Franz Joseph-Mann Inn Peter Rasegger. Drei kleine Geschichtchen will ich heute "hlen, drei kleine, anspruchs bse chtchtchen, die aber den Vor Y Eben, wahr zu sein. Die erste chtchte ist mir erzählt worden, Oder ich versbiitge mich für ihre Wahr heit. Jn ihrer einfachen Schlichtheit erzählt sie mehr von der Liebe und dem Vertrauen, als händelange Ab handlungen wiedergeben können. Jm Mai vorigen Jahres war es, da zum ersten Male in Oesterreich nach dem allgemeinen Wahlrecht ge wählt wurde. Zum ersten Male wur den die Aermsten der Arnien aufge fordert, Männer zu wählen, die ihre Wünsche. die ihre Hoffnungen öffent lich laut werden lassen sollten, Män ner ihres Vertrauens. Aber das Elend und die Armuth machen mißtrauisch. Wer wollte es den armen ruthenischen Bauern in Iden weltabgelegenen kleinen Dörfchen veriibelm wenn sie mißtrauisch waren segen alle die Kandisdatern welche jetzt auf einmal bei ihnen auftaucbten und eh um ihr Vertrauen bewarben, um ihr Vertrauen und ihre Stimme. Es ist ein etwas schwerbliitiger Men schensehlag, diese österreichischen Ru thenen, Riesen mit der zarten schüch ternen Seele eines Kindes. Sie gin gs in die Versammlungen und horch n zu und nickten mit den Köpfen oder schüttelten sie, je nachdem, oh der Redner ihnen aus dem Herzen sprach oder Din e vorbrachte, die sie nicht verstanden, re haben bei der Ver trauenskundgebunq die Hände in die iihe, das verpflichten sie ja, zu nichts. her wenn sie nachher nach Hause ingen, schüttelten sie die Köpfe und Z- schiittelten die Kiinse wenn ihrer mehrere beisammensaßen Abends in der Wirthsstube. Warum kümmer ten sich jetzt aus einmal so viele und noch dazu solch vornehme Simdtberrn um sie? Warum kamen sie her zu ih nen, um die sich seit Mmschengedew ten nie ein Mensch getümmert hatte? Und das Mißtrauen wurde stärker und stärker-. Aber wen wählen, daß er in Wien in dem großen Hause siir sie spreche? Jemand müßte es sein« zu dem sie volles Vertrauen hätten, von sdem sie sicher wüßten, daß sie sich auf ihn ver lassen können, jemand. der sie liebt, wie ein Vater seine Kinder. Da fliegt unten in »der Ecke des Mrthstisches ein Name auf und geht von Mund zu Mund und die wettet harten Zuge. in welchen Arbeit und Sorgen ihre rchen gezogen haben, erhellen sich. a. das ist sder Wichtige das ist der Mann ihres Vertrauens. Und am Tag der Wahl gehen sie alle zur Urne, Wann für Minn, selbst sdie alten gebeugten Greise nnd als man »die Stimmen zählt, da sieht aus allen Zetteln der gleiche Nanret .Ftsnz Joseph I—« Das ist kein Histörchen, das ist die reine Wahrheit. Kann ein Denkmal von Marmor und Erz einen Fiirften mehr ehren, als dieses naive riihrende ThunZ Die zweite Geschichte, sür deren Richtigkeit ich ebensalls gewährleistr, ist älteren Datums. Eines Tages hatte sich Kaiser Franz Joseph zur Jagd noch Muts uschlag begeben. Da er noch vor acht nach Wien zurückkehren wollte, Var es angeordnet, daß der kaiserliche Separatzug um 5 Uhr Nachmittags auf dem Bahan von Müyguschlag drreitsteben solle. Da es ein Feier tag war, an dem außer den fadrplam mäßigen Zügen eine Unzahl von Ver gnügungsziiaen kursirte, so wäre jede Uensderunig des Fabrplanes weibl M mit Katastrophen verbmr n ge wesen, besonders uim die WbendzeiL Der Zufall wollte es nun, Idasz das Wannsglück den Kaiser diesmal nicht besonders -begürrstigte. Aerger-: lich brach er die Jagd früher, als ge- - plagt war ab und erschien aus idem Bahnhos bereits usm 41X2 Uhr. Sein AHutant gab dem Stationsches den Austrag, den kaiserlichen Separatzug sofort verfahren und abgehen zu las en. Der Beamte erklärte, daß die ursprüngliche Verfügung unter tei uwex Umständen geändert werden ne. Bald daran entstand ajf dem Bahrchof eine große Bewegunq. Man sah den Kaiser selbst auf den Eta tionschef zutreten :M4wünfche sofort abz-ureifen.« eftät wie sehr ich auch zu ge horchen wünichte, es ist mir untnog »Warum dast« JDie Verantwortung, die ich über nommen habe, verbietet es mit.« - »Die Situation ist zum mindesten merkwürdiPN bemerkte der Kaiser zu feiner BRUNO indem er dem Sta Rücken kehrte —- »ich bin hier Gefangenek eines Lohnbe ! us Minuten vor 5 Uhr meldete derslationscheß daß der kaiserliche BGB-H eigen fei. Die Rückfahtt steh unter etwas gen Wut kelt de Statt t M, MQstinechsntlnsstunq est-nat M Måsiiengticheaw Wege ein Tele er Mephi seinen oerantwvrtu oosen Pflich ten nachkommr. per örtlich zu über zeugen.« II s I Und nun das dritte Geschichken aus Kaiser Franz’s Jugendzeit s Getreu der Tradition der W burger, die stets eifrige "-ger waren, huldigte auch Kaiser rairz Joses seit seiner Jugend diesem Sport mit xbesorederer Vorliebe Die Jagd-aus jsliige verschassten ihm oft die Gele genheit, leich einem modernen Ha runkalMafchid unerkannt in der Mitte seiner Unterthanen zu weilen. Nicht selten verwickelten sie ihn auch iin kleine Abenteuer. So ereignete es sich wenige Jahre nach seiner Thron -besteigung, daß er, ohne Begleiter sein Jagdgebiet durchstreifend, deren Grenzen überschritt. Ein pracht voller Faan hatte ihn verführt Eben hatte er angelegt und wallte los-drücken, als ihm eine kräftige Stimme zuries: »Wenn Sie schie ßen, so sende ich Jshnen eine Schrot lwdung in die Waden!« Der junge Herrscher ließ sein Jagd-geweht sinken und rief in zar niger Erregung: »Wer ertiihnt sich, so zu mir zu sprechen?« Zwischen sden Bäumen trat die mächtige Gestalt eines Landedelq mannes hervor. »Sie haben auf meinem Gebiete gejagt. Folgen Sie mir in’s Schloß, wo ich mit Ihnen ein Prototoll ausnehmen lasse. Var Allem aber liesern Sie mit Ihr Ge wehr ab.« »Und wenn ich es nicht thue-r ,.Sie gehören zur taifetlichen gd. Ich werde vor dem Kaiser tax führen« » ie tennen den Kaiser nichts« «Nein.« Das Abenteuer begann den jungen Kaiser zu betuftigen. Er gab fein Gewehr ab nnd folgt-e dem Baron N.... auf fein Schloß. Jn der Vorhalle tain ihnen die Gittin des Barons entgegen. Sie tiefz sich den Vorfall erzählen, und ais der Unbe kannte sich mit bescheidener Miene entschuldigte, bestimmte sie ihren Gatten, die Sache weiter nicht zu verfolgen. Nun thaute der strenge Nimrod auf und lud den Jagdfrevler zu Tafchr. Der Kaiser gab sich für einen Officier aus. Während des Tischgefpräches erfuhr er, daß feinen Wirthen vor Kurzem ein Söbntein befcheert worden war. dessen Taufe fieh verzögert hatte und demnächst stattfinden sollte. Er bot sich zum Taufpathen an, und mit aller Herz lichteit wurde fein Anerbieten ange warmem Un dein fiir die Taufe bestimmten Tage verfainmelten fich alle Ber tvandten und Freunde des Baanz R.... in feinem Schloß. ann wartete mir noch auf den Tauf pathen. Da larn eine Sah-Cant page angefahren, der der junge Jä ger in Generalsuniform entstieg. Zwei antanten folgten ihm, und ein Mineridiener meldete: »Seine1 Majestät der Kaise:.« Die Verwirrung des Hausherrni nnd feiner Gäste läßt sieh denken. Tros aller Liebenörviirdigteit, die »der Monarch all Taufpathe entwickelte. . penmänner, sittsthümtsche thut ts- darei laut-. »Drintenstipper« gebung von Nauen der staatliche Kon trollbeamte der Spiritusbrennereien genannt; wahrscheinlich hat ihm das Hantiren mit dem Alloholocneter diese Auszeichnung verschafft (,,Drinten« beißt sonst nur das während Erntezeit getrunkene, start verdünnte Braunbier.) Auch ist der Titel »Meier« selbst da noch üb lich, wo es teine eigentlichen Meiereien gibt. Sein nächsterVorgeietzter ist der »Schriewer«, d. b. Schreiber. So be zeichnet man den Gutsinspettor auch wenn er nichts zu schreiben bat und seine Hauptleistungen als Klutenped der mit den Beinen vollsiibrt. Der Dorsbirt, der gewöhnlich nebenbei Schlächter, manchmal auch Dorsarzt war und das Blut oder die Wurzen besprach, hieß der «Kuhherre'. Ta batssabritanten nannte man Tabaks spinner und den Scharfrichter, wenn er nicht zugegen war, Schinder. »Buttchenträger« waren Schnittwaa renhändlerz die ihren Kram in Butt chen, viereckigen Holzlasten, aus dem Rücken über Land trugen. Jbre Kon kurrenten waren zum Theil die Lum die das »Buntsleuten" verstanden unb fiie Lumpen und Kno chen Zwirn, Band, Radeln usw. ga ben. Die »Blaukittel« vertausten Reis, Grüf usw-, und die «Degen männer« schwarzen Degen. d. h rus sitchen hslztheet W contes-spukte Man sehnt im Alter die Jugend za riicb Deshalb beqebt auch mancher Alte eine Jugendthorheii. - . I O Ei gibt Menschen. die drein-ne Streiche begeben und stir die anderen stets einen gutes M wissen. - o i I Ver nach setchtbtimeru dürstet, de- Mstenwanbeur. Er miß Im Durst quälen esse-r sit ei Ischda Wissen-SEND s wird in der Um-l der außerordentlich i i i i W M reiche see-e Ist-« mi. Wir lesen in den Neuen Züricher Nachrichten«: Als der oftröniische Kai ser Ariadius im Jahre 408 starb, hinterließ er vier Waiserlinder, drei Töchter und einen Sohn, Theodasius ll., der 401 geboren und beim Hin scheiden des Vaters gegen acht Jahre alt war. Da wurde nun Pulcheria, die älteste seiner Schwestern, hervorra end wie durch körperliche Schönheit, fo auch durch Tugend und Weisheit, zur Führung der Regentschast heran gezogen. Und sie löste ihre Aufgabe in allen Ehren seit ihrem fünfzehnten Jahre in der Eigenschaft einer Mit taiserin und Erziehetin ihres kaiser lichen Bruders. Diese Frau ist un streitig die schönste Zierde des ostrii mischen Kaiserthrones. Pulcheria ließ ihren jungen Bruder Theodusius sorg fältig in den Wissenschaften und allem laiserlichen Gehaben, im Reiten und in Waffenübungen unterrichten. Sie selbst überwachte sorgsam sein ganzes Gedaren, sein Auftreten, Reden und sich Kleiden Als er dann herange wachsen war, war die einsichtsvolle Schwester auch auf eine passende Ge mahlin für ihn bedacht. Es war Athenais, die Tochter des Sophisten Leontius von Athen; sie war ein Ideal von Schönheit und Geist und mit Pulcheria innig befreunden Sie wurde Christin und erhielt in der Taufe den Namen Eudoria Als Ge-i mahlin Theodosius' li. wurde sie zur; Augustu, d. h. zur Mitregentin, erha-; ben. Leider hatte Theodosius nicht dies Geistesschärse und den Geschäftsernsd seiner Schwester. Pulcheria wußte aber mit Nachdruct und Geschiel seine Feh ler schadlos zu machen. So hatte er die kaiserliche Unart angenommen. Schriftstiicke zu unterschreiben« ohne sie gelesen zu haben. Eines Tages be gehrte er nach seiner Frau. Er bekam zur Antwort, sie sei nicht zu haben, er habe sie ja seiner Schwester Pulcherias als Sklavin verlauft, und uni ihn zu( überweisen, zeigte man ihm das von ihm unterzeichnete Attenstiicl des Ver tauses. Pulchera hatte es ihm, im Einverständnis mit Eudoria, unteri andern Schriftstücken unterbreitet unds er hatte es feiner Gewohnheit nach un: s gelesen unterzeichneL Dieser argej Mißgriff liesz sich ja freilich leicht wie- i der gutmachen, aber jetzt fing Theodos ; sius Il. doch ernstlich an, die Atten; zu lesen, bevor et sie unterzeichnete. — syst-errungen . « Eine drollige Beobachtung über die Intelligenz eines kleinen Spaßen ver öffentlicht Paul Rochut, der Chefre dateur der «Tribune de Lausanne«. Er erzählt: »Als ich eines Morgens am Rai von Ouchy in das DampfdootT «Geneve« einstieg, um nach Evian zu fahren, karn, wie ich das schon oft be obachtet hatte, ein halbes Dutzend Speisen von den Bäumen des Kais herübergeflogen, um die von den Rei senden zurückgelassenen Brotkrumen aufzusamrneln. Da die Spatzen sich nicht die Kraft zutrauen, das Schiff in der Mitte des Sees zu verlassen und auer über den See zu fliegen, so begeben sie sich gewöhnlich, wenn das Abfahrtssignal ertönt, wieder an Land. Diesen Morgen nun passirte es, daß ein junger Sperling das Sig nal überhörte und mit auf die See hinausfuhr. Als er sich schließlich er staunt umbliekte, konnte er infolge des starken Nebels die noch gar nicht weit entfernte Miste nicht mehr erblicken und blieb ängstlich in seiner unfrei willigen Gefangenschaft auf dem Schiffe. Da ertönte plöhlich das schrille Signal, mit dem der Dampser »Geneve" das ihm entgegenkommende Dampfboot »Montreur« begrüßte, das die Route gerade in umgekehrter Nich tung zurücklegtr. Nach einein kurzen Augenblick der Ueberlegung hob sich Lder Spuk in die Höhe und überflog Imit schnellen Flügelschliigen den viel Lteicht 150 Meter breiten Raum zwi s schen den beiden Damvfschiffen. Dann sfuhr er vergnügt und kostenloi zum großen Leidwesen der Damofschisfs fahrtigesellschqft vorn Genfer See wieder nach Ouchy zurück.' Zeppemeo Z Unsinn-. I Ein Statistiler in dem Journal de sLoire'« hat eine merkwürdige Zusam menstellung gemacht, aus der er be weisen will, daß die Zahl der Buch staben in einem Namen bedeutsam sür den Träger dieses Namens sind. Für Erfinder und Politiler soll da nach die Zahl 8 als Buchstabenzahl eine bedeutsame Rolle spielen. Kein bedeutende-: Poliiilet soll einen kurzen Namen haben. Dasselbe soll siir Et sinder gelten. So hat z. B. Zeppelin in seinem Namen 8 Buchstaben. Die selbe Zahl weist der Name Eolumbus aus. Auch Napoleon hat 8 Buchsta ben. Er weiß aber siir seine Theorie noch mehr Beispiele anzusuhten. So denbedeutendslen Polililee der Neu zeii Bismarch Jn der französischen Sprache ist auch dee Name Fried richs des Großen, Feederie achibuchi Ius diese Weise dient ihm also auch der große Prenssentönig als Veweismaterial siir seine Theoriejza im see-Wehen das ch wie ein Buch stade sitt« so führt ee hier aus unter Winters und Erfinder-n m se. Was den seinen Mel-lieu as. »A Man wird zugehen müsset-, daß die ses Beispiel etwas weit und gewalt sam herbeigeholt ist. Aber auch die Zahl 7 und 9 soll siir große Politiler und Erfinder bedeutsarn sein. Der« Name Kaiser Wilhelmi hat 7 Buch-l stoben, Alexander szuchstabem Kosj pernitus dieselbe Zahl, Marconi wie-» detunt die gleiche wie Wilhelm Jm großen und ganzen scheint ja wirklich dieses Zusammentreffen merkwürdig, besonders die Zahl 8 tonnnt erstaun lich häufig vor. Trotzdem lann man diese Berechnungen natürlich nur als Spielerei anssassen, denn Ren-ton, der doch gewiß als Entdeeler manche Ver dienste hat, hat ebenso wie Edison nur 6 Buchstaben in seinem Namen. Un ter Politilern hat gar Karl der Große, der doch zu den bedeutenderen herr schern gewiß zu zählen ist. nur 4 Buchstaben. Also die Kombination mag sehr lurztoeilig sein, Anspruch aus Bedeutung hat sie nicht. Der alte Gesp. Unter diesem Namen war der als der geschickteste Glasfigurenbliiser be kannte Septirnius Böhm in Ernstthal in Thüringen bekannt, der dieser Tage zu Grabe getragen worden ist. Die Spielwaarensabritanten des ganzen Thüringer Waldes hielten großeStücke aus den «alten Sepp'. Aber er ist trotz seiner notorischen Bescheidenheit auch in weiteren Kreisen bekannt ge worden. und selbst Fürstiåchleiten, wie beispielsweise der Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, haben den Künst ler im Arbeitsgewande in seiner schlichten Klause in Ernstthal gern ausgesucht. Und er war ein Künstler! Der Glasitunst ist, man dars es wohl aussprechen, ein Meister entrissen wor den. Der Verstorbene bat besonders legenden- und märchenhaste Momente mit glücklichem Blick siir das Charak teristische zu ersassen gewußt und in Glas dargestellt. Aus seinem reichen Schatze der Darstellungen, von denen Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen einige der dauernden Ansstellung für Erzeugnisse Lauschaer Glasindustrie in München einverleibt hat« sei das niedliche altegorische Geschichtchen vom Rothtäppchen erwähnt, das in dem Augenblick erfaßt ist, in dem das Nothtiippschen unter einem Bäumchen dern Wols begegnet. Eine weitere rei zende Ebisode aus dern Leben ist das Büblein aus dem Apfelbaum, das sei nern Schwesterchen einen Apfel in die hoch-gehaltene Schürze wirft. während daneben ein Kähchen mit einem Apfel spielt. Den viersiißigen und gefieder ten Bewohnern des Waldes hat er mit dem Auge des echten Künstlers das Typische abgesehen und in seine For men su bringen gewußt. Es war ge radezu staunenwerth, welches sinnend reizvolle Leben der «alte Sein-« in das ’spröde Glas hineinzubringen verstan: den hat. Jin wahrsten Sinne des Wortes hat er seinen Glasiunstwerten »Lehren einzuhauchen« gewußt, so daß seine Gebilde den Ausdruck des Ge machtem des Alltiiglichen verloren und mit ihrem Leben ordentlich ansteckten. Jhni ist so, ohne daß er sich dessen vielleicht so recht bewußt geworden ist, sein Beruf nicht ein bloßes Handwerk gewesen, er hat seinen Beruf zur Kunst erhoben. Und darum ist sein Dahin gang zu bedauern. Sie-e hübsche kleine dachtet-stehe bat Kaiser Wilhelm unlänast bei Ge legenheit der Vermödlunn seines Soh nes. des Prinzen August Wilhelm, mit der Prinzesstn Alexandra Vikto ria Von Zchleswig:Halstein gehalten. Sein Trintspruch lautete: »Ich spreche Euch in unserem Namen und im Na men meines Hauses den herzlichsten Glückwunfch aug! Meine liebe AiixL Du stammft vom meerumflossenen Lande zu uns nicht als Unbekannte, denn Du hast viele Wochen Deiner Jugend bei uns verlebt in verschiede-» nenr Alter. Jn der frühesten Zeit hat! sich zwischen Euch das Band geknüpft, » das zu dem heutigen glücklichen Tage’ geführt hat- Jch nehmt Dich mit of- : fenen Armen auf bei uns und mögest’ Du bei uns der schönen Heimath we nigstens etwas vergessen. Jbr werdet nun Euren Hausstand begründen und das Leben zusammen beginnen. Le ben beißt arbeiten, arbeiten beißt schaffen, schaffen bedeutet wirken fiir andere, für das Vaterland, für unser Volk, wirten in unserem Haufe. Nach den frohen Stunden der ersten Tage und Monate wird auch an Euch der Ernst des Lebens herantreten mit fei nen Pflichten, wie sie in unserem hause geübt werden. Wir sehen aus Euch Beide als auf unsere helfer in unserem Wirken. Du, mein Sohn, hast unserem hause Obre gemacht mit Deinem Examen, welches Dir zu Dei ner Zivillansbahn den geöffnet bat und Du wirst meiner rau hilf reich zur Seite stehen in den Werten der barmherzigen Liebe. Möge siir Such auch bat Bild maßgebend sein, welches site uns Menschen von oben gezeichnet ist: Der Strom, der sich zwiefach tbeilti Der eine Urm, der belastet wird, der die Schiffe trägt, dem Meere zu, ein Vorbild dafür, daß einen- irn Leben von oben Lasten auf erlegt werben sollen und das die Lust Wunwwchx t der andere Arm, der Arbeit verrichtet; auf dies sild greifen wir zurück, oli ein Bild dnfiiy daß wir stetig wirten sollen in Werken der Liebe zu den Brüdern. und wirken in fertiger Ar beit fiir das Wohl des großen Ganzen und zur Ehre unferes Haufesi Jn diefenr Sinne erheben wir die Gläser und trinten jetzt auf dni Wohl Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Au guft Wilhelm nnd der Prinzefsin Au guft Wilhelm von Preußen!« Die bestrafte- Die-treuem Die »Weißt Retfch« erzählt fol gende Geschichte: Jn der deuifchen Ko lonie Blumenthal (Kreis Melitopoy hatte ein tfcherlefsifcher Wächter auf denr Felde Weiher beim Stehlen von Weizen eetappt. Die Dorfdewohner beschlossen, die Diebinnen auf eine originelle Weife zu bestrafen, was denn auch geschah. Den Weibern wurde ein Weizenhiindel auf den Rücken ge bunden, worauf sie unter dem Geleit des tfchertefsifchen Wächters und eini ger Bauern durch das Dorf geführt wurden. Ein Mann mit einem Blas initrurnent ging voran und loelte durch die Töne feines Instrumentes dat« ganze Dorf herbei. Es war Sonntag» Zahlreiche Dorfdewohrser schlossen sichj dem Zuge an. Die übrigen Bauern dil-; deten rechts und links Spalier, pfif fen, lachten und tlatfchten BeifallJ Eine Menge von Kindern machte deni Zug rnit. So wurden die DiedinnenI von 5 Uhr Nachmittags on bis nachj Sonnenuntergang durch alle Straßen des Doer geführt und dann erft frei gelassen. - Oezöhsnee Irre-ein Aus London win geichriebem Jn der kdniglichen photographischen Ge iellschafi eigie liiel lich ein junger Beamter feinem-O nnderbnre gren zenden dreisirien Fliegen. die die merkwürdiglien Dinge vorsiihren Eine Fliege z. B. legt sich auf den Rücken und hält zwilchen den Füßen einen kleinen KorkbalL den sie durch fortgesepie Gehbeitsegung in schnelle Drehung versetzt Eine andere Fliege seht sich auf einen eigens fiir sieqe ge - bauten Stuhl und wiegt eine klein-e Puppe irn Arm usw Alle diese Dres suriunststiicke lonnien in der königli chen photographischen Gesellschaft mit Vergrößernnqssgläsern betrachtet wer den und couar dann iinemaiogrn phifch aufgenommen Der «Dresseur« behauptete allerdings nichi, daß »die Fliegen wirklich drei-sitt seien: von der Fliege, die auf dem Rücken liegend mit dem Ball janglitt, vermuthet er z. B» daß sie ihre Lage Falsch beut theile und glaube, an einer Fläche entlana zu gehen, denn sie fest diese Betveguna stundenlang fort. Der jun e Fliegenforicher zeigte außerdem »amte« mit denen er die Muskel lraft der Fliegen bei den einzelnen Bewegungen gemessen hat. MO Tie sont-Italien Schulter: »Hier. herr Doktor. bring ich Sie Jhre Stiebeln wieder; ict hab’ le genau untersucht —- et is niicht mehr mit fse zu machen, Ko stenpunlt s Mart!« Doktor: »Nami, 3 Markt Wofür ·denn?" Schufter: »Na. als Sie mir nach die Untersuchung neitich sagten, Sie tennten mir nich helfen, mußt ict doch sogar 10 Mart berappen.« Just-ils Delonoinen-Tochter: »Der Vater schickt für die Ansstellun einen zwei einhalbpfündcgen Karte ; » er läßt aber bitten, seinen Namen nicht zu nennen.« Aufrichtigkeit Klienk »Aber, herr Rechtsanwalt, den Prozeß muß ich doch gewinnen— der Vertrag ift ja fo klar wie die Sonne. Rechtsanwalk »Das wohl —- ich aber mache Sie daran aufmerksam, daß. wenn es zum Prozeß kommt, ei mit der Klarheit gleich vorbei ist« IIWUIOIIUGQ Wirthim »Na, wenn Mir da Zinrrnet gefälli, here wie-sah dann können Sie ja einziehen; wann lwollen Sie denn Jhre Sachen schicken, damit icks auch zu Hause hinf« » Student ifeinen Ueberziehee crus jtniipfend): »Die rann ich Ihnen ja lgleich hier lassen!« —.—---· k such eine Gestirn-z Junge (in der LohngrimAussiishs Itangx »Vater, warum Hat denn det kRiiier immer einen Scheid bei sich?« l Vater: »Dumm» Junge, damit et sich wehren sann, wenn et nach-her Einst-faulen Aepfeln geschmissen wird-P Meta. A.: »Was mag denn heute bei dem Baron los sein? Alle Fenster sind er-’ ieuckztei und es fährt immer eine Eva-page nach der andern vor." B.: »Ach, der gibt heute den übli chen Haushalt für seine Gläubiger.· - Its der Schnit. Lehrer: »Was verstehst Du nntet Sel-bftvertengnung?« Radi: »Wenn einer unt Geld kommt. und sdee Papa läßt sagen, et fet nicht zu Ist-um« sauste Inn-set Lehrer: Wie nennt man Jenseits-den isäkf nicht auf seinen knapm M t I Schüler: Einen Richtean « C Sommers-einem May: »Man hat mit gesagt, Dok tor, daß durch Essen von Gatten die Sommeespkossen verschwinden Fotton «Untet einer Bedingung May: »Und die ist?« Dritt-m »Daß sich die Sommer sptossen an den Gluten befinden.« ja Zu dunkel. Matten »Im Speiseschrani lage zwei Aepfel, Tornniy. Jeht ist nur einer drin· Wie iomnit dass« Tomnm tweichek teinen Asiswos sieht): «Mania, esnsat so dunkel ins Schmut« daß ich den anderen nicht bemekten tonnte.« Enttsnist »Heute konnte ich die ganpe Nacht nicht schlafen, weil ich immer an den Wechsel denken mußte, der hektte fäl ti ist« ; S»Abee, das hättest Du ja nur« zu sa "gen brauchen, da hätte ich Dir gan teicht helfen tönnen.« » «Kannst Du mit das Geld vor jstrecten?« « » »Das nicht! Aber ein gwßattiged HSchlaipulvet hätte ich zu haufe." I Eine tanerpredist i Richter tin einer Ehescheidungis stlage zum Gatten der Mög-nim H,,Jdre Frau bebst-eint unter anderem, idaß Sie einmal volle vier Wochen tein Wort mit ihr gesprochen habet Das ist sdoch starl!" Beilagten »Ja, here Richter, was wollt' ich denn machen? Hätte ich sie "unterbrochen, wär’s ihr such nicht recht getveien!« Ein nettes stritt-rann Gast Cder eine lehr kleine Partien jGulasch betommt): s »Das soll eine qanze Portion sein, E davon tann man doch nicht genug ha ben!'« Qbertellner (an den verdächtig aussehen-den Teller deutend» x Mannen Sie an zu essen -- Sie halten dann sicher gleich genug." Genesis-lich Bliemchen sitzt im Coupe und will schtafen Plötzlich fällt ihm aus dem Gepäcknes ein ziemlich schwerer Mis ier auf den Kopf. Der Eigenthiirner stellt ihn mit vielen Entschultdigungen wieder in’s Gepiicknet. Als der Kof fer nach ein paar mal auf Bliemchen gefallen ist, sagt er bei einer neuen Entschuldigung: »Na brauchen St sich nich mehr zu entschuldigen —- nu bin ich·8 geweehntl'« Ali-ums uswirthinx .Es ist jemand ba, der Sie zu sprechen wünscht!« tubentt »Bei-en Si« Mal aus, Frau Wall-IF