Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 26, 1909, Zweiter Theil, Image 12
vi- WYFL i « fHOieseiie m Lied-is Hung. II hieß das alte Ding. Ich hatte CI versucht dei- nes-weg dies-e ki srsibsmliches Namens zu erfahren. III-e zs einem Resultat zu gelangen Je hat eben immer lo geheißen, »von Oe- quatg an«: vie Uhnmooss - . Ich mußte bei ihrem Anblick II die alten Wären sue der Kindern-it bester-, in denen Mord und unheim Ger Spuk den schauerlichen Jnhalk W. Ei geschah oft genug, daß ich wilder-kann Un sehr heißen Tagen M die Sonne stach und ferne Ge sitter irr der Lqu lagen, verirrte ich wich oft irr den tieien Grund, ver schlechtartig im dichten Fichtengeizölz» sog. Ich entlann mich fast nie des OTTO der zu ihr führte: plötzlich I sie vor mir. Schmalz mens: kbetwucherie Pfade gruben sich in den Sold ein, zogen an Wasserrinnen Uebri, die sich dann wieder verloren. file führten zur Mühle, waren aber Ist wenig begangen. Ein oersiecttes Mkchen also, mit allen Reizen ver Umlichieit Mit der Felswand förm IS verwachsen lag sie du« wie ein ein gewstries altes Stück aus einer Rum pelkammer. Sie hatte wohl einmal ei nem Bauer get-ört, der weggesoan oder gestorben war, und stand nur« sieh-i mehr im Betrieb. Schon wegen set geringen Wasservorratbeä war sie «emlich werthloj; denn aus der chluchi rieselte nur eine bescheidene. kraftlose Quelle herab, die selbst bei Lösltenden Reckengüssen nur mäßig Inlchwoll Und so verfiel und ver bitterte dieses alte Märchenisiici und sein Mensch kümmern sich darum, Laß see-» einmcil· ein Dasein gedacht Mo er III chllllfk ils-Wut Hat Sack« kickse Menschen gab es etwa-«- dort zu baten und es erickn en mir wie Hohn daß man es noch der Miibe wertb ge fund-en hatte, die martche Tbür mit einem Schloß zu versehen. Ich war daher nicht wenig erstaunt all ich eines Morgens, dabin vilgernd ein paar Schritte vor der Muble einen Maler fand der eben mit den eriten Strichen das Bitd begann, dessen Mo tiv natürlich das zerfallene Bretter Iaus sein mußte. Der Mann mochte tu die Vierzia sein. Das war so ziem List Allei. was mir iin ersten Augen M an ihm auffiel. Jch erinnerte Iris- ntcht, ihn unter den wenigen Sommergiiften gesehen u haben, und Glas daher daß er erit türzlich.an eint-ten sein mußte. Jch blieb in Rate stehen und iab feinen Ar n eine Weile zu. Die sehr geübte nd fuhr mit beinahe eteganten tchen über die Leinwand nnd Osten tich absolut teine Rast gönnen sk- wellen Endlich erhob er den Kot-i nd fragte lachelnd: «Jnteressiren sie sich für Malerei?« »Es-stell für LandschaftsrnalereiT erstgegenete ich Aber in diese Gegend sertrrt sich selten ein Künstler. An Detailfedünbeiten mangelt es so tieris M. Jst-. staune daß Sie diesen der Ieckten BE ntel geiundrn haben. " war vor ein paar Jahren Ist's tagte der Maler zögernd und X schnell wie ablentend hinzu: bie- Sie dieriW Den Sommer über. Ich bin so It wie Sie vorausgeiest daß Sie ater von Beruf sind Jch bin nam Iü Schritsteller.« Er inckte überraicht auf. »Ab. da Iweden verwandtichaftliche Schutz er über uns-« Er reichte mir die » nd und iein Wesen schien sich von Un an offenberzia zu erichließen Da Die nerviise Haft feines Arbeitens auch ktt der- sTolge nicht nachließ rückte ickk xstt der Frage heraus ob er eine sisemtnarbeit vor sich bade. f irr-ich stelle rnir den Termin »Willst seibss« antwortete er etwas stiegen »Meine Eile, die Sie in RIeklttnnderung zu ieten scheint bat , sang anderen Grund. Jch will · nicht allzulange an diesem un iitden Ort aufhalten —« - »Unbeimlich für mich", versetzte er -« lächelnd Uebrigens sehe ich nicht ein, · Datum ich mit einer Sache zurückhal ; ke- soll, die Andern zur Lehre dienen ; konn, um so mehr, als die Geschichte Z setjiilm ist. Ich iabe also gar keinem YOU-nd gebeimnißvoll zu erickieinenj ·. bin gestern hier anaelanot· »Hei ; « Tage hier, und hoffe bei günsti-I » :- Better meine Arbeit so weit zu gen, daß ich sie auch fern vom« Orte vollenden tm. Ich habe mir Longem vorgenommen, diese . » in eine Sammlung zu bringen « II hol-e fest Gelegenheit dazu. Jch li- einmol —- wie soll äch sagen — M Iebkudert worden« dieieSPrachti - II malen. Ich bin nicht der ersie, Dieses Motiv entdeckt Jm Jahre - sub-usw tonnten Sie das - »s, it der Kunstanjftellung in , - sehe-. Und ich —- nun, ich g G M drei Cfahren daran ge ’ ’ . FOR-— aber ibid Geschichte wäre . » ’ . steige a en." « KI- -- hatten Sie damals io we "« Mwngk , , « i- Gegentheib meine Begetitei Fee daran Schuld gewesen, daß « Revekneeeeesel fast die Ge 7 Mem-mit eint-.- Ei - auf. · » . » km Empf« fragte ich ein . Geichosse scherzen lex x besonders wenn sie der Neid . W et Ihnen Spaß « Sie ein emsig zie, ich , des Musei führen will ich Ihnen diese häßliche Cpisode erzählen, die einen trourigen Mart stein in mein-er Erinnerung bildet. Ich hatte oor Jahren in München einen sogenannten Freund. Namens Mastd. Aus dem Klang des Namens wetde Sie ersehen, daß er ein Böhme ·rvnr. doch hatte er ieit seiner Kindheit in Deutschland gelebt und sich schlecht und recht als Maler durchgehuugsetts Sie können sich lnum einen häßlicheten Menschen vorstellen, alt diesen jungen Künstler-, der sich dieser Hößlichleit wohl bewußt war und sie als eine Orandrnarlung des herrgotts em pfand. Jn dieser körperlichen Behau sung hatte sich auch seine Seele, einem natürlichen Gesetze gehorchend. nicht recht entwickeln tw. Sie wund sich in cynischsen Triumphen und goß Iliiche aus iider die beste aller Welten. Jch verstand seine Verbitterung. Ein Mensch, der sich schuldlos vom Schick sal derart gezeichnet siihlt daß sich alle Menschen beim ersten Icgegnen mit sichtbarer Antipathie von ihm abwen den, mußte unbedingt in seinem Jn nern Schaden erleiden. Das Ber trauen zu den Menschen, die Liede zu ihnen, der Glaube an sie waren in ihm » erstickt. Ich war wohl der einzige. der » sich Mühe gab. die Psychologie. die in dem unschönen Körper steckte. zu er: lliiren und zu begreifen. Jch näherte mich ihm vertrauensvoll und unter drückte absichtlich jeden Widerwillen Jch dachte, durch eine liebevolle Be handlung in ihm irgend eine Tugend wuchrusen zu lönnen. die heimlich in einem Winlel seiner trüben Seele ver steckt lag und eben nur in Folge der äußeren Umstände unentdeckt zu blei ben verdammt war. Sein überaus fchwacheg Malertatenr war auch nicht dazu angethan, ihm Kunftfreunde zu verschaffen. Ich opferte jedoch Stun: den und Tage, um daran iu bessern und in dem jungen Herzen wenigstens den Glauben an die Kunst rege zu er: halten. Jch erreichte auch, daß von Zeit zu Zeit ein gewisser Stolz in ihm durchdrach, der, durchaus edel, ihm freudige Schaffensstunden bereitete und manchmal sogar seinen teuflischen Cunismus besiegte. Dann oersiihnte er sich mit seinem äußeren Menschen« wurde mild und zugänglich und brach te es fast zuwege. die häßlichteit zu verlieren. Aber das war immer nur ein vorübergehender Zustand. Bald schrumpste sein Wesen wieder zusam men und seine Urnatur brach in ihrer ganzen Verderbtheit aufs neue durch. Die Folge dieser Reaktion war eine noch heftigere Widerwärtigkeit, die er dann Allen —- selbst mir —- einslößtr. Unser Verkehr hat ungefähr ein Jahr gedauert, als Masth unseligen weise ein Mädchen kennen lernte, das mit der Lieblichkeit ihres Wesens einen selten ausgeprägten Kunstsinn ver band, der sie später in die ersten Rei hen der Münchener Malerinnen führte. Um diese seit jedoch war ihr Talent noch taum entdertt. Maiky schien in ziemlich großsprecherischer Weise er ziehend aus sie einwirten zu wollen« und ei war mir ein Räthseh daß die: sei Mädchen scheinbar nicht die ge ringste Intipathie gegen seine Persön lichkeit hegte, wenn auch ihr Beneh men noch lange teine Zuneigung ver rieth. Mit der Zeit aber glaubte ich zu bemerken, daß ein Rollenauotausch vor sich ging. Das Mädchen wurde gese stigter in ihren Anschauungen, ließ sich mit uns in anregende Gespräche über Malerei und Kunst ein, wobei ich ihre wachsende tritische Fähigkeit bewun dern mußte. sie nahm starken Antheil an den tiinstlerischen Tagessragen und fchien sich speziell siir unsere Ar beiten außerordentlich zu interessiren, so daß Masty mit einigem Unbehagen - eine geistige Ueberlegenheit an ihri wahrzunehmen glaubte. Völlig er staunt war ich aber, als eines Tages Maith aus mich zutam und mir trau rigen Blickes eröffnete, daß Margit — io hieß das Mädchen —- von meinem Talent sehr viel halte, während sie das seine ziemlich gering einschiihtu er sei in Verzweiflung und glaube an feinen guten Stern mehr in seinem Dasein. Ich trsitete ihn und wies aus die Ent wicklungssähigteit seines Talentes hin, wie aus den Umstand, daß schließ .lich die Ldbe sich auch tiher Tatenloi segteit hinwegsehen wiirdr. Einige Tage darauf-der Sommer war In otuyenoer Pracht m oie Lande - gezogen —- reiste Margit mit ihrer Mutter zur Sommersrische hierher nach R . . . . Kurze Zeit daraus solgte ihnen Maiw, dessen herz bereits in wilden Flammen lohte· Jch erhielt nur spärliche Nachrichten von ihm. Eines Tages aber tatn ein Brief, in dem er rnich dringend bat, nach R . . . . zu kommen, es wären wichtige Dinge vorgekommen, die meine Abwesenheit erheischten. Auch möge ich meine Re qnisiten mitnehmen, denn et sei auf Prachtmotioe gestoßen. Jch machte rnich sosoet aus und tarn an einem wunderschönen Juliabend hier an. Masly empfing mich allein aus dein Bahnhosk und dantte rnir gerührt, das ich seine Bitte nachgetornmen sei. i Auf meine Frage, uin was ej sich ei gentlich handle. erwiderte er jedoch zögernd: Etat sollst Du in ein paar Tagen etsaheenx vordersand bitte ichl Dich anyRatsit Mit-erben Un-. befangene-i zu spielen und zrr thun, als wärst Du ans eigene-n Antrieb hierher gelomrnen, um Studien zu machen. Jet- will Dich iibrigens ener gen zu einer Miihie führen, der Du Deine Anerkennung nicht versagen wirst. « Jch war is manches wunderliche Treiben an ihrn gewöhnt, daß ich mir auch diesmal nicht den Raps zerbrach was er wohl vorhabe. urn so weniger, als Margit üder mein Kommen sehr ersreut sar und wir alle in toller Laune den III-end verbrachten. Am andern Morgen brach ich früh zeitig mit Masky aus« der mich aus halb versteckten Wegen hierher zur Mühle führte. Sie lag in einein seli sarn abgetönten Lichte vor mir. das die weichen Buchenblätter wunder schön grün refleirirtr. Des inne-sehe Ding schien förmlich zu Most-derei ziren. .Ein großartigei Stückl« ries ich aus und drückte unbewußt die Hand meines Freundes. Dann sah ich in sein Gesicht. Die Augen leuch ; teten im Fieber und seine Züge waren ; derzerri. » Ein großartigeiStiick'l antun-rie ie er :nektnniich. «Dus sagt Margit auch.« .So sey Dich hin und versuche!«i entgegnete ich, indem ich ihm auf die! Schulter llopstr. ; Es geb-i nicht«, rseriente er isnloz,’ und seine Augen fiarrien hoffnungssl leer das qriinschimmernde Licht an. Jiahl Es muß gehen! Denle dabei nicht an Margii, sondern an die Miin le. Jedenfalls dnnle ich Dir siir das Motiv. Das soll was werden-« Ich irgrnle meine Sachen heraus und machte mich an die Arbeit Als ich mich umwandtr, war mein Freund ver-schwanden — Im nacie Wo ivreoer muss zun: qriibeln gehabt Aber bei ibm wun derte mich eben Schon gar nichts mehr. Ich wußte aus eigenerErfabritng. was Stimmunaelmialeit und Vesabungss tweiiel beim Künstler bedeuten, da fie gar oft an seiner Seele riitteln, ibn hart an den Abgrund bringen und feine Stärke herausfordern. Masly mußte eben auch darüber hinweg — cder ihm war nicht zu helfen. Ich arbeitete den ganzen Domitian Als ich dein-lam, fand ich Maslq nicht mehr vor; Mars-it theilte mir mit, daß er auf vier Tage nachWien gereift fei, da er eine dringende Depesche et balten hatte. Wie zerbrachen uns auch iiber dieses neue Rätbiel unseres Freundes nicht den Kopf; es bedeutete eben eine Laune mehr Vier prachtvolle Sonnentage folg ten. Ich empfand beim Farifchreiten der Arbeit die wunderbare Freude der Befriedigung. Am fünften Tage sah ich dem Ende entgegen. Tie Mühle lag auf der Leinwand vor mir; ein tüchtiaea Stiia meiner Kraft war da rin aufgespeichert. Ali ich eben die lehten Iaebenfchatten aufwerfen wall te, blickte ich plötzlich in das Gesicht meines Freundes, der neben mir stand Er mußte wie ein Maeder durch dej Gestrüpp gelchlichen sein« denn ich hatte nicht einen Laut ge hört. »Al- — Du bist zuriicki" begrüßte ich ihn. Sein Antlis war fahl und flarr wie eine Muste. Nichts regte sich in teils-en Zügen. «Du warst in Wieni' «Nein«, verletzte er tanlos. s Ich fah ihn an. »Wie? Du haft al o — «Jch habe bier in der Miible über nachtet, habe Dich arbeiten gesehen babe gehungert, gedurftet, gewartet, bis Du das Bild vollendest. Unter beflen sann ich über mein Schietfat nach.« »Alle wieder eine Laune«, entgeg nete ich unwillig. »Damit wirft Du Marait nicht iiir Dich gewinnen-« Er ftarrte das Bild an und fagtez lehr ruhig: »Nein« damit nicht. Ader: » mit Deinem Bilde. Das Bild ift gross « ; artig. Das Bild hab' ich· aemalt. s Ich blickte fraaend zu ibni auf. « .Das Bild had’ ich gemalt·. wi deehelte er rnit einer furchtbaren Ruhe. indem er leine talten Augen auf mich richtete. »Was heißt dase ..nuu, ich hab- eben dieses Viid - malt. Verstehst Du mich rechts « werde ith meinen Namen in die Eise an und dann das Bild Margit rei chen. Es ist der Preis ihrer Liebe. .Ieeflucht viel Talent liest in Dir«. wird sie la n und mir auf den Knieen Abbitte lei en. das sie »sich verlannt.« lt Du was-Mat« schrie ich an. - « - a iltu f »Noch man. aoee un om naqe ou tan, ei zu werden. Gieb rnie den Pinfel zu meinem Namenszng.« ika entriß ihn mit heftig. · »Mit diesen lächerlichen Betkngj gebe ich mich nicht het, Schutte!« Ich ergriff feine hand. Da warf ee sich auf mich und zog eine Pistole heraus. Ich böte noch feine Milchenden Wot «te, die et im halben Wahnsinn her auslnlltu »Mein ift das Bild, Du hund! Mein Deine Kunst! Meint Mein!« Ich hatte mit entlegichet Kraftan strengung feine hiin within-nett und trachtete die Mündung der Pisto le von meinem Kopfe zu entfernen. Im nächsten Au nblick trachte der Schuß und die gel sanfte in das Mühlenrad Ich griff ealch nach dem Bilde und schleuderte es mit voller Ge walt nach feiner Stirn. lo daß et zu eiicklamnelte nnd bewußtlos zusam wendend Illi wie ihn betten, lag et nos- im inee da m sit-me lchioer. Eis ans nächtten Tage ttzm ee Zu sich. Ich sieg te vie Sache fo via-. als ob et hier den Fels abstesisittzt wäre. Ich wollte ihn nicht blosßellnh Er that mit tu bet Seele leid. Dass reißt ich ab. dast tiem ich ihm guter feine Bist-te weits qegeisen hatte. Wenige Tage daran erhielt tch von Morast die traurige Nachricht daß Mast-) plsplich tu prtucht verfallen und in ein Jktesdqac gebracht worden work , Der Maler stand auf und wies ttaukia ans das Mhlencad. .Ssehsm Ste, da steckt die Kugel noch. Es if etwas Schönes um die Vorsehung Und mtn siß' ich wieder hier, und die Erinnert-tm an die entieUiche Stunde macht mtt Mute Hände. Gott scheute mit viel Sovnenfchein!« Und die Sttiche flogen nur so tibet die Lein wand. . I Ver dicke Major. humokesle ans dem deutschen Miti » liirleben vonIteiheetr. Schlichi. - Maine Will im Iegiinenl M der Dicke genannt, war witllIHs f nahe zu dick, nnd wenn ee M CI so hervorragend iilchiigee Diligite k ivelen wäre, hätte man ihn längst abgesiigl. Trotz feiner Gewichtigleii wußte et aber auf den Casinobällen und auf allen anderen Iefien es bei dein Tan zen mit dem jüngsten Fähneich an Augdauee und Geschicklichkeit aufzu nehmen. Er tanzie fabelhaft leicht und so war der Maine bei den Do men einer der beliebtesten Tänzen Das ätgekie die Leulnanls, denn nni sich von dem Maine nicht allzu leht in den Schatten drängen zu las-— fen, mußten sie viel mehr tanzen, als ihnen lieb war. und es war ihnen, den Jüngeren, nicht angenehm« daß sie von den Damen immer ermahnt wurden, sich an dem Vorgesehten ein Beispiel zu nehmen und wie dieser unermüdlich dahinzuwalzem Namentlich der Leutnant Bergen ärgerte sich darüber, denn wenn er auch ein guter Tänzer war, so tanzte er dennoch sehr ungern. Viel lieber safz er im Rauchzimmer und rauchte nach den Klängen der «Blauen Do nau« eine gute Jmporte und schlürfte nach der Musit des Schlittschuhliirr fees einen Kognat aus Eis. Ader wenn er sich dann doch ein mal wieder im Saal zeigte, dann siigte es der Zufall steti, daß gerade der Maior an ihm dordeitanzte, und ein weiterer Zufall wollte es, dafz er dann gerade immer mit Fräulein Hildegard von Loor tanzte Und das ärger-te den Leutnant Bergen dann stets so, daß er sich schnell wieder in das Rauchzimmer zoriickdegah, denn .Schiin - bilde gard«, die Tochter des Obersorst mästet-, war schon lange seine stille Liede, und wenn er allein darliher zu entscheiden gehabt hätte, dann wäre er nicht nur schon lange mit ihr oerloht, sondern schon noch viel län ger mit ihr derheirathet gewesen. Auch heute wieder, aus dem Ball hei dem Regierungsrath that der Maior wirllich fo, als wenn ei un ter den mehr als siinfzig anwesenden Damen nur eine einzige Tänzerin gäbe. .Das war einfach un —- er hört!« Leutnant Bergen lonstatirte das hei dem dritten Kognat, den er in grimmig hinter die Binde goß, be reits zum dritten Mal· aber das sin derte nichts an der Thatfache, daß der Major ruhig mit Fräulein hil degard weiter tanzte und sich den »Der-del um dai tiiminerte was seine sinngen Leutnants dariiber dachten. l Leutnant Bergen sah dem« als er; seht in der Thiir des Bollfaalei stand, - voller Ingrimm zu. Das mußte doch einen Grund haben, daß der Major fast ausschließlich Fräulein Hildegard engagirte. Gewiß, leine andere tanzte auch nur annähernd so schön als sie, und eine Menge Geld sollte ihr Vater auch halten« Er unterbrach seinen Gedanken Wiss Sollte der Majpk etwa —? Er Myla, wie ihm das hekz bei nahe stillst-nd Zuzuttaueu war e dem Mai-c schon. Wut der vielleicht deßhalb bis zu dieser Stunde nur Jung eielle geblieben, um nun noch « icildegatd' zu frei-us Jhm wurde schwach, et mußte noch einen Kognak trinken, nein, zwei, der JScheecken war zu groß. » Aber bei dem vierten Kognat ldie Gläser waren Gott sei Dank lehr klein) faßte et einen männlichen Ent lchlußt Der Liebelei del-tin mußte la oder le ein Ende gemacht werden, das ging denn doch unmöglich, saß die Beiden sich am Ende heiratheten. Die Ehe kannte nicht glücklich werden, das mußten die Beiden sich doch selbst lagen, und wenn l ie es nicht thaten, dan war ei die Pflicht eines Dritten, der ei wirklich gut Init; ihnen meinte, dazwischen zu teeteni nnd sie zu trennen, bevor sie eines Dummheit gemacht Mitten. » Die schwere Frage war nur« wee die seiden auseinander bringen falle. Aber in der schlaslasen Nacht hatte er ein sehr einsaches Mittel gefunden. Er erinnerte sich daß der Mai-r eines Tages seine Leutnants bat in ihm nicht nur den sorgesestern son dern einen väterliche-r Freund zu se hen, der ihnen jederzeit helsrnd mit Rath und That zur Seite stände. Das hatte sich schon mancher Leut nant zunuge gemacht und den Var geseyten um hundert Mart und mehr Ingepumpt und auch stets rnit ce eig. Nun wollte-auch er zu dern Maine hingeben, aber nicht« um dessen Börse zu erleichtern, sondern, um ihm zu gestehen: »Ich bin in Fräulein Bilde gard verliebt, aber die Konkurrenz der Kameraden ist so gross, a l l ein tornme ich nicht dagegen an. Da wollte ich den deren Major nun bös lichst und ergeben bitten, wenn der here Maine wieder einmal mit Fräu lein hildegard einen Walzer tanzen, ein gutes Wort tiir mich eintulegen, kund wenn ei gebt, sogar nach ein i i paar gute Worte mehr.« Er freute sich schon aus das Ge M das der andere machen würde: ti. seit-! l Hergen rieb sich verniigt die hin-de Nur ein wahres Gliick daßj er sich gestern teinem der Kameraden anvertraute! Angemerlt hatte er et denen ja auch, wie sie sich darüber ärgerten, da der Maer Fräulein hildegard völlt mit Beschlag belegte. aber er glaubte die Kameraden zu trnnen· »Sie hatten sicher noch in der Ressource ihren Aerger mit ein paar Glas Bier heruntergespiilt und waren dann iider den Vorsall zur Tages ordnung iidergegangen. Er allein hatte die Nacht wach gelegen, er war der einzige. der ertannte, daß man handeln müsse. So trug er denn nach Beendigung des Dienstes dem Major seine Bitte var, ihn im Laufe des Nachmittage in einer persönlichen Angelegenheit um Rath sragen zu dürfen, und mit der größten Liebeniwiirdigteit erlliirte der Vorgesetzte sich bereit, ihn Nachmit tage um siins llhr in seiner Woh nung zu empfangen. Rur um ja nicht zu spiit zu tem nien war Bergen schon zehn Minuten sriiher gui Stelle aber der sursche ertlarte ihm, er miiise noch einen Blu genblia warten, der herr Major hätte Besuch von dein herrn Oberleutnant Mengej. W Das war Bergen mehr als unan genehm, denn sicher purnpte Menge den Maior Fwieder an. und ange purnpt zu werden, trägt nur in den allerseltensten Fällen dazu dei, die gute Laune zu erhöhen. Bergen wurde in ein tleines Vor zirnrner geführt, urn dort zu warten. und taurn saß er siins Minuten, da öffnete sich die Thür, aber es erschien nicht der herr Maine und auch nicht der here Oderleutnant Menge-, son dern der Leutnant von Fallen Ganz erstaunt sahen sich die beiden Kameraden an: »Wu, Du auch hieri« Gleichzeitig tarn die Frage iiber beider Lippen. Bergen hatte sich zuerst gesaßt: «Wieviel willst Du denn pumpen?« Der andere sah überrascht aus: .Punrpen? Das habe ich doch, Gott« sei Dant, nicht nöthig.« Bergen wurde hellhörig: »Ja, was willst Du denn hier«-« Anstatt zu antworten, sraate der andere: »Ja, was willst Du denn hieri« Da össnete sich ptöylich die Thür, und herein trat der Leutnant hoch berg. »Na nu?' Allen dreien entschtiipste der sus druck zu gleicher Zeit, und eine halbe Minute später gesellte sich all oierter Leutnant Schatz hinzu. Und Leutnant Menges mußte irni rner noch drin beim Maior sein. Und niemand begriff, warum die Unter handlung so lange dauern konne. Ent weder gab der Maine das Darlehen oder er gab es nicht« das war in einer j Minute erledigt. « Draußen auf dern Korridar aber tlingelte die Glase fortwährend, und ein Leutnant nach dem andern trat ins Zimmer; sasi schien es, als ob sich nicht nur die Osttziere des Va taillons, sondern des ganzen Regi nrents hier ein Rendezvaus geben wollten. Wohl eine halbe Stunde und län ger verging lo, da irai endlich der Major zu ihnen hinein. Alle spran gen von ihren Siiihlen auf nnd stell ten sich stramni hin, während der Vor gelehie mit einem heiteren glücklichen Lächeln auf den Lippen und neii ei nern frohen hellen Schein in feinen gütige-i Augen vie Belacher musterte.’ Dann sagte er: »Meine herren,s auch ohne baß Sie ei rnir lagen, weiß ich, was Sie hierher führte, so schlau bin ich nun auch lchon, nnd hie Bitte, die Jhr Kanne-d Menges mir vorhin vortrag, hewiel mir, tote recht ich rni meiner Uernmthung hatte. Da bin ich der Einfachheit halber, während »Sie hier warteten, gleich zu Fräulein lvon Roor hingeiahren, um zu sehen, wie ftir Sie alle die Aiiien ständen, damit ich Ihnen dann gleich den rich tigen Bescheid geben könne. Und das Resultat wird Sie nicht nur sperre fchen, sondeen vielleicht doch ein klein wenig erfreuen: Ich hebe rnich M einee Viertelstunde mit der jungen Dante verlobt, nnd tnein Gliick ver dante ich eigentlich Ihnen allen, denn wenn Sie gestern Abend zwar nicht ein jeder file sich. aber doch alle zu sammen beschlossen hätten, mich von meiner Liebe zu lueieen —- ich glaube, dann hätte ich es gar nicht gewagt, meiner iesigen staut von nieiner Zu neignng zu speechen." Wie eine Vombe schlugen diese sWorte ein. Staer und sprachlos Hblaß und verlegen standen die Leut iinantj da. Ein jeder von ihnen hatte geglaubt, la klug zu fein. und « nun waren sie alle gleichmäßig dumm geblieben. Leutnanr Bergen faßte sich zuerst. sMochten dic anderen auch ruhig zu geben. daß der Vorgeleste lie durch schaute, er selbst wollte nicht bis auf die Knochen dlarnirt dastehen. So sagte er denn fest, wenn auch mit einer etwas unsicheren Stimme: .Geitatten der here Major zunächst meine herzlichsten Gliittwtinsche. Dann aber möchte ich mir gehorsamst die Bemerkung erlauben, daß mir die Worte des herrn Major völlig un verständlich sind. Jch persönlich bin wenigstens nur deßhalb hergekom men, um den herrn Major um ein Darlehen von hundert Mart zu bit ten« da ich mich momentan in einer großen Verlegenheit besinde.« Der Bergen war doch ein Teufels lerl, er zog sich wenigstens mit An stand aus der Atfaire, das Zeugnis mußte der Major ihm ausstellen. Und mit einem Male folgten alle anderen dem Beispiele ihres Kamera den Bergen, der hatte sie da auf eine glänzende Jdee gebracht, die unbe dingt ausgenuht werden mußte. Die Stimmen schwirrten durcheinander. jeder war einzin und allein gekom men, um zu doraen Von der ganzen Leutnantsschaae gefolgt, ging der Major schließlich in sein Arbeitszimmer, schloß seinen Schreidtilch auf und zählte jedem das erdetene Dattel-en in dlanten Goldstücken und in hundertmart scheinen in die hand. Eine Viertelstunde lpiiter war er wieder allein, und als er dann la chend die einzelnen Posten, die er theils auf lange Zeit. zum Theil viel leicht auf noch längere, verborgt hatte zutammenziihlte. betam er es och bei nohe mit der Instit. Und unwillkürlich mußte er daran denken, daß er eigentlich nur des halb solange Junggeselle edlieden war, weil das Uerheirathet ein eine Menge Geld kostete. Auf den Gedankm daß auch das Verlohen ein lostlpieliaes Vergnügen sei. war er bis zu diesem Augenblick nie getommen. Instit-. .Wissen Sie schon, der Baron hat in einem amerikanischen Duell die lchtpatqe Kuqel gezogen.« .Uad welche Todeiatt wählt et?·« »Er schaffte sich ein Automobil an.'« Eis W Dis-. »Am, Sie haben mit dvckd OMI bestimmt zugesagt daß Sie mich heut« bezahlen wollen!« .Ja, ja — ich will ja auch, aber ich habe doch nicht gesagt, daß ich auch tonnP Its see Ieeieiseelsr. Et: «Mein Reisegefährte hat seiner staut eine goldene Uhr mitgebracht; sich aber pflückte mit eigener Lebens gesahe dieses Edelweiß sitt Dis-P Sie: »Aber Fris, so leichtstnnis sein Leben ausi Spiel zu seyen. .Dn hättest mit doch auch eine Uhe Init bttngen lönnen!« Mississ- Inse C l I D Apotheke tmm neuen Lehrling Meeken Sie sich« biet steht Aqua - stillesta, das bekommen die Patienten in besonders schwierigen Fällen Au Ikitsnttvenn das Rezept Mal unletees