Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 26, 1909, Zweiter Theil, Image 12

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    vi- WYFL i «
fHOieseiie m Lied-is Hung.
II hieß das alte Ding. Ich hatte
CI versucht dei- nes-weg dies-e ki
srsibsmliches Namens zu erfahren.
III-e zs einem Resultat zu gelangen
Je hat eben immer lo geheißen, »von
Oe- quatg an«: vie Uhnmooss
- . Ich mußte bei ihrem Anblick
II die alten Wären sue der Kindern-it
bester-, in denen Mord und unheim
Ger Spuk den schauerlichen Jnhalk
W. Ei geschah oft genug, daß ich
wilder-kann Un sehr heißen Tagen
M die Sonne stach und ferne Ge
sitter irr der Lqu lagen, verirrte ich
wich oft irr den tieien Grund, ver
schlechtartig im dichten Fichtengeizölz»
sog. Ich entlann mich fast nie des
OTTO der zu ihr führte: plötzlich
I sie vor mir. Schmalz mens:
kbetwucherie Pfade gruben sich in den
Sold ein, zogen an Wasserrinnen
Uebri, die sich dann wieder verloren.
file führten zur Mühle, waren aber
Ist wenig begangen. Ein oersiecttes
Mkchen also, mit allen Reizen ver
Umlichieit Mit der Felswand förm
IS verwachsen lag sie du« wie ein ein
gewstries altes Stück aus einer Rum
pelkammer. Sie hatte wohl einmal ei
nem Bauer get-ört, der weggesoan
oder gestorben war, und stand nur«
sieh-i mehr im Betrieb. Schon wegen
set geringen Wasservorratbeä war sie
«emlich werthloj; denn aus der
chluchi rieselte nur eine bescheidene.
kraftlose Quelle herab, die selbst bei
Lösltenden Reckengüssen nur mäßig
Inlchwoll Und so verfiel und ver
bitterte dieses alte Märchenisiici und
sein Mensch kümmern sich darum,
Laß see-» einmcil· ein Dasein gedacht
Mo er III chllllfk ils-Wut Hat Sack«
kickse Menschen gab es etwa-«- dort zu
baten und es erickn en mir wie Hohn
daß man es noch der Miibe wertb ge
fund-en hatte, die martche Tbür mit
einem Schloß zu versehen.
Ich war daher nicht wenig erstaunt
all ich eines Morgens, dabin vilgernd
ein paar Schritte vor der Muble einen
Maler fand der eben mit den eriten
Strichen das Bitd begann, dessen Mo
tiv natürlich das zerfallene Bretter
Iaus sein mußte. Der Mann mochte
tu die Vierzia sein. Das war so ziem
List Allei. was mir iin ersten Augen
M an ihm auffiel. Jch erinnerte
Iris- ntcht, ihn unter den wenigen
Sommergiiften gesehen u haben, und
Glas daher daß er erit türzlich.an
eint-ten sein mußte. Jch blieb in
Rate stehen und iab feinen Ar
n eine Weile zu. Die sehr geübte
nd fuhr mit beinahe eteganten
tchen über die Leinwand nnd
Osten tich absolut teine Rast gönnen
sk- wellen Endlich erhob er den Kot-i
nd fragte lachelnd: «Jnteressiren
sie sich für Malerei?«
»Es-stell für LandschaftsrnalereiT
erstgegenete ich Aber in diese Gegend
sertrrt sich selten ein Künstler. An
Detailfedünbeiten mangelt es so tieris
M. Jst-. staune daß Sie diesen der
Ieckten BE ntel geiundrn haben. "
war vor ein paar Jahren
Ist's tagte der Maler zögernd und
X schnell wie ablentend hinzu:
bie- Sie dieriW
Den Sommer über. Ich bin so
It wie Sie vorausgeiest daß Sie
ater von Beruf sind Jch bin nam
Iü Schritsteller.«
Er inckte überraicht auf. »Ab. da
Iweden verwandtichaftliche Schutz
er über uns-« Er reichte mir die
» nd und iein Wesen schien sich von
Un an offenberzia zu erichließen Da
Die nerviise Haft feines Arbeitens auch
ktt der- sTolge nicht nachließ rückte ickk
xstt der Frage heraus ob er eine
sisemtnarbeit vor sich bade.
f irr-ich stelle rnir den Termin
»Willst seibss« antwortete er etwas
stiegen »Meine Eile, die Sie in
RIeklttnnderung zu ieten scheint bat
, sang anderen Grund. Jch will
· nicht allzulange an diesem un
iitden Ort aufhalten —«
- »Unbeimlich für mich", versetzte er
-« lächelnd Uebrigens sehe ich nicht ein,
· Datum ich mit einer Sache zurückhal
; ke- soll, die Andern zur Lehre dienen
; konn, um so mehr, als die Geschichte
Z setjiilm ist. Ich iabe also gar keinem
YOU-nd gebeimnißvoll zu erickieinenj
·. bin gestern hier anaelanot· »Hei
; « Tage hier, und hoffe bei günsti-I
» :- Better meine Arbeit so weit zu
gen, daß ich sie auch fern vom«
Orte vollenden tm. Ich habe mir
Longem vorgenommen, diese
. » in eine Sammlung zu bringen
« II hol-e fest Gelegenheit dazu. Jch
li- einmol —- wie soll äch sagen —
M Iebkudert worden« dieieSPrachti
- II malen. Ich bin nicht der ersie,
Dieses Motiv entdeckt Jm Jahre
- sub-usw tonnten Sie das
- »s, it der Kunstanjftellung in
, - sehe-. Und ich —- nun, ich
g G M drei Cfahren daran ge
’ ’ . FOR-— aber ibid Geschichte wäre
. » ’ . steige a en."
« KI- -- hatten Sie damals io we
"« Mwngk , ,
« i- Gegentheib meine Begetitei
Fee daran Schuld gewesen, daß
« Revekneeeeesel fast die Ge
7 Mem-mit eint-.- Ei
- auf. · »
. » km Empf« fragte ich ein
. Geichosse scherzen lex
x besonders wenn sie der Neid
. W et Ihnen Spaß
« Sie ein emsig zie, ich
, des Musei führen
will ich Ihnen diese häßliche Cpisode
erzählen, die einen trourigen Mart
stein in mein-er Erinnerung bildet. Ich
hatte oor Jahren in München einen
sogenannten Freund. Namens Mastd.
Aus dem Klang des Namens wetde
Sie ersehen, daß er ein Böhme ·rvnr.
doch hatte er ieit seiner Kindheit in
Deutschland gelebt und sich schlecht
und recht als Maler durchgehuugsetts
Sie können sich lnum einen häßlicheten
Menschen vorstellen, alt diesen jungen
Künstler-, der sich dieser Hößlichleit
wohl bewußt war und sie als eine
Orandrnarlung des herrgotts em
pfand. Jn dieser körperlichen Behau
sung hatte sich auch seine Seele, einem
natürlichen Gesetze gehorchend. nicht
recht entwickeln tw. Sie wund
sich in cynischsen Triumphen und goß
Iliiche aus iider die beste aller Welten.
Jch verstand seine Verbitterung. Ein
Mensch, der sich schuldlos vom Schick
sal derart gezeichnet siihlt daß sich alle
Menschen beim ersten Icgegnen mit
sichtbarer Antipathie von ihm abwen
den, mußte unbedingt in seinem Jn
nern Schaden erleiden. Das Ber
trauen zu den Menschen, die Liede zu
ihnen, der Glaube an sie waren in ihm »
erstickt. Ich war wohl der einzige. der »
sich Mühe gab. die Psychologie. die in
dem unschönen Körper steckte. zu er:
lliiren und zu begreifen. Jch näherte
mich ihm vertrauensvoll und unter
drückte absichtlich jeden Widerwillen
Jch dachte, durch eine liebevolle Be
handlung in ihm irgend eine Tugend
wuchrusen zu lönnen. die heimlich in
einem Winlel seiner trüben Seele ver
steckt lag und eben nur in Folge der
äußeren Umstände unentdeckt zu blei
ben verdammt war. Sein überaus
fchwacheg Malertatenr war auch nicht
dazu angethan, ihm Kunftfreunde zu
verschaffen. Ich opferte jedoch Stun:
den und Tage, um daran iu bessern
und in dem jungen Herzen wenigstens
den Glauben an die Kunst rege zu er:
halten. Jch erreichte auch, daß von
Zeit zu Zeit ein gewisser Stolz in ihm
durchdrach, der, durchaus edel, ihm
freudige Schaffensstunden bereitete
und manchmal sogar seinen teuflischen
Cunismus besiegte. Dann oersiihnte
er sich mit seinem äußeren Menschen«
wurde mild und zugänglich und brach
te es fast zuwege. die häßlichteit zu
verlieren. Aber das war immer nur
ein vorübergehender Zustand. Bald
schrumpste sein Wesen wieder zusam
men und seine Urnatur brach in ihrer
ganzen Verderbtheit aufs neue durch.
Die Folge dieser Reaktion war eine
noch heftigere Widerwärtigkeit, die er
dann Allen —- selbst mir —- einslößtr.
Unser Verkehr hat ungefähr ein
Jahr gedauert, als Masth unseligen
weise ein Mädchen kennen lernte, das
mit der Lieblichkeit ihres Wesens einen
selten ausgeprägten Kunstsinn ver
band, der sie später in die ersten Rei
hen der Münchener Malerinnen führte.
Um diese seit jedoch war ihr Talent
noch taum entdertt. Maiky schien in
ziemlich großsprecherischer Weise er
ziehend aus sie einwirten zu wollen«
und ei war mir ein Räthseh daß die:
sei Mädchen scheinbar nicht die ge
ringste Intipathie gegen seine Persön
lichkeit hegte, wenn auch ihr Beneh
men noch lange teine Zuneigung ver
rieth.
Mit der Zeit aber glaubte ich zu
bemerken, daß ein Rollenauotausch vor
sich ging. Das Mädchen wurde gese
stigter in ihren Anschauungen, ließ sich
mit uns in anregende Gespräche über
Malerei und Kunst ein, wobei ich ihre
wachsende tritische Fähigkeit bewun
dern mußte. sie nahm starken Antheil
an den tiinstlerischen Tagessragen
und fchien sich speziell siir unsere Ar
beiten außerordentlich zu interessiren,
so daß Masty mit einigem Unbehagen -
eine geistige Ueberlegenheit an ihri
wahrzunehmen glaubte. Völlig er
staunt war ich aber, als eines Tages
Maith aus mich zutam und mir trau
rigen Blickes eröffnete, daß Margit —
io hieß das Mädchen —- von meinem
Talent sehr viel halte, während sie das
seine ziemlich gering einschiihtu er sei
in Verzweiflung und glaube an feinen
guten Stern mehr in seinem Dasein.
Ich trsitete ihn und wies aus die Ent
wicklungssähigteit seines Talentes
hin, wie aus den Umstand, daß schließ
.lich die Ldbe sich auch tiher Tatenloi
segteit hinwegsehen wiirdr.
Einige Tage darauf-der Sommer
war In otuyenoer Pracht m oie Lande -
gezogen —- reiste Margit mit ihrer
Mutter zur Sommersrische hierher
nach R . . . . Kurze Zeit daraus solgte
ihnen Maiw, dessen herz bereits in
wilden Flammen lohte· Jch erhielt
nur spärliche Nachrichten von ihm.
Eines Tages aber tatn ein Brief, in
dem er rnich dringend bat, nach R . . . .
zu kommen, es wären wichtige Dinge
vorgekommen, die meine Abwesenheit
erheischten. Auch möge ich meine Re
qnisiten mitnehmen, denn et sei auf
Prachtmotioe gestoßen. Jch machte
rnich sosoet aus und tarn an einem
wunderschönen Juliabend hier an.
Masly empfing mich allein aus dein
Bahnhosk und dantte rnir gerührt,
das ich seine Bitte nachgetornmen sei. i
Auf meine Frage, uin was ej sich ei
gentlich handle. erwiderte er jedoch
zögernd: Etat sollst Du in ein paar
Tagen etsaheenx vordersand bitte ichl
Dich anyRatsit Mit-erben Un-.
befangene-i zu spielen und zrr thun,
als wärst Du ans eigene-n Antrieb
hierher gelomrnen, um Studien zu
machen. Jet- will Dich iibrigens ener
gen zu einer Miihie führen, der Du
Deine Anerkennung nicht versagen
wirst. «
Jch war is manches wunderliche
Treiben an ihrn gewöhnt, daß ich mir
auch diesmal nicht den Raps zerbrach
was er wohl vorhabe. urn so weniger,
als Margit üder mein Kommen sehr
ersreut sar und wir alle in toller
Laune den III-end verbrachten.
Am andern Morgen brach ich früh
zeitig mit Masky aus« der mich aus
halb versteckten Wegen hierher zur
Mühle führte. Sie lag in einein seli
sarn abgetönten Lichte vor mir. das
die weichen Buchenblätter wunder
schön grün refleirirtr. Des inne-sehe
Ding schien förmlich zu Most-derei
ziren. .Ein großartigei Stückl« ries
ich aus und drückte unbewußt die
Hand meines Freundes. Dann sah
ich in sein Gesicht. Die Augen leuch
; teten im Fieber und seine Züge waren
; derzerri.
» Ein großartigeiStiick'l antun-rie
ie er :nektnniich. «Dus sagt Margit
auch.«
.So sey Dich hin und versuche!«i
entgegnete ich, indem ich ihm auf die!
Schulter llopstr. ;
Es geb-i nicht«, rseriente er isnloz,’
und seine Augen fiarrien hoffnungssl
leer das qriinschimmernde Licht an.
Jiahl Es muß gehen! Denle dabei
nicht an Margii, sondern an die Miin
le. Jedenfalls dnnle ich Dir siir das
Motiv. Das soll was werden-« Ich
irgrnle meine Sachen heraus und
machte mich an die Arbeit Als ich
mich umwandtr, war mein Freund
ver-schwanden —
Im nacie Wo ivreoer muss zun:
qriibeln gehabt Aber bei ibm wun
derte mich eben Schon gar nichts mehr.
Ich wußte aus eigenerErfabritng. was
Stimmunaelmialeit und Vesabungss
tweiiel beim Künstler bedeuten, da fie
gar oft an seiner Seele riitteln, ibn
hart an den Abgrund bringen und
feine Stärke herausfordern. Masly
mußte eben auch darüber hinweg —
cder ihm war nicht zu helfen. Ich
arbeitete den ganzen Domitian Als
ich dein-lam, fand ich Maslq nicht
mehr vor; Mars-it theilte mir mit,
daß er auf vier Tage nachWien gereift
fei, da er eine dringende Depesche et
balten hatte. Wie zerbrachen uns
auch iiber dieses neue Rätbiel unseres
Freundes nicht den Kopf; es bedeutete
eben eine Laune mehr
Vier prachtvolle Sonnentage folg
ten. Ich empfand beim Farifchreiten
der Arbeit die wunderbare Freude der
Befriedigung. Am fünften Tage sah
ich dem Ende entgegen. Tie Mühle
lag auf der Leinwand vor mir; ein
tüchtiaea Stiia meiner Kraft war da
rin aufgespeichert. Ali ich eben die
lehten Iaebenfchatten aufwerfen wall
te, blickte ich plötzlich in das Gesicht
meines Freundes, der neben mir
stand Er mußte wie ein Maeder
durch dej Gestrüpp gelchlichen sein«
denn ich hatte nicht einen Laut ge
hört.
»Al- — Du bist zuriicki" begrüßte
ich ihn. Sein Antlis war fahl und
flarr wie eine Muste. Nichts regte
sich in teils-en Zügen. «Du warst in
Wieni'
«Nein«, verletzte er tanlos.
s Ich fah ihn an. »Wie? Du haft al
o —
«Jch habe bier in der Miible über
nachtet, habe Dich arbeiten gesehen
babe gehungert, gedurftet, gewartet,
bis Du das Bild vollendest. Unter
beflen sann ich über mein Schietfat
nach.«
»Alle wieder eine Laune«, entgeg
nete ich unwillig. »Damit wirft Du
Marait nicht iiir Dich gewinnen-«
Er ftarrte das Bild an und fagtez
lehr ruhig: »Nein« damit nicht. Ader:
» mit Deinem Bilde. Das Bild ift gross «
; artig. Das Bild hab' ich· aemalt.
s Ich blickte fraaend zu ibni auf. «
.Das Bild had’ ich gemalt·. wi
deehelte er rnit einer furchtbaren
Ruhe. indem er leine talten Augen auf
mich richtete.
»Was heißt dase
..nuu, ich hab- eben dieses Viid -
malt. Verstehst Du mich rechts «
werde ith meinen Namen in die Eise
an und dann das Bild Margit rei
chen. Es ist der Preis ihrer Liebe.
.Ieeflucht viel Talent liest in Dir«.
wird sie la n und mir auf den Knieen
Abbitte lei en. das sie »sich verlannt.«
lt Du was-Mat« schrie ich
an.
- « - a
iltu
f
»Noch man. aoee un om naqe ou
tan, ei zu werden. Gieb rnie den
Pinfel zu meinem Namenszng.« ika
entriß ihn mit heftig. ·
»Mit diesen lächerlichen Betkngj
gebe ich mich nicht het, Schutte!« Ich
ergriff feine hand. Da warf ee sich
auf mich und zog eine Pistole heraus.
Ich böte noch feine Milchenden Wot
«te, die et im halben Wahnsinn her
auslnlltu »Mein ift das Bild, Du
hund! Mein Deine Kunst! Meint
Mein!«
Ich hatte mit entlegichet Kraftan
strengung feine hiin within-nett
und trachtete die Mündung der Pisto
le von meinem Kopfe zu entfernen.
Im nächsten Au nblick trachte der
Schuß und die gel sanfte in das
Mühlenrad Ich griff ealch nach dem
Bilde und schleuderte es mit voller Ge
walt nach feiner Stirn. lo daß et zu
eiicklamnelte nnd bewußtlos zusam
wendend
Illi wie ihn betten, lag et nos- im
inee da m sit-me lchioer. Eis ans
nächtten Tage ttzm ee Zu sich. Ich sieg
te vie Sache fo via-. als ob et hier den
Fels abstesisittzt wäre. Ich wollte ihn
nicht blosßellnh Er that mit tu bet
Seele leid. Dass reißt ich ab. dast
tiem ich ihm guter feine Bist-te weits
qegeisen hatte.
Wenige Tage daran erhielt tch von
Morast die traurige Nachricht daß
Mast-) plsplich tu prtucht verfallen
und in ein Jktesdqac gebracht worden
work ,
Der Maler stand auf und wies
ttaukia ans das Mhlencad. .Ssehsm
Ste, da steckt die Kugel noch. Es if
etwas Schönes um die Vorsehung
Und mtn siß' ich wieder hier, und die
Erinnert-tm an die entieUiche Stunde
macht mtt Mute Hände. Gott scheute
mit viel Sovnenfchein!« Und die
Sttiche flogen nur so tibet die Lein
wand. .
I Ver dicke Major.
humokesle ans dem deutschen Miti
» liirleben vonIteiheetr.
Schlichi.
- Maine Will im Iegiinenl M
der Dicke genannt, war witllIHs f
nahe zu dick, nnd wenn ee M CI
so hervorragend iilchiigee Diligite k
ivelen wäre, hätte man ihn
längst abgesiigl.
Trotz feiner Gewichtigleii wußte et
aber auf den Casinobällen und auf
allen anderen Iefien es bei dein Tan
zen mit dem jüngsten Fähneich an
Augdauee und Geschicklichkeit aufzu
nehmen. Er tanzie fabelhaft leicht
und so war der Maine bei den Do
men einer der beliebtesten Tänzen
Das ätgekie die Leulnanls, denn
nni sich von dem Maine nicht allzu
leht in den Schatten drängen zu las-—
fen, mußten sie viel mehr tanzen, als
ihnen lieb war. und es war ihnen,
den Jüngeren, nicht angenehm« daß
sie von den Damen immer ermahnt
wurden, sich an dem Vorgesehten ein
Beispiel zu nehmen und wie dieser
unermüdlich dahinzuwalzem
Namentlich der Leutnant Bergen
ärgerte sich darüber, denn wenn er
auch ein guter Tänzer war, so tanzte
er dennoch sehr ungern. Viel lieber
safz er im Rauchzimmer und rauchte
nach den Klängen der «Blauen Do
nau« eine gute Jmporte und schlürfte
nach der Musit des Schlittschuhliirr
fees einen Kognat aus Eis.
Ader wenn er sich dann doch ein
mal wieder im Saal zeigte, dann
siigte es der Zufall steti, daß gerade
der Maior an ihm dordeitanzte, und
ein weiterer Zufall wollte es, dafz er
dann gerade immer mit Fräulein
Hildegard von Loor tanzte
Und das ärger-te den Leutnant
Bergen dann stets so, daß er sich
schnell wieder in das Rauchzimmer
zoriickdegah, denn .Schiin - bilde
gard«, die Tochter des Obersorst
mästet-, war schon lange seine stille
Liede, und wenn er allein darliher
zu entscheiden gehabt hätte, dann
wäre er nicht nur schon lange mit ihr
oerloht, sondern schon noch viel län
ger mit ihr derheirathet gewesen.
Auch heute wieder, aus dem Ball
hei dem Regierungsrath that der
Maior wirllich fo, als wenn ei un
ter den mehr als siinfzig anwesenden
Damen nur eine einzige Tänzerin
gäbe.
.Das war einfach un —- er
hört!«
Leutnant Bergen lonstatirte das
hei dem dritten Kognat, den er in
grimmig hinter die Binde goß, be
reits zum dritten Mal· aber das sin
derte nichts an der Thatfache, daß
der Major ruhig mit Fräulein hil
degard weiter tanzte und sich den
»Der-del um dai tiiminerte was seine
sinngen Leutnants dariiber dachten. l
Leutnant Bergen sah dem« als er;
seht in der Thiir des Bollfaalei stand, -
voller Ingrimm zu. Das mußte doch
einen Grund haben, daß der Major
fast ausschließlich Fräulein Hildegard
engagirte. Gewiß, leine andere tanzte
auch nur annähernd so schön als sie,
und eine Menge Geld sollte ihr Vater
auch halten«
Er unterbrach seinen Gedanken
Wiss
Sollte der Majpk etwa —?
Er Myla, wie ihm das hekz bei
nahe stillst-nd Zuzuttaueu war e
dem Mai-c schon. Wut der vielleicht
deßhalb bis zu dieser Stunde nur
Jung eielle geblieben, um nun noch
« icildegatd' zu frei-us
Jhm wurde schwach, et mußte noch
einen Kognak trinken, nein, zwei, der
JScheecken war zu groß.
» Aber bei dem vierten Kognat ldie
Gläser waren Gott sei Dank lehr
klein) faßte et einen männlichen Ent
lchlußt Der Liebelei del-tin mußte la
oder le ein Ende gemacht werden, das
ging denn doch unmöglich, saß die
Beiden sich am Ende heiratheten.
Die Ehe kannte nicht glücklich
werden, das mußten die Beiden sich
doch selbst lagen, und wenn l ie es
nicht thaten, dan war ei die Pflicht
eines Dritten, der ei wirklich gut Init;
ihnen meinte, dazwischen zu teeteni
nnd sie zu trennen, bevor sie eines
Dummheit gemacht Mitten. »
Die schwere Frage war nur« wee
die seiden auseinander bringen falle.
Aber in der schlaslasen Nacht hatte er
ein sehr einsaches Mittel gefunden.
Er erinnerte sich daß der Mai-r
eines Tages seine Leutnants bat in
ihm nicht nur den sorgesestern son
dern einen väterliche-r Freund zu se
hen, der ihnen jederzeit helsrnd mit
Rath und That zur Seite stände.
Das hatte sich schon mancher Leut
nant zunuge gemacht und den Var
geseyten um hundert Mart und mehr
Ingepumpt und auch stets rnit ce
eig.
Nun wollte-auch er zu dern Maine
hingeben, aber nicht« um dessen Börse
zu erleichtern, sondern, um ihm zu
gestehen: »Ich bin in Fräulein Bilde
gard verliebt, aber die Konkurrenz
der Kameraden ist so gross, a l l ein
tornme ich nicht dagegen an. Da
wollte ich den deren Major nun bös
lichst und ergeben bitten, wenn der
here Maine wieder einmal mit Fräu
lein hildegard einen Walzer tanzen,
ein gutes Wort tiir mich eintulegen,
kund wenn ei gebt, sogar nach ein
i
i
paar gute Worte mehr.«
Er freute sich schon aus das Ge
M das der andere machen würde:
ti. seit-! l
Hergen rieb sich verniigt die
hin-de Nur ein wahres Gliick daßj
er sich gestern teinem der Kameraden
anvertraute! Angemerlt hatte er et
denen ja auch, wie sie sich darüber
ärgerten, da der Maer Fräulein
hildegard völlt mit Beschlag belegte.
aber er glaubte die Kameraden zu
trnnen· »Sie hatten sicher noch in der
Ressource ihren Aerger mit ein paar
Glas Bier heruntergespiilt und waren
dann iider den Vorsall zur Tages
ordnung iidergegangen. Er allein
hatte die Nacht wach gelegen, er war
der einzige. der ertannte, daß man
handeln müsse.
So trug er denn nach Beendigung
des Dienstes dem Major seine Bitte
var, ihn im Laufe des Nachmittage
in einer persönlichen Angelegenheit um
Rath sragen zu dürfen, und mit der
größten Liebeniwiirdigteit erlliirte der
Vorgesetzte sich bereit, ihn Nachmit
tage um siins llhr in seiner Woh
nung zu empfangen.
Rur um ja nicht zu spiit zu tem
nien war Bergen schon zehn Minuten
sriiher gui Stelle aber der sursche
ertlarte ihm, er miiise noch einen Blu
genblia warten, der herr Major hätte
Besuch von dein herrn Oberleutnant
Mengej.
W
Das war Bergen mehr als unan
genehm, denn sicher purnpte Menge
den Maior Fwieder an. und ange
purnpt zu werden, trägt nur in den
allerseltensten Fällen dazu dei, die
gute Laune zu erhöhen.
Bergen wurde in ein tleines Vor
zirnrner geführt, urn dort zu warten.
und taurn saß er siins Minuten, da
öffnete sich die Thür, aber es erschien
nicht der herr Maine und auch nicht
der here Oderleutnant Menge-, son
dern der Leutnant von Fallen
Ganz erstaunt sahen sich die beiden
Kameraden an: »Wu, Du auch
hieri«
Gleichzeitig tarn die Frage iiber
beider Lippen.
Bergen hatte sich zuerst gesaßt:
«Wieviel willst Du denn pumpen?«
Der andere sah überrascht aus:
.Punrpen? Das habe ich doch, Gott«
sei Dant, nicht nöthig.«
Bergen wurde hellhörig: »Ja, was
willst Du denn hier«-«
Anstatt zu antworten, sraate der
andere: »Ja, was willst Du denn
hieri«
Da össnete sich ptöylich die Thür,
und herein trat der Leutnant hoch
berg.
»Na nu?'
Allen dreien entschtiipste der sus
druck zu gleicher Zeit, und eine halbe
Minute später gesellte sich all oierter
Leutnant Schatz hinzu.
Und Leutnant Menges mußte irni
rner noch drin beim Maior sein. Und
niemand begriff, warum die Unter
handlung so lange dauern konne. Ent
weder gab der Maine das Darlehen
oder er gab es nicht« das war in einer j
Minute erledigt. «
Draußen auf dern Korridar aber
tlingelte die Glase fortwährend, und
ein Leutnant nach dem andern trat
ins Zimmer; sasi schien es, als ob
sich nicht nur die Osttziere des Va
taillons, sondern des ganzen Regi
nrents hier ein Rendezvaus geben
wollten.
Wohl eine halbe Stunde und län
ger verging lo, da irai endlich der
Major zu ihnen hinein. Alle spran
gen von ihren Siiihlen auf nnd stell
ten sich stramni hin, während der Vor
gelehie mit einem heiteren glücklichen
Lächeln auf den Lippen und neii ei
nern frohen hellen Schein in feinen
gütige-i Augen vie Belacher musterte.’
Dann sagte er: »Meine herren,s
auch ohne baß Sie ei rnir lagen, weiß
ich, was Sie hierher führte, so schlau
bin ich nun auch lchon, nnd hie Bitte,
die Jhr Kanne-d Menges mir vorhin
vortrag, hewiel mir, tote recht ich rni
meiner Uernmthung hatte. Da bin
ich der Einfachheit halber, während
»Sie hier warteten, gleich zu Fräulein
lvon Roor hingeiahren, um zu sehen,
wie ftir Sie alle die Aiiien ständen,
damit ich Ihnen dann gleich den rich
tigen Bescheid geben könne. Und das
Resultat wird Sie nicht nur sperre
fchen, sondeen vielleicht doch ein klein
wenig erfreuen: Ich hebe rnich M
einee Viertelstunde mit der jungen
Dante verlobt, nnd tnein Gliick ver
dante ich eigentlich Ihnen allen, denn
wenn Sie gestern Abend zwar nicht
ein jeder file sich. aber doch alle zu
sammen beschlossen hätten, mich von
meiner Liebe zu lueieen —- ich glaube,
dann hätte ich es gar nicht gewagt,
meiner iesigen staut von nieiner Zu
neignng zu speechen."
Wie eine Vombe schlugen diese
sWorte ein. Staer und sprachlos
Hblaß und verlegen standen die Leut
iinantj da. Ein jeder von ihnen
hatte geglaubt, la klug zu fein. und
« nun waren sie alle gleichmäßig dumm
geblieben.
Leutnanr Bergen faßte sich zuerst.
sMochten dic anderen auch ruhig zu
geben. daß der Vorgeleste lie durch
schaute, er selbst wollte nicht bis auf
die Knochen dlarnirt dastehen.
So sagte er denn fest, wenn auch
mit einer etwas unsicheren Stimme:
.Geitatten der here Major zunächst
meine herzlichsten Gliittwtinsche.
Dann aber möchte ich mir gehorsamst
die Bemerkung erlauben, daß mir die
Worte des herrn Major völlig un
verständlich sind. Jch persönlich bin
wenigstens nur deßhalb hergekom
men, um den herrn Major um ein
Darlehen von hundert Mart zu bit
ten« da ich mich momentan in einer
großen Verlegenheit besinde.«
Der Bergen war doch ein Teufels
lerl, er zog sich wenigstens mit An
stand aus der Atfaire, das Zeugnis
mußte der Major ihm ausstellen.
Und mit einem Male folgten alle
anderen dem Beispiele ihres Kamera
den Bergen, der hatte sie da auf eine
glänzende Jdee gebracht, die unbe
dingt ausgenuht werden mußte. Die
Stimmen schwirrten durcheinander.
jeder war einzin und allein gekom
men, um zu doraen
Von der ganzen Leutnantsschaae
gefolgt, ging der Major schließlich in
sein Arbeitszimmer, schloß seinen
Schreidtilch auf und zählte jedem
das erdetene Dattel-en in dlanten
Goldstücken und in hundertmart
scheinen in die hand.
Eine Viertelstunde lpiiter war er
wieder allein, und als er dann la
chend die einzelnen Posten, die er
theils auf lange Zeit. zum Theil viel
leicht auf noch längere, verborgt hatte
zutammenziihlte. betam er es och bei
nohe mit der Instit.
Und unwillkürlich mußte er daran
denken, daß er eigentlich nur des
halb solange Junggeselle edlieden
war, weil das Uerheirathet ein eine
Menge Geld kostete.
Auf den Gedankm daß auch das
Verlohen ein lostlpieliaes Vergnügen
sei. war er bis zu diesem Augenblick
nie getommen.
Instit-.
.Wissen Sie schon, der Baron hat
in einem amerikanischen Duell die
lchtpatqe Kuqel gezogen.«
.Uad welche Todeiatt wählt et?·«
»Er schaffte sich ein Automobil an.'«
Eis W Dis-.
»Am, Sie haben mit dvckd OMI
bestimmt zugesagt daß Sie mich heut«
bezahlen wollen!«
.Ja, ja — ich will ja auch, aber
ich habe doch nicht gesagt, daß ich auch
tonnP
Its see Ieeieiseelsr.
Et: «Mein Reisegefährte hat seiner
staut eine goldene Uhr mitgebracht;
sich aber pflückte mit eigener Lebens
gesahe dieses Edelweiß sitt Dis-P
Sie: »Aber Fris, so leichtstnnis
sein Leben ausi Spiel zu seyen. .Dn
hättest mit doch auch eine Uhe Init
bttngen lönnen!«
Mississ- Inse
C l I D
Apotheke tmm neuen Lehrling
Meeken Sie sich« biet steht Aqua -
stillesta, das bekommen die Patienten
in besonders schwierigen Fällen Au
Ikitsnttvenn das Rezept Mal unletees