Die komischen dollarnoten BonErwinRosern Former Jentine von Bitt-disk im Staate Pennsylvania se ieelenvers nniigt im Eisenbahnzug nnd tonnte es nnr nicht erwarten, nach eradelpljin in kommen. Dbi For-mer Jeniins war in ausgezeichneter Laune. Der reiche Geiste-lesen der bei den Farmern in Pitijville (und die waren selber qeizigli in dern Riese stand, er mache dein-us ein se böses M, weil es außer dein seinigen aneb noch anderes Geld irn Lande gebe — der Geizlraeen Jeniins war vergnügt, daß er dem Zoitnngesinnnen irn Zug eine Zeitung ebtauite nnd ilnn statt des einen Cents sogar zwei gab. Jenlinö bitte saltisch ein Trinkgeld qegebenl Obo! Jenline scheinen-selte. , Das war aber auch ein rnal etwas Feinesl Das war doch gerne etwas anderes —— diese Annonee war doch wirklich prirna. Kein Schwindel spie jene. die neulich ein iebacnlosee Mensch im «Pittzville Leader« veröf sentlich beme: «Gegen Einsendunn von einem Dollar sage ich an's Dant barteit jedem, wie man bequem Geld verdient.« halb Piltsbille drönate sich um den Posischnller, um Mann siir Mann ibren Dollar einzuzableik Jenlind auch. In zwei Tagen betam er eine Postkale: »Seht einfach. Mn eben Sie's iv wie ich!" Solch ein qes kleiner Kerls Diese Annonce war aber anderen Schlageik Jenttns erinnerte sich gan nennu an den Wortlaut: »Ein Mann enit einer drillanien J:ee lncbt Krpi tat. Erfinder-lich 1000 Voller-L Sicherstellung. Mindestens im Bro sent Gewinn binnen einem Monat. Innebote unter Posicificelcscx 1427, Ibiladelpbia.« Jenlins hatte an Vor 1427 geschrieben und posiirendend dse Intwori erhalten· er möge nach Phi ladevbia kommen und das Gelk krit bringerh Er solle es io einrichten. dass er Im Dienstag Nachmittag mit dem Zsllbrsjsiuq ankomme. Er ider ann mit der Idee) werde ihn obsole nnd sls Ertennnnnszeieben eine Dollzrnoie in der linken band halten . .. Der Zug brauste in die Halle des saht-dass von Philadelpizia Haitend und eiiend sitebten die Passagiere dem Ausgang zu. Als ieyter kam ganz be dächt-ice Farinet Jenkins. Breitspui ria ichritt er den Badniteia hinab. Seine verichnitzten Aeuaiein satschten itnii und rechts nach einein Mann mit einei atiinen Dollarnote in der Hand. Da klopfte iiim jemand aui die Schul ter. .Guten Ian. Herr Jeniins von Hittsville!« Jentins fuhr herum. Vor Sinn stand ein eieqanter junger Mann, ver den but ein aanz tlein iveniq liiitete und ihm lächelnd die Hand entaeaenitreckte. In der offenen band lag, nachtiiisig miniillt eine Dollarnotr. »Es freut mich. Sie kennen iu ker stu. bete seminis- Mein Name ist Rohertfow baten Sie eine angenehme Ueiie aehadt?« ,heh?« itamnielte Jenkins» »meine wissen Sie, daß ich Ientins bin Z« Der iunae Mann deuteie wortlas auf die große tnallrothe Neustadt-, die Jentins in der dind hielt. Sie trug, sauber in weißen Buchitaisen ge stalt. die Ausschriiti C. F· Jeniins, sitisville, Pa. «Od!« sagte Jentins nett-lässt »Eh. Sie sind -— Sie sind der Mann mit see Idee?« «Jawoiil, ich bin der Mann mit der Idee. Feine Idee noch dazn!!« Ast es auch tein Schwindet?« Das Gesicht des iunaen Mannes mäin einen aeenzenlos erstaunten Ausdruck an: «A s-— aber Mk. Je « entins!« tagte er vorwurisvall. «Entichuidiaen Sie, bitte· entschul digen Sie, meinte Jeniine haftiim «Wiiien Sie, ich bin aber auch so oft schon anaeichwiert rot-ident« .Dara«n ziveiiie ich nicht!·' Hebt Jstveifellask Es giebt io viele Gauner heutzutage. ·0an.e richtia!« tagte Former Jen Iins. »die Weit ift miterabei schlecht. Sie aeiallen mir. Also. was iit Ihre Ideef Kommen wir zum Gefåxift Still-sit ist Seid-TM »Ih, aber nicht hier auf der Stra he·, lächelte Mr. Rodertspn. »Kom enen Sie. ich weiß ein nettes, ver fchwiewes PlätchetM das einem mei ner Freunde gehört-« Ein Bild der Eintracht schritten die beiden Broadftreet hinauf. Nach fünf Minuten keknvenkte der junge Mann links ab, in ein kleines Gäßchen din eln. und machte vor einem hause halt, dessen Front bts zum zweiten Stock wert hinan mit eine-n riesigen vers goldeten Schild einer bekanntenBraue « eei dekorirt war. »Di« ist Bille; Ma ires Salvon«, etklörte der junge ann, »wir können biet ein Neben silmner bekommen und ajnq ungestört plqudern.« Sie traten in die Bat ein. »Ist das Nebenzimmer krei« Billi).ck« kennte Me. stobertsom Wohl« Geisen Sie nur dinein.« kl- der Aufwärter die Gläser ge bracht hatte, lehnte sich dir inne-, Mann nachdenklich in keinen Sessel zurück und lud Jenkins aufmerksam an. Schließlich tagte er: «Wikken Sie. diese Geschichte ift nämlich konntet-P »Eh? Komikch? Was ist komikch?'· erkundigte sich Former Ienllns. «Sel:-e lomllchP wiederholte Mr. III-beeilen. «Na. ich will frei von der Leber sprechen· Sie lind eln lluqet Mann. Und»ich rechne. Sie können ein out-s Geschäft würdigen. auch wenn es etwa-Z komisch ist« : H--— . --- - »Seht richtig!' schmunzelte Former Jentins. Gelassen hatte der innere Mann ein Pöckchen Bantnaten aus feiner Brust tasche hervor und gab sie Jentins hin uber: »Was sagen Sie Mqu Jentins betrachtete die Bantnaten genau. «He, das sind nagelneue Dol larbtlls, dabei seh« ich nichts Komi ichs-IX Der junge Mann lii lte duldsam. »Oh. wissen Sie« die e Dollarnaten sind aber wirklich komisch· Das Komi sche daran ist, daß ich Jhnen siinftaui send Stück fiir tausend Dollars ver laufen kann! Sehen Sie den Wiss« »Aha!« sa te Jenlins. »Aha! -- » das ist allerb ngö sehr komisch!« Dann beugte er sich iider den Tisch und flü sterte, ganz leise: «Falsifitat?« «Seldftversiiindlich!« sagte seelen2 ruhig Mr. Robertfon «Aber der Mann, der diese Dollarnoten gemacht hat, versteht sein Geschäft. Die Noten nimmt Jhnen jede Bank ab. Jch will Jhnen einen Vorschlag machen. Jch vertraue Ihnen zwanzig Stück an. Lassen Sie sie prüfen. Und ich wette, Sie werden nirgends Anstände haben. Jn einer Stunde treffen wir uns dann wieder hier. Ja?« »Allright!« sagte Farrner Jenlins. Zuerst ging er in einen Sigarrenla den und taufte sich drei Cigarren zu 25Tentö. Der Verläuser sah die lnii iternde Note kaum an nnd gab 75 Cents heraus. »Gut!« schmunzelte Jenlins. Dann iaufte er sich in einem Waarenhaus einen Strohhut fiir Dol lars t,10 und gab zwei der Noten in Zahlung Die Roten wurden flüchtig angesehen und man gab ihm W Cents heraus. »Juki« wie doch die Welt dutnm ist!« grinste Jentins in nerlich. Dann ging er in eine Bank und wandte sich an den Kassirert ,Sie. junger Mann, ich habe beim Wechseln nagelneue Dollarbills erhal ten« die mir lomisch vorkommen. Bitte, Hallen Sie prüfen, ab die Roten echt sind?« Der Uasfirer nahm die Noten, prüf te sie sorgfältig und betrachtete sie burch eine Lupr. «Silber·zertisikate, Emission 1907'«« sagte er. »Gut wie Gold. Natürlich sind sie echt. Jm übrigen sagt man iu dem Hauptkassii rer einer Bant nicht «junger Mann« va-Sie alter . . . .« tdas letzte Wort sprach er unbeutlieh auss. »Ich bant’ recht schön,« sagte Jen tin-. Draußen vor der Bant blieb Jen lins stehen und schlug sich aus den Schenkel, daß es schallte. »Jenkins, alter Junge, ioelch’ ein Geschöstl Jetzt ist die Sache aber wirklich tomisch2« murmelte er vergnügt zu sich selbst. Dann rannte er spornstreichs nach dein Itebengöszchen bei der BroadstreeL Kurz vor dem Saloon traf er Mr. Robertsoii, der ein elegantes schwarzes Handköschchen trug. »Sie sind pünktlich. Herr Jenkins. Na. und . . .?« «?1llright! Haben Sie den Stoss hier?'· Die beiden gingen in die Bar. Das Nebenzimmer iei teidei besetzt, brummte der Wirth. »Nei. bar- maeht nichts«. erklärte der junge Mann, »wir können die Trans. aktion hier vornehmen. Die Vollars noten sind hier in meiner Hanbtasche, zehn Partete zu se 500 Stud, sorgfäl tig verschnürt. Oessnen Zixs Ihrr Neisetasche, ich ioerde Sie Ihnen hin einzi·hkeri.« Jenkinö össnete seine große Reise tasche und der junge Mann zählte zehn Paekete hinein. Jentine gab ihm ba siir tausend Dollars in größeren Scheinen. Der Former itrahlte vor Freude. Er siihlte nun zum ersten Male in seinem Leben etwai- ivie Dankbarkeit . . . ! ! «Adieu!« sagte Mr. Robertson. »Ich hab« eine Verabredung. Hier haben Sie meine Adresse, wenn Sie später mehr wollen« Und er über reichte ihm ein verschiossenes GouverL Jn tvundervoller Laune schlenderte Farmer Jenlins nach dein Bonnhof Nachdem er seine Falirtarte gelöst hatte, setzte er sich im Wortes-nat aus eine Baut. Hoh! welch ein tsleschjistl Hoh, er. der Former Jentins, verstand es, die Gelegenheit beim Schopf zu packen! Natürlich in kurzer Zeit iviirde er die Transaltion wiederholen Wie war doch die Adresse? isr östnete dir-J Kupert Jn dem Kuvert lnq eine Sinkt-, Aus beiden Seiten erqliinite die ziarte in unschuldige-n Weiß. tsc« stand aber haupt nichts daransl »Das ist aber ’mal lomisch!'· dachte sich enlini. »Damit-tiqu Heil-in die ser oberlson. Na, er wird mir schon schreiben, wenn er ’mal wieder Vor rath hat« Die delikate Natur des eben abge schlossenen Geschästs ließ ja auch Herrn Robertsonö bescheidene Zurück haltung völlig begreislich erscheinen! Die haiiptsache war, daß er, Jenkinö, seine schönen, komischen Dollarnoten hatte. Der Farmer streichelte zärtlich das Ungethiim von Reisetasche. Er sah sich behutsam um, ob er auch un beobachtet sei. Dann -—-— konnt- der Geiztragen der Versuchung nicht län-« get widerstehen, im Anblick seiner Schäse zu schweigen. Bebutsam öff nete er die Neisetalche, behutsam löste er die Verschnlirung der Packetr. . . . Seine Augen wurden groß und starr-. Seine Daate ströubten sich. — Selne Hände zitterten. Mit einem s-- - · Aujbrud völligen dumpfen Mißver ftehens starrte er aus das entschniirte Poeten Denn statt der Dollarnoten ilag da sauberes, weißes — Papier ;;entins nannte. Die Angst schniirte ihm die Kehle zu, während er in sie bernder hast die anderen Packete auf riß. Papier »s- Papier --— nichts als weißes. unbedrucktes Papier - —- — Jentins schnappte nach Luft. O, solch ein herzt-ser. gemiitiisloser Gat ner! Komische Dollarnoten! Ost El sah mit einem Schlage die Sachlage. Die Proben waren echte Dollarnnten gewesen — Das Komische an diesen Tollarnoten war eben - » ---— oh! -- — wenn er nur diesen Robertion kner Hätte! s Wie wahnsinnig rannte er die zBroadftreet hinan und stürinte in bie I Hineipr. ; .Sie. ich bin bescknsoindelt worden!« ; brüllte er. J Der Wirth grinst-e: »Das ist sehr J bedauerlich!" »Ja Ihrem Lokal bin ich beschwin - delt worden. Wer ist dieser Nobertsani sz ist dieser Rest-ersinntm i »Wenn ich überhaupt nicht«. sagte i der Wirth. ’ »Sie sind auch ein Ganner!« schrie Jentins außer sich. i i Der Wirth holte gelassen einen( Finiippel unter dem Bartisch hervor» Jentins sah sich den dicken Kniiksei an« fah sich die hübnengeitalt des « irthes’ an und -— riß aus. »Hei-F schrie er den Polizisten an der Ecke zu. «tvo ist dir Boiizeidireks tion?« «Drei hönserblocks net-identify zwei rechts, ein Block link-« in der Mitte, farzt-: der Polizist Jentins rannte, das-, feine Rock ietösze flatterten. Dann liei er lang sam. Dann blieb er stehet-« Dann ivlte er fein großes rotizeg Tafchenittch heraus und wischte sich den Schweiß ison der Stirn. Wie sollte er die Sache auf der Politei ertliiren . » Er tonnte doch nicht sagen, das-, er saische — « - -- Nein, ob. es ging nicht! — Avx « -— - .- - Ein Uolizist tlopste ihm ans die Ochulterx »Sie dürfen aus der Straße nicht so abscheulich sltecheni" Und qank emiz langsam ichli ch sich Jentins zum Bonnhof zurück. Seitdem ist Former Jentins ere miitlilrant. Wenn er nämlich eine qriine Dollnrnote sieht. bekommt er e.nen Wutlioniall . . .. Das cumpengesindei. bumoredke von E. Urv. Es gan heut merkwürdig her im Hause des reichen Kommerzienroths Fotenthold. Die weichen Perserteooichq die itiloollen Möbel· die Oelaeniälde und all die kostbaren Geräthe waren ent fernt. leere Wände schauten erstaunt aus die schlichten deckenlosen hols tissche, die unherrschostlichen Schexnel und sivanneiihnlichen Blechschiisseln herab, die sich heute in den hohen Vrunkgeniiichern breit mochten. llnd ein seltsames Völtchen war eg noch das sich in buntem Durcheinnn der und in lachender Ausgelossendeii m den Räumen tummelte, jene Elenden, Augestoszenem denen die rornekine Villo des reichen Indi itriellen ionst sorgsam- verschlossen blieb .,Ainl silr Vorrecht-ist« prangte in großen Lettern nm Eingang zum Solon, »Voll5kiiche 57« an der Thijr zum Soeisesoal. das Zimmer des-. Hansherrn war in eine »Wärmelyil!e" :llll—:ewanr-.lt, und in dem Raum. der die oerbiingniswolle Ausschrist »Dir beitSnnchioeio" trug, wurden Tisch nnd Ianzlorten vertheilt Da sih man Binnmler, Bettler. Lumpen sammler. Schneelchioper, fahrenoeiz Voll, Höterinnem Zeitunassraueri und Milchmiidel in molerilicher EIN heit. Im Schutze der Maske war das onnre geladene »Lunipengesindel« dein sröckslichrn Kornevolsrus des Aommerrienraths Forentlksold geiolat das aob ein Lachen und Kreise-ten c n Flüstern, Fragen und Vermutlen Nur der Geistqeber mit seinem stoltlichen Embonpoint blieb trotz Lade und Mummenschonz unoer tennkur Ein jeder der wenig ver s trouenerwectenden Gäste schrieb ioim rein uinsangreichen Polizisten die» Jnitiolen seines Namens in dies Hund« und sahen doch nlle so aus i als ob sie lieber so wenig wie inoo lich mit der hochwohllöblichen Pola-ei zu thun qebadt hätten. doch tennen« redete der ieutselige tio : Iiiiit jetzt einen heruntergetommer en» Landstreicher woblaetaunt an.h.1i't; wieder einmal seines Dinq aedrehi?« « «Bin eben dabei, Herr Komiker s ,rienr.1th«, aab der andere unterneii-’ wage ustia zurück s »Na -— Tia —« machte der Poiizift » erschreckt »ewi, daß ich mein Si lber und meine sonstigen Kostbarkeiten vor euch, Gauneroolt in Sicherheit ae- ! .-racht habe« 4 »Es qilt heute dein Kostbarstem was dieses Hex-is birgt —- Fräulein Lotteöz her-i —— ·- — .,Schscht —Engelhardt« der Po lizisi winkte boschwichtigend ab, nahm . den Buinrnler beim Kragen und spe dirte ihn in eine stillere Ecke. Es bleibt bei dem, was ich Ihnen aesIern aesaat dabe, mein lieber Korn-s paanom Sie sind mir ein höchst millioinmener Schtviegersohn aber der Bedingung, daß meine Lotte Ihnen gern und freudig .«’.Jka mein Junge. wen saure tm« I i - J- ·» , ,» folgt — —- -—« ein schrill darauf les dudelnder Leierlestenmann un terbrach das heimliche Gesprlich. Der zerlumpte Besitzer- - der Ballvnmiitze, der im gewöhnlichen Leb-en mehrere Millionen repräsentirte, ließ sich von Pein Strome in die Vollstiiche trei en. Welches mochte Fräulekn Lotte sein? Er mußte sie heraus-finden, er mußte heute noch mit ihr ins Neme kommen, dieser Leutnant v Brin ten ..... ein unbehggliche Gefühl kroch in dem Herrn Landstreicher Miva Ach was — Vetter und Cou sine scharrnuzieren öftere mal mit einander, das würde er der Lotte später schon nhgeivöuhnen denn im Ernst an solch einen windigen tlei nen Leutnant zu denlen, der nichts weiter hatte als ein Paar hübsche braune Augen . . .. Und wenn sie sei nen Annäherungen auch bisher ge schickt auszuweichen verstanden hatte — mödchenhaste Sprödigteit ..... nichts weiser-, einem Engelhardt, ei nein mehrfachen Millionär, ertheilte man keinen Korb. Aber »die Nürnberger hängen tei nen, sie hätten ihn denn« -—- jenes mittelalterliche Sprichwort scheuchte den Landstreicher wieder von seiner Erbgsuppe aus, suchend und sor schend durchquerte er die gastlichen Stätten Das kleine Milchinädel da nein es hatte blaue Augen —— --—- halt. jene zierliche Lusthallonvertiiuserin mit den sprühenden Blicken. lächerlich die reichte der Lotte ja taum bis zur Schulter. - Was der Mausesallenjnnge und das i niedliche WachsstreichholzmädeL die da drüben so eng umschlungen standen zeigentlich von ihm wollten. sie flüster Iten leise und dann sahen sie wieder j zu ihm heriiher sollte das am Ende s Schockschroerenoth · dem Mause Isallenjnngen wollte er sein Hand werk legen! ,,,Na Kleine was verlangst du sin deinen ganzen Kram?« Zärtlich ver suchte der Landstreicher das Kinn des Streichholzmädels zu sich empor-Fuhr ben. AAber ein derber Klar-de des ener gischen Mausesallenjungen ließ ihn seine Hand schnell zurückziehen Solch ein kecker kleiner Leutnant » lingelhardt war jetzt seiner Sache sicher —-- der Mausesallenhnndler und lein anderer war der unbequerne Vet ter. Und das hochgewachsene Mädel. mit den Wachsstreichholzern --- solche dunkelbraunen Augen hatte nur eine, und wie zärtlich ihn dieselben heute ansahen. so ganz anders alg sonst — einem plötzlichen Jmoulg folgend. zog er den Arm der schinucken Kleinen durch den seinen. . »Das Mäuschen geht nicht in deine Falle, mein Junge, dasiir sorge ich.«s Mit siegesgewissem Lachen liest Engel hardt den verdutzten Mausesalleniun: gen stehen. s »Stromer -—— Gauner —- Bumine:’ lant —»'· schimpste dieser mit ver stellter Stimme hinter dem Pärchenl her. Aber der Herr Landstreicher liesz sich in seiner Seligkeit nicht stören; die mit Wollhandschuh bekleidete Rechte des Mädels schrieb ihm deutlich den Namen .(5ngelhardt« in die Hand. Fester preszte er den Arm Lotte’5 gegen seinen zerlocherten Noa, und sie, die sonst so kühl und abweilend jedem wärmeren Worte begegnete, ließ sich die heimliche Liebkosuna ruhia gefal: len. Es war ja heute Maskensrei heit, da lam das wahre lilesijhl gegen ihn zum Durchbruch . . . oder hatte der Aammeriienrnth ihr am Ende schon von seiner Werdung gesprochen —- getviss» so war es . . . sie wartete nur noch aus eine Erklärung «Lotte -— ich mus; Sie ungestört sprechen « aleich." cir sah sich suchend nach einem stillen Plötzchen um« »Kommen Sie," sliisterte das Wachsskreichholzmädel mit piepsender Stimme ihrem wenig gentlemeinliken Begleiter zu, und sie trippelte ihm voraus zu dem abgelegenen Winter garten, der ein Schild »Für Penn brüder« trug. Hier war es ruhig, nur qedamprr scholl der laute Tumult und der wilde Radau aus dem Asnl herüber. »Lotte Sie wissen, wie gern Jhr Herr Vater unsere Vereinigung sahe, ich bin in der Lage. Ihnen ein glän: zendes Heim zu bieten, dars ich has sen . . .« Wie zärtlich erwartungsvoll ihre braunen Augen ihn anschauten Aber sie schwieg noch immer. Mit tiihnem Entschluß legte er den Arm um ihre Gestalt, verschämt barg das Streichholzmödel den Kops an der Schulter des Vagabunden. »Laß mich diese häßliche schwarze Larve lüsten, las; mich nur einmal deine süßen Lippen küssen, meine holde tleine Braut," bestürmte er sie. Aber das Streichholzmädel wandte sich scheu zum Ausgange, in mädchen haster Schüchternheit schlug sie die hände vor das Gesicht. »Ersi wenn Papa seine Einwilli gung gegeben hat —" wozu verstellte sie dann immer ihre Stimme? »Ich bitte das Lumpengesindel zur Demaskirungö - Polonaise anzutreten und sich wieder in anständige Men schen zu verwandeln,« schrie der Pp lizist, während sich die Paake um ihn otdneten. --- Da trat der Landstreicher, sein Mii del an der Hand, aus den Vertreter der staatlichen Ordnung zu. »Herr Kommerzienrath, wir sind einig, Fräulein Lotte und ich, wir bitten um Ihren Segen und gleichzei tig um Veriissentlichnng unseres Ver löbnisses", — es sprach ein stolzer Triumph aus Engelhardts gesliister ten Worten Erfreut schlang der Kommerzien rath den Arm um sein Töchterchen. »Lumpenaesindel, Landstreicher und Vagabunden,« ries er mit lauter Stimme, »ein neues Asyl wird sich für euch Obdachlose öffnen, ein neues Haus, in dem Gastfreiheit und Froh sinn herrschen mögen. soll begründet werden« ich beehre mich, die Verlo hung meiner Tochter Lotte mit diesem Herrn von ztveiselhastem Aeußeren zu veröffentlichen und ietzt —- Masken sort . . ." Die Musik blies einen schritten Zusch, helles Lachen, Jauchzen und Rufe der Ueberraschung « entgeistert starrte Engelhardt in das Gesicht sei ner Braut. Das teelste und iilsermiithigite Leut nantsgesicht mit slott auswärtg ge stvirbeltem Schnnrrbart sah liebes schmachtend aus dem Streichholzmäi deltostiim zu ihm aus, und der dreiste Mausesallenjunge, der sich jetzt mit glückseligem Jauchzen ganz ohne Scheu in den Arm des kleinen Leut nantg schmiegte, er trug die liebrei zenden Züge von Fräulein Lotte Fah renthold. Einen unterdriidten Fluch durch die Zähne stoßend, entzog sich der hinters Licht geführte Freier den lächerlichen Folgen seiner Blamage und wurde flüchtig. Hang aber, das schmucle StreichholzmiideL nahm an seiner Stelle im Verein mit dem anmuthiaen Mausesallenjungen selig die Glück tviinsche des sie umringenden Lumpen gesindelg entgegen, und selbst die ge strenge Polizei mußte gute Miene zum bösen Spiel machen, denn der Gau nerstreich war samos gelungen! NOR Vufttqe Assenqefckstchtem Der König der Thierhändler", wie man den berühmten Direktor des Hamburger Thierparts, Karl Hagen leck, genannt« hat ein sehr schbnes Buch aesckcriebem EO heißt: »Von Thieren und Menschen«. Sehr lustig iit eg, iraS sder Verfasser darin von den Affen erzählt: »Der Wiirter hat eine Anzahl Affen bei Tisch fo sehr an gute Manieren gewöhnt, daß est-« eine Freude ist. ihnen dabei zuzu sehen. Einer, der ,,Moritz« heißt, friielt den Kellner. Er muß die Speis .sen herbeiseblephem was er mit gro ßem Eifer besorgt. Nach der Mahl feit msufz er auch abräumen. Wäh rend des Esseng sitzen die Affen ge duldig vor dem gedeckten Tisch aus Stühlen und warten der Dinge, die da toinrnen werden. Die Subde wir-d geschickt rnit dein Löffel in den Mund gebracht. Werden die Thiere dabei nicht beachtet. nimmt dieses oder jenes einmal auch den Teller und setzt ihn an die Lippen. Aber ein Zurus des Wärterg und der Affe greift sofort erschrocken wieder nach dem Löffel. Der Wärter versteht es sehr gut, sich mit den Thieren zu ber ftiindigen« sie achten genau auf jedes seiner Worte und verstehen, was er will. Die meisten ärgern sich, wenn sie Schelle bekommen, »Moritz" das gegen macht sich nichts daraus-. Will der Wärter etwas Von ihm errei Jen. soll »Moritz« zum Beispiel stille stehen, damit er photoaraphirt mer den tann, mqu der Stock isnmer in der Nähe sein, denn sonst tann es aesehehem daß sich »Motiv« ans den Apparat des Photographen schwingt und dort Allotria treibt. ,,Moritz« lernt auch Rad fahren und versteht es sehr gut. mit dem Rade umzu aehen. Er fährt oft so schnell durch den Tshierpart. das-, der Wörtcr kaum nachtoinmen kann. Seinen Herrn liebt ,.Moritz«' sehr. Als dieser ein-« nral längere Zeit verreist war und zum ersten Mal nach seiner Rückkehr das Asssenhaus betrat, zeigte er stift mifch seine Freude. Er rief und winkte so lange, bis sein Herr zu ihm in den Käfig trat und ihn auf den Arm nahm, um ihn zu !iebtofen. »Moritz«', der riern einmal in Frei heit gewesen wäre, hatte den Wärter sckpon oft beobachtet, irenn dieser init den Schlüsseln am Schloß hantirte, shatte auch von ihm manchmal die Schlüssel icherzweise zum Spielen er halten. Eines Taqu sah der Wär ter, wie »Moritz« die Schlüssel der Reife nach mobirte bis er endlich den richtigen gefunden hatte nnd nach einiger Anstrengung den Käfiq auf schloß. Als Herr Hagenbeet hinzu kam und univilltiirlich staates »Mo ritz, wie haft Du das fertig qebracht?s« schien »Moritz« die Franc verstanden zu haben, denn über fein Gesicht glitt ein schlaues Liicheln und er zeigte den Schlüssel vor als ivollte er sagen: »Mit dem da kmke ich es ausgeführt « Ein anderes Mal hatten mehrere Af fen ein Stiick Eisen von ihr-in Turn eieräth loenebrochen und bemißten es als Brechitonnr. init der sie die Thiir ihres Käfias öffneten. Als sie dann in’S Freie gelangten, lief einer von ihnen nach dem Hauptgang des Par les, sweil ihm der Wärter dort einige Male Baninen qetaust hatte Schließlich aber wurden die Affen wieder eingefunan und so einge sperrt, daß sie nicht entweichen konnten. Glis «Nachdern ich mein Trauerspiel dem Direktor vorgelesen hatte, mußte ich fast selber weinen.'« »Als-) hat er Sie abgewiesen?« — Ren-sc » »Diese Maschinen - Schreiberinnen tonnen einen zur Verzweiflung brin gen! Entweder sie ltappern oder sie plappern!« Tattischer Unterschied Oberst izum Adfutantien): »Ja. sehen Sie, Kriegstattil und Wanst-er tattit, das sind zwei ganz verschiedene Dinge. an Kriege hat man immer blos-, einen Feind, im Manöver sind ater immer gleich zwei bis drei Vor gesetzte «t«s.1!« Er kennt ihn Hansherr (dessen Wiegersohn ttunstmaler ist): »Die schaditafte Stelle in der Tapete muß sofort aus gebeffert werden! Wenn die mein Schwiegersahn steht, dann schwatzt er mir sofort ein Oelgemälde auf zum Drüberhängen!« s Uns-erfroren. Gast: Aber, Kellner, Sie hasben ja den Daumen in der Sappe! Kellnen Das macht nichts, mein Herr, sie ist ja nicht nsehr heißt Unnützes Furcht. Tochter des Haus-eg: ,.Dsenten Sie sich. ich hab' mir einen Bräutigam an-f s geschafft, Jette!« - Köchin (erschrectt): »Ach Gott« jetzt wird der sich wohl die Ueberreste weg holcn.« Zur Mode. »Aus den Baltonplätzen der Varie tes haben die Damen jetzt reine hüte nieltr aufs-« »Nein; sie kommen mit ihnen nicht durch die engen Logenthiiren.« Der erkannte Xantosfelheld Barbier lznr Dame, die mit einge treten ist): »Wie darf ich Ihrem Herrn Gemahl das Haar schneiden, gnadtge Franc-« Kindlithe Folgerung. til-schen: »Nicht wiayr, Diama, der Weihnachtsmann ist nicht verheira tlJetZ« Mutter: »Wie tomtnst du denn zu dieser Frage?« tilschem »Weil ich noch nie von ei ner Weihnachts s r a u gehört habet« i Gelungen Schulze (zum Gemeindediener): ; »Damit wird auch das ganze Gemein dehaus besichtian, die Ilrrefte haben wir aber vollstiindia leer, schau nur, das-, dn so Paar hineinsctzen kannst, sonst denkt er, wir heuchein!« E i i O weht Aeltere Schwester tzum kleinen s Brudert: »Weder hast Du denn das s «Gtci«d?« . ; »Das tut nur Herr Saulsetltch ge s schenkt.« » · » , »Herr Sande-rinnt « Aber wofur denn?'« » »Ich sollte ihm saaen, wie alt Du bist.« »Na, solche Frechheit!« »Ich hab’ ihn aber seste beschwin delt; Du bist doch sit, nicht wahr-? —· Jch habe’ ihm gesagt, Du bitt 41!« Brand im Dorfe-. »Ich halte es nicht siir richtig, daß die Feuerwehr hier während desBranx dies Bier trieat!« Wirth: »Da haben’S recht: neulich hat’5 in unserem Bratthänferl ge brannt, da itzt das Feuer acht Tags aedanert!« Mantiss-. .Alle Anstrengunger. warm um«fo11«si! ....Geben Sie mir doch ei nen Rath wie ich in Künstletkteisen eingeführt werden tönnieF »Probiren Sies vielleicht als Mo dem«