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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 15, 1909)
v Das Burgfräulein. Inn- von Friedrich. Friedrich - A , (15. FortefsungJ Hering zuckte lächelnd mit dei Eiter-. »Es wird mir lieh fein Inn ich mich geirrt habe«, bemerkte er; JQ bin ich freilich nicht über ugt, daß die Mauer unsniitz gewesen ’n wär-tief »Ich wer-de Dich davon überzeu kuk rief Fräulein von Hanftein et M gereizt .Diefe Ueberzeugung tann mir erst die Zeit oerfchaffen«. fuer Renno fort; »erft wenn die Bergwand einige hte lang unsefährdet Wind und tter widerfxanden hat, erst dann gis-sie ihre Fettigkeit sich bewährt tan m «Wie viele Jahre wiirden Dir denn Statistik warf Eva empfindlich ein. .Dies tann ich nicht bestimmen, dess- es tornnit vorzugsweise auf die Aschaffenheit der Winter an, und tver vermag voraus-Hufeisen wie dieselben fein werden« ·Es scheint Dir nur daran gelegen zu fein. einer bestimmten Antwort «rrszutoeichen«, verfedte Eva. .Weehalb?« »Um mir nicht Recht zu geben« «Eva!" rief Renno vormitero-old zu triefen Worten habe ich Dir sitt-er lich nie Veranla ung gegeben; oder verlangst Du, da ich eine Ueberzeiig ung, welche sich auf reichere Erfah ksng gründet, nur deshalb verschwei foll, um Dir gefällig zu fein? — toiirde dies ohne Bedenten thun. W nichts darauf antäme, hier ift abee das Gelingen Deines ganzen Unternehmens in Frage gestellt, und da holte ich es fiir meine Pflicht, of fen Zagen Dich zu fein-« « un wirft Du es auch snir nicht übel nehmen, wenn ich von der Un fehkbarteit Deinee Urtheils noch nicht iiberzeugt bin«, gab Eva turz zur Antwort Renno schwieg. ntn die Erregte nrmt nunmehr zu reizen, ihn traf ja keine seråntwortung wenn das Unterneh men mißl—ang. « Eva trieb die Arbeiter noch mein zur Eile on, sie liest ihnen sogar Bier nnd Branntwein reichen, um ihren Ei ter anzuspornen Jn acht Tagen war ihr Geburtstag, wenn die Arbeiter sirb anstrengten, tonnte der Weg bis dabin rosendei sein« obschon noch der schwer ste nnd gesährlichsde Punkt zu durch brechen :var. Als sie eines Morgens zeitig zur Pleßburg ging, um sich von dem Fort schritte des Unternehmens zu über-Z engen, sah sie zu ihrem Erstaunen, die Arbeiter untbätig dastanden. Weshalb arbeitet Jtir nicht?'« fragte sie unwillig. Carisen trat zu ihr. «Wäbrend dek Nacht bat sich ein Theil der Wand losgelöst und ist herabgesallen'f, sprach er; »die Leute sind besorgt geworden nnd wollen nicht weiter arbeiten und ich selbst befürchte, daß noch mehr nachstürzen wird.'· Jbt seid sehr ängstlich!« entgegnete Ew; »in wenigen Tagen schien das Unternehmen vollendet und sollte fest scheitern?« —- Eg durfte nicht sein; dann hatte Renno doch Recht· »Es ist tasum möglich, weiter zu ar beiten·«, snhr Carlsen fort; »die Ge Mdk tsi zu grob« Eva preßte die Lippen aus einan der. »Und was ist noch Eurer Ansicht nöthig, um die Gefahr abzuwenden?« fragte sie. »Es muß eine starte Mauer aufge MZ lwerden, weiche die Erdwand ,,«Ji·ttnmermeb,r!" unterbrach ihn Eva fast heftig; »Die Wand wird holten, ich sehe noch keine Gefahr: Jbr seid der Aufseher, weshalb treibt ihr die Lente nicht zur Arbeit, wie ei Eure Pflicht ist?« »Ich darf fte einer solcher- Gef.thr nicht augfetzen«, gab Cariien zur Antwort « »Ich werde Euren Lohn verdop ipelnL Es liegt rnir daran, daß der Assfg in wenigen Tagen hergestellt it." «Auch dann kann ich es nicht thun? entgegnete Carisen; »auf mich würde die Veran. wortung fallen, roenn ein Unglück geschieht!" »Daan will ich sie übernehmen!« tief Eva und wandte sich on die Ae heiter selbst; »ich hoffe, Ihr seid we niger furchtsam« , sprach sie zu ibnen. »Noch sehe ich keine Gefahr, die weni genSieine, welche sich losgelöst, ha M such erschreckt Der Weg muß bald beendet wenden, in drei Ta en tönet Jst ihn herstellen, wenn hr fieisis seid wsee-willig habe ich re- Leht er um Euren Eifer an MW, ich will densekben verdop peln, sum geht aber sofort ar« Werk Und W cI’ Eure Kräfte isan " Dienat Wiese chmntim der hohe cht ichteckiesie sie je HAVE wcui n suchte ev W der Gefahr nicht aus« III "«» zkf end hatte ichwei nd - ; obschon ei in ihm gii rie. »z- m ,« lässig ein U "ck Mi — H M W Urbetter —MMW die seisva j tuna wird ja von dem Burgfränlein übernommen; fie wir-d Ench freilich wenig nützen, wenn Jhr verschüttet seid!« Eva zuckte auf, sie ertannte Konrad wieder. Sei ruhig!« rief sie beitig: »ich zwingt Dich nicht zur Arbeit Du kannst gehen wenn es Dir an Muth fehlt; ich zwinqe Niemand, denn ich weiß, daß ich morgen für den verbeiße nen Lohn hunder: andere Arbeiter ba ben tann.« Konrad wollte antworten, stolz ge bot Eva ihm mit der Hand Schwei cen. »Th»beitk« fiel Heß ein. um Carl sen und Konrad zu widersprechen: «die Wand hält fonft wäre sie bereits eingestürzt So schnell loinrnt lein Erdrutfch, baß wir nicht immer noch Zeit hätten uns zu retten. Ich habe auch nur ein Leben u verlieren« trosderu arbeite ich unbeiorgt weiter: ift wirklich Sei-Ihr vorbei-Iden. fo brauchen wir nur oorsichtiq zu fein!'« Er ergriff feine Dritte und fing an zu arbeiten, die Uebrigen folgten ihm. Carlien stand zögernd do, er wußte daß et die Gefecht nicht überfchäste nnd doch mochte er seine Lernenden nicht im ctich lassen Auf ibni lag es schwer und drückend besorgt blickt ler zu der drohenden Wand empor und ies war ihm, als ob et den Abend die lses Tages nicht mehr erlebe; er dachte Hin feine alte Mutter und dann an isorbara in deren lleinem Hause er »so manch-e glückliche Stunde veriebt hatt-e. Qcypll Wslllk ck «Uk Wlfcl gkcli sen. als sich Konra ’s Hand aus sei nen Arm legte. »Weil-e zurück«, sprach der junge Mensch. Carlsen schiittelte ablehnend mit dem Kopfe. »Ich tann die Leute nicht im Stich lassen«, entgegnete er; «sie haben sich durch den hohen Lohn ver locken lassen « sie hören aus teine Vorstellung sie sollen mir weniafiens nicht den Vorwurf machen, daß es mir an Muth gefehlt habe.« »Dann bleibe auch ich hieri« sagte Konrad. Kehre heim«, bat Carlien. «Du Mist wie viel Du Deiner Schwester i .« « »Ich bleibe hier!" wiederholte Kon rao, und auch er griff zur Schaufel. Æt freudiger Empfindung sah Eva die Männer rüstig weiter arbeiten. »Ich werde Euch Bier schicken«« rief sie; nun sputet Euch!« Sie lehrte zum Gute zurück. sie hielt die Gefahr wirklich nicht fiir so drohend und dachte nicht weiter da ran. Arthur war abermals zum Be suche gekommen und heiter empfing sie ihn: das Gefühl, ihren Willen durchgeseht zu haben, hatte sie freudig gestimmt. »Ist Dein Weg fertig?« fragte Ars thut. »Noch nicht, wenn Du jedoch nur einige Tage hier bleibst, so werde ich mit Dir auf ihm zur Burg hinauf ssoixren«, entgegnete Eva; ,oort oben will ich meinen Geburt-starr feiern, Du wirst hoffentlich nicht dabei fehlen.« »Doch«, erwiderte Artburx «ebez weil ich nicht kommen werde« bin ich heute hierhergeritten, um Dir im Voraus zu qratuliren.« »Und weshalb willst Du nicht korn men?« fragte Eva. »Ich glaube, Du kennst den GTUIIPI . . . · —- s »Wir-til Die Geringste Juni-nig, uuzse ich davon«, versetzte Die junae Guts Herrin lächelnd, di sie ihn recht wohl Verstand. »Wird Renno zu Deinem Geburt-i »taae lonimen?« »Natürlich!" »Dann lotnkne ich nicht!« »L!eber Vetter, In treibst Deinen Gtoll zu weit« fuhr Eva lachend fort; hätteit Du an dem Einwei T inmgsfest des Schachtes Dich mehr um mich beliitntnett so würde ich mich vielleicht nicht verlobt haben; Du hattest indessen nut Interesse fiir den Champagnef, ich fühlte mich einsam Renno nahm-sich meiner an und aus Dankbarkeit — «Alfo nur aus Dankbarkeit hast Du Dich mit ihm vetlvbt?" unterbrach sie Artbnr. »Gewiß!« entgegnete Eva fcherzend; »iollte ich vielleicht undankbar gegen ihn feint« «J·a! denn gegen mich bist Du es gen-esse ich be Dich oft noch viel better unterlea ten ich bereite ei jedoch, denn Du haft es nicht verdient!« Fch bin nicht undankbar, denn Du wir immer mein lieber Vetter b den«-, sprach Eva; sie legte ihre Da in seinen Arm und zog chn mit sich in den Part. Nstthut wir« Beide hät ten wirklich nicht für einander genaht, ich Mode D viel zu viel geeire ert Wien, wenn Deine Frau gewot wäre, nnd das hiitte mir wieder leid gethan!« »Du ismit-Dich tte mich nicht itgmt leise-M MAY Fett-at s Denn späte ei nich schlimmer ge: W denn dann MAX michttz ist's-W; schlechtes lkzszMIQEDrDWdIDn ! MW - -- --·---- .-.— -—- -.· ..- . »Rein. ich will nun ggr nicht hei rathen!« : «Lieber Vetter, lei doch vernänftigg Dir kennst meinen Nachbar-. den Guts bqtper von Stuhl-U feine einzige Toch ter ist kürzlich aus der Pension zurück gelehrt und ein allerliebstes Mädchen Wenn sie sicks entschließen könnte. Dich zu lieben, To würde sie die beste Pat tie für Dich sein. Stuhl-e ist sehr reich nnd Du würdest einst mein Nach bar, das wäre prächtig!" Arthur guckte mit der Achsel. »Ist will nicht keirathen«, wieder-holte er kurz. »Du wirst es dennoch thun, wenn Du die Kleine erft tennen gelernt hast« ich werde sie nächsten-, wenn Du lzier bist, einli:den.« . Atthur wollte das-gegen vrotestirem er stand indessen plötzlich still, denn in geringer Entfernung trat Renno uns erwartet ans einem Seitenwege her kor; rasch wollte er sich entfernen. Eva hielt ihn jedoch fett· »Lieber Vetter. Du mußt bleiben, denn ich will Dich mit Renno versöh nen«. rief sie. Renno war bereits herangetreten »Zürnen Sie mir wirklich. Derr Lieutenant?« fragte er lächelnd. Atti-at schwieg einen Augenblick, er mußte selbst nicht, was er thun sollte. » »Gewiß!« rief er dann keck ,,Und was lann ich thun, ittn Sie zu»perjsöhnen?—fragke Albert weiter Urrour woure wen sagen, pag u sich zum Teufel scheeren und ihm feine Coufnre überlassen möae· er wiirde auch nichts dagegen ges-saht haben. wenn er itnn fein Vermögen hinterlas ien hätte, er tant jedoch zum Aussprei « chen dieses freundlichen Wunsches; nicht. denn ein Bauer stürzte in denI Bart und rief, daß die Berg-wand an welcher der Weg angelegt werde, ein gestürzt sei. Erschrertt fudr Eva usa-n1men, das Blut wi aus ihren sangen und ste stiine aus den Amt ihres Verlob ten, um nicht umzustnten. »Ist Jemand von den Arbeitern verschüttet?« fragte Renne. «Alle!—Alle!« —- rief der Bauer: ,-.ste müssen Alle todt sein!" . Allmächtiger Gott!« rief Eva und preßte die band vor Die Augen. »Sei ruhig Eva!" bat Ren-w; »das-i Jbr es selbst gesehen?« wandte er sich an den Bauer, »Nein, sie sollen aber alle todt feink« antwortete der Gesragte »Nein —- nein, das lann. das darf nicht sein!« ries Eva, welche vergeb lich nach Fassung rang. »Es wird auch nicht so sein«, such te Albert sie zu beruhiaen; »der erste Schrecken macht html-, ich werde so fort hineilen und mich persönlich von dem Stande der Angelegenheit iiber PM— »Ich gebe mit!« sprach Eva, indess sie sich entschlossen emporrichtete. »Ich bitte Dich, bleib biet-; es wird Dich zu sehr erregen«, bat Renne. .Jch gebe mitt« wiederholte Eva entschieden; ihr schönes Gesicht schien zu Marmor erstarrt zu sein; sie preßte die Hand aus die Brust, mn den Schmerz, der dort naate, zu be wältigem War sie nicht gewarnt wor den? — hatte ste nicht die Männer veranlaßt, trat der Gefahr weiter zu graben? Sie hatte gesagt, daß sie die Verantwortung auf sich nehmen wer de, allein sie halte nicht daran edacht. daß dies Wort so bald in E iillung gehen werde. »Ich gehe auch mitl« rief Arthurx er besaß rz genug, um in dem Au genblicke r Gefahr jeden Groll ar gen den ihm Verhaßten Amerttaner zu vergessen. Zehnteö Kapitel Eva eilte bereite- durch den Ist-it Aus dem Hofe des Gutes standen Die Arbeiter erschreckt in Gruppevn denn auch zu ihnen war die Runde-. dec« Unglücke schon gedrungen »Neitet zu meiner Besitzung und sagt, oasi sämmtliche Arbeiter sosort mit Hacke und Schauseln hierher toenmen sol len!« ries Renno dem Reittnechte EDIT- z·.1: »nehtnt das schnellste Pserd und schont es nicht: vie Arbeiter sol len auch nicht eine Minute lang zö get-l" Albert eilte Eva nach, welche sich schon aus dem Weg zur Burg befand. Jn kurzer Zeit trasen sie an der lStelle des Unglückes ein. Dasselbes i war zwar nicht so groß, als der Bauers berichtet hatte, indessen immer noch be-? deutsd genug. Mehrere Arbeiter waren verschüttet, und ee war wenig hoffnung vorhanden, daß sie noch am Leben waren; andere waren schwer verletzt. Der Schreä schien die Unverlehten gelähmt zu haben, denn noch standen sie unthiitig da und starrten aus die Stein- und Erdmasse, welche fkch von der Bergwand losgeliist und mehrere ihrer Kameraden verschüttet hatte. »Ernst zu den Schauseln!« rief Renno ihnen besehlend zu, nachdem er das Unglück kaum überschaaet hatte; .weest den Schutt dort hinab; hier beginnt, denn hier scheint noch Rettung mög lich zu sein!« Der tlagende Ruf eines Verschwe ten drang aus der Trümmern-sie hervor, in der Nähe lag Carlsen, nicht verschitttet, aber durch einen Stein scheinbar schwer verlesi. Konrad ellte zu ihm, und von eini gen Irdeitern unterstiijh hob er ihn empor und trug ihn zur Seite. Des nsen Arbeiters Lippen waren fest ans einander gepreßt, sein Auge blickte W zu Its hinkt-en Olrtbur hatte von dem Gefühle zu helfen getrieben. selbst zur Schaufel gegriffen; ei seblte ihm nicht an gu tem READ aber an Geschick. das un gewohnte Wertzeug zu handhaben: er stand nur im Wege und wurde oon den Männern ziemlich rücksichtslos zur Seite geschoben. Renno hatte das Unglück rnit rech tem Blicke til-erschaut; sein Gesicht war etwas bleicher geworden, sonst zeigte dasselbe keine Spur der Unruhe. »Seid vorsichtig, denn es kann ein zweiter Sturz der Wand ersolgen2« ries er den Arbeitern zu: .hat an ie: ner Stelle Jemand gearbeitet?« »Na-: Einer, der alte Röse!« ant worteten mehrere der Männer. »Er kann nicht mehr leben.« fuhr Nenno sort, »die Masse des Gesteins muß ihn sosort erdrückt baden: arbei tet hier, wo allein noch Rettung mög lich ist. Blickt zur Wand auf und so bald Jbr das leiseste Loobröckeln des» Gesteins bemerlt. springt Jhr sosort zur Seite." ; Die Arbeiter gehorchten sast willen-; los den kurzen und bestimmten Be-. fehlen. - Nach kurzer Zeit wurden hinter ei nem Hausen Steingeröll mehrere Männer gesunden welche sämmtlicb IVerleht waren: sie wurden an densel ben Plai gebracht wo Carlson be reits besinnungslos lag. ts-!1 VlOc Wllcvkkl llllllll Tot-, virus-, unfähig die hand zu rühren, den Blick ftarr auf die Stätte des Un glücks gerichtet. Sie allein traf die Schuld des Oefchehenenx hatte nicht »Carler sie noch kurze Zeit vorher ge warnt? --—— Hatte sie nicht Renncks Rath trocig til-erhärt? — Sie hatte ihren Willen durchführen wollen: auf ihr laftete die ganze Verantwortung« Noch war sie taum im Stande, die Größe derselben zu fassen, denn ihre Gedanten waren gelähmt, sie empfand nur einen fchweren Druck im Kopfe und in der Brust. Renno trat zu ihr. «Wiire ich Dei nem Rathe gefolgt!« rief Eva, ver zweiflungjvoll die hönde ringend. Ideale jth nicht daran, denn es ändert das Geschehene nicht,« gab Renna zur Antwort. .All’ unfere Gedanten müssen wir jetzt darauf richten, um die von den Verfchiitteten, welche noch leben, zu retten und für die Berlehten zu sorgen. th ein Bote zur Stadt gefchickt, um einen Arzt zu holen?« wandte er sich an einen der Dorfbewohner, welche das Unglück herbeigerufen hatte. Es war noch nicht gefchebenx meh rere Männer erboten sich, zur Stadt zu eilen. »Ich werde den Arzt holen!« rief Arthur, die Schaufel, welche in feiner band doch nicht viel nähte« bei Seite werfend. »Arthur, eile, eileZJ bat Eva »Jn turzer Zeit soll ein Arzt hier fein, ich bringe mein Pferd zum Opfer.« versicherte Arthur. und eilte fort zum Gutejwo fein Pferd stand. Die meiften der Dorfbewohner standen unthätig da; der Schrecken fchien ihre Kräfte gelähmt zu haben; da eilte auch Bardara herbei. «Wo ift mein Bruder?« rief sie. Ein Arbeiter theilte ihr mit, daß Konrad nicht verletzt fei; sie wollte nach Carlfen fragen und doch ver mochte sie dessen Namen nicht auszu-5 sprechen. Da blickte sie zur Seite« und sah den Schwerverletztenx ein» Angstrus rang sich aus ihrer Brust,j sie zitterte heftig und drohte umzu-! sinlen, dann rasste sie ihre Kräste zu-; sammen, denn es galt vielleicht eint Menschenleben zu retten. « «Wasser! Wasser!' ries sie, indem sie neben Carlsen niedertniete und dass Haar vorsichtig aus der blutendenI Stirn des Besinnungglpsen strich. s An hiilsreichen händen sehlte es aus ihren Rus nicht, das Ver-langte wurdej schnell herbeigebracht und sie wuschs Carlsen die Stirn und dreszte ein nasse-, tühlendes Tuch leicht aus diez Wunde « ihre band zitterte. s Langsani schlug der Verwundete die " Augen aus und ein Lächeln glitt über sein Gesicht hin, als er Barbara er-k kannte, welche sich iiber ihn gebeugt: hatte. »Bist Du schwer verlegt?« fragte Bardara. ( Carlsen antwortete nicht sofort; er’ empsand in diesem Augenblick leinen» Schmerz, seine Augen ruhten aus den hübschen Zugen Barbara’i, aus denen Angst und Besorgnisz ihm entgegen leuchteten. Er bewegte die Lippen, um zu sprechen, aber kein Wort tain über dieselben; langsam deutete er mit der band aus die Brust, sein Athem war schwer. Mit der Angst der Verzweislung öffnete Barbara die Kleidung des Verwundetem sie bemerkte jedoch keine Verlegung, dieselbe schien im Innern der Brust sich zu befinden Thriinen stürzten aus ihren Augen und hinse suchend blickte sie sich uni. Earlsen hatte ihre hand ersaßt und drückte dieselbe. »Sei ruhig. —- es wird nicht so schlimm sein!« sprach er endlich mit Anstrengung, sast flü sterndx »Als den Anderen!« siigte"er hinzu. Einen Auge-blies lang blieb Bar bara wie erstarrt neben ihm knieen. -- - dann erneute sie den Umfchlag auf seinger Stirn und wandte-sich darauf zu Dem. welche dicht neben ihrn la gen und ihrer Dülfe gleich fehr be durften. Reime-? Arbeiter lamen in kurzer Zeit an, und ohne ihnen eine Frage über das Geschehene zu geftatten, wies er sie fofort an, wo sie arbeiten foll ten. Er schien feine Ruhe nicht einen Augenblick lang verloren zu haben und leitete die Wegröumung des Schrittes mit der größten Befonnenheit, wäh rend er die Bergwand, deren Rach fturz er befürchtet-. nicht einen Au genblick aus den Augen ließ. Er dachte dabei nicht an sich felbft. fon dern feste sich derselben Gefahr aus, »welche die Arbeiter bedrohte. Heß wurde nach kurzer Zeit schwer verlegt unter dein Gerölle hervorgezog gen, er war ohne Bewußtsein, schien jedoch noch zu leben. Eva hatte versucht. Barbara in der Pflege der Verwudeten zu unter sisem ihre hände zitterten jedoch fo heftig, daß sie dazu unfähig war. Sie ftand an die Wand des Berges gelehnt und blickte in das Thal hinab. unge duldig auf des Arztes Ankunft har rend: wahrfcheinlich brachte Arthur Werneck mit. Zu jeder anderen Zeit wiirde sie ihm nicht unbefangen entge gengetreten sein. weil sie wußte, daß er sie liebte, fest dachte sie nicht daran; fiir die Verungliiclten fehnte sie ihn herbei. Jhr ganzes Vermögen würde sie higegeben haben, wenn sie das Un aliick damit hätte ungefchehen machen können· Da sah sie in der Thalftraße zwei Reiter einherforenaen. so schnell nur die Pferde zu laufen vermochten, es waren in der That Wernect und Ar thur. In wenigen Minuten waren sie zur Stelle. »Das war ein Mitk« rief Arthim sich den Schweiß von der Stirn trott nend. Werned fvrang schnell von dein mit Schaum bedeckten Pferde: Fräulein von hanftein nur flüchtig grüßend. trat er fofort zu den Verletitem die fein ganzes Interesse in Anspruch nahmen und mit deren Pflege Bar bara noch eifrig befchöftiat war. lFortfenung folgt.i sevtsttse seitdem-teuern Sind im politischen Leben die Ge iese der Grrvitation umgekehrt und die schwersten Männer an der Spitze? Die Wahl Taits bat diele Frage nahe gelegt und siehe da, die Untersuchung brachte die interessante Tkatlache ans Licht. daß fast alle unsere Präsidenten «Heaompeights" waren. an oder iiber Der 2·"!() Pfund Martr. Auch« drüben in Eu ropa in der großen Republil Ironi reich ist augenblicklich ein gewichtiger Mann arn Ruder. Fallieres. der aller dinos mit seinen 229 Pfund an die 29k unseres «Bill« nicht tippen tann. Wenn man die Geschichte weiter zurückverfolgt, to zeigt sich, daß irn allgemeinen alle adminiftrativen Ge niea in einem umfangreichen Körper steckten. Man denke nur on Bis inarcks Reaengeftalt oder an die des alten Kaiser-, an Viktor Emanuel oder Alexander den ll., an Glad ftone. Salisburn oder Graf Witte. Sie alle ragten schon allein durch das Ueberrnaß des Körpers weit über ihre Umgebung hinaus. Der beste Kaufmann ans einein europaischen Thron, obwohl sonst in moribuH ein«-ne leicht, läßt an Rörpersiille nichts zu wünschen übrig. König «(!leopold«, wie ihn die spottlustige Welt nennt, wiegt die Aleinigteit von 224 Pfund. Gegen ihn ist Edtvard ill. mit seinen 198 Psnnd ein Waisentnabe, noch mehr allerdings die übrigen, von denen der deutsche Kaiser 171z Franz Joseph 166 wiegt, übrigens ein amiisanter Zufall, da die End-zahlen bei beiden zwei entscheidende Kriegs jahre sind. König haaton i·ll. aus den Thron zu setzen. muß den Nor weg-ern nicht leicht gefallen sein bei dessen 201 Pfund Netto. Leichter ge baut tann der spanische Thronsessel sein, denn Alsons wiegt nur 161 Pfund, Rußlando herrschet 158 und Viktor Entanuel der lll. gar nur 155. Wilhelrnine von Holland mit 145 Pfund schlägt aber alle Retorde als «Lightweight«· Wenn nun auch administrative Genies, wie oben erwähnt, nicht leicht u nehmen sind, so gilt dieser Sah iiir die strategischen nicht; icn Gegenteil sind diese durch die Bank törperlich wenig get-richtig Von Alexander, Caesar und hannibal bis zu Rapoleon l» Wellington, Wollte, Grant und Lord Robert-, siidasritas nischen Angedenkens, waren die. Schlachtbelden ebensoweni reis silr LMorienhad wie ihre ollegen «zu iWessen Nelson, Jana-gut, Samt-sein Den-en und Team » Von unseren Präsidenten sind die Ieli größten nahe oder iiber der· 200 Psund - Marte, und sechs von ihnen inicht nur durch Umfang, sondern auch ihöhe hervorragend. s oueich vek ein-, Gep- e Washing « ton, war rnit seinen 6 u 2 Zoll und «220 Pfund eine Au ehen erre ende ingur. Etwas slachbriislig, rnit «ber klangen Gliedern und einer von Schul ster zu hiiste sast senkrecht tausenden Mirperlinte, enit grosen Anden. an Ydenen die Knochel weit hervorstandem und einem durch Hosennaar leicht entstellten Gesicht, war Washin on lein schöner Mann. Ader ein liel aus den grau-blauen sogen machte ei nen schnell alle Aeuszerlichleiten ver gessen und zwang jeden in den Bann dieser gewaltigen Persönlichkeit Mehr ins Breite gehend als sein Vorgängen war John Adam-, der nur 195 Psund wog und 5 Fuss K Zoll in die Lust ausragtr. Sein settes fröhliches Gesicht mit den humoristisch zwinternden graut-lauen Augen zeigte osien, daß sein Jnhaber gut nnd reichlich zu essen liebte. Jn der Klei dung war er übrigens der best ange zogene Mann feiner Zeit. Gegen ihn gehalten war Thomas Jesserson, was Mode anbetrisst, von anarchistischer oder ertrem reaktionä rer Gesinnnna. Er scheint ztt seiner Zeit der einzige gesellschaftlich bedeu tende Mann gewesen zu sein. der sein Haar ungevudert liest. Sein roter welliaer Schopf schwamm in einer J Hei-« m n Fuß 29 spa wi- ense - Sonne über dem Schneemeer der Zeit genossen. Noch als Präsident im Al ter von 59 Jahren war er mit seinen 22r) Pfund eine imvonierende Gestalt. Von seinem Aussehen wissen wir. daß er glänzende grau-braune Augen und wundervolle Zähne besaß, die er sich vie zu seinem Tode zu bewahren wesetr. James Madison mit 150 Pfund und 5 Fuß blieb auch körperlich gegen seine Vorgänger zurück, die erst wieder von seinem Nachsolger James Monroe, dem Erfinder der nach ihm benannten Doktrin. einem »Sirsooter« nnd 200 Psund - Präsidenten. erreicht wurden. llnter ihm erhielt dag gepudertr Haar i Js seinen ’1odes:siton. leonroeo Figur war eilig und tantig. das Gesicht sarbi los und von Furchen durchzogen« das einzig Schöne darin die durchdringend blickenden grau-blauen Augen. Nach dem unbedeutenderen Jobn Quinct) Adams kommen wir wieder zu einein der großen «Dld Hielory'«, Jan son, der tros seiner irl Fuß 1 Zoll nnd 195 Psund einersder graziöielten Männer seiner Zeit nnd ein ganz aug gezeichneter Tänzer war. Ueber der hoben geistvollen Stirn stand eine wirke Fülle gelbroten haares nnd aus den-. Gesicht blickten ein paar tiesblaue leuchtend- Augen. deren Zauber jeden gesonnen nahm« der mit ihm sprach. William hean Harrison, der Nach-« solger van Burrns, war gleich Monroe i5·Fusz hoch und200 Pfund schwer. ein Mann, an dem alle-«- bisx ans die mäch tige Nase von tolossalen Dimensionen war. Jn seinem vollen roten Gesicht standen unter einem blonden haar« schops zwei blaue Augen« aus denen ein geniales Temperament sprach. General »Zeich« Tanlor siel nur mit seinen schwarzen glänzenden Augen et was- auet der Rolle. mit seinen i3 Fuss und 195 Pfund war er dagegen ein echter Großer, wenn er auch an tör vetlicher und geistiger Größe nicht an seinen vierten Nachfolger Lincoln ber anreirbtr. der mit fi Fuß 4 Zoll den Plan als größter Präsident inne bat. Er war übrigen-E auch der erste« der einen Vollbart trug· Gegen seinen Rcchsolger Andrew Jobnicn gehalten, der 190 Psund wog, aber 8 Zoll tleii net war. erschien er ichlant nnd bogen Die beiden nächsten Präsidenten Grant nnd Hat-es belasteten niit 185 und 175 Psund den Präsidentensetsel noch we niger, und erst mit Garsield und lei nen 220 Pfund und 6 Fritz 1 Zoll hin wieder ein gewichtiaer Mann an die Sviyr. Artbur mit nur 215 Mund nnd 6 Fusr siillt wieder etwas ab. dann jedoch tomtnt in lssleveland der bie dahin schwerste Präsident ins Weiße Haus mit einem Retord von 295 Pfund. der nur jent wieder mit Tast erreicht wird. barrison nnd Mikinlen blieben unterhalb der Inst Pfund-Marte, und erst Nootevect mit 203 Pfund brachte den Sati. dass Ge nialitiit unt-Gewicht proportional sind wieder zur Geltnna. Vielleicht er reicht Takt sogar die 300 nnd damit den Gipsei. - Reue-bei d .«, Stellefuchmvekz »Ich gebe Ihm-n 20 Matt, wenn Sie mit eine Stelle verschaffen.« Vermittler-: Schön. Morgen ist bei mit Kindstaufe und Nod noch Iäe Pater-stelle frei!« sei-ist — — Frau Müller: »Ja, mein Mann, der versteht alles!« Frau Meist: »Aber hoffentlich nicht . be etc-«