Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 22, 1909, Zweiter Theil, Image 12

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    « Humor vor Gericht
der Strassache Schmidt wider
· s erscheint als Privattliiger ein
i sit schon ergrautem Haupt-«
,, »Ist-than, der auch fein Alter
· H Jahre angiebt, während die
Fräulein Ida Müller,
XI der Bläthe des Lebens fteht.
Seh-sitzt erhielt eies Tages
Der thagten einen Brief, der
i nach feiner Ansicht beleidi
Redewendungen aufwies. So
es darin: »Sie alter, eitler Antei
· l sollten sich überhaupt schämen.
— nge Dame mit Jhren Bewer
W zu belästigen Ein fo jam
W Gefiell von Mann mit
Heisa Glase und ordinären Um
·Wformen hätte wahrhaftig Besse
U is thun Mit einem Wort: Sie
; Euren mir den Buckel lang rutfchenk
;,- Inf die Frage ob sie diesen Brief
Idee zweifellos beleidigend sei und der
TM dir Absicht zu deleidigen deut
zisch erkennen lasse geschrieben have
Jsttsrf die Angeklagte: »Der Herr hat
EM kurz vor der Abfassung des Brie
h gleichfalls schwer beleidigt. Er
CI mit wiederholt den Antrag ge
»sicht. mit ihm die Ehe einzugehen
Ifle daß ich mich darauf bestimmt er
- ' « . Jch mochte ihn nicht
M dirette Ablehnung seiner Be
Ietcmng tränken «
M. Ontn Privattläger der hier
Geanftenanfall fingirt, um sein
Fast-neu auszudrücken): Unterlassen
Ost das! Sie tommen später iumi
IN nnd dürfen die Angeklagte nicht
stuterbrechen
" Insekt- herr Schmidt setzte trotz- ’
Des feine Bett-erbringen fort undi
Judte auch regelmäßig Geburtstags- !
sichenth die ich nicht zurückfandte,
-T.-ts fein Gefühl zu schonen obwohl
se mir keineswegs mgenehm waren.
Wieder leises Huften des Privattlä
Vet) Da sandte mir Herr Schmidt
CI meinem letten Geburtstage eine
«
«·Iije ins haus, die weiter nichts ent
hielt, als einen großen Hampelmann
Und einen Begleitbrief, den ich mit
sedracht habe. Er lautete: »Mein
stänleink Da Sie gern mit Män
nern spielen, sende ich ihnen als letz
tes Lebenszeichen. das Sie von mir
erhalten, beiliegendes Spielzeug.
Möge es den Zweck erfüllen, Jhnen
sli harmlofes Spiel zur Zerstreuung
in Ihren Mußeftunden zu dienen
Crgedenfi A. Schmidt.' Der Pri
Mkliiger hat mich durch diesen Brief
offenbar als eine Kolette bezeichnen
lstellten, die am Spiel mit Männer
M gefallen findet. Ich mußte;
sieh hierdurch beleidigt fühlen und
schrieb in der Erregung den Brief, der
ftnir diese Anklage zugezogen hat
Vors. (zu dem Prioatlliiger): Fiir
ein feineres weibliche-s Empfinden ist
die Zusendung eines Hampelmannes
seit einem solchen Brief allerdings
verleVenU Hat ihnen denn die An
geklagte eine Veranlassung gegeben, in(
diesem Tone an sie zu schreiben?
Prioatllu Sie hat rnir die Augen«
iidetihren wahren Charalter geöffneti
allerdings ohne es zu wollen So
gegen Mitte Mai gehe ich eines Abends »
Iegen elf Uhr langsam die Lindeni
entlang. Jch lam aus einer Ver
sammlung und war in Gedanken ver
sunken. Da höre ich, wie ein Herr-,
der vor rnir geht« zu einer Dame,
die an seinem Arme hängt, sagt:
»Willst Du nicht endlich diesem Herrn
Schmidt den Laufpaß geben, lieber
Schatz? Erliäre ihm doch offen, daß
Dr verlobt bist und daß seine Be
werbungen aussichtslos sind!« »Ja
doch,« antwortete die Dame, deren
Stimme ich sofort erkannte« »nur
noch etwas Geduld, lieber Otto. Am
Sonntag ist mein Geburtstag wie
Du weißt, da möchte ich doch noch das
·Cefehenl von dern alten Narren mit
fIhan Jch überzeugte mich nun
Idald, als ich an dem Pärchen vorbei
daß es Fräulein Müller war,
«e Angeklagte, die mich da einen al
ten Narren genannt hatte. Ich re
Unchirie mich durch die Zufendung
. des Dampeltnannet
- Both Wenn Sie den Nachweis
getheiltqu könnten, daß ein solches
( Uprsch zwischen der Angellagten
III IIihrkni damaligen Begleiter statt
» des hat, so wäre die Zusendung
hauptlinannei allerdings eine
ZW critil einer solchen Gesin
TM Der Privatlliiger beantragt
« den damaligen Begleiter der
» s , dessen Adresse er angibt.
M II laden. Das Gericht
" Intrage statt nnd be
« ,« einen seve- Ternin anzuhe
Ein unklar-es Gefecht
stichkieben von einem Fremdenlegios
när.
Ge missen amtlich wissen, ich stam
»1— St eegeutlich aus Perne in Sach
« II Un ich derbeeme5 aber ich will
« nich weiter affhcltes, katzukm das
.Ms1 bat mich välle in der Welt
. seit und ich bin Sie schließ
st ist- u stmösche Fremdeuckgipkk
und West Mich schon seit
M bei Tafel-kaum so
W Läbm durch.
Reisich de- dies ed: russ visit Feind,
da drieden da steht er, nnd däni moan
merk deite mal ornlich besahen Also
mir nich soul, un ich immer day-vi
- schen, mir pnlwern nss die Marottaner
los, egal im Rahmen der Algecirak
Ante, mir machten een bißchen Lanf
schritt und Titaljeurjesecht. un drieben
kalten se wie de Fliegen, die Nahet
las oder wie se sonst heeßen dhun. im
mir denken schon Bitte-an mir Ang
sange de in Batrie; mit eenrnal dreht
sich unser Osfizier um »und sagt:
«Fremdenlegioniire! eenen Qogenblick
halt! Jch habe mir nernlich geirrt, die
da driiden sind ja die Druppen von
den Sultan Addul AM, un der is ja
gar teen Sultan mehr, aber da ’n biß
chen nach links stehn die Druppen von
den Malen Hasid, der is Sie ville ge
fährlichen un nu wotIen rnir lieber usf
de anderen Machollas losseiern.«
Mir also halt-links pulvern ufs den
Hafid, un der Hasid putroert usf den
Aziz, un der Aziz palwert ufs uns, un
mit eemnal kommt een Adjutant anfe
sprengt, der schreit: »Frerndenlegio
närei Mehr nach rechts, da rechts
stehn sie nemlich. die Spanier-, und die
sind uns hier dille mhr im Wege wie
die Marottaner.« Also mir nach
- rechts pultvern usf de Spanier, und de
Spanier pulwern uss den Aziz, und
desr Aziz pulwert ufs den hasid. und;
der Hasid pnlwert uss uns, und de
Spanier pultvern doch en bißchen nss
uni. und eene holde Stunde später
mischt sich doch noch de Polizeitruppe
von den Oberst Müller aus der
Schweiz in das Scharmitzel und die
Jrregulären von den Buchta ben Bag
dadi kommen dazwischen, und die pul
wern uss den hosid, und der Hasid
pultoert uis den Müller-, und der
Müller pulroert uss de Spanier, und
de Spanier pulipern ufs den Aziz,
und der Aziz pulwert ufs die Jrregu
töten, und Ue Jrregulären pulvern
uff de Franzosen, und so entwickelt
sich een prachtvollcs Gefechtibild, wie
’S die Weltgeschichte, weeß Kneppchem
noch nich erläbt dat.
Wie die Sache nu eegentlich ausge
gangen is, des kann ich Se wertlich
nich so genau sagen, aber ich gloobe,
mir ham in dieser Veiterschlacht zweif
tnal gesiegt und sind siebenmal besiegt
worden, den eenen Feind hatn mir
ganz sicher ieberrurnpelt un den zwee
ten doch, aber der dritte Feind hat
uns ieberrumpelt, und der vierte
Feind hat den finften ieberrumdeli.
und der sechste Feind hat den siebenten
Feind dermaßen ieherrurndelt, daß
mir, wie mir rantainen, gar nischt
mähr zum ieberrumpeln vorfanden
wodrufs der achte Feind uns ieber
tumpelte, wovon er aber gar keinen
Vortheei hatte, weil mir inzwischen
den neinten Und den zehnten Feind,
die sich schon untereinander ieberrum
pelt hatten, ärscht recht ieberruinvel
ten. Denn so ’ne dichtige gediegene
Vetterschlacht in Marotto is Sie gar
nich so eenfach, wie Sie sich des der
beeme in Perne vorstellen, kennen Sie
schon glooven, Gott Strombachk
·«-.-.
sum Its ebne Künstler nicht
anhört.
Jn »Tit-Bits« erzählt Joseph Ben
net von dern Musilvirtuosen Halle fol
gendes Geschichtchen: Jn einer Gesell
schaft von Varveniis wurde hatte ei
nes Abends gebeten, von seiner wun
derbaren Kunst etwas zmn besten zu
geben Liebenslvürdig wie immer er
füllte er den Wunsch seiner Gastgeber,
doch vermochte seinSviel die Aufmerk
samteit der protzigen Gäste nicht zu
fesseln. Die Hausfrau. welche snnd
;daß die Musik, auch wenn man nichts
! zuhörte, die Unterhaltung sehr dringt, z
drang in ihn noch ein zweites und so- «
gar noch ein drittes Mal zu spielen,
indem sie voll Begeifterung erklärte,
schöner und immer erlesener als das
tonnte sich Halle nicht enthalten an
ihr fiir den Mangel an Aufmertsatm
teit eine feine, doch empfindliche Rache
zu nehmen« «Es hört ja doch Rie
mand »zu," sagte er. »Aber Sie
Charie5," rief ihre Lahyfchssi sinni
iich entrüstet über diese, ihrer Gesell
schaft zugemuthete TattlofigceiQ Aber
unbeirrt fuhr halte fort: »Nicht ein
mal Ew· Ladhschaft gerichte- zuzuhsi
ren, sonst hätten Sie doch unbedingt
hören müssen, daß ich Mc —
daiselbe Stück spielte·« . .«Sproch's,
erhob sich und ging auf
versehen- ,
daß jedes nachfolgende Stiick noch«
vorhergehende gewesen sei. Da aber.
Oelze aus papier-.
Jn Paris bat man auf Grundlage
der physikalischen Thatsache, daß Pa
pier ein lehr schlechter Mrmeleiter ist,
zum Schufe gegen den Einfluk der(
Kälte zu den menschlichen örper
Pelze aus Papier hergestellt Dieses»
herndariige, aus falerigern Papier her-i
gestellte Bekleidungiltiick wird unter
»dem Anzuge getragen und ist infolge
feiner Billigkeit ein beso rs guter
Schutz für die ärmere Mem-dg.
Ein solches hemd kostet nur ansg
Pfennige und ist mindestens acht Tage
zu tragen. Rechnet M die kalten
Wintermonote a November, Dezem
ber, Januar und - ehe-nah Jo sann der
arme Mann mit 16 bis 18 solcher Po
pierpelze oder kü- einenssosencuhvcwd
m dreiundeinhalb Mark N« gegen
Bli- lsrqnem lchüsew «
js ,
s. «
Seine stentfahrt
O· . o - i
etrzze von Mauern Lebt-rn
Er tarn mir mit ausaeitreeiten
Hände- entgegen:
.Rn. und Du ertenrift mich visit-ti-w
Frrttzeraiet Jo, Frager-tin den ich
seit drei Jahren nicht geiehen hatte.
und er war Tanz weiß geworden!
Ich sagte zu ihm
,.Du«t-aft Dieb ein wenig verän
dert. . . .
»Meine weißen Haare. nicht wahrt
Und wenn ich Trir stzqe, daß ein Mr
Stunden genügten L- nur ein r
Stunden ———"
Er fiüfterte den Kopf zwischen tei
igen Händen:
»Ob« weich’ eine Erinnerung! Wie
war es nur möglich, so etwas zu er
leben» und nicht tmhnsinnig zu wer;
den? Stetie Dir du Zürchterlichitr
und gleichzeitig das Einiachste vor —
böre » "
Er packte meinen Arm, und ruck
weife, in turzen Absätzen, with-, er
zählte er « und dann begriff ich feine
ergrauten Haare nnd die tiefen Fai
ten um reine Mundwintri.
»Bist fast zwei Jahren habe ich
mich in der Bretagne, in der Nähe
von Banne-i mit Mast-deine Print, die
dort mit ihrer Mutter lebte, ver-lobt.
betete sie an und sie iiebte mich
- war degeitterter Retorte-Esth
rer. tin-d jeden Tag ficht ich von Van
ne3, wo ich wohnte, zu ihr. um sie zu
sehen. Wir verlebten herrliche Zeiten«
und ich liebte fre abgöttisch. meine
ti ine Madeieinr.
inen Monat vor unserer qchzeit
war es. da über-redete ich adme
Briai. mir ihre Tochter an diver
trauen, um ihr die entzückend ge ezene
Stsgdt «Guerande'-zu zeiget-» ,
xle guts Jllc LIfllc lcllllkzss kur,
und wir beicklcssen, daß sie mit der
Bahn dorthin fahren. und iine aus
der Landstraße, außerhalb der Mau
ern erkennen sollte. Jch kaufte einen
tleinen. ziehet-en Beiwagen. Mala
gen einen tleinen Siß sür ede
leine, zind wir machten den großen
Umweg uin die Halbinsel »Nein-'D.
Die Tot-r war are-sinnig imd nie
male werde ich vie Stimmung in den
ersten Morgenftunden vergessen; Von
Zeit zu seist-drehte sich Madeleiiie zu
mir uin uns lächelte. Dieb zitterte var
Freude und Glück Jn den gewalti
gen Ruinen von »Luccinio'« »die ioir
besichtigtem geriethen wir in eine
wahre«8egeitteruna und Bewunde
rung. Wir hatten nun noch einige
Stunden durch ganz einsame und öde
Gegenden zii srdren, aberich hatte
vorgesorgt und reichlich Prwiant nut
genomneen Wir freuten uns schon
auf den nassen Aufenthalt-» wogt-»
uns in eine der niederigerEoschungen
längs der Straße sehen, uns erfri
schen und störten wollten. Wir fu ren
schnell, aber vorsichtig über kleine n
lyölien ’tleine Abhange und ich war
beglückt-über den kostbaren Schatz,
der rnir anvertraut worden war.
Plötzlich fragte sie mich, ohne sich
umzudrehen, und dabei duzte sie knick
zunr erstenmal:
.Liebst Du mich, und wirst Du
mich immer lieben?«
Jn diesem Augenblick lief ein Hund
suer vor der Maschine vorbei Ich
machte eine zu kurze Wendxina der
Wagen flog um. und-wir til-erschlu
gen uns-»
Thatliichlich schien rnir der Stu
nicht« schlimm, denn ich erhob rnig
sofort und lächelie fast, als ich Ma
deleine zuries:
«Wikthben Gliiel gehet-il«
Asber sie bewegte sich nicht. Ich
beugte inich nieder und hob sie auf.
Ein tlein wenig Blut lief über ihr
Gesicht, sie zuckte ---- und einen
Augenblick später war alles vorbei.
Sie war todt!
i L i i
I Frager-ais hände kreisten sich in
lineine Schultern, er stand- pqe mit
) und schrie:
-Verstehst Du, begreifst Du, was
nun geschah, ina- ich est thun
mußte? Nein, Du can-n ej ni
beweise-» ich lehr es Dir an· Ri
wahr, wenn eine Braut stirbt, dann
ist das ein furchtbarer Schmerz, ein
rohes Ungliiit aber da- tann pas
ren, das tonrent vor, aber bedenke
doch, und stelle Dir-vie Situation
vor.» ich war ganz allein, allein
in einer verödetea Pol-, ni ein
Dorf, nieht ein mens liebes Weeii in
der siche. Was Mk ·
Ja, was than, n endlich neu
ich zu einein Entsehl kommen.
bunte Madeleine, In III-. l ne
Mieine nicht verlassen, mir irgend
Waeås hole-. ich Mutes E
j- · Jst-W Jst-« liegen-Mess
reiche —- 1a vo- musre Ich, Un ver
stehst — das mußte i thun, und
das habe ich gethan. h. welch ein
Greuel, weich ern Grauen! Du stellst
Dir alles genau vor, nicht roer Ich
nehme vie Todte in meine Arme,
sehe sie bequem in den Sitz des tief
nen Wagens, ich binde sie mit star
tem Bindfaden fest »an, damit sie
jrkicht falle, und nun hein, verliebtes
; Beantwor, Glück auf die Reife, vor
wärts Frugeraie und Modeleine!«
Er lachte wie ein Jeru, der arme
Kerl.
» brauche Dir weiter nichts zu
erkl«ren, nicht Ihr, Du begreifst al
len Mein tz und meine Ber
zwe lang waren verschwunden ich
e and nur Schrecken und Angst. —
Stelle Dir die Todte vor, hinter der
is Lise, kurz vorher war sie noch er
s«ll m usi, Freude used Glück.
Dach eine Wie. weitl- eiue cat
l
.t;eiiigung Aber dann eschedeiwae
Furt-means s der Ko bewegt sich,
der Mir rfper ist unbeweglich denn er
ist ja de Ustigt aber der Kirpr
»Er ichwanlt von rechte nach tints
vorwärts,1iiMr-ts und grüle mit
einer devoten hsslichteit« griisit wie
der und wieder und dann fällt er
nach hinten zurück-ihr Mund scheint
meinen Mund zu suchen!
llnd dann « dann liisen sich ihre
langen schönen, blonden haare und
siattern herum. Durch den Wind
sliegen sie in mein Gefchn in meine
Augen« in meinen Mund. sie legen
sich um meinen hals.
lind dann kommen wir in ein
Dars, und vor der Schmiede muß ich
Halt machen. Die Straßentinder
umzinaeln uns nnd stieren die stille
Gestalt an. deren Gesicht ich mit einem
Tuch bedeckt dabe. Später sehen mir
in einer Fähre iider die Mündung ders
«Vilaine«. Ich unterrichtete den
Fährmann Stelle Dir die grauen
valle Fahrt in dem Leichendoot vor!
Zwei Kilometer vor dem Endziel er
sagt der Motor, und ich hin gezwun-l
gen, die Pedale zu treten Jch trete
—- und vor mir die todte Last! Nach
turzer Zeit versagen meine strittig ich
muß mich einen Augenblick ausruhem
und sese mich in eine der niedrigen
Böschungen längs der Straße wie am
Morgen, aber allein, während sie —
Tlder das alles ist nichts. Eine
grauenvolle Herzensangst befällt mich,
immer zunehmend, je näher wir dem
Ziel sind. Die Mutter ist ja da, die
Mutter, die uns erwartet. Sie hat
die Stadt verlassen, und ist schon
lange var uns in «Guerande«. Viel
leicht bemertt sie uns schon aus der
weißen Landstraße und freut sich s-—
——— ja, sa ist er, sie ist da - ich sehe
ihren hellen Sonnenschim, den sie
hoch erhoben hin und her schwentt «
-—— ich erratde, daß sie »Madeleine, ge
liedte Madeteine« rust. Ja, hier ist
sie. hier meine Brautk«
Irugeraie schwieg, er umtrallt mich
wieder mit seinen Fingers-. seine Au
gen irren wild umher!
«Sie ist madnsinnia geworden, und
seneine weißen haare« -- — -
i
Zset tos:fe73:tsticktetu,
vie ein französisches Genie erkzcht
und ausgeführt bot, erzählt der Pa
riser ,,13iqaro'. Das erste svard da
auf ,iegriincei, daß der englische
Handschuhon unaernein doch aes
schraube ist. Der hie Ritter gab nun
in Talsig zwei Riesen Handschuhe auf.
die eine nach London« die andere nach
Einalsurgbz natürlich unter Angabe
fittiver Adressaten. Die Sendun
traf in London ein« wurde natürlickß
nicht ausgelöst, und als man die Kiste
öffnete, fand man in derselben lauter
-—— linte handfchube Kurz darauf
stell-te ein unbekannter Liebhaber von
linten Handschuben ein Kaafangebot
und das Offerte, welches nllervinas
nur die Frncht deckte« wurde mit Vers
gniigen atzeptirt. Diefelbe Komödie
wiederholte sich in Edintmrg« nur
fand man dort lauter «— rechte hand
fchube in er unbeftellbaren Kiste. Der
Himmel fügte ei« daß in Schottland
etn Liebhaber non rechten handfchuhen
aus der Erde wuchs, der die aanze
Sendung, allerdings urn einen Spott
preis, der nicht einmal die Fracht
deckte. aber doch anlaufte. Das Ende
des töftlichenSchinuggets braucht wohl
nicht erst besonders betont zu werden;
denn wie in jeder rechten Komödie
.triegtei«.« sich auch hier die richth
Haare. Der zweite Fall spielt in
-Stuhlweißrnburg. Jn der dortigen
Babnftction langte eine große Sen
dung —— 50 Kisten -—- französif n
Kognats nn, welche, da der Adre at
nicht zu finden war, im Sinne der
Babngefchäftgordnung reaelrecht ver
ftetgert ward-. In Weißenbura fan-·
den sich viele Liebt-aber französiser
Kogniti, und da die- Sendung dies
Marte der Firma Martell trug»
brachte die Zeilbietuna einen febr be-»
deutenden Erlös welchen ein ptkar
Tage später ein Unbekannter, der sich
aber als Besitzer des Ilnfgabsistezeoifs
fes legitimirte, nnd die·antgelaitfene
Lagerstetbe bezatjtg richtr erbeb.
Die Miqu des »Warum o nass«
fanden alsbald. daß sie auf f ab
liche Weise betrogen seien, denn ibr
Kognat eoar der gemeinste Fu el, ver
jemals eine durftige Sxo nteble
wundgetrast hat« und heisses-Untier
hatte etn trefflichei Gefchoft gemacht.
speecheine Uhren.
Eine seltsame Uhr bot seht eine
stan ösische Fast-tit, die sich mit der
Per ellung mechanischer Gegenstände
es "st1·gt, tonsttuitt, eine »sptecheni
de Usnc die eine Verbindung von
M und Rom-gravis darstellt.
Wer Morgens fest-h ssch wecken las
sen will, hat es tünsti nicht meist
nöthgi. sxch durch das ge ende M
teen eines tücksichtslosen Wert Inst
tobe- Oeutatität aus den Armen des
Schlunnnete gerissen zu sehen. Der
neue Apparat. so wird in A. Tut-ers
«Le Monde« erzählt, bat eine ganze
Stola verschiedener Wen-sten. unter
denen neun am Abend ie. nach der
Stimme-lanl seine Uns-wacht treffen
kann. n steckt eine Nabel in die
vorgesehene Oeffnung und am Mot
gen zur bestimmten tunde witd nn
tvnegtisch der in der Uhr befindliche
Wut-geopf- in Bewegte-F seht.
Wie neun ei am Abend gen-« seist-an
so wird man geweckts das teiegei che
cemäth wird den srischen Faust-ven
klang hören, der andere zieht eine
zärtliche Fragen sen-ne wr, die Ihn
mit Liebe nnd renndlielkleii bittet,
Nä: aumlsttth es wäre seit; sen-E
dere, die giitlichem Zureden in dieseri
Stunde nicht zugänglich first-, tönnens
sich durch rauben Kommende-ten zum(
Verlassen der warmen Decken bsiagni
lassen, und es fehlt Euch reicht anlats
Heri, die besonders Schläfrigen eine
Reihe stattlicher KraftauMcke nn’i
Obr ichlestdem Eine besondere Ein
richtung, die ebenfalls autsmtisch
innitionirt, reißt beim Werten ein
innen-ve- rsich- aufgiiihen to daß
man sich auch in der Nacht Fuge-vis
lcrn tann, ob der Pbonogravb piintt
lich die Zeit innehält unid einein nicht
vielleicht Wes-billig einen Streich
spielt. Der Apparat tann sowohl nur
Je Ubr wie auch als Pbononrapb be
nust werten. und seine Handhabung
bietet leine Schwierigkeiten
---··.-.-—s-—
Selbst-ers eines Intere.
i Eine Dame er «·hlt in einer »Rich
ichrili für Thier-EINtu eine eraötzliche
.Geschichte von einem Later, der sub
aus Liebesgram das Leben genom-.
men hatte. Das Beste an der Geschichte
ist« daß sie sie qans ernsthaft vorträgt
und sie auch bitter ernst genommen
missen irle »Auf einer Besitztan
ihres Große-anrief so berichtet fie.
»nur eine Art Alvl siir Rasen, N ibr
Großvater ein großer Kasenfrrund
gewesen sei· Mehrere Male am Tage
rrnrde nun eine awße Schüssel Milch
hingestellt zu der die nahen von allen
Zeiten pilgerten, um hier ihre Mahl
lieit einzunehmen Dabei lonnte man
iebr viele trauli? Kaseniamilienbils
der beobachten jeder Kater tam mit
einer Nase nnd rnit den tleinen and
gsnsi lleinen Kötzchen zum Essen. Be
skndere fielen die Zärtlichkeiten eines
gr en grauen Katere zu feiner Katze
cu . Eines Tages ioar nun iie Rate
betsclgwnredrn Niemand wußte wo
bin, sie tsrm auch nicht wieder. Es
mußte ihr rvoblisin Unqliick rsiaeitnßen
sein. Zeit diesem Tage ainzn der Pa
ter aanz betriibt umher, nabm tein
Essen zu sich nnd magerte siettlich ab.
Eines Tages ging er, lrnalam und
trauqu den Weg entlang. der zu dein
Bnbnaeleile iiibtte Hier wartete er
bis ein Eifentazfnzua ankam nnd
leate sich in diesem Augenblick euer
iiber die Schienen um- ließ sich liber
lahren.« --- Wenn der Katet ia gen-an
Bescheid über Leben nnd Sterben und
über die Selbstmordmöglichteiten
wußte, la mindert uns mu. das er
sich nicht eine Flasche Lnsol getauft
bat, eint dadurch zu sterben.
--—-.--ssi-s-I
stritten-«
Professor Müller läßt sich im Re
ftaurant das Beschwert-edited geben
nnd trägt als Beschwerde ein, daß die
Wurst so schlecht war.
«Jo.' meint der Geschäft-leitet zu
ihn-. »Den Professor· es tann sich aber
Niemand entsinnen, daß Ihnen bei
uns überhaupt Wurst servirt morden
wäre?"
«Nichtig,« stammelt Müller, »ich
hatte mir ja die Wurst lele mitges
bracht!« «
Viel-site Fesse.
Frau: »Ach. Männchen, ich brauche
fehr dringend einen neuen hall« I
Gatte: «Genügt es nicht« wenn Du
auf den alten ein-neues Stockwerk auf-?
Heu sahe
UUIOIOMQO Jesuit.
Mutter: .Wa«e macht Ihr denn?'·
Kleine: »Wir spielen Mann und
Frau!« .
»Schön! Aber zantt euch nichts«
’ Meebel ll
«Jl)re Mutter erzählte mir, daß Sie
solt-f eine Aehnlichteit mit Ihrem ver
storbenen Zwillingsbruder halten, daß
sie cele fee nicht hätte von einander
’unterfchelden tönnen.«
«Stimmt; welcher von uns beidenj
eigentlich gestorben ist« das weiß siej
heute noch nicht!«
s ts- mass-«
’ Fris: «Mama. ist ei wahr, daß et
sont-ans gibt, die so groß wie Mias
stersteine sind?«
Man-rat »Wer sagt dass«
Fris: »Dntet Gustav dat ei rnir
vor-bin doraeredet, das ist doch gewiß
Leine Lüge7« "
) Mann-: »Du Närrchen, Onkel Ent
stav hat nur Spaß gemachi.« «
Fritz tteht etvithcit): ..Js« is- II
weiß schon, toenn große Leute Lügen
dann baden sie btosr Spaß gemacht.
toenn die Kinder tilgen. betomrnen sie
dies-U
Unser-um steten-set
A. (seinen Freund besuchend): Dn
hast Dich ja so sein gemacht, was hast
Du denn vori«
B.: »Dir-will ich’s verrathen, alter
Freund. Ich will den rei n Metzger-s
meister Schutze aussuche und uin
seine Tochter anhalten. Sie ist ja ge
rade nicht weiter hübsch, meine Schul
den aber zwingen mich zu diesem
Schritt. - .
A.: »Aha es gebt also n m die
W u r s ch t!«
Jntesisent
Chef Uuni Ledeting): «Seden Sie
’mal irn Buch die Telephonnmniner
von Meter noch.« Mach einiger Zeit):
»Nun. baden Sie’s noch nicht gesun
dens«
Lehrling: »Noch nicht« ich bin erst
beim Buchstaben VII
Attnsnsovolter Mem-up
Ein liebenswürdiger Handlungorei
sendet, in Mantels und hosenstoff
machend, sieht in einer tteinen Stadt
einen wohlhadend aussehenden Bürger
in der Haustbiir strden und beschließt
sofort, ihn zu attactiren. Er beginnt
damit, den Bürger in das haus- bin
einzutotnplimentiren und wendet sich
vorsorglich, um die Haustbür zuzu
machen. «Lassen Sie die Tbiir os
sen,« sagte der Bürger vblegniatisch.
»denn Sie werden doch gleich wieder
hinaus müssen" .
- sei-.
.Sir beben Jbr Autei wieder obar
Missi«
Ellen-inne wenn ich einem
Mitten auswich, anteite ich allemal
einen Ochsen todt!«
sub-ist
Herr tder einein Betannten eine Ei
garre schentte): »Nun, was meinen
Sie denn zu dieser Marte?«
Der Betannte2 «Reden wir nicht da
von! . . . Jni übrigen bleiben wir gute
Freundes« C
Tät-Oe (Ontschutdiqsns.
Richter: »Erwieien iit serner, dast
Sie Ihrem Mann bei seinen Diebstähi
len geholfen baben.«
Angeklagte »Das itinnntx bei uns
set-eins muß die Frau initverdienen
belsen.«
Höchste Heuchelei
Gatte tder Nachts aufwacht, als die
Gattin gerade fein Poeternonnaie
durchwühlt): »Was machst du denn
dot«
Gattin: »O ich hab· einen Ueber
schusz vorn Wirtbichastsgelde . . . und
da wollte ich dir eben eine tteine
Ueberraschung bereiten und dir den
selben ins Porterrwnnoie legen!'«
spinnt Kinder-.
Mutter: ·Schauderhait, welche An
strengung Jhr heutzutage machen
müßt, urn einen Mann zu betomnienz
Zuerst werdet Jbr halbe Gelehrte,
dann müßt Jhr radeln, schwimmen,
turnen und was weiß ich noch! Da
hatte es unsereins schon leichter!'
Tochter: »Gr« doch aus, Manie,
mit Deinen Klagen; wenn wir so eis
nen wie Papa wollten, brauchten wir
uns auch nicht anzustrengen!«
Gipfel set M set-facht
Das neue Dienstmädchen: »den Fritz-«
Fvcusztihx »Nuer Sie meinen Mann Gnädiget Hen! Unser Name
Mut zu intimf