Matt Frist-ibka non Tinte Junkme Ro. 356. Wenn ed dem Esel zu wohl werd, dann geht er an das Eis danze, sell is e wahres Wort un ich tann es Jhne bei meine eigene Beispie rienz Pruhse. Jch hen mich sor sechs Diig nit bei die Wedesweilern sehn lasse un sie auch nit bei mich un wenn ich auch ganz gut mitnus sie zurecht komme sin, so hat es mich doch krimi nels gesuchst; es is auch nit schön, wenn mer so wege niets so newe hin geschowe odder wie mer aus deitsche sage duht, geschleitet werd. Ich hen mein Meind grad zum hunnertste mal ausgemacht gehabt, daß ich nie un nimmer mehr zu se gehn wollt, ditahg se hat mich so schrecklich unrecht ge dahn, da is die Bett an die Dohr ge runge worde un wer is es gewese? die Wedejweilernt Well, ich sin ganz’ dummsaundet geivese un hen sor die längste Zeit hin-Wort herausgebracht Endlich hat die Wedesweitern gesagt Well« Lizzie, hat se gesagt. watte die Mätter mit dich, ders dei Freund nit inseit dei haui toinme? Da is erscht widder Lewe in mich tommes Schuhe Ding, komm inseit. Welt un da is ioidder aller Zorn un alle Wuth bei mich dissepiehrt. Wenn mich jemand nur·ein gutes Wort sage duht, dann sin ich widder ahlrecht. Well, ich hen e sit-pp Kassie gemacht un die hen mer gedrunte un ich hen noch e paar Schneckenudele gehabt, die hen mer dazu gesse un mer hen, wie mer so sage duht, e gute Zeit gehabt. Die Wederweilern hat von den Krach, wo mer zusamme gehabt hen. tein Wort gemenschent un ich oss Kohrs auch nit. Mer hen von alles mögliche getahkt un aus einmal sagt die Wedeiweilernc Bei Schinto, Liz zie, da sällt mich grad ein; ich hen en tsidiex met wolle heut Nachmittag emol in den Rohlerrint gehn, du un mich. Ach geh mich doch los, hen ich gesagt, was soll ich in den Wohler rink duhn? losz das die junge Piepels zutomme. wo ihre Scheunts noch ge tenkiger un schmuhter sin, ich sin zu steis dazu. Steisi Nattingit, hat die Wedeiweilern gesagt, ich will dich pruhse. dass mir es easöcktlie noch so gut fertig bringe wie die Junge. Weil se hat so lang in mich getahtt, bis ich gesagt hen: »Weil, dann go ehett, ich gleiche zwar nit zu gehn, answer ich will dich das Fehwer nit ressjuhsez um was siir Uhr soll’s los gehn? Well, hat die Wedeiweilern gesagt, gleich nach Dinner duhn ich an dich kahle un dann mach, daß du reddig dist Damit war also alles gesettelt un wie die Wedesweilern sor mich griahlt hat, lien ich schon e halwe Stand da gesosse un den for se gesund Mer hen uns alle beide arig sein ussgesicisi gehabt. ditahs mer den doch en gute Jmpreschen mache wolle. Die We desweilern hat sich auch das ganze Fehs voll Pauder geschmiert, ich denke se hat damit ihre Rintels zupehste wolle, awwer se hat tein Suckzesz mit gehabt. Well, das macht mich nix aus, mich tommt so en Stoss nii in mei Fehch da brauche Se keine Brill. Wie mer in den Siehtingrinl iomme fin, hen ich in meiner Dummheit gleich an das Eis steppe misse un das Riesoli war, daß ich e Minnii später uss meine Siygelegenheit gesesse heu, wodraus sich e großes Gelächter ent wickelt hat. Jch den das beste gedahn, was in die Kohndischen zu duhn war: ich den auch gelacht, wenn ich auch gar nii dazu gesiihli den. Dann hen mer unsere Schlehis ausgespielt un ei tell jud, was das for en Batter ge wese is, bis ich die angedabi heu, das kann ich Jhne gar nit sage. Wisse Se, mer irie i doch mit die Jahre so en gewisse niohnpeini, was das immer sein ma im do tann mer sich nii mehr so dii un dende. Die We desweilern hat mich e wenig dabei essigtet, sonst biiii ich die Schiedtj gar nii an meine Eies kriegt Dann is es awwer los gangei sei sedem Stepp wo ich an das Eis gemacht ben, sin ich zweimal hingesalle un wenn ich mich widder ausgespielt heu. dann sin ich alt e Ruhl noch emal hingesallr. Wedeiweileriy den ich gesagt, tusst du das e Vergniege? Jch ruse es e Tohrtscher un en Jammer un was alles noch. Jch will sort an in mei yganzes Letve leiegft du mich nit mehr an das Eis. Wei, Lizzie, hat die We destveileen gesagt, bijcht du trehsigi du haft ja noch gar nit geschichtet, ttei doch ekfcht emai. Komm, täctel mich emal an mein Arm un halt dich fest, dann wolle met emal fehn. wie das fchaffe duht. Gege mein Wille hen ich es doch gedahn un das war, wo ich en Missteht gemacht hen. Mer wate mit tnnpperNoth in die Mittel von den Nint lotntne, do sin ich ausge fchlippt un fin htngefalle un hen die Wedesweilern mit genomme. Da hen mer alle beide gelege un keins von uns hat on den fchlipperige Eis feine Bal lenz widdek finne könne. Do sm die Fellekfch mit Bohrds un Pohls komme un hen uns widder aufgeholfe un ei tell jah, was das fot e Vergniege for die Beiftendets gewefe is, davon mache Se fich gar lein Begriff nit davon. Jch hen gefiehlt, als ob ich an rett hatte glienige Kohle gewefe wör. Jch hen mit en große Effekt die Schiehts von meine Iieß abgewekthfchaft un hen e Bielin nach die Dohk gemachti Wie ich autfeit war, da hen ich emoli dief un gut Athem geholt un ich hen gefühlt als ob iche eLaft von tin-wec Tonns los wär. Die Wedestoeilekn is mich nach komme un hat mich daungetahlt for seht-, bilahs ich hätt fe fo atig blamitt. Well die foll mich noch emal tominet Jch bleiwe dabei, e alte Lehdie, un wann fe auch noch gar nit fo alt is, die duht nit mehr-« an das Eis belange un tvann fe auch ihk Fehs mit Paudek beschmiere duht,j duht fe doch en Fuhl aus sich machet Mit defte Riegakds Youts Lizzie Honfftengei Darum. Kunde: »Die Wurst, die ich gestern von Jhnen kaufte, hat sein geschmett.« Roßfchlächter: »Das glaub’ ich, die war auch von einem hochherrschastli chen Pferd« Dir-w Nichter: »Aber wie konnten Sie dem Kläger nur gleich die Honigdiichse an den Kops werfen?« Angellagter: »Es stand »Schleu derhonig« daraus.« Nur ein-e ,,Ettkeitensrnse«. »Mein herr, ich habe durch mein Dienstmädchen eine Flasche Jhkes so lehr angepriesenen Elixiers gegen Zahnschmerzen verlangen lassen und Sie schicken mir statt dessen einen Litör gegen die Seekraniheit!« »O. ich bitte tausendmal um Ent schuldigung siir diesen lleinen Jer thnm, Madame. Er toll augenblick . lich wieder gut gemacht werden. Gn I stan, kleben Sie die Zahnwasser-Etrs ! lette aus die Flasche!« Wunderisre Erlcheinnus. Hausfrau: »Wie ich fest aus siche rer Quelle erfahren habe, weilt der einzige Bruder meiner Köchin in Süd amerita, und doch besucht er sie jeden » Abend!" hupft «Denle Dir, Bertha, die Olga hat behauptet, mein Bräutigam habe gar nichts Militiirisches an sicht« -'»Die ist blind! —- Er hat doch Sö beldeine!« Eiu Amtes «.... Was, dreißig Mark haben Sie für diesen häßlichen Kötee ausge nebenf Den möchte ich ja nicht ge schenkt!« »Ja. wissen S’ — der ist ein nahek Berwandter vom Azorl meines herri CHOR sum- sfisitiem »Was, das Strafgesetzbuch sollt ich nicht kennen? Darin habe ich ja von l ineitzelr guten Mutter das Lesen se ern « ist-re- Cser. Bei einer Hochzeit, die in der Nähe von Felle vor Kurzem stattfand, wurde ein Trauzeuge ohnmäch tig. Als man ihn wieder zum Bewußt sein gebracht hatte, stellte es sich her aus, baß der Mann seit zwei Tagen gehungert hatte, um beim Hochzeits mahl möglichst viel im Essen leisten zu können. Dem modernen Kulturmen schen erscheint solch Gebahren unerhört und kaum alaublich. Es sei aber nur ans das Gedicht Reuters hingewiesen, in dem es der Kiister ganz ähnlich macht Aus dem Lande sitzen heute noch die starken Esset, welche Ungeheuerliches im Ver-tilgen von Speisen und Geträn len leisten können, besonders, wenn sie sich durch ein tüchtiges eFasten zu sol chen Glanzleistungen vorbereitet haben. Sie nehmen es dann mit den Negern aus, die imstande sind, zwölf bis fünf zehn Pfund Fleisch aus ein Niedersitzen zu verzehren, wenn es einmal reichliche Fleischtost fiir sie gibt. Auch in den deutschen Kalonien sind die lieben schwarzen Reichgaenossen heute noch unglaublicher Leistungen im Essen nnd Trinten sälzig und übertressen da rin wahrscheinlich noch die Wort-län ner, die Baschliren und Kalmiicken so tvie die Etwas-, die es ebenfalls fertig bringen, gewaltige Quantitiiten von Fleisch, Butter oder Speck aus einmal zu gemessen. Auch in der Stadt fehlt es an star ten Eisern nicht; sie stehen hier nur in gering-e Achtung, und man hat sogar eine Abneigung gegen die Leute, die .nit einer guten Verdauung gesegnet sind; man beurtheilt sie nach dem Sprichwort, welches lautete »Fresser werden nicht geboren, sondern erzo gen.« Dieses Sprichwort trifft indess »icht für alle Fälle zu. Es gibt eben Leute, die eine so starke und rascheVeri imuung besitzen, daß sie schon nach kur tem wieder hungrig werden. Falsch ist auch die Behauptung, starke Eser seien stupide, geistlose Menschen. Ost nnd gesegneter Appetit lassen sich s r loohl miteinander vereinigen, und »un t:r meinen eigenen Bekannten befindet sich ein Herr, der in seinen Jugendja·h ten in allen Gasthiiusern, in denen er regelmäßig an der Wirthstasel aß, die vapelten Portions-preise bezahlen mußte, weil der Wirth sonst nicht aus seine Kosten tam. Dieser Mann wart sehr intelligent und hat es im Lebeni zu einer hochangesehenen Stellung ge-’ bracht. Mit zunehmenden Jahren hat sich allerdings sein Appetit bedeutend gemildert. Man sollte also nicht ohne s weiteres alle starken Esset vernrtheilen nnd herabsetzen, sondern sich im Gegen theil freuen, das; sie so leistungsfähig sind nnd an das schöne Wort voller Menschenfreundlichleit und Nächsten-» liebe denken, das da lautet: »Wohl« »den-» den« schtncclt.« Die Geschichte kurioser menschlicher Uerhiiltnisse meldet uns von unge leuerlichen Leistungen gewisser Esset, die sich einen Weltruhtn erworben ha ben. wenigstens weit über die Grenzen . ihres Ausenthaltgortes hinaus bekannt «.«:urden. So viel ich weiß, wird heute loch in Wittenberg unter den Scheus toiirdigkeiten im Rathhaus der wohl-« präparirte Magen des berühmten Fressers Jakob Kahl gezeigt, den man ihm nach seinem Tode aus dem Leibe genommen und aufbewahrt hat, weil stahl ein so berühmter Esset gewesen ist. Der Magen ist gar nicht so viel ;röszer als ein mittelgroszer Menschen snagenx es muß also nur die Verdan unggfähigkeit Rath eine besonders itarte gewesen sein. Der Chronist be richtet von ihm, er habe auf ein Hin then vierhundertundachtzig Pflaumen « siinmt den Steinen, und daraus noch oier Messen Kirschen, ebenfalls mit oen Steinen, zu sich· nehmen können. Jn unseren schwächlichen Zeitliiusten,· in denen die Degeneration der Menschheit mehr und mehr zunimmt, verursacht» schon der Gedanke an diese einzige Lei- T tung Kahlö unwillkürlich Magen s drücken. stahl fras; aber auch ganze Vögel, ganze Mäuse, er srasz Teller,s Schüsseln, Gläser, Riesel. blecherneltte l Ißh Tintenfässer mit sammt der Tin -: ja er soll sogar Federmesfer gefres sen haben. Hoffentlich hat er diese nicht augellappt, sondern in zugemach trm Zustande verspeist. Und dieser Mann wurde achtzig Jahre alt! Nun komme noch einer und sage, daß viel ibsfen der Gesundheit schade. Kahl hat indesz einen Vorgänger ae habt, der eigentlich noch mehr leistete denn er frasz Steine, und zwar aus purem hunger. Dieser Heros der Viel sresserei flammte aus Passau und hieß Kolniaer. Er war von Beruf Soldat, swurde aber schließlich entlassen, da er bei Einquartierunaen immer als drei bis vier Mann einquartiert werden »musik. Nur durch drei- bis vierfache sPoriionen war er zu sättigen. Als Kolnicler die Uniforrn ausziehen muß te, gerieth er mit seinem gesegneienAps ipetit in die peinlichsie Lage. Er be Tsasz nicht Geld genug, um sich so viels Nahrung zu beschaffen, als zur Stil ilung seines vernianenien hungers nö Hhig war. Es war daher weniger Spe ilulaiion als Verzweiflung, das-, er be- i zschlosk sich für Geld öffentlich als2 ,Fresfer sehen zu lassen. Begleitet von I iseiner Frau, zog er als »Kunsifresser« : »(heuie würde man ihn wahrscheinlich «»Aonzertsresser« nennen) in der Welt umher. n Dresden soll er auf ein hinsetzen in acht Stunden zwei gebra lene Kälber zu sich genommen haben, I und die Meiss- Fikisch spürte ek mit zwöls Maß Wein hinunter. Selbst bei dieser Kunst aber fraß er hin und wieder doch noch Steine, weil ihm diese zur Verdauung halsen, genau so, wie dies bei den Hühnern der Fall ist. Als er daher nach Holland ging, um sich dort als »Kunstsresser« zu zeigen, nahm er vorsichtshalber zweieinhalb Zentner Steine mit sich, da ihm mitge tbeilt worden war, in Holland seien die Steine selten. Als er von Holland wieder nach Deutschland zurückkam, suchte er Thüringen aus« und hier soll e: seiner Frau die begeisterten Worte zugerusen haben: »Gott sei Dant, hier gibt’s doch wieder Steine!« Er starb an einem Schlagsluß 1771 zu Jhleseld im Alter von fünfzig Jahren. Nach Kolnicker und stahl haben sich ja negen Bezahlung in Deutschland wiederholt Kunstesser sehen lassen, die aber nicht so sehr durch die Quantität der Nahrung, die sie zu sich nahmen, als durch die Qualität der Genusunits tel imponirten. Sie sraßen gestoße ncc Glas, Porzellanscherben Eisen stiicle nnd selbst spitze eiserne-Instru mente. Unter diesen widernatiirlichen Fressern haben sich besonders ein paar Neaer ausaezeicbnet, welche bewiesen, daß der Strauß, der nöthigensalls Thürllinlen und Unisormlnöpse ver daut, auch Konkurrenz unter den Men schen hat. Alle diese Fresser werden aber doch durch ein lleines Thier geschlagen. Es aibt nämlich Raupenarten, welche täg lich, besonders in der Zeit, bevor sie sich rinpuppen, das Drei- bis Fünssache ihres Jiiirbergetrichts zu sich nehmen und dadurch im Verhältnis; die Freßi relords der berühmtesten starten Esset ice-tagen. Tag Klima triigt sehr viel dazu bei, starte Esser zu produciren. Man denke an den ungeheuren Unterschied zwischen dem Quantum Nahrung, des ser- ein Araber bedarf, der mit einer Hand voll Gerfte oder ein paar Datteln täglich zufrieden ist, und den heroischeii Leistungen eines Essers aus dem Not-« den Europas, speziell von der Wasser taiite. Das, was der Nordländer iu der zehrenden Seelnft an einem Tage zu sich nimmt, würde bei dein Araber mindestens siir eine Woche ausreichen. Kommt zu den llimatischen Verhält nissen noch der Wohlstand, wie zuin Beispiel in Hamburg, so entwickelt sich bei der aanzen Bevöllerung eine be wunderungswürdige Leistungsfähig leit im Essen und schon vor mehr als ;i,sindert Jahren hiesz es: s »Ich will dir von Hamburg das Wahr-« J zeichen sagen: Es ist ein großer, verdorbener Ma gen.« s Aber nicht allein der Norden hat die starken Esser, auch in der Schweiz, ivo die zehrende Gebirgsluft guten Appetit » macht, findet man Helden der Eßlunst, und Oesterreich, das doch llimatifch aanz andere Verhältnisse hat als Med lenburg, heißt ebenso wie dieses das Land der Phäalen. Wir leben jetzt zur Winterszeit in der Periode des Jahres, in der viele Ztverlessen öffentliche und private Veranstaltungen für Abstitterung im ganz gut. Von diesem Lohn lann icli großen und kleinen stattfinden. Jetzt ist die Zeit, wo die starten Esser ihre Orgien feiern, und eg gibt kaum eine Gesellschaft, einen Stammtisch, eine Familie, in der nicht irgendeine Person als starker Esset bekannt ist. Selten, sehr selten sogar sind es Frauen, die Hervorragendes im Essen leisten. Und es ist gut, das-, start essende Frauen selten sind, denn wenn jene ziniperlichen Geschöpfe, die ab sichtlich hungern uiii siir zart zu gel ten, und weil sie den Glauben hervor rufen wollen, sie lebten nur von Mond schein und Nachtigallengesang, thöricht und unangenehiii sind, weil sie unna tiirlich tvirlen, so ist eine Frau, die nach dem Volkswort tvie ein Scheunendres scher sich vollstovst, noch von viel iinan arnehnierer Wirlnnq. Trotzdem sollen wir auch die start essende Frau nicht verachten und ihr nur wünschen dafi sie immer Gelegenheit und Mittel hat, ihren gesegneten Appetit zu stillen. sum Kapitel von ver deahetosen Teleqeaphte. Des Präsidenten der Vereiniiten Staaten dringendes Verlangen nach einem Gesetze, das-, all-: Ozean schiffe, die Passagiere von und nach Amerika dringen, rnit Appa raten siir dralstlose Telegraphie aus-ge stattet werden sollen, wird zweifellos entsprochen werden. Es lann tein Zweifel darüber herrschen, daß es durch die drahtlose Telegraphie allein geschehen konnte. daß dein untergehen den Damvser »Repulslic« vor einigen Wochen Rettung lam, und daß es ihr zu danken ist, daß an die 1500 Men schenleben gerettet wurden, die sonst wahrscheinlich das Geschick dec- Damp sers hätten theilen miissen Angesichtes dieses Schisssunglitckes wird die Erinnerung an andere Un glücke geweckt, die mir darum umso größer, umso furchtbarer, nmso herz ietreißender endeten, als sie«von dem Wunder der drahilosen Telegraphie noch ausgeschlossen waren. Noch ist das ungeheure Unglück »Auch-s :nont'« nicht vergessen, nicht der Unter gang des lanadischei. Dampfers bei» vaa Scotto, mit weHK letzterem mehr als neunlnrndert sJJlenschenleden unter Verztveixlungsrusen auf dem Meeres grunde ür immer gebettet wurden. Erst Tage nachher wußte man, welch’ WW »k- ---,........ —-v—.».. ,- -----—— nnsaglsar Trauriges an jener Küste ge schehen war, das, hätte man davon rechtzeitig erfahren, nie hätte geschehen können. Viele blutetstarrende Unglücksfälle werden oon der Long Island-Küste berichtet und einer der surchtbarsten ist der Untergang der »Mexico". Sie iam von Liverpool. Sie wartete bei Sandh Hoot auf den Lootsen. Da mals war »die Einfahrt der Schiffe iiberhaupt noch nicht so bis ins Detail geregelt wie jetzt· Der Lootse scheint gesäumt zu haben, eine Welle warf das Schiff nahe Hempstead Brach gegen einen Felsen. Es war gegen 4 Uhr Morgens. Das Schiff hätte gerettet werden können, ebenso wie seine 150 Passagiere nnd die Mannschaft. stun denlang hielt sich das Schiff hoch, doch teine Hülfe konnte gerufen werden und iein Zufall brachte Helfer in die Nähe der um ihr Leben Kämpfenden und hinunter ainaÄs in den Abgrund. Als endlich die Retter lamen, war alles vorüber-, die Wellen kräuselten sich über die Schreckenstragödie, die stattgefun den, das Wasser-, dessen Opfer Män ner. Frauen und Kinder geworden, be deckte sie und in ihm badeten sich wieder die lachenden Sonnenstrahle Wie wir im Falle der ,,Repnblie« sahen, müssen diese Gefahren nicht nothwendig eineSeereise begleiten. Die dtahtlose Telegraphie triiat die Noth signale auf tausende Meilen fort und zu allen den oft nur kurze Strecken entfernten Dampfern, die sonst ah nungslos an den so nahen Unglück lichen vorüber-fahren würden. Es ist doch etwas Wiinderliares, was sich bei dem Ettlingen des drahtii loien Signale ereignet. Ein Ticken wird im warmen qemiithlichenskimmer gehört, und der das Zeichen gegeben, sieht Verzweiflung Noth, komm-Indes Sterben um sich. Er hört fast den Schrei, der hunderten oder tausenden Kehlen sich entringt, er sieht das Drän gen zu den Vriistunaen, das Preisen Von Mutter nnd Kind, als sollte ihre Liebe sie zusammenhalten, wenn Ele mente zwischen sie treten wollen. Und es klingt, es klingt, leise tastend und in dem Zimmerchen ist es so traulich, so sicher, so warm und der Ton tommt von dort, wo es rast, wo alles scl)wcknlt, alles Blut gefriert. .7. Es ist etwas Geheimnißvollee in dem spnlartiaen Erscheinen dieses Fle hens um Rettung. Jm Ertönen degs Rufes-L der so leise nachzittert nnd doch · das Donnern des Sturmes-, das-Bran ; sen der Windsbraut das Branden der sWellem iibertijnt Durch einen schier unendlichen Raum zittert das erster bende Flüstern »Hilfe!« Die pnstens den Maschinen schweian einen Mo ment. wie um die Botschaft der Näch stenliebe nicht zu stören, rann aber ar reiten sie mit neuem, verstiirtteti Troin »s:ieln nnd Klopfen, ein Vlectnen der Schrank-knickte dac- ttiiesenfcttiff bat gewendet, es— hält ten Hilseslehendens JU. Dag- Verlangen des Präsidenten, daß jeder. Personen führende Dampfer so ausgestattet fein soll, umNothstanale geben und empfangen zu iönnen, ist zu loben und wird zweifellos erfiillt wer den. Die drahtlose Telegravhie ist ja so vervolllommnet, daß die Bundesre gierung auf ein beziigliches Preisauss schreiben acht Anträge bekommen hat. Es handelte sich Um die Erbauung ei nes Thurmes in Washington. der auf .«:;»00 Meilen hin drahtlose Botschaften, also fast bis Europa hin, aussenden und aus eben solcher Ferne fie aufneh men kann. Ferner handelte es sich um lesonderg starke Apparate, di-: die Auf aabe und Beförderung der betreffenden Nachrichten vermitteln können Wenn erst solche Hilfsmittel der drahtlosen Telegraktksie zu Gebote seftellt werden, dann if es nur eine frage der Zeit, wann die Schnelligkeit im Buchstabii ten der Botschaften, die der gewöhnli chen Telegramme erreichen toird. Am ersten September letzten Jahres hat das Krieggdepartemcnt bereits eine Schule in Leavemoorth in Kansas eta blirt, in der vorläufig nur Armee pfiiziere im Handhaben der Apparate der drahtlosen Telegrapliie Unterrich tet werden. General Bett leitet diese Schule nnd Major Georgc O. Satsier, bis dahin Chef dees in Calisornia sta tionirten Sign-.illorps, ist ihm iur Hilfe beigegeben. Jn diesem ersten Jahre wurden zehn Ofsiziere in diese l i Schule ali; Zoalmoe avronimaiwrr, diese Zahl soll alljährlich vergrößert werden Es sollen nicht nur die Of fiziere des-i Signaltorps, sondern alle Waffengnttunaen iilrer die drahtlofe Telegraphie unterrichtet werden« Trotz des großen Fortschrittes, den die drahtlose Telegrcphie bereits zu verzeichnen hat, sind eigentlich noch we nige Geheimnisse um sie enthiillt. Ei nige der interessantesten hat zweifellos Major Squier entdeckt. Er hat Bäume als die geeignetsten Vermittler gesunden. lind so sicher und so an« erkannt die Richtigkeit seiner Annahme ist« so verdankt er sie nicht etwa langem Studium, sondern einem Zufall, der ja stets der beste Helfer bei großen Ent deckungen gewesen ist. Seine Experi mente im Camp Alaseadero haben Enthiillungen gebracht, um deren Auf-— findung sieb die Wissenschaft bis dahin vergeblich bemiith hatte. Er satte nit feinen Leuten tsrerci tien durchgenrmmetr. Sein Qorpg hat nämlich die Verpflichtung, telearophi lche Verbindungen lusrntstellen und aufrecht zu erhalten und da ist es vor allen Dingen wichtig, den geeigneten Grund für den Kreislauf zu finden, der dann dadurch zum guten Leiter gemacht wird, daß ein Nagel in die Erde getrieben wird, in feuchte Erde natürlich Jn der heißen Region ist es nun schwer, genügend feuchte Erde zu fin den. eutnant W. M. Goodale brachte nun Bäume in Vorschlag und benutzte ihre nächste Umgebung auch mit Erfolg, da die Bäume doch immer Feuchtigieit anziehen. Das war ein Jahr vorher gewesen. Im Camp Atasradero lagen die Verhältnisse sehr ungünstig. Die Erde war förmlich geröstet, die von der Sonne, so zu sa gen gebackene Erde nahm allen den Muth, als die Baumtheorie demMaior einfiel. Er ließ die Nägel in den le benden Theil des Baumes einschlagen und ließ den Draht nun von dem »Baum-Grund« fortleiten. An den anderen Endpunkt des Apparates wurde ein Signaldraht gefiihrt bis zum Empfänger; die Geschichte ging und das brachte ihn auf die Idee, die Bäume überhaupt zur Telegraphie ver wenden zn können. Aus der drahtlo:x sen Station im Fort Mason iand er« große Eucatnptus-Baume. Von ei nem 75 Fuß hohen Pol ließ er nun den Draht mit einem amEnde befestig ten Ragel einleiten und sogieich darauf erhielt er Signale von Yerba Buena, einer anderen mit drahtloser Telegra phie auggestatteten Bundesstatiom Damit war die Richtigkeit seiner An nahme über allem Zweifel erhaben be wiesen. Die Pacisie Wireleß Telegraph Co. bat aus Mi. Tamalpais den höchsten der bis jetzt eristixenden Telegraphen thürme, 300 Fuß hoch, aufgerichtet. Die Basis deLThurmes steht 250075uß itdcr dem MeeregspiegeL Die außer ordentliche-Höhe wurde darum gewählt, weil die elektrischen Wellen am schnell sten und sichersten sich fortbewegen, lvo sie am wenigsten atmosphärisckynStrö mungen ausgesetzt sind. Der Thurm, auf einer zwanzig Fuß betragenden Grundlage, endet oben in einem Drei eck, das vier Fuß an der Spitze ein nimmt. Darum legt sich das Aerial in einem neunzig Fuß betragenden Umfang, das sich an der Basis- zu zehn Fuß verengt, wo eLs durch einen isolir-- - ten Draht mit der Empfangsstation tommunicirL Etwa hundert Fuß Von diesem steht ein anderer ganz aleichartfgenlhnrm der erst im letzten Dezember fertig geworden ist und der, mit dem ersten zusammen, -l,s)00,000 Voltg cslettrizität erzeugt. Es ist die-«- die größte drahtlose Station der Welt nnd eine ähnliche wird eben in Honolnlu aufgeführt » Der Kam alepimmetsertchetnung. » Durch ein seltsames Phanornen am « abendlichen Himmel wurden siingst die Bewohner eines Theil-es von Brüssel erschreckt Ein Schüler einer dortigen höheren Lehranstalt, der mit einigen Alterggenossen bei einen-. Lehrer der Anstalt in Pension war, hatte den Hangtater gefangen und Oiesen drei Tage lang in seinem Kleiderschranl versteckt gehabt. Dies gab zu folgen dem Streiche Anlaß: Um den Leib des ausgebiungerten und daher sehr leich-: ten Thieres wurden drei ausgeblasene Rinderdärnie befestigt. Außerdem wurden unter dem Schulteransatz der beiden Vorderbeine je zwei ausgebla sene Schweinsblasen angebracht Das Thier sowohl alg auch die Schweins blasen und die Därme wurden dann mit einer dem Physitlehrer entwende ten Stange reinen Phosphors bestri itten. Dann schleuderte ucan den Ka ter aus dern Fenster der Wohnung. Durch die Däruus und Schweine-bla sen getragen, iiberflog dass erichreckte, furchtbar miauende Thier den ganzen Ort, indem eg durch sein phospborii sches Leuchten die ganze Einwohner schaft Use-bucken setzte «--—--— - —-sp Ein ..Krnqenichoner«. »Nami, Du räast ja Stehtragen; seit wann denn!« »Seit etwa Vierzebn Tagen« »So siebt er aus.« Verzcililicher Irrthum. Kahltopf MS ihn seine tut-tüchtige Braut aus den Hintertopf tiiszts: »Die Stirn ist auf der anderen Seite, Rös cl;en!« Kinder-muten »So, setzt schlas in Gottes Hut.« »S.1-:’ mir noch, Manti. ist der auch is-«z1ras3 wie der Deinet« Anat-posit. Der Herr Gerichtgrath hat das Un altja, auf der Jagd denselben Treiber wieder nnznschieszem den er schon im Jahre zuvor getroffen hat. Während er im Poetemannaie sucht, srägt er den Treiben der vor ihm steht, um das Schmerzensgeld in Empfanq zu nehmen: »Nicht wahr, siins Mark?« ,,Halten zu Gnaden« Herr Rath, aber in zweiter Instanz kostet eg mehrt« Der Landmann muß dreimal rech nen: wenn er säet, ob’g aufkommt; tvenn’s aufkommt, ob’s geerntet wird; enn er aeerntet hat« ob er was dafür kriegt. Ein Staateinann in Otlahoma hat den Vorschlag gemacht, di e noch iem lich nagelnene Verfassung dieses tem teri zu verbrennen Ein großer Scha den wird damit nicht angerichtet mer« den, selbst wenn sie nicht versichert sein sein«-.