Chrtstbaumzaubkr f 1 Eine Weihnachtsetzäblung von E t wi n v o n W a ! d e n b :: r q. Er na- Qieaachmoenn Luftig virhelten grnse dichte Schnee M hernieder, ein scha er Narr-oft M durch die einsamen traßen. so das felhß die große, kräftige Gestalt eines Mannes, in einen weiten Maa tel hüllt. einige Milbe hatte, var ioer zu kommen. Vor einem hüb schen Gartenhäuschen machte er Halt, öffnete die Gartenpforie und stampfte mit ein paar träftigen Tritten den Schnee non seinen Füßen. Jrn Haus flur kam ihm eine ältere Frau. eine Lampe in der hand. entgegen. Wien Abend, der-r Dotier, Sie haben sich heute lange plagen müfien bei dem schlechten Wetter.« M es ist nicht so schlimm, wie es ansieht, Frau Ewal«d«. entgegnete er, freundlich ihren Gruß erwidernd. .an innen sieht sich das viel ärger an. Desto aemiitUicher ists hernach im warmen Zimmer." »Ich sagte die Frau in fast be triihtem Tone, «nun habe ich Ihnen heute nicht einmal ein warmes Zim mer machen können; der Ofen raucht dermaßen, daß et unmöglich war, Feuer darin anzuwehen und ein Fässer war heute am Weihe-laws ahend nicht mehr aufzutreiben Viel leicht kommen lSie ein Stündchen zu uns herein; warm und behaglich sin den Sie es bei mir.' »O sehr gern!« erwiderte er und folgte ihr in das var Sauberteit glänzende Stäbchen Seine freund . liche Wirst-im bei der er schon längere Zeit wohnte. nöthigte ihn. sichs be quem zu machen und auf dem Sapha Blei zu nehmen; »für später am Aber-NO siigte sie in ihrer schlichten Mise hinzu, «haben Sie vielleicht eine Einladung erhalten oder gehen Sie in Ihren Einb. aber Dis dahin möchte ich es Ihnen doch gern ein wenig gemiithlich machen.« Er schüttelte den Kopf »Ja den Cluh gehe ich selten, und eine Einla: dung habe-sich nicht erhaltenr wurde sie heute auch wohl laum angenommen haben, es kommt mir immer vor, als wenn ich am heiligen Abend nicht zu frohen Menschen paßte.« »Sie auch nicht«-« ram es wie uns iwillliirlich von den Lippen der Frau Erwid. Und da er nicht gleich ant wortete, fuhr sie fort: »Meine Tochter fragte mich heute auch: »Mutter. sollen wir uns nicht ein Christi-ankn chen herrichten?« ich aber sagte ibi, »Laß das Kind! Ebristbäurne sind fiir glückliche Leute, oder Doch für solche, »die es wenigstens einmal waren.« Von mir kann ich das taurn behaupten wenians ist’s schon so lange ber, daß ich es ganz wieder vergessen k Der Doktor reichte ihr ftill die Hand. Er wußte wohl, daß die Frau an seiner Seite schwer arn Leben zu tragen gehabt hatte Jbr Gatte, ein ehemals vermögen-der Kaufmann, bat te sich in allerlei gewagte Spekula tionen eingelassen, dann sich vor gänz licher Berarrnung durch betrügeri schen Banlerott zu retten versucht, und schließlich seinem Leben ein frei williges Ende gemacht. Die Wittwe hatte Jahre der bittersten Armuth durchlebt, bis endlich eine kleine Erb schaft, die ihr ganz unerwartet zuiiel, ihr wiederum einen bescheidenen Wohlstand zusübrte und sie auch in den Defiy des Häuschens setzte, dessen obere Räurne Dr. Neinhard als Mie ther bewohnte. Ein leichter Schritt ließ sich auf dein hausflur vernehmen, und gleich darauf trat Gertrud, Frau Ewaldg Tochter, in's Stäbchen Sie begrüßte den Doktor-, der sich mit nchiun vol ler Verbeugung erhob, mit ber·elben amnutbigen Freundlichkeit wie im mer, doch entgin es dessen scharfen Blicken nicht« da sie mit einer fast unwertlichen Befangenheit einen tlei nen Gegenstand den sie in der Hand hatte, zu verbergen suchte, und den selben gleich daraus unter den Denels ihres tUrbeititiiftelfeni schob. .Bsrst Du draußen, Kind?« frag te die Mutter freundlich, da sie es wohl aus den frisch rötheten Wan gen der Tochter schlug Dur einen Augen ict beim Nach bar Midas-, Miterchen«, erwiderte Irrt-end »Aber Du hast ja Deinen »F Mel noch nicht! Versen-Z daß ich o sann-selig war.« Ich hab' ihn noch nicht entbthrt«, meinte Ue Mutter ruhig; »aber was ich vorhin noch sagen wollte, here W. Denn Sie wirklich nichts in Aussicht haben, und mit cesesschaft vorlieb nehmen fo bleiben Sie doch bei uns tiefen Ubert-. Orrtrub unt- ich unseren S sie immer, und . stät-ed so noch ein Fläsch iur W sein« Fi« IF «Rein!« bat et herzlich, »wenn Sie mit die Faun-blickten erweisen wol len. mit heute Abend ein Bläschen an m Tsch einzuräumen, so lassen ie mich eben als hauifteund, nicht als fremden Gast, von Ihrer Güte Gebrauch machen, und vergönnen Säe mit eine Tasse von Ihrem Idee-« seen wurde dies zugestanden, und nachdem der Doktor sich noch die Et laM erbeten, eine Eigattk entzün den zu Riesen, laß man so gemütky lich bei einander. wie ei sich nur im mer an einem kalten Wintetabend in einer glickp durchwätmten Stube beim S in der Meinen Lampe thun RI- daß ei Midas-bischean war, das feesüch mußte man zu ver aessen fasse-, mit auch gar nichts in der ganzen Umgebung daraus hin-i die-Hexe j · Unte ltung wurde meist zwi scij Frau lcYoreld unsd den-. Doktor gestehen Gerte-nd, die mit ihrem Näh-enge den Beiden aegeniibersaß. gab wohl dann und wann ein Wort zu das Gespenst-. due bewies, daß sie ihm mit freundlicher Theilnahme solgte. aber viel und lebhaft sich zu äußern, laa iisberhaupt nicht in ihrer Art. Einmal, als die Mutter auf eine Weile das Zimmer verlassen hat te, fragte sie der Doktor, ob sie sich die prachtigen Weihnachtzausstelluns gen angesehen habe. »Nein«, entgegnete sie, ihre ruhigen, tlaren Augen auf ihn richtend. uvie ziehen mich nicht im Mindest-en an. Jeh kann bei all diesen lDerrsliihleiten wohl an Glana nnd Stein den ken, aber nicht an Weihnachten und Weihnachtjpoesie.« Er nickt-e still, ohne zu antworten, und um seine inzwischen erloschene Ciaatre über dein Lampencylinder wieder an uziinden, erhob er sich von dem Sop a. Dabei verschob sich die Tisch-decke. und das Knäuel von der Mutter Strickzeug rollte herunter. Gertrud blickte sich, um es wieder auf zuheben, et wollte ihr hastig zu Hill e kommen. stieß aber an ihr Arbeits Useme daß dessen ganzer Inhalt wirt durcheinander auf den Fu baden poltert-. »Es hat nichts zu sagen herr Doktor, wirklich gar nicht-l« versicherte sie beruhigend, als er mit verlegencr Ents uldigung sich bemüh te ihr beim Ei animeln der verstreuss ten Sachen zu helfen. »O bitte!' un tetbrach sie sich, als sie sah, daß ers einen kleinen Tannenzweig, an dem noch der winzige Rest eines rothen Wachslichtchens klebte, vom Boden aufgehoben hatte. Dabei streckte sie die Hand aus, urn den Zweig wieder an sich zu nehmen. aber er gab ihn nicht. «Jst das Jhr Weihnachtsbäumchem Fräulein Gerte-ule fragte er, und es klang etwas wie verhaltene Rührung aus seiner Stimme ,,Jch habe mir das Reis vom Nach bar mitgebracht'. entaeaneie sie. mäh rend ein feines Noth ihr Gesicht be deckte. »Aber ich möchte nicht, daß die Mutter es sähe; bitte, neben Sie mir'S zurück -——- und halten Zie mich nicht siir aar zu kindisch« »O nein!« iagte er mit tiefern Ernst, »ich halte Sie nicht fiir lin disch, denn sonst hätte ich noch sehr viel mehr Ursache, mich selber für lin disch zu erlliiren. Der Anblick eines Weihnachtsbaumes iibt nun einmal seinen ganz besonderen Zauber aus nnd hat ror Jahren ein-mal bestim mend auf meinen ganzen Lebensaanq eingewirtt. Darf ich Ihnen erzählen, wie das lam Z« Sie nickte. und er, noch immer das Zweiglein in der band haltend, be gann: »Ich hatte meinem Vaterland Groll und Erbitterung im Herzen, den Rücken gekehrt denn man hatte( in der Reaktionszeit die dem ,,3tollen Ja re« 1848 folgte, mir in der ge-? häs igsten Weise meine bei Gott, her; lich unschuldige Theilnahme an jenem Freiheitsrausche, der dazumal noch ganz anderen Leuten die Köpfe ver J drehte, nachgetragen Kurz vor dem Ausbruche der Beweguna hatte ich alk Privatdocent meine Vorlesungen an der Universität zu H. eröffnet und unter der Hand die dündigften Ver sprechunaen erhalten, daß ich mit Sicherheit auf die nächste erledigte Professur rechnen könne. Die Va tanz, die schon seit längerer Tit zu erwarten stand, trat ein« ich a r er hielt die Stelle nicht. Genug, die Enttäuschung und die unerquicklichen politischen Zustände brachten mich zu dem raschen Entschluß, dem Vater: lau-de Lebewohl zu sagen und in der neuen Welt mein Glück zu versuchen. Jch habe drüben auch nicht mit Naly rungssorgen zu tampfen gehabt, aber zu einer erquicklichen, befriedigenden Existenz konnte ich es nicht dringen. Da wurde mir ga unerwartet und unter den glanzend en Bedinguwn eine Stelle als Arzt in der holländisch vftindischen Kolonie an ten, durch die ich in wenigen « n ein »ge machter Mann« werte-den könnte Ohne langes Bedenken naan ich das Anerbieten an schiffte mich auf einein sen von New York anternden dentchen Schiffe nach Batavia ein und acht Tage später schwamm ich an Bord desselben auf hoher See Unsere Reise ging oljne jeden Unsall von Statteiu nach ziemlich rascher Fahrt befanden wir uns ane Ade zernber auf der höhe des capi der »in-ten Hoffnung, nnd ei wurde bereits scharf na Land irr-M. Ich saß beten E its-W ; »aus-s sknspnww e- Die-X m « cis-NR M et Fest- Mike-s Einigermaßen neugierig enrs cis-en wir ohne Zögern der Auffor tun-g, und ein ungewöhnlicherAnblick bot sich uns dar. Die Leute hatten in ein Ge fäß mit Sand einen Besenstiel Fee pflanz!, an der oberen Hälfte dessel n rund-um Löcher gebohrt, in diese Be senreiler gesteckt und auf die lesieren Lichißlinwfchen gellelyh die fest hell brannten, während in den immedi .sirten Zweigen kleine Packete äingew die are-seligen Geschenk berste-T die ein Seen-arm auf langer Hex von feinen wägen-einsam sprrä n den M---—-· Inmeraden spenden kann; ein Röle chen staates-ach ein paar Ci tren, eini Knäuel Inten, einig Stdn nadetn n.4 dergl. Und nun ,anden die Leute« ganz vergnügt im Kreise herum undi tangere das alte Lied: »O Tannen bautn. o Tanne-baum, wie griin sind Deine Blättet!« Glauben Sie mir. Fräulein Gertrud« ich konnte den An blick nicht lange ertragen. Das ganze verlorene Paradies meiner Kinder-: fahre tauchte mir vor meinen Blicken Mi. Ich fah im Geiste die grünen Tannenmälder meiner Heimath, ich stand wieder unter dem Weihnachte daume, den Vater und Mutter, die» nun schon lange in kühler Erde; schlummerten, dem Knaben Jufgepuhti hatten. ich hörte wieder die Glocken. welche die Christnacht einliiuteten, nnd ver-nahm« wie einst als Kind, die alte Weihnachtimelodiez »Bei-n Himmel hoch. da lomm ich her!« Sobald es ohne Aufsehen geschehen konnte, eilte ich in meine Cajiite, und ein grenzen !oles, unbezwingliches Deine-weh er faßte mich. Nein, ich lonnte sie nicht lassen, die deutsche heimatli. mich nicht losi n von ide, der deutsche Weil-nachts auni hatte mirs ange than. Heim, heim! Jets hatte leine anderen Gedanken mehr. Jch benutz te die erste sich darbieten-se Gelegen heit zur Rücklelsr nach Europa, und seit drei Jahren bin ich hier. Alle ehrgeizigen Pläne und Hoch fliegenden Hoffnungen liegen langn hinter mir; ich will nur leben, treu mir selbst und meinem Berufe, auf dem Boden der alten, theuren Hei math, in die mich der deutsckx Weih nachtsbauin zurückgesiihrt. Und dar um, sstiiulein Gertrud, gönnen Sie mir ein Zweiglein. ein ganz winziges nur, von Ihrem Tannenreis, denn noch habe ich seit meiner Rückkehr an leinern deutschen Christi-same Theil aeliabt.« Sie theilte das Zweiglein und reichte ihm die Hälfte. ohne ein Wort zu sagen. Als er sie aber anblickte, gewahrte er, daß ihre Augen feucht waren. Still legte er den Zweig in feine Briefiaiche Da trat die Mutter wieder ein. Sie hatte unter ihren Vorräihen Uni ichau gehalten, und trug ein einfaches Abend-latet aus. Gertruo sowoin wie der Gast waren außerordentlich schweigsam, so daß es der Mutter sicherlich hätte ausfallen müssen· hätte sie sich nicht selbst in alte Erinnerun gen oeriieft. Nur das machte ihr Kummer, daß der Dotter nicht so, wie sie erwartet und gehosst hatte, dein Abendbrote zusprach. Als er ihr aber in seiner treuherzigen Art versicherte, daß ed ihm schon lznge nicht so qui geschmeckt habe. roie heu te. gab iie sich wieder zufrieden. i sie- ---—«-----«·- W ! e tief-ge Sie-sahe auf der Kom mode hatte mit raschen, hingekehrt Schlägen die etfke Stande esse-Ma ?Vigt, als der Doktor dass reicher-sen aufstund da ei ihm pls lieb einfieL daß-feine Mithin um d! e Dir schon In ruhen pflegte. Er rei te ihr wie sGsertrud die Hand und fkgte feinem Dank nur die eins-schen Worte hinzu: D«EI war ein schöner Weibnachts s abend-« T Jn feinem Zimmer angelangt. zog ier, nachdem er Licht erwacht, eilig-it seine Beieitafche hervor. schnitt von dem Wachfsioet auf seinem Schreib tisch ein Stüdchsen asb und tieer es auf die Spitze des Tannens-:eiglekns. Dann schob er die Schublade ein we mq haun klemmte das untere Ende des Zweigkeins in die Spuke sind Händen das Wachslichtleia on. Un geran saß er nun, so hage das Flämmchen brannte, in der Betrach tung desselben vertiefe, und sann dg rüber nach, ob nicht am Ende «sie« ganz insgeheim ebenfalls ihr Christ böumchen angezündet habe. MS dke Flamme das M verzehrt hatte und darauf knikernd die Nadeln ver koblten, bis es endlich verwies-, trat er an's Fenster, schob die Vothu e zu rück und blickte hinaus in die acht, die fett ganz still und sietnenklat war. Ihm aber war es. als Wage durch dieses feierlichr Schweigen zu ihm herauf aus feiner Kinderzeit ein Iei Jer, süßer Gesang: «O Du fröh(iche, o Du selige, gnadenbeinqende Weid nachtszeitt « Der erste Wrihnachlsfeiertag fand den Doktor Neinhard wieder in dem trauten Stäbchen der Frau Ewald nnd die lehre Sonne des allen July res warf im Unter-gehen ihre Stroh-s len auf ein glückliches starrem-km während der Mutter Antlis fass hel ler leuchtete. als die bleiche De einber ivnne, die den Dreien ihren ·de gruß sandte, Der Doktor harte fein Zannenzrverglein wieder mit herunter qebrachi und feiner Brust erzählt wie es ihm als Christi-cum geleucksiet dabe. Lächelnd nahm sie es in die hand. »Am Sylvefler —- A-bend«, sagte Fie, «p-flegt man Den Christi-cum noch ern mal anzuziinktm danach aber wird das arme Bäumchen fortgetporfen ern-d verbrannt Wir aber legen un lere Chrilrbäumchen iesl zusammen in ein Kästchen, und wenn längst die Nadeln abgefallen und die Zweiglein diirr ermorden sind. uns singen fre immerdar den alten Weihnachka inner: »Ist-re iei Gen in ver Höhe I Und Friede auf Erden Und den Menschen ein Wohlgefallen!« Wuhnachtk n bin Ekel-«de vvnRudoipthse bersten-L chon seit der »Bravo«, ein stolzer Segler, den Hafen von Walda raiso verließ, waren ihm Wind nnd, Wetter ungünstig gewesen auf der; Fahrt nach der Heimath Seit Wo chen schwere See. . . Und taurn ließ der Sturm vorübergehend einmal ei nige Tage nach in seiner Stark ! Weihnachten daheim zu sein, die hoffnung hatten alle an Bord längst ausgegeben. Immer finsterer wurde das sorgenvolle. wettetharteGesicht des« Kapitäns. Er allein iannte feinen; »Bravo«, mit dem er einst die schnell ste Fahrt über den Atlantit gemacht hatte. Er allein wußte, das-; sein einst so slottes, festez Schiff schwerem Wet- l ter aus die Dauer nicht so recht ge wachsen war. Und heute war heiliger Abend. Vorn im Mannschastglogis saszen die Leute, die nicht zur Wache gehörten, bei einein steifenWeihnachtsgrog, nach dem ste vom Kapitiin jeder ein Pack chen Tabak, einige kurze Pfeisen und etwas Geld erhalten hatten. Aus dem Tisch brannten in Ermangelung eines Baumes aus einer schnell aus Leisten gezinrmerten Pyramide einige schroii lende Wachsstiimdfr. Jeder saß, still vor sich hinstarrend, aus seiner Kiste, der Lieben gedenkend, die ihn daheim nun vergebens erwarteten· Gottlob, dass der Sturm wenigstens etwas nachgelassen hatte, so iamen sie doch nicht ganz um die seierliche Weih nachtzstinrrnung Auch in der Kajiite hinten brannte eine lleine Pyramide. Vergebens aber versuchte der Kapititn die Unterhal ltung rnii seinem zweiten Steuermann nicht einschlafen zu lassen. Es war eine zu gedrückte Stimmung. Wer weiß, was ihnen noch bevorstand aus dieser stürmifchen UeiselU Nun war ei stachl. Born waren längst die Leute in ihre seien getro chen, tun nach bis zur Ablösung ein wenig zu schlafen. Gleichmäßig tieltes die Msuhr in det nädrigslen La-, jiiie· Use Augenblicke ging der Kapi ,tsn auf M Er war unruhig ci schlvebie Die Unheil iiber dein Säft das in schwerem Dampf seit den Bo gen mit seufko ln sagen-d nnd W in bildet ri dahinglitt. Wie unheimlich et deshnth W der Am«initseinentssngansdiem der Seite drinne-senden Bogen auf s Und wie schtstrsillis die deckt alte sich nieder heraus-b ans ie- nissas Wedel »Es-ur- sts spqu-v eis in Nacht, Kopitän,« raunte der erste Steuermann, der aus dem Achterdetl von einent Bord zum anderen ging und im Vorübergehen aufmerksam die Nabel im Kompaß beobachtete. Kaum ein Stern war zu sehen« und vor dem Mond sagten schwarze zerris sene Wollen dahin wie die wildeJagd. Durch das Tauwerl heulte der-Sturm und in immer liirzeren Pausen spritzte weißer Gischt über Bord. Auch der Aapitän ging hinunter, um bald in seinem Oelzeug wieder an Deck zu lomnien. Da stand der Zimmer mann, der alte Klausen rnit einer llei nen Laterne vor ihm. · »Was qibt’2. Klausen?« Dein Ra pitän wollte das Gesicht des Alten gar nicht gefallen. Es sah zu tummervoll aus. Er lannte das .Sech5 Zoll Wasser imNaum, Kap «tiin!'· .Sech«s Zoll? J, Klausen . . . das ist wohl nicht möglich. Der »Da-vo« sechs Zoll?« .Seit einer Stunde um zwei Zoll gestiegen!« beharrte der Alte. Da mußte etwas nicht in Ordnung sein. »Sind die Luten Ille dicht?« ·Alle dicht. Kap’tiin!« Da lam auch schon das Kommenden »Alle Mann an Deck!« Und nun ging es an ein eisriges Suchen nach dein Leck. Während die Zuckbordwache an den Pumpen arbei tete, suchten die anderen das, ganze Schiss sh. Doch Niemand sand das Leu. und tret des angestrengtenPuini pen- stieg das Wasser irn Raum noch. Nur das konnte rann seststellen, das es sich nur um ein verhältnismäßig llei net Leel handeln lonnte, aber gefähr lich mußte es doch werden. wenn neun ei nicht bald sand und dichten konnte. Der zweite Steuermann ein Reise des sapitänx send es endlich. Vorn arn sag mußte ei sein. denn er hatte bei-Weh daß das Wasser im stauen nicht gleichmäßig zunahm, sondern stets nur, wenn der sag aus luezesett seist bis an den sordrcnd tin Dasser -Ick. e " Nun htes es, dse schndhcste Stelle «m culp- gmv leitet-Meu- denn Inn-sum cui me nicht« zu machen. »Das Umslam der Ladung hätte dies szu viel der kostbaren seit verschlungen I Mc M« ein steti- tpie eine set-esse en, JE- . W III M Ists Mem sitt ist«-see hielten die tm. nnd schnell W its-II D zwinan . »H» H-«--p- -k k ber zwette Steuermann. über Bord ans bai Brett. Kaum saß er seli. das umgab ihn schon sinstere Nacht — mächtige Wasser-nassen überschütteten ihn und preßten ihn mit aller Gewalt gegen bie Schiffsmann Dann hab sich das Schiff wieder. und anchFerbinand konnte wieder athmen und ben Leuten mit ber ganzen Kraft der Lungen zu rufen, baß sie ihn hoch-sieben sollten. jedesmal wenn der Bug sich sentte. Nach einer bangenViertelstunbe end lich hatte er bac- Leel gesunden Eine Platte aus Eisenblech, die zum Schuhe einer der vorderen tleinen Lnlen über diese gelegt war. hatte sich abgeliist. Jn aller Eile mußte eine neue größere Platte vorbereitet werden. So biel Dänbe arbeiten tonnten, ohne sich ge. genseitig im Wege zu sein. waren sa sott dabei. in eine geeignete Platte Lö cher zu bohren. Das schwerste Stint Arbeit aber stand noch bevor. denn einMann allein tonnte die schwere Platte unmöglich beseitigen. Auster Ferdrnand wourr ern junger Matrose mit hinunter-. Mit schweren Härnmern und den nöthigen starlen Nägeln versehen. wurden sie hinabge lassem gleichzeitig auch die Platte aus Eisenbleeh Damit sie nicht von dem Anprall der Wogen sortgerissen wiirs den. waren die siiihnen noch angeseilt, und vom Bugsdriet hielt ein Mann ihre schwankenden Sihe möglichst vor dem Lea sest. Wenn nur erst die Nägel eingeschla gen wären! Bis nicht die Platte eini germaßen sestgemacht war, mußten die beiden tiihnen Männer auch unter Wasser aushalten. um die Platte zu halten und um nicht Zeit zu verlieren bei ihrer schweren, gesahrvollen Arbeit. Vom Drei gab ihnen der Kavitiin jedesmal ein Zeichen. wenn eine Welle tam, um sie ausMinuten zuweilen un ter sich zu begraben« Fest bissen sie dann die Zahne auseinander nach ei nem langen. tiesen thhemzuge, sest stenimten sie die Fuße gegen die taum baltenye Platte « mit einem Arm hielten sie sich umschlungen, während die Wassermassen sie sast von ihrem schmalen Sis drängten, und ihre an dereLoand lramdste sich verzweifelt um das Tau. das ihren Sitz hielt. Tie schweren Dämmer hingen ihnen in ei ner Schlinge am Handgelent. Und tauchten sie dann endlich wie der empor, da ließen sie sich tauinseii, das salzige beißende Wasser aus den Augen zu wischen -— nur schnell in die Tasche gegrissen » einen der starten Nägel herausgeholt, um ihn mit schnellen. trästigen Schlägen hineinzu treiben. Wohl zwanzig Mal waren sie schon unter Wasser geblieben. Das nächste Mal lonnten sie es wagen. sich hinaus ziehen zu lassen. Doch wie unendlich lange dauerte diesmal die Nacht? Wollte sich der «Bravo« denn überhaupt nicht mehr ausrichten Ferdinand dachte heim. Wie sehnsiichtig seine Mutter bis zum legten Augenblick aus ihn gewartet ha ben wird. Noch vom brennenden Weihnachtobaum wird sie manchmal ans Fenster geschlichen sein, um zu schauen, ob ihr »alter Junge« nicht » doch noch tämr. Ja, Weihnachten km behaglich warmen, lichten Zimmeri -- - und dieGeschwister singen srobe Lieder —s und es dustet so weihnachtlieb von der angebrannten Tanne sss und er siht nach langer Abwesenheit wieder bei seiner Mutter und erzählt ihr von seinen Erlebnissen in sernen Weltthei len, von den stolzen Siegen iiber der Elemente Macht —- von den Gesahren und von seiner lehten Weihnachtsseier for dem Bug des «Bravo" unter Was er. . . . ,hoch! hochl« Wie einen Schrei der Verzweislung hören es die Leute an Deet und ziehen in Eile Ierdinand und seinen Kameraden empor. Fast leblos heben sie beide iiber Bord. . . Zu lange hatte das Wasser sie begu ben. Doch bald haben sie ihre Schwä che wieder überwunden, und das Be wußtsein. ihre Kameraden vor grosser Gesahr gerettet und vielleicht noch et was mehr als ihre Pslicht gethan zu haben. läßt sie bald mit Stolz an ihre gesiihrliche til e Arbeit und ihre ei genartige Wei nachtsseier denen. Jiur noch drei Zoll Wasser im Kannst« meidet freudig bewegt der alte Klause-. . . . Ieststieensen. Ein alter Minister lam nach im jähriger Abwesenheit wieder einmal in sselne Universitätdstadt und llesz sich das alte, liebgewordene Universitäts gebönde zeigen. »Ach, dieselben alten Ungel« tkkf er entzückt beten Eintritt ans. »Ach dieselben alten Gängek Man Zssnete die hsrfale. »Und dieselben alten hsesälel Die selben alten hörsltle!« Beten Verlassen des hauses begeg nete ihm ein junger Student, Arm in Arm enlt einer langen Dame. . «Derselbe alte BrauchP sagte er gerührt ".Derselbe alte Brauche« Der Student trat aus ihn zu. «Eutschuldlgen Sie« Excellenz, ditst Dame ist meine Schwesterl« , Da glitt eln Lächeln über das Ant lls des alten dem-: »Ach, und die selbe alte Entschuldtgunqk III Ins-muss see MO Its-I. Wenn je im Jahre der Insschenii sung des Iamilientischei eine besons dere Sorgfalt zugewendet werden soll sv gewiß am Weihnachtisest Jst doch Weihnachten das große Judelsest so recht ein Fest der Familie· des Fo miliengliickee, der gemiitddollen Jn nerlichleit und der heimathlichen ZU sommengehiirigleit! Wie Wthuents und anheimelnd ist es da, wenn der Tisch am Weihnachtssest der Stim mung detGiiste entsprechend schön und sinnig geordnet ist! So möchten wir denn heute eine hübsche, weidnachtliche Dekoration in Vorschlag bringen« welche der ganzen Insel ein festliches Gepräge zu verlei den geeignet sein diirstr. Zwei grosse runde Irochtschnten werden mit Moos belegt, iider welches man dag Obst. seien ei Aepsel. Bir nen oder Apselstnem pyramidenartig ausbant und die kleinen. sich ergeben den Lücken mit tleinen Tannenzweigen aussiillt Jn den Gipsel dieser Py ramide wird sodann ein gewöhnlicher Blechtrichter ohne Henkel. den sei-an goldig bronzirt hat, gesteckt. Dir Spise des Trichters muß bis ins Moos hineingehen und recht sest first Nun tvird ein hübsch verzierter kle ner Tannenbouni, der reich mit Konstit bunten Schleischen und goldenen Las mettasäden bedungen und mit Kett chen bedeckt ist« und dessen Stamm man unten, der Röhre des Trichtere entsprechend. vorher zunespist hat, in letztere eingeschoben uno der Trichter durch vom Baum herabhängende Lo mettasiiden verdeckt. Dieser ganze Ausbau sieht allerliedst aus. Au das obere und untere Ende der Tafel wird je eine solche weihnachtliche Frucht schate gestellt, und, bevor rnon sich zum tissen niederiößt, werden die Kerzen der beiden christbiiume ange zündet, was einen überaus festlichen Anblick gewährt und den schönen Fest gruß «·,’fröhliche Weihnachten« unt so inniger von Bergen lornrnen und zu herzten dringen lässt. —-.--—-.—-— Bdresrlolde tee Ausland Der König von England tonn sich rühmen, dass er in der ersten Reihe der Fürsten steht, die der Literatur, der Kunst, dem geistigen Leben solche Wohlthaten erweisen, die sich durch Ziffern ausdrücken lassen. Die Zahl der Schriftsteller, Minstlen Gelehrten oder ihrer Witwen und Waisen, die Ehrensolde beziehen. ist außerordent-, lich groß. Und die Beträge sind weit größer als bei une. So steht aus der Liste. die das leste Jahr ums-sit — sie reicht von März zu März —, Sir Francis Burnond« der lange Jahre der Leiter des .Punch", des bekannten englischen Wisblottesh Ivar und als Theaterschriststeller bekannt ist, rnit einer Rente von 200 Pfund Sterling, jdie inzwischen gestorbene Schriftstelle Lrin Quida lLouise de la Romu) rnit 150 Pfund, der Dichter Davidson mit ils-» Pfund. Dann solgen die Däda )gogen, Archiv-losem historisch Juri 1sten, Naturwissenschaftler und Medi ziner. Zwei Entelinnen von Robert Burns, die in armen Verhältnissen leben, erhalten eine jährliche Pension von 100 Pfund, die aus Lebzeiten ausgesest ist und auch den ettva Ueber lebenden nicht getiirzt toird. zerstreuet-fund Aus-. Aachen wird berichtet: Jn die gewiß seltene Lage, auf eine veraltete, längst nicht mehr praktizirte Strafe, nämlich auf am Pranger stehen, er tennen zu müssen, tam das hiesige Schwurgericht Ein Arbeiter hollän ditcher Nationalität war aus Belgien auggewiesen und« da er das Land doch wieder betrat, mit Gefängniß bestraft worden. Als er aus der Strafanstalt entlassen wurde, mußte er erfahren, daß ihm feine Geliebte untreu geworden. Anaetrunten wollte er seinen Nebenduhler zur Rechen schaft ziehen. verletzte aber statt die sen dessen hauswirth sehr schwer durch Messerstichr. Nach deutlchem Recht hätte die Straftanrnier die That aburtheilen müssen, da sie aber in Altenberg. auf dem neutralen Ge biet von Moresnet. geschehen, war das alte französifche Recht, der «Code penal«, maßgebend, und somit nur das Schwurgericht zuständig. Unter Anwendung des Wortlautes des Ge ledes erkannte vieles neben einer stei nen Gefängnihttrafe auf flinf Jahre Swangsarbeit und Stellung an den Pranger-. Da diese Strafen in Deutschland nicht vollzogen werden können, müssen sie von der zuständi aen Stelle in moderne, den deutschen Verhältnissen entsprechende, umge wandelt werden. — speise. Ei zeigt die Redeøieth den Werth der i r. Wer viel oerichtoezcstwder itt der Rede er. l l O f O »Es war einmal« beginnt die Miit ntunde F zulanttsfrober Kinde-selt. chinüthig tönt ei aus des Alters · Mundes « zcs war einmal; tote liegt es Ut« .