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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 5, 1909)
Das Burgfräulein. sonn- vou Friedrich Friedens« (18. FortsesungJ « Ali sie an Caklsen’s Lager trat nnd die bleichen Züge des Kranken er Miste sOlug the das setz schneller; Ile stesz ».«« aus dem bunte, welcher« neben seinem Lager stand. nieder. »Heute :cn M) Eure Warnun gestern Morgen befolgst. sprach sie; »g- ghubs te indessen nicnt an die Oefatstx das Verlangen, den Weg vollendet zu se hen, halte mich blind gemacht — ich bin durch das Unglück schwerer be straft, als Jst ali1uct.« Carlsen schüttelte leise mit dem Kopfe, denn Wetneck hatte ihm zu sprequ verboten. « he habt eine alte Mutter im Der eis« fragte Eva. ' Caelsen nieste denkend »Ich werde für sie sorgen, seid ih tell-e ruhig; und auch an Eure ei , enegzkknft denkt nicht« denn ich »ver de siet Euch thun, was in Wirkenskraf ten net-U Ein schwaches, aber zufrieden-es Lä cheln glitt über des Kranken Gesicht hin, denn er hatte in der That nicht ohne Besorgniß an seine Mutter ge Das sonst so stole Burgfräulein drückte dem Arbeiter leise die Hand und trat dann von seinem Lager zu rück, um ihn nicht aufzuregen: sie winttPardara zu sich heran. »Pslegen Sie ganz allein die Verletzung« frag te sie. »Zu«. gab Barbara zur Antwort as übersteigt ·l)re Kräfte. ich werde Jhnen hülfe enden." »Ich hoffe es allein sertig bringen zu könnench bemerkte die junge Frau. 1 »Nein nein; Sie sollen sich nicht zu sehr anstrengen«, fuhr Eva fort: »und wenn Sie irgend etwas bedürfen so schicken Sie nur zum Gute, Sie sollen Alles haben. Die Unglücklichen sollen nichts entbehren, und auch Sie nicht: Ioer sorgt jetzt für Jhre Kinder?« M Bruder-; er hat versprochen bei ihnen zu bleiben, bis ich zurückge tehrt bin." »Kann ich siir die Kinder etwas thunk «Juch dante Ihnen« , gab BarbaraY zur ntwort; »wir leiden teine Noch i «ehr.« «Barbara!« sprach die Edeldame, »Sie haben schon einmal meine Hülfe Intiickgewiesen als Sie durch mein Pferd oerle t waren.« Eine lei te Röthe glitt über das Gesicht der jungen Frau hin. »Mein Bruder hat es gethan!«e entgegnete siex »Ich weiß es; er grollt mir, weil icksk ihn damals hatte züchtigen lassen, undk doch war ich ihm gegenüber im Rechte; würde es ihm vielleicht lieber eweien sein wenn ich seine That dem richte? angezeigt kütte?« Es war nicht tlrrg, daß Eva dies in Erinnerung zurückries, dean unwill tätlich mußte Barbara daran denken wie sehr Konrad damals gelittenj hats i i i -...- . .-» s »Er hat es aus Noth und für mich gethan!« erwiderte die junge Frm mit leise liebender Stimme; «nie zuvor unid auch nie nachher hat er sich an, fremdem Eigenthum vergriffen er: glaubte tein Unrecht zu thun. weils ihm durch Jhren Gärtner der oeril diente Lohn entzogen war« »-Seine That war immerhin eine strafbare«, fuhr Eva sort, »ich glaubte milde gegen ihn zu handeln, und er« lohnte mir dies durch Trotz. Es hat mir leid gethan, daß Sie damals durch mein Pserd verletzt wurden; wag konnte ich mehr thun, als Sie unter stüsensk —- Werden Sie meine Hülfe auz jetzt noch zurückweisen?« Die reichte der jungen Frau ihre volle Börse dar. " Barbara zögerte, dieselbe anzuneh men; sie wußte, daß sie Konrad da mit wehe thun werde, und durfte sie es vor ihm oerheimlichen? Er arbei tete und sorgte sür sie, ihm war sie vor Allen zu Dank verpflichtet »Ich danke Ihnen, denn ich leide keine Noth mehr«, sprach sie ablelp nend. Fräulein von Hanstein preßte die Lippen auf einander, sie war verleyt und wandte sieh schweigend ab. Un willig verließ sie das Dank-; sie hatte ei gut gemeint. und doch wurde ihre Mille zurückgewiesem Sie ahnte nicht, Its auch die Armuth Stolz besitzen Arme, und deutete Barbara's Ableh nung falsch; sollte Wernect sie dennoch siebten sollte sie sich deshalb geweigert sahe-· das Geld anzunehan,— Sie Ost nicht im Stande, einen anderen Ists-d in finden, und obschon sie fein "- M hatte, dein rzen des Doltors tin-nd eine Vers rift zu machen, so Use dieser seh-sie ihr doch peinlich. M des Miste der Eifersucht « M Its c- sketbarw stät-Magst s- « W m au Ia te «Mossss«lsepsb auf ihr i - - III-sein u QW sm IMGI s ,-U s . seian ste. Musch srant nur säk now-sinkst Zustand der Verleytett Verirrt zu er natten, nahm sie auch ihn nickt an. Die verschiedenartigiten Gedanken beschäftigten fre; sie fühlte deutlich, daß sie Renno nie lieben werde, und der Gedanke an eine Verbindung mit ihm erfiillte sie mehr denn je mit lin tklkxt Sie konnte mit diesem Manne nicht glücklich werden; denn wenn er ihr auch jede Aufmerksamkeit erwies, so hatte sie doch längst erkannt, daß er eine Selbstsucht besaß, die kein an deres Interesse neben sich aufkommen ließ. Mußte sie man betrachten daß diese Selbstsucht auch ihr txegeniiber hervortreten werte, wenn sie erst die Seinige war? Sie hatte Lust, die Verlobung aufv zuheben und zu oerreisen, —— weit, weit und auf Jahre, um andere Men schen und Verhältnisse kennen zu pes nen und fiir sich Ruhe zu gewinnen Dieser Gedanke erschien ihr oerloctendj und doch mußte sie ::-n wieder artige-sen.j Konnte sie sent, wo soeben das tin-» gliick geschehen war, fort? Wiirde man ihr dies nicht als Feigheit ausgelegt haben? Und dann — konnte sie allein reifen? Der Gedanke. ihre Tante als Begleiterin mitzunehmen, täglich von den Latinen und Lächerlichkeiten der selben geplagt zu werden, vernichtete den schonen Traum sofort wieder. Die triite Stimmung, welche sich ihrer bemächtigt hatte, wirkte auch am folgenden Tage noch in ihr nach, als Renno wiederkam; sie fiihlte Lust. ihn zurn zweiten Male zurückzunseisem sie that es jedoch nicht, denn sie war feine Verlobte. Sie war aber nicht ims Stande. sich zu beherrschen sondern ließ ihn ihre ganze Berftirnsinung sübk len. Renno ertrug es scheinbar mit deri größten Geduld, obschon es dann und wann uxn seinen Mund zuckte »Sol lerr wir nicht einen Spazierritt ma chen?« fragte er endlich, weil er wuß te. daß END Laune dadurch meist-ne heiterer wurde. .J-a«, gab die Gefragte kurz zur AvtworL » »Die Pferde wurden alsbald vorge fiihrt· Eva ritt wieder das Pferd,l welches Renno gebändigt hatte, undj welches nun, tkok seines Jugend-I feuers, qehorfam den-. Züge! fo!gte.( Kaum hatten sie den Gutsbof verlas-( sen, so trieb sie es zum schnellsten Gn- ! Dpp an, Renno blieb ihr stets zur; Seite;; er war. als ob sie ihm entiz fliehen wollte; er war indessen ein ZU« gen-andrer Reiter, Um ihren-. Pferde auch nur eine Kopiiönge voran-zune benx ungeduldiq über ihr vergeblichee. Bemühen ritt sie endlich langsamen s Wenn auch das Thal zwischen ihnen lag. fp tonnten sie doch an dem gegen-« über liegenden Bergabhnnge deutlich. die Stätte sehen, an der pas UngisiiM geschehen war. «Wirft Du den Weg nach der Meine nicht vollenden las sen?« fragte Renne. - «Nein!« gab Eva entschieden zurs Antwort. .Ueberlaß es mir: in kurzer Zeit sollst Du zu der Burg hinaufiahrenp bat Renne. «Wozu?« rief Eva; »geniigt Dir der Beweis Deiner Ueberlegenheit, das-« die Erdnnnd wirklich eingestürzt ist« noch nicht? Ich räume ja ein, daß Deine Erfahrung eine größere ist, daß cis-ne Mauer der Weg nicht durchzu führen ist! Mein Unternehmen ift ge scheitert, mein Wille hat ei nicht durch zusehen vermocht, deshalb soll es so bieiben!« »Eva!« unterbrach sie Rennox »habe ich Dir Grund zu so harten Worten gegebenP Ich glaubte, es müßte Dir peinlich fein, den Trümmerhaufen rer f« viel Unaliicl kervvrnernfrn hat« dort liegen zu leben; willst Du durch ihn immer an dac- Gefchebene erinnert Werden?« » ,,Weghalls nicht? Er wird mich da » ran mahnen, künftig meine Kraft zir : erst zu prüfen; er soll so bleiben, kre niastens so lange das Gut in meinen Händen iftl« « Renno vreszte die Lippen auseinan der, er anb den- Pferde die Sporen und hielt ei gleichzeitig fest ithaume, es war die Erbitterunq, welche in ihm göhrte, und die er kaum noch zu be herrschen im Stande war. »Du fragst nicht einmal nach den Verletten?« fuhr Eva nach kurzer Zeit fort. « »Ich weiß. daß fest für keinen der selben mehr Gefahr vorhanden ist.·' »Das danke ich Werneck. der in der That Alles aufgeht-ten hat, sie zu ret ten: er ift kaum von ihrer Seite ge wichen!« » »Nam, es hat ihm zum wenigsten nicht an Gesellschaft gefehlt!« warf Reime ein. Eva packte zufammen. »Ich ver stehe Deine Worte nicht«, sprach sie; »Dann scheian Du nicht zu wissen, daß vie Fran, welche die Verwunde ten« Pflegt, die Geliebte des Doktors »Ich bitte nicht erwartet, auch aus M- WMP PRINT l use sag zu ' .« r va W guckte nett der Schulter. »Es tk sei nicht als Pelikan-sung Mahlt - Wie-« bemerkte er. — . s Ja etwas-dann kssskv ich se Izu-eitle, daß Du wagen wiirdeft, sie in j Wernecks Gegenwart zu wiederholen!« » Ren-to richtete sich im Sattel em por. der Stolz in ihm empörte sich, seine Brust drohte zu zersprinan — »er beherrtchte sich dennoch. »Und was l wagte ich, wenn ich die Worte in tei kner Gsekrenroart wiederholte?« frisgte ker; »der Doktor ist nicht der Mann. Fer im Stande ist, mir Furcht einzu tlößttlx mir ist nur unbegreiflich, wie meine Worte Dich fo sei-r erregen kön nen.« «Ja, sie erregrn mich, weit er sich nur als irirtliclrer Freund bewiesen i hat«, fuhr Eva fort; »sieb, als die er , bitterten Arleiter auf mein Haus zu E drangen, da tätte mich der Stolz und Her Trotz fast zu einer wohn-sinnigen « Ttsat hinperisien ich griff zu meinem gagdqensehn weit ich fah. daß Du einen Reoloer gezogen hattest; ich irar reiner Ueberlegung tätig in dein Augenblicke. ich würde sogar Deinem Beispieie gefolgt fein und auf die Männer aeickossen haben. Jch hätte meine Hand mit Blut beilectt -— und Du thatst nichts, um mich zurückzu kalten, Du reizteit meinen Zorn noch mehr; dem Doktor allein verdanke ich eo, daß er mich vor einer That be wahrt hat, die auf meinem ganzen Le ben als ein Flecken gebaftet haben würde, die fiir mich ein nimenloses Elend nach sich gezogen tätte!« Wie Viel ich ihm zu verdanten dabe, das isi mir erst zum Bewußtsein gekommen, als ich ruhiger aeworken war, und ich werde nie vergesse-n daß er mich von einem Verbrechen itriickgedalten hat!« «hiiltst Du es iir ein Verbrechen. wenn man sich argen einen bauten wahnsinniaer Männer vertheidigt·i« warf Renno ein. »Ich würde mein Leben fiir Dich eingesetzt haben; ob mir daraus ein Vorwurf erwächst weiß ich ni t. Es mag besser gewe sen sein-. trQ ich Dich zurückgehalten hätte, ich wiirde es in dieser Minute vielleicht thun Du vergisseit indessen daß auch ich erregt war: die Gefahr, welche Dich bedrohte, hatte auch rnir die ruhige Besinnung genommen; da ran haft Du vielleicht nicht gedacht, als Du ruhiger geworden wirsi.« Eo- fiiltlte. daß sie gen ihren Ver lobten zu heftig gen-e en war, sie ritt schneller, um fiir den Augenblick der Antwort überhoben zu sein. Renn« ganze Gestalt zitterte leise; feine Kraft reichte ni t aus« um sich noch liinger tu betete chen; tonnte er jetzt noch zweifeln, daß Eva den Dot ror liebstes Er hätte aufschreien mitk aen, nur um der Erbitterung-, bie ihn zu ersticken drohte, Luft zu machen. Sie waren in einen engen hohl-org eingeritten; bei einer Biegung gen-abr ten sie eine alte Frau, welch- auf ei nem Steine im Wege saß. »Zurück! zurückk« rief Renno laut, da nicht Raum qenua war, um neben der Frau durchzureiten. Die Alte hörte nicht. »Zurück! Plah!« rief er noch einmal. Die Frau erhob sich jetzt langsam und tlieb aui dem Wege stehen. Eva und Nenn-I hatten die Pferde angehalten. Der Ameritaner war über die Frau, deren Kleidung eine ärm liche war, erbittert: der ganze Groll, der in ihm oiihrte« drohte sich über ihr zu entbren. «Weshalb gebt Sehr nicht zur Sei Les-" rief er unwillig, als er dicht ne ten ihr war, und erhob die Reitgerte zum Schlage. Da hob die Alte den Kopf empor; sie zuckte zusammen wie erschreckt trat sie einen Schritt ;uriick, dann ries sie :.,Theodor! Theovor!« s Nenn-XI Arm sant wie gelähmt nie-l der, dasBlut wich aus seinem Gesichte.’ starr waren seine Augen auf vie Frau-l gerichtet, über deren haupte er dies Reitpeitsche erhoben hatte —— es wars seine Mutter Er zitterte. l ,Theovor, woher kommst Du?« fuhr· die Alte fort; «endlich —- enblich nach so langen ahren!« — «Wahninnige! — Zurück! — Zu rück!« riefRenno sie unter-brechend und alle Kräfte zusammenrasfend. Er gab seinem Pferde die Sporen und spreng te hart an der Frau vorbei; Eva solate ihm. Jm schnellsten Galopp jagte er weiter, um so viet Ruhe zu gewinnen, baß er feiner Verlobten in’j Auge blicken tonnte· . Endlich ritt er langsamer. »Was war das, Alberti« fragte Eva « weiß es nilht —- eine Wahn sinmge!« rief Renno. und seine Stirn me bebte. i »Die Frau fah nicht aus wie eine Wahnsinnige«, fsihr Eva fort; »weg halb bist Du erbleicht? —— Deine Stimme zittert — die Frau trnnt Albeer Brust schien der Athern zu versagen; so nahe feinem Ziele, sollte er verrathen werden! Es durfte nicht sein —- fiir ihn hing Alles davon ab: dies gab ihm feine Fassung zurück. »Es war eine Wahnsinniae«, wie derholte er. »Wir konnte sie Dich alsdann so sehr erschrecken? Ich fah Dich uiami menzucten und das Blut aus - einem Gesichte weichen.« Renno strich flüchtig mit der band über die Stirn hin und fein Gesicht tte nun wieder einen völlig ruhigen usdrnelF er lächelte; nur die Bliisse war geblieben. »Sie hat mich er schreckt, weit sie mir in dem Augen blick ein Ereigniß in die Erinnerung rief, welches ich tereits vergessen hat te«, sprach er. »Um Jahren ritt ich in Amerika allein durch den Wald und hing meinen Gedanken nach: plötzlich trat eine alte Inn hinter einemsamn hervor vor mein Pferd hin nnd hat um ein Mai en. Jch wies sie zueitch weil ich kei Geld bei rnie trug; da richtete sie sich empor und stieß eine wilde Verwünschunden gegen mich c aus. Nachher erfuhr ice-, daß die Frau wahnsinnig sei- ich hatte dies voll fiandig wage en, der Anbiict der Frautermnerte mich an die Wahnsin niae in Amerika. ils-re Züge hatten Aehnlichkeit»mit derselben; es war eine The-them daß ich mich dadurch erschreckenskie ; die plötziich in mir aufsteigende rinnerung trug die all einige Zchuldk Eva Wie ihn scharf beobachtet; war seine Erzahlung wahr? Sie zwei-fette daran. »Vielleicht ist es diese Frau«, bemerkte sie. »Nein, unmöglich! Die Wahnsinnis ges ist längst todt: sie hat sich von ei nem Felsen gesiiirzt", entgegnete At bert. »Wer weiß, für wen mich diese Frau get-alten hat? Sie nannte mich Theodosz und Du weißt. daß dies nicht mein Name ist« »Du rittesi zu schnell fort; laß uns die Frau witveder ausstarb-n nnd nach forichen, für wen sie Dich gehalten nat·«. warf Eva ein; »es interefsirt mich. sie soll mir sagen, wie sie heißt und wo sie wohnt.'« »Jntetessirt sie Dich wirtlich?« ries Nenn-o gezwungen lachend: »dann will ich Nachforschungen nach ihr an stellen undDir in wenigen Tagen die genauefte Auctunft über sie geben« »Diese Miit-etwa ich Dir erspa ren, wenn ich sie selbst frage« »Du wolltest deshalb unteren Spa zierritt unterbrechen?« fragte Albert. »Weshalb nichts« entgegnete Eva. »Und wenn ich Dich nun bitte, dies nicht in thun?« f — » « »Ich sehe leinen Grund zu dieier Bitte ein und vermag nicht zu begrei fen« ireghalb Du dagegen bist!« »Die Erinnerung an jene Wahnsin niae in Amerika ist mir unangenehm, und wozu sollen wir peinliche Ein pfindunaen wieder wachrufen, wenn wir Niemand dadurch nähen. Du er nieisest znir einen Gefallen, und das einzige Opfer« welches Du zu bringen hast« ist« daß Deine Neugierde unbe friedigt bleibt; ift Dir dies Opfer ioirtlich zu groß?« Eva antwortete nicht« sondern ritt weiter. zum Zeichen, daß sie ihren Entschluß aufgegeben habe. Renno athniete erleichtert und bot Lllles aus« iirn die Besorgnisr welche in ihm zurückgeblieben war, zu ver bergen; er schien heiterer geworden zu sein« ala er seit langer Zeit gewesen war, allein seine Lust hatte etwas Er zioungenes und Wildes. Erst als er mater« nachdem er Eva wieder heim lsegleitei hatte, allein zu seiner Be sitzung zurückkehrte, dachte er unge stört an das Geschehene; seine Brauen waren finster zusammengezogen una« seine Rechte. in der er die Reiiaerte hielt« war tranmvshaft geballt. Es war ihm gelungen. Evas Ver sprechen. die Seiniae zu werden« zu erringen: jetzt mußte dies Versprechen auch erfüllt werden« und sollte er Al les wagen! Eva liebte Werneit War das- Leben desselben denn geseitZ — heil hatte seine Andeutung-i nicht oeritaiidenx er war ein Thor gewesen« iveil er aus die hülse eines Anderen sich verlassen hatte: er hatte oft genug in seinem Leben die Erfahrung ge macht« daß der Mensch nur Das sicher erreicht, was er selbst aussiihrt Und nun trat ihm noch seine Mut ter entgegen; ihr Auge hatte ihn sofort wieder erlannt« denn sie hatte leiiienl Namen gerufen. Wie konnte er ver-i hüten, daß sie Anderen mittheilte,l was sie entdeckt Hatte? Die verschie denartigsten Gedanken und Pläne schossen durch seinen Kon hin« seins Gesicht nahm einen immer sinstererens Ausdruck an. es lag ein unheimlicheri Zug in demselben. s Endlich aab er dem Pferde, welche-· er langsam hatte gehen lassen, heftig die Sporen und lprengte rasch aufs seine Besitzun zu; einEntschlusz schien« in ihm zur eise gelangt zu sein. » Jn dem alten Jagdschlosse ange-. langt, schlosz er sich in sein Zum-e ein, er wollte allein und un stört sein; er wars sich aus einen OesseL und den Kopf in die haud gestützt« init den Augen oor«sich hinstarrensa saß er lanfe regungle da. Noch Glis-at iibkr eate er den gefaßten » u rei li und er «ede M« - — lichleir s W l W . Ali der Abend hereinbrach, erhob Ier sich. nahm den Revoloer von der« Wand und vriiste ihn sorgfältig ehe er ihn in die Tascke seine-J Rottes steckte; dann verließ er das Haus nnd schritt langsam durch den Wald hin. Die Arbeiter waren bereits heimge tehrt; troydern machte er einen weiten Urnlreg um leinern derselben zu be Mnem Lanasam schritt er aus das rs zu, in welchem seine Mutter wohnte, und priisend suhr sein schar sei Auge umher,sb er irgend Jemand sehe; es war still aus der Hochebene und aus dem Wege, aus welchem er sich dern Dorse näherte. Endlich hatte er das Haus, in wel chein seine Mutter wohnte, erreicht; vorsichtig trat er in den kleinen Gar ten und nälferte sich dern Fenster: die alte Frau saß allein itn Zimmer; ihre hände ruhten im Schuhe, ihr Raps war auf die Brust herabgesunken Sie edachte der Begeguung im Hohlmng e suchte sich das Bild ihres Sohnes, sie vor langen Jahren verlassen hatte, in ihrer Erinnerung auszusris schen. Leise trat Rennv in das baue und in das-Zimmer; als er seine Mutter an jenem Abende, da Carlsen ihn ves trossen, zurn ersten Male wiederge e ben, hatte sich ein schwachei Gefühl der Kindesliebe in ihm geregt, er hatte an seine Jugender zurückgedacht, in der die Band sie er rau tkn gepflegt und Heiles-Mk Je sanv tecne ähnliche » PEmpfindung in seiner Brust Raum« gewaltsam hatte er dieselbe dagean gepanzertz dte Mutter war ihm IeIt nur eine Fremde, welche seinen Wün Hchen entgegentrat und dieselben zu ermatten drohte. Als dte Frau den Einsetretenen de mertte, sprang sie überrascht aus; ihr Auge ruhte wieder aus seinen zugen. tfg waren die Zücxe und die Stimme I ihres Sohnes, und doch waren wieder Zweifel in ihr aus estiegenx würde ihr Sol-n sich so schroff von ihr gewendet haben? Müßte nicht auch er fte wieder ertannt haben? Und er war es den Wch. ietzt lam er zu ihr. »Theodor! )Ttteodor!« ries sie und eilte ihm mit ausgebreiteten Armen entgeaen. Kalt trat Albert Renno zurück· »Was soll das? Zurück!" rief er: «wesbalb nennt — hr mich Ihrr-dort i Für wen haltet J·r mich?« l Die Frau stand still, seine Worte llangen so rauh nnd doch konnten idre Augen sich von seinen Zügen nicht Jtrennen. «Weshalh nennt Jshr mich ; sof; wiederholte der unnatürliche » ca n. »Du bist es! Du bist es dennoch: Du bist mein Sohn —- ich bin Deine Muttert« rief die Alte. » »Ihr seid wanlktsinnig!« entgegnete» Renno. sie mit der Hand zuwendet-s send. ’ »Nein, ich täusche mich nicht! Dort « die Narbe iiber Deinem litt-ten Auge!" subr die Alte sort; »tveiszt Du noch, wie Ttt sie erhalten? —— Du tielst vorn » Stuhle, als Du erst einige Jahre alti warst.« »Schioeiat, Jlsr seid tvsahnftnnisgl'«« unterbrach Albert sie besehlend; »ich liabe mit Euch nichts gemein, — mein Name ist Albert Renne, —- ntir ge bört die arosi Besittttna auf der soeb- · ebene und ötter Sohn arbeite di Mir." lFortsehttng folgt. Ommar Masse-O Forschungen aus Sptsberseir. ; Eins der interessantesten For-! Tschungsgebiete der nördlichen Eis-l Iregion ist Spihbergem dessen Ge jbitggfortnationen und zahllose Ver » fteinerungen zu erzählen wissen. wie in Idiesern jetzt halb von Gletschern bedeck Zten Lande in früheren Erdperioden eine trovische Vegetation herrschte, in cder Jnsetten umherschwirrten. wäh xrend Zaurier in den flachen Meeres buchten plätscherten. Sviybergenö tutssenschastliche Erforschung begann ir. des jechziger Jahren des neunzehn ten Jahrhunderts durch die fchwedi sichern zuerst von TorelL dann von lhliordeniliöld geleiteten Expeditionen, nach deren Abschluß die Karte dieses Polarlandez ein wesentlich anderes Aussehen als bisher erhielt. Das Jn nrre blieb nach tote vor unerforscht, bis Ende der neunziger Jahre schwe dische und rufsische Gradniessungs erpeditionen von Norden und Süd-H lher ins Land eindrangen. . Indessen die wichtigsten und interes santesten Aufschlässe über das Aug sehen und die Naturverhiiltnisse int« Jnnern Spitzbergens wurden durchj die jüngsten, 1906 und 1907 ausge-" führten Expeditionen geliefert. an de-. ren Spitze der notwegische Ritttneifter Gunnar Jfachfen stand. Beide Expe ditionen verdanken ihr Zustandekom: tnen dem Fürsten Albert von Monaco, der gleichzeitig mit feiner eignen Jacht bei Spitzbergen ozeanographi sehe und meteorologische Forschungen ausführte, welch letztere von dern Straßburger Professor Hergeselt ge leitet wurden. Das Arbeitsfeld der Jfachsenschen Exvcditionen bildete der völlig uners forschte nordwestliche Theil Spigbek genH, ter durchauert werden sollte, und für diese schwierige Aufgabe war Jsachsen der richtigeMann. Durch sei ne Studien an der Seewarte in Ham burg unterGeheirnrath Neumayer und am Marineobservatorium in Wil helnröhavem wo er in Prof. Börgen einen sehr sachtundigen Berather fand, hatte er sich fiir seinen Beruf als Po lariorscher und wissenschaftlicher-Theil nehiner ter Sorrdruvschen Eli-edition riindlich vorbereitet, und die in der rttis schon gesammelten Erfahrun gen befähigten ihn, nun auch seine spigbergischen Expeditionen sachgemäß auszuriistem um den Schwierigkeiten zu begegnen, wie sie in einein culti schen Hochgebirgsland zu erwarten Jstehen i Sein wissenschastlicher Stab be- i stand ausGeologen und Kartographem ; · zu denen bei der letzten Eroedition eine Botanikerin, Frau Dieset, trat« mit: der wohl zum erstenmal eine Dame als Vertreterin eines Spezialsaches —» arttische Pslanzenwelt —— an einer Polarexpedition theilnahm. Sie arbei tete ganz selbständig und allein, in dem sie ihre botanischen Forschungen on den vegetationsreicheren Fischge tieten aussiihrte. Dort wohnte sie in einem kleinen Zelt, und als Wehr diente ihr eine Büchse, mit der sie ebenfalls gut umzugehen versteht. Seine große Jnlandreise im Som mer 1906 hatterachsen von der nörd lichsten, der Amsterdaminsel gegen überliegenden Küstenwand Nordwest sritzbergens angetreten. Da man nicht wußte, welkhe Bodenverhiiltnisse tm Innern herrschten, wurde der Schlit ten so eingerichtet, daß Stahlschienen,? Stischienen oder Räder benuht werden konnten. Es zeiate sich, daß das Jn-; nlre halb von Gletschern, halb von« kahlem Gebirge ausgefüllt ist. Den innersten Kern bildet ein Mascher plateau, von dem sich die Eisrnasfe durch die Thaler einen Weg zur Küfte sucht. Das eine unserer Bilder, daz einen Theil dieses Kerne-s zeigt, gibt einen Begriff von der Art des mach tigen Gletfcherfelder, dessen Oberflä che, aus gefrorenern Schnee bestehend, dem Gletfcher das Aussehen eines er starrten, leicht geträuselten Meeres verleiht. Aber selbft inmitten der ungeheuern Einiide inr fpisbergifchen Jnnern fehl te es nicht völlig an Leben; denn faft auf dem ganzen Wege wurden an den Felimänden heaende Vögel angetrof fen, und hier und dort fand sich unter den Deckt-tönen etwas Vegetation vor. Auch an Spuren von Füchsen fehlte es nicht. Tros der großen Schwierigkei ten, die das eisbedeette Jnnere bot, wo ein Gebirgeng nach dem andern den Weg hemmte, traf die Expedition nach dreiwöchiger Reise wohlbehalten an dem Ziel, der Kingsbai. ein. Bei der zweiten Expedition bildeten vorwiegend die Küstengebiete von der Dänischen Jnsel' bis zur Kingsbai hinab sowie das Prinz-Charles-Vor land das Arbeitsfeld der Erst-edition Auch das wenig betannte Gletfcherge biet »Die sieben Eiöberge«, zwischen der Croßbai und der Maddalenenbai gelegen. wurde erforscht. Das Ergebnisz der beiden Jsachsen schen Expeditionen besteht in der Ver messung eines etwa 400 Quadratwu len großen Landgebiets und in um sangreichen geologischen Forschungen, die dieAusarbeitung einer geologischen starte ermöglicht haben. Ferner san den eingehende Gletschersorschungen statt, die sich insbesondere auch aus die Geschwindigleit der spiybergischen Gletschermassen bezogen, und die unt so werthvoller sind, als derartige Ge schwindigkeitsmessungen, soweit re tannt ist, in Spiybergen noch nicht ausgeführt wurden. Die Geologen haben eineMenge Versteinerungen rnit gebracht, und reichhaltig ist auch das von Frau Dieset gesammelte botani sche Material. Diese Dame soll über haupt während ihres Aufenthalts aus Spigbergen eine vorzügliche Arbeit vollbracht haben. Schließlich ist zu erwähnen, daß die tartographischen Arbeiten. die an der Miste ausgeführt werden, groszen prats tischen Werth haben, indem nun der Schiffahrt zuverlässige Karten über die Kingsbai zur Verfügung stehen. Nicht nur der Touristenvertehr, son dern auch die begonnene Ausbeutung der Kohlenreichthiimer Spihbergens siihrt immer zahlreichere Damoser nach diesem Polarland, iiber reisen Hasenverhiiltnisse daher den Seelen ten genaue Angaben willtommen find. Somit bilden die beiden wissenschaft lichenEroeditioneanachsens ein werth volles Glied in der Soilzbergensors schung, die schon seit langem eins der interessantesten Blätter in der Ge schichte der arttischen Reisen ist, aber noch keineswegs als abgeschlossen be trachtet werden lann. Daher ist es denn auch mit Freuden zn begrüßen, dass Rittmeister Jsachsen bereits den Plan zu einer neuen wis senschastlichen SoitbsergensExpedition ausgearbeitet hat. »Der hauptzweck ;dieser Expedition sind topographische »und geologische Austliirungsarbeiten in dem Gebiete zwischen dem Eissiord ; nnd dem Glockensund lVelsu d) sowie sErlundung der Gletscher zwt chen der sKingsbai und dem Eissjord Die Eroeditionsarbeiten werden zwei Jahre, 1909 und 1910, in Anspruch nehmen; doch soll hierbei eine Ueber tvinterung nicht stattfinden. »Jch begreife wirllich nicht, wie Sie, here Professor, dem talentlafen Fel. Smitb auch noch taten lönnen, tlne musitalischen Studien in Paris zu vollenden. Aus der wird ja im Leben leine Pianistins Sie spielt ja gerade zu jämmerlich!« — Musilprofessar: «Eben darum, lieber Freund! Jch rochne mit ihr .im gleichen hause!« If f is Gattin eines Dramatilers: .Warum suchst du zu deinem neuen Stätte einen CampagnonV — Dramatitee: »Ach ich bitt’ dich sStelle du dich mal Ia matterseelenallein auf dieViihne, wenn sie ringsum pfeifen!« se si · Ver-elimi »Es tst schon siitchterlich, wie mein Gedächtnis nachlößU Drei Dinge kann ich mir absolut nicht mertent erstens »Namen«, zweitens » Sen-« . und drittens — — seht half Ich das schon wieder vergessen!«