Bisans Ende der Welt« scoiuau von Max-inmitte- Bottich-v (2. Zortfesusz Der imiiitte »Wenn-« sauste ab, das Ue Fracksckpöße flogen; Schein lade nnd Tom kamen. man aß und Mist, athmete die wütige Bergluft MS den Duft der blühenden Lin Musik lauschte der Musik und taufchte auch hin und wieder eine ficht immer ganz beifällige Bemer kn iibet die mehr oder minder in tete anten Kurgäfte aus, die in bunter Reihe plaudernd, lachend, Akte-d. flittend zwischen den leuch den Blumenbeeten der EIN-ma de dahinflamitien. Da schlug die laute Thutmuht auf dem Kirchthnrm wieder zwei Wde Schläge »Mi? Schon halb stian fuhr der Oberst auf und zog seine ein-z koche. offenbar schon recht alte TH scheut-by um zu vergleicen »Ein Standal -—— diese Buinines lei!« sprach er in ärgerlichen Tone. weiter, und seine Stirn, über der das weißgraue, ein wenig lockiae Haar schon sehr dann geworden war, legte sich in tiefe Querfalten ,Das nennt sich nun Offizier. Ober teutnant der taiserlichen Schutz truppe, unb ist, wenn man ein Ren dezvous zu fünf Minuten nach oier verabredet hat« urn halb fünf noch nicht zur Stelle! Sage und schrei be: nach fünfundzwanzia Minuten! Fa — in Deutsch - Siidwestasrita wird webt schon ukn acht angetteten werden, wenn urn sechs ausgerückt werden soll!« setzte er rnit scharfem Spott hinzu. « lias weiße, feingliedrige Hand dre e das Tbeelöffelchen auf der Untertafse unruhig bin und ber, iiber ihr oornebrn holdes Antlit. dein der reine Teint der echten sbndinkn eigen war. buschte eine seichte Mitbe, so zart wie das Noth edler La Frankerosen nur flüchtig wie ein hauch. Die Schuld an der Verspätung trifft wohl nicht Herrn v. Bordftedt, sondern seine Mutters tagte sie mit gepreßter Stimme .,-Die Frau Batonin schläft gern lange und ist auch ein wenig um ständlich bei der Toilette." " . ·Daö soll mir sehr leichgiiltig sei-IT polterte der Ober weiter. ging er die langweilige Taute zu use lassen.« Aber, Männchen, das ist doch «in Dein Ernst-, warf die Im Oberst mit ihrer immer miide tlin senden Stimme ein und blickte ib ren «lieben Brausetopf« mit zärt licheni Lächeln an. »Du, bie ver sonifizirte Galanterie — «Zch wass« fiel ibr der Zorniae brummend in die Rede. »Was-net haben Wort zu halten ohne Rück sicht aus den Mittagschluninier und die Toilettentinterlischen ihrer Da men.« Nun stockte das spärliche Geriesel der Unterhaltung ganz, und Juliaz biiette gedankenverloren die Kur-pro menade entlang. Plötzlich zogen ihre Brauen sich leicht zusammen, ibre Nasenfliigel blähten sich ein wenig, und aus ib een Augen war der Ausdruck träu menden Sinnens wie weg-genascht »Er-nimm sie endlich? «fuate der Oberst, der das Mienenspiel seiner-, Tochter beobachtet hatte. s «Bordftedts nicht, aber Fräulein-; v. Schlieben«, antwortete Julia mit einem getrennten fast feind-seligen Mutes in der Stimme. »Das ist neit«, sagte Frau v. Menbura sichtlich erfreut. »Da Cis ich sie doch gleich fragen, ob Its heute Abend nicht wieder musi « - wollen. Sie geigt gar zu wundervoll. die Kleine!" «Ja aus den harntneldärrnen ver sieht e u streichen. Und ein rei ädes s warzes Hexchen ist sie auch e wegen ihrer Kunst rnii Elterns send verwandten zu brechen —— dass Pfe sie doch lieber bleiben lassen isen«, tbat nun auch der Oberst seine Meinung kund-. Wenige Sekunden später betrat Ui mit so gemischten Empfindun-( " crtvartete die Veranda des Kur-l , , begrii te Rottenburas —- et-; III z- le hat« zu »burschitoi" fiir1 W an prägtes Feinaefiihl —i « M las, nachdem ße demJ s Eber ein Vuhend Köpfe hin-i , W hatte: »Ehe Tasse « . ’-.-·· III MII DREI »Die putethaltung bewegte ikch zu suchst In»den bequemen, ausgetrete-Z nen Geletsem in denen sich Gemmhi und Verstand erholungsbedürsigeki sahesssie an warmen Sommer-, nackimtttagen am wohlften Hintern Met —- Kutgebrauch -—— etwas; Spott und ein wenig, nbee nur eint M klein wenig Matten freilich: sch, der als solcher tamn geften konnt-, denn sonst hätte der Oberst das Iesptösh unter allen Umstän den sit W seht entschiedenen IFan abgebrochen In dem höflich verbindlichen Ton, It sie-« Julia v. Rottenburq und Æm v. Schlichen —— eigentlich Dies sie Stäjtn Schüssen —- einan iet weideten und erwiderten, wäre USE-es Beobachter vielleicht »in-e me leite Beim-thesi aus-gefallen eine sorg arn versteckte Feindseligteit, die gera in der ein trenig geslissenilichen höflichleit ih ren deutlichsten Ausdruck sand. Als das Gespräch einen Moment ins Stocken gerieth, sragie Frau v. Rottenburg: «Werden Sie uns heute Abend wieder etwas vorspielenk .Wenn’s der gnädigen Frau Freude macht — gewiß«, war die rasche Antwort. »Schon ehe Sie kamen, sprachen wir davon. wie herrlich Sie Ehre Violine zu meistern verstanden. - as wundervolle S umann·sche Abend lied, das Sie ge tern zuletzt spielten, hab’ ich die ganze Nacht im Traum gehöri.« Aus Vilma v. Schtiebens dunklen Augen guckte ein dantbarer Blick zu der Lobspenderin hinüber· «Gnädi: dige Frau haben aber auch so zart. mit so tiefem Verständnisz begleitet, Huie mir's nur höchst selten einmal ! beschieden gewesen ist.« »Ra', warf der Oberst rnii einein leisen Lächeln ein, Freiherr v. Borg stedt ist als Begleiter doch wohl auch nicht zu Verachten, Kawiesse?« »Gewiß, der Herr Oberlentnant" spielt sehr gut und mit großer Verde. Doch nur die geräuschoolles ren Sachen, die Bkenden Für die intimen, seinempsundenen Kompo sitionen ist er, glaub’ ich, zu tempe ramentvoll'«, gab Vilrna mit einem sleisen Achselzucken zurück. Im schros sen Widerspruch aber zu diesem Lich selzucken und dem gleichgültigen Ton ihrer Antwort stand die tiese Muth-, die sich bei dem neckenden Augenzwinlern Rottenburai iiber ihr schmales bräunliches Gesicht bis zu dem lrausen, nacht-schwarzen Haar empor ergossen hatte. »Ihr absprechendes Urtheil über sein Empfindunagvermögen werd’ ich Herrn v. Borgstedt vermelden, Rom tesse«, scherzte der Oberst weiter und hob drohend den Finger. «Meinethalben', entgegnete Vilma gelassen. »Ich baW ihm iibriaens schon selbst gesagt. Nur um eines bitt’ ich Sie, Herr Oberst: nennen Sie mich nicht immer Komtessr. Ich bin mal eine gewesen. aber ich hin ießt keine mehr-« Ihre Stimme hatte einen Klang angenommen, durch dessen scheinbar-e Härte Schmerz und Groll zugleich zitterten. . »Na —- na«, wars Rottenbura ein, »nur nicht gleich so scharf! Man bleibt doch bei uns zu Lande nun mal der, der man von Geburto wegen ist. Man tann seinen Namen wobl in seiner Ei genschaft als Künstler ändern, aber doch nicht als Mensch, als suristische Person. Und ich bin fest überzeugt: rrenn Sie sich eines schönen Tages ver loben werden« werden Sie hübsch aus die aoidgeriinderten Karten drucken lassen: Griifin Schlksen und nicht Fräulein v. Schlieben.« »Da irren Sie lich seht. here Oberst-. Ich will nichts mebr zu thun haben mit der Vergangenheit, die hinter mir liegt." Das klein-e Hündchen des zierlichen Persönchens tramvfte sich zusammen, ans ihren dunklen Augen blitzte seste Ent schlossenheit. Nottenberg ärgerte sich. Er war —- so wenig Vorurtheile er sonst bat te —- ein abgesagter Feind der Frauenbetveauna und aus Vilmas Worten hörte er nichts weiter her aus als Emanzivationisuchb »Da bätten Sie, um tonseauent zu sein, das Adelsprädilat vor Ihrem Namen überhaupt weglassen müs sen«, setzte er das Gespräch in ironi schem Tone fort. «Gewis3«, gab Vilma wieder in ihrer srüheren gelassen gleichgültigen Weise zurück —- «dai hatt« ich wohl müssen. Und ich thät’s vielleicht heute noch. wenn ich mir nicht unter dem Namen von Schlieben bereits einen Namen gemacht hätte. Aber die Vir ztuosin n schießen wie Pil e aui der Erde. a würd· ich schlie lich unter dem einfachen Schlieben siir eine neue laebalten werden. Und dann —- ei sieht gri; auch gartzuoghrbäiaschoßkole aus. a ,oon' jet n a n n.« « Oberst v. Nottenbura blickte blüh lich sehr ernst. Haben Sie denn nie Sehnsucht, sinds Sehnsucht nach Muse. Zehnlucht nach Vater nnd Mutters« »Sebniucht!« Um Vilmas vollen· rothen Mund guckte es. »Was tommt’s im Leben darauf an. wonach wir uns sehnen? Wer fragt nanach? Und wozu auch? Mit feinem Sehnen wird jeder am besten allein fertig.« Rottendurg riiusperte sich und zupf te an seinem Schnurtbarix »Ihr here Vater und ich waren einst auf der Kriegsaiademie gute Kameraden nnd haben uns auch spnfi im Leben noch manches liebe Mal eiehen und gern gehabt Das leite al —- wd mass doch gleich?— richtig, bei einer Treib iasd in Schlesien Ei ifi allerdings nun auch wohl schen an »die zehn Jah ,te der. Aber ich denke, wenn ich an meinen alten Kameraden schriebe, daß Sie eigensinniges, Keines Kind —« , »Nein, niemalö!« fiel ihm Bilnra fast schroff in die Rede. «Riemals. Man würde m neuem die bedin anna hellen, das ich meine Kunst aufgeben foll. Wozu neue Stärme und Kämpfe. die doch zu teinersn Ziel führen können!'« »Das Aufgehen Ihrer Kunst Mir de man wohl nicht oon Ihnen ver langen«, fuchte der Oberft zu desj tigen, «iondern nur das Aufge der öffentlicken Bett-Eingang Und dut ift doch ein gewaltiger Unterfgiedf »Du-how nicht. Sagen ie ein mal einem Maler, der wirkjich wol kann, er folle hinfort nur fiir die u milte malen; oder einein Schrift l ler, der Talent·hat, er folle nur fiir den Freundeskreis fchreiben —- toas die Ihnen antworten wurden »Da lotnrnen Borgftedt3', fagte Ju lia plöklich mit sichtliche-n Aufritt-mein Jhr war während der -Unterh.iltung, die ihr Vater mit Fräulein v. Schlie ben geführt, gar nicht behaglich zu Muth gewesen. Die »kleine Ziegen-ne rin« —- wie fie die Kornteffe in Ge danken doppelfinnig zu nennen pflegte ——- hatte fckson tiichtig was durchse niocht in ihrem jungen Leben! j steckte übers-Haupt in dem winzigen Perfönchen ein gutes Stück Kraft und Charakter, das wohl einein jeden Ach tung und Mitoefiihl sdnötäigen mus te. Schade, daß sie selbst durchaus keinen Herzenston zu drin interessan ten Mädchen finden konnte, daß das eine zwischen ihnen stand s- das eine. « — Ader Thorheitl Das wa ’n ol les Idol-heit, süße Thordeit —- räu nee SommerträumeZ Und Julia faltete die feinen. fehlt-n ten Hände imSchoofi und blickte höchst angelegentlich in die fprijlzenden Tro Pien des- Springbrunnens, gleich als sähe sie den ausfallend ftattlichen und schönen Mann gar nicht, der eben mit einer für ihre irchtin Jahre etwas iu oendlich gekleideten Dame die Veranda betrat· und nach dem alles ringsum her. Männer, Frauen und Mndchern die Köpfe wandte. Der Oberst hatte seine Uhr ezoqen ««isiins Minuten-nach siinsl A so rech tig aus den Kopf eine volle Stunde Verspätuna«. rief er den beiden Un tiiminlingen, die eben an seinen Tisch traten, vorwurssvoll zu. »Da wird aus unserem Gang nach Schloß Al tenstein wieder nichts. Und das Wet ter wäre zu dieser Partie so brillant. geradezu wie eigene bestellt gewesen! Anfang nächster Woche tommt der Herzog « dann dars man iiberhaupt nicht mehr in den inneren Pakt hin ein." Rottenhurng und die Baronin wa ren in derselben Provinzstadt ansZisiQ man verkehrte schon seii Jahren mit einander, wenn auch nicht gerade in tim, so doch regelmäßig; darum durs te sich der Oberst schon erlauben, seine Meinung srei von der Leber weg zu sagen. was er einer neuen Pudel-e tanntschast gegenüber aus teinen Fall gethan hätte. »Ich bitte tausendmal um Ent schuldigung', antwortete Oberlieutes nant v. Borgsiedt, mit gewinnendem Lächeln seinen Panamahut ziehendi .Marna hatte das schreckliche Pech. ani dem Prachtexemplar von Bluse. das sie da an hat. eine zerpiakte Naht zu finden. Es tostete Zeit, viel Zeit, den schlimmen Schaden zu repariren. Er war das Zimmermiidchen nicht da.« dann war die mit schwerer Mühe aus aestiiberte Seide eine Rüanre zu dun tel, und dann — dann —. Na, die Damen werden ja wissen.« Er lachte, wobei unter Feinem star ken und wohlgepslegten schwar n Schnurrbart zwei Reihen tader er, blendend weißer Zähne sichtbar wur den, und aing von Frau v. Ratten burg zu Julia, von Julia zu Bilma v. Schlieben. jede galant mit einem Handtuß begrüßend Der Kuß aber. den Julia empfing, war länger, siammender, als die bei den anderen, die er austheiltr. »Und gnädige Frau konnten oon Jbren —-- wie ich zu schätzen wage — mindesteni zwöis mitgebrachten Ko stiirnen nicht it nd ein anderes an ziehenk fragte ottenbura die Baro nin, die eben umständlich Aas nahm, nicht ohne den schwarzen Sammtroet so zu rassen, daß die buntseidenen, spißenumrauschten Deisoui über den Lackstieseletten ein wenig zum Vor schein tausen. » , »Ach«. ertönte die säuselnde Ant wort, »ich Jsatte mich nun einmal aus diese roia Blase laprizirt, weil ich sie hier noch nie angebabt habe. Wie gefällt iie Jdnen übrigens, liebe ana diae Fr.-.u?" wandte sie sich an Frau v. Rottenburg. »Seht hübsch -- wie alle-, was Sie trage-ich erwiderte die Gesragte ziemlich gleichgültig »Die Zusammenstelluna von Rasa und Schwarz steht Frau Baronin in der That reizend«, ließ sich Vilina v. Schlieben vernehmen. Sie wußte, daß Frau o. Borgstedt ej gern hatte, wenn man ihr über ihre täglich minde stens dreimal wechselnde TailetieKonv pliinenteXsagty und sie ging darauf aus, sich ihr angenehm zu machen. Der Oberleutnant hatte es so ein zurichten gewußt. da er den beiden jungen Damen ae der Mai neh men konnte. und wischte, während er dein Kellner in heradlassendeni Ton seine Bestellung auszah. mit dein wissest-wen bunt «ndertensaschkn. tued angelegentlieh ein Monatei. Reiterei-arg konnte seinen Ierget über die schon dreimal verabredet( » und m siedet ins Wa er gest-sent Partie nach Schloß Allen ein nicht st rasch verwinden. Uns irgend eint Weise mußte er ihm nach Luft ma chen ·- dat la so in seinem Jung rarnent oder r ti er an seinem - denden. start verf eten.derzen. « be ei . s W m FqunäsEuMä as ..--..- --H--·--.-.---. » die schöne Ruhezeit in solch einem herrlich ungezwungenen Nest wie Lie benftein mit Tailettentram verscherzen kann. Tuch Sie, Herr Lieutenant. ha ben sich wieder derausgepust, als wä ren wir hier mindestens in Ostendr. Aber mir scheint, Sie trag-en u dem Panaina und den weißen Sehn n nur deshalb auch hier im Gebirge den schlolsweißen Strand-nqu damit die interessante afritaniiche Bräune durch die blendende Farbe der Unschuld noch mehr aeboben werden ioll.« Borgfteot lachte wieder sein leise-. beitrickendes Lachen. «Jch habe den Herrn Oberst stets als einen hervor ragenden Psychologen zu schönen ge wußt«, antwortete er verbindlich und llemmte dann sein Monolel ein «Was heißt denn überhaupt — Strandanzugi« wart Vilma act-sel guctend din. »Ich finde die Beze2ch nung einfach verkehrt Gerade, als wenn die beeren nur am Meeres strand die Berechtigung haben sollten. sich leicht und gefällig zu lleiden. Wir Damen —- Du lieber Himmel —- zie lien doch auch an, was uns behaglich in und was uns hübsch zu Gesicht itebt.« Der Oberlieutenant verneigte sich. »Im Namen meiner iäwmtlichen Geichlechtsgenossen ehrfurchtsvollen Dank .Uberigens. here Baron«, nahm. Rottendura mit leisem Stirnrunzeln wieder das Worl. »Das Stück Noth wild, das Sie heute morgen aniSand berq angeichossen haben, ist gefunden -— drüben auf Beirodaer Revier. im Fließ. Weidwundichuß. Ihr Führer, Den ich vorhin traf, bat mir'5 erzählt.« »Was Sie sagen!« fuhr Borgitedt Sei-haft auf. »Ich bin also richtia, wie ich's Ihnen gleich Morgens aus iprach. etwas rechts abgeloinmen. Leicht möglich in dem vertrackten Nr bel. der mir wie ein Sack auf die Visi runa fiel.' Ver Oberst räusperte sich und zerr te an feinem Schnurrbart. «Eg war iibriaens ein Altthier.« .So?« fragte der Oberlieutenant gebet-ni. .Da das Stück allein an mir vorbei-wa. bielt ich es für einen Hirsch Viel Zeit zum Ansprechen hat te ich nicht. Jst ja auch übrigens aleichaiiltia, ob birfch oder Alttbier, Zu Rotbwild drüben in den Dessen liindern. zu denen das Elnienth.iler Revier gebört. keine Schoneeit hat« »Ach, mein himmel«, seufzte Frau v. Rottenburg, «nun find die Herren also aliicklich wieder bei ihrem ewig unerfchövflichen Thema anaelanat!« Der Oberft legte dem neben ibrn sidenden Boraftedt die band auf den ; Arm. .Rebmen Sie mir’e nicht übel "Verehrtefter. Ich verstehe nicht recht. ; wie ein Mensch mit Gemütb und Em Ipfinden um dieie Jahreszeit wo die Alttbiere ibre Kälber führen, ins Ge lag hinein auf Rothwild feuern kann, ohne fich vorher sicher zu überzeugen. daß er auch wirklich ein jagdbares Stück vor fich bat. Ganz abaefeben von dem Unweidmänniichen solchen Tbuns — ich meine, das her-i müßte sich anen im Leibe umdrehen. wenn Sie daran denken. daß das arme ..ftalb, dem Sie die Mutter wegne tnallt haben, nun bilsloe im Forft umberirrt, rettungslos dein hunger tode oder den Fängen des Raubzeugs preisgegeben.' Der Oberlieutenant zog die Schul tern doch. «Dn lieber Gott. wie viel Tausende von Müttern werden nicht — um im Bilde zu bleiben —- im großen Reich der Natur täglich von ihren Kindern weggerissen Das bringt nun mal das Gesetz des ewigen Kampfes, der unaufhörlichen aeaeniei tigen Verfolgung. das untere Erde be herricht, io mit sich. Auf das einzelne Individuum kommst niraends an» Auf uns auch nicht. heute roth —i morgen todt. Und weshalb fallen wir mildherziaer sein als die ioaes nannte ,allaiitige’ Naturs« Er zuckte wieder die Achtelm «Ueberbauvt — wer sich wie ich drei Jahre im dunklen Ifrika mit hottentotten und Hereroi herumgefchlaaen hat« die jede-Weißen. den sie nur fassen können, unter den scheuslichiien Martern und Qualen hinüberbekördern. der lernt sich mit der Zeit auch eine arwifse Gefitbllokf keit an. Ra, und beider Jagd —- s werden Sie ja selbst wissen — kommt eben noch die Passion binzu.« Rottenburg tromrnelte mit den Fin gern erregt auf den Tisch. »Ich denle, wir lassen dies Thema, bii wir ein mal unter vier Augen sind. Dann hätt« ich Sehnen darüber allerdinas noch mancherlei-zu iagen.« Der Oberlieuteant verneigte sich ein Mis. Die Damen schwiegen bedrückt, L keine fah die andere an. Nach einer Pause wandte sich ver Oberst, der nicht gern den Stim mungiverderber spielen wollte, in verändertem, fafi freundlichem Ton von neuem an Vorgftedi »Sie tön nen sich wvbl vorstellen, wie fehr ich Sie beneide, daß Sie hier, fo oft ei Ihnen paßt, mit dem Schiefzpriigel in den Bergen ’rumtleiiern lönnen, während ich armer Teufel mit mei nem elenden herzen immer auf den Promenndennsegen ltrumfchleichen musi« Jönnen Sie denn wirklich nicht rnnl mit? Ich denke, es gelIt Ihnen doch schon viel desserk fragte der . Oberlientenant. »Und roas man hier fo Berge nennt —- « , »Auf keinen Fall«. iel Juli-i ihm ins Wort. Papa dar es nicht! — Und nicht wahr, München Du bist - vernünftigs« »Viel-en muß ich doch noch mal mit dem sadesrzi, ob ich's nicht einmal Dosen darf, ein einziges Mel nur — mit aller Vorsicht«, war die gepreßte Antwort .Tltu'i nicht« liebes Munchenl« tat nun auchoisrau v. Rottenburg. »Du erreait Dich so leicht, und denke doch, wenn ei Dir schaden wiirdeiElin Ende erlitteit Du qar einen Schlagans fall. Waöjollten wir wohl ohne Dich anfangen. ich Ieilia und Waldemar?« Thränen traten ihr in die müden Au gen. Im Musitpavillon spielte die Nur tapelle eben «Erinnerungen an Tann häuier«. eine von jenen Transkriptio nen iiinitlaisiger Komponisten, die, unfähig, ei enes zu ersinnen, eine An zahl Melo ien aus einer beliebten Oper aneinanderilieten. zwei. drei Uebergangetatte tell-it «ichaiien«, die Begleitunq verballhornisiren und al lenfalls nach die Tonart vereiniachen, damit auch ja jedes Dorforckseiter jei des Maoiergänscben ihre Machwerle spielen und vor allem —- laufen tann. .Dir. Göttin der Liebe, ioll mein Lied ertönen«, iauchzten die Geigen des selig-unseligen Tannlzäuiers Lied Jaus dem Söngerstreit, und der dicke Kapellmeiiter schwenkte seinen Salt stoct wie besessen. Boraiiedt. vie leidenschaftdurchzits ierte Melodie leise mitiurnrnend, iah Juiia v. Rottenbura an. und aus zwei dunklen. feurigen Augen schoß ein flammen-der Strahl zu zwei sanften. lichtblauen hinüber. die dem Anprall nicht Stand zu halten vermochten und den träumerischen Blick bellominen. verichiimt auf die im Schooß gefalle ten Hände senkten. Eine andere aber, die daneben faß. hatte das Spiel eiferiiichtigen Herzens beobachtet. Ueber ihre ichwarzumloctte Stirn legte sich eine Wolle, und ieit biß sie die rothichwellenden Lippen zusammen. « »Was ich Sie schon liinast fraaen wollte, Herr Lienteant«, begann wie der der Oberst, dem eine schweigsame Tafelrunde stets Unkehager verur saaite, «werden Sie nach Ablauf Ih res llrlaubes wieder in Ihr altes Nr aiment treten oder nach Afrita zuriick: gedeniw Borgstedt guckte die Achseln. »Ich weiß es selbst noch nicht, berr Oberst. Es hängt noch von allerlei Umstan den ab.« Und wieder suchten seine Augen den Augen Julias zu begegnen. sFartsehung falgt.) How per stoss- der Mir-It- Ist-erst Aus Rom wird geschrieben: »Ihr-i refa, die einzige Tochter des verstorbe nen herzogs von San Teodoro. die sich bisher nach ihrem Vater genannt hat, wird fortan wieder den Namen ihres Gatten, des Fürsten Colonna, annehmen und sich Fürstin Eolonna nennen." hinter dieser kurzen trocke nen Notiz, die von den römischen Blät- ! tern jüngst veröffentlicht wurde, birgt I sich eine Tragödie, birgt sich der Lei: i densroman einer unglücklichen IraiH die naeh einer fast ein MenschenalieH Ioiihrenden Trennung dem Gatten die band zur Versöhnung reicht. The resa Cararciolo, herzogin di San Teodoro e di Partie, die Gattin des Fürsten MareosAntonia Calanna, der gegenwärtig das hauvt der alten rö mischen Patrizierfamilie diesesRamens ist« wurde vor fünfundzwanzig Jahren i das Opfer eines Eisersuchtsdramas.s Sie verfiel in Geistesumnaehtung, und T die Nachricht, daß sie in den alten Palast der Colonna zurückgekehrt ist, « beweist, daß auch ihre Seele wieder ge sundet ist. Es war im Jahre 1883 Die Für stin, die damals acht Jahre mit ihrem Gatten, der zu jener Zeit den Titel ei nes Lserzogs di Marino trug, verhei rathet war, wurde als eine glänzende Schönheit gefeiert. Einer ihrer glü hendften Verehrer war der jungeMars auis Napoleon de Rocragiovine, der Urenkel Lucien Bonapartes, des jünge renBruders von Rappleon dem Ersten. Der junge Marauis machte kein hehl aus der Thatsaihe, daß er seinherz an die schöne Duchessa, die. damals schon zwei kleine Töchter besass, verloren hatte. Niemand nahm die Leiden schaft des Marauis Radokegn ernst, und auch die Fürstin Colonna achtete nieht sonderlieh auf feineBewerhungen. Anders ihr Gatte: in ihm flammte ra sende Eifersucht Um dem Zwiespalt .ein Ende zu machen, ersuchte er den jungen Verehrer seiner Frau auf die höflichste Art, längere Zeit das Palais Calonna zu meiden. Der Marauis chagiovine, in dessen Adern das hei sie Blut seiner korsischen Vorfahren floß. gerieth in Verzweiflung. Er sandte der Angel-einem auf die er ver-— zithten sollte, einen leidenschaftalichen Abschiede-stieß dem er feine Lieblings busennadel beisiigte, einen Schmetter ling aus Juwelen, dessen herz eine ru hintöpfige Nadel durchbohrte, und er lehoß sieh. Die Tragödie rief damals in Itom große Seniatian hervor, noch mehr: die herzogin Marino verlor in folgedessen den Verstand. Ste, die sich vollkommen unschuldig fiihlte, wurde in den lichten Augenblicken, die ihr la men, von einer derart en Abneigung gegen ihren Gatten ertirllh den sie fiir den Selhftmord des harmlolesten un ter ihren Unhetern verantwortlich machte. das sie sieh weigerte, mit ihm zu sprechen oder bei ihm zu bleiben. Sie legte feinen Namen ab und nahm den ihres Vaters wieder an. Sie oers ließ die antiten Ballen des Palaii Co lonna und schlug ihren Wohnsih in England auf. Dort lebte sie einsam und zurückgezogm unter der Obhut ihrer Mutter, einer cngliinderim die vor einem Jahre alt die Gattin des iLords Walsingham starb, nachdem sie ihren ersten Gatten, Lord surghersh und ihren zweiten Mann, den herzog di Sau Teodoro, begraben hatte. Die Mutter der FürstinColonna war selbst romantischen Ursprungs: sise wurde nach dem Tode ihres Vaters. eines Nachkommen des unsterblichen Locke, geboren, den Lord Lytton Bulwer zum Helden seiner Novelle .Ernesi Maltrai ders« gemacht hat« und der die Schwe ster des Lords Tollemache entführte. Locke ertrant im Comersee vor den Au en seiner jungen Frau, mit der er die litterwochen in Italien verbrachte. Der herzog di Marino, der nach dem Tode seines Vaters FürstColonna und Oberhaupt des historischen han ses wurde, widmete sich seiner erlrants ten Gattin, ungeachtet der Abneigung, die sie gegen ihn hegte, mit vollendeter Nitterlichteit und Fürsorge. Obwohl die Fürstin durch ihren Vater selbst sehr reich war, sehte er alles daran, um sie in England mit jedem erdenk lichen Luxus und Komsort zu umge ben. Sie besaß einen Landsih und ein Haus in London, und ihre deidenTöch ter, Jsabella und Viktoria, die bei dein Vater blieben, standen in ununterbro chener Verbindung mit der Mutter. Nach und nach besserte sich der Zustand der Fürstin Eolonna, und je mehr sie geistig gesundetr, desto rnehr ertannte sie die zartsiihlende Ergebenheit, die ihr Gatte noch immer sür sie empfand. Nachdem bereits im vorigen Jahre eine Aussöhnung der Gatten stattgefunden hatte. und nachdem die jeht 54 Jahre alte Fürstin völlig wiederhergestelltist, hat sie ihren Einzug in den Palast der sColonna wieder gehalten, dessen zSchnselle sie seit über siinsundztvanzig sJahren nicht betreten hatte. Icarrisaeadteh Ein Dorado siir Jiiaer in Spanien ist die Albusera, ein großer See siids lich von Valentin, der mit dem Mittel meer durch einen engen, verichlieszbaren Kasal in Verbindung steht. Jn den ichönen Wintertagen wird er von Hun derten von Jägern aus ganz Spanien ausgesucht, da hier die zahllosem aus tem Norden herübergelommenen Was servögel stets eine reiche Beute verlore ckxen. Viele Sagen geben iiber die Ent stehung dieser riesigen Lagune um« doch handelt es iich offenbar nur um die natürliche Entwiiiseruna der wei ten (?bene. die lich zwischen dem Turia und dem Jucar ausdehnt. Nach und nach dringen allerdings die Reisselder immer weiter vor, und die snmvsigen Strecken werden allmählich von dem strittigen valeneianilchen Bauer zu fruchtbaren Löndereien gemacht. Aus ganz slach gebauten Booten, die theils mit Stanaen vorwärts gestalten wer den« theils aber auch ein Segel sehen lönnen, erreicht man El Palmar. Sa ler und El Parello. kleine Fischerorte aus weiß aetiinchten hätten, die aus der Ferne wie große auf der Wasser iliiche ichwitnmende Möqen aussehen. Sie lind die Mittelpuntte der lustigen Jäaerei und der sich daran anschließen denMahlzeiten, denn der Reichthum an Wild ist so groß. dasr niemand leer ausgeht. Prosetsor Vidal von der Universität Valencia zählt in seinem von der königlichen Alademie der Wis senschaften verösssntlichten Katalog nicht weniaer als 128 verschiedene Vo »aelarten aus« die an und aus dem See leben, doch diirste das Wasserhuhn wohl am zahlreichsten vertreten sein. Wenn alles noch dunkel ist, schisst sich der Jäaer nach letnene Stand ein. ei ner halhirten Tonne, die an im Was ier steckenden Pfosten iestaenagelt und rings mit Rohr und Binsen verhiillt list. Davor schwimmen liinsiliche En i ten aus Kerl, die lich durch eine einsa Iche, aber sinnreiche Vorrichtuna in na türlicher Weise zu beweaen scheinen. Sie locken dadurch die wirklichen En ten und die andern Vsael an, die lich bei beainnender Morgendiirnmerung in Schwärmen erheben. Dann ertönt eh weithin ichallendes Trompetensianal und alsbald siinat das arosie Schiessen an. Manchmal lind bis 1500 Flinten lbeisammew Von dem Blitzen und Ge lnatter der Schüsse und den von allen Seiten eriZnenden Nasen der begeister ten Jäger slattern die Vöael wie be täubt hin und her und wissen nichtpa hin sie sich wenden sollen· Das Ganze sieht wie ein ausaeicheuchtes ungeheu res Taubenhaus aus, und die Nimrode lönnen nach herzenswst ihre Ziele währen. Viele wohlgenährte Vilaet stürzen plötzlich vom wahlaezielten Schuß aetraiien wie ein arotier Stein sentrecht in die Laaune, die ihnen sa lanae Obdach und Futter bat. Nach einer Stunde läßt der ungleiche-Dampf etwas nach, beim dtt Heini-« fliegt nach allen Richtungen. Jn früheren Zeiten, als die Jagd noch den Königen aehiirte, gewährten diese zweimal im Jahr. nämlich am St. Martinis und St. Itat inentaae ein Freilchleßem wozu hal Valentin dinausdilaeete und unter den Pinien der Landrunne, die die Laaune vom Meer trennt, in frohen Gruppen laaerie, um db schmackhafte Paella lReitaerichV mit sal zu verzehren. Lange dtirite es aber wie glaat nicht mehr dauern, und auch diele alten Jagdaediete werden in lultivirtet Land umgewandelt sein, das Tautenden von Familien einen li cheren Lebensunterhalt gewährt. Vorsicht: Der lleine Paul: Du. Liessem wir müssen heut brav sein« der rzt bat Papa mehr bewegt-us verordnen