Merm- Hkhtkibkhrikk nun Ist-zip kaut-ungel. N Ro. 341. Wenn ich spät Nachts in mei Klapp gehn, dann eckspectt ich äu schlafe, awwer was ssin ich da ge fiel Denke Se. mich deht ver Schlaf komme? nossöriel Jch rieselte dann immer noch emal die ganze Jungfrau un das nimmt mich dann immer die halroe Nacht. Wenn ich awwer dann endlich einschlase duhn, dann driem ich noch einal mein ganze Pakt drrch sei der Philier was mein Hast-and is, der is schon oft heim tomme un hat mich grad dabei getetscht, wie ich in mein Schlaf gedeklamirt heu: «Johanno werd jetzt nii mehr ausench war-dem Johanna saat ,euch ewig letvetvohl.« Er hat dann gesagt, ich -loiir lrehsig an das hat mich dann immer aus mein Driem un aus meine ganze Gliclfeligteit ufiaeweth Bei den Weg, will ich Ihne auch leich hier sage, daß ich e ganze Latt schehnsches in mein Pakt vorgenom me hen. Wisse Se der Mister Schil iet is ja en arig schmarter Mann ge wese, awrrer mer muß immer ton sittdeoe, daß er zu e Zeit gelebt int, wo noch nit alles so obh tudeht war, tvie jetzt. For den Riesen muß mer ihn auch ecksjuhsc, wenn er verschie dene Mißrehtg gemacht hat. So hat er sor Jnstenz viele malg »!nir« un »wich« aufgemictsu ich denke, sell hat mer früher nit so genau genomme un mer war mit so Kleinigkeit nit so espeschellie periicieler. Jn so Kehses In ich mich dann immer erlaubt un n Korreckschens aemacht; ich meine, das is mer lden Miiter Schiller schul tdig. En Mann wo sich io for die Menschheit ausgeopfert hat, wo sich förmlich ussgeriwwe hat, der verdient, daß mer ihn torreettet, wo er en Mig strhl gemacht hat. Weil ich grad von Avrreclschenö spreche, da will ich Jhne auch sa- , daß ich noch e annere Tschehnch aemacht hen. Wenn die gungsrau nämlich sage louht: »Jo nna sagt euch ewig Lebewohl«, da hen ich einfach das Lehewohl ausge trichr un hen oasof ,,gubei« gesetzt. isse Se mer muß doch auch den jun e Amerilanerdumm Rechnung trage. n die nit als eniol ebbet-s in so e Vieh sinne, was sie betanktt streile dicht,ji dann gewlve ie um das deitiche Thiehler nich-, se iduhn ennihau nit so arig oiel drum gewwe. Die junge Leut gleiche en Schoh mit olentie Kohresgerls e aanzes Deil besser, un lewen der Philipp, was mei altes Kameel is, der hat mich iefragh oh mer nit mit irnseren Scho , so e klei nes Burlestche un e Salolnnroenzche Ionnectte könnt, das wär doch e große Attriickichrm Ofi Kohrs hen ihn da e Ding odder zwei gesagt, un er hat dann das Sobscheckt nit mehr ge totscht. Well, mer hen Das tönne He sich denke -— e ganze Lntt Riehörfels gehabt un schließlich is alles so gut ange, daß sder Mänetscher sor lauter Freud in die Händ getiäth hat un gesagt hat: »Ainner, wenn die Pie kels unseren Schon nit gleiche, dann sie se schuhr genug so dumm, wie ich immer gedenkt hen, daß se sin. Al les geht wie am Schniirche un wenn unsere Persormenz einschlnxxe dsiht. Gann tann ich gar kein Riesen sehn, sor warum mir nit an die Nohd gehn solle. Oss Kohrs könne mer nur an Wann Neit Stends figgere, annver das macht nicks aus, bitahg mehr wie einmal könne die Piebels Doch nit unseren Schob stende.« Well, Mister Ctdithor, ich hen mich gefreut wie ak les, bitahs, das is grad was ich gleich-; denke Se emol, wenn ich mit an die Rohd aehn könnt! Wei, das deht mich tickele wie alles un denke Se emal was sich die Wedeöweilern suckse -b?ht! Die könnt ojs Kohrj nit mit gehn, bitahs dere Ihren seckend händige Biersaluhn »das doch keine Unnerbrechung leide, un for Kunscht hen die Leut doch kein Interesse un unner uns gesagt auch te n Ver ichs temich. sspsr unser Dte iRie ·rsel hen met r- . »O all un ere Suhtg W ins-e Ez. . bahnen ich hen mich u hesi st, bat- hat einiges gebote. Der Manager hat sagen »No, Kollegin, Sie mache en tt r dnht einiges biete. Wenn mer hne nor anguete dahe, dann t mer chon nug un wenn Sie er cht arte zu preche, dann hört alles uf !«- So Worte hen ich oss Kohrs arig gegltafg bikahs der Mann versteht doch ei Bißneß «un er is was mer so ufs deitsch en prohseschenell Mann rufe dicht Ich sen idie Wedesnseiler oss Kehrt mit a es. was so vorgefalle it, Mohstet halte un ich hen nohttsse« ne, da se sor Muth puttientet ge X kostet st. Seil hat mich gut sitt-te mache. , Wenn die mich ebbes einseotbe kann, jushbett dann I se auch immer sda mit die Gaddo - et Wedesweilek der hat nur sür ein Ding ausgeguckt: das is, daß er en gehörige Supplei pon Bier an Hand gehabt tm — das IS das ganzeszxtekesse was der sor die Kunst hat. nn met jetzt wie ich so e große Jntekesse hat un die ganze Such seientisick betreiwe duht, dann IS mer geschackt, wenn kner Mensche set-n dicht, wo so dumm un so verna oett sin, sdaß se gar nit emol wisse, ob der Mistek Schiller en Bietbrauer oddet en Saluhnwirtb gewese is. Well, mein alter Esel von Philipp, den hen ich zum wenigste e wenig ge pohstet un et sagt et swät verdollt froh dafon bikahs sent hätt et doch bei den Wehe-Zweiter auch als emol e Tschehnsch ebbes zu sage un zu bisch tekike; en Mann tönnt doch auch nit immer von Bier un Pallidicks spreche. Well, Mister Editbor. in mein nächste Schreiirebkies solle Se alles iwiwek unser DreßMiedötsel erfahre. Mit allerkand Achtpng Yours Lizzie Hansstengel. sucht » Richter: »An ilagter, Sie sind schon öfter beftraF?« Angeklagter: «Jawvhl, Herr Rich ter, ich bin aber auch schon öfter frei gesprochen!« sen-nie Gelegenheit Sie: »Ihr linles Auge ist etwas entzündet, was haben Sie denn damit gecnachi?« . « Er: »Das ift das Auge, mein Fräu lein, welches ich auf Sie geworfen habe-« Defselter Schmerz A.: »Sie machen ja ein jämmer s lickes Gesicht, was druckt Sie denn?« » B.f:(,,Meine Schulden und meine Stie e ." Berichte-pre. Buchhalter lier durch «den wohlbe ; tannten Schritt seines Chess aus LI nem ziemlich festen Mittagsschläfchen geweckt wird): «Guien Morgen, Herr Rath!» to Sich mich an! ! Lehrer: »Alfo wie heißt das runde »Ting, das uns die Gestalt der Erde szents Schan« nicht auf Deinen i Nachbar, sondern sieh mich scharf an! .Na ---— Gl.... Gl..«" ? Schüler: »Glane!« Nur ein Wert! i »Herr Först-er, die Dame. die hinter smir sitzt, ist meine frühere Geliebte. Denken Sie sich, wegen eines einzigen Wortes sind wi: auseinander gewin men!« »Ja, wie war denn das möglich?« »Als ich sie gefragt h««.v’, ob sie mich - lyeir.;then mill« hat sie «nein« gesagt!« Gehalt Ein junger praktischer Arzt ohne Praxis verläßt seine Wohnung auf kurze Zeit und schreibt auf die Tafel seines Wariezimmers: »Ich komme in fünfzehn Minuten wieder zurück.« 1Al5 er heimtoinmt, sieht darunter: »Warum?« Uebertrumpst ; »Am Tage vor unserer Abreise . brachte die Bürgerschaft meinem Manne noch einen Fadeleg. ..« ! »Ach gar, da erst? Meinem brachte i man einen gleich, wie er seine Kündi i gung einaereicht hatte!« I Unter Freundinnen. TWie eifetsüchtig mein Mann auf mich ist, glaubst du gar nicht.« »Er will dir auch nur schmeicheln!' Wie set Dest, is Welcher-. , U ,,Johann, haben Sie dem Schuster gesagt, daß ich nicht zu Hause bin-« »’s Dienstmädl hat’s g’sagt! . . Von mir kriegt er nämlich auch noch zehn Marti« i Vrahtlose Telegraphie. ie Geschichte des Signalwefens in der Seeschissahrt ist wohl so alt wie diese selbst und hat wie sie, aus primitiven Anfängen her auswachsend, mit der sort chreitenden Entwicklung der Schissahri eine immer l bessere Vervollkommnung erfahren. Durch die Einrichtung des internatio nalen Signalbuches ist allen Seeschif sen dieMöFlichkeit einer Verständigung sowohl un ereinander wie auch mit den Landsignalstationen gegeben. Als Ver ständigungsmittel dient am Tage die Flagge in 18 verschiedenen Farben — entsprechend den Konsonanten des Al phabetes von V—W, die in Gruppen von zwei, drei und vier Flaggen die Abgabe von mehr als 78,()00 Signalen ermöglichen. Diese Art des Signalver ? tehrs ist jedoch Beschränkungen inso i sern unterworfen, als dieser eine sichere Verständigung nur aus Entfernungen ; hin gewährleistet, von denen aus die ; einzelnen Flaggen mit einem guten I Fernrohr noch deutlich zu unterscheiden sind. Das Gleiche gilt von den Fern signalen und Semaphoren, deren An wendung von der Möglichkeit einer sicheren Unterscheidung ihrer Form (Ball, Flagge, Wimpel) und Stellung fder Semaphorarme) abhängt. Ebenso ind die nächtlichen Lichtsignale nur bei dunkler Nacht nnd llarer Lust aus grö ßere Entfernungen bin sichtbar. Und wie die Verwendbarleit all dieser opti schen Signale im allgemeinen durch ih re Sichtweise bedingt wird, so findet s die Anwendung der akustischen Sig nale — Dampspseise, Sirene, Glocke, Kanonenschläge — in der menschlichen k Hörweite ihre Grenzen. I i l Diese recht eng gesteckte Grenze des Signalvertehrs vielfach erweitert n haben, ist eines der vielen Verdienste unserer Technik. Mit der Lösung des Problems, auf drahtlosem Wege auf weite Entfernungen hin Nachrichten zu übermitteln, hat sie ihren Wundern ein neues hinzugefügt. Der nnschätzbare Wert dieser Erfindung zeigt sich wohl auf keinem Gebiete so deutlich wie im transatlantischen Schiffahrtsvertehr. Die große Wasserwiiste, die weder durch Telegraphendriihte, noch Tele phonanlagen mit dem Festlande ver bunden werden kann, sie ist die eigent liche Domiine, das ersprießlichste Ar beitsfeld für eine nutzbringende und segensreiche Verwendung der drahtlo sen Telegraphie lD. T.), den Seefah rer des Peinigenden Gedankens und be . klemmenden Gefühls enthebt, tage und toochenlang von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Mit ihrer Hilfe ist heute die Möglichkeit gegeben, Von der Mitte des Ozeans aus« also auf ei i ne Entfernung von vielen hundert Meilen, mit den ,,drahtlosen« Statt-) ; nen des Festlandes Nachrichten auszu i schen. Sie setzt die mit den erforderli s chen Apparaten ausgerüsteten Schiffe t heute in den Stand, auf große Entfer nungen hin in Verbindung miteinan der zu treten. Dieses eminenten Vor teils wegen haben denn auch die beson ders an der Nordatlantic-Fahrt betei ligten großen Linienreedereien ihre ersttlassigen Passagierdampfer mit Ap ; paraten für D. T. ausgerüstet. Der ; beste Beweis fiir die Bedeutung und I Wertschätzung die man dieser Erfin I duug beimißt ist woht die Tatsache l daß die Zahl der mit Mareoni-Appa I raten versehenen Ozeandampfer nach ) der neuesten von der Marconi interna T nationale Marine Communication Co. Ltd herausgegebenen Liste bereits 107 s beträgt. Daran sind von den großen Linienreedereien die Cunard Line mit 14, die Hamburg-Amerika-Linie mit s12, die White Star Line mit 10, die ’ delgische Postdampferlinie mit 10 und sder Norddeutsche Llohd mit5 Damp fern beteiligt Die volkswirtschaftliche Bedeutung der D. T. fiir die Schiffahrt äußert steh nun weniger dadurch, daß sie den ; Ueberseereisenden ein Mittel an die Hand gibt, mit ,,drahtlosen« Schiffen und Landstationen in ihrem persönli jchen Jnteresse Telegramme auszunu s schen, oder von dorther über die wich tigsten Tagesereignisse unterichtet zu werden, sie ist vielmehr in einer erhöh ten Sicherheit der Navigierung dieser Schi fe und des Schiffahrtbetriebes zu« suchen Um einen wesentlichen Schritt itt durch Einführung der D. T. in die Schiffahrt der Schiffgmeldedienst in Bezug auf den Schnellpost- und Pas scgierverkehr vorwärts gebracht. Wäh rend früher eine Meldung derSchnell postdampser durch den Landtelegra phen erst erfolgen tonnte, wenn es ih nen gelang, in unmittelbarer Nähe von Land den Landsignalstationen ihre Ankunft oder Vorübersahrt durch optische Signale kundzutun, sind die Führer dieser Schiffe jetzt durch die D. T. in die glückliche Lage versetzt, be reits von See aus ihre Reedereien über den Stand und Fortgang der Reife fortgeseyt auf dem Laufenden zu er halten und damit rechtzeitig die nöti gen Vorbereitungen fiir ihre Ankunft zu veranlassen. Als Nachrichtenver mittler kommen hier neben den »draht losen Landstationen die mit D. T. versehenen Feuerfchiffe in Betracht. Jst Fällen der Not und Gefahr ist es arme mit der D. T. leicht, auf schnell - em Wege die erforderliche Hilfe für das eigene oder fremde Schiff herbei zurufen. Selbst der schlimmste Feind der Schiffahrt, der Nebel, der jeden » Signalverkehr durch optische Signale f unmöglich macht, bildet fiir die D. T. kein Hindernis fitr eine Verständigung zwischen »drahtlofen« Stationen. Von besonderem Wert fitr die Si set-schei- dek Schiffahrt in wetten-in die Iden Schiffsfiihrern an die Hand ge gebene Möglichkeit, mittels der D. T« über etwa gesichtete, die Schiffahrt ge fährdende Hindernisse, wie stehende oder treibende Wracks, Eisberge u. s. w» schnell und rechtzeitig bei Tag oder Nacht andere des Weges kommende ,,drahtlose« Schiffe wie auch die hy drcgraphischen Landinstitute zu unter richten, die ihrerseits wiederum in der Lage sind, derartige Nachrichten aus dein gleichen Wege der Schiffahrt zu gute kommen zu lassen. Bahndrechend in dieser Hinsicht scheint Amerika vor zugehen, dessen neuerlicher Entschluß Anerkennung und Nachahmung ver dient. Nach einem Bericht des Hydro-; graphic Bulletin sollen die ,,drahtlo-s sen« Seestationen an der atlantischen( und pazisischen Küste vom Hydrogra phcnamt täglich Nachrichten über trei bende Schiffahrtshindernisse- sowie; sonstige hydrographische Informatio nen erhalten« damit sie diese zu festge setzten Tagesstunden an die ,,dtahtlo sen« Schiffe auf See weitergehen. Welche Zukunftsperspettiven sieht durch eine vrogrammatische Verwen dung der D. T. noch eröffnen können, Herrn Dr.Polis, Direktors des Aar-he ner meteorologischen Observatoriums, diese Einrichtung im weitesten Um fenge zur Herstellung von Wettertar ten vom Atlantischen Ozean heranzu ziehen, ein beredtes Zeugnis ab. Diese an Bord der Kaiserin Auguste Vikto ria auf ihrer jüngsten Ausreise ange stellten Versuche, bei denen es Herrn Dr. Polis gelang, durch Benutzungi der Wettermeldungen vorüberfahrenJ der Schiffe die Wetterlage auf demf Ozean bis zu 800 Seemeilen Ausdeh-! nung zu verzeichnen, fanden auf der Ritckreise des Schiffes ihre Fortset-: zung nach einem durch F ntspruch von dort übermittelten Tel ramm, dass die Meldung brachte, daß es Dr. Po lis gegliiett fei, Wetterberichte von Amerika 800 Seemeilen von der ame rilanischen und solche aus Europa 1200 Seemeilen von der englischen Küste entfernt aufzunehmen. Dieses dankenswerte Unternehmen des ge-» nannten Meteorologen soll dem Ver-; nehmen nach dem Bestreben gelten, das ! Reich fiir einen regelmäßigen amtlichen i Wetterbericht vom Atlantischen Ozean zu interessieren. Auch die deutschen Nordseefischer sind bereits des Segens der D T. da: durch teilhaftig geworden, daß der Fi schereitreuzer Ziethen die ihm durch Funlspruch von der Telefuntenstations Nordteich zugegangenen Sturmwarif nungen durch optische Signale an diei Fischer weitergab Mancher Schiffs- ! verluft und es sind deren im Fischerei betriebe leider nicht wenige —— wird künftighin dadurch verhütet werden können, daß die Fischer durch diese Sturmwarnungen veranlaßt werden, rechtzeitig den schützenden Hafen auf-» zufuchen, bevor sie vom Sturm über raschtwerden. Auch die Fifchdampi ferreedereien haben sich die D. T. zu nutze gemacht, indem sie ihre Cur-ha dener Fischdampfer mit solchen Appa raten ausriisteten; denn durch zeitige und geeignete Vorbereitungen für eine schnelle Entladung und einen Promp ten Versand der Fische erwachsen ih-: neu große Vorteile. So zeigt sich allerorten das Bestre ben, die Verwendungsmöglichleiten der D. T. weiter auszudeuten. Großes ist bereits geleistet und bewundernswert sind die bisher erzielten Erfolge. Sie zeigen sich aber in der Mehrzahl noch als Einzelerscheinungen, die vielleicht in der Neuheit des Systems und in dem Mangel jener Popularisrerung ihre Erklärung finden. Soll die D. T. Gemeingut der Schiffahrt werden, so wird noch manches an ihrer weite ren Ausgestaltung zu tun übrig blei ben. Die Zahl der ,,drahtlosen« Feuerschiffe, besonders derer an beleb ten Schiffahrtsstraßen, wird noch um manche vermehrt werden müssen, um ihren Wert fiir die Navigation zu er höhen. Manche Strandung und man cher Seeunfall wird noch dadurch ver hütet werden können, daß den Feuer schiffen, nachdem sie für D. T. einge richtet sind, nicht nur die Möglichkeit gegeben, sondern auch zur Pflicht ge macht wird, den in ihrer Nähe befind lichen Schiffen in bestimmten Zeitab ständen Nachricht über Richtung und Stärke des Stromes, treibende Hin dernifse etc. zu geben. Vor allem aber bedarf der bereits vielfach geäußerte Wunsch nach einer Vereinigung der verschiedenen drahtlosen Systeme und deren Jnternationalisierung, analog dem gewöhnlichen Signalshstem, einer tatkräftigen Unterstützung durch die maßgebenden Körperschaften. Zum Schluß noch ein Wort überi den hohen ftrategif en Wert dieferi Einrichtung für die riegsmarine, de-! ren Erfolge im Kriegsfalle einzig und« allein von einem tadellos funktionie renden Signalfyftem abhängen. Hier, wo es gilt, im Vorpoften- und Auf tlärungsdienft fehr wichtige Erkan dungen und oft auf große Entfer-’ nungen hin dem Gros der Flotte zu» iibermitteln, bei nächtlicher Fahrt undl abgeblenbeten Lichtern jeden sichtbaren! Signalverlehr zu vermeiden und trotz- ’ dem eine sichere Befehlsiibermittlung herbeizuführen, hier kommt der Wert und die Bedeutung der D. T. ganz be sonders zur Geltung. Kapitän L. FencheL Der Furchtfame erschrickt vor der Gefahr, der Feige in ihr, der Mutige nach ihr. · sen-fester Leben. Pest, die rührige Handelsstadt, wird .längs des Donauusers umsäumt vom Franz - Josess - Kai. Zwei Reihen Bäume grünen im geschützten Strom thal noch sommerlich aus der Brenne nade und Straße des Müssiggangs. Wagen dürfen sie nicht befahren. Aber aus einer Stalle laden mit der Rückenlehne nach der Donau Bänie zum Sitzen ein. Nachmit tags sind sie besetzt. Namentlich Frauen rasten aus ihnen und mustern neugierig die Jnsassen der vor der Häuserflucht eng aneinander gedrängten Gast-Immu den oder die zwischen zwei Augenreihen Spießruthen laufenden Lustwandler. Sie schlendern langsam und so träu merisch. wie aus Stühlen und Bänken die ihnen Zuschauenden sitzen. Schwer wie die feuchte, warme Lust liegt der Hauch von Nichtsthun aus dem Stra ßenbilde, das mit den offenen,grünum raniten Veranden, den lichten Frauen ilei.dern, dem sonnig-blauen Himmel an exotische Südlande erinnert. Nicht nur der Wind, der sacht und warm das Stromthal heraufstreicht, trägt Grüße vom Südwesten. Jn Fleisch und Blut mischen sich des Orients Gestalten unter die Müssiggänger. Zwei Bräune unter rothemFez mustern die kleinen Götzenbilder im Korbe des chinesischen Hausirers. Die Sonne neigt sich druven In Ofen gegen dieThiirme des hohen, brei ten und massiven Baus der Königs burg. Links von ihr ragt mit leeren Zahnliiclen, durch die das Sonnenlicht lugt, der kahle, hohle Todtenschädel der verfallenen Feste. Rechts steht ein lich tes architektonisches Wunderwerk, die Fischerbastei. errichtet von der Fische innung in Tagen, als jede Gewerk schaft ein Stück der Befestigung von Budapest bauen mußte. Unten auf der Donau, deren Spiegel, von der Bronn nade unsichtbar, zwischen hohen Ufern glänzt, ballt dichter und dichter sich der gauch aus Braunlohle brennenden « ampsern. Durch schwere Wollen gleiten Schlepper, Zillen, Kähsne und seltsame, breiteUngethiime, halechiff, halb Haus, die wer weiß welchem Han del dienen und welchen Namen tragen! Gesellen, räthselhaft wie ihre Fahr zeuge, machen sich auf ihnen zu schaf fen, zerlumpt, verwahrlost, braun oder gelb, Söhne vieler Staaten und Un terthanen aller Ballanpotenkatm Auf der Promenade gese en sich zu den Frauen Männer, die wohl aus sinntor oder Laden kommen, aus mo dernen Geschäftshäusem wie sie in der Leipziger-Straße inBerlin stehen, oder aus den orientalischen fensterlofen Ma gazinen der alten Straßen, wo der Handelsmann Licht fiir sein Thun nur durch eine amTag geöffnete und Nachts verschlossene schwere Eisenthür emp fängt. Plötzlich kommt Leben in das Völkchen. Die ersten Geigenftriche des Rachmittagslonzerteg haben es geweckt. Alle Männerhände gestituliren. Alle Frauenaugen blitzen. Alle Füße schie ben sich näher zur Musik· Es wird ge plaudert, gelacht, gellatfcht mit Händen wie Zungen, bis Rauch und Nebel, von der Donau aufsteigend, der vom Fir mament fallenden Dämmerung begeg nen. Der Konditoren goldene Ernte und Stunde folgt. Jeder Stuhl in ihren Räumen trägt einen Gast; auch in den Kaffeehäusern klappern Löffel gegen Teller mit hundert Arten siißer Kuchen oder gegen Gläser mit süßlichen Getränken. Südländisch ——- orienta lisch! . Gegen acht Uhr öffnen gute Restau rants und Speisesäle der Hotels ihre Thüren, denn die alteKulturftadt hält auf regelmäßige Essensstunden." Der große, weiße Saal des Hungaria füllt sich erst gegen neun. Auf einer Balustrade in der Ecke fiedeln Zigeu ner. Unter ihnen sitzt weiß und wiirs devoll mit dem Sohn, der wie sogar der Enkel Avgeoroneter in, ein »Wäh riger Greis, der alte Madaraß. Das Haupt von drei Generationen unver söhnlicher Feinde des-: Hauses Habg burg blieb der Achtundvierziger starr täpsig abseits, als die Mehrheit seiner Landsleute sich mit dem laiserlichen Oesterreich anssöhnL Zwei Bischäfe gehen mit herzlichem Gruß an ihm vorüber. Der junge Geistliche, der ih nen folgt, versäumt nicht, ein paar Schritte vomWeae zu thun,um tief und ehrfurchtsvoll sich iiber die welke Grei senhand zu beugen. Es folgt die Ma rine. Zwischen zwei ihrer Offiziere schreitet breit und rollend wie auf Schiffsplanien eine kurze, gerungene und weißhaarige Secmannsaestalt, der Marineminister Graf von Montemu coli. Mehr ist die Uniform des Land heeres zu sehen. An langer Tafel es sen etwa zwanzig Generale und gleich viele Stabsofsiziere. Am oberen Ende nächst der Wand präsidirt der Korn-Iz iominandant Graf von lei)ll, an der Stelle, wo er seit Jahren täglich sein Abendessen an einein kleinen Tischchen nahm. Zur Linken hat er den Kriegs minifter Baron von Schdnaich, groß, beleibt, mit lachendem, klugem Gesicht, vor das er zum Studium des Meniis gleich seinem Kriegsherrn einen Inei fer mit dicker Hornsassung hält. Der Kriegsminister isi wie jeder andere der Herren gekommen, den Korpglom mandanten zu feiern, der pensionirt, morgen den bunten Rock an den Na gel hängen wird. Man trinkt ihm zu, hier, wo vor den Tellern von Magna ten, von Großwürdenträgern und Po litilern ivohl die Weine aller Lande stehen, in Bier oder Landungar, von dem jeder Herr sein Glas oder halbes Fläschchen neben dem Ellbogen hat. Spartanerbräuche, die einst — lang, lang ist’g her — ain Eurotas und en der Spree geübt wurden scheinen ihr neues Heim an den Ufern der Donau gefunden zu haben! —- Der alte Herr-, der in Dienst und Ehren grau wie alt geworden, hebt die Tafel auf und bie tet den Kameraden das Lebewohl! Sie stehen, die erlaltende Zigarre oder Zigarette in der zum Beinlleid herabgefallenen Hand, schweigend, bis et auch dem letzten die Hand geschüt telt. So stehen sie und folgen, die ei nen sich wendend, dem Gehenden mit den Augen noch, als die Thüre sich hin ter ihm geschlossen hat. Bei aller Na türlichleit ein packendes Soldaten bild! Gar manche dachte wohl: »War te nur, balde ruhest auch du!« Diplomaten kommen spat. schlanke Gestalt des Freiherrn von Aehrenthal überragt die von zwei Be gleitern. Wer ihn gewandt sich zwi schen den beiden und dem Kellner, dessen Rücken den Gang versperrt, hindurchwinden sieht, könnte denken: mehr aalglatterDiplomat als hartwil liger Staatsmann! Aber des Gesich tes massiver unterer Theil läßt den nachdenklich auf die Brust geneigten, klugen Kopf energisch und- lrastvoll scheinen. Ob der Baron im Vorbei gehen Andrassy, den Handelsminister und Sohn des großen Andrassy, sah? Man sagt, der pietätvolle Sohn werde es nie vergeben, daß Aehrenthal neu lich die vom Vater eingeleitete Auslie derung Bosniens ohne Annexi eine halbe Maßregel nannte. Ueberhaupt mischen auf diesem augenblicklich hei ßen politischen Boden alle Erinnerun gen sich in Gegensätze wie Aufgaben des Tages. Gleichermaßen gewahrt der Zuschauer, wie die Zeit alle Wun den heilt und Fehden endet. Apponhi. auch Sohn eines großen Vaters, der des todten Andrassy grimmster Gegner war, sitzt mit dem lebenden heute im gleichen Kabinett und mit beiden zu sammen das Kind des rothen Kossuthi — Wohin man blickt, große ungarische Namen, und ihre Träger Männer, die sich in der Diplomatie oder Politik, seltener als Soldaten bethätigen. Man che dienen der Kirche oder der Wissen schaft. Als Magnaten allein, als Leute, die nicht irgendwie fiir Vater land und Allgemeinheit wirken, gelten sie in der Nation oder unter ihres-glei chen nicht viel. Wenige Frauen sind da, und keine wirklichen Schönheiten Jhr eigenar tiger Reiz scheint zu schlummern, bis sie sprechen. Dann erwacht er; die dunklen Augen funkeln, die Lippen la chen, und man glaubt zu sehen, wie die Worte das Gegenüber, den Mann, umgarnen und umstricken. Der ganze Körper schmeichelt mit und sprüht graziöse Lebhaftigkeit. Auf der Straße kleiden sie sich einfach, doch mit »Ko ketterie. Die Frauenmode findet aber augenscheinlich nur langsam ihren Weg nach Budapest. O. von Gottberg. Guter Appetit. Der stärkste Esser Unter den Prin zen von königlichem Gebliit ist ent schieden der Herzog von Connanght. Aber obgleich er unglaublich-e Mengen vertilgen kann, scheinen ihm die Spei sen keinen besonderen Durst zu ma chen, denn er trinkt niemals Wasser, jedoch auch nicht viel Alkohol. Wie andere Leute sich vielfach siir die Nacht ein Glas frischen Wassers an’g Bett stellen lassen, damit sie während der Nacht nicht vom Durst gequält wer den, wird dem Herzog von Connaught allabendlich ein kaltes Huhn von re spektablen Dimensionen aus das Nachttischchen gestellt, von dein in der Regel nur noch einige Knochen übrig geblieben sind, sobald der Morgen graut. Außer seinen fiinf Mahlzeiten per Tag, und diese fallen reichlich aus, nimmt der Herzog noch zwei Mahlzeiten per Nacht. Die erste be steht in dem Elf--Uhr-Thee, der zur Sicherheit durch einige substantielle Gerichte, wie Schinken, Cotelsettes usw. verstärkt wird, und die Zweite in der oben angeführten Sättigung im Bette. — Die Kleidernarren meinen, sie wä ren da5,1oas sie anhaben ---- und darin haben iie Recht di- S« . China ruft den guten Will en der Mächte an. Wenn es sich auf den ver läßt, ist es verlassen. Ein Duell ist das sicherste Mittel, ei nen Beleidigten zu töten. It( sk It So leicht wie Lord Robert-I dürfte nicht mancher sich die Eroberung Eng lands vorgestellt haben. Ist Jene sranxösischen Blätter, die sich so laut über die Unbrechenbarkeit der deutschen Politik ereifern scheinen die Zuverlässigkeit der englischen Freund schaft noch nicht ernstlich aus die Probe gestellt zu haben. It If Il Leute, die das Vergnügen hatten, die neuen Goldmünzen zu sehen, sind von der Schönheit ihrer Zeichnung gerade nicht sehr erbaut. It· Il- sit Da toninien jetzt wieder ein Paar Mediziner mii der Darlegung, das , Küssen sei gesundheitsschädlich und ei ner der berühmtesten Mediziner selbst « war —- Proszssor Fußnzaut Wer da behauptet, keine Autorität - gelten zu lassen, nimmt seine eigene aus