Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 19, 1909, Zweiter Theil, Image 12

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    Mer- Hmnor vor Gericht
Este nable Wietdfchafte
rin.
sen Sigmund P» ein wol-linken
Dk Männ, der eine Etage von acht
Immer-I im Thiergartenviertel be
Wtr. hatte es nicht mehr für ange
- zeigt gehalten; seinen Lebensabend
- such eine Gattin zu verschönen um
Ich aber ein behaglich-es Heim zu
sie-t, engagirte er eine Wirts
fteriu. vuse-eine Wahl war auf e"«ne
eiegante Wittwe in der Mitte der
itetßiget Jahre gefallen, die gut zu
repräsentiren verstand und äußerlich
Wärst-hatt in die mit allein Korn
istt - Reuzcit ausgestatteten Wohn
tsinrne binetnpaßtr. Leider besaß
Frau S. unter anderen weiblichen
Fertigkeiten auch »die außerordentlich
nich mit dem Wirthschattägelde fer
tig zu werden. das ihr Herr P. bei
ihrem Antritt für ein Vierteljahr im
heraus übergab. Da ein gewisser
Mtatorilcher Ton, den sich die neue
Sirtbschefterin ausreichte-, das Miß
isllen VII erregte. beschloß er, schon
— steh Ablauf eines Monats fein Ver
Sltsiß zu Frau S. wieder zu lösen
Vei der Abrechnung ergab sich nun
leider. daß die Wirthichastsstasse einer
Teilbetrag von 450 M. aufwies. Das
Ist selbst für das -forglose Gemütle
des gerade nicht tnauferig veranlag
ten derru P. etwas zu viel. Es tan!
einer unerquicklichen Auseinander
ng mit der toltspieligen Wirth
Mftidamg und hierbei schlug Frau
S. einen so dochfabrenden und ver
s reden Ton an, daß P. dadurch ge
t, die Angelegenheit dem Gericht
Ida-gab.
Frau S. mußte sich daher eines
Esse- dazu bequemen. in der Rolle
her wegen Unterschlagung anvertrau
It Gelder Angeklagten vor Gericht
Zu erscheinen. i
Dur P» der als Zeuge erschienen
Dar, hatte den Eindruck, daß seine
Mchaftsdame vor Gericht ein soe
festlich anderes Benehmen zur Schau
W als sie daheim in seiner Häus
Weit gezeigt hatte.
Und in der That machte die Ange
klagte zunächst einen sehr schüchternen
Eindruck. Sie hatte Thränen in den
M und verbaro öfter das Gesicht
tu idtuexr.seidenem spitzenbesetzten Ia
t
Erst als sie aufgefordert wurde,
auf die Anklage zu äußern, gab
sich einen Ruck und erklärte in
Irrischem Tone, daß sie keinen Pfen
nig veruntreut hätt-.
Butsu Es fehlen aber bei der Abs
seebnun wegen des Wirthscbaftsgels
IS n« t weniger als 450 Mart, die
s aus keine Weise durch Ausgaben
In belegen vermochten
Ungeli Ich bitte zu berücksichti
. daß herr P. ein sehr nobles
Flug fiikhrte. Jn einem solchen
Oaushalt lann man nicht jede Klei
nigkeit aufschreiben. Ich mußte oft
h die Stadt, uin dies und das zu be
sorgen. Um Zeit zu sparen — denn
ich hatte viele, sehr viele Pflichten zu
erfiillen —- bin ich stets Auto gefah
ren. Das laust in’s Geld und macht
ich erst bei der Mechang bemerk
dar. Es kamen einige Male Leute«
die fiir wchlthötige Zwecke sammeln
gingen —- ich habe stets 20 Mart ge
Iden· um würdig zu repräsentiren.
lle derartigen Ausgaben, vie sich
nicht dirett auf den Wirtbschaftsbe
trieb des hauies bezogen, habe ich
sieht erst aufgeschrieben Jch lonnte
He auch später nicht mehr aus dem
Gedächtnis zusammenstellen. da ich
zu viel Dinge im Kopfe hatte. Und
heiserm Ich glaubte auch, es könnte
Herrn P. auf solche Kleinigteiten gar
ficht ankommen. Ein Mann· der,
die es heißt. öfter an einein Aslend
ins club ein kleines Vermögen im
Vettern verliert, kann doch —- so dach
te ich-k- kein-solcherZleinigteitsltb
mer pem... Was wtu er Denn 1es31
mit der Lumperei von 450 MsarM . .
Es war doch nicht wie bei arsnen
Leuten! Es war ja alles da!
Das Gericht hält es, abgesehen von
ihrer Berechtiqunq zu d:ese:". Ausga
den« für ganz ausgeschlossen dan dse
Angellagte in einem Monat 4730 M.
für Autodroschten unsd wdlshätiae
Mike verJUScxabt habe und erkennt·
gegen vie noble Wirtbsckaftetin auf4
eitle empfindliche Geldstrafe
—
seue heitere sum Geschichte
III dem österreichischen Parlaments
ltbeu erzählt das »Wiene·k Fremden
MAX Der Obwoan eines großen
rhmeptatkfehen Vetbandes der
syst in den Freiherrnstand erbo
wurde veranstaltefe seinen Kol
u in einem vornehmen Stadt
Izu-kaut ein glänzend-es Fest. Die
Speisen wurden aufgetra
ta, die feinste- Weine —- die blinkt
ckkks Abgeordneten finden nicht
M gut-, um all’ das Senio
MI- lsben, konnten gar
M III-« ethezy deren sie sind au
suf is Anspruch genom
su. wen-So m der dritten Morgen
da alle Reden vermengen,
Msif nnd Ins-wen ver
- azise Ehe-a weshan
M U b l
m HEFT-ERSTE
er u deu n
-M,Æft th- auf die Schulter
skjsd f sei-its mä lasse-den Auges-:
.- » cui-, net-u
zä- Horaisan-e morden
"·«" vä- Qs Sees Mississi
UUJQÆ Maul-est Le
Jspostht Weis-mee.
Jn der Halsnonatsschriit gnug
fremden Zungen« theilt W. M. Ljtsler
eine Rein-e rapanixcher Hvrxchnsorter
und Ernnipruaze mit. von denen die
folgenden wiedergegeben seien:
Ein Frosch im Brunnen weiß nichts
vorn groß-en Weltrneere.
Schwalben und Sperlinge verste
xhen nichts von den Plänen der Kra
niche nnd wilden Gänse. (Die Klei
ner-. können die Pläne der Großen
nicht ersassenn -
Auch der Fuß des Leuchtthurms ist
finster.
Ueber ihre eigene Person sind auch
Wahrsager unwissend.
Weidenzweige bricht kein Schnee.
eSie sind nachgiebig).
s Auch in »der Hauptstjdt gibt es
I Bauern.
« Aus Knulquappen können nur
Frösche werden. (,.Der Apsel fällt
» nicht weit vorn Stamm.«)
! Der Löwe schickt sein Junges inhi
’Thol: lasse das Kind reisen. welches
Du liebst. Außer hause gewinnt
man Lebenserfahrung.)
Wer von der Großmutter erzogen
ist, ist um 300 Mon Wie kleinste japa
nische Kupfermünze irn nngesikihren
Wer-the von ein siinstel Pfennig) dil
lig. CWeil er verzogen isy
Smaragd und Kristall glänzen nur,
wenn sie geschlissen sind.
Auch das Besteigen des höchsten
Berges beginnt vorn Thale aus.
Berathe Dich mit einem Anderen.
und wäre es nur Dein eigenes Knie.
Selbst ein Bauer. der ein Pockpserd
fährt, sieht in guten Kleidern anstän
dig aus«
Verachte die Geringen nicht: auch
ein Zoll lsnnes Insekt hat einen bal
ben Zoll Verstand
Mancher kommt zwar in Lumpen.
aber sein Setz isi von Prolet
IOWMUIOCC
lCine alte, einfach gebliebene Frau
Amtsriithisr und ihr noch älterer Rut
icher, der schon nahezu drei Menschen
alter hindurch der amtsräthkchen Fa
milie in unveränderten treuer Erge
benheit dist)).)
Frau Amtsrälbim .Jranz, heute
Nachmittag mußt Du mich nach ver
Stadt fahren«
Der alte Kutscher: ,heitel Das
z paßt mer gar nich.«
’ Frau Amtsrötbim »Ja, das hilft
nichts, ich habe etwas Rötyiges zu be
sorgen-'
Der alte Kutscher: «Nöt!)«g? Ich
huwwe ooch nöth’g. Es hat Zeit dic
morgen."
; Frau Amtsräthim «Nein, ich muß
Iheute fahren.· Was hast Du denn io
! nöthig zu thunf
l Der alle Kutscher Uratzt Hch hin
’ter’!n Ohr. Nach kurzem Bedenken):
«Ra. Frau AMNZMT meintwegen
denn. Ob ich Sie fckhre oder den Miit.
»das tann nrir ja ejal sin. Der Miit
Ewiire eigentlich nöthigen aber meint
j wegen densel«
Fug Umtiräthin (sreundlich):
«Dos ift hübsch von Dir. Franz.
Dann also um drei."
stie- eismeeise Deut-anein
dum.
Der Dvmplah der toelaniichsen
Stadt Prato war bereits von zwei
Dentruälera geschmückt. kut- zählt
er ein drittes zu Ehren des Begrün
ders des Städtischen Waiirnhauies.
Das Moment ist in höchst lorniicher
Weise entdiillt worden, und zwar
früh um drei Uhr von eine-n Zei
tungüoerkciufen Mund alle Bürger
noch im tiefen fffMai lagen. Ein an
der Basis angeheitetes Blatt Papier
gab die Erklärung fiir den eigenarti
gen Vorfall, es laute-e: «Mitbiirgerl
Der Unter-zeichnete strebt niche nach
Pomp und Ehren, er will dem Deut
malslomite Geld sparen und beschloß
daher. das von dein Unterzeichneten
qu
i
l
ausgeführte Mntntol selbst zu ent
hüllm Rorefte Chillerie.« Danko
xnite hatte dem ungeduldjgen Künft
ler mit der Enthüllung zu lange ge
zögert.
Jokasten-te
Der rührigeslomrnandeur eines Jn
fanterieiReaiments ist wegen ferner
Strederei nack- oben und feiner stück
sichtslcstgteit nach unten gleich- üdel be.
lannt.
Eines Tages pafsirte ihm ein Mal
heut.
Bei einer Besichtigung die er abhielt »
und der die höchsten Vorgesetzten ans I
wohnten. suchte er, um feine Reittunft "
zu zeigen, einen Graben auf, sprang
ihn und flog in weitem Bogen über
den Dals feines Pferdes zu Boden.
Judean Schadenfreude malte sich
auf den Gesichtern feiner Offiziere,
zumal der Boden infolge Regens auf
geweicht und fchmutig war. Aber fo
fort fq te sich iderr here Oberst und
ries; . «ne Herren, die Höhe liegt im
free-ten feindlichen Artillerieieuer, bit
te, gleichfalls abzusisenk
Gut-Messe ein-Ists e
see-»m- « «
Während Kaiser «Wilbelrn3 lieber
Bestreitung das Reisen ift, fühlt der
« r sich ein glücklichftem wenn er mit
der Ichritativn irgend eines Spiel
sengt fsr feine Kinder befchösfti t ist.
König Ida-nd liebt alles. was Effekt
W, namentlich Bemean eine
Gemahlin in eine kafsipnirte Photo
qrtsphis. des note-ne fchen Mut paa
ru grsktes set gen sind m
fsims Ists- It M. susv Muts
s
Kaiser Franz Joseph nnd Feld
marschall Radesksx
. Die vielerörterten Hohenlahe - Er
innernnaen »Aus meinem Leben« lIIt
der Vertaq von E. S. Mittler und
Sahn in einer neuen Halbsranzstlujs
. Habe aus den Beicherrnartt gern-acht
Jem Hinblick aus das Ojährige thbti
tauin der- Ikaisers Franz Joseph wird
man jetzt dem ersten Bande, der die
Auszexchnungen ver- Prinzen Kraft zn
Hohenlohe-anelsingen aus den Jah
ren 1848——1806 und seine in Oeneri
reich empfangenen Eindrücke enthält,
besondere Beachtung schenlen. U. a.
schildert der Prinz darin seine Begra
nungen rnit Fekvrnarschall Radeser
vern bedeutendsten Heersiihrer der
österreichischen Armee in den lfiriegien
um vie Vorberrschait in Italien, des
sen Tode-Hing sich kürzlich zum 50.
Male geiährt heit.
Die Erscheinung sinkst-IT so er
zählt Prinz hohem-ihn hatte Uin
Mumienbaites. Als ihn ber Prinz,
der damals als Generalstabtossizier
bei der preußischen Gesandtschast ini
Wien lamrnandirt war, im Jahre
1855 in Verona sah. war der Mar
schall schon 90 Jahre alt. Sein Le
ben war genau geregelt. Er stand
um fünf Uhr ans nnd schon um sechs
Uhr empfing er die Absutantrn ur
Erledigung der täglichen Geschäfte.
Dann beschäftigte er sich mit ben Un
gelegenheiten der Armee. die er be
sehligre. und schrieb die nöthigen
Vorschriften für die Truppen eigen
lsänbisx Eines Morgens fanden ihn
die ijutanten um sechs Uhr nicht
in seinem Kabinett. Das erregte Be
sorgniß, er sei trank. Noch größer
wurde die Befugniß als auch der
Kammerdiener Karl teine Auskunft
geben konnte. wo der alte sei
Es wurde überall gesucht. an fand
die Pforte im Garten offen. Fing von
da au die Straße nnd tra. endlich
den arschall auf einein Eckstein
sitzend und rnit einem alten invaliden
Sergeanten über vergangene Zeiten
planhernd.
--- «---- Ost
»liebte die Preußen, aber einen Preu
; ßen konnte er nicht leiden und machte
St Horte ragucv warte zu 41 q,
zebn bis zwölf Personen. Vor Tier
unterhielt er sich stehend mit jedem
Einzelnen Dann fiibrte er den Vor
nebmften zu Tisch. Den Prinzen be
handelte der Mzrfchall bei feinem Be
suche, kurnal er ein Fremder war, als
den Vornebmftern Während der Tü
fel aß er immerzn. und die Unter
haltung aina lebhaft ohne Rüasicht
auf ihn arn ganzen Tische durcheinan
der. Dabei folgte er allen Gesprä
chen zugleich. und warf bald hier«
bald dort eine Bemerkung dazwischen,
wie: ·Das war anders« — «Da
war febr imnifch« —- .Sie irren
sieb« — .Der bat recht« u. f. w. Er
daraus tein Hehl. Das war Wrans
gel· Dieser batte einmal io gethan,
als ob er der preußifche Radetzly fei.
und Radeth fand da doch einen gro
ßen Unterschied
Er aß von jeder Speise zweimal,
und es gab viele Sveifen Am lieb
ften aß er Tyraler Kniidei Aber fein
Leibarzt, der Dr. Wunzian, hatte sie
ibrn verboten. Also wurden diefe
Knddel nur ain Donnerstag auf den
Tisch gebracht, denn arn Donnerstag
aß De. Wurst-n nie rnit. Da freute
sich der alte here schon Montags auf
den Donnerstag und vertilgte von
diesen harten Knödetn eine ganze ge
· böufte Schüssel voll.
An Weinen wurde getoöbnlich nur
der nach Tinte fchmeaende Tyroler
Land-nein argeben. Dem Prinzen zu
Ehren brachte man zum Braten noch
einen Bordeaux auf den Tisch, der(
auch nicht anders schmeckte. Unter-l
dessen gab der Kammerdiener Karl
seinen Freunden ein Mittagessen bei
dem täglich Champagner getrunken
wurde. Kein Wunder-, daß der Haus
halt ungeheuer viele Ausgaben verur
iachie.
Früer soll der Morschall Hasard
gespielt haben. wie Blüthen Auch
die ungerathenen Söhne haben ihm
viel Geld geleitet. Daher lam es«
daß feine Fürsten ibrn so ost die
Schulden bezahlen mußten. Jm Jahre
1848 war er wieder einmal verschul
det, und man hatte dem Kaiser vorge
schlagen, nicht mehr sur Rsoefly ein
zutreten, sondern ibn zu verab chieden,
weil es lein Ende nehme. Aber den
noch hatte der Kaiser besoblen« die
Schulden zu begleiten. Als nun
1848 die Nachricht von Rabehlrfj
Siegen eintros, isagie der Kaiser
«Sck,aut’"s, jetzt wars doch gut, das-.
mer ihm noch amal die Schulden
’zablt dems«
Nach Tische schleppte sich der Mor
schall aus einen alten großen Lehn
stuhl in seinem Solan, den die Gäste
tmsianden. Nach einiger Zeit gab
sein lautes Schnarchen das Si nai.
daß man entlassen sei. esldser rinz
erhielt von dein Marschall die Ein
ladung, so ost bei i in zu essen, als
er wollte, er sollte s· nur stets Mor
keni zurn Essen ansagt-L Die Ude
anien bedeuteten dem Prinzen auch.
»daß ee oon dieser Aufforderung un
bedingt einige Male Gebrauch Ins-l
chen müsse, denn sonsi wurde ibin der?
Marsch-I biet sehr versibelm Eines!
Tages, als er wieder beim Marscholll
zn Tische war, wurde gemeldet der
Basieieder sei gekommen. Die Ad
jntanten waren sebr se erlich, der
Mensche-I aber sagte: « Zin, wenn
er mitesen will, soll er nur gleich
W« c- tesi die Inn-den ver
W sei erst en sein unser
M ist-Knäu- Im UT
det» Bock-trieben tennnt irniner und
quirlt mi. i soll ihin meinen Leich
narn teftanrentarist verniachem da
rnit er ini in feine-n Pakt von
Stoderan bei Wien begraben kann.
J hada ils-In auch versprochen. aber
Thau has » noG nie. denn i hab
ener halt denkt, wenn i’i thu, stirb i
glei, und i enag no nit.'
Dieser Barth-jeder war ein Armee
lieferant, und fein Geschäft hatte ihn
reich gemacht Die Armee Rat-entn
irsar aber in den Jahren 1848 und
1849 immer vertreitlw verpflegt ge
treten, und deshalb stand. er bei den
Generalen ans diesen Kriegen in gu
tem Andenken. Radeyty hielt eile
ihn immer ein Zimmer bereit, tvo
Darfst-Leder ahssei en lonnte. wenn ei
ihm einmal ein-set Dieser Mann
hatte eine Besißung in Stvelerau her
Wien und sammelte in seinem Parte
die Leichen berühmter Generale aus
jener Zeit, die er dort degrad. unt
ihnen ein Denkmal zu lesen. Mani
tann sich wohl denken. daß die Um-;
gehnng Radeßth sich wenia freute.
wenn Baetfriedcr wieder-einmal kam
: und den Marfckiall an feinen Tod er
innerte. Dieser aber lachte darüber
und sagte zum Prinzem «Schaun s,
der tat viel Verdienst Er hat meine
Soldaten immer zu essen gegeben.
Und das nierten’it sich, weinest- jemals
trsai zu lomtnandiren haben. sorgen
erst für den Magen von .- nre Leut’,
denn zu einem" braven Soldaten ge
hört ein voller Mo en, und der Sol
dat, der nix X e en hat« lann tei’
Courage hat-ein«
Der alte Radeslv duldete nicht.
daß seine Untergebenen, zumal die
Offiziere, von ihren Varaeietten ty
ranniich behandelt wurden. Jn feine
Armee wurde damals ein Oberst ver
fest, der sich eine nniviirdige Behand
-lung der iniziere zu Schulden wen
nien ließ. Da befahl der Maria-kam
er tolle sich bei ihrn meiden. und als
er lern, machte sich der Marschall
Säbel nnd Schärpe um und sagte
« tut-· aerneinr, man have nur u
nen Obersten geschickt J hab’ einen
Srgsergeanten ’triegt! Ich tann Sie
nit gebrauchen.· Und daldust wur
de der Oberst verabschiedet. Radeytn
ließ es sich auch nicht gefallen, daß
seine Regienenter so ost gewechselt
wurden, wie sonst in der Armee, und
wenn aus dein Kriegsrninisteriurn ein
soscher Wechsel befohlen wurde, dann
schrieb er an den Kaiser und sont des
triepenbefehls sicher. Dadurch wurde
er dem Kriegsministerium oft unbe
qitem und wiederholt wurde dem
Kaiser Franz vor-gestellt Rades-In sei
zu alt und müsse densionirt werden.
Ader davon wollte der Kaiser nichts
wissen. Es galt auch für eine grosse
Ehre. bei der Zweiten Armee tin Ita
lien zu stehen, and jeder Ossizier
de eltsen düntte sich etwa-« Besseres
als der der übrigen Armee.
—
Dmfcher Saus tue Ortss.
Als Ehrenpräfident eines Männer
gefangvereine verhandelte ein in
den Reichslanden anfäfsiger Student
fcher irn vorigen Sommer rnit den
Vorständen verschiedener gleichartiger
Vereine über das Preis-Wettsingen,
das alljährlich in einem anderen Orte
abgehalten wird. Bei der Durchsicht
der Berichte über ähnliche Sängerfefte
früherer Jahre fiel es ihm anf, daß
der ehedern als hervorragend tüchtig
betannte Sängerdund einer tleinen
elfässischen Grenzstadt seit langer Zeit
den Veranstaltungen fanget-lieben
war. Jrn Interesse der Sache reiste
er persönlich hin, unt der schon ergan
genen schriftlichen Aufforderung noch
einmal mündlichen Nachdruch zu ver-I
leiden. Der Vorsigende des Vereine
verhielt fich jedoch auch jetzt noch als-;
lebnend unter derBegründung, dafz auf
den Söngerieften fait nur deutfcheY
Lieder gefangen würden. während fie
in ihrem Ort der französischen Spra
che treu geblieben feien. So leicht gab
aber unser Freund feine Sache nicht
verloren »Sie können singen« in wel
cher Sprache Sie wollen,« meinte er,
»wenn Sie nur wieder an unferen
Festen theilnehmen, auf denen Sie
früher der heimifchen Sangeslunft
stets Ehre gemacht baden. an den als
ten Berichten habe ich geleer, daß Sie
fchon vor fünfzig Jahren auf einem
Söngerfeft in Straßburg den erften
Preis errungen baden." »Das war
auch noch unter sranziifticher herr
fchaft,« war die Antwort, »aber jegt
haben wir fchon fa lange die Fühlung
mit den anderen Vereinen verloren,
daß wir gar nicht mehr beurtheilen
können, welche Lieder Aussicht haben,
zu gefallen. Und blamiren möchten
wir uns doch auch nicht« Unfer
Freund fand einen Ausweg. »So fin
gen Sie doch mal wieder dieselben
Wahre-, mit denen Sie ppk rauszigJarp
ten in Straßburg einen fo glänzenden
Erfolg gehabt haben,« fchlug er vor.
»Sie miiffen doch nach Jbren Büchern
noch feststellen können, welche Lieder
Jbr Verein damal« vorgetragen hat«
Man war nicht abgenei t, auf diefen
Lorfchlag einzugehen. ie alten Bil
chee wurden beruargebolt und durchs
blütiett Und das Crgebnifsi Die
preisgetriinten Gefänge waren: Die
himmel riilnnen des Ewigen Ehre.
und Wer hat dich, du fchiiner Wald.
aufgebaut fo hoch dadrobeni Die er
fiaunien Wer der guten Leute, die
gelaubi hatten, dein heiligen Brauche
Väter treu, heute nur feanzslifch
M’Æ"«"kk MAY-E
manu a ,
whatsedsssitriavt
Mut last Iris-.
Frau Bose (zu Besuch tommend): Ntlch liebe Frau Ra tin, i
mich schon so lsnLe auf ein Beisammenfein mit Jhnengs ent! K ant:
Sie mit nicht em Stündchen widmenf Ich hätte nur eme gFrage an Sie zu
richten!«
sie sich wiederum ehrenvoll den-erthe
ten, mit anertennenätperther Tapfer
teit bewieer« daß die deutfche Mutter
sprache ihren Lippen, und die fchönen,
alten deutschen Weisen ihrem Versen
noch nicht ganz fremd geworden waren.
.--. -.O-.
2,00 Ins file einen soemrrsttsel
sue ist-.
Ueber eine interessante Kleinfiodt
anltion wird aus Biitow in Pomrnern
berichtet: hier finden oft auf dem
Narttplan Verftetgerungen statt, die
außerordentlich unterdaltend find. Oft
gehen Werthfachen fiir ein Sidottgeld
weg« während Nichttateiten über den
Werth bezahlt werden. Ein hochsch
niaer Kontorftuhl mit Lederpolfter,
Arm- und Badenlelmem aus einer
Crbfchaftsmaffe stammend. brachte z.
B. 20 Pfennig. dazu gab es gratij ei
nen Stiefellnecht aue einem Stück
Eiche« ein Gen-eil- darftellend Eine
schwere Eichentrude mit Blumenk
schlaa aus Schmiedeeifen ersah 7,50
Mart, eine ähnliche auf maffwenholzs
rädern is Mart. In einem anderen
Falle erstand ein Sammler einen wohl
mehrere hundert Fabre alten Backtrog
aus einem einzigen Stamm fiir 1.50
Mart. Unter dem Gelächter der
Bauern erklärte eine Frau den Gegen- ,
ftand fiir eine Wiege oder Baden-unne.
Der verblüfo Käufer überließ darauf
das vom Alter gebräunte Meisterstück
einem Tischler zum Einkaufswerth.
Einen- anderen Käufer fiel für 2,60
Mart, faae und fchreide 26 Groschen.
cin Ccncertiliiael von Anna 1813 zu.
Und die Gesichter, die die Bauern da
bei machten! Hier tönnte ein Zeichner
Studien machen.
U
Osten-te
Schnee liegt breit. von keinem hauch
gestört·
Leise, wie ein Lauschen, nehn vie Wo
eben
Hab’ wohl nie ein liebte-Z Wort ge
hört,
MS Du mir's am leickpiedstag ge:
fprcchen!...
Traum und Tag sind silberlicht er
helll.
Alle Nähe-n alle Fernen blinken. ..
lsine Muth und Jnnigieit die Welt
Jeden Irgend, . . . elf die Schatten sin
len.
F r i d a S ch a n z.
-—---.-.--—
son- sekth des Loche-c
»Ein Scheu. ein lachend Wort
entscheidet oft die größten Sachen
ikreisend-r und besser, alt Ernst nnd
! keck-sein« So der weile Horaz! Und
lwer Sprachgebrauch redet nicht uni
«sonst rprn »befreienden Lachen«.
Denten wir daran. wenn wir in ir
gend eine Lage qerathen, in der ein
ärgerliches Gesicht oder heilige Worte
niemand helfen, wohl aber uns und
andern unlägiiche Pein verursachen,
irenn nicht gar ernstlichen Schaden
zufügen können.
.»-...-.-..—.- l
l
Semester-.
Frau: » , ja. die Männer habest
immer besser als die Frauen —- ich
wünschte, ich wäre auch ein III-sank
Mann (Pantoffelhekd, sent end):
..drn —-- das wünschte ich glei alt'-.«
Richti- Ist-set
Betruntener lder von einem dem
auf der Straße gestreift wurde):
,,ik3nnen Sie denn nicht entweian
Si; sehen tntch wohl nicht file voll
an «
here lsich answer-denn höflichy .O
gewis! Für lehr voll!'
M des M"
Sie: .Mik«iit etwas in die falsche
Kezle qetemnienl«
r: »Wir-It genug. daß Du
fsliche Decke nnd . rnuit
da auch up« nu- iciiche chi- p
beur
Ists-.
tief man neuen Geschäft-Feind
«UII Denn Sie Iml en site-.
nece- sie nur unser bitt-i Kor
Jnn te. mit-Je Leute denke-, denen
III-fis M M Ist Mi«
sinkst-.
»Da-ne Ums-i Bettler): ·Daß Sie
nicht wenigstens alle Monat emmal
Wasser und Seife benuan«
Bettler: »Ich habe auch schon dran
gedacht., gnii’ Frau; aber es giebt fa
viele ILlrten Seife, und man lan
nichi wissen. ob sie nicht der Haut ichs
den« und auf das Risiko lasse ich mich
nicht eins«
—----—.
sitt meisten Kräfte-.
«Bei den Weins soll es mastig
sieht-IS'
«Wundert mich nicht! Die ganze
Familie von acht Köpfen ist im Ge
schäfte ihätig und jeder verrechnet
sich zu seinen Guniierw
—---.
Ists-subt- sehe-satt
U.: .Fiinf Jahrespiele ich in der
Lotterie, mein Loos ist aber noch
nicht herausgekommen«
B.: Denn Lolteriespielen lonmit
überhaupt nichts herausk·
—-—-—
Ist Eise-.
Unieroffizien «Einia«hriger Schnei
der, Sie haben Ia wieder das Vistr
falsch einaeitelltl«
»Ich dachte....«
.Dachte? hier wird nicht gedacht;
versteh’n Sief Oder haben Sie etwa
schon mal bemertt, daß ich gedacht
habt?«
w-—
seiinssssssetsr.
Junge Frau: »Können Sie auch
ordentlich kochen« Morie?«
»Wenn ansdige Frau nicht helfe-.
ja.«
Irren-arme sent-up
Stommgast Czurn Wittwe Ehe
Bier ist heute wieder einmal nicht zu
genießen! Ich ge in den Blaue-«
DIIM da isi das «er immer vorzüg
li .«
Wirth: .Warien Sie noch einensm
genblick!«
Sturmgeist- .Wollen Sie etwa ein
anderes Faß ansteäen?«
Wirth: ,Rein, aber dann gehe ich
mit.
MkechtseD
Herr (zum Vorstand eines neu e«
gründeten herrenrechttersClitbs): «Zsl
es wahr· dass gestern Abend plsslich
Ihre Frauen in dem Club erschienenk
Vorstand: »Gewiß, und es wäre
uns schiimrn ergangen, wenn unser
Schriftsiihrer nicht noch vie Geistes
gegenwart gehabt hätte, schnell die
Statuten zu verschlucken.«
Wesens-eke
Prpsessot: »Nein-ten wir aus«-nat
den Fall an, Sie bestellen sich einen
Anzug und bezw-sen ihn haar, wie
nennt nsan das Geschösi?«
Kanvidnh »Ja. Herr Professor, an
diesen Full habe ich noch nie gedacht,
das gibt’s ja qar nicht«
III
Junge Frau: »Ich dar-s wirklich
nicht mehr selbst kochen, mein Mann -
kriegt schon eine ganz rathe Nase!«
Freundin: »Was hat denn das da
mit zu thun?« «
Junge Frau: .Et must so viel
Mogenbittern!«
stets-sahe Wir-.
Inn-mis- st du im Museum
fcäch Tit clttöml Iche Wurtmsschiae gxs
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Pantoffelle: »Ja- !Uad die
use Seit hab' ich an me ne Alte den
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