Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 01, 1909, Zweiter Theil, Image 12
Mist-ge von John K. - L M Trompton saß bequem im Wen auf her Fahrt von Mk wo et zum ersien Mal als Mdest bei Weltgerichts fungiren M Mit Genugthuung dachte er an außerordentliche Karriere nach, all in einer kleinen Station die Kape thiir ausgerissen wurde und eine au ßerordentlich hübsche, elegante Dame äasiiea Sie feste sich ihm gegenüber, eine Danbtafche nnd eine Reisedeele wurde ihr von einem Träger herein sretchtf die Thüre ward geschlossen need fort ging es wieder. Sie Daniel Crompton hatte eine Schwäche fiir hübsche Gesichten Il- die Dame das Fenster schließen wollte, nahm er ihr mit einem »Ge siatten Sie mir« den Ledergurt aus der hand. Sie lächelte. Er hot ihr seine Zeitungen, sie nahm sie daniend t- Empsang, gab sie, nachdem sie die selben gelesen, zurück und man begann In plauderrr. »Ist irgendwo so lange Aufentham eine etwas essen zu können? Jch schlief sii lange. so daß ich teine Zeit mehr hatte, ein Frühstiick zu nehmen« sagte. die schöne, elegante Reisende mit einem Mich der Sir Cronipton’s Mitleid herausforderte »O. das thut mir leid!« rief er, aber in Rugbh halten wir so lange, das der Konduiteur einen Frühstücks korb bestellen könnte, der in Staffow in den Wagen gebracht werden kann« Das war ihr angenehm und als sie das Fritckstück erhielt, lud sie ihrenBe steiter ein. Das kleine Picnic forderte die Avnoersatiom Jn Creioe sollte das Körbchen hinausgereicht werden. Der Richter griff in die Tasche. .Rein. nein. es war mein Früh W!« rief die Dame. Dabei suchte sie hastig in ihrer handtasche, sah auf den Sitz, dann auf den Boden. Sie wurde bleich und ließ die Vände in den Schoosz sinken. »Ich habe meine Geldbörse verlo ren!« Sein durch seinen Beruf scharfer Isd umsichtiger Charakter empfand « lich Mißtrauen, aber gleich darauf chiiiiite er sich dessen. »Wenn Sie keine Fahrtarte haben. werde ich mich glücklich schaden« Jhre Fahrt bezahlen zu dürfen." «Dante, ich habe meine Karte hier, auch die Schiffslarte bis New York habe ich, aber oon dort soll ich nach Sau Francisco gehen, und wie kann , ich das ohne Gelt-V-m Mr. Crompton machte ihr mehrere Mchliige, von denen ihr keiner an nehmbar schien. Sie sasz in der Ecke und weinte leise vor sich hin, er sah sum Fenster hinaus und fragte sich, was er thun sollte. Nach einigen Minuten zog sie ihren Dandschuh aus und nahm einen fun kelnden Diamantring von dem Finger, den der Richter schon während des M bemerkt hatte, und hielt ihn ihm entgegen. Dauben Sie, das mir Jemand its-its bin so viel leihen wird, uin von Its Hort nach St. Franciseo zu ge Wk ist-oft II Sir M Teman nahm den sing, und da er ein Kenner und Lieb haber kostbarer Steine war, konnte er the ende Lust-oft geben. Jus-lieh meine Endigst-, - der. der überhaupt Geld aus Pfan M, M Ihnen anstandilos 20 II H«— daraus gehen, obwohl der Its sehr werth ist« II U I keine seit, jemand , f tief sie. »Meine »O Tiir die ,Macedonia« is see, sobald der Zug k M gerade noch Zeit, « n.« Ist-Mermith i l ( ( Sie schüttelte den Kopf und Sie Daniel Crompton sah zum Fenster "naus. Sollte er ihr das Gelb tei-; ? . »Meine Gnöoigfie, ich habe bis jetzt« noch ais das Vergnügen, ihren Na mÆ tennen - L FAMILIE Der Richter verbeugte sich: ,Jch sollte nur sagen, wenn Jhnen mit 20 oder 25 Pfund gedient ist,« dabei zog er seine Brieftafche heraus und reichte idr einige Bontur-ten »D, wie kann ich Ihnen danken! Sie haben mich gerettet!« ,Unsinn,« sagte er, während er den sing, den sie ihm gab, in die Westen tssche gleiten ließ. »Bergessen Sie nicht, daß es noch immer Ihr Ring ist, des ich Ihnen senden werde, wann M W Sie wiinschetu Der Zug . We sich LipkpovL » « »Im sagte si- tes-list »ich III-en tausend-sali« und dabei sie ihm innig die heut-. hielt, er W ihr die sie stieg em- nnv ver Ide- oekichuhof. An seine statische Geßnlt in der rothen Rede mit dem Dermekindefsi durch den Saal schritt, W sich alle Anwesenden. Beamten nnd Iddpkstea nnd detbeugten sich ehrfurchtsvoll. Er erwiderte die Grüße, feste sich gravitätisch auf feinen Plah und befah sich die Tagesordnung. »Der Mekedew - Juwelendiedstahl kommt als erster heute, mein Lord,« sagte der Beisitzet. »Sol! ich den Be fehl geben« »die Gefangenen hereinzu . sähst-M - , . Es ist nur einer, nicht wahrt-' fr e der R· er, den Att durch sein Augenglas an ehend. «Setn Opmplize wurde erft vor drei Tagen eingeliefert und anhört-« «Fiihren Sie John und Alice Me redew sberein!« sagte er, zum Gefan genenaufseher gewendet, hinzu. Ein hlasser, ängstlich dreinsehender, fange Mann, dem ein junges Mäd chen olgte, latn herein. Der Präsident sah an. Gütiger Himmel! Das war das Mädchen, nnt dem er nach Liverpool gereist wart Und mit Blitzesschnelle erinnerte er sich des Ringes, der in seiner Westentasche lag. Der gehör-te zweifeleohne zu dem gestohlenen Gut. JlEs war eine entsetzliche Situation. Wenn die Angeklagte ihn erkannte »und mit Blicken drohte! Ein alter herr, dessen Perriicke die Jahre schon dunkel-grau gefärbt hat ten, erhob sich und sprach: »Ich spreche fiir den Angeklagten, mein Lord! Jch glaube, daß die An geklagte, die erst gestern verhört wur de, noch nicht Zeit gehabt hat, sich mit einem Vertheidiger zu besprechen. Waj aber den Mann betrifft, o wird er meinem Rathe zufolge sich chuldig bekennen Euer Gnaden werden mir erlauben, zu einem späteren Zeit punkt-, Worte zur Milderung der Strafe hinzusehen zsu dürfen.« Der Richter verbeugte sich, und Mr. Swire, der Bertheidiger, sehte sich langsam nieder und schien sich aus ein Schläschen vorzubereiten. Mr. Crotnpton eröffnete den Prozeß. Der Staatsanwalt hatte leichtes Spiel. Es ist ein einsa r Fall. Der Ange ftlagte war Rer ender fiir Goodman de Steveng, eine große Firma in Liverpool. Man vertraute ihm eine Anzahl Juwelen für die Kunden des hauses im Norden von Engl-and an. Darunter waren 83 Diamantringe» Meredew ging mit seiner Frau auf« die Tour —- ein ansziengemtihnlitt-esl Vorgehen — aber anstatt die Juwe-» len abzuliefern, flüchtete er sich damits nach London; dort wollte er einen Dheil versehen. Ae Pfand-leihen dein die Sache verdächtig vortann We die Ungeige und der Ange tl te wurde noch in derselben Nacht» ver stet. Die gestohlenen Juwelen hatte er ni t bei sich; aber als die« Ungetlagte, ie seine Fraii sein soll,i vor drei Tagen arretirt wurde, fand man fast Alles in ihrem Beseht Eil fehlte nichts als ein DiamantringJ Es waren nur s32 in ihrer Tasche und et Bitten 33 sein sollen. Die Verhaftung des Angellagten erfolgte, ehe den Eigenthümekn ihr Verlust be tannt worden, und da der Ange klagte vernünftig ist, den Rath seines ehrenwerthen Vertheidigerz an zunehmen und sich ichulsdingeu beten nen, ist ei fiir die Herren schwere lrxejrszieichh das richtige Urtheil zu fälss Jsann man die Juwelen sehenks fragte der Vorsidendr. Es wurden ihm viele Schnmckgegenstände und eine Tasse mit den Diamantringeni gereicht. Er nahm letztere in seine« Rechte. » »Sie gl· rn herrlich«. sagte er undi betrachtete so nan, als ob er in seinem Leben no teinen Diamanten sehen hätte. Dann nahm er dies Tasse in seine Linie und gab sie dems » rschtc welcher sie wie vorher den 7 chworenen übergab Die reichten sie wieder weiter und einige Keonanss wälie begannen fie zu bewundern. .Mei-n Lord!« rief einer von ihnen plötzlich, »O sind 38 Itin e hier« »Sie irren sich sichert-sc sagte der Forscher-de »Nein, mein Lord, hier sind Zö Stück. Der Herr Staatsanwalt tann sich selbst überzeugen.« Die Geschworenen, die jetzt die Ringe vor sich hatten, sahen einander verwundert an. Sollte es möglich sein daß unter den eheiligtensrvöb fen ein reuiger Siin er war? Der Beisiyer ijindigie an, daß thatsiichlich » 33 Ringe in der Tasse sind. » »Ich bin sicher— «platzte der Pp ; lizeikpmrnissär heran-, aber der Bor siyer brachte ihn xnit einer sandbe wegung zum Schweigen. . »Da scheint irgendwo ein Jnthurn adzuwaiten«, sündigte er an Er ist nicht von Wichtigkeit Der Eigenthümer tornrnt nun in den Ve aller seiner Werthfachen, und das die hauptiachr. Wir gehen nun zur Verhandlung tier Der Staatsanwalt bemerkte nun In den Geschieden-ten daß es leich Iiltig fei, ob alle gestohlenens us gegenstande wieder gefunden wurden oder nicht, Thatfache ei das sie Ie ien wurde n. n war der In lass zu Mr theilen, aher ehe IM Gase-hat Maus sein Berti-ewigen here Ists-. Zuerst er Mr. Man den Senior der irnIa, der Monden- an gepelln als usen auf. Erhob-man ei- sitee, kranker den, ist-de weiss-me set lässestqu III »Sie lennen den Angellogten schon langes« begann Mr. Swirr. »Seit feiner Kindheit«, nnwortete der Zeug-. »Er ist der Sohn eines met-et ältesten und intimsten Ge schästfunndr. Jch lann jagen, wenn ich nicht lranl gelegen wäre, vte An klage wäre nicht gemacht worden. Der jungeMann führte sich immer so gut aus« er war ein Muster von Fleiß und Bertrwuensswüwigleit, bis zu jener unglücklichen Stunde. in der er diese Person heirathete, dir sein Ruin wur M.« i Mrs. Meredew schluchzste "rbar. »F habe nicht den geing nZwei fel. ß ihn seineFrau von Extrava ganzen zu Schulden und von Schul den zum Verbrechen führte. Er ist ein Opfer des schlechten Einflusses seiner Frau, die er unglückseligerweife gehei rathet hatte.« »Diese Sache ausgenommen, haben Sie ihn immer Jhres Vertrauent wiirdig befunden?« fragte Mr. Swirr sanft. »erner! Sich felbft überlassen, ohne dem Einfluß seiner Frau ausge fest zu sein, würde ich ihm volles Vertrauen schenken.« »Borauigeseit,'« sagte der Verthei diger in weichem Tone, »Jhre Gnaden würden geneigt sein, Nachsicht walten zu lassen, wiirden Sie dann. dem Sohn Jhrei Freundes Gelegenheit geben« sich zu rehabilitiren, indem Sie ihn wieder in Jhr Geschäft nehmen«-m »Das ist viel oerlangt.« Die Ber fuchung aber, sich als außerordentlich großherziger Mann zu zeigen, nebft dem Mitleid, das er fiir das Opfer fühlte, schien die Oberhand zu bekom men. Er zögerte bloß einen Moment. dann sagte er: »Ja, ich würde es thun." Mr. Swire seyte sich lang sam. Ein Murmeln der Bewunde rung ging durch die Reihe seiner Kol legen. »Angellagter oor den Schranken,« begann nun der Vorsizende, »es fcheint sdies Jhr erster Fehltritt zu sein. Las ssen Sie ei auch den leiten bleiben. Nachdem das ganze oermißte Eigen Jthum wieder aufgefunden wurde und ;Jhr Chef mit beispielloser Großmuth ; die Absicht ausfprach Jhnen Gelegen heit zu geben, Jhre Ehre, die Sie ver loren, wieder herzustellen, so habe ich mich entschieden, tein hinderniß in den Weg seiner guten Absichten zu legen. »Sie werden auf freien Fuß gesetzt, wenn Sie eine gerichtliche Verpflich tung eingehen, daß Sie sich zum Ur theilöfpruch einfinden, wenn Sie ge-, rufen werden« ' Einen Monat später fuhr Sie Erotnpton zu seiner Familie nach Bahzwater. . »Die: ist ein relornmandirter Brief für Dich,« sagte Ladh Crompton am Abend feiner Ankunft. »Er kam ge-. siern und ich bin fchon sehr neugierigJ was drinnen ist« Mache ihn auf-« Der Richter öffnete ihn. Das Kon oert enthielt nichts als ein Blatt lee res Papier und fiinf Fünfpfundnoten. »Daniel. was bedeutet das? Kein Brief dabei, nicht einmal ein Wort. Wer mag das gesandt haben?« »Es mag als Schuld angesehen werden, meine Liebste, fagte der Rich ter weich. »Oder Du magst denien, et sei ein dont-rar, vielleicht das lette. das ich fiir die Vertheidigung eines Ingellagten erworben habe.« Mit dieser riithselhaften Erklärung mußte sich Ladh Erompton zufrieden geben. sonderbare M Arzt: » habe Ihrem Mann eine Salbe des-Trieben sorgen Sie da fiir. daß er sich tüchtig damit ein reibi.· Frau: »Ich. her-r Doktor, mein »Dann isi schon gerieben genug« Unsinn-. » Hauswirth Cur neu zugezogenen Wetherin): denn diese Nacht über mir fvlckxn Speiiaiel vollfühti?« Mieihetim »Mein Seliget!« hauswitth: »Um des himmels willen, Sie haben einen ersten Mann gehabt und der geht jedi mittetnächt lichetweise um's« Mietheeim »O nein, ich habe nur den einzigen Mann, der leidet so oft selig heimlvmmi!« Orte Bezeichnung here (zutn kleinen höhnt-et läufet): »Was ist den in Vater, mein Jangef Jinnge »Mein Baiet hat eene Abends geBesiliiiftiguug" r: «SdE was get edtedånnV nge: t ma In Jahre Spqu W Photograph: Bitte, techi freund s li« »Bist-n hing-Ei- sei so qui nnd geh's Ecke-im W W nn (det soeien einen Mida keines MERMITHE-W nisesi dein) sae« Ein Me Femu i in's icon iibee eine Stunde. Sie HO bei seit sum Dienste-mit meidet haben nnd ich sehe WsieMngktistp til U- W U WIN Die junge Dame. Von Hermann Hotwip. Wir befinden uns in deni geschniarls voll eingerichteten Arbettzzitnnier des Schriftstellers slfred Oerthel Hohe Bitchergeftelle machen in dein geräumi gen Wohnraurne fast die Tapete ilbers flüssig, und die junge Frau, die da vor dern Schreibpulte sizt und zu dern vollgepfropften Regale emporblickt, übertoinrnt es beinahe wie ein Ehr furchtsschauer bei dem Gedanken, daß Alfred, ihr erst vor wenigen Wochen angetrauter Satte, alle diese Bände. Blatt für Blatt, gelesen hat« Soviel iiber das anfänglich höchsi zuriietgezogene Leben des jungen Paa res in die Außenwelt drang, war sein Dasein eitel Glück und Wonne. Die beiden leben wie die Turteltauben — hieß es allgemein, und besonders die jenigen, die Berthel näher standen. konnten sich nicht genug darüber wun dern. daß der feingebildete Mann niit einem solch einfachen Wesen, wie sein Weibchen ei war, so harmoniren konnte. Berthel erzog sich seine Frau, die er aufrichtig liebte, und sie erwies sich als gelebrige Schülerin. Die ersten Bormittagesiunden ge hörten den Besuchen, die Berthel in seiner Eigenschaft als Redakteur und Theaterlrititer zu empfangen hatte. Es fiel ihr nicht ein, eifersiichtig zu werden, wenn eine hübsche Schauspie lerin mit einem Anliegen zu Alfred lam; sie war seines Verzens eben zu sicher. Freilich, wenn sie zuweilen da riiber nachdachte, so mußte sie sich sa gen, daß Alfred natürlich nicht diese Morgendisiten dazu benusen konnte, einen Seitensprung zu wagen; wußte er doch, daß nebenan seine Frau auf merksam auf jedes gesprochene Wort horchte. Fast schien sie es zu bereuen, Alfred davon erzählt zu haben. Wer weiß —- wenn er sich unbelauscht ge wußt hätte —- rnan darf ja teinetn Manne trauen. Oft und oft hatte sie das gehört und gelesen. Die sich atn sichersten wähnten, waren oft schon ge täuscht worden. Und ihr Gatte war so Hhiibsch und die Gelegenheit so günstig. ! Dieser Gedanke, der ihr eines Ta ges durch den Kopf geschossen, be schäftigte sie jetzt häufig. »Und die - Stunden, die er außer dem hause zu bringt, auf dem Theater —- vielleicht bei« — Nein, nein, Unsinn! Sie schämte sich fast ihres auf nichts gegründeten Verdachtes. War er denn nicht immer so zärtlich gegen sie? Verbrachte er nicht alle Abende mit ihr, die seltenen Ausnahmen abgerechnet, da ihn Be rufspflichten von ihrer Seite abrie fen·? Konnten es nicht mitunter fin girte Vorwiinde sein, untk — Eines Nachmittags tehrte Rosa von einem Spaziergange heim. Alfred war nicht da, tvie sie ein Blick in sein Zimmer überzeugte. Gerne pflegte sie in seiner Abwesenheit seinen bequemen Stuhl mit den gepolfterten Armlehnen vor seinem Schreibtifch einzunehmen und in den daselbst angehöuften Bro schiiren, Briefen, Manuskripten und jBildern umherzuftöbern. Auch heute wühlte sie in dem vor ihr aufgestand ten Chaas. Da fielen ihr zufällig ei nige Briefe, die uneröffnet unter dem .Briefbefchrverer lagen, in die ände. liichtig musterte sie die Bands riften r A«dressen. Unter dem Einlaufe befand sich auch ein ganz kleines Cou vert, das eine Visitenkarte enthielt. Das Couvert war so dünn, dasz sie bequem die paar Zeilen durchlesen tanntr. Doch was war das? Nofa sprang plöslich auf und eilte mit dem Brief ans Fenster. Sie er blaßte jäh. als sie den Inhalt noch mals prüfte und -dentli las: Bester Alfred! Sei so gut un gewähre der jungen Dame, die Dir nicht unbe kannt, fiir heute Nacht Untertunft in Deinem haufe, da ich übersiedle.' Das Folgende tonnte sie nicht mehr mtzifferrn Doch es war genug. Ihre lharrt zuette zum hergen. Das ihr bisher unbekannte Gefühl der Eifersucht lo derte mächtig in ihr auf. Stand da nicht schwarz auf weiß eine Anklage, sdie u widerlegen ganz unmöglich wars Er follte einer jungen Dame, die fie nicht tannte und von der er ihr nichts erzählte, Untertunft gämähreni Woher wußte sie übrigens· H er the nichts von der Fremden bei seiner imtehr mittheilen werdet Vielleicht tte er selbst noch teine Uhnu von deren Existenz Sie suchte ihre echt dare Erregung niederzuliimpfrn und sich zu beruhigem Sie wied« es ja bald e n. Nie-M fieberhan eduld wartete das Kommen Ulfre ab, indem jeden Winkel der Wohnung durch uchta Das ne ive Resultat regte nur noch me auf. Noch nie wa ren ihr die Mir so fang pr den. sit-d er sprechen oder chtoeii feste He Inneresslöa hing an dre er vg. fehl-ich kam er. Mit esit Iosa eine heiter t auf l , die Faun und reicht u des see ineen marte. riß. Die VII-W det seiefe währte nicht lang. Rofas setz tlopfte zum Betst-ringen alt stiftet- fein Zimmer verteß. e reponittei , den Abend bei einer befreundeten milie z - bringen, der sie schon lan einen - such fchuldeten, und etwii te mit lei nee Silbe der jun-ten Dame. bi- sie vergeblich aufzufinden sich bemiibte. Wo konnte dieselbe nue verbargen fein? Das Dienstmädchen zu befra gen, scheute sie sich. Wozu ihre Schmach noch an die große Glocke bängenZ Der vargefchlasene Besuchl bei dem sich Illde jeden alls vorzei-. tig zu empfehlen im Sinne hatte, unif die Unbekannte nicht allein zu lassen, machte sie gleichfalls ftu ig. Mit dem Aufgebat i«tek ganzen Willensttaft raffte sie sich auf, um Teiletste zum »Aus-geben zu machen. Sie nahm sich wr, ihn nicht aus den Augen zu lassen und mit ihm aufzu brechen, sobald et sich empfehlen . würde. T Doch sie täufchte sich. Alfred blieh und lehrte gleichzeitig mit ihr heim. Er ließ sich ni t anenerten und war gefpriichig und iehenswiirdig wie iini mer. Erft beim Abendeffen fiel i m die oußergewiihnliche Bläffe Ro as und ihre Einsilhigteit auf. Seine Fra en beantwortete sie nur auswei chen . Es ärgerte sie, daß er noch Spott mit ihr trieb und den Unbe fangenen spielte. Doch er tonnte «a leine Ahnung davon haben, daß iie utn fein Geheimnis wußte. Er ließ nicht nach mit Fugen nnd bestürmte sie fchließlich derart, daß ihr die Thriinen in die Augen traten. Er botte sich ihr genähert und wollte ihre hände erfa en. Aber sie stieß ihn hefti von ich. «Eaß mich«, tarn es fehmerzgepreßt von ihren Lippen. »Ja, was haft Du denn, Rossi Ich verstehe Dich nicht!« «Glaub’ ich wohl, geh’ zu Deiner — Gott weiß, wo —- verfteckten Da me. die wirft Du vielleicht besser ver stehen« Beethel starrte sie oerftiindnifilos an. Er hatte offenbar nicht begriffen, was sie meinte. »Deine? fragte er höchlichft vers wundert. »Was fiir eine Dame?' .Verftelle Dich nur, aber ich weiß alles-« »Alle« Ich weiß nicht« »Nun, fo will ich Deinem schwachen Gedächtnisse zu Hilfe kommen. haft Du heute Nachmittag eine Visitentarre unter Couvert erhalten? Ja oder nein-P »Visitenlorte? Jo, ja, ganz recht, und —« L »Ja der Tit eine junge Dame — Weiter tarn sie nicht« denn Berthel, der mit einem Male den Zusammen hang errathen hatte. war in ein der artiges Gelächter ausgebrochen, daß er unsähig war, etwas zu sprechen. Als sich der Ansall ein wenig gelegt hatte, sagte er: »Ich bitte um Verzeihung, daß ich Dir nichts davon erzählte, daß ich heute einem schönen, jungen Mädchen iiber Nacht Unterstand gewährte. Jch will sdas Bersiiunite nachholen und Dir die berückende Sirene sogleich in aller Form vorstellen.« Damit eilte er aus dern Zimmer, um sofort wieder zurückzutehren -n seiner Hand hielt er ein voluininö es Etwas, das alles eher vermuthen ließ als die angetiindigte Schönheit Wäh rend er die es umgebend-n Papierhiil len löste, sagte er darstellend: »Meine eisersiichtige. tleine Gemahlin Frau Nosa Bertbel——»C-ine junge Dame«, Studie gemalt von meinem Freunde Anselm Glüxner siir die internationale Kunstausstellung·« Wie Schuppen siel es der erleichtert ausathmenden Frau von den Augen. Sie stürzte aus Alsred zu, und unter Lachen und Weinen wars sie sich an seine Brust. »Aber sage mir nur,« stagte sie halb schmollend. halb schüchtern, «wie tornnrt es, daß Du dieser Jungen Dame« Untertunst gewähren mußt?« »Im-nd Glitmer wechselt die Woh nung. und da bat er mich," ertliirte der Gatte, «seine Dame über Nacht zu beherbergen; bei mir, dachte er, wäre sie arn besten ausgehoben.« Beschämt lehnte das Frauchen den Kops an des Mannes Brust. »Und woher wustest Du denn ei gentlich von der Existenz dieser ge fährlichen Nebenbuhlerink« «Jch—ichhabe...ichwillesge wiß nie wieder thun!« : »Ich lernte Bioline spielen, alsotechtacht Jahre alt war.« Musiker: »Und wie alt waren Sie, jals Sie es vergasen?« W Vermittler sum Mdsmk ei nige Tag no et ihm eine Braut verschafft «lyqt): »Verzeiht-, es liegt eine kleine Lüge vor, und da soll ich permittelnd eingreifeni Braut ist nämlich um acht Ja e ialte-c ais ich s tei« ’ Kandidah « in ich aber erschro cken, ich dachte schon mit der Mitgift wär« was nicht in Ordnung!« Mist-iet Richtet Cum Gaunet): «Sagen Sie mir nur, wie Ihnen das gelingt, schon Abends um zehn in det beleb teften Straße ein usthor einfach mit Dieieichen zu öf nen?« · Gauner Ciibeklegen löchelnd): »Ganz einfach, ich sehe mit eine Studenten muße auf und stelle mich betrunken, dann tann ich an den Schlössetn her umhanttren wie ich will, kein Teufeö tümmeti sich um mithi« Ein Utedeeiehem Kommerzienrath (als er von einem Straßenräuben welcher friislyr bei ihinkiwiiagmerdienez cZin, pliårgert w:«onn,onn,n en habe ich mi; nicht getäuscht M Sie- noch bei mir wammevdiener m ren, haben Sie auch schon alle Tafel-n durchsucht.« Räuber-: «Jq, «a, Herr Kommer zienrath, damals ernte ich noch, aber jetzt habe ich mich selbstständig ge mocht!" Darsteller-. »Zum Donnertvetter, Müller-, Sie miissen besser stritt-Essen! Sternbetg F- Co. melden schon wieder einen Feh ler! Das ist in dieser Woche nun be reits das viertemai, da wir um Ent schuldigung bitten mii ent« «Ja. herr Prinzipal, ich glaub-, das einfachfte ist, wir schaffen uns gleich gedruckte Formutarr ant« Sturm-eitle ,,-Rvnn. was ist denn bei Euch Los, Willem«t« »Heute wird unser Meister begra ben; Freitag Nachmittag um fünfe hat Her-z und Land aufgehört zu schla gen.« Wåhkiise Lebst-b Dichterling (zum Freunde): »O. ich hin Margarethens Hand sicher; ihr Papa ift ja ordentlich stolz darauf, einen Dichter zum Zchrviegersohn ja bekommen. Heute habe ich ihm meine sämmtlichen Werte überreicht!« «Dm —- wenn er sie nur nicht etw« liest!« Ein Stil-ist .,Sie sagten doch. als er ertiiirte, nicht die Jbre werden zu können, nur die eit könne Jshre Wunde heilen, und chon nach vier Wochen sind Sie mit der reichen Adele veriobt!" »Nun, Zeit ist Geld.« De wire der Uns-? Dorne (die vor einem großen Audis toriurn über die Frauenemanzipation spricht, mit EmphJie): »Wi) wäre der Mann, wenn das Weib nicht wäres« Pause. dann mit gehobener Stint rne: ,,Jch wiederhole: Wo wäre der Mann, wenn das Weib nicht wäre?....« Stint-ne aus der Versammlung: »Im Paradiese!« Ist dein Lande «Wie mass denn hier neulich bei der Wahl?« .Der eine Kandidat hatte 349 Stimmen. der ansdere 287.« «Und zeriplittert?« · «3ersplittert wurden 17 Stühl und 43 Maßtriige.« Vertrauensmann-. A.: «Sind Sie noch bei dem Wein fnbritani Meiet in Stellung?« " « B.: »Ja, ich habe jetzt sogar einen Vettkauensposien bei ihm.« · »Was denn fiik einen Post-anW .. »Ich darf bei der Weinsabtikw tion mithelfen.« diej. Die kleine Ellat «Papa, ob der Prinz Inii Dorne-Zischen wohl glücklich wurde?« Papa- Natürlich, mit einer Frau, die hundert Jahre lang die Zunge in Ruh halten tonnte.« Zwist-ist« herr: «Siehen Sie mit auch vafiit, daß der Stoff gut ists« Vektäufen .Jch kann Jhnen nur sagen, Sie kommen bald wie d e r i« Im Dokssitthsbsus. .Mit scheint der Braten war nicht nach Ihrem Gaja-? JD is —- Datums« »Wissen S', bei mit ist-lesen die Leuc auch den Teller ab!"«