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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 23, 1909)
Eisen-r Schreibebrm n Ists-Tit Junkstkngph Un ·-—j q-— No. 359. Jch hen in mein ieste Schreitoebries gestappt, toie ich in die Seil eingelaekt gewese sin un nit mehr autseit gekonnt "hen; Sie könne im miitschiane« daß ich schrecklich gesiihlt den« dikahö wenn e Lehdie in so ebbes noch gar keine Eckspierienz gehabt bat, dann braucht kein Mensch survreist zu sein« daß ich in e ganz verdollte Kohns dischen gewese sin. Jch hen n a ch ge denkt un ich hen v o rgedenlt un vor lauter Denke hen ich das worste Hei tehk kriegt, was Se sich nur denke könne. Es is mich ganz geien un gelb un schwarz in Front von meine Auge geworde. Wie lang ich so gesesse heu, kann ich nii sage, awwer aus einmal is die Dicht ausgemacht worde un drei schwarze Fellersch sin inseit komme un hen gesagt: »Mache Se sich reddig, Jdne Ihr Stiindche bat ge schlage, Sie miisse jetzt stetwe!" »For Hewtvens Sehls,« hen ich gesagt, »das is ja gar nii möglich, motge is Sonn dag un ich hen noch gar nit zu mein Ruche getend. Wenn ich das nii duim, dann hen die Bunde ia niris sor Breckses.« »Das macht uns gar nicks aus,« hot einer von die Fellersch gesagt, »Sie miisse fort un damit müsse Se sor Ihr schreckliche-H Kreim l·eialile.« Well, jer is es mich aw wer doch arig ungeniielbliii geworde. Ich ben gesagt: »Jo: de Lands Seht, was den ich denn ennihau gemacht, daß ich so schrecklich geponniicht ioer’n soll?« TM is es awiver komme! »Was Sie gemacht den? hot der erichte gesagt un bot gelacht, daß mich die Ohre gehört den. Was Sie ge macht heni Sie den den Krischtosser Kolumpuö gekillt!« Weil ich lien ge schitowett, wie alles. Iui Deiivek, hen ich zu mich gedenkt, so e schlechtes Wummen sin ich, daß ich den arme Kohlumpus getillt ben, well dann duhn ich auch nicts annetschter die sörse, ais das Se mich jetzt kille.« Go ehett. lieu ich gesagt, ich sin reddig meine Meddesien zu nemme. Jch sin ausgestanne un sin grad den lange Weg hingesalle. Zuerscht den ich ge denkt, daß ich mehbie geiehniet hatt, awwer in die nächste Minnit hen ich meine Auge ausgemacht un da hen zwei Schentelmiinner in Front von mich gestanne, wo sich alle Müh gewwe hen, mich widder zu meine Konschius: nessessithee zu bringe un jetzt hen ich auch erscht ausgefunne, das-, ich all den Stoss nur gedriemt hen. Jch sin von den lange Worte eingeschloie un ei tell iuh, ich hen mich gefreut wie en Schneeiönig, daß ich noch gelebt hen un baß ich auch noch net so en schreck: liche Doht zu steewe ben rauche. Die Schentelmänner sin die haupt häns von die Pennitenscherie getoese un ich hen sie gesagt, was ich wollt un da hen se mich gleich zu die Seil ge nomme, wo unser lietver Herr Thith terthiereetter gesosse hat. Wie er mich genohtiszt hat, da hat er alTliwwer ge bioscht un dann hat er mit mich Händö geschehit un sagt: »No, was mich das awtver freut, daß Se emal an mich gelabit hen! Ei tell juh, wenn mer en Künschtler in so e bunteles hohl einsperre buht, dann sreut nier sich, wenn emal en intellitschenter Mensch an einem kahle buht. Ach, wenn ich dran denke duhn, was mir sor en Suckzeß mit unsere Jungfrau von Nuh-Orliens gehabt hen un wie Sie den Part gespielt hen, dann möcht sieh am liebste blutige Thriine greine, biiahs es war zu schön. Awwer, ei wird auch widber schön un sobald ich aus bie Pennitenscherie eraus fin, dann geht es an met neues Stück un wenn sie nit damit en hitt mache, das leis Mensch mehr an die Sara Bernhard denke duht, bann freß ich mein alte hist un mei Weichbehsen.« Well. met hen noch for e lange Weil zufamme getahkt un unser Taht is so plessent gewese, daß ich ganz dran ver gesse ben, for warum ich ennihau hier her gekomme sin. Er hat mich als e große Künstlerin dahin gestellt un hat mich gefragt, daß ich ihn unner kefne Ziekumstenzes im Stich lasse sollt, Mahl auf mich deht ee seine ganze Oeffnung for sei neues Stück sehe. Er hat esagt, er wär oss Kohrs fest» in e bs e Fetts, awtvek die Zeit dehH auch bald iwwer gehn un dann wär et widdet so gut wie einiger annete Mann. Well, ich den fort gemüßt un wie mer Oubei gesagt ben, do sin mee sald die beste Freunde geschiede nn ich s stn sogar so suhlisch gewese, ihn zui prammisse, daß ich nit bäck an ihn gehn wollt un daß ich sogar die Lie- - dina Lehdie in sei Pies svielk wollt. Wie ich widder an mein Weg heim lwar, da hen ich zu mich gesagt: »Liz: zie, ben ich gesagt, du bist e Kameel « un e Rindvieh, du hast dich widder emol dorch den sein schmnhte Tahk iwwerrede losse un wann ich jetzt heim komme, un ver-zahle es, dann hat jedes den Liibs an mich un dentt ich wär mebbie stock an den Thiereckter. Well, es is ein schuhkes Ding, daß ich Nie mand sage wer’n, wie sillie ich gewese ; sin un ich hen sie sor den Riesen auch H e ganz annere Storie verzählt, was se mit sättisseit gewese sin. Jch ben i se gesagt, dasz ich ihn ganz schrecklich ( daungelahlt hätt un daß er mich ge prammißt hätt, nie widder so en schlechte Drick zu spiele un wenn er aus die Penn eraus wär, dann deht er s uns all unser Geld widder zurück gewwe. Das hat se all gesuht un mer hen dann noch e paar Stunde arig gemiethlich verbrachtun ich hen all meine Erlebnisse un Eckspierienzes von mein Tripp riepohrte müsse. Jch hen se auch von mein Driem verzäblt un da hen se gesosse un hen sor Schrecke die Mailer ussgesperrt. Ei tell jah, ich gleiche als emal so en Tripv zu mache. So ebbes macht-den Mensche eitjnlebtet un das sin ich. Mit beste Riegards Yours Lizzie Hansstengel. —-» Gemüthlich. Ein Herr ist mit einem Bekannten· in Streit gerathen. Er beschließt,s ihm einen ordentlichen Dentzettel zuk geben, lauert ihm Abends vor der« Kneipe aus und prügelt ihn gotts-« jämmerlich durch. Plötzlich tommti der Mond aus den Wollen; der Herr sieht, daß er einen Verlehrten durch gepriigelt hat und läßt ihn los Der Durchgepriigelte japst nach Luft und sagt endlich entrüstet: »Na, erlauben Se mal, mit wem hab’ ichs eigentlich das Vergnü-v gen —- ?!« Angenehmes Eintret. »Was war denn diesen Morgen in der Friihe fiir ein schreckliches Getöse Dei Ihnen im Haus, Frau Müller?« »Ach ja, der schwerhörige alte Rath wollte verreisen und da hat et sich sie-i stern in der Nachbarschaft fünfzehn Weiter zusammengepumpt. «« stritt verlangt. »Als du mich heirathetest, schworst, du, du würdest mich immer aus den Händen tragen. und jetzt sorgst du nicht einmal siir meinen Lebensunter halt!« »Aber, meine Liebe. wenn ich dich aus den Händen trage, tann ich doch unmöglich etwas arbeiten!« Ein Schlatt-ps Buchhändler: »Wie sangen Sie esi nur an, Herr Meier, daß Sie so viel Kochbiicher deriaufen?« Gehilsec »O, das ist sehr einfach! . . Jedem jungen Fräulein, das einen Liebesbriefsteller lauft, kann man ein Rochbuch ausschwatzen . . .!« Seufzer Schneider: Diese Studenten, das, sind wirtlich schwierige Kunden, ans 30. lommt man bei ihnen zu zeitig-; und am 1. Nachmittags schon wieder zu spät. Widerstandstäbis. F qu J Bauer Cim Laden): «J’ möcht’ a! Schachtel Schreibfedetn, aber ftaktejj sie ghören fürn Gemeindeausschuß. ( I — I this-ums 4 Apis-TI; - J Jung-r Dichter (dek in einer Sauce ein Lorbeerblatt gefunden): «Ob das ver Anfang der Unsterblichkeit ist?« Arena P. praxi-ei neceefte Ersu sunq, pas gehustet-tote Gewehr. Nun gibt es auch peräuschlose Flini ten. Diese Erfindung hat sich Himm Pech Max-im poietiiieren lassen. -Er ist der Sohn des-z Etfindirg der besten Schiießqewcytr. Jm Februar hat et einem ans Interessenten nnd Zeitungss leuten bestehenden Publikum in einer New Yrrier AnwaltgsOffice zum er sten Mal öffentlich das geräuschlose Schießen demonstriert und eine gera dezu enthusiaftische Bewunderung her vorgetufen. Es handelt sich bei der Erfindunq nicht etwd um eine besonders ton sstruierte Waffe, sondern lediglich nm einen Schnlldätnpfer, der irgend einer Nohrmiindung angepaßt werden kann-. Der Schalldiimpfer besteht aus einer zStuhlröhre von etwas größeremDurch messer, ols dem des Gewehrlaufs, wel che mit nach der Jnnenseite eingeboge ne nStahlvändern versehen ist. Wenn ein mit einem Schalldämpfer persehenes Gewehr abaefeuett wird, be rwegt sich die Kugel durch den Schall Jdämpfer, ohne im YGeringsten on Schnelligkeit, Durchsihlngstraft und Zielrichtunq zu verlieren. Die durch koie Explosion des Schufsee verursach ten Pulvergase werden von den turbi nenartigen Stuhlbändern abgefangen nnd können nur sehr langsam entströ znen. Ganz allmählich werden sie von der Luft aufnesoqen und ohne jeden Lärm treten sie ins Freie. Weder ir gendnelche beweulichen Bestandteile noch ein lomplizierter Mechanismuz sind nötig, um diefeg Resultat zu de werlstellicim Von einer Abnutzung des Schalldämpfers tann also niemals die Rede sein. Ein besonderer Vortheil der neuen Vortichtunn besteht darin, daß sie an jeden Gemebrlanf mit eine-: Selsrauhe leicht befestigt werden kann. Die Qualität des Gelvehrg wird durch den Schalldämpfer nicht im Ge rianten beeinflußt. Die Kugel stößt in ihrem Laufe auf keine Hindernisse, und dn sie ihre volle Schnelligkeit be reits erlangte, ehe sie den Schandtin fer Passirte, erleidet sie an ihrer Ge schwindigkeit teine Einbnße. Größe :und Gewicht des Schalldiimpfch hän: »qu von Kaliber und Stärke des Ge ; wehrs ab, an dem er befestigt wird. I Fiir ein Gewehr von 22 tinliber ist er tktwa 4 Zon Iang, 12 Zon im Durch messer dick und fein Gewicht beträgt Jå Tet- Ztimlldämpfck im Durchschnitt llnzen. Tag Gewicht ist so unbedeii : tend, das-, dadurch tein Einfluß auf dass Gleichgewicht des Gewehr-·- ausgeübt toird In der Westentasche iann er bequem Platz sinden. s Das Prinzip, aus dem der s- Crit-ali diimrser beruht, ist die Vlusniitzuna der zentrisuaalen straft, oder die Einen thiiinlichteiten der rapid gedrehtensiör per die vom Centrum aus zum Fluge nebracht werden Wenn ein Gewehr abgeseuert wird, welches mit einem solchen Schalldärnpser ausgestattet :it, iso passirt das Proteltil durch den in ilindriaen Dein-. p.ser Die sich bei der Entladuna entwickelnden Pulveraaie ioenn sie in den sinlinder eintreten, be toeaen sich rotirend und ztvar so ri ipide sind ihre Drehunaen, das: sie im sder Peripherie des schalldämpsend n IZylinderS abslieqen Da das einiiiie Mittel ihres Zutritteg in die offene Lust nahe dem Mittelpunkte dskZ : Dänipserg ist,lönnen sich die Gase nickt entfernen, bis ihre Schnelligkeit fikt) « lierobaeinindert hat. Diese Herabmin deruna ist eine allmähliche, und so ist der Eintritt der Gase in die offene Lust gleichfalls nur ein allmähliitieiz und darum ist der Knall nicht do der nur jede plötzliche Explosion heulen-L Herr Marim benutzte bei seinen Proben alle Arten von Getoehren, auch Armeeaewehre, in Europa wie in Ame rila im Gebrauch befindliche. Die aus probirteu Massen rangiren von dein 22talibrigen Winchester zu dein «..'t» Springsield-Getvehr, der Haupttoafse des Bundes-Militärs. - Zuerst wurden die Schüsse aus den Gestvehren ohne Schalldiimpser abgene ben. Alle Fensterscheiben zitterten und: die Anwesenden waren niit Sprenannq; ihrer Trommelselle bedroht Dann tourde der Dämpser angeschraubt unds man tonnte tautn einen Schall hören, i trotzdem die-gleiche Pulveriadung uno die gleichen ugeln zur Verwendungl kamen. Ein Nebenresultat von ganz außer ordentlicher Bedeutung, daö der Erfin-; der bei der Formulirung seines Pa tentanspruchs vollständig übersehen hat, ist die· Verminderung des Rück schlags aus ein Minimum. Da dies allerdings ursächlich mit der Wirkung des Schalldärnpsers zusammenhängt, so decken die Patente auch diese Errun· gtnlchult Bollsiändig aeriiuschloö wird ein Schuß selbstverständlich auch durch den Schalldärnpser nicht. Der Ausschlag des Damme-L das pseisende Geräusch des lugs der Kugel durch die Lust ih- inschlag in einen festen Körper miissen gehört werden. Abek das klin t nicht anders als ein leiser Ham merfch chlag aus einen Stein. Für den il er beispielsweise bietet das qeriiuscho e Gewehr große Bor theile. Er kann Schüsse ohne Zahl ab fenern, ohne das Wild irn weiten Um kreis zu verfcheuchen. Der passionirte Sportsfreund lann Scheibenichiefzen ohne Störung der Nachbarn in seinen eigenen vier Wänden veranstalten. Er braucht dazu nur eine der vorn Marini tonstruirten Scheiben, welche den Lauf der Kugel aufhalten. Diese Scheiben sind höchst einfacher Art. Sie beste hen aus mehreren nebeneinander ge stellten, mit Sand gefüllten Kisten, in welche die Kugeln dringen, ohne einen Schaden anrichten zu können. Der Schalldämpfer an ArineesGetrehren toird es den Offizieren im hitzigsten Kampf ermöglichen, Kommandos zu geben, die von ihren Untergebenen ge hört und nicht durch den Lärm bei-»Ge toehrfeuers erstickt werden. Die Ka valleriften werden daraus Nutzen zie hen, weil sie nicht länger ein Scheuen ihrer Pferde infolge der abgefeuertenl Schüsse zu befürchten haben werden. s ! Herr Maxim machte auch eine Probe i ;mit Kartenblättern Wenn er sie miti Zithilfenalnne seines Dämpferg durch-i ischoß, ging die Kugel gerade durch, sie! iliesz teine Spur von Pulver an der: iDnrchschlag stelle zurück. Ohne deni Däinvfer zerriß die Kugel das Blatt i und die Durchschlagsstelle erschien nachher vulvergefchtvärzt. Aus diesem uno ans den früher er wähnten Gründen entstand die vielfach geäußerte Befürchtung, daß der Schall: diiinpfer die Berübung vonMordtbaten erleichtern und ein sehr werthvolles Hilfsmittel fiir Meuchelniorder, die sicti »vor Entdeckung sichern wollen« werden könne, wovor es dem Erfinder selber grause, wird von diesem verlacht. Denn unhörbar wird ein Schuß auch durch den Schalldrimpfer nicht« und be- s sonderg, wenn er ans lurzer Entfer- « ;nung abgegeben wird, mus-, er jederzeit Jvernclsnibar sein. Reiterofstzier und Eint-ruhen Von einer gemiithiichen Szene zwi Ischen einem flotten Reitekossiziek und einem Einbrechek, die ocn Vorzuq hat sing dem Leben aeariffen zu sein, weiß » der Sofiaer Mitarbeiter iek Berl· Ross. Zig. zu erzählen: Beicht da vor einigen Tagen ein Strolch in dieWob nung des NeiteriOberleutnantg ein und macht sich in dessen Garderobe zu schaffen. Das Unglück will, daß aus - der Reithofe des. Offizierg eine Tabak« dofe mit Lärm zu Boden fällt und den Eigenthümer weckt. Dieser springt aus dem Bett, faßt den Einbrecher sehr un : sanft beim Rocktragen und lautet auch l feinen Burschen herbei. Herr und Die ner Priiqeln den Strolch windelweich Dann entwickelt sich folaender Dialoa: Oderleutnant: »Was hat Dich in mei ne Wohnung getrieben?« —--— Strolcht »Die Noth. Herr Dberlentnant, ich habe nichts zu heißen« — Oberleut nant: »Weißt Du denn nicht, daß ac aen Ende des Monats lein Knopf bei mir zu finden ift?« —- - Stkolch: t? — Oberleutnant: ,,Laß Dich einmal un tersuchen.«--Tableau! Der Oberleut: nant findet fiinf Franken in den Ta schen des —Einl)rectfers, überaiebt das Geld dem Burschen mit dem Befehl: ,,Kaufe morgen Thee und Zitder«· und läßt den »armen« Strolch frei mit der Aufforderuna, am Ersten wiederzu !ommen, um sich die 5 Franlen zu ho len. — « Der Engländer Shackleton hatte bei nahe den Südpol gefunden Beinahe hätte Walter Wellman auch den Nord pol gefunden, sein Ruhm ist also durch die Erfolge des Engländerg nicht ge fchmälert worden 8 If- Ki Beim Publikum macht sich anlijszlich der Spannung aus dem Baltan schon eine starte Abspannung geltend. »t- iis it Jmmer ist die Liebe und Hilse, die wir in unserer Familie haben, das Beste in diesem Leben. si- sk se Der unheimliche Trinker ist der heimliche Trinker II st- II : Die Rebalsche Zeitung kiindigte in; No. 20 an: »Der am Freitag stattsin s dende Kainmerniusikabend gestaltet sich l zu einem slawischen Abend. Jm Pro i gramni ist die russische Musik älterer Schule, die jungrussische Richtung und die tschechische Musik vertreten. Das Belegen von Plätzen zu dem Jammer musikabend ist wie nochmals in Erin nerung gebracht sei, nicht mehr nötig. « Na ja wenn wirklich nur Jammermu sik geboten wird, geht doch kein Mensch hin. se si- « Zu schade, daß die Friedenstaube jährlich mit einem Hausen Kriegs schissen und neuen Regimentern gesät tert werden muß. Wenn sich nur ein billigeres Futter finden ließe! II -I· III Eine tolle Geschichte wäre es, wenn die europäischen Mächte sich jetzt noch in die Haare gerieten, weil sie sich nicht darüber einigen können, wer am meisten zur Erhaltung des Friedens beigetragen bat. Pilgerfahrten tu Ghin-. Jn ganz abgelegenen Gegenden im Jnnekn Chinas begegnet man zuwei len Schaaren von Pilgern, die einem Gelübde gehorsam, in tagelangen Märschen eine Bergspitze aussuchen und besteigen und den dort oben thro nenden Göttern ihre Anbetung brin gen. So hatte ich ganz vor Kurzem Gelegenheit, im Herzen der Provinz Hunan, in der Gegend von Hengschan am Hsrangfluß, mitten durch solche Pilgerzijge hindurchzuwandern. Die Pilgerziige in dieser Gegend ge hen nach den Tempeln am Fuß und ans dem Gipfel des Berges Tsutaifeng, eines 4300 Fuß über dem Meeres-spie gel und etwa 3000 Fuß über der Ebene gelegnen Gipfels, inmitten der Ge birgsmasse in der Mitte Hunans. Die Straße, die ich benutzte, ist die große Hanptstraße, die die Provinz durch schneidet nnd Peting mit den Haupt stiidten der siidlichenProvinzen sit-ang tung und Kuangsi verbindet. Nur zwei oder drei Monate ruht hier die Wande rung der Pilger, die Bevölkerung an der Straße hat sich ganz aus sie einge richtet, nnd die großen Gasthöse an der Landstraße bieten auch während der Hauptwallsahrtszeit Raum genug zu bequemem Unterkommen. Verläßt man abersdie Straße selbst, so läuft man Gefahr« kein Unterkommen zu finden, da die Gasthäuser ganz mit Pilger-n besetzt sind. Wie man schon an der Kleidung er kennen tann, testeht die Hauptmasse der Pilger ans den Bauern der weitern Umgebung, die in ihrem besten blauen Besuchstittel die Wanderung machen, nur selten trifft man den langen Rock, der den studirten oder wohlhabenden Chinesen anzeigt. Jch traf unter der zahllosen Menge von Pilgern nur zwei Opiumraucher, und auch die Priester undWirthe bestätigten mir, daß solche l unter den Pilgern höchst selten seien.s Was mir auffiel, war, daß ich von» allen diesen Menschen überall auf das«l freundlichste begrüßt wurde-, und daß’ mir von all diesen Tausenden nur eint einziger mit einer Art Beleidigung zu- « nahe trat, und diese Beleidigung war noch nicht sehr schlimm. Und das, ob wohl ich ohne staatliches Geleit ganz allein, nur ab und zu mit einem Füh rer reiste. Die Pilger marschiren in s einem Geschwindschritt. wandern eben-« ! so oft Tag wie Nacht, nnd da ich keine s Eile hatte und die Gegend genießens wollte, so war es mir unmöglich, ihrem » Geschwindschritt zu folget-» Sie müssen aus diese Weise in verhältnißmäßg kurzer Zeit sehr beträchtliche Entfer nungen zuriicklegenz ich habe bei einer Gesellschaft nachrechnen können. daß sie in 30 Stunden 80 Meilen zurückgelegt und dabei noch einen hohen Berg von über 5000 FuszeSeehöhe bestiegen hatte. Fast nirgends ist mir Müdigkeit oder ein Fußleiden angefallen, der Schritt war immer der gleiche muntere Ge schwindschritt, nnd Tiber-all, auf der Straße in der Ebene wie ans den Schluchten des Berghang5, tönte mir ihr munterer Pilgergesang entgegen. Jhre Zahl muß sehr beträchtlich sein. aber es wird nirgends iiber sie Buch ge. führt« und aus dem Betrag der Opfer gaben läßt sich auf ihre Zahl nicht schließen. da die einen nur einen oder einige Kupfertiisch die andern bis zu einem Dollar zahlen. Doch sind. wäh- ’ rend ich emiichlich den Berg hinaus stieg, in z i Stunden iiber 1500 Ge hende und Kommende an mir vorüber gezogen. Das wiirde in 24 Stunden rund 2(),00l) ausmachen unter denen sich etwa ein Hundertstel Frauen defin den mögen. Die Pilgerfahrt ist fast immer durch sein Gelübde veranlaßt, und man sieht Inicht selten erhebliche Erschwernngen sdec einfachen Wanderung So traf ich s einen blutjungen Burschen, der sich alle s leben Schritte niederwarf· Jhm mar ".rotz"allts Bittens und Flehean die Mutter gestorben, und die Thatsache, daß ihm in so großer Jugend ein so schwerer Verlust zugestoßen war, konn te nur aus einer Sünde, und zwar eis ner unbewußten, vielleicht in einem friihern Leben begangen, erklärt wer den, und diese Sünde erheischte ihre Beseitigung durch eine so schwere Pil aerfahri. Jch traf ihn auf der Hin und der Rückwanderung, und beide Male sah ich ihm keine Ermüdung an, obwohl er auf seiner viertägigen Reise sicher 15,000n!al zu Boden gefallen sein mochte. Die Augenstung aller dieser Pilger bestand in sast nichts-, als wag sie auf dem Leibe hatten, nur trugen sie ans der Schulter ein Biindeleljen mit etwa-z Mundvorrath, einen Mantel sür den Berg, meist noch eine Schürze mit Ta schen, in denen sie Weihrauchstangen hatten, von denen je eine jedem Tem pelchen amWege gespendet wurde. Auch sah ich bei vielen eine sür heilkräftig geltende Wurzel, die hier überall ge graben wird, nnd deren Verkauf an die Pilger einen Unterhaltszweig der Um wohner darstellt. Häufig sieht man auch einen Regenschirm unter den Aus riistungsgegenständen der Wallfahrer. Der Berg ist nicht schwierig zu bestei gen, der Ausstieg geht sehr sanft. Unten besteht der Berg, aus weichem Sand stein und Schieser, die durch die Wit terung zu kleinen Geröllsteinen getrie ben sind. Weiter oben findet sich dichter Busch, und erst darüber ist der Berg kahl und nur mit Gras bedeckt. Aus der ganzen Wanderung sah ich keinen einzigen Vogel, kein Säugetier, und nach dek Aussage der Leute kommt es Zier kaum vor, daß jemand aus die agd geht. Die einzigen Lebewesen, die ich sah. waren einige Schmetterlinge, Raupen und Bienen. Der Weg bis auf den Giviel wie die Straße, die zu dein Berge führt, ist durchgängig sehr gut erhalten; Weg und Straße sind ja auch ein wichtiges Mittel für die Bewohner der Umgegend, sich ihren Unterhalt zu beschaffen. Das Betreten der Tempel, in denen die Pilger eintrhren, ist wahrlich kein Vergnügen; unbeschreiblich ist der Lärm, der Staub und das Gedränge in ihnen. Jede Abtheilung Pilger, die neu eintrisst, singt ihr Pilgerlied an der Stelle, bis zu der sie gerade im Singen gekommen ift, weiter, unbe kümmert um die andern Abtheilungen, singen, und zwar jede Abtheilung mit die gleichfalls an ihrer Textstelle fort ihrem eigenen Takt und nach ihrer eige nen Melodie, wenn man so sagen kann. Der Lärm rührt außerdem da von her. daß fast jeder Pilger Gebet ltücher,Geldshmbole aus-Papier Bücher und Weihrauchstangen in die bereitste henden Opfertisten hineinwirft. Wo und wann ein Pilger will, tniet er nach Belieben nieder, uns den Götzen anzubeten, Und es störtsihn nicht im geringsten, wenn ein anderer oder Schaaren oonPilgern sich zwischen ihm und dem angebetenen, in starrer Ruhe verharrenden häßlichen und tunftloscn Götzenbild hindurchdrängt. Sehr häufig ist in diesen Tempeln der Ver iauf von Amulettm fast jeder Pilger zieht mit einem solchen davon, das er zumeist durch ein Loos gezogen hat. Man erforscht auch die Zukunft oder den Willen der Gottheit durch solches Looswerfen, das am häufigsten darin besteht, daß man zerschttittene Bam busenden fortwirft und sieht, ob beide Enden mit der runden oder innern Seite zugleich auf die Erde fallen. Die Priester waren überall freund lich nnd zuvorlommend zu wir, und überall fand ich bei ihnen reichliche und wohlschmeclende, wenn auch aus-· schließlich vegetarische Nahrung. Der Kinematosraph bei den Kante-eilen Die Schaufreudigen, die in den großen Schauhäusern die buntwech selnde Bilderreihe, die der Kinemato graph surrend auf die Leinwand pro jizirt, mit Befriedigung oder mit Lä cheln genießen, denken wohl kaum an die Mühen und Schwierigkeiten, un ter denen diese Ausnahmen bisweilen zustande kommen. Die komischen Jn termezzis und kleinen Dramolets, die vorgeführt werden, verursachen die ge ringsten Mühen; sie werden von enga girten Schauspielern aufgeführt; schwieriger aber ist es, die Bilder a s dem wirklichen Leben zu erlang . Ein großes Pariser Kinematographen Unternehmen rüstet regelrechte Expedi tionen ans, die in unersorschte Länder »reisen, um hier, fernab aller Kultur, unter Entbehrungen und Gefahren jene Photographien auszunehmen die dem Zuschauer dann das Bi d ferner Zonen und Völker vermitteln. Jn den in Melbourne erscheinenden Sporting and Dramatic News erzählt der Ita liener Sutto, der im Austrag jener Pariser Gesellschaft in Begleitung zweier Gehilfen eine Reise durch die Siidsee:Jnseln unternommen hatte, von den Entbehrungen und Aben teuern, die er im Dienste des Kinemas toraphen erdulden mußte. Er hat u. a. die Salomons - Jnseln besucht und ist biH tief in das Jnnere jenes be riichtigten Gebietes eingedrungen, wo die grausamen Eingeborenen noch heute dem Kannibalismus huldigen und erst vor wenigen Jahren eine australische Expedition niedergemetzelt haben. Jn langwierigen Verhandlun gen gelang es Sutto, die dlutgieriakn Jusulaner von der Friedlichkeit seiner Absichten zu überzeugen und sie von thätlichen Angriffen aufdie kleine Ka rawane abzuhalten. Wege gab es nicht, mit dem Messer mußte man sich durch den Urwald den Weg bahnen, oft stundenlang in schmalen Flußläu sen waten und zur Nachtzeit in dem Gestrüpp mit dem Messer eine Lich tung schaffen, aus der der müde Kör rer sich zur Ruhe aus-strecken konnte. Zu gleicher Zeit durchwandern zwei andere kinematographische Expeditio nen Centralasien und Afrika, während in Paris 3000 Menschen mit der Fer tigstellung der Ausnahmen beschäftigt sind. Sehr tröstlich. » . . . . Jch erfreue mich nämlich eines ausgezeichneten Erinnerungsver mögens.« ,,Ausgenommen in Bezug auf Schulden-« »Da verkennen Sie mich: jeden Morgen, wenn ich aufstehe, ist das erste, was ich thue, alle meine Schuld posien zu memoriren, und ich versichere Jhnen, Meister: das wird mir fürs ganze Leben ein Bedürfniß bleiben!« Die verliebten ist-entsinnen Gatte (der spät in der Nacht heim tehrt): »Sei nicht bös, daß es-« so spät geworden ist, liebes Weibchen; wenn wir usere Frauen nicht alle so gern hätten, da wäre der gaan Stamm tisch bereits um zehn Uhr zu Hause gewesen!« Frau: ,,Wieso?« Gatte: »Als wir nämlich ausbre chen wollten, da wurde vorgeschlagen, noch eins zu trinken »auf das, was wir lieben« und das ist so begeistert ausgeführt worden. daß es dreiStuns den gedauert hatt«