Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 05, 1909, Zweiter Theil, Image 13

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    des leste Was-its
Skizze von Franz Wicht-Ia n n,
München
l.
Der Don-tot von Pfeifen und Eigen
ren über Ideen rundes Stammtiich im
»Mein-eingen« Verdichtete sich. eini
Stichen, daß die Unterhaltung eines
erregte Wendung nahm. Und wie die
biiiulickeen Raucheootkem so wirktenj
euch die Stimmen durcheinander.
m»Wenn nicht ein dieses-Gerücht
f»Was Wahres wird schon daran»
ein« i
«Thutfuche. meine Herren, Thjtscri
che! Ich Habe ia Leibst das Telegeamm (
an die Settion gelesen.«
aUnt) die Rettungsexpedition ist ab
gegen-jens
«Gewiß. heute Mittag schon. Wird
utet wohl zu spät kommen. Man ioll
den Beeungliickten in unbewegt-ich lie
SM Meigen haben.«
»Mit trank-Doch nicht unter deej
Greifentvnnd?«
»Er-kühn weiß ich nichts Näher-ei«
»Ist auch gleich.u meinte dee Offi
zial Drum-neu ein alter mißhaarigek
hete· der. noch immer jugendliche-s Be
aeistetung voll« ed den jungen Alpinis
iten nicht verzeihen konnte. daß sie das
Spoetliche über den Schönheitsgenusz
stellten. »Wie sinds ja bald gewohnt,
daß jeden Sonntaa einer abstiitzt.«
Elsas Hallengebirqe ist wohi« seht
gefährlich-W erkundigte sich ein erst
unlsngft in die Stadt verietztee Post
beamter.
«Feeitsich, wenn nun alle leichten
und guten Wege verschmäht nnd sich
nur die qefiiibkliclxiten aussucht, um
euef einen Gipfel zu tomtnen.«
Eos Wegen tnnn da iivermupi
seine Rede sein. Geradezu ientrechte
Wände tlettert man hinaus."
.Ja, wie Der tolle Max Frühstle
»Mit dem niinints auch einmal tein
gutes Ensde.«
»Heute ist er swohl aut) wieder
steti«
«Sontt wäre er jedenfalls hier ——«
««friihholz ist allerdinas gestern
Abend tchon ins hellengebirge geseh
ren«. neian der Apokbeter dss Wort.
«R«un.da wird er wieder was ganz
Betrücktes unternehmen-«
aEtwas gani Außergewöhnliches
kenigttenj, was noch teiner vor ihm
fertig get-endet hat-«
»Wenn denn? Sie miissen ja wissen.
Sie sind ja verwandt mit ibin.«
.Nn, so ein Onkel im sechstenGradf
Der Apotheter schnurste erst, ehe er
weiter sprackx »Er swill nämlich die
Greifen-dankt von ver Nordseite er
steigen.«
«Ubrr das ist sa Wahnsinn -—«
»Bei iedens let-Ideen triitde ich das
auch sagen. Hei ilm nicht. Sie wissen
so· mexne Herren, Fritthlz ist unbe
dingt unser erster Felstletteren Jm
Mnaelsertze hat er schon Unglaubli
ches geleistet. Von unermüdlicher Kör
pertrast, slint und gewandt wie eine
Gen-le, iss ihm noch nise etwas Ernst
lichetz zugestoßen«
»(·,ininal wird es doch tomtnen.«
»Mitt) dauern nur seine Eltern.«
»Die Mutter lebt in der That in
ewiner Todesangst mn den einzigen
Sohn. Aber er verlaetjt alle Warnun
gen.·
«: . eetvn oie terner Braut
Nch siirchte wirklich nichts siir ihn«,
meinte der Apotbeler. »Wer in jedem
Sport so ausgebildet ist wie Frist-doll
als Tut-seh Schwimmen Nadler nnd
Stiliiuser, darf wirklich Vertrauen zu
sich inten. Dabei ist er Lesonnen nnd
vorsichtia. Auch diesmal Exil er sich
trohl mit Teilen, sogar mit Mauerlm
ten ver-lesen, um sich an den Wänden
emporzuzielxem
»Da-« nenne ich tiberhauot tein
Brrqsteigen und Klettern mehr«. groll
te Brit-rinnen »das ist beinahe schon
Seiltiin.ierei. Wäre ceescheiter, er
litmmerte sich mehr um die väterliche
Miit-le. Ter illte ist trant und
scktrnch une- tann nicht mehr nach dem
Rechten selxn."
»Nun. dal- thut der Max die ganze
Woche. In Kurzem soll er ia dass Ge
sckköst selbst übernehmen Da dars er
sich Sonntags wohl eine Erholung
asnnen.« "
Lin-e nette Erholung. in wahnsin
nigrr Weise mit seinem Leben zu spie
len. Ich meine —« -
Der Ossizial wurde durch den Ein
tritt einee neuen Geistes unterbrochen«
der in grauem Lodenanzug. mit Ruck
taet und Berastoct an den Tisch trat.
sitt-, Ell-allen -«—— qriih Gott!«i
Kommst aus den Dements«
»Dir-It vom Bat-noch War heut
Nachmittag auf der Lerckxnsspitzef
.Da wirst du ja schon oon dem
Unoliick wissen.«
»Von dem Alstan an der Greisen
wand, allerdings.'
»An der Greisenivand?" Der Apo
tkeler erblaßte. »Mein Gott. — Zie
sind doch nicht Initle beqegnet?«
»Begegnet'i —-— Nein -—-«. Roberts
Thller zögerte weiter zu svrecken. ler
legte sein-e alpine Ausrlistnng ab, ehes
er am Tische Mit nahm
Etst ftbt fiel den anderen seine ver«
störte Miene, der ernste Ausdruck sei
nes Gesichte aus«
l «Sie wissen M res. herr Thal
c
rit«
.Leider. Im Abstiea von der Ler
Qenloide ist mir eine Partie mit Füh
eer begegnet, die ans den Git- el woll
ten. Von ihnen lobe ich vie er Rach
richt ltter die Katastroohe ersahren
Sie hatten den Unnlltetllhen abstitrzen
sehen undckstnoen mit mtr dts zu dee
Stelle nir el, wo man ihn M III
Isr- lie im IM- uns-es
i
ist uns jede Umriss-net unmöglich
eeiltch späte e euch umsonst qewesen
- r Arme istt mehrere hundert Meter
tief gefallen In einer engen Rinne
were nur der zerschmettern Körper pl
sehen«
»Unter der Oreifentvand?«
»An der Nord-seite, ja.«
Derltpotheter erhob sich in furchtba
rer Erregunzx »Sie haben khn sk
tannR Um des himmels willen,
, spktchen Sie. Es war Frühbolzt Er
hat dort hinauf gen-esti«
»Dann ist der lenke Zweifel ausge
« Tcklossem Mein Glas hats mir auch
deutlich genuq ge int. Es war feine
Figur, feine Gtö e. fein Anzug. Aber
ich wagte. als ich in’s Thal tom, den
Namen nicht zu telegravhiren, in der
Hoffnung, daß noch ein Jtrthum mög
lich sei.«
Der Apotheke war auf seinen Platz
zurückgesunten und starrte fassunqglos
vor sich hin· Allmächtiger Gott, die
armen Eltern.«
»Sie diirfen es nicht plötzlich oon
Ianderer Seite erfahren-·
; »Für die unnliiclliche Frau könnte
Ies der Tod lein.'·
T »Wir ictiissen sie schcnend vorberei
l ten." .
J «Jn, bis müssen wir.«
i »Wenn Sie, Herr Apotäeter —«
I »Allein wage ich es nicht. --— Viel
i leicht kommen Sie mit. LJrr OfsziaL
phle Erpeditor usd Sie, Herr Thal
i ler «
! »Der Anblick von shente Mitten war
L mit schon entsetzlich genug. Aber wenn
es sein muß . . .«
Die drei erhoben sich und verließen
mit dem Apotheier das Gastziinmer,
in dem die Stammgöste in trauriger
niederaefchlagener Stint-streng Zurück
blieben.
li.
l
(
i
Jsm Hans des Mühlenbesitzers blie s
ben sie aus dem Ganz-e fliisternd ste-?
U.
mZuerst dem Vater -—— "
»Mir —- --- der ist leidend —
»Aber ein Mann bat doch stärkere
Nerven-·
Wie Sie meinen. Es kommt schon
Jemand. Vielleicht ist er«'s.
Die Tbür der Wohnstube hatte sich
geöf—snet, tegelsörniig siel ein heller
Lichtschein der roth beschirmtenLarnpe
in den duntlen Flur. Die mittelgroße,
schlante Gestalt eines jungen Mäd
chens erschien darin.
Jst-aller stieß den Erveditor an.
»Auch das noch! Die Brautk«
Dns Mädchen hatte die Besuch-er be
reits ertannt.
»Wenn Sie den Max suchen. der ist
noch nicht zurück.«
»Ja, wir wissen es . . ·. Wir woll
ten . . . ."
d stt der alte Herr Friibholz nicht
a s
»Nein, der ist schon vor einer Stun
de fortgegangen —«'
Ueber der Schulter des Mädchens
erschien der Raps der bochaewachsenen
Müllerin. »Aber bitte, kommen Sie
doch herein, meine herren. Wir tön
nen ja dem Max ausrichten, Wi- --—«
»Ja es ist meaen ihm s-«
Es ist etwas —- —
JWir wollten es eiqentli ch zuerst
i Ihrem Manne —
Das Gesicht der Müllerin wird
starr die inneren Wanqen entfärbten
sich sie schluckie an der Iraqi:, die nicht
heraus wollt-»
Auch dem Mädchen war das ver
störte, rserlenene Wesen der späten Be
ltteler nutaesallen Anastvcll rielitete
sich ihr Blict auf die Männer. »Si
lxringen uns Nachrichten vom Mark
---- Unt Gottes willen - - es ist ihn
doch nichts ztmestoszen Z«
»F»1ssen Sie sieh ’nttr«, stotterte der
Grreditoh »mnn weis-« noch nicht -«
es besucht ja nicht das Zchlii:1ntite--—-·'
»Ist-su- Maria — er ist verunztliickt
—-— abaestsiirzt?«
»Todt!« Mit dem etellenden Auf
! schrei scstte die nnaliiclliche Mutter wie
istnnlos mit beiden Händen den Os:
i sizial an der Brust. »Sie wissen ee,———
s sagen Eie alles . .
»Ich hab' ihn immer gewarnt,
ich
Lkin unartitulirter Laut unterbrach
) ihn. Die Hände der Miillerin lösten
lsieh und ehe er zugreiiem sie halten
. konnte. stürzte sie ruckend, mit let-ben
i blassetn Gesicht hinteniiber ans den
- Fußboden und blieb regungslos liegen.
DTe Braut des Sehnen mirs sich
über sie. »Frau Friiblsolz Herr
und heiland, sie rührt sich nicht« icb
glaube, Ist ist »i— ——«
Die Männer wandten sieh ab. er
scklittert und betäubt von dem neuen
Schrecken
«Todt«, murmelte Thaller saf
sunails. »Der Schlag hat sie ge
Messen-«
»Mutter und Sohn. entsetzlich!«
sagte der Expeditor kaum hörbar.
»Aber so helfen Sie mir doch --—«
Die Stimme des kerweifelten
Mädchens brachte die Rathlosen wie
der zu sich. Behutsatn trugen sse den
requnaslosen Körper aus das Sosa.
«hei!iqer Gott« wol qeht denn hier
vor, « » Mutters«
Der Artsschrei riß alle herum. In
der Aufregung hatte teiner den uner
tvartet Eintretenden bemerkt. Selbst
die Männer entfärbten sieh.
»Ma: « butt«
«Friihholz. »s- Sie Lebensl«
»Warum sollte ich nicht. Das sehen
Sle ja. Aber was ist mit meiner Mut
ters« stieg der frisch und gesund, in
voller alptner Ausritstung vor ihnen
stehende Einige ann hervor.
"«Etn netll....«
Jst scheint etn Schlag, -«— der
Schreck-»F
»st« glaubten , dass Sie —- —«
»Es unseitqer . rrthmnkl
O
D
An dem ic; die Schuld trae
kenne-nein Thesen An der greifen-]
wold ist etner abseftttrzt ——·'«
»Ich weiß. etn Fremder«
»Und ich have geglaubt, daß —- —'«
«heittner Gott, jetzt begreif ich —
aber Marte, lau-I doch um einen
Ae t.«
s Mädchen its-irrte fort während
der sgot-n sich um die Lebte-se be
mitt
«Vater im himmeL rette sie! Sie
darf nickst sterben. Dann hätt ich sie
getödtet«, stöhnte er. --— »Nein Gott
fei Dank H feben Sie. .«sie lebt!«
Untier athmete aus. Eine Centners
last fiel von feiner Brust.
Die Müller-in hatte die Augen ge
kignet und sah mit irren Blicken um
e .
«Max, --- Jesus Mnrim —- du
lebst2«
»Mutter, wie ist dir?«
»Ach. nun ist alles gnt... Ein
gräßlicher Traum war das... Aber
nein, da sind ja sdie Herren, die msir
vorhin . . .'·
»Lassen Sie mich sprechen." Aal
trr trat vor sund ttärte mit raschen
Worten den verhönqnißvollen Jer
thum auf. »Ver·re«rhen Zte mir, Frau
Früh-hatt —«'
«S-Le thaten ja nur Ihre Pflsckit«.
unterbrach Mar. »Ein unnlticklicher
Zufall. Die Täuschung ivar begreif
Zich. Jch felbst habe den Todten ge
tebrn,’ als ich glttcttich von der Grei
femvand zurückkehrte Eine äußere
Aehnlichkeit snit dem nnbetannten
Todten, zumal aus der Ferne gesehen
Wvwar in der That vorhanden »und
da man wußte, daß ich — - ---«
Er trurde durch den Eintritt des
Doktors unterbrochen, der mit dem
jungen Mädctken zurückkehrte-.
Jn banger Stille wartete man das
Resultat der,llntersiich«tng ab. Endlich
sagte der Arzt:
Dies-mal ist ese now gut gegangen
E. ne leichte Liibmung der rechten Mir
perseite. die to Gott w «.ll in Kurzemj
beboben sein -.ivird Freilich « einJ
ähnlicher Schrecken darf nicht noch
einmal ——- —- «
Ehe er ausgesprochen hatte, stürzte
MAX Fkühbolz am Lager der sich lang-;
sank Erholenden nieder, dreßte und
küßte ibre hand
WMutter ich schwörs dir —- das
heute soll mein letztes Wagniß gewesen
sein Nie bött ich mir ja das Entsetz
» liebe vereiehen Dein und des Vaters
Tod hätte H gewesen sein können!«
J »Und der meine, Mar« fliisterte
! das Mädchen.
i »Warte ——- mich schaudert es, Alles
» ausgudenten.«
Die Leidende suchte zu lächeln.
»Bist du endlich vernünftig geworden,
Kind? Kannst du isn Zukunft wirt
lich aus alle tollliihnen Unternehmun
gen verzichten?«
»Ich werde es Nicht um meinetwil
IM ich fürchte die Gefahr nicht.
Aber der heutige Tag bat mir die Au
gen geb snet WZ r leben nicht siir uns
Das hatte ich im Leichtsinn vergessen
iDie d:e uns lieb baden, haben ein
» Recht aus uns, so gut als wir selbst.
Um Euer willen will ich ein Anderer
werden. Hörst du es, Mutter?«
. Die Miillerin antwortete nicht. Be
’ ruhigt hatte sie die Augen geschlossen
. »Lassen Sie sie schlafen«, sagte der
! Arzt. »Das Wort, dar- Sie ihr arge
ben, wird besser wirken, als Jlle Mit
tel, die ich derichreiben tann. tlnd mor
gen· ice-in ich wieder nachsehe, hofft
ich sitt die Wiederherstellung der
Kranken verbiirgen zu tönnen.«
-——d—
Ver Dameneingong.
Humoreele von if r w i n sli o s e n.
Der zieislsästgssilsrende Direktor risikz
Clialnstkiuielg lhlialace HoteL Ei»
Louis· l.li.ss., U. S. A.) sprach fieb s
Heini verschiedene Arten von Englischi
Augenblicklich bediente er sich viel
fünfzehnten
»Jiinsnn«, sagte er, du hölzerner
Sohn einer Gliedervupve. du Enkel
einer völlig tauben und gänzlich er
Nin-beten Großmutter — kannst du
nicht hören? Hebt Oder meinst du,
deine lannen Ohren ieien nur »in de
toraiiven Zwecken da? Wie?
Der kleine Junge rn.1chie ein schein
heilig betriidtes Gesicht und znipte
an ven blanlen Anövsen seiner Ho
teluninforim als ob er sehr verleaen
sei. In Wirtiichleit aber poßte er
varrschcirf auf· um ja leinen der
unschätzvnren Ausdrücke des Herrn
Dfreltors iu überhören Er aednchte
diese Worts-eilen siir seine privaten
Zwecke wieder zu verwenden fein
seeundichostlichen Vetteln mit den
anderen Bot-s des holelot
«Dreitnal «l)ab’ ich qellingeltl Wie
oft soll ich denn noch tlingeln, bis
Miiter Junmv zu hören geruht? Bin
ich vielleicht ein schellenrasselnder
H.inorvurst?«
Sehr eichriqt (d.1chte Jsimrnm
»Deine Forli-Mit steht im umne
leirten Verhältniss zu deiner Jn
telligene. Für einen kleinen Jungen
bist du Das ausgemachtenfte Faulthier,
das mir in meiner Praxis vor elem
nien ist. Ich will dich besaultäierenl
Ich will dich betlingeln. du eignem
tenrauchendeo Kulturliindernißt«
Der Bon lächelte selig über vieseg
suntelnanelneue Schimvftvott . . .
»Du lachsif Du Ischst auch noch,
Nachtomsne einer Generation von
rechdachsent Ich werde dir helfen,
vn eines bedauern-werthen Va
ters! Ich wetde das hauvtvesiibiil
von deiner nuslosen Anwe« enheit rei
ni . Schandfleck Ante kai, faul
Eisen tm. unverschämt« nicht-num,
Dertdlps s— von fest ab bitt du zur«
Dies-se am Dameneingong stotte
nirt.'«
Der Dameneingang war ein
Schreckgespenlt site all die kleinen
Jungens, dsie als Hotelboys mehr
over wenig-er eifrig am Getriebe des
Palastbotels mitarbeiteten. »Deinen
eingang" stand in goldenen Lettern
iiber der Idiir. Nach amerikanischeri
Sitte sollten die weiblichen Hotelgiiitej
kommen und qehen können, olcsne durch;
die tauchen-de Mönnerichaar desj
Hauptnestibiiils schreiten zu müssen.’
Eine galante, tiekentlwitrdiqe Ein
richtunz die an und stir sich gewiß
nickt-Z Schreckliches hatte. Die Hinei
boys dachten jedoch anders. Sie
fürchteten den Dameneingann wie —
mie nur ein kleiner Junge sich siircli
ten kann, lie fürchteten ihn weit mehr,
als- den allgekvaltigen Okertellner, der
iin Rufe staat-. ein außergemöbnlich
locteress Handgelent zu besitzen. Der
Von am Donieneinaann war ein Pa
ria, im Kreise seiner kleinen Kollegen,
tin Objekt des Mitleids und der Ver
nchtuna. Denn seit Bonggedznten marz
eJ nicht vorgekommen ruf-, es am«
Damen eingnnq so etwas gegeben lknttez
wie ein Trinkgeld Nie! ;
TiesbetürnmerL lorqenvollen Ge
mittbe in tsem niederschmetteran
Gefühl. finanziell ruinirt zu sein«
versah Jiminn die Pflichten seines:
neuen Postens, in ehrlicher Arbeits-»
ttseilunkr niiit Freit, dem andern Dass
menliosk Vormittags war Jinimn
Thiirhuter am Dameneingann, Noch
Trittaas Frei-. Solange Jimmy yen
Dienst
Fred parat sein,
Damen
gekehrt.
an der Tini-re hatte, munte
wenn ein Gast der
abtbeilung llingelte, nnd um
Nach vier Tagen hatte der
tein
arme skimmy noch einziger
Trintgekd bekommen nnd in seine
Seele schlich sich die entsetzliche Ge
wissheit, daß die Tage Ver Eigarretten
und die Tage des Taschenaeldes ein
jähe-Z Ende genommen . ttrn. Als
eine aanze Woche mit einein völlig ne
gativen Trinlaelbergebnisz verflossen
war, beschäftigte sich memy in seiner
sreien Zeit damit, tenslsische Marter
qualen zu ersinnen —- für den Fall,
daß er jemals andianerfiiuptling
wurde und der geschästssiihrende Herr
- Direktor sein Gefangenen
. Nach weiteren drei Tagen wurde
er desperat und beschloß, so unendlich
l böslich, so bodenlos liebenswürdig so
jphintistisch diensttereit zu sein, daß
- selbst weibliche Trinkgelderherzen solch
seinem Juwel von Bon sich nicht mehr
sperschließen tonnten. Er beobachtete
l die Damen, wie die Spinne eine Mücke
beobachtet« damit ihm ja auch nicht der
geringste Anlaß zu einer Gefällsigteit
s entginge; er gab sein Bestes an Dienst
-roilligteit. Das Resultat war betrüb
lich... -
.Nix!« sagte Jimrnn verzweifelt zu
seinem Kollegen Frev.
»Gar nir!'« bestätigte dieser Mit
dulder, »rein gar nix!«
»Du-it du vielleicht ein ganz kleines
Ende von einem Zigelchen?«
»Ich? Jimmn. ich will gleich um
fallen, wenn es nicht wahr ist; ich
hab' schon seit zwei Tagen leine Ci
garette mehr geraucht... Ich hab'
teinen rothen Cent!«
»Jch auch nicht! Ich weiß schon
gar nicht mehr. wie ern Vierteldollar
ausschaut.«
»Aer. xoie sind die Damen tchienii:"
,,Niedertriichtia sind sie, iniserabel
behandeln thun sie uns Jungens-'s
schimr-ite Jsiiiiinn .,Dsenk· ich mir, ich
weed’ mal aani ichl.iu sein, und nu
thu ich auspassen, ob so 'ne Dame
was braucht. Die eine oon No. 17
will aernde ausgehen. da sehe ich, das-«
sie so ein ganz weißes tikesicht trat. Jch
laus’ schnell, hol· ein Handtiich iino
fass zu No. 17: ,,t7ntichiildiiien Zie,
Sie haben sich weise gemacht im Ge
sicht. Jch half ein Handtiich ,iebr.1cht,
damit Sieg ad:oischen können!« Das
war doch ieljr höflich. nicht? Meinst
du, ich hatt ein Trinkgeld gekrieth
VuhL Zwei andere Damen die dabei
gestanden sind, haben so toiniich ge
lacht und eine hat aesaatt »Du dum
mer Junas das ist ja Puder. Aller
dinatt sehr viel Puder. Nun, das ist
ja Geschmackssache.« Die No. 17 ioird
glühendrotki, ganz wiitdend und
schreit: »Du unverschöinter kleiner
Bengel, ich werde mich iiber dich bes
schweren!" See dag- nii nicht eine Ge
meinheit, Kredit-«
«Vielleicht hat sie sich aeiirpert, weil
sie gemeint bat, sie soll dir nun ein
Trinkgeld geben« weil du so hoslich
gewesen bitt.«
»Das dent' ich auch. Alle Damen
sind so. Wenn ich so recht freundlich
bin, werden sie ioijttiend Wie die
Dame iiiit dein toniischen qrofien Hut
gestern ins Theater seht, mach ich
beide Thüren auf, weil ich mir denk:
«JS doch besser, sie kijiiint’ sich den
Riesen-Deckel anstoßen« Saat sie:
»Dann schon. Sehr liebenswürdig
Warum machst du denn bei-de Tbiiren
auss« Saa« ich: »Weaen dein Hut,
Mian Saat sie: »Du bosdaster
kleiner halunte!« Und guckt mich mit
bösen Augen an, daß ich mir schon
sag': »Jetzt liaiit sie dir aiich noch eine
runter!« Kann man so etwas ver
stehen?«
«J-s nich möglich!« saate Fred
»Nu, es is eben nich zu verstehen.
No. 25 steht vor«rn großen Spiegel im
Korridor und ich aurk’ zu. roie sie sich
dreht und wieder dreht und mit ihren
Winden an ihrem Haar heriinidriirtt
und wie sie sich beanalse den Hals ver
biegt, weil sie sich durchaus von hin
ten sehen ers-ill. Denk« ich neirr die
muss sich aber plagen, ich werd ihr
helfen. Die weiß das noch nich mit
die endet Spiegel und das Von-hinten
seden. Ich qelf also bin und biet’
w
mich ihr nn: »Seit ich noch einen
Spiegel holen?« Sie hat mich ewll
nich verstanden und sagt: »Bei-XI
Sag’ ich: «Ob ich vielleicht noch einen!
Spiegel holen solls«
»Seit die dir was gegeben?« erst
tundigt sich Frei-. «
»Zum-Ja -— ’ne Dhrseiget« s
Fred drückte sein innigeis Beileid
aus tin-d Jimmy machte scharf win
tirte Bemerkung-en über den Charak
ter, die persönlichen Eigenschaften nnd«
die Zukunftsauösichten dieser TIan
Sein Schlußresrain war: »Ich laus’
bald davonk«
»Ich sucht« sagte Fred
: sit II- II
Es kamen aber andere Tage, toten
dxrvolte Tage siir Ji.1nnty, Tage nn
geahn,ten tviethschnstlicken Auf
srltiivungå Man muntelte in den Bon
treisen des P«alasthoteis, daß die csin
rais vom Dameneingang egyptische
Cinarretten mit Goldtips tauchten,
und Charley vom Hauptvestiniite sagte
ganz ossen, Jsiminn miisse ein gemein
sner Diebsein. denn er Hutte ganz
deutlich gesehen, wie dieser Jsimmy
mit einer ganzen Faust voll Silber
stiieten klimperte, nnd wie man aus
anständige Weise am Dameneingnng
Geld verdienen könne, sei ihm völlig
schleiertnsL Vage Geriichte von die
sen merixviirdinen Geschichten kamen
auch zu Ohren des q-eschiist«gfiihrenden«
Herrn D«irettdrs, dir sich mit dem
Hotelsetretär darüker l·esprnch·
»Jet: habe meine Jungens sehr
gerne"· meinte er. »und ich zwicke ge
wöhnlich beide Augen zu, damit ich
mich nicht mit allzuvielen von ihren
Schlingeleien zu besassen habe. Aber
ernstinitc Schwindelgeschichten kanns
ich nicht dulden. Lassen Sie dochs
diesesilrerbesitzende Zierde des Das-s
meneinganas einmal holen, bitte " 1
Jimmn lam. T
»J—mitator eines Rockesellers", sagte
der Direktor. »man behauptet. du ha
best Geld?«
«Ja———a.«
»Woh» denn?«
»Von den Damen.«
; »So-o——ol)! Von den Damen?
! Trinkgelder?«
i «J-atvoll.«
»Hm. . Lieber Jimth nnn er
iiilyle mir ganz genau, wie du dieses
Geld bekommen hasti« Und er flin
telte den Jungen mit seinen harte-n
Asinerikaneraugen an, als ob er ihm
auf den Grund der Seele schauen
wolle.
»M-m—«m——m-—...«, begann Jimg
mn. sEs wurde iksm sehr bönglich
zu Muthe). »Ich hab’ aber wirklich
Trinkgeld-er gekriegt von den Damen.
Iaivolll Ich —- ich ————— -eg is io ae
wesen. Ich bring der No 29 ein
Glas Wasser und sie macht eben die
Haare und ich will sehr höflich sein
und sagk »Sie haben aber viel
Haare!" Unsd da fällt mir was ein
und ich erzähle ihr, das sei doch ganz
anders vwie lsei der Dame auf No. Tis.
Jch hab« nämlich aesehen, wie der ihr
Haar auf dem Tisch gelegen ist —«
Direktor und Sektetär sahen sich
siIrr an . . .
»Den-über hat sich No. 29 so ge
freut, daß sie mir einen Viertelbsollar
schenkte. Aha, denk’ ich, das mögen
fie. So liab’ ich Den-n allen Damen
«tvas er,iälslt, einer immer etwas von
der anderen und — sie haben mir
alle mais qeschenlt... hier«, heulend
hielt Jimmy dem Direktor die kleine
Faust hin, aeiiilli mit Silberftiickein
Da Passirte diesem eiwas Merk
stimmen-L Zum ertten Male in sei
nein Hotellrben fand er trotz seiner
siebkehn verschiedenen Arten non Eng
lisch teine Worte. Absolut teine
Werte-!
--
Völker- otme Brod.
Cig aiebt Völker in Europa, die sich
ohne Brod satt zu essen pflegen. ——
Schon iisenipe Meile-n von Wien wird
in den Törfern der Obersteierntark
fast aar tein Brod mehr geaessen.
Das Brod ersetzt hier der sogenannte
Steti, der aus Buchitveizenmehl be
reitet wird. an Steiermarl, Käm
then nnd main wird der Sterz zum»
Frühstück mit Milch vermischt, zu;
Mittag mit Fleisch-brül- unb Speck»
und Abends wieder mit Milch genas-.
sen. Bei dieser kräftigen Nahrung
lennen die meisten Bewohner dieser
Alpeudörser gar leisn Brod. Jn dem
Süd-öfterreich benachbarten Italien
ersetzt bekanntlich lag Brod die Po
llenta, welche aus Elllaigmehh sonst
kaiser, aanz ähnlich wie der Stern in
’ einer Kasserolle iuit Wasser zubereitet
nird und dann als großer Kuchen
herauskommt, während der Sterz
aus Buchweizen in Verbindung mit
dem Wasser, eine Menae bröetliaer
Theile bildet. Auch die National
iveiie der Rumänen ist wieder der
Polenta ganz ähnlich, da sse gleich
falls ans Meiji«-mein bereitet und
Mainaliaa genannt ward. Nur ge
nießt man ksiese nicht in festem, san-«
dern in mehr hteiartiaeni Zustande»
Auch bei den als Holzslößer aus dem»
Innern Rusilands nach Deutschland
kommenden segenannten Dichinilen3
sieht man das Brod als NashruiiaS-;
mittel zuriicttretem es wird Mittaasj
und Abends in einem großen Kessel;
ein Brei hergestellt, der iiir alle dieseI
fast bedürfnißlosen Naturmenscheni
ausreichen muß.
Gros.
Clubxnitglied: Weben Sie nicht,
die hunde sind sehr klu . Mein Hund
kann nicht sprechen, bein aber eben
toviel Intelligenz wie ich.« l
Sechsten .Nun. das beweist ten-·
met noch nicht« daß das Thier auch
eins öst.« t
Duan IM.
Dienstmädchen feines Schriftstel
lers): »Das merkt man halt, daß der
anä’ Herr unglücklich verheirathet isii
.. .. Die Frauenzimmer in seinen Ro
manen werden immer alle umge
brachi!«
Beqrciflich.
Direktor: »Das heißt: Ihre Lei
stungen im Springen sind aber wirk
lich nickt bedeutend!«
Artist: »Mit neunziig Kronen Mo
natsgehalt kann man wahrhaftig nicht
große Sprünge machen.«
Mißvetstqndem
Bäuerin Umn Photcsgrapäen): »F
inöcht’ meine Ali-ais photographis
lasse’n; was kost’t senn dös?«
,,Fijnf Mark ’s- halbe Dutzend, liebe
Frau.«
»Ja mein —---- wann i aber nur fünfe
hab?!"
Mitleid-ig.
Junge Frau: »Wie lange müssen
Sie denn den Aal kochen, Mina?«
Köchin: .,Bis ihm die Augen her
altsaisellen.«
Junae Frau: »Ach Gott, das arme
Thier!«
Geistesgegeanrb
Wirth lalg ein Feuer ausbricht):
»Meine Herrschaften leine Ueberstiir
zung jeder hat noch Zeit, seine Zeche
zu «bezahlen!«
Unfassbar.
Polizist (znm Arretirten): »Was
Student wollen Sie sein? Wie kannst
denn da die qusittirte Schneiderreexs
nung in Ihre Tasche-? «
Ver-schnappt.
»Wie, ietzt nach zehn Jahren müs
sen Sie noch eine Landwehriibung
» mitmachen? Da wird thnen das Ge
’ horchen asber schwer fallen!«
»O nein, ich bin ja verheirathei!«
Basel-Ue Spekulation
Bauer (3u seineniNuchb-arn): »Beim
letzten Autclrennen bin i arg ’reinig’
» fallen! Während i mei lrank’s Säule
auf d’ Landstraß’ q’leqt h·.1b’, hat mir
ein Anller den leeren-S.1uftnll z’f(mnn’
g’sahren!«'
Tlpeures Möbel.
»Nu, Dein lszrnminopshon macht Dir
wohl viel Spaß?
»Ja, alter elend tyeuerl Kofiei mich
jährlich einhundertzwonzig Mari.«
»Wieso?«
»Ja, um so viel hat mich der Hans
herr deswegen gefieiqert."
Der vergeßliche Vater-.
Ein zärtlicher Vater sah sich in die
traurige Not’i,dcvendig«teit versetzt, sei
nem Söhnchen eine tüchtige Tra t
Prüqel zutheil werden zu lassen. A s
er seine schwere Arbeit hinter sich lpats
te, sagte er streng zu seinem sheulenden
Opfer: »Und nun sage mir, wofür ich
dich bestraft habe!«
»Da haben wiss ia«, schluchzte
Hänschen, ,,erst schläast du mich halb
tobt, und dann weißt du noch nicht
mal, nie-shale
Eine ehrliche Seele·
Diener seines Baron-L »Eher
bin ich, da giebt’g nichts . .. ich mai-se
meinem Herrn nie Cigarren, sondern
tausche bloß die, die ich niir tause·
aus."
Unverschämt.
Bäuerin: »Herr Doktor-, ick wull
geern de Reetnuna heb-den«
Arzt: »Liebe Frau, ich weiß, daß
Sie nicht in besonders auten Verhält
nissen leben; darum verzichte ich auf
das Honorar.«
»Na, tin irer betahlt nur den Ap’
ttxeter?«
Der Dichte-sinnt
W«MIWIlllllfllWlllIllilllIUWWI ·
»Wie der immer Naiv-schaut —
als wenn er was Schlechtes vorhätte.«
,.St!mmt auch. er hat immer US
Tasche voller Gedächte, die er eines
vorlesen will.« .