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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 9, 1909)
Die verlorene Krone Nisus us dem Jahre 1866 von Hemiette s. Mketheiuib· A - - A M ts. Forschung-) « iW zog Gisela so ena an sich. des the der Athem fast verging. Jhx Szenen schwarzlockiser Kopf lag an anlaut schlagenben Herzen. »Juki« sagte sie ganz leise. »Ob sit leben oder sterben —- wit sinb eini! Du hast recht. Meines Va:i M Widerspruch. die Feindseligkei: te- -—— all das liegt ietzt so weit weg sog unt — ganz fern wie im Nebel. Nie ist. als hätte ich erst in biesens Ia en. da ich so viele sterben sehen: un te. den wahren Werth des Le beui, die Unzetfiötbarleit unserer; Liebe, unzeres eigentlichen Wesens,j die Richtig eit aller Streitigkeiten ein-I sehen gelernt« «Geliebte!« Er nahm ihre Hän de. »Wenn Du abntesi, was ich un-. Dich gelitten habe und noch leide!« .Sie strich sonst iibet seine Stirn. »Ich mußte Dich auch in den Krieg gehen und hier Deine tranken Freun-, be und Untergebenen pflegen lassen,7 Leda Durste ich mich da durch Dei j ne gngst in meiner Pslicht heitern las-i n Er seufzte, indem et ibt blasses sestcht mit ängstlicher Sorge prüfendv Mich. »Du fühlst Tich doch wobl,z Lieblings« ; «Sanz gesund bin ich, Bode. Abets Ibsi wenn ich krant werd-en unv den spat- —— das wäre mir nich-! He wie ein Leben ohne Dich-« S . Das Leben trennt uns nicht mehr,j Miene Ich will auf sue Deine ve techtigten Ansprüche verzichten — Inq das Deinem Vater — wenn Du. M mein wirst und sofort aus diesem bis-le gehst« i ! i i ! l «Wenn Du gehst — nicht eher!" Z .Schon morgen früh brechen wir; auf mit allen leichter Ertrantten, dick ich transportiren lassen kann. Derz galtan ift leer-, da die preußischel fahun abgerückt rit. Jm Guten! oder Bis en schaff ich uns da Raum; Die Schwerttanten kommen ins La-i Sskrett Mein armer Oberst wird inj ag in fremder Erde liegen. -—E Wirst Du zu Deinem Vater reifen, citelaf ,Rein — Papa ist Gast in Schön brunn beim Kaiser. Jch gehe zu meiner Freundin, der Erzherzogin Mathilde, nach Diesing bei Wien. Iber erst, wenn Ihr fort seid. Darin habe ich meine Pflicht hier gethan. Unnük ängstigen will ich Dich nicht, sodp —- tannst Du mir böse sein, daß tch blieb, so lange Dir hättest hier trank werden können?« .O DIS« sagte er nur und umfaß te ihren Kopf mit beiden hönden Du süße, besiegte Feindin bist ja Hoch in allem die Siegerin geblieben. Virft Du mir bald nnd oft schreiben. Silelai Auch wenn Dein Vater es Dir verbieten sollte?« « a, soda. Nach Wien zur Bot fchat kommst Du wohl nicht wieder?« »Nein, das ist zu theuer für mich — fest, da ich ernstlich an einen ei n hansftand denlen mirs-» Eine Mehr-In in einer kleinen Garnifon ist das Ziel meiner Wünsche Für meine stolze Gräfin freilich ein be fcheidenec Loos.« »Mit Dir ift’s überall schön fiir mich. Wie wir vom Glück träumen —- und·sind dem Tode so nah!« »Geh jetzt. Lieblings« bat er er schrocken. »Ich bin egoistisch, Dich hier zu behalten-« «Schick mich nicht fort, laß mich bei Vit bleiben! Jch könnte jetzt nicht ssein feint« Sie schmiegte sich fester an ihn. »So möchte ich bleiben in Deinem Arm —« lb träumend, halb machend, eng ntn chlungen, faßen sie die lange Spmmernacht hindurch am offenen suchen Die Kerzen waren herun tergebrannt Ein blaues Rauchtvölb chen kräuselte fich in der Luft über« dem Bett des Gestorbenen. ans dessen ers le entstellt-n Zügen jetzt der tiefe de. die feierliche Hoheit des To anösebreitet lag. Det» Morgen bännnerte rosig her ein, die Dähne triihten auf dem hof,k m hörte Pferdegetrappel —- Men-· Mimmerr. Elela richtete sich aus Königsecks Irmenzrnp Mit einem langen Kuß. , M innigem fturnmen händedruck sie ihn. J 11. K a v i t e l. Die Eezherzogin Mathilde legte ei nen Arm um Peinzeß Fredrites, den Mdeeen tun Gifelai Hals und sah beiden mit strahlend-en Au en ins Gesicht »Da wären wir also Stätt lits wieder zusammen —- nut Maty fehlt noch!« » Pfinzeg Ftedkctes Mund blieb ernst. « lädt-ist« sagte sie leise. « It mich ift das Wort nicht gut ge hlt, Nathi!de. Was ift seit unpe reuss lesten Zufammenfein alles ge sqe at Wie sind heimathlos ge Ise n nnd müssen geduldete Gäste etst Welche Stellung für unseren t t« »Technik« wie kannst Du das fa t Wie giäckltd ist per Kaiser und Untier-in Euch hier zu haben! Die-tu m seyen- ist haupt Lx . W W fest Regelme » Jbr Gesicht glühte, als sie den Rass men aussprech. Prinzesz Fredriie streichelte ibr diei Locken. »Du meinst es gut, Mathil-l de. Aber Dr kannst Dich doch nicht; ganz in unsere Empfindungen hinein-I »Ist-sehen Ich habe es selber nicht ge wirst, wie verwachsen ich mit der hei matb bin — bis ich sie verlassen ins-steck .Es ist-— doch aber so schön bier2" Erzherzogin Mathildes Blicke rich teten sich auf die zartgeschwungenel Linie der blauschimmernden Berge des Wiener Waldes, die man vom Fenster aus sehen konnte. Die Bäu me im Garten vor der Villa Braun schweig leuchteten in den bunten Farben des Herbstes vom lichten Gold bis zum tiesen Drange. «Ja —- sehr schön! Aber es ist nun einmal nicht meine heimath Matbilde. Nachts kann ich nicht schla fen, weil ich das eintönige Plätschern der Fontiine in herrenbausen vermis se. Viel mebr wie die Berge liebe ich die Ebene mit ihren weit ausgespann ten Feldern, dem freien Blick in un begrenzte Fernen hinein. —- Können Sie meine Sehnsucht verstehen. Gi ielax Aber Sie waren wohl noch niemals lange aus Ihrer Heimatl forts« «Jch glaube, ich hänge mehr an den mir lieben Menschen, als an der Ge gend, in der ich wobne,« meinte Gi sela nachdenklich. «Mit einem ge liebten Menschen zusammen würde kleine Seele sich überall heimisch fiibs en.« . »Weil-see gehört für mich zusamJ mne«. sagte Veinzeß Fredrile und trat aus der Glaothür des chinesi fchen Saales äinaus Ins Freie. Die anderen folgten ihr. Gera nien, Afterri, Georginen leuchteten in bunter Farbenpracht auf den Bee ten. Die Wiese, in die der Port überging, der mit den Gärten von Zchönbrunn zusammenfließ, war mit Herbftzeitlofen reich beftiett. Lange Marienfiiden wehten wie zerrissene Schleier durch die reine, llare Luft. Die Erzberzogin Mathilde schlug lachend mit der Hand nach solch ei nem Silberfaden. « ltrveiberfommerS Wenn mir erst felber alte Weiblein sind, Gisela —- tannft Du Dir das ausdenieni Ich möchte nicht alt werden —- nien, immer jung und hübsch will ich bleiben, wie beute! — Wie schön alles ift! Sieh mal, die Bitte regnet Gold. Alle Märchen werden heute wahr — auch das von den Bäumchen, das andere Blätter haben wollte· Die Blätter sind wirt lich zu Edelsteinen und Gold gen-or den. Ach, die dummen Menschen, die nicht an Wunder und Märchen glau ben —- das Kanze Leben ist doch ein wundervolles Marthe-IIu Sie tanzte unter den Bäumen hin mie ein großer weißer Schmetterling. Die Sonne spann lauter Goldfäden aus ihren langen blonden Locken. Die beiden anderen folgten lang saurer-. Wie süß sie ift —- immer fröhlich und doch führt sie eigentlich ein trau riges Leben bei dem ftrengen Vater und der unangenehmen Stiefmutter!' sagte Prinzeß Fredrite gerührt. Als sie an der Wiese antamen, tniete Mathilde ichon im Grase und pflückte eifrig einen großen Strauß herbstzeitlofern ·hilf mir. Gisela!' bat fie. «Wir wollen heut zur Taer alle drei Kränze von den hübschen Blumen tragen. Fredrile, Du auch!« Prinzefz Fredrite schüttelte den Kopf. »Ich trage leine Blumen. Jch gehe nur in schwarzen Kleidern, so lange wir Ver-bannte sind« »Wir aber buldigen Dir, schöne Königitochter!« Mathilde hielt ihr ei nen Blüthenftrauß entgegen. he Frohsinn sprudelte über. Je es traurige Wort verwandelte sie zum SEND «Mathilde, nimm Dich in acht!« warnte Giselen ,herbstzeitlosen sind giftig, und Du bafi keine Dandschuhe n.Wie ängstlich Du für mich bist und haft dabei in Prao Choleralran te gepflegt, ohne Dich oor Unsteckung zu fürchten. Mich friert. wenn ich nur daran dente.« «Arrne Gisela, Sie haben wirtlichs schwere sage durchgemacht!« Hit Prinzeß Fredrite mitleidig. »Er-as Hallerrnund hat uns davon erzählt. Wir bewundern alle Ihren Mutb.« »Es waren schwere, aber doch schöne Tage«, wies Gifela etwas kurz ab. .Kotnrn, Mathilde, wir baben jetzt Blumen genug, um zehn Köpfe damit zu schmücken.« «Buntej Laub muß ich noch haben. Ich will den dicken hä lichen Pagoden im chinesischen Saal riinze von Bu ckenbliittern aussetzen· Die lnistern so Hishi-, wenn die Köpfe wackeln.« Sie lachte hell auf und griff nach den tief herabhänaenden Zweigen. »Die kann ich erreichen! Aber hier die B utbuche hebt ibre Aefte zu hoch. Wie schade —- gerade das rathe Laub ist so ichs-M Sie blieb mit erhabenen Rinden sieden. Die weiße, zierliche Gestalt seit den Mist-ernten Locken hob »sich mit den wie sehnsüchtig erhobe nen Armen in unbrmnster Anmuth inalerifch ab. »Kann icki helfen-P fragte da eine tiefe weiche Stimme Die junge Erzberzogin fuhr erschro cken herum. Tie Hände fielen schlaff herunter ihr Gesicht glühte. »Mir-is Ludwig —« siegte sie leise. Gifela lnicksie tief. Prinzeß Freit rile, die den anderen den Riieken ge wandt hatte. hatte fchon längft ie tobe, kräftige Männergefialt in dem grünen Jagdanzug, das Gewehr iiber der Schulter auf sich zutornmen fe ben. Sie gönnte aber der Freundin den kleinen Schrecken —- und irr-kö nig den reisenden Anblick inern künftlerifchen Blick gefiel das Bild auch sichtlich. Seine großen dunkel blauen Augen mit dem fchtverrniithig fchtvärmeriichen Blick leuchteten auf. Majeftiit waren auf der Jagdr« fragte die Prinzeffin Ja — ich wollte gern gani friih die herbftnebel um die Berge ziehen leben. Arn Schienen lag rnir weni ger«« antwortete König Ludwis »Ich gehe gern im Nebel wie mrt einer Tarntapne »- nsan sieht alles. und wird felbft nicht aefehen. Alle Gren zen verschieben sich —- eigenthiirnlich groß erscheint jeder Gegensianb, die anfgeiebichteten Holz- oder Stein haufen sind merkwürdige Ungethiime geworden. Die Wurzeln kriechen wie Schlangen über den Weg. Wenn dann der Nebel fällt, siebt mon. weis man sieh eitles einnebildet bat. Wie anders die Wirtlichteit ift —- viel en ger und kleiner!« Er ftoelte Etwas an feinen eige nen Worten fiel ihm e.uf. Wie eine Anspielung auf feine gelöfte Verlo bung erschienen sie ihrn Als dir Zau berfchleier rissen mit denen feinef baniasie damals die geliebte Brauc geschmückt hatte, da sah die Wirklich teit auch to ganz anders aus. Von der idealen Frauengestalt, die er nn gebetet hatte, blieb ein e: «ties, ober slächliches Mädchen zurück, dem nur am Glanz der Stellung, nichts an sei ner heißen Liebe lag. Vorüber —- er wollte nicht daran denken! «Bon dem rothen Laub möchte ich gern einige Zweige habenc bat ihn Mathi!de. König Ludwig zoa fein Jagdmesser aus der Taf-te schnitt einige Neste ab und hielt sie ihr bin. Wie schön das glanth Sie lieh die Sonne durch das kothe Laub blitzern .Matbilde will den Pagoden in meines Vaters Saal Kränze davon stechten«, sagie Prinzeß Fredritr. König Ludwig lächelte wie inan sich über die neckischen Einfälle eines übermütbigen Kindes belustigt Die Erzherzvgin Mathilde wehrte ab. »Nein — nein das Laub ist zu biibsch iiir die häßlichen Gespean der. Das hält sich in einer hoben Vase noch lange —- ich nehme es rnit nach hausef .Dai Laub ist nur schön in der Ve leuchtung·'. entgegnete der König nachdentlich «Sowie Sie es aus dern Sonnenschein fortnehmen, sieht es kahl oder vertrocknet aus. Die Blätter sind todt nur die Sonne giebt ibnen den Anschein der Frische —- ein Bild unferes Daseins D:e Dinge stellen sich so bar. wie unsere Stirn iniing sie uns zeigt: die allein giebt ihnen Farben und Glanz. an sich sind sie leblos und kalt. Darum rette ich rnich immer in die Kunst. weil die uns eine zauberhaft schöne Welt zeigt. Pgheeäib die der Wirklichteit grau nnd o r .« »Aber das Erwachen aus solchen Träumen muß dann doppelt hart fein«, wandte Prinzeß Fredrite ein. «Manchnial sp— ja. Ader gar nicht in der Phantasie, gar nicht im Reich des Schönen zu leben, erscheint mir doch das troitlofeste Loos von allem.« »Wie recht haben Eure Majeftätt« Erzhrrzogin Mathilde sprach die förmliche Anrede niit solcher binar buna aus, als wolle sie am liebften in die Kniee dabei sinken. »Aber Mathilde, wir find doch nahe ,Verwandie!« verwies der König. «Sie haben mich doch früher anders ge nannt. Können Sie teine hübschen Anrede niebr finden?« Neben feiner hohen Gestalt erschien die zarte, feingliedrige Erzherioqin noch ätherifcher. Wie ein Sonnen strahl gauteite fie neben ihm her. Giielag Augen glänzten, wenn iie den König und ihre Freundin ansah. Zarte Fäden, fo fein und durchsichtig wie das Marienhaar in der Luft, spannen sich in diesen aolddeqlänzten herbsttagen zwischen diesen beiden an. Gemeinfnn beendeten sie den herr lichen Morgenfpaziergang. König Ludwin tani lehr oft nach der Billa des Erzherzogj Albrecht und nach der Pisa Vrannfchweig ber über. Er erwies dein entthronten König Geora jede zarte Aufmerksam keit und Rücksicht, aber die politii wurde auch zwilchen ihnen nie er wii.hni König Ludwigt Interesse an dein zinsiiiellichen Welfenhaui war ein rein menschliches, staatiirniwiil en de Pläne gediehenm nicht hinter fn schönen, genialen Mnfilerft Prinzeß Fredeiie hatte eine energi fchere Antheiliieihine ein dein Geschick den Dirnan feitens der Veherrfcher von Oefterreich und Bayern erwartet. Sie empfand diege Steichgiitiigteit sehr bitter. und hre verlehteii se List-tin nicht-dazu bei ihrcchdån ii’ mer zu in liebste Kfchiittisiinsu war eein Find-n Hatteåntscileft en nnd t II I c IM lis diiiirte ihr der Mit sieh feine ---« » --; »-—sp«—. W geheime oolitifebe Korrespondene. Sie war diber oolllornnren orientirt liber die Zieie und Maßnahmen der »Eh renleaion«. deren Organifation riiftig vorwärts fchritt. Dadurch Horte fie aueb oft von« Rammingen. Seine Briefe berühr ten zwar stets sur dienstliche Fragen und Antworten, aber sie wirkte doeh immer, wo er war: He konnte hoffen» und vertrauen auf den Seite-mitt. da durch die Dilfe dieses «Getreueften aller Grtreuen« die verlorene Krone zurückerobert werden würde. Herr v. Medern fchiittelte zwar zu all diesen Hoffnungen bebenlicb den Kopf. und Graf Hollerniund lag hauptsächlich daran. ein geheimes Bündniß mit Frankreich zn Stande zu brinzen Dazu bedurfte man aber Geld immer wieder Geld. Die Gefahr laa nabe, daß Preußen, wenn es von all diefen Plänen etwas er fuhr, auch auf das lönigliebe Privat vermöaen Befchlag legte. Das war jedenfalls das fieberste Mittel, uni die weliifcben Bestrebungen zu unten-in den. « Von all diefen Dingen wurde na türlich in der Van Braunfchweig nur im allerenaften Kreise gesprochen. Soaar die Anwesenheit König Lud wige. des Erzberzogs Albrecht rnit Gattin und Tochter verboten jede Andeutung. obgleich der Erzberzoa Albrecht ein grr iger Preußenfeind war und den ver orenen Arke bitte rer empfand wie der lebensereudiae Kaiser felber. Nur selten ließ er eine Gelegenheit vorübergehen, wenn er ir gend einer preußischen Maßnahme oder Persönlichkeit einen Hieb ver feden konnte. Turm barmomrte er Vorzuglim" mit dem alten Grasen Waldstein, der beute ebenfalls Gast an Köniq Georgs Tafel in der Villa Braunichweia war. »Mein ganzes Palais baden die Preußen mir berseuckzt!" behauptete er, als nach beendelem Mahl die Herrschaften in dem durch bunte Lampions malerilch beleuchteten chi nesiicden Saal beim Kaiiee herum itanden »Eine Kommission unter sucht das ganze Gebäude und be bauptet, ein Brunnen itiinde direkt mit den Masken von Prag in Ver bindung. Dadurch iei der Sen-ben berd entstanden. Dieie Narren! Sie sind wahrscheinlich von den Preußen beiiochen work-ein« »Aber lieber Freund, mit dieser Annahme geben Sie doch wabl etwas iu weit«, begütiqte Gras Hallermund tir nabm König Georg die geleerke Malkakasse aus der Hand und schob fie zwischen die Pagoden aus den Simi. Die Erzderzagin Mathilde gab dem Kops des ibr zunächst sißenden Wien einen Stoß. Sie und Pein-i Ernst sanden ein unerschöpfliches Vergniii gen daran. die Köpfe der Pagpden ivackelm die Glöekcksen llingeln zu las en. Die Crzberzogin Albrecht wars ib rer Stieitvchter einen strafend-n Blick zu. Anders wie mißbilliaend sah fee das reizende kleine Wesen überhaupt niemals an, obgleich sich nichts holde res denken ließ als die Erzberzogin in ihrem weißen, lustigen Spisenlleid einen Kranz rather Buchenbliitter und lila herbstzeillosen in den blonden Locken. Sie laß aui einem der nied rigen chinesischen Vaters-en. den Kopf ein wenig qelenkt, und klimperte lustig rnit den Glöekcherr. Der Blüthen ittausz an ihrer Brust bob und senkte sich leise bei jedem Athen-just .Matbilvei« Die stimme der Erz berzogin Albrecht klango diinn und essigfauer.. ,Du störst ie Unterhal tung.« Mathilde liesz den Faden, der die Glocken bewegte, los, ein seiner silber heller Ton schwirrte nachsummend tsurch den Raum. »Sei- Dich ein biß chen vor mir hin, Ernst!« hat sie den Prinzen leise. «Jch muss eine Giga rette rouchen « ich halt’s nicht län ger aus. Nur schad', daß Dein Rücken so schmal ist!« .Drr vom König Ludwig ist stei lich breiter!« scherzte Prinz Ernst. ·Soll ich den holenk «Nein —- nein!« Aber der Prinz hatte bereits dem König, der nicht weit von ihm stand, die Bitte ins Ohr gesiiistert. »Als Wandschirrn soll ich also be nüsit werdens« König Ludwig lachte quimiitliig, indem er herantrat. ·Jst denn das Rauchen gar so streng ver boten, Mathildei« .Die Frau Stiesmama will’s ah solut nicht leiden. Mein Miitterchen aber hat immer getaucht. Finden Sie es auch häßlich, Ludwig?« «Gar nicht. Der König sah mit zärtliche-n Lächeln in ihre fragend zu ,m ausgeschlagenen Augen. Wie siisz ie waren, arosz und lichtbiru wie Bergtsxrneinnicht Seine stattliche N , , l gur verdeckte die Erzhersogin Mat ’ de vollständig. prinz Ernst wollte sich todtlochen,! wenn sich ab und zu ein tleines blaues « Rauchsoöllchen mischen des Königs Stern hindurchsta l, und die Erst-erso gin Albrecht witternd vie Nase hoh. Auch Mathilde und sogar der sonst so ernste König Ludwig konnten das Lachen darüber nicht unterdrücken. König Georg hielt seinen Kot-s nach der Seite hin. von der die vergnüg ten Tdne kamen. Sein Gesicht ten seht ost einen horchenden Ausdeu . Er wollte so gern die Stimme, das Lachen seines ieblings Fredrite aus dein srdhltchen Eoneert heranshiteen. oergehlicht Sie toae ernst und stumm aus der Marienburg u i in ihr-liesse lehrt Sie trug den rast · statt schwerer als der Sehn. der H---. LMGL - s-—.--- - — - eigeråtlich ais tiefsten davon betroffen war König Gegen seufzte. Bitterer wie alles andere war ihm die ungewisse stutunft feiner Kinder hätte ihn nicht der feste Glaube an die einstige Wiederherstellung sein-ei KInigreiS 2iinmer wieder ausgerith er wäre rusammengebrochen Aber Allein soll te und mußte er sich helfen Fremde Mächte würden wenig thun und sein Stolz hätte derartige Einmischungen auch fchlecht vertragen. Es widerstreb te ihm, durch die Hilfe anderer zurück sites-halten was ihm erb- und eigen tbiitnlielz gehörte Nur sein tret-ei Voll allein sollte seinem vertriebenen König die Krone wieder schaffen Die ser Gedanke diese Hoffnungen mach ten ihn jeder ruhigen, vernünftigen Ueberlegung immer unzugönglicherk Leben-neben schließlich fast zur firen ; e. Prinzesz Fredrile mit ihrem selsen sesten Glauben an die zusammengetre tene Ehrenlegion bestärtte ihn mit dem Enthusiasmus der Jugend in diesen aussichtsloien Träumen. Um das Un-. erreichbare wiederzugewinnen atngent so alle Möglichteitem das Erreichbare tu erlangen, langsam aber sicher zu’ Grunde. Die Itrinzeisin errieth jede Miene ihres Vaters. Sie trat leise hinter seinen Stuhl. Er fühlte sosort. daß es ihre band war, die seine Schulter berührte. Ein zärtlicher Ausdruck glitt über sein oergriimtes Gesicht. Sie liess ihre band auf seiner Schul ter liegen, während fie, aufrecht ste hend bleibend. der erreoten Auseinani verletzung des Grasen Waldstein lauschte. Jeden Einwurf, jeden leisen Zweifel, den die Zudörer tat äußern waaten. wies er mit Entrüftuna ad. Er steigerte sich immer mehr in seinen Behauptungen, schließlich hatten die Preußen ihm nicht nur sein Palaio verseucht· sondern auch auf sede Weite beschädigt. .Aerger wie Türken und Kosqlen haben sie in meinem Schloß gehaust«, erzählte er. »Der Kastellan tagt, alle Iapeten müßten herunter, alle Tep piche und Möbel gereinigt werden« ·Weich ein Vandalismus!« be dauerte der Erzherzog Albrecht. »Nicht einmal vor historischen. unersetzlichen Kostbarkeiten hatten sie also Ach tung?« »B» nichtol Wallensteinz Trinli alas und mein Famitiensilber had’ ich oorker sum Gliiel eingeschlossen sonst würden sie’s wohl eingesteckt ha den.' Giiela wurde bei diesem Gespräch dem sie erst nur mit zerstreuten dann mit immer schärferer Ausmertfamleit folgte. abwechselnd roth und blaß. Sie trampste die Hände zusammen. Sollte sie diese Schmähunaen ruhig hinnehmen? Nein! Jeder Bluts tronsen in ihr empötte sich dagegen Wenn man bei einer Beschuldigung« oon der man weiß, das sie falsch ist schiveigt, so macht man sich gewisser maßen zum Mittchulvigen der Ver leumdung. «Dao iit nicht wahr, Vaterl« Laut und ernst tlang die Mädchenstimme durch den großen Saal. Ein rlönlich überraschtes Zerstam men trat ein. Der blinde König neig te seinen Kops erstaunt lauschend vor. König Ludkvta trat unwillkürlich ndss der zu der Sprechenden heran. Die Erzherchin Mathilde, die oerdotene Ciaarrette zwischen den rosigen ch pen wurde dadurch allen sichtbar. Die Stiesmama naltrn losort ihre, Lorgnette vor die turzsichti en Augen’ und richtete lie mit unansspredlicher Emvörung bald auf ihre Stieitochter, bald aus deren Freundin Eisen-. Sie wußte nicht, was sie mehr entriistete« das orrbotene Rauchen der «Stieitoch-. ter, oder Giselac tiihner Wider-» fpkUch. ! Gras Waldstein fuhr mit rothem ons herum. »Willst Du mich viel leicht Lügen strasen?« schrie er die Tochter an. Sein Ton war in diesem Augenblick taum sahn-, geschweige denn des-ZW- - Gras hallermund guckte neroös zu sammen. Recht schlechte Manierens hat der gute Waiostein manchmal« Man kann doch sehr gut ärgerlich wer den, ohne deswegen gleich zu brül-» len«, flüsterte er einem Nachbarn zu.: «Liigen strasen will ich Dich nicht« aber Deinen Jrrthum berichtigen«, entgegnete Gisela. Leise Röthe stieg in ihr iartes Gesicht. »Ich bin wäh rend der ganzen Einguartierungizeit im Palais Waldstein gewesen« Du; aber nicht, also tann ich allein beut-; theilen, wie es dort zuging. ! »Du hast Deine Zimmer taum ver-! lassen bis zum Ausbruch der Thale-T ra, wo Du verrückt genug konst, Dichj selbst an die Aranlenbetten zu segen.«t sites-seit Fremden .. .. So, das Manns bild dort ist Euer neuer Dinger-nei fterf . . . . Bei Fiefer Wahl hnbt Jhe offenbar auch nicht bedacht, daß Ue Leitnn einer Gemeinde nat einer energischen Persönlichteit til-ertragen wer den so U« Einheimischm FO, das hoben wir sehr wohl bedacht — schauen CI sich nur einmal die un sit-gemeiner aus« »Seht anerkennungseoerthl« KI nig Gevrg war eine zu ritterliche Na tur« um nicht eine angegtxssene Danke sofort in Schuh zu nehmen. «Gea sin Gisela hat sich geradezu hereisch benommen.« » . · «Mnfestict sind sehr gekede GI selai Mund zuste. »Man muß auch dem Feinde gegenüber gerecht san können s-— nichi wahr? Ich habe in der schweren Zeit die preußischen Os fiziere und Soldaten achten gelernt. iSke sind nicht vom Bett ihrer Kame seaden gewichen. Sie haben auch ikein Wort gesprochen. das mich ver Jlesen konnte, sondern haben sich stets stitteelich und vor-Ihm benommen. Du hättest Dein baue ganz, wie Du ei verlassen hast, wiedergefunden, Vater, wenn die Aerzie nicht alle die UNDER-MU- der Ansteclungsgesaht Weg-m verlangt hätten. Natürlich müssen der baulichen Umgestaltungen« halber auch einige Zimmer umge känmt and die Mdbel desinsiziti wer den« »Das ist nur eine beaueme Ans rede. Da lebe ich dann die vielen Schaden nicht«, beharrte der alte Gras eigensinnig. »Wai;rscheinlich schieben Deine Dienstboten alles, was sie selbst teit Jahren zerbrochen oder vernachläs liat haben, fest aus die preußische Einauartirung. Ich dächte. Du könn trit mir mehr glauben, als ihnen. Wenn ich auch zuerst viel in meinen Zimmern geblieben bin, so habe ich doch täglich srüb Morgens einen Rundgana durchs Schloß gemacht und niemals einen von den Preußen verursachten Schaden entdecken tön nen.« »Natürlich. die sind alle Engel in Deinen slagen --—- das weiß ich!« böbnte der alte Graf. »Welches Regiment lag denn im Palais Waldstein?« fragte König Ludwiq und wollte dabei Einen schü tzend-en Plan vor der rzherzogin Mathilde wieder einnehmen. Aber die wehrte lächelnd ab. »Bit! doch schon entdeckt —— und Schelte aiebt’s iiirebterliche!' Sie zog die Schultern doch. mit einer lleinen Gas senbubenaeimasse, die ihrem siißen Gesicht sehr drollia stand. »Die Gardedragoner, Westät«. antwortete Gisela. »Der Korn-nan deur starb inr Palaii an der Ebolera. Sein Udiutant, berr o. Köni leck. und ich wachtrn in der leisten acht bei ibm.' »K3niaseck, der in Wien zur Bot schaft tommandirt war?" fragte Graf Hallermund lebhaft »Derselbe, herr Gras.« »Ein «nlichee Zusammentreffenl« murmelte rMinisten »Für mich nicht«. entgegnete bas iunae Mädchen gelassen. Diese Mittbeiluna beriihrie den Minister sehr unangenehm. »Sie sind von Tadel nicht ganz sreiquldrechern lieber Freund«. wandte er sich etwas spitz an den Grafen Waldstein. »Wa rum ließen Sie Jbre Tochter in sol cher Zeit allein in Pran. allen Gefah ren der Ansieckuna. allen peinlichen Situationen ausgesetzti« »Meinen einzigen Sol-i mußte ich in den Krieg schicken«, antwortete Graf Waldstein hitzig. »Warum lann da meine Tochter nicht auch ibre Pflicht thun und wenigstens das hanc liiiteni Konnte ich vielleicht wissen. daß die Cholera ausbrechen, und Köniacect bei uns einauartirt werden würde? Uebrigens böte ich heute zum ersten Male oon dieser Begennutin Wir sprechen später noch darüber-, Gilela.« Gorifeyung folgt.) Jeder ift fich felbft der Nächfie — und da soll es den Menschen an Näch ftenliebe fehlen? . I I Es heißt, John D. Rockefeller beab sichtige, eine Notdpolexpedition auszu rüften. Vielleicht hofft er: ftatt des Tranes fein Prtroleutn bei den Eisi rnos als hausgetränt einführen zu können. . I I Die Auffrifchnng der Ariegsfteuern ·u Friedenszeiten erinnerte etwas an n «Krieg im Frieden«, mit dein Unterfchiede, daß es voran-sichtlich ein Trauerspiel wird. I I i Das Fußballspiel warf Hart-arti über M,000 Gewinn ah. Es dürfte wohl das rentabelfte «Lehrfmh« der Universität fein. O I . Serhifehe Finan en: Wie erhalten die Serben am fehnellften Barseldi Indem fie einen Teil von «Belgrad« versehen. Dann entfteht aus selgend —- Bargelv. ·