Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 12, 1909, Zweiter Theil, Image 12

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    UMexhartunkx
fM Dr. Bortensschlsgee koar
- set Donptpodt gekommen und
u einer Philolognätersammi
thiksenomrnem «e freie Zeit
, lieu zwischen den einzelnen
» , Use- oerblteben war, hatte er zu
M Einsiufen verwendet
k- Isend war er müde ins Hotel
f , , wo er eine Nacht bleiben
M weil erst am nächsten Morgen
As passender Zug heimwärts ging.
, Romeo er sich onelleioete, denn
We ihn der Gedanke, ob auch al
Its besorgt set, was ihm die Gattin
Its agen hatte.
r zog also den langen Merlzettel
W, onf dem alle Wünsche bis zur
Use-Nummer der Handschuhe aufs
Mefte vermertt waren. Dann öf
ucse er die Packete und Karte-no und
zähe sie gewissenhaft auf ihren In
Es war alles ins Ordnung-» Rschts
Ute. Er packte also die Sachen rote
forgfältiq ein und brachte sie aud«
eh im Koffer unter. Dann zog er
vollends aus und legte sich befrie
igt zu Bette. ’
Der Zug, der den Herrn Direktor
M Hause führen sollte, ging früh um
Ochs Uhr ab. Battenfchläger stund
M dreiviertel sieben Uhr anf. Denn:
ei hatte nicht Luft sich unnöthig sabzw i
Fern sondern liebte es, in Ruhe zu
Mckem
. St schlüpste also in seine etwas
WireteUen aber mit Bouauets von
Rhea Rosen beftickten Hausfchulze
M begann, Toilette zu machen. Zu
seht nahm er die Kleider vorn Naqel
M holte die Stiefel herein, die er
ZFr.Putzen vor die Thüre gestellt
Aber wie merlwiirdigl Die Stiefel
W ihm so klein vor, die et da in
der Hand hielt! Er versuchte, sie an
jkthur Aber wie sehr er sich auch
CI- engte, er vermochte den Fuß nicht
stets-zubringen
Æ waren doch gar nicht seine
cr ltlinaelte mehrere Male nach
Deshausdursehem Aber es dauerte
eine lange lange Weile« ehe dieser
III Vorschein kam.
»Das sind nicht meine Stiefel die
Ue mir vor die Thüre gesetzt haben!'
tief Qartenstlzliiger dem Eintretenden
mass-tm
»Unser nadirlirh sin se S! Ich wiire
Se« doch gerne andern hinstell’n!«
»Wenn ich Ihnen sage«
älter Emil ließ den Herrn Direktor
Or nicht ausreden »Das niin alles
t! Die harn bei Sie vor d’r Dihre
werden Un ich hatve se Roß e biß
jesabgerieni un widder hingestellt
U gibt's nischtl Da laß ich mer glei
Un M ab . . .«
Mr plötzlich verstummte der Hauz
Skkst, als er die Stiefel in die Hand
nahm. »Herr Jemersch!« tief er dann
Fang erstaunt aus, »das sin jii ci baar
Damenstiwell Wie gotnsni denn die
hier här?«
«Sehen Sie! Nun galnben Sie
sit wohl endlich. daß das nicht meine
Stiesel sein tönnenk sagte Baden
Wägen
«swer so was! Reh das is doch
MS zum Närr’sclnvör’n! Da
III ich doch qleichernal nachaugen!«
Damit rannte ErniL die Stiefel in der
Hemd, die Treppe hinunter.
yartenschläger machte sich so weit
fertig, daß er nur noch die Stieiel an
Miehen hatte, und wartete aus Emils
Isccktedt Aber dieser taxn und tJm
nict wieder. Der Direktor sah ver
Itseiselt nach der Uhr und ließ nach
saftig die Gliede ertönen. Jedoch ohne
jeden Erfolg.
Jetzt war es die höchste Zeit für
ihn, wenn er noch frühstücken wollte
Er schlurfte also in seinen Hausfchu
ten die Treppe hinunter, um Eini!
eindringlich um seine Stiefel zu ersu
cherr. Unten im Hausilur traf er auf
eine Menschenansammlung Der Be
sitzer des Hotels sowie fämmtlsche
Kellner und Hausdiener standen bei
sammen und beriethen den eigentknim
lichen Fall. Die fraglichen Dirnen
stiesel gingen von Hand zu Hand und
wurden mit großer Neugier und Eifer
betrachtet.
Als Bartenschläger jetzt unter die
Leute trat, mich man scheu zurück. Der
Wirth musterte ihn mit mißtrauifchen
Mitten und versicherte, so etwas wäre
irr seinem Hause noch niemals vorge
kommen. Er glaube nicht« daß die
Erwechilunz denn um eine solche
Mike ei sich doch nur handeln, in sei
sein hause geschehen fei. Diese mitfo
Mmehr schon früher stattgefundenE
Mu.
III aber Direktor Bartenfchläger
Mr Aufqusung energifch widerlegte
« M nachdruckslichst die Herbeifcheffung
« Ist-er Stiefel verlangte, zog der bote
andere Saiten auf. Er ward au
wtgntlich höflich, bat um freund
JIU Da strebte meine Stiefel, die
sie Sieckrradeln gesucht habe!
. das ist se wieder dasel«
tm sie dies David-Afka
-« .- M m n a
ice-k- en- sie-. die-muss
schwand-ist«
seit fiir Bart-entkleiden wenn er sei
nes Zug noch erreichen wollte.« Und
da trog aller Entfchuldigungen und
Besprechungen des Dotelwirthe feine
Stiefel doch nicht zum Vorschein ka
sten. Mußte sich der Direktor entschlie
sen. fo eoie er war, in den ausgetrete
nen. neit den rothen Nosenbouauete be
ßickten dansfchuhen die Heimreise an
lzutreten.
Rath einer wahren Hei-fahrt kam
Bartenfchliiger gerade noch zum Ab
gang feines Zuges zurecht.
Er fühlte, wie die Blicke der Mit
reifenden auf feiner ungewöhnlichen
Fußhekleidung ruhten. Dazu knurrte
ihm vor Hunger der Magen in gerade
zu unanständiger Weise. denn er hatte
keine Zeit mehr gefunden. fein Früh
ftiiik einzunehmen Karzer-m der arme
Reifende befand sich während der gan
zen langen Eifenbahniahrt in keiner
beneidensioerthen Lage.
Aber alles nimmt einmal ein Ende.
Fluch Direktor Bartenichläger erreichte
schließlich feinen Wohnort
Auf dem heimathlichen Babnhof er
regte fein Auftreten in denfchlappen
den, rofenheftiaten Hausfchuben aller
dings noch einiges Aufsehen, und die
Bekannten. denen er dort teaegnete, er
widerten nicht immer unbefangen fei
nen Gruß.
s Aber nun war er zu Haufe!
l Zu Haufe! Hier durfte er von den
« leidigen Etlebniffen feiner Reife reden
und fand hei der Gattin ein mitleids
volles Herz fiir das Mißgeschick, das
ihm widerfahren war.
Frau Direktor Bartenfchläger prüf
te mit Befriedigung alle die Dinge,
welche der Gotte besorgt hatte.
»Sei unbekümsmert', tröftete sie, als
feine Erzähluna beendet war, ·Deine
Stiefel müssensich ja wiederfinden«
Als sie aber fest den letzten Karton
öffnete ,-ivelcher die bestellten Stiefel
fiir fie enthalten faste. ftiefz sie einen
Schrei der Ueberraschung aus.
«Mann! Da sind ja Deine Stiefel!
Aber. wo find nun die neuen, die Du
mir mitbringen wollten«-« tara es
angstvoll von ihren Lippen.
»Meine Stiefel? Ja. sind denn
nicht die Deinigen in dem Karton?«
»Aber nein! Nein!' rief sie ah
innig-voll
«himinel! Da habe ich also meine
eingepackt —- und Deine —- Deine —
iin Dotel —- oor die Thüre aeftellt!«
»O. ich Unaliickliche!« fchluchzte die»
Frau Direktor ganz verzweifelt. »Mei- f
ne neuen Stiefel hat die fremde Dame
mitgenoman'
Pferde-treue (
Man schreibt aus Briissel: Das;
belgische Sportdlatt »Le Sport beige« .
erfährt eine Geschichte oon zwei außer«
Dienst neseßten Rennpserden, die es.
verdient, weiter verbreitet zu werden-:
Ein Gestiit, das unweit Tervuereu, ei
nem Boroxt von BrüfseL seinen Sitz
bat, hatte ein Pferd Mozaswattee, da81
einst Tage des Ruhmes gesehen, in
einer Bor untergebracht, damit es in
Beschaulichteit sein Leben beschiesze.
Kurze Zeit darauf war nun nenötlxigt,
ein weiteres Rennpferd, Fantonie be
nannt, außer Kurs zu setzen, und
man beschloß, beide Pferde gemeinsam
in einen Stall zu bringen. Spiort
entwickelte sich zwischen den beiden
Rennern eine intiine Freundschaft: sie
theilten den haser rnit einander und
schienen sich gegenseitig Von dem
Glanz ibrer besseren Tage zu erzäh
len. Nschts störte den aanzen Sommer
und Herbst hindurch diese delle, an
der Joch-os, Trainer und Pferd-einn
gen ihre helle Freude hatten. Doch al
les herrliche aus Erden ist vergänglich,
und selbst die größte-Freundschaft muß
eines Tanes enden. So ging es auch
hier. Eines Tages begann der »Pa
triarch« Manzawattee zu tränteln undl
trotz sorgfältigster Pflege ging der
Exrenner nach wenigen Wochen
schweren Leidens den Wen allen —
Pferdesleisches. Fantome aber ging der
Tod des Freundes und Leidenögenost
sen sebr zu Herzens er wars sich übers
den Körper Mazawattees und war«
nicht ohne Miit-e von dem Kadaver
wegzubrinaen. Und als man endlich
das todte Pferd in einem Wagen weg:
schaffte, um es weit draußen irn Fel
zu begraben, da bemerlte man plöt
lich feldeinwärts Fantorne, der herbei
gallopirte, um gelenlten hauptes dein
alten Freunde die lehte Ehre zu er
weisen. «Die Stalltnechte hatten
Tbränen in den Augen, als sie das
sahen.« So schließt der «Sport belge«
seine riibrende Geschichte, die, wie er
versichert, wahr ist und sich thatfiichs
lich in Tendueren zugetragen bat.
Our se cis-flieh
Der kürzlich in Köln verstorbene
Freiherr v. Oppenbeirn war ein hu
morvoller Herr. Eines Tages stieq er
in einem Schweizer Holel ab und ließ
; sich zwecks Einiragunq seines Namens
das Hoselregifter verlegen. »Was be
deutet denn dies?« fragte er den Hofe
liet, auf eine Eintragung deutend, vie
in lalorsifcher Kürze »R. de Paris«
lautete. »Das ift die Eintragung des
Banns Rothschild aus Patis«, er
lliirle der Wirth, »dem Baron ist es
nicht angenehm, wenn zu viele Perso
nen von feiner Anwesenheit in meinem
html etlühren«. —— »Mach« ich auch«,
erwiderte Oppenkeim —- und ohne
Zögern schrieb er unter die Eintragung
des Banns Rothfchildz »O. de Co
logse«.
wies-un
Hin-schen: »Ich nehme mir mal ein
Weib von den ENDer
Bemer- «Uarnnr den-M
Woche : « 0 it Mi«
II- AMLAIMMTMKI
Brmorejte von Adolf Thiela
Ei war asn Sonntag. Der Miets
tvagen nrit den nichts weniger als ele
aanten Guten rollte in den- gern-ich
lichen Tempo. das den Einwohner
der guten Stadt schon bekannt Dar,
durch die Straße-n hier und da
hielt er an, der LohndieneH der auf
dem Bocke saß, verließ dann seinen
erhabenen Sis und trat in das haus,
um bei den dort wohnenden Honor-a
tioren die Karten der Referendare
abzugeben, die im Wagen saßen.
.,Wa2 Langweiligeres giedt’s schon
gar nicht auf dieser Welt«, sagte der
Referendar Mantler zu feinem Lei
denjaefiilirten »als dieses Ell-fahren
der Pilichtbesuche.«
»Halt«, rief da Bruntr. «Sie
bringen mich da auf eine gute Idee.
Wir lassen die zweite Hälfte der Tour
vom Lohndimer allein abfuhren und
rnachen einstweilen einen Frädichorsp
pen irn »hirlch«."
»Famos!« rief Mantler.
Als der Wagen ein Stück weiter
gerollt war, gebot Brunte halt.
.Wieviel Besuche haben wir noch?"
fragte er den Lohndiener. ,
Dieser lal- aul feine Liste. »Noch
sechzehn, here Referendar!« I
»Gut! Jahren Sie zunächst ein
nial in den «Hirsch«!« ;
Bald dargrf rollte der MiethwagenJ
gemächlich vor dern batel vor. wo diej
jüngeren höheren Beamten ihres
Stammlneipe hatten.
Die Referendare stiegen aus.
.Den Rest der Tour«. riet Brunte
dem Lohndiener zu, »Tai-ten Sie al
lein! Annehmen wird uns ja selbst
verständlich niemand. Geben Sie die
Karten gut ab!«
- «
Dis lmmunsemoe Biene- versprach
sein Bettes, und der Wagen bewegte
sich weiter. «
Am Sammtiiche, an dein noch ei
nige Referendare und Oberletxrer sa
ßen. wurden die beiden Flächtlinge
mit beisölliger Heiterkeit ausqenaw
men.
Nur einer nalzrn daran nicht theil,
;der Reserendsar von Welt-heim be
merkte vielmehr in liilvlenr Tone, in
dem er sein Monatel ins Auge kniss:
.ersnirt mir nicht! Jbre soge
nannte aute Idee, aus die Sie erst
aus der Fahrt tamen, hatte ich schon
vorher. Ich bade die Tour vor acht
Tagen fchon gemacht, aber natürlich
nur per Lobndiener!«
Es schien, als wollten einige der
Herren etwas daraus erwidern, doch
lustige Geschick-ten wurden von allen
Seiten ausgetiiclxt, und man war aus
dein Gipfel der Gemüthiichteit ange
langt, als ptößlich das donnernde
Geräusch eines aasi schnellste sanken
den Wagens hörbar wurde
Gleich daraus stürzte der Lohn
diener wie eine Bombe ins Zimmer
und ries: .Die Frau Landserichtss
direltor lassen bitten!«
Die beiden desuchsscheuen Referen
dare waren einen Augenblick wie ver
steinert, dann sprangen sie. vom lau
ten Gelächter der andern ermuntert,
mit größter Eile hinaus und in den
Wagen.
»Die Direttorin«, erläuterte der
Assetsar« .hat einen Reisen in dein
Neste. wo Mantler zuletzt war, und
äker den wird sie wohl ’was hören
wollen«
Die Einwohner der Stadt steckten
nun die Köpfe aus den Fenserrh das
Tempo, in dein der Msiethwagen mit
mächtiger-i Gerassel siiber das hol
perige Pslatter dahinsprang, war ih
nen neu. .
Die Frau Lindaeeichtg - Direttor
wunderte sicb allerdings sehr, daß die
Herren. die ihre Karten abgegeben
hatten, so lange warten ließen, aber
sie äußerte nicht-I zu den etwas ver
legenen Reserendarem sondern erkun
diate sich nach ikrem Neffen.
»Das ist doch ein bißchen ristant«.
sagte Mantlee zu Quinte« als sie wie
der im Wagen saßen. »wir wollen den
Nest der Tour nur wieder selber sah
een!« Uns so geschah es.
Am nächsten Tage wurden beid
oon ibtem Kollegen von Welsheim
verspottet. «Sind eben ein Paar
» Pechoögel!« sagte er· »Bei ·nir ging
YFkühichopvem und selbstverständlich»
i
i
altes glatt, ickz saß gemtitblich beim
hat mich niemand angenommen!«
Ausfitillia war in den nächsten
Wochen das etwas menschenfcheue
Wesen, das der sonst so schneidige
Herr von Weis-beim zeigte, er ließ sich
nirgends mehr sehen, und allen An
spielungen wich er mit vertegener
Kühle aus.
Auch am Stammtische der jüngeren
Beamten tam die Rede hieraus. »Ich
verstehe gar nicht«, sagte ein Ober
tehrer, »wer-um mir eigentlich Wels
heim teinen Besuch creka du«
Ebnen auch nicht?« fragte ein As
sessor. «Vei mir ist er ebenfalls nicht
gewesen«
Bald stellte sich heraus, daß nie-·
mand von den Anwesenden tei Wels
beim den itsan Segtnbesuch ge
macht hatte, ans dem einfachen
Grunde, weil bei keinem von ihnen
eine Karte abgesehen worden war.
«Die Sache ist seht simpet«, sagte
der Itsesor Oberinonn. «Weisz ei
ner von den herren. welchem Lo
dienet Bei-heim seine Karten se
bät if«
«Sooiel ich weiß. dem Kritnwel«,
der-te ein Wdar.
U, des-f erwiderte wer-neun
las-end Der satt aus- die Trink
getideendie er bete-ig- ecll n Art-is
bis at den W
i
des rou- Mithee —- Uszm
menschirchei pasfirt seini« —- —
gnnege Tage s "ter tret der Lands
gerecht-direkter m Zimmer, in
dem Brunte und Mutter arbeiteten
Die beiden Yes-Medeas spkscktn dein
Vorgesetzten ihren Dank siir die lie
benswürdige Einladung zte der geo
ßen Gesellschaft aus, die er ihnen
hatte zugehen lassen, nnd der Direktor
erwiderte for-ist« er wär-de sich sehr
freuen, sie bei sich begrüßen zu können.
Vom daran hatte et in dem Zim
mer zu thun, in dem von WeDdeim
ihiitiq war. Nachdem er Geschäft
liches mit diese-n besprochen hatte, be
mertte er mir gerunzeiter Stirn:
rr von Vkleheim ich bedauere
sehr, Sie nicht« wie Kiste Herren Kot
legen, zu meiner Gesellsckmst einladen
zu tönnen. aber Sie haben ja —- nir
gend Besuche gemachi!« Damit
verließ er dskg Zimmer.
Ein Unbekannter, der, hinter einem
Reposiwriun stehend, diese Worte mit
angehört Eis-ite. wußte nichts Besseres
zu thun, a is die antiisante Geschichte
sosort zu importiren
»Na nntgirlich, Urkunde rief der
sissessor Okerrnann lachend aus, ais
ihm vie Sache erzählt wurde.
. Weis-heim saß in sich zusammenge
E sunirn am Tische. sein Mathem hatte
. ihm dir Fassund völlig geranbt Da
össnete sich die Thür, und sämmtliche
Reserendjre des Lanvnerichte er
schienen.
«Geito:ten Sie nns«· sa« te Brunie,
»Lehren eine Kondolenzvisite abzu
statten!«"
Wen-heim erhob sich und sagte
schmerzlich bewegt: «Der Lohndiener
scheint meine Hirten nirgends abge:
geben zu haben. Schon seit Wochen
erwarte ich Gegenbesuche, und nie
mand tornthf
«Trotten Sie sich-— nare dran-ex
«Sie kennen wotkl die Geschichte von
dem Leutnant, der seinen Bari-nett
beauttragte, die Karten zu nehmen
und überall eine abzugeben, wo der
Kutscher halten würde. Als dann der
Burde zurückkam, fragte er ihn, ob
er alle Karten abgegeben hätte, und
stolz erwiderte der Schlautovt: »Be
fehl, Herr Leutnant, nur Eichelober
ist übrig geblieben!«
»An aus« ertönte es im Kreise.
»Nun bleibt mir nichts iibrig««
fuhr Weisheim seufzend fort. »als die
ganze Stadt persönlich abzufahren!«
Und so Meinst-, am nächsten
Sonntag rollte der bekannte Mietty
wagen im bekannten geinächlichen
Tempo durch die Straßen. die Kar
ten gab der andere Lohndiener ab,
auf den Verlaß war. Kritik-net hatte
nämlich« wie sich herausstellte, die ihm
anvertrauten Karten in einem seiner
gewohnten Rai-setze —- verloren.
Seit dieser Zeit aber werden in der
guten Stadt alle Pilichtbeiuche nur
perfiinlich gemacht, und noch immer
spricht man von Weist-ein« dem Un
einaeladenen
S
Der ist-feine der-zip
Frau Sallie Coles Steoenfon. die
Gattin des ameritanischen«Geiandten,
der in den Jahren 1836——1841 am
Londoner hose weilte, beschreibt in ih
ren hinterlassenen Briefen, die das
.Tentury Magazine« veröffentlicht.
ein recht drolliaes Erlebnis Gestern.
io lzeißt es da. waren wir zum Diner
bei dern herzog und der Herzogin
ron Somerset, und ich hatte das
Glück. neben dem herzog und lZiem
lich nahe der herzoain zu seien- Sei
ne holt-it war außerordentlich redtes
lig und mnaänglich, bis das Diner
zu Ende war; da über-fiel ihn ein un
widerstehlicher bang zum Schlafen,
zweifellos nichts Ungewiilynliches.
denn seine Gemahlin schien til-er ihn
tu wachen und entoeate vie ersten rin
zeichen früher als ich. Sogleich neigte
fie sich zu mir herüber und sagte:
»Bitte, reden Sie doch mit dern Her
zog und lassen Sie ihn ja nicht ein
fchlafen!« So redete ich also auf ihn
ein und erhielt als Antwort hin nnd
wieder ein nichtsfagendes Lächeln.
aber feine Augen waren im Begriff
sit-zufallen und sobald ich nur auf
hörte zu sprechen, wisperte die herre
qin mir wieder zur »Sprechen Sie,
fragen Sie, reden Sie von Mathe
matik! Fragen Sie ihn. was für ein
Prof-leere er deute Morgen gelöst
i,at.« Nun stelle man sich vor, wie»
ich mit einem döienden berzoq iiber
Mathematische Fragen forsch, der
selbst, wenn er aane wach gewesen wii
te, tein Dunend Einfälle gehabt hät
te. Sobald es irgend anging hielt
ich mich mutter, aber schließlich sali
is ein, dafz die mir gestellte Aufgabe
kzu schwer war, und wandte mich an
» Madame Rothchild tdie Wittwe des
TBaatier6), vie jenseits des herze-as
saß, und bat: »Um htmmels willen,
helfen Sie mit, den Herzog wach zu
haltenk Sie unterstiiste mich be
reitwillig, und wir redeten mit vol
ler Kraft aus ihn ein, aber alles half
nichts. Hörbare Zeichen bewiesen
bald, daß er uns und die Mathema
tik verlassen und statt dessen das Land
der Träume aufs-sucht hatte.
Ein Meter-.
Dandlungsaebilsez »Unser Lust-hal
ter ist-ein geivaltiger Streber!«
»Diese-W
»Alle Morgen streut er dein Chef
Nie-milder auf's Pult« damit er recht
oft »Zum Mietsl« sagen teiun.«'H
Mosis-h
»Das, Akte-Gauen Ihr wollt Eu
eensvhu nicht weiter studieen lassent«
. kann nicht alte meine
E r eine- » hingebe-P
set-seyen
Befolg- tie und es wird
dirsooblergehen
Ein limsthst Arzt laßt die Re
geln zum gen-even Leben m Form
von zehn Geboten Freisinn-ein dik, ph
wolil sie iin Grunde nichts Neues dik
ten, doch wegen ihrer treffenveg Fpkm
verdienen, behalten zu werden. Sie
lauten: I. Siebe früh aus« gehe früh
schlafen und fülle den Tag niit Ar
beit aus. 2. Wasser und Brot er
teilten das Leben: reine Luft und
Sonnenschein sind fiir die Gesund
heit unentbehrlich. :t. Miißige Nah
i rang nnd Nüchternyeit sind das beste
Lebenselirir. st. Reinheit verhindert
das Einrostem die Maschine dauert
ani längsten. die am betten behandelt
wird. Fi. Zureichender Seh-las ftärlt
und stellt den Körper wieder ber; zu
viel Schlaf verweichticttt und ice-wacht
ti. Verniinftiq getkeidet sein« heißt
lolckte Kleider tragen, dal- die Beme
gnngen ungehindert sind und der
Körper warm krean ist.« nn- gegen
plötzliche Tetnperaturwechlel gelchüst
zu lein. 7. Ein reines-, frokseg Haus
macht ein glückliches Heim. R. Durch
Zerstreuuna und Erheiterung wird
der Geist eririlcht und geltäkltx aber
der Mißbrauch führt zur Ausschwei-4
funa und Ansfchiveifunq zum Laster-;
Si. Heiterleit verursacht Liebe zum
Leben, und Liebe zum Leben ist die
hol-te Gesundheit Trauriateit und
Muthlrsigteit dagegen beschleunigen
das Alten to. Lebst du von deiner
geistigen Arbeits ann laß deine
Arme nnd Beine nicht steif werden«
Lebst du von deiner Hände Arbeit?
Vergiß nicht« deinen Geist zu pflegen
und dein Wissen in bereichern.
—
sie Rossen-s Oper »Der par-ster
Iis Gott«-« entsinnen ts.
Seiten ist ein Komponist so vom
Glück begiinstiat aeiresen wie Ros
sini. Mit 37 Jahren stellte er sein
künstlerisches Schaffen ein und konnte,
an irdischen Glücksgütern reich geseg
net. sich tut Ruhe setzen. Fisr ihn gab
es tein müde-alles Arbeiten Leicht
entströmten die Melodien seinem Jn
nern, und so sind seine meisten Werke
nicht durch müder-alles Nachdenken,
sondern in wenigen Wochen mishelos
in Glück und Freude geschossen wor
den« Gerade seine schönste nnd beste
Oper hat Rossini in der tanrn glaub
lich kurzen Zeit von 13 Tagen tempo
nirt. Diese Oper ist im Beisein des
Tertdichiers im Hause des Sängeri
Zarnboni in Ren-, der auch die Titel
rolle bei der Erstaussiidrunq gesungen
bat. entstanden. Kaum hatte der Dieb
ter eine Seite des Tertes geschrieben,
wurde sie an Rossini zum Komponiren
gegeben. Die Kapisten arbeiteten im
Nebenzintener und betarnen die noch
nassen Partiturseiten sofort nach dem
Schreiben des leyten Rotenzeichens
zum Aue-schreiben der Drchesterstiiw
nien· Rossini hat in diesen 13 Taqen
nicht das Haus verlassen, Essen und
Schtasen waren Nebensackse. Stunde
um Stande, Tag siir Iaa wurden
dein neuen Werte gewidmet, bis es
nach Verlauf von 13 Tagen als Mei
sterwert vollendet war. Noch heute
tildet der »Dort-irr von Sevilla« rnit
eine der Lieblingsapern aller musik
liekenden Nationen.
Jst Rest-rann
Gast: .Gibts bei Ihnen auch halbe
PortioneM Worüber lachen Sie benu,
Krllnee?« «
Kellnert «Ueb-er Ihre Frage: haben
Sie schon ’ina! uirsere ganzen Portio
nen aeselxen2«
Ein-Ies.
Frau: «Sechs Dutzend Hemden
nennst Du ietzt Dein eigen; und als
wir teiratteten. hattest Du nur ein
einziges!«
Mann: »Das war aber ganzt«
sit-eins
Mrde mein Haus rot-H noch ein
neues Stockwerk tragenk
Baums-isten .Bewabre, das hau
ist ja so baufällig, das trägt höchsten
nvch Zinsen.«
W
II We W
Ist-get Eheincnn wes Riesens
nas- einer ziemlich emng II
Msurnefeker in Freundestreifenpt
»Nun. Maus, warum sprichst du nur
denn heute so auö?« ·
Die junge Frau (hurnorvoll): »Die
Maus fürchtet den Katers
--.--—
IMUOGQ
Eine ältere Dame, die den Orean
lreuzt, wird von steter Furcht vor
Esther-sen geplagt, auf die der Dam
vftx stoßen könnte, und die ihr weit
, nestjhtlicher als Sturm und Nebel er
sfchtlnrm Sie erkundigt sich beim
rKclssttäty was im Falle einer Kolli
: sivn des Damit-fees mit einem Eikberge
Etsch-den würde. Reine Sorge, met
«ne Gnädinsie«, erwidert der biedere
Seel-äu »der Eis-her würde seine
Bonn ruhig weiterver eigen, als ob
nichts geschehen wäre.'· Das berth
te die D.nne.
Die Visite.
» »Lassen Sie nur meine Glaxåein
Ruh. die hat auch ihr Gutes. nn
ich verreist, brauche ich keinen Kanten
und keine Bürstr mtzufchleppen.«
»Warum lassen Se sich dann nicht
auch die Zähne aus-Ziehen? Dann
brauchten Sie auch keine Zahnbiirfle.«
sitt-sen
»Er-ist lzum Wirth, als dieser sich in
die Beurtbeilung eines Nellaknebildee
mischt): »Ach, was berstet-M Sie vom
Zeichnen!"
Wntb: »Na. hören Sie ’mal, ich
du«-be dcch schon so manche «Kreide
zerchnung« für Sie geliefert!"
Schreckliche Drohung
Ortsschulze mach der Gemeinde
ratkssisungk Un an Bader half i auf
Beschluß der Gemoan an Brief schrie
b«n: Wannit di net a neiee Reste-nei
ser anschasssL a schaksee, alsdann bat
die Geinoan beschlossen, daß’ sich laßt
die Vollbätt’ steh’n!
Wen Island
Mutter lgurn lleinen Fritz): »Wa,
kam bail Du denn Elächen den kleine
ten Apfel gegeben und Dir den größe
ren behalten?' v
«Frih: aAber. Multchen, siir den
Free .ist doch Elschens Mund viel zu
ein.«
Ein-erstreben
Pachtwöchten »Meine herren, wenn
Sie noch weiter singen, hole ich lE)ilse!«·
Die Studenten: .Ja, aber nur Te
niire: tieie Stimmen haben wir ge
nug."
steif-.
Brautwerbu- ·Die modernen Ver
hältnisse entschuldigen es, wenn ich
srage, wieviel Miigist Idee Fräulein
Tochter bat?«
»Die modernen Verhältnisse ent
lchuldigen es, wenn ich frage, wieviel
Schulden Sie haben?"
c Ieb!
Dichterling: »Das ist sicher, meine
Werte werden mich überleben.«
Betanntert .Do"s glaube ich auch.
sie sind sa auch schon lange nor Jä
nen dagewesen!«
Metell-.
»Sie sehen ja heute sebr schlecht
qui, here Kommerzienrnthi Was
fehlt Ihnen denn?"
»Meine Frau, der Knssirer und
bundeetundfiinfziglausend Kronent«
Ein esssinirter set-er
Prosefon »Diesen Abend habe ich
wieder nichts gegessen!«
Frau: »Du wolltest Dir doch im
Restaueant etwas bestellen?«
Professor: «Bestellt balde ich auch.
aber nichts belonnnenx nachher hat
mir der Kellner so lange vorgeredet,
daß ich meine Portivn längst verzehrt
hätte« bis ich'ö selbst geglaubt babek
ckfet Gedanke.
Dichte-sing lder die Köchin eetappt
als sie nut seinen Gedichten Feuer
macht): »Sie haben wohl sendet mal
bei einem Redaltear gedient-P
Er kamt das.
Anwatt must Dorffchulzen): »So die Petition hat-; ich sm f
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