—————so-————" " « w Die vcnxloccyLKconr. Russ- us des Jahre 1866 m Heutiette I. Neuheit-« LL (1. FortsesungJ DiePriWnnen und die Erz herzogin Madlyilde neigten nur den Hopf Die Griifin Waldftein aber lächelte ihn mit ihren großen san-int schmr en Augen mitleidig - spöttisch an. ie deinertte jedenzalls feine Verlegenheit, die ihr, die von klein auf an das Hofleden gewöhnt war, gewiß seht komisch vor-kommen mochte. Rdmmingenf Blick lliirte sich erst, als die herritt-often nach dem SpeifefoaL der an einen Winter garten stieß, gingen und sich um die reichgedeclte Tafel gen-Mitten Durch die großni Blumenatean nieste und silbernen Tafeln-f eine hin-durch konnte er gerade das schöne Gesicht der Prinzessin Fre derite fehen. Jede-mal, wenn auch ihr Blick ihn traf , fühlte er, wie fein Blut in heißen Stößen durch! seine Adern wogte. Sie unterhielt sich lebhaft mit ih rem Nachbarn« dein Kriegsininisster Orandei2, der, obgleich schon über siebzig sähe alt. von einer uner schöpfli Lebensluft war, ein ori «neller THIpr der alten honnöoen chen Militörs. Jn feiner Jugend hatte er unter dem Herzog von Wel lington die Feldziige in Spanien sit-nennst nnd war ein tapferer. ritterlicher Soldat gewefen. Jest non te er die Tafelfreuden nnd d:e s egungen eines hohen Spiele sn schätzen« gab in liebenswürdigen eleganter Weile viel Geld aus nnd befand sich daher häufig in Geldbet iten, genen der König Mel bereitwillig zu Hilfe inni. Sein lan n· humor, die guten Einfälle und igen Geschick-neu belebten die Un ter ttnng ungemein« die in seiner G nwatt keinen Augenblick stockte nnf llermund saß neben der Gräfin lvjtein nan konnte nicht Mllg nach Willst stummen na gen. Rot-sinnigen glaubte zu bemer-! ten. daß die Blicke des Miniftere neit leidenfchaftlicher Bewunderung anI dein reisenden Mädchen. das freilich dun Alter nach seine Tochter hätte fein können, hingen. baß ibm aber die Stäsin recht kühl und zurückhaltend antwortete. . ! Die Er her ogin Mathilde. eine« ierliche -lon ine von quecksitbetneri ftigteit« rief alle Augenblick-J ihrer Freundin ein Scherz-von über; den Tikch zu. Spähe. die wobi nut;v tiefen beiden intiinen Freundinnen verftiindlich waren: Ramniingen blieisl ben jedenfalls die Gründe iiir der« Geiifin Walvfiein Errötben« lachendeg, Kopfschiitieln oder blitznitigee Auf-« sinnigen ihrer großen schwarzen Au gen räthselhaft. »Ich habe heute eine Nachricht augk Mnchen von dem Oberst v. Knesebeetl erhalten« die wohl auch bereite in denI nächsten Tagen allgemein bekannt wer· s den wird«, sagte General v. Brandeiåz Er fah niemand an bei diesen Bot-z ten, sont-ern zerlequ seine gefeoeene nimm-senken sorgfältig mit dem nei nen sgoidenen Iruchtinessen Die Erz herzogin Matxilde horchte hoch aus« Ein unruhig fragendet Blick lag in ib ten lochenden Blau-engen «We!che Neuigkeit, die wie noch nicht wissen, giebt ei- in der Stadt der Musen?« fragte Graf Holler neun-d. Da Branbeis nicht sogleich antwor tete, fügte er hinzu: »Spannen Sie uns nicht fo auf vie selten Exzellenz.«z »Die Verlobung des Königs Lied-J vig init der Herzogin Sopbie ift sie-i tiickgegangen.« Der Kriegsminister kämpfte feines Stint-me ein wenig an der plönlichx eingetretenen Stille ließ sich ein lei fet erfebreckter Ausrief der Ekel-erzo Iin Mathilde deutlich nenehmen· Sie sandte ein völlig erblaßte-, versitörtee «Iesieht ihrer Freundin, der Gräfin Inibfteiin zu, vie ihre schwarzen Au - mit ernster Mahnung auf vie junge Erzhetzogin richtete «So? Die Verlobung ift wirklich erfgeiöfi?« feste der König langsam. »Das ift feht bedauerlich. Vielleicht Deren beide noch zu jung für solch« Kissen Seht-Mk Jn Gegen-matt Der Lamm wurde nicht mehr viel Eber diese Angelegen heit peiprochem Aber nach-her im Solon der Köniqin schwirtsten die Stimmen in lebhaften Erörterungen Ibet die muthmaßlichen Gründe, die zur Auflösung dieser aus reiner Nei Egg- von beiden Seiten geschlossenen «wdung geführt haben mochten. durcheinander ,Litte, nimm Dich zufammen, MathildW Die Gtäfin Waldstein trat dicht zur Erzherzogin." »Esan deu- ase merken. wie die Nachricht W erfchiittert?« «Ich. wenn ich mich doch zurück ie kcu bät-steh Die Erzherzogin Messi de warf ihre blonden Locken, die auf Esi bis auf ihre zarten weißen ttmi fielen, zurück. »Wenn ich W aseins kein könsnte.« « Jst- teinen Preis —— di- würde erst acht Zusiehea erregen! Se Dich , « M ZTFMFRIKOMN II » v - Die Erzbnzogin dankte der lieben Freundin durch einen warmen Blick. Undemertt litt sie durch die dali- ge öffnete T ·r in den Palme-warten der von der anderen Seite iden Solon der Königin- nrit Uwsesaal det dand. Grünes, dämmeriges Licht .herrschte hier. Eine täne de fsptiihte die breiten sa · n Blätter »der Musa. die Mitten und ’Li:chernrt.igen Palmwedel mit funkeln L n Tropsem Vorn Pakt der hörte tnan das rintönige Fallen des «roßen »Springbrunnens, dessen arm arler iWasserstrahl unablässig ans den Rand ides weiten rothen Granitdetlens her ! niederrauschtr. « Die Erzherzogin Mathilde wandte »dem hellerleuchteten Salon den Rü cken, seyte sieh in einen der tiefen init seidenen Kissen belegt-en Hort-stülpte und hielt eine Setunde beide hände oor das Gesicht Schwere Tdriiinen liefen durch ihre Finger. Sie tun te selbst nicht« war es Wonne, neue h s ann-g, verzweifeltes Mitleid. was sie so erschiittertr. Born Solon her hörte sie abgediinipst das temperarnentoolle Spiel der Gräsin Waldstein herein llingen So sehr fee sonst die u - rischen Rdapsodien, die die Freun in so gern spielte, liebte, Gute riß die wild : schmerzliche, leidenschaftlich jauchzende Mtksrt qualooll an ihren Nerven. Nur mit Milde unterdrückte sie ein tratndfhastes Schlu . en. «Also hierher hat sich die zureiße rin versteckt· tönte Prinzessin Irr deriteti und ihrer Schwester Stimme von der T "r·r«essnung her. »Wer will sie unter iser träumen. während wir ihr odrrnnsiziren müssen! Du sollst noch singen, Mathilde -- Du weißt. unser Vater hört das so gern.« Die ietzt-ers vn richtete sich sqnea qui. »Ich qla nicht« da ich heute vor-singen tann«, sagte e stockend .Jch bat- plöelich so beugt Kopi schtnerzen betommen.« Die Prinzessinnen winden sofort beide sehe theilnehmend. da die aerne tleinelk Erfherzogin in der That seht blaß aus Prinzesfrn Frsderite schlang denj sent um sie nnd siihrte sie zur Köni-; gin NMaena Mathilde tichlt sich nicht wohl und möchte lieber in ib Zimmer Wehen Dorf ich kaiserliche hobeit beglei ten. C« bat die Gräsin Waldstein ichnelL Sie legte hist-let die Roten Fuss-neuen »Ist weiß ein gutes Mittel argen Mi aeiine.« Prinzessin Frederite lächelte iro niich. Ein paar tückische Zigaeeets ten -—— nicht wahr, Mathilde?u fljis stoege sie ter Erzlserzogin leeie ins Diese versuchte ebensqlle zu Zächelcy aber ihr blasset Mund zuckte nu schmerzlich - Soresch wie nisalicle verabschiedete He sich von den Majestäten .rnd ging gefolgt von dee Gräsin Walditeim schnell hinaus. Ueber des Groer Hallermund Ge ficht glitt eine merkliche Entkeiuichung Mit der reisenden Gifeln Waldsteis schien ihm der strahlende Salon der Königin seinen schönsten Schmuck ver loren zu haben. S Z. K I p i te l »Es-Icach’ nur rasch, Liielk Zupi und zene nicht ewig an inik herum! Die schianten Finger der jungen Erzhek zogin stießen ungeduldig die Hand ih m Aarntnerfkau zurück, die das Haar aus-kämmen wollte. »Die GtEiin Waldstein wird init die Hsnke dürften, die macht es viel sanften TI, nixnni die geäßtiche Krinoline fort! Wie ich das steife Ding hasse! Gib- mit mein Mmgenileid nnd dann kannst Dis gehen!" Die Kantinekftau hob rnit unzniies deneni Gesicht die herumgeftteuten Sas ckten vom Boden auf. Die Eezhetzogin ließ in ihrer übergroßen Lebhaftsgieit stets beim An- und Avsziehen Schmach Bänder und Blumen achtlos herunter-fallen »Wenn Kaiieetiche Hoheit noch eths gebrauchen sollten —— ich könnte ja im Nebenzimrnei Heil-ein« ; »Nein — nein. ich will Ruhe haben. LGifela sollt-sei mit sein, weiter nie ; mand!« E Die Gtäfin Waldttein trat ge ) täufchlok ins Zimmer Auch sie hatte Ithke steife tntfternde Robe abgelegt lund trug ein weißwollenei lofei Nie-id, in dein die zarten Linien ib rek ntaziöien Gestalt sich deutlich ab zeichnetem Sie trat sogleich hinter den Toilettentiich. nahm vie Eisen Poeicknbiietgaunddesi aäs das lsen ige se e kzogin t aussnbiitften —- «Wi.td de, KZT ichs-m MAY fmgts Ists-Un · mein-, dabei leise über den Kopf der Freundin hinstteichend. »Ja, riet besser. Niemand macht das Je gut wie Du! Mise michs« Eiseka ließ die Börse sinken. Sie kniete neben dein Stuhle der Erwer zpßissikiedet und umfing die chxnaie IW Gestalt mit beiden einen. »Ich Sii B, mein this-est tagte cis-it iu- ger RIEM- Ists-eu th usw« IN » - .- « —-«--.. Ijungen Erstxerzagin lösten. Sie legte beide Llrme um den hats der renn din und den Kopf egen deren l ter. So blieben lange seit Iill sisetn »Am-les versteht mich anßer Dir. Gifelala fing die Erzberzvgin end lich an. Sie trocknete ihre feuchten Augen. »Du-w ist immer steif new qemessen —«- nun. Du kennst ihn ja —- tein bißl lieb ist er mit mir. weil ich halt ein dummes Mädel und kein Bub geworden bin. Nun gar die Frau Stiefmutter-P Die theezogin schnitt eine Gkimasic »Daß wir zwei ieine Seide miteinander spin nen. weiß ganz Wien. Jch kann eben mein Mutterl, mein schönes. liebes Mutterl, nie vergesien - und will’s auch nit!« Gifela nicktr. »Dir geht's noch bes ser als mir. Mathilde. Ach hab' meine Mutter nie gebannt. Weil wir beide mutterlos sind, darum haben wir uns gleich im Kloster lieb ge wonnen — gelt« Schapetls —- Nun sag’ mir aber. warum Dich sdie Nach richt aus München so aufgeregt hats-« »K«nnst Du das nicht versehen, Giesela. nnd weißt doch sonst allei? Damals ut Verlobuna des Königs Ludwig Fuhr die Kaiserin Elifabeth mit mir nach Wind-m Sie war ’a so gliicklich über diese Verlobung iL ver Lieblingeschtveiterk »Als nur Theilnahme mit dem Schmerz der Kaiserin fühlst Duf« »Es-sk- Thsxksspisks msx...pcs :rubiger. »Wie peinlich ift die naiie ; ren Gedanken unvermittelt herank. ;»herzogin Sopbie ift des Königs HBIfe — - nun wird er gewiß nie inebrl erpnigg Wy, Wen-: — paras Dn die beiden damals zusammen ge lehn! Er. v er —« l Die junge ogin sprang aus« preßte beide hastig an die Schläfem in ihren nieit offenen Augen lag ein exaltirter Ausdruck Dann fuhr sie fort: »Er war schön wie ein Gott, strcbienb wie snldur in seinem Ent zücken! Dr weißt, tpie sehr er fanft zur Schwermntb neigt. Wie tief wird ihn das treffen! Wie ist es möglich, daß eine Jena« bie er geliebt bat, sich von ihm trennen kann! Auf meinen Knieen würde ich ibn anfleben· mich nicht von sich zu stoßen. mich ——« »Du süße-L glühende herzu-— ilber. liebste Maibiide, man faSte schon bald nach ber Verlobung« da König Lndwig viel zu ernst unb ii fiir feine leichilebisge Braut fei. Viel leicht ist bies fcheinbnre Unglück im Grunde ein Gliick fsiir ibn und er findet noch einmal jemand, der ils beisey tiefer, echter liebi!« Die junge Erzherzogin streckte al webreud die hände vor-« ·Sprich nicht auss« bot sie. »Ich glaube, ich stärk. wie Semele am Kuß des Got tes Zeus verging. Jch bade das Ge fühl. wenn ich eian in feinen It tnen liegen lönnte, dann göb«s mer noch den Tod fiir mich. leben biirfte ich nach solcher Seligkeit nicht mehr-P Giiela lächelte. »Flieg mir nur nicht ganz fort. Bei Dir habe ich so cft das Gefühl. nur Deine fuß inyen berührten idie Erde, der opi wäre immer in den Welten. Schwärmerim Duk· Die Erzberzogin feste sich wieder fiill in den Stuhl. Der verziiate Ausdruck lag noch immer auf ihrem Gesicht Allmädiich aber wurde sie Verwandtschaitk« sagte sie aus ib nqch Wien kommen mögen, um nicht wtebrr mit unserer Kaiserin zusamt menzuicefiei:.« »Wber warum denn nichts« .n? Versprach Giielm »Im Gegentkteil id« akaubn das-« der König sebr bald einmal nach Wien lornntt. unt der Kaisean Elissbetd die Griinve auseinanderuietzen die 3«tr Lini litjung Myrten- Jch dente lte ist zu gerecht, nn ihm die Schuld beizu messen, denn lie tennt den jagend lichen Leichtsinn ihrer Schwester.« «I:t weißt rnich immer zu tröitenl«· Die Erzyerzogin stand auf nnd znxi den Vorhang vorn Fenster zurück »Sieh doch die blasse Mondlichel an dem dunklen hitnntell Wie der Nacht wind urn die Bäume streicht und die Fontaine plätschert! Es tlkngt wie leise fallender Regen. Ich ltin gern biet in Herstendnxrlem alle haben lich lieb, solch qliiellicttetz Fatnilienleben das ist schön. so schön!« »Warte n,Ur lleine UngediHld such Du wirst noch einmal glücklich wer den." «Giaubst Tit? Und wie steht ec« mit Dir?« »Ach s- ich!« Graf Hallerrnund ift bis über die Ohren in Dich verliebt. Eises-P »Aber ich tvill ihn nicht!" — Dein Vater wäre glücklich iiber Isiele Beitr-ein' Natürlich — da bre. uchte er mir ieine Zulages spielte zu ben und tönet te die Schulden von lex leichter be Fehlens kt spat-III llåtrtt viergl- Fläer Wald ern , us runt in hält man große TM auf den Grafen hallerntund«, meisie MW Mathiide noch - deutlich DJI time g auch. Aber heirathen tmq ich ihn n l —- ihn nicht und lei nett Indern. Gestank Machst-de lächelte III-her dein einer-, den ich nicht hei rathen dtrf « » Durstes-senta den Preußen, Mathilde. Au wish e- Preus- m rqzmn m- D » nichts as its- aussean s, NMLUU Ica: Un sing . sitt-sehst ja kaum rühren darin. Die hohen Kragen fägen ihnen fnft die Odr läppl ab. Da fntd unsere Unifoemen sdoch hübscher —- lockey knnnnod und fchiktk' »Und nun gar die banekijshen Ebe vauxeaereescke!« nieste ØiMm »Wie wollen nicht est-schweifen w wir waren bei den Hausen siehest geblieben. theid —- Vie M es denn nun Eber ins nächsten Winter in Wien werden? Darfst Du nicht mehr mit ihrn tanzen, armes ha scheer Die feinen geraden Brauen der Gräfin Wall-Hexen zogen sich zufam men. »Er werd wohl um Ablme von der Botschaft bitten. Eigentlich ift er noch für ein Jahr hinnen-wird Geschieht das nicht, fo maß ich den Winter iidek in Ptaq steif-den« Rein, das darfst Du mir nicht an thun, Gibt-IF »Ich kann nicht steif und fremd an ihm vorübergehn-, nachdem solche Worte zwischen uns gefallen sind.« »Dein Vater bat feine Bitte. um Deine Hand wessen zu dürfen, rund weg Weis-logan »Er-gar in scharfer Form. Könnte ich das Vermögen meiner verstorbe nen Mutter bewachen-nimm so witt » de ich Königsec such ohne Pape-i Et xlaubniß betrat-dem Aber Du weißt ’ja, wie verwickelt unfere Vermögens -verböltnisse sind durch Alerii Leicht »sinn· Was soll ich da auf-ingeni« « »Wenn ich Die helfen könnte, Gi felas Aber ich btlbe 1a auch nichts außer meiner winzigen spann und den Brillanten der Man-a ieign Wir-d Dein Vater mit der Zeit nicht doch noch nochgebenf »Ich glaan nicht Königseck bat ihm übrigens die verlesensde Form der Antwort sehr iisbel genommen. Er be greift es nicht, das ich nicht aseu zum Troy vsiM zu itsi halte. Er abnt ja nicht. wie gebunden nnd hilflos ich bin. Nicht allein der Geldpuntt ift es, der Papa so bartniickia macht, fon deän vor allem die poiitischen Verhält nt e.« »Na. die sind auch schrecklich! Diese Preußen —- entichulpdiae, Giselo, den einen nebm’ ich natürlich aus!' .Ach, Kind. was tiimrnert uns Fee-isten die Politik wenn wir lie n « —- — .Nir —- da hast Da rochtt Aber nun greb mir endlich eine Si arette. Du weißt, ich tann nicht schia en, ebe ich nicht eine Heraucht dabe.« Gikio schon-ne bedenklich ven; Kopi. Judas würde Seine Kaiser-. liebe hobeit. der Herr Papa, dazuj iagen?« l Ersberzogin Mathilde zog ibr tun-T des Gesichtchen möglichst in die Länge und hob drohend den Finger. «Er wiikde predigen: »Mein Kind, das iit erstens unweit-lich zweiten-; unschicklich, drittens ungesund, vier ten-L habe ich Dir das Rauchen san-n oft ltreng verboten. Deine ielige Mut ter wiirde das nie geduldet haben7 — und so weiter.« Die Erzberzogin siel wieder in ihren natürlichen Ton: »Das wäre aber glatt gelogen. Schrecklich iit es, was fiir Zerrbiider immer aus den armen lieben Todten gemacht werden! Lustig und lieb ist mein Mutterl gewesen und genasst bat sie auch. wenn der here Gemahl den Riicken gedreht hatte. Jch hat« oft und ost gerochen und gehört, wie die Kammerfrau geklagt hat, daß see schon wieder mit der Zigorette ein Loch in die echten Spisen gebrannt bätt’· -- No atso. gib nur ber!· Mathilda wars sich auf ein Bett und schloß die Augen bald. Zwischen den rosigen Lippen hing schon die Zigarette, ab und zu stieß fre ein blaues Wöltchen in langsam zerflie senden Ringen aus dem treisrund geöffneten Mund. »So schöne Traume hab Im, wenn ich rauche und die Augen zu mache — so wundervolle!« sagte sie vor sich hin. »Dann seh« ich ils n immer ganz deut lich vor mir, feine geniale Stirn, die wunderbaren blauen Mörchenaugen Er hätt mich fest in seinem Arm, iiber uns schlägt eine große Flamme zu samtnen und — - " ; »Und wenn Du nicht achtsamer mit ver Zigarette bist, fo schlägt das Feuer wirklich einmal über Dir zu fammen,« meinte Gisela trocken und löschte rasch ein hetabfallenves Filiri chen. Mathilde achtete gar nicht darauf Mit einem seligen Lächeln auf ihrem süßen Kindergeficht schlief sie bald fest ein. Giftla blieb rnit im Schoon zufam mengelegten händen atn Bett scyen Das Mondlicht warf hartweiße Fle cken in vasnur matt erleuchtete Zim mer. In dem fahlen Lichte fah ihr junges Gesicht mit den iest schmerzlich zusammengeson Frauen, den weit offenen, starr vor sich hinblickenden Augen sehr ernst und beinahe diisler aus« 3.ttapitet· Die Iriihlingiftimmung hielt nicht lange an. Einzelne große Flocken wir-betten von dem grauen himmel. Freilich, der Schnee blieb nicht lange l" n, alles zerging bald wieder. l sich in einen wässerigen Schmus anf. Die Ritte der Prinzefsinnen. die sie so gerne litt in das Limrnergelpölz ausdehntem mußten in der Rettbahn stattfinden - Der König liest sich täg lich von ihm Fortschritten auch von r denen des Kronpeinzem berichten uns freute sich über die Erfolge. welche die neue Methode Rarniningens über raschend schnell erzielte. Grau und wollenbehangen sah auch der-politische hie-eines in diesen Bor sriihlingstagen des Jahres 1866 aus. Ein neuer Leichtsinn-, den dat Ministerium Borriei einführen lassen wollte, erregte einen ungenhnten Sturm der Entrüstung. Den König verdroß der unvorbergesedene Sturm. er ließ die Absicht, zugleich aber auch seinen alten Minister sollen, der« schwer geärgert und verbittert. under ziiglich seinen Abschied einreichte und erhielt. ) Ein neues Ministerium trat unter der Führung des Grafen hallermund an Stelle des bisherigen. Kein Zweifel stieg den neuen herren jemals dariiber auf, dass fie das fchwankende Staatcfchiff hannovers ficher durch die stiirmifchen Wogen der unruhigen Zeit fleuern würden. Zu ihrem Pro gramm gehörte es vor allen Dingen, die gereizte Stimmung des Königs gegen Preußen zu steigern. Und das war nicht schwer. Denn die leicht ver lehte Empfindlichteit des Königs lonnte die Befehung der holfieinischen Fesung Rendsdurg mit preußischen Trupven immer noch nicht verschma ML . Es genügte daher vollftiindig Georg Y. immer wieder auf Preußen seit jenem denlwiirdigen Bundestage in Franlreich sehr isolirte Stellung in Deutschland hinzuweifen. um auch die lehten Bedenken zu verfcheuchrn. Diefer Tag in Iranlfurt. an dem faft alle deutschen Bundesfiirften von Preußen abriickten. war freilich kroch Ansicht einiger einschtsooller Politiler ein klägliches Fiasko gewesen, kie Stellung Preußens in Deutschland herabzudrücken. denn König Wilhelm blieb trog aller Aufforderungen dem Bundestag fern, weil ei ihn verletzte, nicht vorher oerftöndigt worden zu fein. Zwar erllärten daraufhin die fiiddeutschen Vundeafiirfiem ohne Preußen nichts beschließen zu können. oder fchon damals wurden Stimmen laut. die den nahen Krieg voraussag ien. In welch iidle Lage mußte han nover, das eingeleilt zwilchen preußi schen Provinzen lag. gerathen imFalle einei- solchen Krieges. » Unter der augenblicklichen Regie rung wagten aber nur wenige in han nover. Bedenken laut zu äußern, trug doch Graf hallermund eine wahrhaft inrahlende Siegejficherheit zur Schall die alleBefiirchtungen zerstreuen sollte. Auch heute. nach einer langen Un terredung mit König Georg. spazierte er vergnügt im Pakt von herrenham fen einher. Er fah nach dem Mar ftallgedäude hinüber. die Reiifiunde :der Prinzesfinnen mußte bald zu Ende sein. Richtig——da traten alle vier Da men. gefolgt vom Kronprinzen und herrn v. Rammingen, aus der Thür der Reithahux fie hatten ihre langen Neitlleider gehoben, fo daß man die zierlichen Füße in hohen Lackstiefeln bewundern lonnte. Die Erzherzogin Mathilde diickte sich und formte aus den bereite halb zerfließenden Schneeresten einen locke ren Ball, den sie der Griiiin Waldftein auf den Rücken warf- Sie lachte lustig, als die Getroffene sich erschro cten urgdrehtg Graf Hallerrnnnd trat mit abge zogenem hute näher. Die Drin-sei iinnen dantten freundlich. Prinzeß Frederiles Gesicht war heiß geriithet. »Wir hatten Spring iibungen,« erzählte iie stolz. »Ueber eine hohe hiirde nicht wahr, herr v. Rammingen« ich saß gut?" »Tai-lieh Königliche hoheitl Jhre »Undine« machte einen Sah, als wenn sie ein Haus statt einer Hürde nehmen iollte.« »O, ej gievl nichts Schönereg als das Reiten!« rief die Prinzeß, die lonit viel gehaltener war, aber heute ihrer Freundin Msrdilde an Sei-haf tigleil wenig nachgab. .Wenn wir nur wieder ins Freie tönntenl Jrn Lirnrnerhplz ist's so schön. wenn die Brechen anfangen zu grünen und wenn — Sie stockte. Rammingens Blicke lagen mit lo irnverholener Bewun derung auf ihr. daß sie rnit Mis licheni Erröthen abbrach and in nn willliirlicher Selangenheit mit der Reitpeitlche gegen Ihre Fußlpive schma- . Graf hallernnend schloß »sich der tleinen Gesellschaft an. »Sie haben W Jhren hohen Schiilerinnen wohi ge hörig heiß gemacht lieber Rammim gen," sagte er verbindlich doch lag ein wenig Spott im Ton seiner selt sam weichen. hohen Stimme. »Ein rascher Gang durch den Poet wäre gewiß zur Abühlnng gesund-« Der Vorschlag sand allgemeine silligung. Prinzesz Math. der Kron prinz und die Erzherzogin Mathil de gingen voran, ihnen folgten in kurzem Abstand Prinseh Irederiie und Rammingen spähtend Gras Hal lermund und Gisela den Schluß bil deten. Der Minister verisichte das in tie stn Gedanken neben ihm hetgehende junge Mädchen aus seltene Bat arten der besonders schöne Statuen, an denen sie vorüberamen, aufmerk sam zu machen. Dadurch gelang es ihm. den Raum zwischen sich und den langsam doranschreitenden Paaten allmählich immer mehr zu ver-größern bis er schliesslich allein und ungesehen mit seiner Begieitetin in dem von decken umgebenen Naturtheatdt" Partei stand. Die matte, noch kraft lofe Sonne schob sich fiir einige Se tunden durch die grauen. tief herab hängenden Dunftfchleier. Ein hinh goldener Strahl zitterte itber der großen Fontiine und ließ die Wasser tropfen in grünen. violetten und röth lichen Lichtern aufzuiten. .Jinden Sie nicht auch, Gröfin daß es Tage giebt, an denen man das Gefühl hat, heute glückt dir alles?« Fragte Graf Hallermunb, indem er eine Erklärungen über die Schönheit einer Marnsorgruppe hastig abbrach, da er bemerkte. daß Gifela nur sehr zerstreut feinen Erläuterungen fotgtr. Gespannt wartete er auf die Antwort Aber Gisela blieb stumm. Er sat nur ihr reizendes. ihm zugewandte Profil, den blühend-rothen Mund. das gerade« feine Nöschen. die lan gen. sanft aufgebogenen Wimpern Erft als er seine Frage wiederholt-. drehte sie ihm ihr Gesicht mit etwas melancholischem Lächeln zu. »Ja, ich habe sotche Glüaszuver ficht auch schon empfunden, aber sie hat mich stets betrogen.« .Das klingt traurig ous einem fo jungen Munde.« »Man braucht nicht alt zu fem, um ernste Erfahrungen zu machen« .Welche ernste Erfahrungen tönn ten Sie denn gemacht haben?« Er fah mit zärtliche-n Lächeln in ihr Gesicht. .Ein.verdorbenes Kleid. ein lrantes Vögelchem Aerger mit der Freundin —« Sie guckte unmuthig mit des Schultern. »Ich weiß nicht, was ich mit Ihren Bemertungen anfangen soll, Graf! Sie wissen als Freund meines Vaters jedenfalls besser iiber mein Leben im Palais Waldstein Bescheid, als Sie zugeben wollen« »Hm — ich weis-» daß der verehrte Graf ein schwieriger Hausherr« Graf Leri aber ein wenig zu lebensluftig ift.« gab er zu. Aber die Ausbrtiche fchlechter Laune des Grafen gelten doch sicher niemals seiner schönen Tochter, undGrai iAlter« Schulden sind bisher auch stets bezahlt worden - « tFortseyung folgt.) t- —-—.-—-— Blute in Dein Innerest Da drin nen tft eine Quelle det- Guten, die niemals aufhört zu sprudeln, wenn Du nicht aufhörft, nachzugehen s O I Jn der Universität Göttingen kann man jetzt Vortefungen über Luftfchiff fahrt hören. Da wird es einern leicht «gernacht, in höheren Regionen zu Hirt-wehen « J I . ! Eine Pennfytvanierin hat einund ·zwonzig Jahre urn die Scheidung von ihrem Gatten gewinpr Und du he hguptet Inan, Frauen hätten in Lie besangelegenheiten teine Its-donors O s I Die neuefte Nummer auf dem Ge biete der Vereinsgründung ist-dir Chieago Men’s Equal Suffrage Leagur. Auf gut deutfch het t das tsock wohtr »Bei-ein der Pantofelhel iden«. I 's I Dass Vertrauen nd der Mut und der ftarte Wille, die machen eines Men fchen Größe aus. I i I Man hat berechnet, des die Ratten unserem Lande jährlich swani MU lionen Dollars kosten, die sc ttrat ten nicht etngerechnet W Jst-m bettelt-. I· I VII-in is— «Wiinfchtn Sie die are geschni tim, Hm Professot?« «Jawphl, aber uns uldigen Sie, wenn ich den hut avfbehalie« ich bin skkältetf