Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 30, 1909, Zweiter Theil, Image 13
N yoniqeen oso vevat-echtan Eine lriniinnlistische Slizze von A. O· Klaus-nann. »Es ist Ihnen wohl etwas Nuß von der Lolomotive in's Gesicht aeflogem Sie haben einen schwarzen Fleck ne ben her Raie.'· So sagt lächelnd die liebenswür dige, junge Dame. die im Eisenbahn abtheil mit. dem älteren betten allein zusammenstier Der Herr zieht fo fort sein Taschentuch hervor nnd sucht den Fleck zu entfernen, was ihm indeß nicht zu gelingen scheint, denn die Dame lächelt. »Der Fleck ist noch immer ba«, meint sie, »ich habe leider teinen Spie el, nrn Ihnen denselben sur Besserung zn stellen. Aber wenn Sie steilen, werde ich Ihnen diesen Fliehen Fleck selbst fortbringen« .Sie sind sehr freundlich, meine Dame«, entgegnet der Herr geschwei cheit und ist ganz entzückt von der Liebenslviirdigleit der jungen Dame. die ihr spißenbeseytes Batisttaichentuch aus dem Handtäschchen herauszieht um eigenhändig den Flecl aus dem Gesichte det- Oerrn zu entfernen. Die Munipulotion dotierte ziemlich lange, aber wenn sie von einer so jungen und freundlichen Dorne vor nsmmen wird, läßt man sie sich thon gefallen. Als der ältere Herr nach einer Stunde wieder erwacht. ist er allein im EisenbahnahtheiL Seine Brief tsfehe mit einer größeren Geldsmnme, feine goldene Uhr unr- Iletie, sowie sein Portemonnoie sind verichioundem ehenio die liebenswürdige Reisege iiihrtim die ihn mit ihrem chloroior mitten Taschentuch allmählich betiiubt hal. hii er einfchlief, nnd sie ils-n in aller Ruhe auspliindern lonnte. « Vor dem Berliner hdtel steht ein vermögender junger Gutsbesiyer sang der Provinz, der im Herbst nach der Reichsbauptitadt aetontnten ist, um sich einmal in den Strudel dee Ver aniiaungen in stürzen- Er zieht sich eben noch die handichtthe zurecht. als sich zu tdni ein irer eleaant aetleideter Herr gesellt, der anscheinend auch aus dem hotel herauskommt «Guten Morgenl« sagt iekr höflich der Reuantomtnende, »t·tistliches Wet ter deute! An solch einem Tage ist Berlin doppelt schön. Es iit ganz merkwürdig, wie die Stadt bei Regen wetter ihr Aussehen verändert Einen abscheulichen Eindruck macht die sonst io schöne Neichedauptltadt, wenn der dald geichniolzenn schwarz aewordene Schnee im Winter in den Straßen liegt. Man erkennt dann das schöne Zeinliche Berlin aar nicht mehr wie er.« Der Ritteegutidesiyer findet Gefal len an dem liebenswürdigen Frei-« den« der nach einer weiteren Bemer kung sagt: »Wenn ich nicht irre, habe ich einen Kameraden vor mir" und sich dann vorstellt: »v. V» Leutnant der Re serve im rten DragonersNegiment.« »Ich habe nicht aedient", sagt der Rittergutsbesiken »aber ich bade eine Anzahl von Freunden in der Armee. und meine Verwandten sind iasi ans nahrnslos Reserveoiiiziere.« »Dann sind wir wenigstens in io fern Kameraden alt- wir wahrlcheini lich beabsichtigen uns in den Strudel der Berliner Vergnügungen zu ftür «en.« — »Das beabsichtige ich allerdinng entgegnete der Nittergutebesitzer. Einige Minuten später wandeln die beiden neuen Bekannten zusammen durch die Straßen, und auf den Rath des Herrn o. B. wird znnäsksit in ei ner sehr eleaanten Weknhnndlunq ein ordentlich-es Frühstück einnenornnien Dieser Herr v. B. ift ein eben io lie benstoiirrsiger. trsie höflicher und an aenehmer Geleilichnfter. Das Fråihi stiiet wird iehr lönalich. Dann macht man eine Spazier-sinkt ee folac ein sehr luxuriöiez Diner nnd schließlich bringt Herr o. B. den neuen Freund, den er durch feine höflich-Zeit und Lietenswürdialeit einaeianaen kat. in einen intimen Club, in dem aeivieit wird. Gegen Mornen ist Der Ritter gutshesitzer aus der Provinz nicht nur seine aanze Baarschaft lot-, sondern er hat auch noch to und so viele Wech iel ausgestellt und als er ohne einen Pfennig Geld nach dem Hotel zurück lehrt. dämmert in ihm die Ahnung ani, daß er in eine Falschsnieleraeiells sehst aerathen ist. Nur ahnt er noch nicht« dafi der nnaeblicke Herr v. B» der höfliche liebenswürdiae, aewandte Mann, nichts anderes is als einer ter »Schlepoer«, welche den Falsch spieiern Opfer mit Geschick und List zuführen. »Grüß Gott. Landsmann!« ruit auf dem Bahn!·,of in der Großitavt der Mann irn väuriichen Koitiirn dein hiederen Provinzialen zu. der mit iet nent Asfserchen in der Hand rnthlos auf dein Bahnsteige steht nnd nicht weiß, wohin er sich wenden soll. »Griih Gott. Laut-ernannt Suchtt Du ein Unterkommen? Das trisi sich aut, ich suche einen zuverlässinen Men ichen für eine iehr autbezahlte Stel lung, und nehme natilrlich keinen lie ber, als einen Landsmann. Wo bist Du her?« Der to sreundlich Angeredete, der sich in dem Truhel des großstädtischen Bahnhots ganz verloren vorkam, nennt mit Freuden seinen heimathis ort und erfährt- daß der freundliche Mann. der ihn anaesproehen hat. in der Nachbarschast zu Haufe sei. »Ah hebe meinem Berliner ches heute aesaat, ich würde nach dem Bahnhot gehen und zusehen, ob ich nicht einen Landsmann von mirl fände. Das sind die besten Leute« und« sitt dieStesung. die er so gut bezahlt muss er einen zuverlässigen Menschen hohen. Wie freue ich mich, das-, ich dich getroffen habet Nun komm mit, Du kannst Deine Stellung sofort an tmen Du bist ein Glücks ils, Tau Enden wird es nicht so ge oten, wie - ir." Der Banernsiinger. denn das ist der dsiliche Monti, der den Provin zialexx angeredet nat, nimmt den Neu5 lina mit sich und treibt die Höflich teit so weit, daß et nicht duldet. das-. rer Neuanaetommene sein Kösierchen trägt. »Ist bist sehr müde von der Reise«, sagt er, »giedt nur kee. mir thut das nichts-. Du kommst mit dem Kosser nicht durch vie Straßen, Du stößt ia alle Leute an. Nachdem der Bauernsiinger mit sei nem Schützlina süns Minuten lrcnz nnd quer durch die Straßen aexvaui dekt ist« bleibt er vor einem Hause stehen uird saat zu dem Neuling: »Warte nur einen Augenblick, ich will hier eine Treppe ninanfaehen und einen Bekannten anssordern, mit zukommen« Dann verläßt er das Haus«-, das einen zweiten Ausgang hat« nnd wäh rend der Neuling noch vor der Thüre aus den verschwundenen angeblichen Landsmann wartet, hat dieser längst den Inhalt des kleinen sit-stets der vor Allem das Spatgeld des armen, gebauernsängerten Neulinag entkölt, an sich genommen Wie konnte der Betrogene al,nen, daß dieser liebens würdige, höfliche Mann, der sich des Neulinas in der Großstadt so steund schastlich annahm, ein nichtswürdkger Gauner sei-? Höflichkeit und Verbrechen schließen eben einander nicht aus, im Gegen theil, sie ergänzen sich gegenseiti in gewissen Augenblicken Wenigstens ist vielen Verbeechern die Höflichkeit Mittel zum Zweck. Wie wäre es möglich, daß die Hochstapler und Hochitapleriunen ihre eradezu ver kliifienden Streiche verüben tännten, wenn sie nicht durch höfliches und liebenswürdiaes Benehmen ihre Opfer sicher gemacht hätten? Die tränktiche Dame reist mit der wenig weltgewandten Tochter in’s Bad. Unterwegs machen die Beiden die Bekanntschaft einer Dame, welche eine staunen-wende Gewandtheit im Verkehr mit Menschen. in der Beherrs lchuna aller Verhältnisse besitzt. Diese neue Betanntichaft ist von grösster Liebenswiirdigteit und Höflichkeit Sie nimmt sich der iränUichen Dame und idrer Tochter an und dringt sie glücklich bis nach dem Badeort, ilt auch hier noch einige Tone lang mit Rath und That den Damen behilflich, bis sie eines Tages plötzlich verteilen muß, weil sie durch ein Telegramm adberuien wird. Während der kurzen Zeit ihres Zusammenfeine iit es der sochitaplerin gelungen, sich über die Veräältnisse der kränklichen Dame und ihrer Tochter so genau zu orien tiren. daß sie nun direkt nach der Heimath der Dame reifen tann, um dort auf deren Namen Schwindeleien zu verübeu, durch welche ihr Tausende von Mark binnen wenigen Tagen in die lHände fallen. Jn den Straßen der Großstadt herrscht ein gewaltiges Gedränge. Miihsam halten dichte Schiitzmanno letten den Fahrdamm der Straße srei, durch welche sich der große Fest zug bewegen soll. Auf dem Trottoir stehen in zehnfacher Reihe die schau lizstiaen Menschenmassen, obwohl die glühende Sommerhitze unbarmheriiz rrsm himmel herunterdrennt. Zum Schutze gegen die senaenden Stroh len haben die Damen natiirlich die Sonnenschirme ausgespannt, und die Unaeichicklichkeit ist nicht all,zuarosz, dar-IV welche die junge, eleaant aetlei dete Dame ihrem Nachbar unter den Schaulustiaem einem distinguirt aug sehenden Herrn, mit dem Sonnen schirm ins Auge stößt. Die vor nehme »Mama« der unpeschictten jungen Dame ist außer sich iiber Die Unausmertsamkeit der Tochter. Sie erschdpst sich in tausend Höflichkeiten und Entschuldiaungen gegen der-. Herrn, der sein thränendes Unze reibt und wenig von dein ietzt heran nahenden Festzuge sieht. Die ältere Dame ist so errect, daß der Herr sieh aufs Eisrigste bemühen muss« sse zu beruhigem und sie dringend bitten ihrer Tochter n:,ien«de5 kleinen Ver schens Loch nicht zu iiirnen Erst nachdem rer Festzua vorüber ist, ent deckt der Herr, das; die beiden Damen, sotoohl die unaeiehickte »Tochter«, wie die liebenswürdige »Mutter«, ein ooar Taschendiedinnen waren, die ihn auspliindertem wäreend er sein schmerzen-des Auge rieb. Die Hun deete von Menschen, die herum stan« ren, merlten von dieser Manipulation nichts-, da ihre Aufmerksamkeit durch den vorüberziehenden Festzug in An spruch genommen war. Mit arti-gesuchter Höslichleit tritt uns aus der Treppe des Muse-, in dem wir wohnen, ein elegant geklei deter Herr entgegen, um Austunst tveaen einer ganz unmöglichen Miethioartei von uni- zu erbitten, die in dem Hause wohnen soll. Wir sind sehr eilig, denn wir kommen mit Verspätung nach Hause, und man wartet in der Wohnung mit dem Essen aus uni. Aber es ist uns nn inöglich , den höflichen Herrn tuez abzuseetigem ia wir lassen uns sogar mit ihm in eine kleine Plauderei ein, die der höfliche in entzückender Idanier zu stihren weiß. Dann ver abschiedete wie uns von dem liebens s-« . -« «- s- ------ — würdigen Manne mit dem bewußt sein einmal einer Persönlichkeit be gegnet zu sein die wirklich durch nnd durch inmdatnisch ist Crit einige Stunden später wird es uns klar, wer der isöfliche Mann tvur Jtt der Nachbarrrsohnnna auf unserem Flur ist in Abwesenheit der Bewohner ein gebrochen morden, sind der höfliche Mann. der uns aus der Treppe auf tiielt, war nichts als ein sehr konti nirter »Schntiereitehkr«, welcher uns aufhalten mußte, damit seine Kont tlizrn, die eben in die Wohnung ein gedrunqen waren, durch unser Kom tnen nicht gestdrt wurden. Es Ist ihm über alle Maßen ant gelungen uns zu täuschen, und die Sympathie, die er uns eingrilößt hat, entstand vor allem durrn fein höflimes Auf treten Unter fortwährenden Verbeugun gen nnd höflich-e Worte murmelnd, lxetritt der Spezialist unter den Bet lztechern, der als »Einschleicher« ar beitet, das Zimmer in den« Privat-i haues oder dein Hotel, in dein sich ein Schlafender befindet, der bestohlen werden soll Eg- qiebt ja so viele Tausende von Menschen, die bei un ; verschlossenen Thüren schlafen nndj für den Einschleicber besonders in den Morgenstunden eine vortreffliche Ge legenheit zu Diebstöhlen bieten Det; Einschleicher betritt lautlos das Zim mer, läßt die Thür nach dem Lerci-« dor nur angelehnt, unt rasch wieder; fortgulonttnem und unter fortwäh renden Verbeuaunaen gegen das fchlafende Opfer untersucht er die ne ben dem Bette liegenden Kleidungk stücke, sucht er noch herumliegen en Werthsachen, greift er selbst unter das Konstifsen des Selilasendetn utn zu sehen, ob dort nichts Werthvdlles zu finden ist. Sollte das Opfer-er wachen, io ichoorr es argen oen uni lichen, sich fortwährend oeebeugenden Mann, der-um Entschuldigung bittet iveil er aegen seinen Willen in ein fremdes Zimmer gerathen sei, nicht so leicht Verdacht. Einem höflichen Mariae traut man nichts Böses zu. Selbst bei Ausiibuna des Verbre chens braucht die Höflichkeit nicht u leiden. Von den berühmten en si schen, französischen und rufsisåen Straßenritubern, von denen noch heute Sage und Geschichte melden, wissen wir, daß sie meist sehr höflich gegen ihre Opfer ivaren. Sie baten sie mit vorgehalteiier Pistole um Entschuldigung wenn sie ihnen Um stände machten, sie entschuldigten sich besonders bei den Damen, falls sie diese erschreckt oder geängstiat haben sollten, baten sich aber alle Wutng genftiinde und das Geld der Reisen den aus, um dann unter höflichen Entfchuldigungen zu verschwinden. Die europöiichen Neisendm die das zweiselhafte Vergnüaen hatten. auf dem Balton in die Hände von Räu berbanden zu fallen, die sie fort-» schleppten und gefangen hielten, bist die Staatsregierung oder der Konsuls des Landes« dem die Gntfiihrten an-! gehörten, ein hohes Lösegeld gezahlts hatten, haben sich iiber mangelnde Höfiichikii der Rauh-r »i- zu beiia ! gen gehabt. ! Jn jenen gesegneten Zeiten, in de--s nen noch die Romantit in Europas wenigstens in Ungarn« blühte und Räuberbanden herumzogen, deren Mitglieder sich euphemiftisch »tier Burschen« nannten, kam der Abge sandte dieser Räuber zu dem Guts besitzen der gebrandschaht werden sollte. als höflicher Besucher um Un terstiitzung bittend und mit beredteii Worten die Noth der Genossen schil dernd, welche Geld, eventuefl Pferde. Pulver nnd Lebensmittel brauchten. Mit derselben Höflichkeit mußte der Gutsbesitzer die Wünsche der »arinen Bursche« erfüllen, wollte er nicht Hab nnd Gut Durch Brandstiftnng und das Leben durch einen räiilieriicheii lleberfall in nächster Zeit verlieren. Man tanii soaar behaupten, dafi die höflichen Verbrecher die aefiihr lichften sind, ioeil man nicht so leicht über ihre Absichten klar wird und irseil Höflichkeit immer besticht und dazu verführt, oertrauenoselia zu sein. Höflichkeit kann selbst auf dem Schaff-it noch gewahrt werden« nnd jener Denker hatte recht, der zu ei: neni unaeberdiaen Delinguenten ent riiftet sagte: »Mein Herr, es gehört ichließxich nichts dazu, sich hinrichten zu lassen, aber man inufi sich dabei auch an ständig zu betragen rvifsen.« s l Otto-s Voshafte Bestätigt-um Die Aelteret »Ich sagte Herrn Neuert, ich mäke 28 Jahre alt. tsr meinte, man könnte mir’s nicht an schenk« Die Jüngere: »Nein — wohl seit 15 Jahren nicht mehrt« tu ch hausmeilten » Der Lufttchiffer im vierten Stock kann noch immer keine Miethe bezahlenX Hauswirtw »Dann muß er flie gen.« Von Ferd. Wessendors. Jn einen der vornehmsten Juwe lierläden Barinens trat ein modern getleideter junger Mann ein. Gewandt schritt er zu der Thete hin, unter deren Glasdeckel Brillens ten und Diamanten, Gold und Sil ber verführerisch glänzten. Sich nach lässig gegen die dienstbeslissen herbei eilende Vertäuserin verbeugend, sagte er: »Mein Name ist Ehveufeld Ich bin der Sohn des Justizratkds-El)rens seid. Mein Vater beauftragte mich, eine Brosche auszusuchen Dürste ich vielleicht unt Vorlage zur Auswahl bitten?« Die Verlauf-drin holte ein Samm lissen herbei, aus dem eine ansehn lirte Zahl prachtvoller Broschen alänzir. Priisend betrachtete Ehrenfeld die blitzenden und suntelndeu Steine. Trotz längerem Suchen schien er nicht-J Passendes zu finden nnd bat deshalb um weitere Auswahl Die Vertiiuserin wandte sich dem Hinter grunde des Ladens zu. Dabei hing sich ihr Kleid an dein Rande der The te fest. Als sie es los nestelte, slog unwillkürlich ihr Blick Zu dem jungen Herrn hin, der, nachliissig die Hand in die Seitentasche steckend, sich iiber die vor ihm liegenden Broschen beugte. Hatte sie recht gesehen? Jihr war es, als hätte es in seiner Hand ausge blin wie ein E«delstein. Das das mußte ein Jrrthum sein. Sie bolte ein neues Sortiment her : vor. Einen prüfenden Blick wars sie aus das Gesicht des Fremden; aber aufmerksam betrachtete dieser die Schmuckstiickr. »Ich weiß nicht recht, was ich wäh len soll«, sagte der junae Ehrenseld. T,.Unter so viel schönen Soeben wird die Wahl wirklich zur Qual. Jch will »P« doch lieber selber eine nussuchen . lassen. Verzeih-en Sie die Umstände.« ; Damit drehte er sich um und ver » lief-, den aLdrn. ! ) Hastig durchzählte indeß die Ver täuserin die Schmuckstiicke, es fehlte . keines; aber doch — der Blüthenzweig mit dem von Opalen umrahmten großen Brillanten im Werthe von tw) Mart war fort. Wirklich, der irae fort! ——— Was thun? Sollte sie zum Ches gehen? Ratt-los lief sie hinter der Thete aus und ab Rlinglingling —- « ging das Tele Pbom ,.tj)ier Schöller --s wer dort?« »Hier Ehrenseld«, schallte es aus der zitternden Membrane zurück »Ist mein Sohn dort? Er sollte mir eine Vrosche holen.'« »Nein«, antwortete die Vertänfe rin, da er sich nicht entschließen konnte. eine zu wählen, ist er ohne Kauf gegangen.« »Der Esel! Pardon! Sind Sie bitte so freundlich und lean Sie eini ne Broschen in der Preis-lage von 4(.)(".) bis 500 Mart vor, wenn er noch ein-« mal vorkommen sollte.« »Bitte sehr, es soll gescheien!« Sie hina den Hörer wieder an und schellte ab. Der wird schon nicht wiederkom men, dachte sie, und doch, wenn es der Sohn von dem reichen Justizrath war, dann konnte kein Diebstahl vor liegen. Oder sollte er ein Kleino mane sein? - Vor einer Stunde war die Brosche noch dagewesen. Das wußte sie ganz genau. Da hatte sie das theure. Schmuckstiick noch in der Hand gehabt, nnd jetzt sehlte eg. i Wieder iiberlegte sie, rathlos, wag zu thun sei. Da öffnete sich die Last denthiire und herein kam siet traute ihren Augen kaum ——— der junge Ehrenseld. ! Ohne irgend welche Verlegenheit( zu zeigen, ebenso nachliissiq wie-vor hin, lehnte er sich an die Thetr. »Ich wollte Sie bitten, nochmals die Dinger vorzulegen· Ich möchte doch nicht mit leeren Händen nach Hause tommen. Hoffentlich kann ich sie doch wieder umtauschen, wenn sie meinem alten Herrn nicht aesallen sollte, nicht waht?« »Gewiß«, antwortete die Vertäufe rin und breitete wieder die glitzernden Kleinodien vor ihm aus, ihn dabei scharf in’s Auge fassend. Dein An scheine nach gleichgültig, betrachtete Ehrenseld die Schmuetstiiele. hin und wieder eins im Licht erstrJhlen las send. Endlich hatte er eins ausge sucht. »Was meinen Sie zu diesem Bril 1.1ntitetn?« »Gewiß eine seht schöne Brosche«, entgegnete die Beetönserin »Und der SMALL-« »475 Mal-U »Ich will ihn schon mitnehmen Die Rechnung schicken Zie, bitte, an Pa.« »Es thut mir leid, mein Herr. Das darf ich nicht« Die verschwundenes Brosche hatte sie mißtrauisch gemacht. »Bitte seht!« sagte hieraus der Häuser, »dann senden Sie beides zu." Er lüftete den Hut und ging. Schon wollte sie ikm zurücktusen und ihm das Schniuctstiid mitaebenx doch es war ihr, als hielte sie etwas zurück. Wenige Minuten nachher trat der Geschöstssührer ein und fand die Ver täuferin dabei, alle Glasschkänie zu data-suchen «Was machen Sie denn da, Träu lein Stein?« fra te er erstaunt. Da erzählte ise ihm von der ver schwundenen Broiche und von dem Kaufe des jungen Ehrenfeld; auch daß sie lehteten im Verdacht gehabt, —.--·-.» »---... sp. ,- .-. sk- .- — i der Dieb zu »in verschwieg sie nicht. »Warum haben Sie ihn denn nicht festgehalten oder mich gerufen?« rief er ernst aus. »Das war ein Schwind ler, das ist doch llar.« Er ging an’s Telephon und klin gelte den Justizrath an. Der wußte natürlich von nichts, hatte auch vor « her nicht angerufen. · »Da haben toir’s! Jch lann Ihnen nicht helfen, roenn die Broiche nicht zurücktommt, müssen Sie die Hälfte des Wertljes zahlen. Ich verstehe Sie aber auch nicht! Er lies anen doch wieder in die Händel Und· da Sie es doch gesehen hatten, daß er die Bro sche nahm solche Dummheit!« Sprachlos vor Schreck itand die IVertäuferin da. Sie sollte fär die Ihcilste des Wertkteg auflommen — 430 Mart! Der Vater.war todt. Die Mut ter bezog eine kleine Pension, die eben ausreichte, das Leben zu fristen. »480 Mart!« stammelten ihre beben den Lippen und in ihren Augen stan den Thränen Sie that dein Chef leid. Den Kopf bedenklich ichiittelno, sagte er: »Daß Sie aber auch so dumm fein tanntenl Doch verlieren Sie den Muth nicht. Vielleicht wird der Schwindler noch erivischt. Jch aehe soiort zur Polizei und erfiatte An »in eit traurigem Blick schaute sie dem iskch Entfernenden nach. O daß die Polizei den Die-b doch anhalten möch te! Was sollte denn sonst werden? Ihr jährliches Gehalt betrug 1000 Mart, fast die Hälfte war nun vers » toten. — — Elile Stein verbrachte eine un H ruhige Nacht. Stumm hatte sie ihr " Abendessen hinunteraewiirat. Aus die theilnehmenden Fragen der Mutter hatte sie nur geantwortet, sie habe Konfichmerzen und war gleich zu Bett gegangen. Jn ihren Träumen sah sie den jungen Mann, wie er mit Brecheiien und Blendlaterne in den Laden schlich. dort alle Schranke er brach und alles, alles mit sich schlepp te. Dann hörte sie die Stimme ihres Chefs, der ihr mit gewaltiger Stim me zuries, sie miissen nun alles er setzen. Erst früh gegen Morgen schlief sie einige Stunden. Weniae Tage später, als die Ver tänierin eine Besorgunq in der Stadt machte und dabei in die Nähe des Bahnhofs kam, sah sie an einer Lit: iaßfäule einen jungen Mann stehen. der nach Statut und Kleidung sie lebhaft an den noch nicht ermittelten Dieb erinnerte Laut tlonste ihr Herz. Sollte er es wirklich sein? Jetzt drebte er ein wenig den Kons, so daß sie sein Ge sieht erblicken tonnte. Kein Zweifel, er war’6! Schnell eilte sie zu dein an der nächsten Straßenecke stationirten Vo lizistem dem sie in ilieaender Eile die Diebstahlsgeichichte erzählte und ihm« den jungen Mann zeigte, der inzwi schen die Balinhoisstraße biiiabgina. Des Schutzmanng Gesicht erhellte sich. Freundlich nickte er der Vertau ierin zu. »Das Bürichchen werden wir schnell liaben.« Und sogleich nahm er die Verfol gung auf. Nach wenigen hundert Schritten hatte er den Verdachtigen gestellt. »Sie sind der junge Ebeeiiseld?« fragte mit einem breiten Lächeln das Auge des Gesetzes. Der Angeredete wandte sich um. »«-a, der bin ich. Was wollen Sie?« stieß er ärgerlich hervor. »Nichts Besondere-T Folan Sie inir vzur Wache!« »Warum denn das?« Inzwischen hatte Elise Stein die Beiden erreicht. ,,Geben Sie die Broiche wieder, Herr Der Name Ekzrenield woll te nicht über ihre Lippen. »Mein Chef verlangt von mirSck.iderieriatz.« »Ja, aber ich oeritelies nicht.« Der junge Mann blickte rathlog auf die schöne Vertäuierin, deren thrij nenfeuchte Augen ihn bittend ansa Ken. ,,Eine Broichr. So erllören Sie mir doch«, wandte er siali an den Polizisten »Es ist doch der kiietlktelsp fragte dieser hinsviedernm die Vertiiuserin, welche besahend nicite. Dann sagte er ernst zu dein jungen Manne: ,,Folgen Sie mir, ohne Umstände zu machen, tue Wache. Sie sind drin gend verdächtig beim Juwelier Schiöller eine Brosche entwendet und außerdem einen faifchen Warnen ne nannt zu haben.« Der also Verhaftete laekte laut auf. »Das ist wirklich amiisant! Na, ich gehe mit.« Auf der Wache iegitimirte er sich dann als Fritz Ehrenfeld, Sohn deg Justizraths Ehrenseld. und bemiesk1 an der lband eines Briefes, daß er am Tage vorher noch in Berlin geloc sen sei, wo er Medizin studire, und iføon wo er heute Mittag eingetroffen ei. » Sowohl der Polizist, wie die Ver-H täuserin machten große Augen. Also lvar es doch nicht Ver Rechte. Fritz Ehrenield ließ sich dann den ganzen Hergang erzählen. Als er »erfuhr, baß der Dieb in Kleid-ung« l Größe und so weiter ihm aenau ge glichen habe, gan ihm ein Licht aus. »Das war Walter Burgberg!« rief er aus. »Ein Kommilitone, der eh renrüchiger Geschichten wegen vor drei Wochen relegirt worden ist. Er kannte mich gut, hatte meine Figur und wußte auch sehr geschickt zu bit-i piren. —- Beruhigen Sie sich also, Fräulein Er wird uns nicht entse hen. « Am Abend des nächsten Tags wurde Walter Burgberg bereits in einer Weibertneipe -Berlins, wo et T den Rest des Pfanderlöses des i Schinuetstüeles verjuhelte, verhaftehf . Fritz Ehrenfeld, dem das liebliche ; Gesichtchen Elfe’s es angethan hatte. k ließ es sich nicht nehmen, die Bros seinzulösen und der VertäUferin mt seinem launigen Schreiben zu über ; senden. » lFlise Stein bedankte sich herzlichft « und bat vieltaulendmal des Jer » thums wegen um Entschuldigung J Fritz Ehrenfelb antwortete, das habe gar nichts zu sagen. Die Suche hätte ihm Spaß gemacht. Und ob er Fräulein Stein am Sonntag auf der Eisbahn treffen könne. Es würde ihn sehr freuen, sie wiederzusehen Wenn Dr. mer-. Fritz Ehrenfelh seine süße, tleine Frau verlegen nur chen will, dann braucht er sie nur nach der Brossche zu fragen, die einen Bliitbenzweig mit einein von Opalen uxcrrahmten Brillanten darstellt. Dann schmollt sie, bis er ihr einen oder auch nsehrere Küsse raubt, so daß sie sagen kann: »Siehft du, du bist doch ein Dieb« ; Ein Zweiflet. H ,,Sagen Sie mir, Herr Doktor«, fragt eine Frau einen ihr bekannten Herrn, »warum heirathen Sie denn eigentlich nicht? Sie sind doch wie ge schaffen, um eine Frau glücklich zu machen!« »Das glaub ich selbst, gnädige Frau«, gibt der Herr zur Antwort, .»ich lviirdse ja selbst gern heirathen, s wenn ich ein Mädel finden könnt, die »ihrerfeits auch nur einen Mann qliietlich mach-en ivill.'« Schwiegermutter (die sich vergeblich temiiht, in die Aerinellöcher ihres neuen Jacketg zu tonnnen): ,,Steckt denn heute der Teufel in der Jacke?" Schksoiegersohm »Noch nicht, liebe l l L l Beim Wort genommen. i Mania.« Der einzige Unterschied A.: »Wollen wir hier in dem Re » ftaurani zu Abend essen?" B.: »Hier drin? Da giebt’s ja keine halben Portionen und mehr brauche ick Abends nicht!« A.: »Oh, halbe Portionen giebtes hier wohl, nur bezahlen muß man für ganzes« « Aus einer Hamburger Schule. » Jn der Geschichtsstunde fragt der Lehrer: ,,Woran erlennt man die Ger-. manen?« Zufälligerweise wendet et sich an einen Schüler, dessen Vater dem Schwimmtlub »Germsania« angehört. nnd erhält die Antwort: »Die Get-« manen haben ein G in der Badehofe.« Dac- Wachestbum ver Liebe. »Sie: »Mein ·Einziger, sag, könn test Du mich doch lieben, auch wenn ich recht, recht weit weg wäre von Dir?« Er: »So eine Frage; je weiter Du weg wärest, desto heißer würde meine Liebe sein« Ein schweres Stück Arbeit. Dorfschönc izu ibrein auf Urlaub befindlichen Schatz): »An Deine Brief’, See-pl, hab’ i immer 8 Taxs z’lesen!« Sepp: »So ---- aber weißt, Kathi so lang« schreib i a dran!« Naiv. Wirth: »Dieer Wein babe ich fchois Tät- Jahre irn Keller!« Gast: ,,Obo! Was lein anderer will, das braucheng mir aber auch nicht vorzusetzen!« Vorbei. Enkelin: »Bitte, liiroßinamm wo iir den dag ber: »Drum prüfe, wer sich ewia bindet«?« Großmutter: »Aus der guten alten Zeit!« Neues Wori. A.: »Hei der Herr Doktor denn jetzt Spreclsstundex es kommen ja io viele Lenic?« B.: »Das- find Glänbiaer!« Ll.: ,,Also Versprech st unde i« Ein Antoniobilfeinv. »Was ist Jlsnen eigentlich so zuwi der an den Schnanferlnt Das Aus se!«e:i? Die Geschwindigkeit? Der Lärm? Oder der Gestaan «Nee -——— der P re i O !« Bei-übend. Backfisch (einen Leutnanfin Zivil sehend): »Ach, wie ein Mensch nur so herunter-kommen sann-« , --.