekkiche, kleine Familie, wir drei. Wir batten keinen anderen Kummer als höchstens den« das Hob sickt ganz unheimlich entwickelte. Jch batte er wartet, er würde ein Spit, —- aber mit vier Monaten war er fchon gesit her, und es verging kein Tas« an dem mein Mann mich nicht mit meinem kleines Nilpferd gefoppt hätte. Sie werden solche Resereten We es wurden meist Miste daran-. sie waren fo IIW damit-. —- — — Va tut nrotiittch über meinen Itarin eine merkwürdige Veränder ung. Er lass eines Tages surchtdar erregt und gereizt ans dem Geschäft detai, —- er war Seschästileiter einer großen Firma — sprach taurn ein Wort aß nicht und saß den ganzen Ade-nd und streicheite net-rot an dem Hündchen herum. Ich war sehr er schrocken, fragte ihn, bat ihn. be stiirnrte ihn. «- aber er schüttelte nur den Koos und murmelte etwas von: es müßte sich ja in den nächsten Tagen austlörm Mehr konnte ich nicht aus ihm her ausbringen Von dem Tage an war unser Gliiet zu Ende. Es war ein paar Tage« Tage lang. als od etwas Todtes, Schreckliches im hause umherginge. Mein Mann wurde von Tag zu Tag verstöeter Je mehr ich in ihn drang ; mir doch seinen Kummer seine! Sorge mitzutheilen. desto mehr quälte 1 et sich Schließlich sragte ich ihn über haupt nicht mehr. Jch war zornig aus ihn! -- Jch war ja noch so in disch! ----- Warum ließ er mich so in Sorge nnd Ausregungi Was in aller Welt mußte denn zwischen uns ein Geheimnis sein? Zwischen uns. die wir uns sonst einander jeden Ge danken anvertrauten? Jch dachte, es könnte überhaupt nichts Schlimmeres geben als diesen vermeintlichen Man .ael an Vertrauen« und ich litt that: sachlich unsiiglich darunter. Jch mochte zu teinem davon sprechen. Keiner sollte wissen, daß zwischen une, zwischen uns! so etwas sein konnte. -- Jn diesen schlimmen Ta gen hatte ich niemand als Bod. um mich dabei auszuweinem iein Fell ist ost ganz nasz von meinen Thriinen gewesen« — Die Illklgc ffkllll schwieg Uns starrte vor sich hin. Der alte here sah fie mit feinen iluaen Augen an. Augen« die schon manches Leid gese hen hatten. ---— »Sprechen Sie sich aus« sagte er. Sie fing wieder an. .Danach tam ein Tag, —- eine Nacht, die ich nie. nie, nie vergessen werde. Jch ging gegen Abend aus« weit noch eine nothwendige Bewegung zu machen war und ich mein Mädchen beurtaubt hatte. Jch entsinne mich, wie eine sonderbare Unruhe in mir war, daf; ich mich beeiite, zurückzu kommen, obwohl mein Mann um dieie Stunde gewöhnlich noch nicht zuriict war. Als ich beim tam M! Wie soll ich es schildern? Es war furchtbar, furchtbar! Jch hörte oben im hause das Win ieln des lDundes und ging ihm nach. Da fand ich meinen Mann, meinen Stolz, mein ganzes Gliiat Er lag auf der Erde, Blut im Gesicht, den Redolver in der hand! ——— Jch weiß nicht« was dann mit mir vorging. Lange danach, -— fo kam es mir vor, « fühlte ich etwas War mes in meinem Gesicht. Jch lag ne ben meinem todten Gatten und der Hund legte mir iiber die Stirn. Jch kann Jhnen nicht beschreiben, was ich damals durchgemacht habe. Alles verloren. —- und so verloren. Nicht nur« daß er todt war: er war von mir gegangen, ohne ein Wort. ohne Abschied. -— er hatte mir nicht fagen können, was ihn quälte. und ich hatte kein Troftwort. teine hilfe fiir ihn gehabt. Ich begriff das nicht, be griff das einfach nicht. — bei all un ferer großen, ftolzen Liebe. Ach, und eg war to haslich gewe fen, wag ihn in den Tod getrieben hatte, to häßlich schmutzig bafz er, iDer feine Ehre höher fchayte als fein FLeben, es mir, feinem Weibe, nicht ihatte sagen können. Eine Kette von iunglüatichen Zufällen, ein « anschei lnend begründeter Verdacht, ——- eine eingeleitete Untersuchung. —- vier Wo chen später wurde alles aufgetliirti Der einzige Vorwurf, her ihn hätte treffen tönnen. war, einem Untergebe nen zuviel Vertrauen geschenkt zu ha ben. Die Firma gab ihm eine grnfze Ehrenertlöriiung --« genau vier Wo chen zu spät. Jch konnte es lange nicht begreifen, wie er das Furchtbare hatte thun können, da er mich doch fo lieb ge habt hatte. Unb ich habe Jahre ge braucht, um zu verstehen, daß ein fehr ehrenhafter Mensch sich durch eine hlofze Beichuldiguna schon fo be ichmust fiihlt, baß er fich nicht mehr aussprechen kann, daß das Unge heuerlichfte, für ihn Unqeheuerliche einer entehrenden Anilage, der er nicht entgegentreten kann, allein ge nügt, ihn zum Aeußerften zu jagen. Ich habe ihm später soviel, soviel abgebetenk Später, als ich einfah, als ich ihm nachiiihlen konnte. wie es ist, nichts als schwarze, schwarze Finsternis um sich zu fehen. Als ich begriff, da man fo etwas gerade ben! geliebten enfchen nicht fagen kanni« Frau Dennety fchtvieg. Beb, ber bis dahin ruhig gelegen hatte, hob den Kopf unb fah sie an. Da brach fie aut: »Da ziehen Sie! —- Von all been grasen rahlenden Gläs, das ein Leben dauern faste. — nur ber aræhiißliche bund ift davon iibria get-l at streifen Sie. baß man fein here an o etwas hängen kannt« Ver alte Innttstsrath fah sie an uns niste. nd ein Abend biqu Tages wurde Ieb- seI nieder einmal naß sen Thriinern Ihrs-seen die man den Menlchen nicht seist. —- nnd er wurde lange gesireichelt. Oetsesseseeesaet eures seh-sum Ei war irn diplomatischen Verkehr ehemals Gebrauch, daß ein bei irgend einem fremden Hofe allreditirter Ge ianvter bei der Antrittsaudienz, die ihm daselbst gewährt wurde, die An iptache an den Monatchen in «der Sprache seines eigenen Landes hielt, gleichviel, ob auch leiner der Zuhörer ein Wort davon verstand Jn dieser Laae war auch der bekannte Graf Königsmarh lchwedifcher Geiandter TM Hofe der Tuileriem als er König » Lndwig XIV. seine Kreditive u tät-erreichen hatte. Er sprach alio lLesne feierliche Rede in schwediicher « Spkachh hatte aber das Unglück, in mitten derselben sich plsylich von sei MM Gedächtnis verlassen zu sehen. tx- mar ein peinlichet Moment fiir ihn: doch seine Geistesgegenwart, die großer war als fein Gedächtniß, half ihm augenblicklich aus der Verlegen heit. Ohne sich einen Moment zu be sinnen, til-r er, überzeugt« daß reiner ein Wort Schweviich verstehe, unver zagt fort, zu sprechen, freilich nicht feine Rede, sondern. unter tiefen Ver beugungen gegen den König, zns nächst das ichivedische «Vaterunier«, dann den «Glanben". moran er, da es allgemach Zeit wurde, zu enden, mit einem Tilchaebet schloß, lehterei mit besonders achtungswllen Gesti lulationen gegen den Thron bin be gleitend. —- Det iranziisiiche hof nahm vie ganze Rede mit bebem Jn teresse entaegem der König erwiderte aanz vorzüglich gnädig: die schiert-i fchen Geianvtfchaits : Kavaliere aber vermochten während dieier glänzen den Probe von Geistesgegenrvart ib reo Geiandten nur mit größter Mühe eine ernste Miene zu bewahren. t I sehe-use der seh-ums Die Beduinen, jenes stolze Reiter voll, das die Oasen und Sandwiiften Nordafritae bevöltert, haben eine große Anzahl feliiamer Sitten und Gebäu-be Zu diesen feltsam anmu tbenden Gedlogendeiten gehört auch die des «dactbeil·«. Sobald ein Be duine sich in der Gefahr befindet, tei ner Freiheit oder alles dessen, was er besitzt, beraubt oder fogar von seinem Feinde getödtet zu werden, und es kiliictt ibm, irgend einen Theil des Körpers eines anderen Arabers ou dern feindlichen Stamme oder auch nur einen leblosen Gegenstand, der mit dessen Körper in Berührung steht, »in erqreiien, mit den Worten: »a,na dackdeil at« (ich begebe mich unter deinen Schau fo ist dieser verpflielp iet, feine Vertheidiguna zu überneh men und ihn in Freiheit zu lesen. — Wenn ein Araber dae Unglück bat, in Gefangenschaft zu gerathen. fo wenden seine Verwandten und Freunde alle möglich List an, um itm zu befreien. Oft vertleidet sich einer von diesen als Bettler, ver tchaftt ficb unter irgend einem Vor-, wande im feindlichen Lager Eingang iebleicbt sich des Nachts mit einem Zwirnlnäuel in dail Zelt des Gefan genen, nöbert fich dem Orte, wo die ser liegt und giebt ihm, ohne ein Wort zu sprechen. das Ende des Kniiuels in den Mund, oder befestigt es auch an feinen Fuß; dann entfernt er fich aus dem Zeite. indem er den Faden abwickelt, begiebt sich in das enachb.s.rte Zelt, drückt dem Eigen tbiimer desselben das Knäuel in die Hände und erweckt idn mit den Wor ten: .Bliete mich an, ich befebwöre dich im Namen Gottes, dieses unter deinen Schuh zu nebmen.« Der Be duine, der den Sinn dieser Worte nleich versteht, aebt dem Faden nach. gelangt in das Zelt des Gefangenen, weckt den Rabai oder den herrn des Gefangenen und zeigt ibm das dart beil. lAugenblicklich wird der Arabee von feinen Banden befreit, wie ein Freund behandelt und tann ungehin dert zu den Seinigen zuriicktebren De- ckt-im- m »Bist-hieß mich nicht heimführen? Ich glaub’, ich jin-M mich new allein nicht mehr guten-ji« »Du hast doch deinen Hund dabei!« JDas wohl —- aber der führt mich erst noch in drei Aneipen ehe wir zu Haufe sind!« Insch. Sonntagireiier (zuin andern): Was du reitest schon wieder nach haufe? Der andere: Ach, ich habe Angst, ich werde nur gleich den Gaul abliefern, half Sorge« das etwas geschetfn kiinnie, das Luder hat vorhin da un ten auf der WLe Gras gefresetr. Ei ibi ach ei il ie Dummgdeih aaber THE-Weins ow» wisset