Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 15, 1909, Image 2

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    Ein ruliigeM
Der såeszkgste Geburtstag
des deutschen Kaisers-.
Sänger abgelelitzt
W die Absicht, then eine Huldi
sseiSerenade zn heraus-alten
ie Einsegnnng der einzigen Toch
kk des Kaiser-parieren Vietorio
Entse, nnd ihres um zwei Jahre
älteren Bruders, des Prinzen
Jus-ist —- Mitschnldiner des
III-tell verhafte» der die Grab
stätten dänischer Könige beraubte.
Ksnig Mannel von Portugal zeigt
M seinem Volke, um die Gerüchte
see widerlegen, dan er krank ist.
Berlin, 11. Jan. Kaiser Wilhelm
is anscheinend entschlossen, seinen
fünsztgsten Geburtstag ganz still zu
seeleben und alle ihm zugedachten
duldigungen dantend abziehnen
Schon vor einiger Zeit hat er den
WAqu den die Berliner Studen
tenschast ihm zu Ehren am 27. Ja
nuar veranstalten wollte, abgelehnt.
und zwar mit der Begründung daß
bis Wetter um die Zeit zu ungünstig
zu lsein pflege. Jetzt hat auch der
Beriner Sängerbund, der um die
Erlaubniß dat, eineHuldigungsiSere
nade detanstalten zu dürfen, adleds
wenden Bescheid erhalten«
Berlin, 11. Jan. Bekanntlich sollte
die Einsegnung der Prinzessm Vikto
ria Lnise, der einzigen Tochter des
KaiserpaareT schon im oergangenen
sechste stattfinden; sie wurde aber
ans nächsten Herbst verschoben. Wie
fest bekannt wird, geschah dies, um
die Einsegnung der Prinzessm gleich
zeitig mit der ihres um zwei Jahr-e
älteren Bruders Joachim vorzuneh
men. Dieser sollte aber erst seine
Symnasialausbildung in Pan been
den, bevor er tonsirmirt wird. So
sort nach seiner Einsegnung wird
dann Prinz Joachim mit der Vorle
reitung zum Osfizierg - Examen be
ginnen. Prinzessiti Viktoria Luise
tät am Is. September 1892 geboren
tinz Joachim am l7. Dexemkscr
Berlin, U. Jan Jn Barmkeck,
einer Vorstadt von Hamburg, ist ein
Mitschuldiger des Mannes oethaftet
worden, der vor einigen Wochen in
sang Dämmarl dadurch Trauer und
Entfehen hervorrief, daß er aus den
crabfiätten der dänischen Könige in
erölil die dem Andenken des der
storbenen KönigsChristian des Neun
ten und feiner Gemahlin geweihten
Haben stahl. Der Verhaftete ist ein
Mann Namens Woellne:, der, wie
die Hamburger Polizei ermittelie, ein
Schweroerhrecher ist, der schon eine
Zuchthauzstrafe von fiinf Jahren in
Rendsburg verbüßt har. Die Entde
ckung erfolgte dadurch, daß eine Frau
einem Hamburger Juwelier Gold
bläiter von den Kränzen, die von
König Christian’s Grab gestohlen
waren, zum Kaufe anbot. Der Ju
welier benachrichtigte die Krirninab
polizei, und diese ermittelle dann
Boellner als den Mann, der bei dem
fchändlichen Verbrechen mitgewirll
hatte. Die von der dänischen Regie
rung ausgesetzte Belohnung von 1000
Kronen wird nun wohl der Hambur
get Polizei zufallen.
Linse-on slioriuaal li. Jan. Um
die seii einiger Heil hier in Umlauf
gesetzler Geriådvir. daß König Mr
nuel ernstlich lrant und kaum noctf
imstanoe sei, seinen amtlichen Pflic
ien nachzukommen zu miderleaem
ritt der junge König gestern cis-Ei ei
nein glänzenden Stabe durch die
Straßen der Stadt. Er sah zwar sehr
bleich und auch matt und abgespanri
aus; aber er erwiderte lächelnd- sie
ihm diiraedrachten Grüße Hier wird
jetzt fast täglich über Die Thronsolge
Frage gesprochen ineil der junge Arj
nig weder Brüder noch Schwestern
hat die ihm auf dem Throne folgen
könnten, und sein Onkel, der Herzoq
von Oporto, der der nächste Thron
erbe wäre, aufs bestiinmteste erklärt
hat, daß er unter keinen Umständen
veranlaßt werden könnte, die Krone
in übernehmen
Kaiser sue-i somit-.
Wie . Chef eines preußischen
rseregiusents.
Berlin, 1.1. Jan Kaiser Wilhelm
sehnte heute einer Feier. bei, die der
Eint des eng befreundeten Herr
tDoppelmonarchie galt. heute
näle sechzig Jahre verflossen
sei Ier ranz Joseph zum Chef
- IJ sqee ans Gerede-Gewohnt
ONI. 2 in Berlin ernannt
W est. Das Jubelsum wurde
— du« Mienen in folenner Weife
Wie-d die festlichen Betau
MI- erhielten durch die Oeyen
»Ist Kaifees Wilhelm besonderen
. uss erhöhte Bedeutung Eine
see siegt-une- tsitd sich
".»; w sit-ers sceh Wien se
s- Wen-is
Wird ans den
Tisch gelegt.
Einu- iueTZlc Botschaft
des Präsidenten
Eingriff in Privilegien des
Hauses
Washington 8. Jan. Das von dem
; Bundesadgeordnetenhause ernannte
Cornite, dem dek von dem Präsiden
ten in feiner letzten Jahreäbotschefc
enthaltene Passug über den Bundes
Geheimdienfi zur Begutachtung und
geeigneten Beschlußfassung überwiesen
worden war, reichte deute feinen end
gültigen Bericht ein. Dem Bericht war
eine Resolution beigefiigt, in der er
klärt wird, daß das Haus sich weige
re, eine Zuschrist aus einer Quelle,
die nicht Achtung erweist, an
Izuerkennen und die Empfehlung ent
halten ist, daß das Haus jenen Theil
der Jahresbotschast, in dem gesagt
wird, daß Abgeordnete aus Furcht
davor. selbst von Agenten des Bun
desgeheirndienftes Untersucht zu wer
den, siir ein von dem Präsidentenals
unpraltisch und direct schädlich be
zeichnetes Amendement stimmten, auf
den Tisch lege und dasselbe betreffs
der am letzten Montag übermittelten
Botschaft des Präsidenten beschließe
Abgeordneter Perlins, der Vorsitzende
kdes Comites, sagte bei der Unter-brei
stung des Berichte etwa folgendes:
«»Jhrern Cornite wurden gewisse Stel
len aus der Jahregbotschcft des Prä
sidenten mit dem Auftrag überwiesen,
zu entscheiden, ob selbe derart ver
Jfaßt sind, daß irgend welche Rücksicht
aus die Würde einer großen legislati
den Körperschaft ihre Entgegennlzrne
sicht, daß die bezeichneten Stellen der
derbieten würde Wi r sind der An
Botschaft eine Verletzung der Privile
igien dieses Hauses bilden und daß
kdaöif Haus auf Grund ähnlicher
Praceoenzfauen neu weigerte sollte,
sie irgendwie in Erwägung zu ziehen«
;herr Periins ging dann in seinen
kBetnertungen auf die von dem Prä
fsidenten in seiner letzten Botschaft
aufgestellten Behauptungen ein und
fuhr wörtlich fort: »Es ist gefährlichj
fiir die Repnblit, wenn bei einecnl
Theil unseres Volks das Vertrauen
jin die Richter. die das Gesetz ausle
gen, und in diejenigen, welche Gesetzei
machen erschüttert wird, und deshalb
iist es die Pflicht der Gesesgebey dar
Iauf zu sehen daß die Ehrlichkeit ihrer
Absichten nicht in Zweifel gezo
gen werden. Wir können dessen verii
chert sein daß teine gesedgebende
Körperschast von dem Voll geachtet
werden wird, wenn sie sich nicht felbit
Juchtet Wir sind um die Ehre der Na
tion ängstlich besorgt; ebenso ängstlich
»fr-l1ten wir aber auch über die Ehre
unserer Institutionen wachen.
I Unzweiselhast giebt es im Congreß
bisweilen unpassende und unehrliche
Männer; aber ich glaube, daß mit we
nigen Ausnahmen die Körperschaft aus
rechtschaffenen Mannern besteht die
sich nicht durch Furcht vor er Polizei,
sondern durch ehrliche Rücksichten auf
den öffentlichen Dienst bestimmen las
sen. Wenn die Zeit jemals tommen
sollte, daß die Majorität der erwählten
Vertreter des ninerilanifchen Volkes
sich des in sie gesetzten Vertrauens so
unwiirdig zeigen sollte daß ihre Stirn- j
;rnen durch Furcht vor Aufdeckung von(
Verbrechen beeinflußt merdei, dann iit
es um die Nepublit schlecht bestellt, und
dann wird der Beweis dafür erbrachtl
werden, daß Voltsregierung ein Fehl
schlag ist. Viele der Mitglieder dieses
Hauses blicken auf eine lange Amtstha
t gteit zurück; sie sind entweder direkt
vom Voll oder von Staatsgesetzgebun-»
gen gewählt, und ich glaube heute noch
nicht, daß Voltsregierung nnd allge
meines Stimmrecht ein Fehlschlag sind,
und daß es möglich ist, unehrliche, feige
oder unfähige Männer fiir öffentliche
Aemter wieder zu erwählen. Der Prä
sident sagt, daß Niemand die Würde
des Eongresseö der Vereinigten Staa
ten höher schädi, als -r. Es wäre
Deshalb zu beklagen, wenn sich in sei
kner Botschaft infolge einer Sprach
HUnachtsamteit Ausdrücke fänden, die
zvon dern Volke sehr leicht dahin ausge
legt werden könnten, daß sie durch Her
unterfeßung der Würde das Autori
tätsbetoußtsein des Congresses weiten.
IPer Congreß der Ver-ei rigten Staaten
w eine Folge Jahrhunderte langer
ämpfe fiir Poltsregierung, und jeder,
der ein Mitglied dieser Regierung ist,
soll über die Frage in einer Weise ab
stirnmen, die ihm, der Traditionen, de
ren Erben, der Einrichtungen deren
Beschiiser und des Volke-, dessen Ver
treter wie sind, würdig erscheint.«
stflsi Its CIIUOQ
Der Bericht des Tor-sites, den Herr
Periini Isbkegteth lautet
M n ausgehend, daß die
Språf einen Tadel file die Jntegritiit
der iglieder des hat-set enthält, und
im Bewußtsein seiner eonstitutionellen
Pflicht feinen Mitgliedern ge über,
wandte das han« unter dach
tnn endet sg an den
Fresser- rnit »Mir-I Utica
dstuth nichts-Messe
der thschast gebrauchten Sprache oder
deterssi der dem Saugt-esse di seiner
conßitutipnesen Pflicht, H non der
Anklage der corruption zu reinigt-, zu
leistenden Hilfe Jn seiner Botschaft
vorn 4. Januar hestreit s ei der Prs -
deni, daß der Paragraph in seiner J -
rejhzaischast die Jntegrttät des Hauses
in irgend einer Weise Wtigst. und
W dem Hause den Bari-urs. das es
die Botschaft gar nicht verstanden habe.
Er behauptet. daß er gegen kein Mit
lied des hauses die Beschnldigung der
orruption erhaben habe. urd sagt tu
dirett· daß er gar teine Beweise habe,
um ein Mitglied des hauses der Cor
ruption iihersiihren u können- Wir
halten dafür, daß d e wn dem Präsi
denten in seiner Jahresdotsckast von
l- 1908 get-tauchte Sprache underechtigt
jisi und durch Thatsachen nicht gerecht
lset-tigt wird und eine Verletzung der
Privilegien des Hauses ist.
Deshalb sei es
Beschlossem daß das Haus in der
Ausübung seiner Priirogatiie sich ganz
entschieden weigert, irgend eine Zu
schrist tn Erwägung zu ziehen, die von
Jemand herrührt, der nach seiner, des
hauses. Ansicht nicht die nöthige Ach
tung gezeigt hat; nnd sei es sei-net
Beschlossen, daß das SpecialsConiite
und das Comite des ganzen Hauses
betresss des Zustandes der Union von
jeder Pflicht, jenen Theil der Botschaft
des Präsidenten, der sich a--t den Bun
des - Geheirndienst bezieht, in Gekos
gung zu ziehen. enthoben werde, und
dasi dieser Theil der Bottckeast aus den
Tisch gelegt werde; und ferner sei es
Bett-blossem daß die Botschaft des
Präsidenten. die dein Hause am 4. Ja
nuar 1909 zugestellt wurde aus den
Tisch gelegt werde, weil sie teine Ant
wart aus die Antrage des Hauses ent
hält und eine Beeinträchtigung der
Privilegien dieses Hauses deshalb be
deutet, weil sie die Motive und die
Einsicht der Mitglieder del der Aus
»iibung ihrer conititiitionellen Rechte
iund Pflichten in Frage zieht."
Carl-so abekglänbisch ?
IGcanbt angeblich —an Prophezeis
nug einer Wahrsagerin.
sinke-m Benut- dkk Zeiss-sc
New York, R. Jan Daß Signor
Enrico Somit-, der wettseriihnrte Ie-»
norist, ein Opfer seines Aberglauss
bens geworden. erzählt man neh nicht s
allein im Metropolitgn Operahause,j
sondern auch in anderen, dein Köntti I
let nahestehenden Kreisen. Man
wunderte sich darüber, daß Carust
innerhalb der festen drei Wochen’
sein Auftreten sechsrnnt obsagte, also
aus eine Einnahme von Zläoosi ver-« :
zichtetr. Gestein Abend erzähtte man
sich die Lösung des Räxbiet-.«. Eine
Wahrsagerin hat Catuio propt)ezeit.
daß er in kurzer Zeit seine Stimme
verlieren werde, und er Legt. be. sei
nem natürlichen ?(ber-.:«Ls,;xben, dieser
Prophezeiung um so meist Gewicht
bei, ais ihm diesekbe vor zwei an
ren auch verkündete, baß er in eini
gen Monaten seine Gattin verlieren
werde, die ihm ja rann Jurh schließ
lich mit seinem Chausscur aus Nim
merwiedersehen Vutchlranntr. Co
tuso bildet sich bereits ein, an einer
Störung im Halse m Heiden, trotz
dem ihm die zu Rathe gezogenen
Speziaiisten versicherun, Ins- seiner
kostbaren Kehle ganz nnd gar nichts
schle.
In London gesunde-.
»Musi« Lunis Hotaru« al. "»heiro
the pnlmist".
London-, R. Jan »Um-« Louis
HcUthll Ill. »du-Etsch til-s susllnjsl«.
der von ten Beltdrzen in Wirti,
Punktes-tin unter der Zlntls.7«e Dest
llnteridkleifg Hefuctit wirr-« Tun-e neu- »
te hier nehmer-h Jber Dorldniif noch
nicht in Hast genonuteth Teil er er
tlärte, Daß er im Stirnh- Fei Ellen
Verpflichtungen nactmuonmter. Er
wird von Frau Julin li. Jlemexk nnd
Frau J. Pomeron, Neus- lerirt Leicht-!
digt, Aktien im Werxhe von SIHOUWIH
die sie ihm zu Zpelulaticinszxkeeten
übergeben hatten, nnterfchlsaaen (:: hu
ben.
Iesen den Reichskanzler-.
»Ist angeblich nur ein lquer Freund
Oesterreiche.
Berlin, A. Jan. Die Hemmnis
presse fährt mit ihrem Feldzug gegen
Den Fürsten Biilotv fort. Sie bestrebt
»sich, in wichtigen Fragen den Kaiser
gegen den Kanzler auszuspielen und
nngeblich obwaltende Gegensii e zwi
.lchen den beiden Persönlichletten zu
; betonen. So stellt sie den Fürsten Bli
Llow als lauen, den Kaiser als war
l men Freund Oelterreichi hin.
i Istig anuel gestatt.
Lissabon, 8. Jan. Während eines
von den Ofsizieren der Hauptstadt
denen sanken-, welchem König
anuel beiwohnte, trat ein Disizier
aus ihn zu und warnte ihn rniAauter
Stimme, daß ein Complott gegen ihn
grlont let. Derselbe siigte hinzu, daß
König von Spinnen und Verrä
thern um ben sei. Die Pnlnsitvnchen
lind versi rlt worden.
—- Ta Schau Di, der augenblick
lich als A gesandter Chiusi in diplo
matischer Mission in- Washington
stili, til heute von seiner Regierung
order-i worden, lsfort die heim
enzntretern .
Knien-s
Antwort
Lebenswde Rppfevelt
N regen now
Beschatviguugku hager-sich ek
fee-deu.
Wafhtn ton, II. Jan. Lange« ehe
heute die 1 hüten des Sitzunggfaates
des- Bundesfencites geäffnet waren,
harte sich eine große Menschen-neuere
lieugierigen einrefunden die der
spitz-: ing beiwohnen wollten und von
gder Jntiindiguna. daß Senator Till
Faun heute dem Präsidenten auf die
»von diesem erhobenen Befchutdigungen
antvsrten wurde angezogen worden
fwar. Auch die Senatoeen hatten sich
·rol!zäbltg eingefunden, to daß der
große Saal bis fast auf den letzten
Nilus besetzt war Geich nach Eröff
tuan der Sitzutia kne. de:e sich Till
n In zum Wort nnd tagte während
zit- Saal tiefes Eckmcigen bxx rfchte in
ktTMk Rede ungefähr folgendes:
txtebrend meiner öffent.iehen Cur-rie
r: Ende ich niemals aezönert Hand
Jtsien und Aeußerxkinen dex PrLiFi
denken zu tadem und hab-e ihm da
Instit gewiß Verrniirffking gerieben
veine Geleite-ihrs in "iichen. um Tief
sen mir zu räittzisik Ich tut-e ieine
j?tk-::«.1rtg davon, daf: meine Zikmriiie
.ib7: so scheiterten wärt-km Esiß er in
der bittersten Weise :::i.t; angreift :-.e s.
Rcrnite Dotunirnte, die er Läg-! äider
neben hat« wieder frrmiinpi urid sie
der Presse üben-dein e-E,e is: Ists-site
fre wich nur obs-til dchtich .:«e riit ins,
in« mit wahre-: III-sit Lein-im ie nu!
«qrof-:en St utrei« ist-minnt ;v..kieiet:esn
lich in dem Gitul e:, N, die .,le.Tt
Gabel ihr Geist-List unserer-den h.rt".
»in anderer Grund fiir ferne rief-ice
Eile ist vielleicht in der Ihatfische tu
suchen, daß er die Aufmerksamkeit
von dem Vorgehen des Abgeordneten
lbauses ablenten wollte, di- s nm lenten
Freitag einen Theil seiner Botickait
ruf den Tisch legte· Eine Präsian
res von dem Präsidenten Herrn Huie
unterbreiteten Schreibens hätte gerade
so gqt eine Botfchaft fein iiinnen. eine
Botschaft von der Sorte. die uns ai
len bekannt ift." Senntor Tillman
ging dann im Einzelnen auf die von
dem Präsidenten in sein-m Schreiben
erwähnten Punkte mtt Bezug nuf den
Lundagenten Dort über und sagte
wörtlich: »Ich möchte darauf aufmerli
sum machen daß ich öffentlich im Se
nat gegen Dort die·Beschuldigung
erhob, daß er ein Schwindler sei ran
bei jener Gelegenheit das Poftnmt er
fuchte, gegen ihn eine »in-unt »ein-«
zu erlassen. Er hatte nämiich iioer
mich so unverfchiimte Liigen zu be
baut-ten gewagt, daß ich es für meine
Pflicht hielt, gegen ihn öffentlich vor
zusehen Die Geheimpoliziften, die
mich åeobnchtet haben. hoben ihren
Bericht eingereicht und eine Durchsicht
dieses Berichts wird jeden billig und
gerecht denkenden Menschen davon
überzeugen, daß sie den Auftrag er
halten hatten, mich zu bewachen an
statt fich davon zu überzeugen, ob die
von mir beantragte »in-unt sit-riese«
gegen Dort ausgestellt werden sollte
oder nicht. Angenommen, ich hätte
eine Unwahrheit gesagt, als ich be
hauptete, dasz ich nicht versucht habe.
Land zu taufen, was hatte das mit
Dorne Benutzung der Bundespoft« um
verschiedene Personen zu veranlassen,
ihm zum Anlauf von Ländereien
Geld zu schicken, zu thun? Dorr·s
Erllörung das; ich ihm Gebüheen
bezahlte, ift eine Lüge, was durch
die Untersuchung von Poftinspettoren
erwiesen ist. Trohdem wagt es der
Präsident zu behaupten, daß mein
Angrifs auf Dort nur zu dem Zweck
ausgeführt wurde, um meine eigenen
strancactionen zu verdecken Von den
oftinfpettoren wurde teine derartige
fxuptung aufgestellt. «- —
,,Betre»g der gegen mich erhobenen
Beichuldiguna, daß ich die linwahr
heit gesagt habe, möchte ich darauf
aufmerksam machen, daß meinSchrei
iden vorn 1.-·-. Februar, Don dem der
.Präsident sich eine photographische
sAbschrist besorgt hat, die Angabe ent
;hält, die ich vier Tage später in dem
iSenat machte und die dahin lautete,
sdaß ich tein Land getauft habe und
auch teins taufen wollte. Das hält
der Präsident siir einen bestimmten
Beweis dafür, daß ich die Unwahr
heit behauptet habe. Jch habe ader
gar nicht behauptet, daß ich einen
andtaus überhaupt nicht deabsichti te
und auch nicht, daß ich einen soc n
nie in Erwägung gezogen habe. Bei
des hatte ich gethan. Dem Ober
sundesannmlt habe ich ausdrücklich
Isagn daß ich die Absicht hatte, hols
nd zu taufen und daß ich ihn ausge
sucht dabe, weil ich die Entdeaung
get-nacht hätte, daß ich dieses nicht
rch irgend eine Agentur laufen
konnte. Jch hatte damals teine Do
tumente unterzeichnet, kein Geld aus
bezahlt, und von Niemand eine Onli
tung erhalten, so daß ich also auch
nicht das geringste von allem dem ge
than hatte« was sonst Jemand, der
Land taufen will. thun würde. have
ich die Absicht ehabt, es zu verheim
lichen, daß ich gierig war, Land zu
tausens Keines-regt Versu· te ich,
Von als Schwindler ansugrer en, als
ich selbst an unelseenhasten Transaks
ist-neu deideiliat wart Das ift mal
der Präsident das Voll gern glauben
Rachen möchte. Welches Gefe habe
ich denn iidettretent Welches nrechl
bade ich de angen over zu begehen bei
«adiichtigt? ach dem Bericht desOberi
xsundesanmalt« dle eine Antwort auf
« etne von mir etngereichte Resolution
klein sollte- W hineinkam des Pssfis
sdenten tbeuetiter sie-end im Wider
lspktilch zu Im M lich-n Bestimmun
Egn zwei Millionensetet Land in
E regon und G -.1lifornien und weigert
sich. es fiir irgend einen Preis zu
verlaufen. Jsch hätte fiir mich, meine
Familie und meinen Prioatsetretiir
im günstigsten Falle eintausendvier
hundertundvierzig Ader fiir 84500
sichern litnnen. Will rstk Präsident
etwa behaupten. daß ich tein Recht
habe, Land zu taufen, weil ji« Jena
Jtor din? Kann ed der Präsident be
streiten, daß es meiner Thätigteit zu
verdanken ist« daß eine Resolution nn
genommen wurde, laut welcher der
-OdersBundesanwalt den Auftrag er
v,l;ielt, aus gerichtlichem Wege die Her
ausgabe von öffentlichen Löndereien
·dnrch«zusetzen, so dasz es von wirkli
Zrlten Untier-Seen benutzt werden konn
"te2«
I Senator Tillman gab dann alle Ein
s zelheiten betreffs seiner Unterhandlun
'gen mit Roeder und Watttns wieder
Hund suchte auf Grund von amtlichen
Iolumentem die er unterbreitete, nach
tun-eisen, daß er eine Untersuchung des
Beriaufs von öffentlichen Ländereien
in westlichen Staaten im Senat bean
tragte. als Roeder und Watlins von
ihm verlangten, daß er, Tillmam sei
nen Einfluß als Bundessenator zu
ihren Gunsten geltend machen follte.
Wörtlich sagte er: »Ich war immer
noch sehr begierig, etwas von den Län
dereien zu sichern, so lange ich der An
sicht war, daß dieses auf gesesliche
Weise geschehen könne, und korrespon
dirte mit Roeder und Wattins in die
sem Sinne. Mein Zutrauen zu ihnen
schwand jedoch, als ich von Dort die
Cirtulare erhielt, die mir dann am 17.
und 18. Februar aus drei verschiedenen
uueuen zugmgen Vorr, von dem ich
damals nie etwas qehört hatte, särdekte
den Plan augenscheinlich nur, um
Leichtglänbige zu sangen, und benutzte,
ohne dazu berechtigt zu sein« meinen
Namen, wahrscheinlich aus Rache da
siir, daß ich ihm nichts bezahlt, nicht
-.:n ihn geschrieben und ihm auch teine
Apalitation eingereicht hatte. Jch
iiihlie mich daraus hin veranlaßt, den
Schwindel auszudeaery und ersuchte die
Postbehörden, eine »Hu-til »rein-" ge
gen Dort auszustellen; zugleich veran
laßte ich die Annahme einer gemeinsa
inen Resolution. laut welcher eine Un
tersuchung der Angelegenheit angeord
net wurde. Diese Resolution wurde
am ZU April Gesetz, arn 18. März
wurde ich trank und ain 16. Mai reiste
ich nach Europa ab, von rvo ich am 21.
« October wieder zurückkehrte. Die
ISpitzeL durch die oer Präsident einen
«Senator beobachten ließ. statteten ihm
; ain 27. Juli Bericht ab. Ich hatte mit
Idee Urnänderung dek- Gesetzes betresso
E des Bandes - Geheinidiensteg nichts zu
ithury so daß der Präsident niich nicht
zaus demselben Grunde angreist, aus
i
dem er gegen die Abgeordneten Taws
.ney, Zmith und andere vorgegangen
z ist, sondern dieer einsach aus« persönli
cher Rache dasiir thut, daß ich den
Muth hatte, ihn während der lepten
tsieben Jahre irn Senat anzugreisen
Jch habe Niemand getäuscht; ich habe
teine Unwahrheiten gesagt; ich habe
Erein ist-sey irdenem-u ich have mich
kleines uninoralischen Lebenswandels
; schuldig gemacht. Ich hatte ein Recht,
jdas Land zu tausen, das ich wollte;
sahe- meiu ukihen sagte mik, daß es
eine unsichere Kapitalanlage sei. Jch
imiichte etwas davon haben, und wenn
Idee Ober - Bundesanrvalt und seine
s Nachsolger nicht an Altersschtväche ster
!ben, dann ist es wohl möglich, daß ich
ietwas von dein Holzland tause, das tn
Idem Bericht erwähnt ist. Der Mann,
»der dem Congreß mittheilte, daß er,
Theodore Roosevelt, das Recht bean
sprucht, dein Stahltrust zu gestatten,
sseinen gesährlichsten Rivalen in direk
;tem Widerspruch zum Gesey zu absor
.biren, wiirde sicher nicht zogern« seinem
streuen , reunde Hartirnan zu helfen,
Zzwei Millionen Acker Zssentlicher Län
dereien zu behalten. einsach weit Ben
Tillman 1440 Ader taufen wollte.
Ganz ini Widerspruch zu Thatsachen
hat der Präsident Tilltnan itbersiihrt
und Dorr in beiden Fällen von den ge
en ihn erhabenen Beschuldigmxfern
freigesprochen und schaut vorn Mi l
puntt der sühne, den er so gerne bean
sprucht« lächelnd und liege-gewiß noch
dein amerikanischen Voll und nach dein
Senat in der Erwartung, daß sie sei
nenWahrsptuch putheißenioerden ch
erwarte das Urtheil ruhig und ne
»macht und werde mich ihm freudig
JEAN-«
"I«elaineni«eif0ei cost-etc
siiier FOR Jzeeh enfeeiri mit
rm retu.
Wien, 11. Jan. Kaiser Franz Jo
Hseph conferirt nunmer persönlich mit
Jeiienden Parlamentarierrr, vor allem
imii den Obmännern der verschiedenen
åParieiem um die Bildung eines par
Ilameniarischen Cabinetis zu fördern
IMinistevPrösident Dr. Freiherr r
.Bierrerih hat sich seit Wochen ver
sgeblich bemüht, dem Ziele näher zt
klommen· In bestunierrichteten Krei
!sen wird von dem Eingreifen des
«Monarchen pas Beste erhosst, so daß
; die Tage des jehigen Beamten-Mini
steriums gezählt fein dürften
Eiuwandetung. ;
Gemnier BTtiilIt des Ge
mal-Comissilrs.
Bedeutet-se Ålnmhmr.
New York, U. Jan. Der Unter
schied in der Zahl der im December
1908 eingetrossenen Einwanderer und
der Zisser des gleichen Monats del
Borsahres ist nicht so groß, wie bei
den früheren Monaten, denkt im De
cember 1907 war die sinaniielle und
wirthschastliche Depression in den
Vereinigten Staaten schon sehr stark
bemerkbar, sodaß weniger Leute
herüberkameiu auch nur die Ruder-ans
derung bereits im vollen Gange. Im
December 1908 hat die Einwande«
rat-a im Vergleich zu den sriiheren
Monaten zugenonnnen; sie wurde da
durch stimnlirt, dass eine Besserung
der Geschäftslage in einzelnen Indu
strie-Zweigen sich bemerkbar machte
Jni abgelaufenen Monat trasen laut
der Zusammenstellung des statistischen
Bureaus aus Eilig Island im Hasen
von New York :).4,658 Einwanderer,
10,7t)5 Nichtimmigranlen und 76884974
Bürger der Vereinigten Staaten ein«
zusammen III-El Personen. Jrn De
cember 1907 trasen hier 49.79.·3 Ein
wanderer ein. Aus Oesterreich kamen
im December 1908 5610 Personen,
gegen 7335 im December 1907; ank
llngarn kamen 7kk84. gegen 7976J
aus Deutschland kamen 1234 gegen
Moll; aus-; Italien slcil sie-sen 832r"-;
aus Nnßland 6407 gegen 18,240;
ans der Schioeii 118 gexen 134. Die
deutsche Einwanderung betrug im ab
gelaufenen Monat 2884 Personen.
welche 3118,161 als ihr mitgebrachieo
tBaarvermögen angegeben haben. ge
1gen ZMI tm Borsahn rnrt Zur-»du
Baarvermögen Europa lieferte leh
ten Monat von der Gesammtzohl
33,822 Ernte-anderen gegen 48,222
im Vorfahr-. Die 34,658 Einwande
rer gaben 8651.138 als ihr mitge
drachtes Baarvermögen an, während
die 49,793 Einwanderer im Decem
ber 1907 als ihr mitgebrachtee
Faarvermögen M8,271 angegeben
aben. Von der Gesannntzahl der
Einwanderer des lesten Monats wa
ren 5915 Personen schon vorher tn
ten Vereintgten Staaten gewesen,
Fugegen waren von den 49,793 tm
December 1907 Einaetrossenen nur
2716 schon früher hier gewesen. Von
den Etnwanderern des letzten Mo
nats haben ALM selbst ihre Passe-ge
lezahlt, sür 10.544 bezahlten Ver
wandte und stir nur 252 bezahlten
Andere als Verwandte die Passage
Zu Verwandten begaben sich 28,228
Einwanderu. zu Freunden 5672.
and nur 758 hatten weder Verwandte
not) Freunde in den Veretnlgten
Starten, doch nannten auch diese et
nen Besttnunungsort 4747 Personen
xvaren unter lil Jahren, 28,369 wa
ren 14 bis 44 und 1542 waren 45
Einst-anderer des Monats Decembe
ans die verschiedenen Staaten ver
theålt haben, ist ans folgender ZU
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Jahre alt oder älter. Wie sich txt-.
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H Washington, il. Jan. Nach dem
gestern bekannt gegebenen Bericht des
General Emwanderungs Com
rnissäre hat die Einwanderung in
dem mit dem Jst-. Juni MW beende
ten letzten Figtaljahr um ZU Prozent
abgenommen, während die Arbeit des
Einwanderungsdureaus um 20 Pro
zent zugenommen hat. Die Ge
sammizahl der Einwanderer im leh
ien Jahr war 782,870 oder MLAM
weniger als im Jahre 1907. qui
Jahre 1907 wurden 13,064 und m
letzten Jahre 10,902 Auslönder zu
rückgewiesen. Des Weiter-en wird in
dem Bericht hervorgehoben, dasz in
dem lebten Fijtaliahr -1,932 Perso
nen aus Grund dei- Eontrakt « Ir
beitergesehes zurückgewiesen und M
verhaftet und des Landes verwiesen
wurden. :51,798 Japaner suchten im
Lause des Jahres 1907 um die Er
laubniß, in dieses Land kommen zu
dürfen, nach. Die meisten Einwan
derer tamen aus dern Süden und
Osten Europas, aus Italien« Vesiers
reif Ungarn, Griechenland Türkei
u. . W.
ZMU Its-Essen
ConstantinopeL U. an. hier
wurde heute bekannt gege n. daß der
Ministerrath die Ossette Oesterreich's,
eine Entschädigung von 810,800,000
alrn däe Türkei zu zahlen, guts-gewie
en at.