Die verlorene Krone. Rom us dem Jahre 1866 von Heut-irrte I. Wertheime (4. Fortsetzung »Ach, la die unselike Politik! Eine Neu etung gen·gie schon, um alles zu oetveroen2« «Naiiitlich werde ich mich in acht nehmen« »Und Du wirst die von ihm gefor derte Bedingung erfüllen?« stl ich kann, Liebling, gewiß. Vorläufig aber weiß ich «a noch gar nicht, was et fordert. Hossenflich nicht die Ansgabe meineökBetusT Das müßte ich glatt ablehnen.« «Nein-das nicht« -Gisela thchte ei nicht settizztin diesem Angenblick den leidigen ldpunckt zu berühren, ttoidein sie ich fest vorgenommen hat te, Königse von Allein zu verständi Fem »Der Vater sprach ziemlich un link und verworren«, meinte sie befan n. »Er isi ja so sprunghaft in seinen n und Entschliissen. Ich glaube es handelt sich hauptsächlich um die Herausgabe meines männlichen Ver usgensk »Wenn das Geld sicher angelegt iii nnd et Die die Zinsen zahlt —- mehr Urlangen wir ja gar nicht. Nicht Indes-· meinte König-sen gleichmä .Nein«, sagte sie leise. Eine selt same Hoffnungslosigkeit lähmie plötz lich wieder ihre bisher angeregieStim Imag. »Ist-r seid zwei Hatte Köpfe, ssyo k-« Du und »Paqu « « »Daß m; yeme noch einmal vok inen Vater hintteten will nach sei ner so schroffen Wimeisung —- das R«tvirklich nicht nach Hattlöpfigteit - «Splch all-glücklicher Moment ist es Ober jehtk tlagte sie. »Gewiß — ich sehe das alles voll lonmien ein nnd bitte ja auch um nichts weiter, als um die Erlaubniß, von Dir Ast-schied nehmen unv, in Fall ich gesund zutiickttzmsme, noch ein Tal meine Bitte wiederholen zu dür n «Sibt’ö wirklich keine Hoffnung mehr aus eine friedliche Lösung in den» politischen Wirken, Both-W x »Nein, Liebling — teinel Die Miit-s xel smd weh-l bereits gefallen Abetj as sag-e ich nur zu Dir, zu meiner Siselm nicht zur Tochter des Grafen Waldstein.« Sie ließ die Arme sinken, ihr Ge Icht wurde todtenblaß. Königseck legte den Arm um ibke Schultern und wg Ie dicht zu sich heran. Er hörte den lauten Schlag the-es Herzens neben Jene ftiittnischen Pochen in seiner ei genen Brust. » Sie traten bis dicht an den Rand-. der Plattform. Die scheidend-Tanne Idetzog die unter ihnen liegende s- adt stit goldigem und rosigem Schein. Wie eine Märchemvelt lag das goldene kratz vor ihnen mit all seinen vielen trugen, Kuppelm Spitzbosentlsiiti neu. Die von der Srnne bestrahlterx sensiet gliilzsten wie rotHIS Feuer. Weine nicht!« bat sinnst-ed alJi ee die schweren Tkiinen an Gifrlass Wimpern bemerkte Blupii »Es it kai ztianden sie cansz allein tier oben asch hob er ihr gesenktes Gesicht hoch und tiißte ihre irei cheii zuckenden LE p pen. »Und nim toiniii, Liebste ich bringe D ch nach sseiiie uno Iisse nich getrost bei Deinem Vater anmelden-« «Nein —- nein, bitte nicht! Das Oeediirbe alles! Bleib noch eiiie halbe Stunde hier. Ich fahre so rasch wies möglich zu Papa und kereite ihn vor Wenn wir zusammen bei ihni eintre-. teu. bringt ihn das gleich in böses Launek . »Er erfährt es ia doch, di ß wir zu samtnen hier waren, Gisela.« —- ja, aber, bitte b«eil) doch fiel-er hier! Glaub mir, es isi .«-es see-« In ihrer sich chtlicheii Angst und Er tegmig that sie ihm leid obgleich ein offen-e- » ehei "«;-c r - -.e- »si entsprach. Am liebsten hätte er ohne weiteres. Gisela airi Arm, das Pa hts Waldsjein anfies s.uck,i Er sah ihrer schlank-en Gestalt mti - entziickten Blicken nach Rasch und " soziös schritt sie die Stufen hinun Das weite weiße Kleid baufchte Ich wie eine Wolke um sie ber. — -« M die Dämmerung anbrach, trat g den Weg nach dein Waldsteinschen last ein« Ast mußte Gisela Vor Ostens und t genug gehabt heil-eth «« lkamt-en grotiendeii Vater vorzuberei Js- glmilie wirklich gegen ein , satterie anzneeiten, ist be « , alt diesem alten annnlsäe Wärst-music ti«, dachteeeniitk Hex-teil Mi erwartet zu wer ic der sammeedienee nahm Ist- Sbtl ab nd off WÆla aus thi. Hmleucht-Leu m Unfre YW «- Mat« O wenigstens enæi ·· M ist-W ic- MO »Es est-se III-M wartete er,«defremdet über ihre maß lose Erregung. »Willst Du bei mesnee Unterredung mit Deinem Vater nicht zugegen IeinP »Nein. Vater wird mich rufen las sen. wenn ihr einig seid.« »Und wenn wir-s nicht Iverden?« fragte er Langsam, D scharf ansehend. »O, das müßt ihr!« Sie preßte bei-de Hände gegen die Brust. Ich bleibe anz in der Näheck .W-i st Du vielleicht am Schlüssel Zcch horchen. Giisela?« versuchte er zu scherzen. »Nein ———«- das nicht. Aber ich bleibe so nah wie möglich.« Die Thür zum Arbeitszirnmer des Grafen ging auf. Königsect trat rasch vor. Gisela verschwand im halbdunklen hintergrund des Vot unans 6. Kapitel· Königseck verbeugte sich stumm vor dem Grafen, der feinen Gruß kalt nnd knapp zurückgeb. Er reichte dem jun-gen Offtzier nicht die Hand, Fon dern deuten- nur Turz auf einen der Stühle. Ader Könige-ed blieb stehen. Seine und des akten Waldstein Miete kreuzten sich wie zwei Schwer-Hänge, wie in Herausforderung zum Kam-pf. »Sie haben meiner Tochter brief Iich Jhtm Wunsch mitgetheilt« mich noch einmal zu sprechen. here v» Königseck?« fragte Gras Waldftein.l Er stand mit dem Rücken gegen seinen Schreibtisch gelehnt nnd og in zer streutem Spiel die seine klsnge eines japanischen Papiermessers dnrch seine Hände. »Meine Tochter war unver niinftig genug, Ihren Wunsch sehr lebhaft zu befürworten, obgleich ich, essen gefrandem nicht einsetze. welchen Zweck es hint, eine Sache aufzurühren, die für mich mit meinem abschlögkgen Bescheid endgültig erledigt war. Oder haben Sie mir etwas mitzntheilew was Ihre Verhältnisse so von Grund aus ändert, daß die Möglichkeit vor liegt, meine Entscheidung könne jetzt anders nnssallenk .Nein. Jch bin nach wie vor im Besitz eines Vermögens, dessen Zin sen hinreichen, standesgeinäß zu le ben. Mein Vater ift todt, mein älte ster Bruder, der auch bereits mehrere Söhne hat, erbte das Familien-naiv »rat«, entgegnete Königgeck in gleich falls sehr frokigem Tonne. »Die Einnahmen eines Junggesel len reichen nickåte fiir eine Familie. Der Begriff »den Bgernäß« ift überdies sehr dehnbar. Um mit meiner Tochter nach meinem Begriffe standesgzmcn zu leben, dazu werden Ihre Einnah men schwerlich genügen ,,Wir würden unsere Ansprüche nach unseren Einiiinften einrichten. Das scheint mir in großen wie in kleine Ferhästnissen stets des richtige zu tn." - »Dann für aiitige Belehrung«, lach te Graf Walvftein schers auf. Seine Augen blitzten den Sprecher unter den grauen buschiczen Brauen hervor zor nig an. »Meine Bemerkung sollte durchaus-· ieine Belehrung bedeuten. Jch stellte einfach eine Thatfache fest, Herr Grat. t: Je ivir udrigeng de mater-sue Zen: weiter erwägen möchte ich darauf auf merksam machen, daß wir überhaupt von zwei ganz verschiedenen Voraus setzungen ausgehen« »Seht möglich. Jch glaube un ser Stondpuntt ist in allein ein sehr verschiedenen« »Sie betrachten sich in dieser An gelegenheit ansckeinend als den allein Ausschiaggebendem Herr Graf«, fuhr Königseet gelassen fort. »Jn meinen Augen toniint Ihre Entscheidung abe durchuus nicht in erster Linie in Be tracht, sondern die Giselas. Sie ti: einverstanden, in meine bescheidenen Lieryciitnifse »:,·;ncrbzusteig,en'«, wie Sie es jedenfalls nennen werden, und ist alt genug, uni sich völlig klarzinnm chen, was sie ausgibt unv dasiir ge minnt.« »Schwerlich. Außerdem ift meine Tochter durchaus nicht selbstständig in ihren Entfchliifsen. wie Sie anzuneh «men scheinen.« »Er-lange Gisela in — rein Hause lebt und minorenn ist, reilich nicht, aber sie wird bald einundzioanzig lJsahre alt und ist rechtlich ern-Isch i Miit-er sich zu verfügen. So wein-s s zweit eine Zustimmung von Ih nen und eti ein wied, here Gras, fo til-irren wir wegen rein äußer- I tscher Ledenten nicht aus unser Le bensgläck verzichten Ich bitte Sie kais-, meinen JttnttiY nochmals in Er-; wägung zu ziehen. . »Der Moment ist nicht · « um eine Verbindung einer Oe erreichetin und einein Preußen zu ROHR . te weilen vorläufig ja aus nur t: eine pätere Bereinigu offen Wes-« Feinden nd chon oft. BundesgenoG und - ffengesäheten f den, poiitischen Streitig åen Mithde Fausten n -- e zweien. Nu des trennenwtöan« kann und will das nicht. OMMMY gersphn aufnehmen, der die Waffen gegen meine Land-lenke führt« .Auch später tücht- W Du FIE de zurückgekehrt sein sollte, die US fiihnnnsg vielleicht eine vollständige ge worden ist«-« »Nein.« Kiinigsect steckte die Achseln. »M fut —- lassen wir die Gefühle gän ich beiseite. Wenn ich anen t willkommener Schwiegersohn bin, Irr Graf, so muß ich das tra . it der Zeit, und wenn hre Zeugs-r glücklich ist« werden auch ie vielleicht noch einmal anders darüber denken lernen. Wollen Sie wenigstens ge statten. daß ich mich ieyt von Giiela in Ihrer Gegenwart verabschiedek »Wesh:lb?« «Wir4itei;en vor einem ernsten Zeit abschnitt, Herr Graf. Jch tann nicht wissen, ob ich Gifela wiedersehen merde.« »Nun —- und weiter?« »Auf ich also die Hoffnung mit nehmen, daß ich, wenn der politische Himmel wieder tlor ist« mich mit GI sela verlvben darf?« »Mit meinem Segen —- niet Aber vielleicht würde ich äußerlich vor der Welt meine Zustimmung zu der mir« so unerwünschten Verbindung den« wenn Sie sich einer Forderung tigem Herr v. Königsecl.' «Welcher·t« ·Jch verlange, daß Sie fiir sich und Jbre Nachkommen auf Giselas müt terliches Vermögen verzichten.« Königseck blieb eine Weile stumm. »Das verstehe ich nicht«, sagte er dann langsam. »Wie kann ich auf etivai verzichten, was mir gar nicht gehört? Das Geld meiner Frau ist ihr Ei en thmm sollten wir Kinder haben, ,;illt es später denen zu. Was habe i da åeeinäzt verzichten oder zu bean pru »Das Geld meiner verstorbenen Frau so llniemals einer preußischen Maniilie zusallen2« suhr Gras Wild fiyein aus. «Glauben Sie etwa, daß meine Frau ihrer Tochter etwas hin terlassen hätte, wenn sie solche Mög lichkeit jemals in Erwägung gezogen lszättei Enterbt wäre Giiela in die -etnEFalle worden —- das ste fest.« « i ist stets sehr zioeckl , etwas zu erörtern, was Verstorbene gethan oder unterlassen hätten. Jch glaube nicht« daß eine Mutter ihr Kind aus rein politischen Gründen jemals ent erhen würde. Ader gleichviel --— wenn Sie es wünschet-, Herr Graf. will ich rn unterschreiben, dasi ich fiir meine Fusan niemals an Gi el-:s Vermögen nspriiche erheben werde.« »Das gniigt nicht. Sie müssen un terschreiben, daß spGisela rnit Jhrer Zu Bimrnung auf ihr anzei mütterlichei ermögen zu Gu ten ihres Bruders Alex verzichtet.« »Das werde ich niemals zugeben!« versetzte Königseck empört. »Das wär ja eine schreiende Ungerechtigkeit gegen Gisela!« »Meine Tochter isi damit einver standen.« Ein iveicher Ausdruck flog iiber Königöeets scharf gespannte Zuge. »Sie lann die Verhältnisse augen blicklich wohl launi übersehen. Um unser Ziel zu erreichen, würde sie «a die schwersten Opfer bringen, das sie aber später wahrscheinlich bitter be reuen und mir mit Recht vorn-erse wiirde, sie nicht davon abgehalten zu haben!« · »Sie wollen sich dieser Bedingung also nicht sügen2« « ch laan kaum «glauben, here Gra , daß Sie diese Zunmthung irn Ernste stellen.« »Ich habe auch nie geglaubt, dasz Sie sich dieser Bedingung1 unterwer sen würden!« pslichtete raf·W-ald stein mit io bitterem hohne bei, daß der junge Ossizier empört zusammen zuckte.« »Dort ich mir dae Frage erlauben, welche Gründe Sie meiner Weigerung unterzuschieben beliebenf fragte e scharf. »Gedan!en sind zollfrei«, antwor tete der Graf und drückte auf die Alingei. Königsecl blieb mit getreuzten Ar men in abwartenber haltung in Ur Nähe der Thür stehen. »Es-»in Gifela soll lonimen!« be fahl Graf Waldftein dem herbeieilen Den Dienen Tie beiden Herren blieben stumm. Jshte Blicke gingen kalt aneinandex vorbei. Gisela öffnete hastig die Thür. Jn ihren Augen lag fieberhafte Erwar tung. Daß der Vater sie so bald schon rufen ließ, hielt sie für ein nies Zei chen, nnd doch schnürte sic? Itzt the Herz.zusan1men, als sie die ei ge gl tung bemerkte, mit der die beiden « r ren sich wie zwei Feinde gegenübe standen. »Ich habe Dir mitgetheilt, Gifela, unt-r kreiaxer Bedingung perr vJ Königseck meine Einwilligung zu Eu-! rer Verbindung erhalten könne. Er; hat diese Bedingung abgewiesen. Er will nicht, daß Du auf Dein Vermö gen verzichteft. Die Sache ist formt endgültig entschieden. Ueber die Gründe, die Herrn v. Königseck lei :ten, meinen Ue chlag abzulehnen, Hei-fis Yu soc-the Sanges-Fäsan lken em. , u oz F genu , unt Zieh endgültig nie-h dgfer Wirt rang von ihm lpczulagenck I »so-« mich qu. Metat- hat ta nigseet. Aber sie seht-e auf ne sit ts. M das W feg mit ; teIe Iztässen Lippen-Zahl es le Gesicht, all ob fie an dein Grunde HeinerSeeie lefen wo te. Wir Seinen diese Udingnng un äkks « s ung isi ile jeden Menschen. der etwas auf ich ’it, uns-weissen wäre gewis enlve, wollte ich ein o schweres Un recht nntersiiiktnz odee wenn ich es auch nur sulte . »Was liegt an dem Gelde! Es ist nur ein Gegenstand des Streites hier im Hausei« sagte Gieb. «Wir wol len uns einschränken, wir wollen —« .Gi-fela, Du sannst die Zukunft nicht übersehen. Du darfst je i nicht so fchwerwiegende Entschliisse asscn«. sagte Königseck. Bis zu Deinem fünf iindzwanszigsten Jahre wollen wir un: behelfen, werden auch dann Deinen Vater nicht zur Herausgabe Deines Kapitals drängen, wenn ihm das schwer fälli. Aber bleiben muß Dir Dein Erbiheii. Dich ganz datan Iverzichten zu lassen, wäre ein unt-er szeihlichee Egoismui von mit.' i »Seht schön begründett« spottet Wzldstein. «Giiela, Du wirst nun »was-! einsehen. da ich mit meiner gestern ausgespro nen Vermuthung - recht hattet« » «Darf ich bitten, mir diese Ver muihung, die wahrscheinlich eine Bei« leidiguna ist, mir gerade in’s Gesicht » zu sagen?« brauste Königseck auf »Wir haben nichts mehr miteinan der zu reden, herr v. Königseck.« Der Graf drehte sich briisi herum. »Höt’ auf mit det Heuierei. GiseM Schäme Du Dich nicht? Hast Du; denn gar teinen Smle J König-Seel trat »Hu dein jungen-» Mädchen und versuchte, ihr die Hände I vom Gesichte zu ziehen. »Sieh wich; an!« bat er bewegt »Staat«-it auch Du, J daß eigenniitzige Beweggründe mein Handel teiiisninierk l »Nein —- ader wenn Du mich wirr lich liebst, so gib nach.« »Gerad-e weil ich Dich liebe, kann und darf ich das nicht. Giielin zum zweiten Male stehst Du vor der Ent-l scheidung. Du mußt zwischen mir und Deine-n Vater wählen. Bereinigen lassen sich die Gegensätze in unseren Ansichten nicht« »Was soll dann aber werden's« .Wenn ich wiederkomme, will ich Dir diese Frage beantworten. Jch glaube nicht, daß dieie Verwicklung sich anders lösen läßt als durch eine völlige Trennung oon Deinem Va ter. Bringt er es fertig, Dir bis zu dein Zeitpunkt, an dem Du die Herrin Deineö Vermögens sein wirst, io ar die Dir rechtlich zustehenden Zin n vorzuenthalten. so muß er das mit seinem Gewissen ist-machen Wenn der Zeitpunkt gekommen ist« Deine Rechte zu verfechten, so werde ich —han«deln.« aSoll das heißen, daß Sie aui die Verausgabe von Giselas Vermögen klagen wollen?« suhr Graf Waldstein dazwischen .Da sich diese Frone nicht aiitlich zu erledigen scheint, wird zu meinem Be dauern wohl nur dieser Ausweg Blei ben!«' entgegnete Königseck kurz. »Nein —- dgs will ich nicht!« Eise la ließ die hände vom Gesicht sinken. Jn ihrer Haltung lag etwas Mädels, als ob etwas in ihr in dieser Stunde gebrochen wäre. »Bei uns pflegt der hohe Adel nicht wie die Bauern um Erbschaften zu prozessiren!« rief Walditein mit sei nem hochmüthigsten Gesicht. »Und bei uns gebt es bei hoch und Riedriq nach Recht und Gesey.« Ueber König-seen Stigi lief eine lielle Röthe, als er lich wie r u Gisela wendete. .Mblst Du wie r Deinen Bittens Giselai Bekennst Du Dich zu seinen. ungerechten Meinungen? Jn diesem Fage weiß ich auch keinen Ausweg me .« Er machte eine Bewegung naaz oer Thür hin. Aber Gisela hielt ihn feft. »Bleibt —- verlasse mich nicht! Geh’ nickt im Zorn von mir!« flehte sie. .Wa's nützt mein Bieiben noch?« »Unser zu mir, Gifelat Jetzt ist es genuat Jch dächte, der Herr zeigte Dir wirtlich recht deutlich. um was es sich bei ihm handelt und —« Graf Waldftein tonnte feinen Satz nicht zu Ende sprechen. Unten im Schloßhof wurde es laut. Der Huf fchlag mehrerer Pferde dröhnte iiber das Pflafter, Lachen, Huerahrufen tönte deutlich herauf. Der Graf riß den Vorhang vom Fenster zurück nnd ftiseß eine der in Blei gefaßten Schei ben aut. Der Hof war durch brennendePech fackeln, die nach alter Sitte bei ein ; brechender Duntelheit auf den Stein pfeilern vor der historischen halle brannten, hell erleuchtet. Jn diese-n unruhig zuckendrn Scheine fah snan mehrere Hufarenoffiziere in höchst animirter Stimmung mit denen Graf Alex heute gespeist hatte. Alle waren in sehr gehobener Stimmung und fehr aufgeregt. Einige waren sogleich von ihren Pferden gesprungen und ftiirms ten die breite Steintreppe zum Schloß hinauf. Sämmtliche schrieen be i ftert «hurraht« und wirbelten igre Mitten in der Luft herum. »Seid Ihr denn alle verrückti« tief Walvtietn lachen-d hinunter. II bist schon, Vatierlt« schrie Ale . »Li- Sett auffanrent Was wir in Ko o gehört haben, muß or dentliels begossen wert-ent« Seh rafch fort, Both-P fliifterte Giiela Königs-l zu. »Du « könntest iDtC großen Unannebmtechleiten aus Muthes biß die Zähne aufeinan MMM »Ist-.- ess m est-esse- Zium mens Æsdsster Date telegrnpssch onst Wien ahnen-sen worden war-. Jn1 hktsein kritischen Augenblick war eis ins tim. den preußischen Disizier, ziemlich im Palait Waldltetn als solcher erkannt und- behandelt zu wer den. Eine Seil-rede lang- fuhr ihm ein schrecklicher Berda t dnkch den Kopf. Sollte er absichtli lxrkrigrlvcct M den ieini Nein, im nächsten Moment chon verwars er die-se unsinnige »dee. Alser in eine sehe peinliche Lage konnte er immerhin diesen wesweg ten Herren gegenüber gerathen· Mit einigen raschen Schritten stand er an der nach dem Korridoe sähe-enden Thür, als diese hastig ausgerissen wurde. Gras Aler in keiner leuchtend rothen Leilnvachunisvrm. umringt von seinen lachendem lärmenben Kamera den, stand schon mitten im Zimmer. Im ersten Augenblick bemerkten sie Königseet gar nicht in ihrer Erregunq. Die Stimmen schwirrten laut durch einander-, in daß niemand acnau hörte, wer einentlich sprach. Einige der Ossiziere begrüßten Gi sela, andere umringten den alten Gra sen und über-schrieen sich gegenseitig, um ihm die Botschaft zuzujubrlm «Es gibt Krieg, herr Gras!« , « — »Papa, der Bodschafter solt wirtncy ans Wien nbdnnwsenP Graf Lexis kniete-g Gesicht glitt-te dunkeln-in l »Aber LexerL sei doch itad!« begü I tigte einer der älteren Offiziere. » Königsea trat plöhlich aus dem dämmerigen Hintergrunsd des Zim mers in den hellen Lichtlreis des Kronleuchters. Seine schlanle, dnntle Gestalt warf einen scharfen Schatten ans die blaßgriin getönte Wand. Der Schein der flackernder Lichter fiel fest tell auf sein blasses, stolzes Gesicht, in dem die dunklen Augen fest und dro hend die Gesichter der ihn Umgebenden n:usterten. »Ich bitte. mich empfehlen zu dürfen. Herr Gran wandte er sich turz an den Hausherrn »Meine Anwesenheit ist in dieser Stunde nur störend.« »Wei! kalten wir denn dn?'" Alex Waldstein starrte den bis jetzt unbe nserlt gebliebenen Sprecher an. Rö nigseeL Sie find’s?«« Eine tiefe Stille trat ein. Die Qfsiziere tödten nnkvilltiitlich enger zusammen. In den Augen des alten Grafen glomrn ein seltsamer Funke. Seine und Ksnigtseets Blicke treuzten sich noch einmal, nnd ein leidenschaftlicher baß sprühte dem jungen Ossizier ent gegen. Ger Alex trct dicht vor Königs ect bin. »Was verschafft uns denn zu dieser späten Stunde die Aus zeichnung Jhres Bestand-P fragte er spöttisch. Er musterte Königieckk Kleidung. aSie sind in Zinil?« »Ich befinde mich aus der Reise. Mein Kommen hier tte einen rein persönlichen Zweck. hr Herr Vater weiß das ebensogut wie ich selbst," antwortete Könige-est , »Er soll machen. daß er neun-« lnmmt,« entgegnete der alte Gras bissig, «sonst —- —« Des jungen Grasen Hand suhr schon an den Säbelgriss. In demselben Moment siihlte er seinen Arm von zwei Mädchenlsiinden lraknpsdast umklkrntnteei. ·Gibst ietzt Ruh’, Lexi!« herrschte Gisela den Bruder lsestig an. Jbre schwarzen Augen leuchteten. «Gleich läßt Du Herrn v. Königseck unbe lzellint gehen! Schämst Dich nicht. Das träte ein heldenstiicl —- so viele gegen einen!« · Alex ließ den Säbelgriss los und die Hand »san! langsam herab «War doch alles Spaß. Dein Herrn steht es selbstverständlich stei, zu ge hen, wann er will,« sagte er. Gisela trat zu den österreichischen Ossizieeen. Sich zu Königsect wen dend, sagte sie langsam: «Leben Sie : wohl, here v. Königseck!« Der so Berabschiedete wars einen F langen, ernsten Bliet ans sie —- viel leicht den letzten in diesem Leben· Ein heißer Schmerz durchzuckte ihn. Zum ersten Male wurde ihm die tiese Mast klar. die sich von heute an zwi schen ixnen ausgetban hatte. Leut-de sich jemals eine Besicke über lesen Abt-rund schlagen lassen? Schweigend verbeugte er sich und ging hinaus. 7. K a p i t e l. .Masestiit, Preußen läßt sich nicht länger Einhalten. Ein Entschluß muß sosort gefaßt werdent« Herrn v. Mel-eins W, sites «ets falt unbeweglich. neigte III Ebkfiafteå Erregunz alt er diese « pra . Graf Lmllerrnund sei te allein eine heitere Miene. währen die til-eigen Theil-seyen des Minin ein recht gezwungen ruhige- Uusfehen zur Schau trugen. Nur der alte Ober ftallineister v. Deubnet. der auch an wesend war-, verrieth feine Aucegung durch heitiges Näuspem An r Be ratlzung durfte er nicht theilnehmen, aber doch als alter Freund des Kö nigs in vieler ernsten Stunde gegen wärtig sein. Hin Und her wurde beneide-, wie man am besten ans der Klemme, tn die das bisherige Zögern nnd Schwanken bannt-ver gebracht tte« wieder heraugkäme, allein es chMI fast. als ob auch seht seine Entschei dung fallen würde. Der König blieb in Gedanken ver sunken eine Zeitlang stumm. »Auf sen Zie mir den wichtigsten Passa .1us des Prinzen Menburgs Schrei ben noch einmal vorlesen«, wandte er sich an Graf Hallermund. Medem nahm aus einen Wir-r von seiten des Grafen das Schreiben des preußischen Bevollmächtigten wieder zur Hund« »Eure Majestiit wissen. daß Desterreich vertan te, der Bund ebenso wie Oefterreich elbst solle ge gen Preufen mobil machen. Preußen ist daran hin sofort ans dem Bund ausgetreten und verlangt nun von Hannover die Abriistung der bereits oor einigen Wochen wobit gemachten Armee«, erklärte er kurz, ehe er das Schreiben im Wortlaut norirug »Unsere Armee wurde nicht e radezu mobil gemacht, nur das e sgisnentsexerzieren wurde seither ans saesetzt«. schalten Gras Hallerrnund klkb »Alreuszen bat das ais eine feind seliae Handlung ausgelegt·, antwor tete Medem erregt. »Im übrigen sor dert Preußen laut Bring Menburgi Schreiben folgendes-: Die bannöveris schen Trupren sind sofort auf den Friedensstand vom l. März dieses Jahres zurückzuführen; bannt-ver stimmt serner der Berufung des deut schen Parlaments zu urrd schreibt die Wahlen dazu aus, sobald es von Preußen geschieht. Dasiir gewährten stet Preußen dem Königreich danne ver sein Gebiet und seine Sonderans tötsrechte nach Maßgabe der Reform vorschlägt »Seht gnädig!« wars Haltermund spöttisch ein. »Sollte wider Ermatten eine ab lehnende oder ausweichende Antwort erselgrn«, fuhr Medenr sort. »so witt de Se. Majestiit der König von Pren fzen sich zu seinem Bedauern in die Notwendigkeit versetzt sehen, das Königreich Hannover als im Kriegs zustanne gegen Preußen befindlich zu betrachten und demgemäß zu behan deln.'· - Medem legte das Schrei-sen des Pein-sen aus den runden Tisch tm den König hin. der mit leicht zucken der Hand dar-über hinsulsr. Nach einem längeren Schweigen. das drückend nnd schicksalsschwer von allen Anwesenden empfunden wurde, stand der König aus« Seine schlanke. sehnige Gestalt war noch strasser wie sonst aufgerichtet. »Ich sehe in diesem ;Verlangen«, sagte er, «das unter Kriegsandrølnrng mich zu einem «Biindnisz zwingen will, eine Heraus »sorderung. die ich für unvereinbar lialte mit meiner Selbststiindigteit· Elias meinen Sie, meine Herren? ; ,Wir schließen uns alle Eurer iMaieitiit Worten an«, erwiderte Gras sHallermund eifrig. i Die übrigen Minister, vor allem der Kriegåminister Brandis, stimm ten laut bei. Nur der alte hendner seuszte rernelymlich, und Medem wars ballermund einen beschwörenden Blick zu. lFortsetzung folgt-) Daß Jbsen lein deutscher Klassiker ist, sieht man daran, daß er so häufig in Deutschland gegeben wird. e i i Nach der Entscheidung eines Chiar goer Richtert lönnen Trauringe nicht gepfändet werden. Sie sind ja quel in der Westentasche meistens so u versteckt, daß man ihrer nicht lei1 habhast werden kann Zur Erhöhung Its Gemako su· »O Kellnerim «Sagen’s, Herr Rum mel. senkt denn wittli le eitel daß Sie sich immer vor n Spiegel setze-IF here t: .Ro, Mahl eitel lna i g miß net; aber schmis. wenn« i den d dtin so sanft feis, nachc schmeckt tm ds- Vier noch amcl so Int«