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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 22, 1909)
Das Burgfräulein. IOICI von Friedrid Friedrich (16· Fortsetzung) De Meletzten müssen fort von Vett« sprach sder Arzt, nachdem ei de Unzlijcklirhen untersucht und von der Sei-Here ihrer Verletzunan fiel; Eise-sengt hatte; »hier kann ich sie nicht genügend verbinden!« · ·Jeh will sie Alle auf nsein Gut bei-gen lassen, dort sollen sie gepflegt werde-VI bemerlte Eva. »Der Weg ift zu weit, ich befürch te, laß Mhrere den Transport nicht ertragen würden«, entgegnete Kurt III blickte sich priifend um. Jn des Nähe stand eine Scheuer. sise schien ihm zur Aufnahme der Unglücklicben am geeignetsten »Wem gehört das Gebäu-det« fragte er. -,,M«ir«, gab Eva zur Antwort «Dans wollen wir die Ver-letzten dorthin brian Eassen«, fuhr Werneck fort; »ein bequemes Lager fiir sie wird sich wshl herstellen lajsen.« »Aus-en Sie Sorge, daß Alles, was irgend nöthig ist, Betten. Linnen - und Matesasern von dem Gute bott hin sitt-acht werd,« wandte sich Eva an den in der Nähe stehenden Inst-et tor ihres Gutes. »Es soll Alleg, was in meinen Kräften steht, für die Pfle Ie Dr Un lett-Moden gethan werden« « M tra fvfort Vorkehrungen um die Oerlesten in das nahe Gebäude III-M zu lassen; Eva mintte ihn in fich. »Den Doktor-, ift für irgend ei nen der unglücklich-en Männer Geist-di voeharlden?« fragte sie mit leise be ten-der Stimme. Wer-nett zögerte mii der Antwort: du er die Wahrheit lagen-Z Was hal das Berichweiaen derselben, da er sie doch nicht lange geheim halten rennst »Ich habe sie noch nicht arnau un ter-fachen können, doch befriraite ich für Æhrerr.j entgegnete er. »O Gott!« rief Eva, die Hände nor das Mast presseiw. »Ich wer-de Alles, was in meinen Krä en steht, auf-bieten, um iie zu ret ten«. sprach Kurt beruhigend. Eva vermochte nicht zu antworten, ihre sanft fo stolze Gestalt schien plötz lich gebrochen zu fein. M Vers-Indien wurden in das sahe Gebäude gebracht, Arthur war dabei behitlflich Barbara wich den Unglücklithen nicht von der Seite, sie hatte ein ähnliches Geschick felbji durchlebt Renan trat zu Eva. Echte heim«, hat er; »der Anblick IIIDUngliicks Liber ftejgt Deine Kräfte, Du leidrsk ds durch, Wuhelfen zu können« Eva «·ttselte ablehnend mit dem Ufe- .,Jb bleibe hier!« entgegnete sie; »ich habe sdas Unglück verschuldet desbalb tvill ich es auch mit ertragen« Neuen-S Bitten blieben erfolglos, er wandte sich wieder den Arbeitern u, welche alle Kräfte aufboten Außer alten Riiie fehlte noch ein anderer Lisetten Wohl war wenig Hoffnung vorhanden daß sie noch lebten; es galt, ibre Leichname unter dein Schut te aufzufinden Und sie wurden aufs gefunden. -—— Beide todt. . » Während der Arbeit hatten met Männer erzählt, wie Das Unsalück aesi schehen war. Ohne Vorteickten wars die Wand eingestürzt; sie hatten diei Gefahr indessen gekannt und wareni fast mit Gewalt, durch date Verfvre Z chnnaen von dem Fräulein, zi- der Ae beit bewogen war-den. Finsteke Blicke wurden auf die jun« ge Guts-herein geworfen »Sie triiatk die Zchuid des ganzen Unglücks!« rief einer der Arbeiter-. »Der Weg sollt-i in wenigen Tagen fertig sein. sie hörte nicht auf die Mahnungen Carl sen’s, der sie auf die Gefahr aufmenk iatn machte!« »Sie wollte nicht darauf bören!« tief ein Anderer: »was staat sie dar nach, ob Fwei arme Arbeiter todt und mehrere schwer verwundet sind!« Die Stimmuna wurde immer erbit teter und die Erbitternna immer lan ter; schon wurden Drohungen gegen Eva ausgernfenx Renno hörte es; et »We- daß es veraebens fein würde, die«Arbeiter in ihrer Aufregung zur Ruh-.- zu ermahnem er trat zu Eva,1 um sie noch einmal zur Heimtebe zu bestreiten Wieder Xehnte Eva dies ab. »M’ es«. bat Renne; »die Män ser sind erbittert sie behaupten, Du kennest die Schuld Oes Unglücks und Elbe-! bereits Drohungen ausgeste ts. »Gegen Denj« tfragte Eva, indem e. »Gege- ÆP aab Renno zur Ant wort-: kalt-set nie-befugt. so lange M M , pied Die Niemand koste sieh in Evas If vI- . GMDZM " « MTMNM ist-« - »Seid ruhig!« rief Renno befeh lend. »Ein-h ist kein Unrecht gesche hen!« »Auch wohl Demn nicht, die todt daliegen!« erwiderte Konrad-; »sie sind trotz der drohenden Gefahr fast ge zwungen worden-weiter zu arbeiten —- wir wollen unsere Kameraden räche-M «Er hat Rechts« —- er hat Rechts« riefen die Arbeiter und dransen dro hend sor. Eva sah sie nahen, sie hatte die Lippen auf einander gepreßt, ihre Augen leucht-isten: furchtlos stand sie da, ohne einen Schritt zuriickzutöeii. aku. Renno span den Vordiingenden; entgegen. »Zurück« rief er; »seidl Jhr wahnsinnig geworden? — Nicht( einen Schritt weiter, oder ich werde Euch mit Gewalt zur Vernunft zu rückführen-V - Er hatte eine Hacke ergriffen und hielt sie drohend gefaßt. »s- Konrad wollte sich ihm entgegenwerfen, er wurde von seinen Kameraden zur-Zick gehaltem die Arbeiter drangen nicht weiter vor. »Komm, komms« drängte Ren-no in Eva; er erfaßte ihren Arm und zog sie fasft mit Gewalt mit sich. Auf dein Gute angelangt, brach die Erregte und auf den Tod Bett-Eine phnmächtig zufammen, ihre Kräfte nichten nicht mehr aug· Selbst bis in das Herrenhaus hatte sich die Beitürzung und Verwirrung des Unglücks erstreckt, die Dienerichaft war noch der Unglücksstiitte geeilt und noch nicht zurück etehrt. es war zu Evas Bedienung iemand da. Rentw eilte nach Wasser, nach welchem die Iiaft Ohnmächtige verlangte. Nur Mina von Hennebera schien durch den traurig-en Fall wenig er ichiiltert zu sein. Das Unglück hatte Fja nur Arme und Arbeiter betroffen, . und mit ihnen Mitleid zu empfinden. swar sie nicht irn Stande; der Tod ih rer Lieblingslatze würde sie hundert nsal fchmerzlicher berührt haben. »Ich begreife nicht« wie Du Dich dadurch io seh-r aufregen lassen lannfi«, sprach sie zu ihrer Nichte. Diese antwortete nicht« sondern machte mit der Hand nur eine unwil lig abwehrende Bewegung Jn dem hassflur waren mehrere von Wemrck abgesandte Männer er schienen, um Letnen und Betten zu holen. ,Gieb Alles hin!« rief Eva. Meiner zögerte. »Diese Menschen sol len Deine Betten «henusen?" fragte ie. Es ift für die Berwundeten8« rief einer der Arbeiter, welcher diese Frage gehört hatte. »Geh ihnen das Gemänfehtez ei soll Alles für die Unglücklichen aeichehen«. wie-verhalte Eva, da sie selb noch nicht genua Kraft befas, das rlan gen der Männer zu erfüllen. Unwillig kam Mina den Worten ihrer Nickite nach. L »Die Männer klagten Tiber das Un glüc, welches tbre Kameraden betrof fen harte. »Meine Nichte wird fse da für bezahlen«, erwiderte Mino berz los. »Kann sie auch die Todten durch Wslt um Leben surückrufen?« riefen Die Arbeiter Unwtllig: »Nun sie be -»1tslen. wenn Carlsen und Heß idt Leben l-Inq einen frechen Körper be halten?-« Fräulein Min-: fand dtele Worte so frech, daß sie tausm eine Antwort ba rauf hatte. »Ich würde Ihnen aar nichts qebenk -—- es sind jaJrur Arbei ter!« rief sie und schloß die Thür- hin ter sich. Sie hörte vie Worte derEntriistung, welche über sie ausgerissen wurden, nickt mehr. Ihre herzlose Aeußerung hstte die Männer auf das Hektigfte er bittert; sie tagen die empfangenen Sa cken zu den Berlesten und erzählten ihren Kameraden die Worte des alten Fräuleins. Werneck war nrit den Verlenten be ;t"chäftigt und lot Alles aus« ihr Ge schick zu erleichtern. wobei Barbare idm bitltreich zur hand qing· Carlsen und Heß waren ajn bist-ersten ver letet: als er Beide sorgfältig unter slncht und verbunden hatte, trat er ei nen Augenblick zur Seite· uns-sich zu erholern Gefahr fiir sie vorhanden?«. fng e Pathe-IT « J »Ja«, gab Wemeck zur Antwort: »Hei- gebe ich M, Carllen VIIM hoffe ich zu rette-U Die junge Wittwe starrte Mem vor sich bin· «Barbara«, fuhr Furt fort, »Alle, welche biet liegen-, bei-tiefen der totg la Pflan, nnrse « von ebnen hoben ngelifrise in der , wollen Sie sich derselben CWI Sie wi eu, wie vol-l einein Meere eine r Wegen-de band that bleiben Sie hier nnd Dritter-W sie mtchk Blick zu beruhigen suchte, leise dass-Eure chen.innr unmöglich wur. Einige Zeit lang ließ Werned die Alte gewähren, dann fii rte er sie fast mit Gewalt fort. »Ihr Sohn bedarf der Ruhe, Sie dürfen ihn nicht cul regen«, sprach er. Die Alte verlangte, daß Eier Sohn in ihre Wohnung gebracht werde, sie wollte ihn pflegen. »Lassen Sie ihn hier«« fuhr der Doktor fort, »denn hier ist er in den besten Händ-km Sie würden Ihn durch JlIren Schmerz nur aufregen und Ihre Kräfte würden zu seiner Pflege nicht rusreichen.« Die Frau war nur schwer dazu zu bewegen; als indessen auch Bari-ern sie darum bat und versicherte· daß sie ihren Sohn auf das Sorgiatniie pfle gen werde, gal- sie endlich nxch Der Einflhtt der Beten-and halte ! das ganze Dorf in die größte Aufre gung versetzt Die ttlrsbeiten welche nach dein Rettuniqewerle ihrer un glücklichen Kameraden file diesen Tag nicht zur Arbeit zuriickqelehrt waren. hrtten sich ian stimmtljch in der Dorf-: schenke versammelt um dort das Ge schehene noch einmal zu besprechen. Die ohnehin bereite auiutkeglen Ge mütber wurden durch das Bier und den Branntwein noch erhitzter. Die Erbitterung gegen das itan Burg fräulein. deren Troh nicht ohneGrund das ganze Ungliick zur Last gelegt wurde, hatte noch nicht nnd-gelassen: da traten die Männer, welche iiir die Ver-legten Leinen von dem Gute ge holt hatten. in das Zimmer und er zählten Mino von Denneberg’s herz lolen Worte. Dies hatte noch e lehlt, um die Erbitterung auf ·e höchste Spihe zu treiben. »Ist hört Ihr. wie gering diese adeligeSipve von uns denll!« rief» einer der Männer; »wir sind ja nuel Arbeiters —- Mit wenigen Thalern glauben sie uns abfinden zu lönnen, wenn wir durch ihre Schuld elend und« zum Krüppel werden!« »Als Carlien der stolzen Gutsbe sitzerin heute Morgen sagte, er könne die Verantwortung nicht aus sich lu den, daß wir uns solcher Gefahr aus-s ietzen«, fuhr ein Art-derer fort. sagte sie, sie wolle die Verantwortung übernehmen Jeyt wollen wir sie beim Wort nehmen; sie foll uns das Leben der beiden Todten zurückgeben — sie soll Caelsen und heß ——- sie iotl alk die Berlesten wieder gesund machen!« »Da! sie tro t auf ihren Its-ich thum!« fielen brere ein: «ift ilfr Leben mebr als das unferige2swir wollen sie an die Verantwortung er innern! sie soll das Geschehene beißen und mit ihr die Alte, deren Herz nie ein Gefühl des Mitleids gekannt bat, —- die zu stolz ift, utn den Gruß eines Arbeiters zu ertvidern!« »Aus zum Gute! —— zum herren bausei wir wollen unsere Kameraden rächen! riefen Viele. Einige Befonnenere suchten die Er reqten Zurückzuhwiten «Wir wollen zum Gut-l« rief Kon rad, indem er auf den Tisch spranq. »Die Alte bot gesagt, die Gutsherrin krerde das Leben der Tod«-n und die Gesundheit der Verlekten mit Geld bezahlen, »- ste soll uns sagen. wie hoch sie das Leben und die Mund beit eines Arbeiters schåstt —- llen wir uns noch länger drücken und zu all' dem Unglücke noch verhöhnen luf ien? —— Das Maß ist voll! —- Folgt mir; wir wollen sehen, wie tbeuer das Leben der Adeligen ist! Ein Leben-hu ben sie auch nur!' « Er sprung vom Tische und stürmte aus Dein haufe, die Anderen folgten ihn-, und in höchster Aufregung, mit Aexten und hacken, mit Kniitteln und Steinen bewaffnet, zog der hause zur Pleßburg. Ulbert Renno war, um Eva zu be rubigen, nach dein Gebäude geritt, in welchem die Ver-wandten lagen, und soeben zum Gute zueiickgetehrt. Eva richtete fragend den Blick auf ihn, als er wieder zu ihr in das Zimmer trat: der Abend diinnnerte bereits. Kennst Gesicht verhieß eine wenig- beruhigende Nachricht l i i Am i i »Wie ttelrt est tragte tie, als Renno schwieg »Der Doktor bat Deß aufaegeben " »Und Carlfen?« »Er hofft ihn retten zu können, ob 7cbon ei den Umfang der inneren Ver letzung nicht qenau ertennen tann und noch nicht weiß, welchen Berlan sie nimmt.' Eva blickte starr vor sich hin. »Wie fteht es mit den anderen Verleytenf fragte sie endlich weiter. »Für sie ist teine Gefahr vorhan den, obschon einige Wochen vorüber gelsien sioertpm ehe sie völlig wieder ge ne en.« » »Ich will sie für Alles entschiid" n, I wenn nur ihr Leben erhalten blei l« rief Eva. »Und wenn sie nie wieder die hanc- zur Arbeit rühren können, to soll doch Keiner von ihnen Noth, leiden!« »Verspeis- nicht zu viell« bemerkte A. Eva überhörte diese Wort-. »Ist Dr. Werneck noch wett« fragte sie. »Ja, er will auch die Nacht über dort bleiben, mn sofort zur Band zu lein, wenn der Zustand eines der-tran ken sich verschlinmiert.« »Er bietet Alles aut, uin die Un glücklichen zu retten und ihr Geschick zu erte irr-", etei Arme, der dein Doktor · dem Transporte der Vet leiten nach der Scheuer bebütflich ge tän- DMI est »st. »O n zur - te. Ets- W sieh-I- t m M glück der Männer ihm zu Heeren ging-" «»»J»ch werde ihm ewia dankbar da tuk tein«. bemerkte Eva. »Ich finde die Theilnahme nicht mehr als netiitlich«. wars Mino scharf ein: .seine Vorfahren gehörten dem selben Stande an, außerdem leistet ihm is. wie ich gehört nah-, Bart-am Gesellschafts-« - « Eva liuckte unwillig zusammen .Iante, Ich alawbe ee ist nicht die Zeit und vie Veranlassung zu solch« bit teten Bester n«, sprach sie ernst. Die alte detz ose Dame richtete sich stolz empor. «Meine Vorfahren gehörten nicht dem Arbeiterstande an nnd doch habe auch ich den Ungliiellichen beigestan den!« riet Atti-un »ich meine. es ge: hört nickt mehr dazu als ein mensch lcicksek Gefühl s-- nnd ein menschliches erz;" Die alte Dame war-s dem Lieutei nant einen sehr bitteren und döien Blick zu. .Was der Herr Lieutersant thut, lütrtmert mich nichts« entgegnete sie spitz: »ich meine, auch im Unglück» giebt es immer noch eine Schnan zwischen uns und diesen Masche-n.’ Man Des-könnt sie nur. wenn man ih nen iolclke Rücksichten erweisl.« i Armut wollte hieraus antworten,; in dem Augenblicke stürzte ein Dieners aufgeregt in das Zimmer-. »Die Ar beiter rücken ans doi Gut zuk« riet er. »Was wollen sie-s« fragte Rennn »Sie End mit Aetten und Hecken « bewaffnet. -—- stoßen wilde Drohungeni - aus und rufen-baß sie den Tod ihrer Inneran rächen wollen!" Eva nsar ausgesprunaen, bleich stand sie da. »An wem wollen sie sich tä chen?« fragte sie. »An Ihnen nnd an Fräulein von Henneberg, welche gesagt hat. das Un aliick werde mit Geld bezahlt werden!« »Da. diese Joche-W ries Mino von Hennekem — 4 l »Ich werde sie em.trten". tpram die Burqiriiulein indem sie sich ents ichlossen ums-liste. »Die Männer drangen bereits mit lautem Geschrei auf den Gutshoi ge gen ris- berrenhaus vor. .(.5v.1, ich bitte Dich, laß mich mit den Leuten verkehren. ich werde sie be ruhiaen". bat Rennm »Ich fürchte sie nicht". qah Eva zur Antwort: »!.2ae ihnen. daß Keiner von ihnen mein Haus zu betreten wagt! Ich will iiir die Verletzten thun, was in meinen Kräften steht. mehr tann ich nicht« »Ich werde Dir beistehen!« rief Ar ttiur entschlossen; »Dir ioll Niemand zu nahe treten!« Mina war i einen Sessel aesunlen und rief nnchpWasserJ ihr Ruf ver hallte jedoch ungehört in dein lauten Schrei der Arbeiter, welche bereits vor dem hause erschienen waren. Renno öffnete die aus einen Halten führende Thär und trat hinau »Was wollt Ihri« rief er den Auf regten zu. »Unsere todåen Kameraden rächen!' schrie der aufgeregte haufen. - »Das alte Fräulein hat gesagt. vie Gesundheit und das Leben unserer Kameraden würde mit Geld besahltF ries einer der Männer: jetzt soll sie sa gen, wie hoch sie das Leben eines Ar beiters ichäht und dann werden wir sehen, wie viel ihr eigenes Leben werth ist! Sie hat der Welt nie aenüktL Sie ist zu stolz, um den Gruß eines Ar .heiters zu erwidern, jeyt ioll sie vor ihnen·erzittern!« — — «Schlagt sie todt! schlagt die gnn Sippschaft todt, denn sie taugen A e nichti!'· schrie der wilde haufen; «drknat in’s hatt-! —— Schlagt sie todt!« »Zurück!« rief Rennoz «den ersten, der das dates zu betreten wagt, schieße ich niwerP — Er riß einen Ren-wer aus der Ta Me und hielt ihn drohend vor; vie änner wichen streitet Die Diener hatten die Hausthiir umschlossen f » » »Ich werde Dich uniernutzen", sprach Eva zu ibrern Verlobien; sie hielt ein Jagdaewehr in der Hand unsd ihr Auge blickte io entschlossen, daß; man es ihr ansah, fie märde das» Aeußersie gethan haben. » . Uuch Aribur hatte sich bewaffnet «« r Lieutenant, reiten Sie kzur Sta , holen Sie Militär, daß es den Pöbel niederlchießt!« rief Mina von ihrem Sessel aus, von dem sie sich nicht zu erheben vermochte. Aether antworte nicht darauf. Das Lärmen vor dem Hause wurde immer lauter, die erbitterten Männer suchten. da die Thür verschlossen war, durch vie Fetsier in das Zimmer zu drin gen. »Zurück« rief Renno noch einmal drohend Oie Gefahr für die Bewohner des herrenhaules war in der That groß, denn elang es nichi, vie Arbeiter zu eiitzvgaliem so war von ihrer Erbit terung das Schlimmste zu erwartet-. Eva stand an dem offenen Fenster, das Gewehr in der Band· Da eilte Varbara über den M und wars sich den anfgere ten Miinnern entgegen. nriiai zu !« rief sie, beide Arme a htend ae das Herrenqu wie lchlihend aus reckendz »was wollt Ihr beginnen? —- th das Unglück noch M;«groß genug? —- Konratz auch «Uir wollen untere unglückliche-r QFneraden rächen!« erwiederie Kon ea . »Wir wollen« in das haust« schrie »der sen. « ur Iber meine Leiche wer-bei Ihr is dasselbe dringenl« rief Verbots eniWess « g » , A,-;-i Cis-— Wernett drängte sich in diesen Lin penbiict due-Cz die dichte Menge; er säh i Eva mit been gespannten Gewehr-e am Fenster stehen: neither Kraft der Ver «.,zrreiflung rang er sich direct und sprang durch ein Fenster in dzs Heers; in Eis-III Zimmer stiirzte er. »Um Gottesmann halten Sie ejnsp riet er Fräulein v. Hanitein za «Wir wollen die Frechen ziichtigen!« entgegnete Reis-no Kurtspranq auf ist-a zu, um ils-r das Gewehr zu entreiße-L »Weder Sie nicht zur Mörderint —- Rasen Sie ficht ein unabsehbaren Unglück herbeik« rief er. · , Er hatte das Gewehr aeiaß:, es ent lud sich. während er ex- Enge-Hand entrann: zun- Glück aing Per cckiusr zu doch, nnr Jemand zu treuen. Eos --wc1r erschreckt Zuriieigetretem ein Schrei der Entrüstunn Qtvurde J draußen laut. . » . »Sie wagt zu ichießent'« riet eine "Stirn!ne: »in das Haus« -- schlagt sie todt!« Renan war an das Fenster gesprun gen und hatte den Revoloet erlesbenx ein Stein trzf ihn, ehe er geschossen hatte. an die Stirn. halb des-unange los taumelte er zurück. lFortseßung solgtJ Der Rufens-. « Dammes-te von Adolf Stark Schwerfällia stieg Frau Miiller aus sxnd blickte sich ans dem leeren Bahn tteiq enn .Natiirlich. tein Mensch da. weder der Iris noch die Lise. - Auf diese Dienstboten kann man sich doch gar nicht verlassenk« here Müller seufzte. Jetzt war der Moment gekommen. den er solange binausnescholsen Aber gesagt werden mußte es deckt Also hab er mit xchiichterner Stimme on: «Die Lise nnd der Fritz. ja, weißt Tu. liebes keins-, die lönnen auch nicht gut hier km." .Wie’ Worum nickt?" «Minilich, wir hatten doch ursprüng lich die Absicht, erst in acht Tagen heimzukehren, und haben die beiden »Ich für solange beurlaubt!« . »Als ob ich das nicht alles längst n-iißie. Aber als ich mich entschtaß, eine Woche trüber nach Hause zu rei ten« bade ich lpiort an die Liie aeichries ben, und auch an den Fritz. Deswe gen müßten sie also an der Bahn lein.'· »Aber wenn sie nicht tönnekx?!« herr Müller naan allen seinen Mut zusammen Nämlich die Briefe, weiche Du ge scksrieben bnit habe ich heute morgen in meiner Rocktasche gefunden Jeb ber gask sie in den Maßen zu stecken« Er senkte das Haupt und erwartete das Ungewitter, das sich über ibn ent laden würde. Aber Frau Müller war in allen Lebenslagen eine praltische Person« Die Gardinenprediat blieb ihrem Alten natürlich nicht erspart. aber das batte Zeit bis nachher-. Jeht galt es, die Situation zu llören. »Du bitt doch ein unberbesserlicher -— —·— na! So etwas tann nur,Dir bassiren Was sangen wir fest bei Nacht an, ohne den Wohnungsschlüss sel?" Er athinete ans. »Q, was das betrifft. tannit Du rn lxig sein. liebes Kind. Den Haus ichlüfsel trage ich ja immer bei nur« .Nati.irlich!« »Und auch den Schlafzimmerschlüis iel habe ich bei der Ablabrt einaelteetL Wir brauchen also nur die Hintertrevpe hinaufzugehen dieSchlafzimtnertbürr. die aus den kleinen Vorplatz mündet, in öffnen, und sind zu haufe. Den Weg finde ich-irrt Dunkan . - Bot Dem Dummste liarnsesr noar zahlreiche Miethwagen Herr Müller niiihlte mit Bedacht ein Gesamt das »in ältesten und llappriasten aussah. Er hatte sich nicht getäuscht. Der Kar ren machte beim Fuhren ein solches Geräusch, das; man sein eigenes Wort -·«cht hören lonnte und Frau Müller sdie sil: die Fahrt aevlante Gardinen predigt zum zweitenmal verschieben mußte. · So aelangte herr Müller verhält niszmäßig wohlhehalten in seinSchlafii zimtner. Seufzend tastete er nach dem »Am-pl der elektrischen Leitung« Jeht ltcm das unvermeidliche Aber was war das ? an Dunllen fiihlte er, wie die Finger seiner Ehe lsiilste seinen Arm umspannten und ihre Stimme, sa leise, wie er sie noch nie gehört, hauchte in sein Ohr: »Du« Karl —- »s« »Was denn9« »Ist, nicht to laut —— —-« —« Schau hin, dort. ivie Thüre zum Spei sezimrner —- ·-— —" »Ich sehe nichts in der Duntelheit!« .,—Leise! Unten. der Spalt« es schirns mert Licht durch!' Wirtlich. jetzt sah er es auch. Was hatte das zu bedeute-If Mitinle lauschten die beiden. Deutlich hörten sie eine rauh-, ihnen unbekannte Mön nerstimrne. »Gut-reicher l« hauchte Frau Mul ler; ihr drohten die Sinne zu schwin den, sit sah sich bereits ilheriallen und ermordet. Sen-Zielet gefährlichen Lage bewie ihsGatte eine staunentmerthe Geistes gegentvart. Mit einer Geschwindig ·teit, die man ihm bei feinem Mir-Ir untsang tauni zugetraut hätte. reli rlrte er au den Port-lah, vie Gattin nach si zie d, und athmte ertt tote ver au , als er die Zimmerthilre leise i i- -—:—-t; isi - k --: ins Schloß gedrTickt nnd Isen Sikliiiiel von außen jin-gedreht hatte Auf dem Bei-plus hielten sie iliis sternd Kriensrad »Wie, wenn wie die Leute im zwei ten Stock Mien?« »Die find in noch in der Sommer llrilche. Der Portier der alte, schwer börige Kerl, ifi fobald nicht wach zu betornrnen Das beste ift nnr geben zur nächften Polizeistatinnf Seite an Seite tatteten fre die Treppe binali schlossen dashanstbor auf und eilten davon. Erft ietzt fiel ei Müller ein. daß er garnicht wußte. wo die nächste Polizeimacht war. Ein k rem der begegnete ihnen. und Miiller prach« ihn an. »Die Polizeiwache? Was wollen Sie IdcrtLV - Müller dsmpfte feine Stimme. aBei n·.ir in der Wohnung find Einbrecher.' »Einbrecher? Das ift ja febr inter eiiant. Die möchte ich mir einmal an sehen« Entsetzt itarrte Müller den Maan on, der ein in fonderbares Verlangen empfand-. Auf einmal tam ilnn die Erleuchtung. »Sie find wohl fele Polizeibeamter9« Der Fremde lachte. Hain-g erra tbenl Geheimpolizift Schulze. Na, seht belcbreiben Sie mir die Geschichte einmal nahm« Müller that es n. schilderte mit der dentbarftrn Genauigkeit das Vergebl lene. wobei seine Frau. falls er ein De stail vergaß, aushalt. Gebetmpolizift ; Schulze zeigte ficb lebe befriedigt Er nickte iiiters und fragte dann: » ben l 1«Jn dem Zimmer, wo die Verbrecher lsind nur weniges Silberzeug. Aber nebenan im Schlafzimmer da liebt der eiierne Geldlchrant mit oern ganzen Schmuck meiner Frau nnd ein paar l laufend Mart Baargeld.« WNun der Geldlchrant ist wohl ver schlossen?' «Freilich, immer. Den ein-en Schlitt sel tmae ich bei mir, und das Duplitat hat meine Frau in ihrem bunt-titsch Öen.« Jm gleichen Moment stieß Frau Müller einen lmitenSchrei aug. »Mein TöschcherL ich habe es im Schlaszimmer lieben lassen.'· here Schnlze runzelte die Stirne. ,,Hm. das ist total. Wenn die Bur tetsen den Schlüssel sinden. dann « jetit heißt es schnell handeln. Eil-n Sie rasch auf die nächste Polizeista-— tion, am Hasenberg.« »O, so weit, das ist in snst eine »Stunde.·" stiilinte Herr Müller. F «Ia, die nähere Statian ist meinen itan geschlossen, wegen « wegen Lokal reinigung. Also aelten Sie nnd holen Sie Hilfe. Inzwischen will ich die Burschen überwachen Wo hoben Sie den hausi- tmd 3immerlchliilsel?« «Was, Sie wollen« - —- so allein --'« bewunderte Frau Müller. »O, ich iiirchte mich nicht! Doch wir baden teine Zeit zu verlieren!" Damit skilte der Mann von dannen. » here Miiller mußte zum Gsiick nicht jtveit laufen Zehn Minuten iviiter itrqs er einen Polizisten. der ihm eine Polizeimnche ganz in der Nähe nach wies. Dort brachte er seine Erzäh lung vor. Kopfschiittelnd hörte der Kommi ar zu. «Gebeimpolizist Schulze? Kenne ich nicht. Das ist ja die reine llzerei. wenn nicht Schlimmeres-! Na. wir werden sehen. Jnspettor Mauer-, neh men Sie drei Mann Und gehen Sie mit dem Herrn-« Jn bertthigter Stimmung eilte das Ehepaar in sicherer Polizeigeselllchatt ieinem Hause zu. Das hausthor stand Possen, ebenso die Schlafzimmerthiir. Nach immer schimmerte dar- Licttt aus dein Nebenrimmer, unt- soeben hörte man die rauhe B stimme laut lachen. Mit triiftigem uck ris: annettor Mayer »die Thiir auf, gleichzeitig den Revqtner schußbereit haltend, wiiisrend Miller sich versieht-halber in den Hin tergrnnv zurückzog. Im selben Moment erscholl ein lau ter Schrei ans Frauenmunde Jm hellerleuchteten Speisezinnner stand Lise, und neben ihr, ein verlege nelt Lächeln aus dein breiten Gesicht, ein Soldat, der. wie die Speisereste bewie sen. soeben Frau Miillers Finan lshke angetan hatte. «!siämlich, weil der Franz, mein Schatz, keinen Urlaub gekriegt bat und weil sie bei Muttern ohnehin io wenig Platz haben, bin ich dagelslieben,« schluesizte Lise, »und bab’ ihn eingela den« und wir heirathen, wenn er vom Militär nach hause tommt, und die Wurst wäre ohnehin schimmelig gen-or den und — »s« Ein lautes Gelächter der Beamten, in welches here Müller mit einstimmte, verschlang den Nest der Rede und selbst die gestrenge Hausfrau empsand in der Freude darüber, daß leine Einbrecher unter ihrem Silber gehaust, eine sanfte Re ung und neigte zum Verzeihen. « lötzlich ries Müller: »Aber wo ist denn Herr Schulzei« Alle blickten einander an. . «Vielleicht noch im Schlaszimmee?« meinte Frau Müller. « Von einer bangen Ahnung ergeissen. stürzte ihr Gotte hinein, drehte das eleltrisehe Licht aus und sant mit einein iichzenden Seuszer aus den nächsten Stuhl. Der Geldschrant stand weit ossen und war leer. »Alle daseh ein Eint-ruchl« ries dee Polizeiinspelton »Ja. und ich Esel habe ihm Haus thür- undZtmmerichliissel ais-eben und ihm gesagt. wo er den Seh siel zum Geldschrant sindet," stöhnte Fluten