furstm Tajdu Roman von Etsch Ebeustem (9. IoetseiungJ Sie hielt plöslich inne, und eine solle se erte ihr Gesicht. Es set ihr ein llen, daß sie ja viel - nn ater gar nicht mehr auf sie nau fein könnte. Wenn Rainer-. nun eines Taste das Wort Scheidung aussprechen werdet Und das war ja juur eine Frage der Zeit. Sie hätte s- btind sein wissen, um nicht zu be geei , daß ihn Laja fester denn je an zu fesseln trachtete. -- » Spinnrsder nehmen wir also IRS »so die Peters fröhlich, ich III-. da ich ei schon noch treffn verde« «Ja — lassen Sie sie nachher hin adttasen«, antwortete Sylvia set ßtesy wir können aber auch fest gleich damit einen Versuch machen Its-d gar nicht auf den Winter war en.« Ilt sie eine Viertelstunde später iibet den Methschaftthf zurückgin Ien, schlich eine Frau mit verbunde nene Raps an ihnen vorüber. Der geht-Theil des Gesichts zeigte blaue len und dlutunterlaufene Stel hia blieb unwillliirlich erschro cken , denn sie dachte an einen UnglücksfalL aber die tau drückte lich scheu sur Seite u verschwand in dein abseits stehenden Gebäude in dern der Forfishüter untergedracht Duk. Iraulein Petets warf ihr einen mitleidigen Blick nach. Fhaben Sie gesehen, wie die Frau autsa I« fragte Seite-ja im rner noch be ürzt. »Was mag ihr nur geschehen sein?« »Es ist die Frau des Forstbiiters Göt. Wahrscheinlich hat der sie wie der so zugerichtet.« « »Wie-ihr eigener Mann? Aber warum denn7« rief Syloia entsetzt. Fräulein Peters zucte die Ach seln. »Das ist eine sehr traurige Geschichte, Frau Gräsin. Der Göt-, ist sonst ein tüchtiger Mensch gewe sen, bis —- na. bis die ule drüben ins Rettenbacher Wirthz us kam. Zwei Jahre werdet« jeyt sein. Seit tn sitzt er jede freie Stunde bei ihr, und wenn er dann betrunken heim kehrt, prügelt er sein armes Weib. Jeder-many hat Mitleid mit ihr, aber helfen kann ihr wohl keiner.« »Er schlii siei Mein Gott. das ist ja schr lich! Warum läßt fie sich das gefallen?« .Du lieber Gott —- sie sind doch nun einmal verheirathet. So was lounnt bei diesen Leuten wohl auch anderwärts vor. Sor arg wie bei Gii ens freilich nirgends.« loia war ganz blaß geworden vor rr na. »Sie könnte sich doch scheiden ssenl al er auch sonst nichts nrebr von hr wissen mag!« »Die Göh ist eine wunderliche Per on. Wenn ihr das einer sagt, wide grob. Ich hab’s selbst einmal ver ucht, denn die Frau that mir zu leid, aber e fuhr rnrch gleich an: Davon Ur n Sie nichts, Fräulein. Was die Ehe ist, ist einmal die Ehe! Da soll sich rnir nur keiner sdreinnrischen.’ —- Seitdern lassen wir's alle sein, mit ihr darüber zu reden.« In der Küc- tostete Sylvia der chiedene Gerichte und traf noch einige noodnungen, gab auch da und dort eigenhändig etwas an Gewürzen zu und stieg dann nachdenllich mit Fräu lein Meine in das e . Stockwerk TM , um sich umzutlei n, wö end - Petch den Tisch deckte. am chchs ktolnnten in einer halben Stunde H- i« · .. . . . HIn der Thur ihres irnrnerz blieb ,Sybi«a noch einmal sie n. . . ,« Mulein Peters —- weiß inein z M das von den Gödenöi« « glaube wohl. der weiß ."«sbe·k Göh ist im enft tadel »Den der Graf ibrn denn nie etwas darüber gesagt? Redete er idem Götz nicht ins Gewissen?« Ein wunderlicher Blick des alten riiuleins glitt über die Gräfin bin rwundert und mitleidig zugleich. «Nein«, antwortete sie dann zö nd, «um solche Dinge kümmert sich herr Graf nicht « Syloia fühlte, wie ihr ein unan Inebnies Gefühl über den Rücken ch. Es lag etwas hinter denWor ten, das nicht ausgesprochen wur-,de und in plöslichem Schreck durchzuckte sie eine Ahnung dessen, was die Pe ters fest dachte. Dem Grafen waren solche Dinge in seiner Umgebung glei iiltig, und er durfte ja auch nicht gen darüber, denn er selber — »Liebe Gott«, dachte S lvia ver meifelt, »die Leute hier wi en es al o schon, und fee bemitleiden mich ins shtm vielleicht gerade fo wie jene!« Stumm aksie in ihr Zimmer M vertuiste s hausckleid mit ei nes Gewand aus dunkelblaue-n mt Ausschaitt ein Kra gen oßbareu alten Socken « «ut: dachte se unaufhörlich « UI Ift an. Es var doch s MILU U- sisbs sä» schlagen W-Mw,siemeineras-l Hi MMl sie dieser Gedanke nicht, usw blieb rftreut, wie sehr der iirst auch iihe gab, seine Tif achbarin zu unterhalten. Lambnch war bei Tisch in bester .Stinnnung und konnte nicht genug sagen, wie gemiit lich es auf Rie denau sei, seitSy via hier sei. Be sonders entzückt war er von dein Ef sen. »D« send doch Gerichte, an welchen man sich satt essen lannl« sagte er. »Nein solcher Klimbinh wie bei uns daheim, wo man nsie weiß, wie das Zeug eigentlich heißt, und wo alles nur auf den Aufpuh hin ausliiust.« .Un[er Koch ist eben eine Kraft ersten Runges«, wars Laja gereizt ein, «und weiß. daß ich ierlich arran girte Schiisseln liebe. ß du keinen See-Etwas dafür hast, dafür kann ich in .« »Ich habe gute Familienrezepte von Mtrhtenherg neitgbrachst er klärte Solvia entschuldigend denn sie merkte daß ei in der Fürstin kochte Aber sie goß damit Oel ins Feuers denn der Fürst rief begeistert: ich mir’3 nicht gedacht hahe «daß Shlnia selhst in die Küche geht! Du könntest dir wirklich ein Beispiel da ran nehmen, Lasal Schließlich hei vathet man doch, uni in seinem hause eine Hausfrau zu haben!« Laja warf ihm einen funtelnden Blick zu. lehnte sich dann nachlässig zurück und sagte mit eisigeni muth: Es ist eben nicht jeder Hori ont in der Küche zu Ende. Dis hätte dir ja einfach blos eine Wirth-: schafterin zu nehmen brauchen —" sie tniff die Augen zusammen und blinzelie erst Shlvia, dann Rainer an —- .um es so gut zu haben wie Rainer.« Ein peinlichez Schweigen folgte diesen Worten. Shlvia war blaß ge worden, während sich das Gesicht Lambachs dunkelroth vor Zorn färb te, und Rainer wie erstarrt dasaß Ehe indessen Lamhach Zeit fand, seiner Empöiniiiq Luft zu machen, hatte sich Snlvia gefaßt tin-d sagte vdlli ruhi und ohne eine Spur von mpcsindli krit: »Wenn es dir recht istm liebe aja, so schicke ich einige Rezepte morgen an euren Koch. Und nun sprich weiter —- du hast vorhin erzählt, daß Lori o. Graden die Ab sicht hat, nach Dollenau zu fahren. intevefsirt mich sehr. Was macht sie denn seht dort? ch dachte, Gradens seien direkt oon en nach Dohrinka?« Zum ersten Male, seit er sie kann te, fühlte Rainer Bewunderung fiir Shloia, und gleichfalls zum ersten Male stieg ein ernster Groll in ihm auf gegen Laja. Wie durfte sie — erade sie —- es Wn Shloia in shrein eigenen hause zu heleidigenli die Fürstin ioar verblüfft iilieru hlvias Takt nnd iiber die ru hige Zither-sit mit der sie ihren Ausfall parirtr. Ader sie las zu gleich in Nainers Augen eine Miß hilligung ihrel Benehmen-, und das ftazelte sienoch mehr anf. Nun woll dieser Madonna mit der schein heiligen Miene noch einen Stich ver sehen und zugleich sich Gewißheit ver schaffen uher einen Verdacht, den sie längst im Stillen hegte »Was Lori Graden nach Dollenau führ-ti« antwortete sie lächelnd Walter natürlich! Sie ist ja ganz vernairt in ihn unt- ivie ich die Kleine kenne, läßt sie ihn nicht mehr los.« ( I l Sylvia schlug die Augen erstaunt auf. »An-i Graden und —- Wal ter?« sagte sie ungläubig. »Du glaubst, daß Walter —?« » Die Fürstin guckte die Achseln und nicktr. Sol-via mit boshastem Lächeln u. »Ja, die Männer sinds einmal ev unbestiindigz Schließlichs hat er lange genug ·ch angebetet,l und da du ja doch höher hinaus wolltest, darfst du dich eigentlich nichi wundern, wenn er sich jeht von Lari trösten läßt. Man heirathet eben nicht immer aus Liebe — wie du.« Rainer horchte hoch aut. Daß Walter Sylvia elieht, hatte er ganz vergessen. Jetzt «el ihm ein, daß Pe neda einmal ähnliches behauptete. Er blickte Sylvia gespannt an. Was würde sie antworteni Sylsvia war dunkelroth geworden. Walters Liebe, die sie erst an ihrem eigenen hochzeitstag erkannt hatte, schien ihr viel zu rein und heilig, um durch soche Bemerkungen entweiht zu wer-den. Sie satte geglaubt, daß nur sie darum toii ke, daß es siir immer ein Geheimnis zwis n ihnen bleiben würde an das kein art rühren soll t-, qui sie fis-pu- skch sitt wart-: m leht durch die un arte Bemerkung Darum sagte e nun ti r, all ei eigentlich in ihrer - lag: »Warum sollte Walter ni aus« Lie be heiratheni Jch has fe wirklich nicht, wie da seinen Damen mit mir in Verbindung bringst!' « waret doch se viele Jahre die seen reundel da hat mir eint-a htt, baß» di eigent lich nur dann bit-en , kenn W s. REM ’ bet- kssu III-I d- ip s fest verleugnen? An deinem Doch zeitstag naß doch auch er allein den arcsßen orzug, dich auf deinem Ab fchiedsweg durch das baut zu beglei ten, und ihr blieht so lange auc, und du warst so traurig nachher. daß dir erpiß nicht mir der Abschied von hrenbetg schwer fiel. Ihr habt mir leid gethan damals!" Sylvia hörte zu wie erstarrt. Langsam wich alles Blut aus ihren Wangen. Jene schrecklich Stunde damals tauchte wieder vor ihr miß da sie diese Frau an Rainers Bru gesehen hatte, verzweifelt, Mittags loi vor Liebe und Trennungsschmerz. Sie verga darüber ganz, was dre Fürstin ji r sie und Walter sagt hatte, sie fühlte nur« wie bei ieser Erineruna all die Qualen, welche sie mühsam in sich niedergetämpft hatte. wieder aufsianden und über sie her fielen. Und das Wart blieb ihr in der Kehle stecken. Sie vergaß zu ant wådrterh vergaß, wo sie war, vergaß a es. ) Troer noch ein anoerer sag oa wr « erstarrt. ) Rai-m ists iok Erbleichen sah ihr »Schweigen, oh die Qual in ihren s Fugen, und vlöglich war ihm, als ; iele es wie Schuppen non seinen Au ; gen. Seit jener Stunde in Wahren lvr vor der Abreise war Svlvias We en verändert. Damals hatte ihre talte Gleichgültigleit begonnen. Was war in jener Stunde zwischen i und Walter v. Sternberg vorge llenf hatte er ihr seine Liebe gestanden, und tssm sie am Ende damals ur Er kenntnis daß sie selbst mehr iir ihn empfand, als sie ahnte? Wie geisiesanwesend fuhr er sich iiber die Stirn. Schweißperlen sinn den darauk Eine große Unruhe be mächtigte ich seiner. Wenn es so war, mußte er sich dann nicht freuen darüber? Sie wurde ja dann gern in die Scheidung willigen — mit bei den händen danach greifen. Alles wurde leichter dadurch. Der Fürst würde ihnen leine Schwierigkeiten in den Weg le en, man siihlte ja aus je-: dem Wort ie Abneigung gegen seine; Frau heraus, und Walter würde war ten —- nur nicht zu lange lijiigern durfte man, dann lonnten sie a e noch gliialich werden. Aber es war seltsam: Rainer em pfand teine Freude bei diesem Gedan te·.r. Ein dumpf lähmendes Gefühl hrext ihn im Bann. War es das große Staunen über diese unerwar tete Entdeckung? Oder litt sein Man nesstolz bei dem Gedanken, daß Syl via, an deren blinde, anbetende Liebe sür sich er einmal so sest glaubt hat te, ihn nie geliebt hatte? ß ihr tz immer einem anderen geehiirh da sie ihn also unbewußt gera so Mus t hatte, wie er sie mit vollem uß sein täuschtef Es war albern, aber das Märchen von der ewigen Gerechtigkeit siel ihm ein. Und das dumme Sprichwort von der Grube. welche man anderen gräbt, um nachher selbst hinein zu fallen. Wieder su r er sich iiber die Stirn, als wolle er iese ungereimten Gedan ten mit einer handbewegung ver scheuchen Und dann wurde er plötzli s lustig und ausgeräumt. Der iir , welcher während des langen wei gens erst verdust drein blickt, nach her unruhig aus einem tu l herum erutscht war, hatte von seinen Rei sen zu erziiälen be onnen, und Rainer betheiligte ch au das lebhafteste an dem pesvriich ·e hatte ihn Laja so gesvrachig gesehen. Nach und nach Fand nch auch Syl via wieder zurecht. Es wurde mu-1 sizirt und geplaudert, zuletzi spielte! sie aus Lanibachs Wunsch, der ein lei- i denschaiilicher Schachspieler war, einej Partie Schach mit ihm. 4 Es war heiß im Zimmer geworden, und man öffnete, um auch den Rauch etwas hinaus zu lassen — Lsaja baite mit den Herren um die Wette getaucht — die Tbür nach dein Ball-In. Rainer trat hinaus. Es war eine milde, tlare Iriihlingsnacht mit stern iiberssiitem himmel, voll Dust und bläulichem Glanz. Tig ausathrnend lehnte er sich über die rüstnng. Da stand plöhlich die Fürstin neben ihm. «Rainer«, sliisterte sie ihm ins Obr, »weißt du, daß du mir heute noch nicht ein einziges freundliches Wort gesagt hasti« Fast erschrocken blickte er aufs sie nieder und dann mit einein ra chen Blick durch die ossenstebende Thiir ins mmer. »Wian wir nicht lie ber ineingeheni Es roiirde ausfal en —« ; »Nein —- bleibe! Was liegt da ran? Mögen sie es merken! geb muß dich einmal wieder iiir ini allein ben! Es ist so lange der —- so » chimf segnend-Liegt Sylvia »Z ziv . u nn gar nr , was ich leide, inni« Sie war sehr erregt Um ste zu de rubigern na ne er ihre hand. »Du mußt verniin tig sein, Laie-, mußt ein sehen, daß ei nicht anders gebt. Spä ier vielleicht — aber iesi miissen «r doch beide M nehmer-: du Its deinen M, ch aus Still-im Wenn du so erregt bist, machst du uns das Leben nor noch schwerer.« ·Uch, diese ewigen Riicksichtem Wo zu ei nilichf undatee bebatideli mich a etbä lich nnd Sylvia — bist du denn ind, da du nicht siehst, wen sie wirkli liebt Rainer ließ ajat Hand allen. Da war es wieder in ihm, das eltsani er Eeeckte sessibi von vorhin. »Man-M sittlich, daß sie Haltet Sterns-ers liebtk M er bestem «Feiienfefi! Mir fiel 's darnaii gleich ihre Verwirrung are-, und als ich dann fah, wie sie gegen dich iii — o Rainer. ich bin doch nicht biindj Kein Mensch auf Erden L ihr fremder nnd gleichqiiliiger a du Heute hast du es selbst gesehen. Jei wollte nur auf den Strauch s Zagen aber sie ten-n sich «a nicht ein schen verstellm heute i es mir ganz klar geworden: sie liebt dich io wenig wii du sie —- Goti iei Danks« Regungsloz starrte Rainer hinaus in die biiiuiiche Frühlingsnachi DieFiiriiin irai näher und chtniegs ie sich inniger an ihn. «Gieb e frei!« ilüsterie sie hastig. »Um ihret-. um meinet- und nrn deinetwillen Da mals, als du mir von Scheidung sprachst, schlug ich's ab, ich erschrni darüber-, denn ich wußte nicht, wie sehr ich dich lieb hatte. heute i alles ander-. Ich gehe zu Grunde tan« dich ein Syivins Seite zu sehen —- ich hasse sie! nie bin ich bereit, dir alles u pp ern, allein zu entsagen, was bist-ers mein Leben spar, wenn ich dafür dich mein eigen nennen konnt Jhr spracht früher von Amerika, von Meile- — laß uns die sseln von uns werfen und dahin ge n· bis ans Ende der Weit. wenn du willst — nur fort.« Die Ertegnng schüttelte sie sörms lich. Eine heiße Gluthwelle der Lei denschaft schlug i m aus ihren Wor ten entgegen. J re schmalen Kin derhiinbe umtlammerten slehend sei nen Arm. Rainer stand noch immer regungs los. Wie betäubt hörte er gu. leuch tende Bilder litten an seiner Seele vorüber, Bil r, von denen er voll ’Sebn-sucht geträumt hatte, die ihm Jals der Gipfel irdischer Glückseligkeit erschienen waren. Was aber zog sich Betst dazwischen wie ein schwarzer Fa n, ihren Glanz trübendi Warum griss er nicht gut - «EB ist schlecht von ihr, das seht zu sagen — hinter dem Rücken der beiden da drinnen.« Verwirrt blickte Rainer um sich. hatte das jemand wirllich gesagti Jrgendwp draußen in der Dunkel heit oder ties drinnen in einem Win lel seiner Seele, den er selbst noch nicht tanntef »R-:iner —- Rainer, warum ant wortest du nicht? Woran denkst dat« drängte Laia ungeduldig Schmeichelnd legte sich der zärtliche Ton um sein Herz. Aber er blieb stamm. Da sagte im Zimmer Lambachs Stimme triumphirend: .Schach dem König i-— nnd matt! Du bist be siegt, Salvia!« Und Shlbia wiederholte leise, mit seltsam schmerzlichem Ton: «Jch bin besiegt —- ja!« Dann standen beide ans. Rainer erwachte ans seiner Erstar rung. hastig trat er ins Zimmer nie-Ich wohin ihm Laja langsam a e. Als sie in den Schein der Lampe trat, trug ihr Gesicht den alten ru higen Ausdruck, und ihre Stimme tlan oberslächlich nnd gleichgültig als ie fragte: »Alle Gundater hat dich matt geseht?« »Wie gut sie sich verstellen kannt« dachte Rainer. »Viel besser als Shi via, die immer noch blaß aussieht und garåz verstört dreinbliat.« i war nabe an Mitternacht· und Lambachs brachen aus. Medbergs begleiteten sie hinab bis ans Thor. Als der Wagen sortgerollt war, ging Snlvia nach dem isezimrner urrick. Rainer solgte ihr, iindete tich nach eine Cigarre an un etzte ich schweigend an die geöffnete al tonthsiin Von hier aus tah er Enkvii u, rvte fie die Weinslaschen in das Bii et zu rückstetlte und die Reste des Desserts verschloß. Und plötzlich mußte er an seine verstorbene Mutter denken. Ge nau so haussraulich hatte sie aus Rie denau geschaltet und gewaltet. Er erinnerte sich deutlich, daß auch sie, wenn Gäste dagewesen waren, nachher immer setbst die Reste verschlossen und noch Ordnung gemacht hatte. Er vertieste sich in diese Erinnerungen und vergaß darüber alles, was ihn kurz zuvor gequält tte. Es lam sogar etwas wie Be gen über hin. ’wiihrend Solvia so geräuschlvz ini ssiminer hantirte, und er sehr-at sast i usainmen, als fre jth plö lich in i ie Stille hinein: »Bitte Ra t!« und sich zum Gehen wandte. Er sprang auf, und es war ihm, als müsse er ihr noch etwas sagen, sie nach etwas fragen. Mr es ivar eine so untiare Ernpsindung, daß er nicht sosort vie rechten Worte sand. Im nä n Augenblick stand sie schon »vor der hiir. Berstimmt gin er nach seinem Zimmer, obtvoh er gar teine Mii digleit verspürte. n die er Nacht and er keinen S las. mer wie r tauchte La jas leitendes Gesicht von ihm au· und igzetveiche Stimme beunruht sein . Daztvischen schob ch innan schüchtern Sylvias Bild« und nn griss ihin eine merkwürdi ge An st ans derz. Au Shlvta hatte am folgenden Morgen eine schlaslose Nacht guter sich. Die guten Borsiiiy die r e benheit in das Schicksal, welche sie saich ein eredet hatte, ihre mühsam aus rechsterhaltene Glei ttlttgleit, ja sellzk die Ueber eugunf s es ihre Pin 1 sei, das stritt-illa egehene Wort zu kaltem alles das gerieth ins Wanken rch den eigen Abend. Mit te e es wirklich dulden das diese als triusiphtreiide Siege W - . . - tin in ihrem eigenen Hause erschien und ihre giftigen Pfeile nach ihr ichs-ge » Und die Qual dieses Abends sollte sich nun wiederholen so oft ei Lein beliebte, nach Riedenau zu lonttneni i Alles in Syivia bäte-nie sich auf . bei diesem Gedanken Rein das konn te, das wollte sie nicht länger ertra sent Wenn schon das M so gedul wäre sich mit F treten zu en ihr Stolz durt e das nicht zu lass Hen. suc- oer Morgen onna-z me Solvia entschlossen. Riedenau zu verlassen. Sie selbst wollte die Scheidung verlangen. Fräulein Peteri brachte den Tbee und erschrak über das Aussehen der ·ungen Frau. » rau Geäsin haben sicher schlecht ges lasen«, sagte sie theilnehmend, «und hätten sollen noch ein paar Stunden zu Bett bleiben — das Wetter ist ohnehin trostlos!« Rein — nein«, antwortete Shi via, sich zu einem Lächeln zwingend, »ich iible mich ganz wohl und habe auch zu thun. Sie aß ·stia ein paar Bissen. Dann sehte ie sich, während Fräu lein Peters sieh nebenan in der Gar derobe zu scha en machte, an ihren Schreibtisch un begann zu schreiben Gleich sollte es geschehen, in aller Stille, ohne daß jemand ahnte, was sie vorhabe. Erst an Großmarna Mahrenberg Es siel ihr schwer, die nöthigen Worte zu finden, ohne den wahren Grund u verrathen. Endlich gelang es dors. Sie habe heimweh die Lust in Riedenau betont-ne ihr nicht. ob sie nicht vorläufig für ein paar Wochen nach Mabrenbrrg kommen diirsei Das klang gan harmlos. Großmama konnte ihr die Bitt-e taum abschlagen. Und war sie erst dort, dann wollte sie die weiteren Schritte, die zur völligen Scheidung südren sollten, einleiten. . i - Gründe ihres Kommeni nannte und« if sauer niemand, auch ins-riet nicht, follte den wahren Grund erfahren.i Darüber zu reden wäre fiir alle Theile zu peinlich gewesen. Das wür de freilich schwer fein. Aber es mußte sich doch etwas finden lassen. Syloia ftiihte den Kopf in die band und dachte nach. Sie hatte nur anz untlare Vorstellungen iiber Ehe cheidungen. Jedenfalls würde man sie doch um die« Gründe befragen. Was follte sie angeben? Wenn der wahre Grund nicht zur Sprache lam men follte, mußte doch ein anderer genannt werden. Aber welcher? Da tappte sie völlig im Dunklem Plötzlich fiel ihr Walter v. Stern herg ein. Der wußte doch alles, ge gen den tonnte sie offen fein, der witt de ihr auch rathen und helfen. Daß sie, wenn Walter ihr wirk lichdin der S half, dadurch sieh un ihn in ein alfcheo Licht bringtn könnte, tam ihr gar nicht in n Sinn. Sie hatte nie anders an ihn gedacht, als wie an einen Bruder, und er felhft hatte feine Liebe zu ihr sicher fchon überwunden, nahm doch felbft die k iirftiri an, daß er im Begriff stund, ich mit Lori Graden zu verlohen. So fchrieb Shlvia denn noch einen zweiten, viel ausführlicheren Brief an Walten worin fie ihm die wahren ihn um Rath hit. « Als sie fertig war, rief sie Frau lein Peters. ,Wann werden ldie Briefe von Riedenau zur Station gefchaffti« agte sie. . «Gewöhn ich Mittags. Der here Graf verfchließt dann felbft den! Post-deutel, und Martin fährt damit; nach Rettenbach.« »Gut. Beforgen Sie diese beiden Briefe, und gehen Sie acht, vafz man sie nicht vergißt.« Dann war ihr leichter. Sie ging hinab in die Kiiche und machte sich allerlei im haus zu fchaffen, nur unii nicht mehr Zeit zuni Nachdenken zu haben. « Gegen Miita ließ sich der Jn Lieieltor von Fii enhain bei ihr mel n Gtwlat verwundert empfing ihn Still-ich Was wollte denn der «M.1nn hei ihri Warum ing er nicht zu Raineri Dabei befch ich fie ein weh iniithiges Geiihl, wie immer, wenn der Name I« hrenhoin an ihr»O·hr fchlu . Dort war fie «a fo aluitlich ewe en, und in der et emszeit ihrer rautfchaft hatte sie sich tin ifch da rauf gefreut, an Rainers Seite all die lieben Bläschen ihrer Kindheit wieder a suchen. Wams gehörte öhenhain noch den Graden-. Nun iel ihr zum er ften Male wieder ein, »daß es feits dein in ihren Befih iiber egangen war. Aber sie hatte ei ja a elehnt, l ei wäre ibr unmägsich gewesen, fest einen uß binznsejen Gierig die ersten Worte belehrte-r Sylvia, daß Rainer von ihrer Ub lehnung keine Notiz genommen bat te. Der nspettor iatn zu ihr, weis sie does «e Besiderin von Föbrens Mn Jer. innd er ibre Entscheidunq in vetssredrnen wirthschastlichen Din gen hear-Hin Das Da sei schad hast und müsse ausgebe ert werden. Auch in den Zimmern sei manches zu richten.« Der Herr thf habe seinet eit durchbiicien lassen, daß die heu fchaften im Sommer stets ein paar Woche-f auf Föhrenbain zubringen wollten, und da müsse doch vorher manches in Stand geseßt werden. Ach glaube nicht« daß wir nach Föhrenbain geben werden«, unter rach Sylvia diese Auseinanbetseßs ung. .Jin übrigen wenden Sie ich rnit allem an den herrn Grasen. ch sahe damit absolut nichts zu schaf en.« Etwas verdußt entschuldigte sich der Fnspettor. Er habe geglaubt, daß «e Frau Gräsin, weil es doch ihr Privateigentdum sei — aber nun wolle er natürlich zum Deren Grasen gehen. Und er em ahl sich. Rainer zog die rauen inster zu sammen. als er hörte. Salt-in habe den Mann an ihn gewiesen. »Bes-, sern Sie das Dach aus. Alles ans dere mag bleiben, wie es ist«, ent schied er turz. Als er Inn egen Mittag die Briese in den Po beutel that. ver sinsterte sich sein Gesicht noch mehr. Snkviag Bries an Walter v. Stern derg war der umsangreichsie von al len. »Was zum Kuckuck brau t sie ihm ganze Bücher zu schrei ni« dachter er ärgerlich. »Und seit wann schreiben die beiden sich überhaunti« Während des Friilystiickt hielt er nach an sich, und auch Sylvia a stumm und hastig. Mit turzem Gru trennten sie sich unmittelbar darau. Aber beim Tiner hielt er es nicht länger aus. Jhr Schweigen und dre vertriiumte Art, mit der Snlvia u weilen wie geistesabwesend vor ch hinstarrte, reizte ihn unbeschreiblich. Er suchte iörmiich nach einem Bor wand, um sie aus diesem Schwei n derauszutreiben Der Besuch des Fäh renhainer Jnspeitprs bot dazu den besten Anlaß. «Es ist außerordentlich liebensmärs dig von dir", viaßte Rainer les, so bald der Diener das Zimmer verlas sen hatte. »daß du mich var meinen Leuten Lügen strasst! Ich erkläre dem Jnspeltor, daßIiihrenhain deinEigem thum ist« nnd daß er sich in allem an dtch zu wenden hat, und du schickst ihn wiedep zu mir!" »Du wirst dich erinnern, daß ich dieses Geichent ablehnte«. erwiderte Spinia ruhig. »Du scheinst es dir ja sörmlich zur Ausgabe gemacht zu haben, alles ab zulehnen, was dir von mir tommti" Verwundert blickte Sylvia aus. »Ich wüßte nicht —« aAber ich weiß es! Oder hast du in der Zeit« seit wir verdeirathet sind, etwa auch nur ein einziges Stiick des Schmnckei getragen, den ich dir gadi Nichte trägst d- an dir, als ewig diese Brosche von Walter Sternderg Das ist sehr schmeichelhast siir mich!« Gortseßung solgt.) Jrn Generalanzeiger (Nr.216) wur den von einem Berliner Kaufhaus u. s. angewriefent «Claire und perlgrau Iefte Damenleder-Hanbfchuhe.« Ob die Damen wirklich Handschuhe aus dem Leder . . . pardons aus der Haut ihrer Gefchlechtsgenoffinnen tragen werden? O i I Der Magdeburger Generalanzeiger teilte in Nr. 245 mit: »Die fchweizeri fehe Militiirbesörde hat sich zugunsten der Einführung des Kruppfchen 13 Zentimeter - Mörders ausgesprochen« Dieser Ausdruck ift leider mehr richtig als falfch. - O f I Die Klalfchfucht legt ihre größten Eier mit Vorliebe in »kleine Nester.« i ·- · Man hat nicht immer den Nutzen, wenn man den Profit hat. I I i Auf dem Spielplon der politischen Bühne fleht jetzt: Wie denlen Sie über Bulgarieni Hoffentlich wird diesmal lein Trauerspiel daraus c I . - Es ift viel leichter, zwanzig Verfo nen zu raten, was sie tun sollen, als einer cui den zwangi zu fein, um den gegebenen Rat zu befolgen « Der mit-me deucht-n f Vetmiethetin Cum Studiosuz, der sich in Gegenwart seines sum Be such bei ihm weiltndea Onkels ein Glas Wasser aus der Flasche eingiescn - will): »Nicht doch, hett Spund, ich bring Ihnen Nichts. . . . MS seht schon seit fechs Wochen in der FlafcheP —- s